„Machine Learning und Big Data sollten Teil der Standardausrüstung werden“

Die Redaktion sprach mit Evgeny Sorokin, SVP of Software Engineering bei Devexperts, über die aus seiner Sicht bedeutenden Technologien der kommenden Jahre.

„Daten sind das Erdöl von heute. Technologisch betrachtet bedeutet das: Machine Learning (ML) und Big Data sollten in jedem Unternehmen Teil der Standardausrüstung werden“, führt Evgeny Sorokin aus.

Welche Technologien im Kontext der digitalen Transformation sollten Entscheider Ihrer Meinung nach besonders stark beobachten bzw. auf der Agenda haben und warum?
Viele Unternehmen im Finanzsektor, im E-Commerce und sogar in der Logistik integrieren gerade Chatbots mit Natural Language Processing (NLP) in ihre Systeme oder setzen diese bereits ein. Unternehmen, die schon mit Chatbots arbeiten, sparen sich die Kosten für zusätzliches Personal: Sie können ihre Kunden zu Zeiten bedienen – und damit auch binden –, zu denen der Helpdesk nicht erreichbar ist, zum Beispiel nachts. Meiner Meinung nach optimiert dieses Tool nicht nur die Personalausgaben, sondern hilft vor allem beim Sammeln von Daten. Daten sind das Erdöl von heute. Technologisch betrachtet bedeutet das: Machine Learning (ML) und Big Data sollten in jedem Unternehmen Teil der Standardausrüstung werden. Denn die Analyse von Dialogen und gesammelten Daten hilft ihnen, Marketingkampagnen zu optimieren, Kunden zu bedienen und so eine höhere Kundenzufriedenheit zu erreichen.

Wie bewerten Sie diese Technologien für Ihr Unternehmen? Und wie integrieren Sie diese dann in Ihre eigenen Prozesse?
Da wir ein Softwareentwickler sind, betrachten wir diese Frage aus unserer Sicht als Anbieter: Glücklicherweise müssen wir unsere Kunden nicht davon überzeugen, in diese Lösungen zu investieren, denn der Trend zu ML liegt auf der Hand. Es laufen bereits einige Versuchsprojekte mit europäischen Brokern, die künstlich intelligente Assistenten in Trading-Plattformen oder andere Finanzanwendungen implementieren. Diese Technologie kommt Kunden und Unternehmen zugute: Der Kunde bekommt sofort Unterstützung und kann selbst unterwegs Marktinformationen zu Aktien, Neuerungen oder Fundamentaldaten und interaktive Charts anfordern. Das Unternehmen kann mittels der Plattform Kennzahlen zum Kundenverhalten sammeln und Nachrichten mit Investmentstrategien an ausgewählte Kundengruppen senden, die zu Trading anreizen sollen – natürlich alles unter Einhaltung der DSGVO.
Möchte ein Unternehmen seine KI-, ML- und Big-Data-Technologien lieber intern entwickeln und hat genug eigene Ressourcen – Mitarbeiter und Zeit – zur Verfügung, ist ein externer Anbieter vielleicht weniger wichtig. Besonders, da der Sektor noch relativ jung ist und externe Anbieter womöglich selbst wenig Erfahrung haben. Möchten Unternehmen Softwarelösungen intern entwickeln, verfügen jedoch nicht über genügend interne Ressourcen, lautet meine einzige Empfehlung: auf Open-Source-Lösungen setzen, die von großen Technologieunternehmen unterstützt werden.

Welche Rolle spielt dabei Bildung bzw. Schulung und Weiterbildung für Ihr Haus?
Bildung spielt bei uns eine große Rolle. Für uns selbst als auch für unsere Kunden.
Für unser Haus: Als Software-Entwickler müssen wir ständig auf dem Laufenden sein, was neue Technologien angeht. Das bedeutet: Wir lesen viel, wir experimentieren mit zukunftsträchtigen Technologien, die für uns selbst relevant sind, wie neue Bibliotheken, Programmiersprachen und Entwicklungswerkzeuge. Die Ergebnisse geben wir an unsere interne und externe Developer Community weiter. Das läuft ähnlich wie in der akademischen Forschung – der einzige Unterschied ist der, dass wir uns die Projekte herauspicken, die wirtschaftliches Potenzial haben.
Für unsere Kunden: Um unsere Kunden zu schulen und über aktuelle Trends auf dem Laufenden zu halten, bieten wir ihnen zusätzlich regelmäßig Roadshows mit Workshops und Demos zu unseren KI-Lösungen an. Vielen unserer Kunden ist zum Beispiel klar, dass Chatbots ihren Helpdesk-Mitarbeitern die Arbeit erleichtern, sie wissen aber nicht, wie Chatbots im Marketing und zur Lead-Generierung eingesetzt werden können. Deshalb sind Live-Demos und persönliche Vorführungen sehr wichtig, um potenzielle Kunden zu schulen und zu Käufern zu machen.

