Wenn Mitarbeiter ihre Chefs wählen
Bei Haufe wird mitarbeiterzentrierte Unternehmenskultur gelebt. Alle Führungskräfte der Haufe-umantis AG, einer Tochter der Freiburger Haufe Gruppe, stellten sich dem Votum durch ihre 150 Mitarbeiter.
Mit dieser Wahl positioniert sich der Anbieter für Talent-Management-Lösungen nicht nur im Bereich Software als Visionär. Das Unternehmen bricht Bahnen für ein Management, das Mitarbeiter aktiv in strategische Entscheidungen einbezieht.
Geschäftsführer Marc Stoffel, der selbst von seinen Mitarbeitern in das Amt gewählt und im November darin bestätigt wurde, sieht dieses Vorgehen als natürlichen und logischen Schritt, das gelebte Verständnis von Unternehmensführung zu vertiefen: „Wir glauben, dass in Wahrheit Mitarbeiter Unternehmen führen. Deshalb streben wir danach, alle Mitarbeiter in wichtige Unternehmensentscheidungen einzubeziehen. Die Belegschaft weiß oftmals schneller und besser als das Top Management, was das Unternehmen braucht.“ Bei Haufe-umantis wird die komplette Mannschaft bei der Definition von Strategie und Geschäftsplan einbezogen – bis hin zu finanziellen Zielen. Stoffel erklärt: „Wir haben auch die Rekrutierung komplett umgestellt. Es sind unsere Mitarbeiter, die den Personalbedarf definieren, aktiv nach Kandidaten suchen und dann ihre Einstellungsentscheidung treffen. Wenn die Mitarbeiter also die Strategie festlegen, wenn sie außerdem bestimmen, wer neu ins Team kommt, warum sollen sie dann nicht ihren eigenen Chef wählen?“
Die Wahl wurde anonym durchgeführt. Auf den Stimmzetteln konnten die Wähler zusätzlich zu ihrem Kreuz Empfehlungen und Erwartungen an ihre neuen Vorgesetzten vermerken. Dieses Feedback erwies sich als wertvolle Orientierung zur Entwicklung der Führungskräfte. Einige Teams sind sich auch klarer darüber geworden, vor welchen Herausforderungen sie stehen, wo sie gut aufgestellt sind und worin sie noch besser werden müssen. Aus den Ergebnissen gemeinsam Schlüsse zu ziehen, genau darum ging es Haufe-umantis bei dieser Wahl. Unternehmensweit wurde ein konstruktiver Dialog über gute Führung in Gang gesetzt, von dem jetzt die gesamte Organisation profitiert. Stoffel ist von dieser Vorgehensweise überzeugt: „Ich werde oft gefragt, ob wir nicht viel langsamer seien. Ob wir uns nicht viel mit Kommunikation und Entscheidungsfindung beschäftigen würden. Nein! Stattdessen geht vieles schneller. Und zwar, weil die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Man kann mit ganzer Energie die Umsetzung starten. Das macht uns agiler – ein entscheidender Vorteil in volatilen Märkten!“
Bildmotiv Copyright: St. Galler Tagblatt
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