FinTech ist der neue Mainstream
Der wachsende Einfluss der Start-ups verändert die Finanzindustrie.
Wie erläutert die aktuelle Studie „Global Fin Tec Report 2017“ von PWC
Kooperationen mit FinTechs
Laut einer globalen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC räumen inzwischen 88 Prozent aller Finanzdienstleister ein, dass sie Marktanteile an Finanz-Startups verlieren werden. „Doch statt die Newcomer zu bekämpfen, sucht das Establishment lieber den Schulterschluss“, diagnostiziert Sascha Demgensky, Verantwortlicher für das Thema FinTech bei PwC Deutschland.
So kooperieren global gesehen mittlerweile 45 Prozent aller Finanzdienstleister mit FinTechs, zeigt die PwC-Umfrage, an der sich mehr als 1300 Branchenmanager weltweit beteiligten. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es gerade einmal 32 Prozent.
Noch stärker zeigt sich dieser Trend in Deutschland.
Hier kollaborieren schon sieben von zehn Finanzdienstleistern mit FinTechs.
„FinTechs erschaffen digitale Ökosysteme, die die Nutzung enormer Datenmengen ermöglicht und neue, vertrauensvolle Kundenbeziehungen aufbaut. Finanzdienstleister sind dabei, dieses enorme Potenzial zu nutzen und davon zu profitieren.“
führt Dr. Jörg Sandrock, Leader Digital FS bei PwC Deutschland aus.
Investitionen in neue Technologien.
Die globale FinTech-Studie zeigt auch, in welche Technologien das Geld für die digitale Transformation von Finanzdienstleistern fließt.
Klassische Anbieter konzentrieren sich auf die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur, auf die Verbesserung ihrer Datenanalysen sowie auf die Einführung digitaler Produkte und Dienstleistungen, um die „Customer Experience“ ihrer Kunden zu verbessern.
FinTechs setzen mit ihren Investitionen auf Zukunfts-Themen wie Blockchain und künstliche Intelligenz. Das große Interesse der FinTechs an künstlicher Intelligenz hat sich aber noch nicht auf die klassischen Finanzdienstleister übertragen. Denn während 46 Prozent der FinTechs in dieses Feld investieren, sind es bei größeren Finanzdienstleistern nur 30 Prozent.
Blockchain
Das Blockchain kein Fremdwort mehr ist und die Unternehmen damit vertraut sind, wird deutlich durch die 55 Prozent der Führungskräfte, die PwC für die neue FinTech-Studie weltweit befragt hat. Sie halten eine Integration von Blockchain in die Produktionssysteme oder Geschäftsprozesse ihrer Institute bis Ende nächsten Jahres für sehr wahrscheinlich.
Als die relevantesten Anwendungsfelder für Finanzdienstleister gelten die Bereiche Zahlungsverkehr, Identitätsmanagement und Handelsabwicklung.
„RegTechs“ – Regulatory Technology
Mit Data Analytics, künstlicher Intelligenz und Blockchain entstehen zahlreiche neue IT-Lösungen, die speziell zur Erfüllung komplexer aufsichtsrechtlicher Vorgaben zum Einsatz kommen. Diese Anwendungen unterstützen Institute dabei, sich ändernde Anforderungen in den Bereichen Compliance und Regulierung schnell adressieren und umsetzen zu können.
Durch die Automatisierung der erforderlichen Regulatorik- oder Compliance-Abläufe können die Vorgaben der Aufsicht effizienter, kostengünstiger und verlässlicher erfüllt werden. Anstatt also zu hemmen, wirken sich Regularien eher innovationsfördernd aus.
„Die verschärften Vorschriften wirken in einigen Bereichen wie Katalysatoren für den Markt und fördern die Entstehung neuer RegTech-Anwendungen.“ erklärt Dr. Jörg Sandrock, Leader Digital FS bei PwC Deutschland.
Weiterführende Informationen:
PricewaterhouseCoopers GmbH