Wie entdecken Sie Trends und Entwicklungen, um frühzeitig reagieren zu können?
In der Regel stützen wir uns auf die Arbeiten von Technologen und/oder auf Erfahrungsberichte fremder Pilotprojekte. Wir sind pragmatisch und untersuchen Frameworks, Konzepte und Tools spätestens nach Erscheinen der Alpha-Version.
Erkennen wir aber ein Problem, das uns daran hindert, in unserer Arbeit technisch perfekt zu sein, können wir ohne Weiteres von sekundärer zu primärer Forschung übergehen und innovativ tätig werden. Die Erfolgsstorys werden meist in unserem Blog publiziert. Wenn die Ergebnisse nicht mehr geheim sind und von der Community genutzt werden können, veröffentlichen wir den Quellcode auf GitHub.

Weitere Informationen unter:
www.devexperts.com

KI bei Datenschutz und Compliance

Die „künstliche Intelligenz“ zählt zu den Top-Themen der digitalen Wirtschaft. Und ein Blick auf die kontroversen Diskussionen zeigt, dass das Thema voller Emotionen, Ängste und vor allem Halbwissen und Hoffnungen steckt. Viele der heute diskutierten Ängste resultieren primär aus Unwissenheit oder Halbwissen. Nur wenige „Experten“ haben tatsächlich schon einmal in die Werkzeugkiste der „künstlichen Intelligenz“ hineingeschaut oder gar Methoden angewendet.

Intelligent ERP

Steigende Kundenerwartungen, wachsender Innovationsdruck und schnelle Marktveränderungen veranlassen Unternehmen zur mathematischen Optimierung ihrer Funktionsbereiche. Im ERP-System integrierte intelligente Assistenten geben hierbei fundierte Handlungsempfehlungen und unterstützen bei komplexen Entscheidungen.

Antriebsfeder der Transformation

In der sich immer rasanter verändernden Welt entsteht Wachstum aus Transformation und Transformation beginnt bei den Menschen, die das Unternehmen ausmachen – den Mitarbeitern. Das HR-Management nimmt folglich eine zentrale strategische Rolle ein. Einige konkrete Beispiele sollen dabei das Potenzial künstlicher Intelligenz in der Personalabteilung verdeutlichen:

Machine Learning im Rechnungswesen

Tagtäglich gehen in Unternehmen unzählige Rechnungen ein. Diese zu sortieren, im ERP-System einzugeben, den entsprechenden Kostenstellen zuzuordnen, zu genehmigen und schließlich zu begleichen, schluckt kostbare Personalressourcen.

Buchhaltung der Zukunft

Wenn es etwas gibt, wofür künstliche Intelligenz prädestiniert ist, dann ist es wohl die Automatisierung und Beschleunigung von Arbeitsabläufen. Dabei kann sie nicht nur einfachste Routineaufgaben bewältigen, sondern auch Muster erkennen, Zusammenhänge identifizieren und entsprechend logische Schlussfolgerungen ableiten.

Rechtssicherheit und Effizienz durch KI

Schon heute erledigt künstliche Intelligenz spezifische Aufgaben im Rahmen der Rechtsberatung schneller und mit weniger Fehlern, als der Mensch es kann. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Was dem Mandanten Kosten und Zeit spart, bietet auch dem Anwalt Chancen: Der Computer übernimmt langwierige und fehleranfällige Routine-Aufgaben, während der Jurist sich auf anspruchsvolle, wertschöpfende Tätigkeiten konzentriert.

