Wie wird der Payment-Markt 2024 aussehen?

Aufgrund der Digitalisierung konnten wir zuletzt viele Entwicklungen auf dem Payment-Markt erleben. So wird nun häufiger mit Smartphone und Wearables bezahlt, es gibt immer mehr Selbstbedienungskassen und Maestro gibt seit diesem Jahr keine Paymentkarten mehr aus, gleichzeitig wird Co-Badging präsenter.

Auch im nächsten Jahr sind viele Veränderungen auf dem Markt zu erwarten. Doch wie werden diese aussehen? Muss man mit einer Bargeldabschaffung rechnen? Und wird im nächsten Jahr sogar ein neues Zahlungssystem eingeführt?

 

Veränderungen durch Digitalisierung

Im Jahr 2023 hat die Digitalisierung sowie die zunehmende Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) den Payment-Markt erheblich digitalisiert und automatisiert. Immer mehr Zahlungen wurden per Smartphone oder Wearable wie der Smartwatch getätigt. So ist es nur wahrscheinlich, dass die Anzahl der Zahlungen mit diesen neuen Zahlungsmitteln 2024 noch weiter zunehmen wird. Sie könnten sogar zur meistgenutzten Bezahlmethode werden.

Darüber hinaus wachsen Selbstbedienungskassen als Zahlungsmethode. Immer mehr Supermärkte, aber auch der Drogeriemarkt Rossmann, der Buchhändler Thalia bzw. Mayersche und das Möbelhaus Ikea stellen solche Kassen zur Verfügung. Ende 2023 startete auch der Versuch beim Discounter Aldi in einigen Filialen. Daher ist es wahrscheinlich, dass wir in 2024 mit Selbstbedienungskassen in nahezu allen gängigen Supermärkten rechnen können. In den Niederlanden gibt es diese Kassen sogar bereits in Modegeschäften. Damit kann man also in diesem Jahr auch in Deutschland rechnen. Der Unterschied, der hier jedoch im Gegensatz zu anderen Geschäften besteht, sind die Sicherungen an der Kleidung. Diese müssen dann ebenfalls vom Kunden entfernt werden, was ein Problem darstellen könnte.

 

Neue Zahlungsmittel und -systeme

Insgesamt kann man in diesem Jahr mit neuen Zahlungsmitteln sowie der Einführung neuer innovativer Zahlungssysteme rechnen. So können einerseits Instant-Payment-Lösungen geschaffen werden. Andererseits lässt sich die Blockchain-Technologie in Zahlungssysteme integrieren. Bei den Zahlungsmitteln, sind solche erwartbar, die auf biometrischen Daten basieren, aber auch Zahlungen mit virtuellen Währungen und Kryptowährungen. Zum einen könnte die bekannteste Kryptowährung Bitcoin zukünftig als Zahlungsmittel genutzt werden. Zum anderen ließe sich eine Zahlung, bei der Fingerabdruck oder Gesicht erkannt wird, einführen. Dabei wird dann der Finger bzw. das Gesicht gescannt und die Person verifiziert. Eine solche Bezahlmethode würde mehr Sicherheit erbringen. Bargeld, Zahlungskarten sowie Wearables können gestohlen werden. Das eigene Gesicht oder die Hand bzw. der Finger jedoch nicht.

 Definitiv wird sich in diesem Jahr alles weiter hin zu digitalen Zahlungsmöglichkeiten entwickeln. Das zeigte bereits Maestro mit der Abschaffung von physischen Paymentkarten im letzten Jahr. Es ist denkbar, dass weitere Zahlungsanbieter mitziehen und keine Karten mehr in physischer Form ausgeben. Das zeigt, dass die Digitalisierung den Payment-Markt nachhaltiger sowie langfristiger, aber auch effektiver gestaltet. Denn eine Zahlung per Biometrie sowie digitale Zahlungsmittel fungieren sehr schnell. Es muss nicht erst nach dem passenden Bargeld gesucht oder der Kreditkarte gekramt werden.

Als Alternative wird Co-Badging aufsteigen. Das bedeutet, eine Zahlungskarte oder ein anderes Zahlungsmittel ist mehreren Marken, anstatt nur einer, zueordnet. In Deutschland gibt es bisher beispielsweise die Girokarte von Mastercard oder die Visa Debitkarte der Sparkasse. Des Weiteren ist mit solchen Karten auch digitale Bezahlen möglich.

 

Bargeldabschaffung unwahrscheinlich

Trotz des vermehrten Aufkommens und der häufigeren Nutzung von digitalen Zahlungsmitteln ist die Abschaffung von Bargeld im Jahr 2024 sehr unwahrscheinlich. Obwohl viele Gründe dafür sprechen, gibt es ebenso viele Gründe, die dagegen sprechen. Zum Beispiel würde dadurch die finanzielle Privatsphäre eingeschränkt werden, weil digitale Transaktionen verfolgbar sind. Aber auch die Abhängigkeit von der Technologie sowie Bargeld als beste Trinkgeldalternative stellen Argumente gegen die Bargeldabschaffung dar. Zuletzt würden kleinere Unternehmen unter den Transaktionsgebühren leiden, wenn nicht mehr per Bargeld bezahlt werden kann. All die Gründe werden also auch weiterhin dafür sorgen, dass erst einmal nach wie vor Bargeld auf dem Markt gibt. Jedoch ist aufgrund der vermehrten Nutzung von digitalen Zahlungsmitteln eine Reduzierung von Bargeldgebrauch wahrscheinlich.

 

Fazit

Die Digitalisierung hat den Payment-Markt stark beeinflusst und wird voraussichtlich weiterhin bedeutende Veränderungen bringen. Die prognostizierten Entwicklungen für das kommende Jahr umfassen die Einführung neuer Zahlungsmittel und -systeme sowie einen möglichen weiteren Rückgang der Bargeldnutzung. Zudem werden in mehr Geschäften Selbstbedienungskassen zu finden sein und digitale Zahlungsmittel werden noch häufiger genutzt werden, sodass sie sogar zur meistgenutzten Bezahlart werden könnten.

 

Über den Autor:

Lukas Schmitz ist CEO der Pagopace GmbH und Experte in den Bereichen Unternehmensaufbau und Contactless Payment. Das Produkt der Firma, der „Pago“, ist ein Ring, mit dem man kontaktlos bezahlen kann und der weder Akku noch Batterie benötigt. https://www.pagopace.de/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Foto von Ivan Samkov: https://www.pexels.com/de-de/foto/hande-menschen-verbindung-technologie-7621142/