PM-Tage 2018: SUSTAIN.ABILITY

Das exklusive Entscheider- und Trendforum für Projektmanagement

 

Die PM-Tage sind der jährliche Branchentreff, wo die brennendsten Themen und Trends des Projektmanagements von TOP-Entscheidern diskutiert werden.

 

Termine:

Mittwoch, 14. März 2018
09:30 – 22:00 Uhr

Donnerstag, 15. März 2018
09:00 – 16:30 Uhr

 

Veranstaltungsort:

H4 Hotel & Conference Center München Messe,
Konrad-Zuse-Platz 14,
81829 München

 

Veranstalter

Tiba Managementberatung GmbH // www.pmtage.de

 

Motto 2018 SUSTAIN.ABILITY

Verantwortung und Können im Projektmanagement für eine erfolgreiche Zukunft

 

Beim Thema Nachhaltigkeit geht es nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie, denn es betrifft alle Unternehmen. Das Problem dabei: Der Begriff ist schwammig und bedeutet für jede Organisation – je nach Situation und Branche – etwas anderes.

Projektmanagement ist eine großartige Chance, nachhaltiges Wirtschaften im Unternehmen einzuführen. Denn in Projekten kann man testen und experimentieren – und stößt so auf Strategien, die das Unternehmen langfristig voranbringen.

 

Wir sehen unsere Verantwortung und nutzen die Chance,
die PM-Tage 2018 am 14. und 15. März dem Thema SUSTAIN.ABILITY zu widmen.

 

Nachhaltigkeit aus Projektmanagement-Sicht

Der bereits durch erlassene Gesetze entstandene Handlungszwang ist der perfekte Anlass, sich dem Thema Nachhaltigkeit nun auch aus Projektmanagement-Sicht zu widmen und wichtige Lücken in der PM-Praxis zu schließen.

Denn es geht darum, Verantwortung zu übernehmen – für Projekte und eine bessere Zukunft, für die Umwelt, die Gesellschaft und den nachhaltigen Profit.

Im Interview verrät Till H. Balser, Geschäftsführer der Tiba Managementberatung und Mitglied des Bundeswirtschaftssenats BVMW, was das genau bedeutet.
Feststeht: Es geht um viel mehr als Papier- und Stromverbrauch.

 

Interview

 

 

Herr Balser, mit dem Motto „SUSTAIN.ABILITY“ widmen sich die PM-Tage 2018 einem aktuellen Thema, das im Projektmanagement noch kaum eine Rolle spielt. Welche Bedeutung hat der Begriff in Bezug auf Projektmanagement?

Till H. Balser: Zunächst geht es um Vorgaben, die ein Projektleiter aus Sustainability-Gesichtspunkten berücksichtigen sollte. Dabei geht es um die 3 Ps: People, planet, profit.
Ein Manager muss sich den Sustainability-Themen verschreiben und menschenschonend, planetenschonend und ökonomisch schonend agieren.

Worum es mir persönlich allerdings geht, reicht viel weiter. Ich sage: ein Projektleiter hat auch die Verantwortung für die Zeit danach. Hier möchte ich den Grenfell-Tower in London als Beispiel nehmen. Am Anfang stand ein Projekt, an dessen entscheidenden Stellen Fehlentscheidungen getroffen wurden. Fehlentscheidungen können bei Großprojekten wie diesen zu Desastern führen.
Die sind hier jeweils in der Nach-Projektphase geschehen. Mir geht es beim Sustainability-Gedanken darum, dass Projektleiter auch eine Verantwortung über das Projektende hinaus behalten. Ich befasse mich deshalb mit der Frage, wie man diese Verantwortung stärken und formal regeln kann.

Das Problem: Diese Skandale sind juristisch nicht aufklärbar. Für Projektergebnisse gibt es aber nur zwei Verantwortliche: Den Projektleiter für die Zeit bis zum Projektende, und danach einen definitiven Projektauftraggeber. Und zwischen beiden muss es eine klare Schnittstelle der Projektübergabe geben.
Dabei muss der Projektleiter in einem Sustainability-Bericht mitteilen, welche Risiken bestehen. Der Auftraggeber muss diese Risiken wiederum übernehmen oder das Projekt verlängern bis die Risiken beseitigt wurden. Ob absichtlich oder unabsichtlich, sind diese Verantwortlichkeiten leider nie geregelt. Dass Projektleiter keine Verantwortung übernehmen, ist eine Schande für unsere Zunft.

 

Werden Projektleiter diese Verantwortung übernehmen wollen? Wo sie sich sowieso schon aufreiben zwischen Zeit-, Kosten- und Qualitätsdruck…

Meiner Meinung nach sollte es darum gehen, dass Projektleiter ein Projekt abgeben und sich danach sicher sein können, formal komplett entlastet zu sein. Deswegen muss sich ein Projektleiter moralisch und ethisch der Verantwortung für die Zeit danach stellen.
Ich möchte dahin kommen, dass ein Projektleiter dies freiwillig tut.
In einem Sustainability-Report listet er Risiken auf, was er getan hat für die Welt danach, aber auch wo er Risiken sieht. Der Auftraggeber muss das formal abnehmen und von diesem Zeitpunkt an jedwede Risiken tragen.

