Agilität: In Zukunft Low-Code-Plattformen

Die TREND-REPORT-Redaktion spricht mit Katrin Beuthner, Geschäftsführerin bei United Planet, über das Potenzial von Low-Code-Development-Software.

Frau Beuthner, welche Vorteile bieten heute Low-Code-Plattformen?

Low-Code-Plattformen bieten das Beste aus zwei Welten: Einerseits können Sie deutlich schneller, einfacher und damit auch effizienter / kostengünstiger individuelle Lösungen erstellen als mit kompletter Individualprogrammierung. Auf der anderen Seite können Sie die mit einer Low-Code-Plattform erstellten Lösungen deutlich einfacher und schneller auf Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen als mit Standardlösungen. Somit lässt sich sagen, mit einer Low-Code-Plattform erhalten Sie bei Ihrer Digitalisierung die Individualisierung, die Sie brauchen mit dem bestmöglichen Time-to-Market-Zeitraum.

Wie positioniert sich Ihr Haus im Bereich der Low-Code-Plattformen und wohin geht Ihr Weg?

Wir sind seit gut 20 Jahren mit unserer Low-Code-Plattform am Markt. Auch wenn 1998 noch niemand den Begriff „Low Code“ kannte und auch wir unsere Software nicht so bezeichnet hatten, so war für uns von Beginn an wichtig, unseren Kunden eine Plattform zur Verfügung zu stellen, auf der sie möglichst einfach und schnell höchst individuelle Lösungen auch selbst erstellen können. Entsprechend zählen wir uns zu den Vorreitern im Bereich Low-Code-Plattformen und sehen uns in Deutschland als Marktführer. Diese Position wollen wir zukünftig in Deutschland weiter stärken und auch international ausbauen.

„Low Code bietet die Möglichkeit, die Digitalisierung selbst in die Hand zu nehmen und Lösungen im eigenen Haus zu finden, anstatt auf Outsourcing zu setzen und damit die Kontrolle abzugeben.“

Wie werden die Applikationen erstellt und für welche Plattformen sind diese geeignet?

Applikationen werden bei uns mit Hilfe einer visuellen Entwicklungsumgebung erstellt, sodass häufig auch so genannte Citizen Developer eigene Applikationen erstellen können. Mit Programmiersprachen können jedoch auch an jeder Stelle die letzten 15-20% an Individualisierung aus der jeweiligen Applikationsentwicklung herausgeholt werden. Mit dem Speichervorgang wird diese Applikation direkt im Browser veröffentlicht, sodass die Applikation mit allen Betriebssystemen (Desktop wie Mobil) genutzt werden kann. Zusätzlich bieten wir native Apps für Android und Apple iOS.

Welche Anwendungsszenarien decken Unternehmen damit ab?

Die Anwendungsszenarien sind unglaublich vielfältig: Unsere Partner und auch unsere Kunden selbst habe schon die unterschiedlichsten Szenarien umgesetzt. Vom klassischen Intranet mit Urlaubsantrag und Kantinenplan über New Work Initiativen mit Social Collaboration bis hin zu Industrie 4.0-Projekten waren da schon viele verschiedene Einsatzgebiete mit dabei. Darüber hinaus haben Kunden auch ISO genormtes Qualitätsmanagement bzw. Multi-Projekt Management oder B2B Portale sowie Kunden-, Lieferanten- und Geschäftspartnerportale im Einsatz. Dank unseres holistischen und branchenneutralen Ansatzes konnten wir in unserer 20jährigen Geschichte schon mehr als 5.000 Kunden von Intrexx überzeugen.

„Low-Code-Plattformen bie­ten das Beste aus zwei Welten.“

Katrin Beuthner

Low-Code-Development ist der neueste Trend bei der Programmierung, warum eigentlich?

Low Code Development bietet das Beste aus zwei Welten: einerseits schneller und effizienter als Individualprogrammierung, andererseits deutlich stärker individuell anpassbar als Standardlösungen. Somit haben gerade im Zeitalter der Digitalisierung Low-Code-Plattformen entscheidende Vorteile:

  • Individuelle unternehmensrelevante Prozesse können in Time und Budget digitalisiert werden, was den Unternehmen deutliche Wettbewerbsvorteile bringt
  • Es können nicht nur die heutigen Prozesse oder Herausforderungen gut digital gelöst werden, die entstandenen Lösungen können in der Zukunft sehr einfach auf veränderte Prozesse angepasst werden. Somit sind Low-Code-Plattformen sehr zukunftssicher investiertes Geld.
  • Darüber hinaus geht es sehr vielen unserer Kunden so, dass sie zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme vor allem ein spezifisches Problem haben, das sie lösen wollen. Allerdings bleibt es in aller Regel nicht bei einer Herausforderung. Mit Low-Code-Plattformen können unternehmensübergreifend Schritt für Schritt alle Digitalisierungsvorhaben umgesetzt werden. Somit wird ein Wildwuchs an unterschiedlichsten Standardlösungen, die alle als Silos arbeiten und nicht so einfach untereinander Daten austauschen können vermieden.

Welche Erkenntnisse fördert Ihre aktuelle Studie zum Thema Low-Code-Development zu Tage?

Unsere Studie zu Low Code Development zeigt, dass es so gut wie keine Wirtschaftsbereiche gibt, die nicht von Low Code profitieren können. 150 Business- und IT-Entscheider wurden befragt, wie sie sich die Zukunft ihrer Unternehmensprozesse vorstellen. Die ganz große Mehrheit hat erkannt, dass die Vorteile von Low Code nicht von der Hand zu weisen sind: Kurze Time to Market, transparentere Prozesse, schnelle Applikationsentwicklung bei sauberer Code-Struktur.

Ein großes Plus von Low Code ist zudem die Möglichkeit, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren und Bestehendes unkompliziert anzupassen. So bietet Low Code die Möglichkeit, die Digitalisierung selbst in die Hand zu nehmen und Lösungen im eigenen Haus zu finden, anstatt auf Outsourcing zu setzen und damit die Kontrolle abzugeben. Die Studie bestätigt uns in unserer Strategie und zeigt ganz deutlich, dass Low Code ein wichtiges Werkzeug für Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation ist.

Welchen Stellenwert nimmt Low-Code-Development im Kontext der digitalen Transformation ein?

Laut Gartner werden bis 2024 bis zu 65% aller Digitalisierungsvorhaben mit Low Code realisiert. Gerade durch die erwähnten Vorteile bieten sich Low-Code-Plattformen in Zeiten des immer häufigeren und schnelleren Wandels in Unternehmen ideal an, um die digitale Transformation im eigenen Unternehmen voranzubringen. Schließlich muss jedes Unternehmen heutzutage flexibel auf neue Anforderungen und Herausforderungen reagieren können. Je stärker die Digitalisierung im Unternehmen vorangeschritten ist, desto wichtiger ist es auch, ein flexibles Tool zu haben, das sich einfach an diese veränderten Rahmenbedingungen anpassen lässt.

Daneben gilt der Spruch „Daten sind das neue Gold“. Viele Unternehmen sammeln bereits fleißig Daten, um diese für neue Geschäftsmodelle oder verbesserte Services weiter zu nutzen. Allerdings müssen die Daten auch gut über Systemgrenzen hinweg verarbeitet werden. Gerade durch das Zusammenziehen der Daten aus den verschiedenen Systemen lassen sich diese am besten weiternutzen. Somit ist es wenig sinnhaft, jede Herausforderung mit einer eigenen Standardlösung zu realisieren, um dann festzustellen, dass mit den Daten nicht systemübergreifend gearbeitet werden kann.

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