Zehn Erfolgsfaktoren für Digitalisierungsprojekte

München,  Mai 2025. Digitalisierungsprojekte bergen großes Potenzial, stellen die Unternehmen aber auch immer wieder vor ähnliche Herausforderungen: Technische Lösungen versanden, wenn Menschen, Prozesse und die Organisationskultur nicht ausreichend berücksichtigt werden. Florian Gehring, Managing Director und Co-Founder der Salesfive GmbH, verrät zehn Tipps, wie Unternehmen ihre Digitalisierungsvorhaben effektiv planen und umsetzen können:

  1. Technologie entfaltet ihre Wirkung nur im Kontext

Die Wahl einer leistungsfähigen Plattform ist wichtig, doch diese allein garantiert noch keine Transformation. Technologie entfaltet ihren Nutzen erst im Zusammenspiel mit klar definierten Prozessen und einer geeigneten Unternehmenskultur. Wer nur Tools einführt, riskiert das Ausbleiben einer nachhaltigen Wirkung.

  1. Change-Management professionell aufsetzen

Ein Digitalisierungsprojekt ist weit mehr als die Einführung neuer Technologien – es bedeutet tiefgreifende Veränderungen im Unternehmen und in der bisherigen Arbeitsweise. Ein strukturiertes Change‑Management sorgt dafür, dass alle relevanten Stakeholder von Anfang an informiert, inspiriert und eingebunden werden. Schulungen, Kommunikationspläne und Change Agents sind unverzichtbar, um mögliche Widerstände gezielt abzubauen und die Akzeptanz der Digitalisierung zu fördern.

  1. Mitarbeitende aktiv einbinden

Nur wer versteht, warum sich Prozesse verändern, kann diese auch sinnvoll mitgestalten. Workshops, Pilotgruppen und UX‑Tests bieten praxisnahe Einblicke und schaffen frühzeitig Klarheit über den Nutzen neuer Systeme. Führungskräfte fungieren dabei als Multiplikatoren und treiben die Akzeptanz im gesamten Unternehmen voran.

  1. Prozesse neu denken statt nur digitalisieren

Bestehende Prozesse 1 : 1 digital abzubilden, konserviert oft Medienbrüche und Komplexität. Deshalb sollten Prozesse konsequent hinterfragt, verschlankt und automatisiert werden. Ziel sind echte End‑to‑End‑Prozesse, die das Nutzer‑ und Kundenerlebnis messbar verbessern.

  1. Standards nutzen, Customizing auf Mehrwert begrenzen

Plattformstandards ermöglichen schnellere Implementierungen, geringere Wartungskosten und unkomplizierte Updates. Abweichungen vom Standard sind nur dort sinnvoll, wo sie einen konkreten Mehrwert schaffen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Standardfunktionen und Individualentwicklungen sichert Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit.

  1. Klar kommunizieren – intern und extern

Digitalisierung durchdringt Strategien, Prozesse, Rollen und Systeme. Eine transparente Kommunikation – von Zielbildern über sichtbare Fortschritte in Projekt-Dashboards bis hin zu regelmäßigen Update-Formaten – schafft Vertrauen und minimiert Unsicherheiten. Nur wer gut informiert ist, kann aktiv mitgestalten.

  1. Digitalisierung als kontinuierlichen Prozess verstehen

Statt auf einen statischen Projektabschluss zu setzen, braucht es eine langfristige Roadmap mit iterativen Releases. Retrospektiven und regelmäßige Feedbackschleifen ermöglichen Anpassungen und stellen sicher, dass das System sukzessive weiterentwickelt wird und so den aktuellen Anforderungen entspricht.

  1. Erfolge mit KPIs messen und sichtbar machen

Ohne klare Kennzahlen lassen sich Fortschritte und Nutzen nicht belegen. Projektverantwortliche sollten deshalb frühzeitig qualitative und quantitative KPIs definieren, Zwischenziele festlegen und Erfolge – etwa Effizienzsteigerungen oder ein verbessertes Kundenerlebnis – aktiv kommunizieren. Das schafft Legitimation für weitere Schritte.

  1. Aktives Commitment des Top‑Managements sicherstellen

Digitalisierungsinitiativen benötigen die Rückendeckung des C‑Levels: durch Budget, Priorität und ein klares Bekenntnis zum Kulturwandel. Die regelmäßige Präsenz der Geschäftsführung in Projektmeetings unterstreicht den Stellenwert der Digitalisierung und motiviert die gesamte Organisation.

  1. Fokus auf Quick Wins und schrittweises Vorgehen

Große Rollouts überfordern Teams häufig und verzögern Erfolge. Ein klar priorisierter Plan für Minimum Viable Products (MVPs) und Quick Wins ermöglicht dagegen eine schnelle Umsetzung. Diese stärkt das Team, schafft internes Momentum wie auch frühe Lerneffekte und legt die Basis für skalierbare Folgeprojekte.

Fazit

Digitalisierung ist keine reine IT‑Aufgabe, sondern ein strategischer Veränderungsprozess, der Technologie, Menschen, Abläufe und die Organisationskultur gleichermaßen betrifft. Es gilt, die gesamte Organisation und die Arbeitsweisen weiterzuentwickeln. Wer bei der Transformation sowohl technologische als auch menschliche Aspekte berücksichtigt, Prozesse konsequent neu denkt und Erfolge messbar macht, stärkt die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens, verbessert die Kundenorientierung und sichert die Zukunftsfähigkeit im Markt.