 

Wie viel Einfluss haben Projektleiter denn tatsächlich auf die entsprechende Gestaltung ihrer Projekte? Oder anders gefragt: Wer sollte noch die Verantwortung übernehmen? Braucht es einen Nachhaltigkeits-Beauftragten ebenso wie es Digital-Experten gibt?

In jedem Fall! Dabei darf es jedoch nicht nur – wie es momentan der Fall ist – um Fragen wie den Papier- oder Stromverbrauch gehen. In Projekten ist das Thema bisher nicht bekannt und nicht berücksichtigt worden. Stattdessen gibt es Stabsstellen, die sich dem Thema annehmen. Notwendig ist jedoch ein Sustainability-Manager für Projektarbeit, zentral aufgehängt, gerne in einem zentralen PMO. Seine Aufgabe sollte es sein, Projekte zu beraten und Projektleiter zu schulen. Bisher wird all das nicht gemacht.
Mein Anliegen ist es, das Projektmanagement in diese Richtung zu treiben.

 

Projekte sollen heute agil sein. Doch ist agiles und gleichzeitig nachhaltiges Projektmanagement nicht schwer vereinbar? Verhindern Dynamik und Flexibilität nicht auch ein Stück weit den Fokus auf Sustainability?

Das ist durchaus richtig. Geht man von people, planet, profit aus und hat man Projekte, die in die Natur eingreifen – beispielsweise eine ICE-Trasse –, dann ist Agilität nur bedingt umsetzbar. In diesem Fall muss man einen Gesamtplan haben, alles bis ins Kleinste durchdacht. Agiles Vorgehen ist vor allem bei Innovationsprojekten angesagt, also immer dann, wenn man nicht weiß, wie es enden wird.

Andererseits ist der Faktor Mensch in Projekten wichtig. Entsprechend muss mit Menschen umgegangen werden. „Schone den Menschen“ ist ebenso wichtig wie „schone den Planeten“. Selbstverantwortung und Teamwork sind hier weitere Schlagworte. Dementsprechend geht es bei Agilität nicht nur um Regularien, sondern vor allem um Bewusstseinsbildung. Es geht um die Stärkung der Verantwortung in den Projekten.

 

Brechen wir das Ganze doch auf ein Einzelprojekt herunter: Was wären kleine Maßnahmen, die Projektleiter einführen und umsetzen können?

In Bezug auf die Umsetzung kann man Projektleitern eine Checkliste an die Hand geben. Was den Profit anbelangt, bildet das magische Dreieck eine gute Basis. In Sachen Profitabilität ist es zudem wichtig, den Business Case einzuhalten. Das Commitment gegenüber Unternehmen und Gesellschaft sorgt dafür, dass nicht unnötig Ressourcen verbraucht werden. In Bezug auf den Planeten muss sich ein Projektleiter zudem immer wieder hinterfragen. Beispielsweise: Ist es nötig, bestimmte Teile in China anfertigen zu lassen, statt im Bayerischen Wald? In Projekten darf es nicht mehr ausschließlich um den Preis gehen, Projektleiter müssen hier Spielraum haben.

Doch eigentlich geht es mir um die Zeit danach. Hier möchte ich, dass Projektleiter die Möglichkeit haben, Sustainability-Checks durchzuführen. Sie sollen regelmäßig prüfen, was ein Produkt für die Zeit danach bedeutet. Damit sollen Pannen ausgeschlossen werden, die Konzerne im Zweifel im Nachhinein Milliarden kosten.

 

 

Lesen Sie weiter:

Das komplette Interview finden Sie auf dem TIBA Blog.

Quelle/Lizenz/Urheber: TIBA Managementberatung GmbH

 

Was macht die PM-Tage besonders?

 

Namhafte Unternehmen und Branchenvielfalt | Entscheider sprechen zu Entscheidern

 

Aktuelle Perspektiven und Trends | Zu den Schwerpunkten Projektmanagement, Prozessmanagement und Change Management

 

Erfolgsmodelle und innovative Querdenker | Inspirierende Key Notes, Best Practices und Workshops

 

Maintain Your Certification | Erwerben Sie PDUs für Ihre PMI® Rezertifizierung
(„PMI“ is a registered mark of Project Management Institute, Inc.)

 

Einziges werbefreies PM-Entscheider-Forum | Bei uns stehen Sie und der Austausch mit Ihren Kollegen im Vordergrund

 

 

 

Weiterführende Informationen finden Sie unter:
http://www.pmtage.de/home/

 

 

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Pixaby / CC0 Creative Commons