Mobilität der Zukunft

Zukünftige Verkehrssysteme sind digitalisiert, vernetzt und automatisiert.

Prof. Dr. Frank Köster, Dr. Nadine Fritz-Drobeck, Bernhard Fehr

Aktuell besteht die Chance, unsere Verkehrssysteme grundlegend zu verändern. Treiber hierfür kommen aus unterschiedlichen Bereichen – Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung ermöglichen zum Beispiel Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit, Effizienz sowie Komfort im Verkehr und bilden zudem die Grundlage für neue Geschäftsmodelle mit hohem Kundennutzen. Möglichkeiten und Risiken in diesem Feld zu erkennen, wird den Ausbau und die Sicherung von Innovationsleistung und Wirtschaftsfähigkeit in großem Maße beeinflussen.

Etablierte Bausteine unserer Verkehrssysteme werden durch den aktuellen Trend zur Digitalisierung und Vernetzung zu Bausteinen des „Internet of Things“ (IoT). Durch die voranschreitende Automatisierung zentraler Prozesse innerhalb der Verkehrssysteme, zum Beispiel die automatisierte, datenbasierte Adaption von Verkehrsmanagementstrategien und automatisierte Fahrzeuge für individuelle oder kollektive Mobilität (MIV = motorisierter Individualverkehr bzw. ÖV = öffentlicher Verkehr), entstehen neue Assets, die sich sehr gut in serviceorientierte Prozesslandschaften und Dienste-Ökosysteme integrieren lassen. Die hieraus entstehenden Verbesserungspotenziale wirken im Straßenverkehr beispielsweise in den Bereichen:….

Dieser Beitrag stammt aus dem „Handbuch IoT“. Lesen Sie hier weiter…

Kein Internet of Things ohne offene Standards

Um unterschiedliche Systeme untereinander zu vernetzen, bedarf es Lösungen, die auf einer breiten Basis aufbauen.

 

Klaus Rupprecht, kaufmännischer Direktor der SYS TEC electronic GmbH, erläuterte der TREND-REPORT-Redaktion, warum heterogene Ansätze ins Nirwana führen und welche Auswege existieren.

Herr Rupprecht, welchen Stellenwert nehmen freie Hardware (OS-Hardware) und Open-Source-Software im Kontext der Entwicklung des IoT ein?
Aus unserer Erfahrung müssen die Einstiegshürden zu konkreten Lösungsansätzen so niedrig wie möglich gehalten werden. Dies gilt technisch genauso wie kommerziell. Bevor eine Investitionsentscheidung in Richtung IoT getätigt wird, werden in der Regel Pilotanlagen installiert, um a praxi den Nutzwert begreif- und kalkulierbar zu machen. Somit ist die Verwendung von offenen Standards in Hard- und Software ein probates Mittel, um die Kosten und die Erstellungsdauer für Pilotanlagen niedrig zu halten.

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt ist für mich, den Wissens- und Erfahrungshorizont von jungen, angehenden Ingenieuren urbar zu machen. An den Hochschulen werden diese quasi mit den offenen Standards groß. Somit wäre es töricht, diesen vorhandenen und durchaus wertvollen Schatz nicht auch in professionellen Lösungen zur Anwendung zu bringen. Die Qualität der offenen Standards hat sich meines Erachtens auch dadurch stark verbessert, dass nicht mehr nur ambitionierte Hobbyisten diese für private Applikationen verwenden, sondern auch sehr professionelle Entwicklergruppen ihre Ergebnisse publizieren und somit die Standards sowohl in der Breite als auch in funktionalen Details beachtenswert sind.

Dieser Beitrag stammt aus dem „Handbuch IoT“. Lesen Sie hier weiter…

KI und die Medien

KI-Technologien führen zu einem vielschichtigen Wandel der Medienindustrie. Sie ermöglichen eine immer stärkere Personalisierung. Semantische KI-Systeme werden auch inhaltliche Arbeiten übernehmen. Mit wachsender Leistungsfähigkeit werden Maschinen Beiträge teilweise oder komplett produzieren können. Entscheidungen, die heute noch erfahrene Mitarbeiter treffen, lassen sich an lernfähige Maschinen delegieren.

KI und die Public Cloud

Neue cloudbasierte KI-Services wie Machine Learning lassen innovative Geschäftsmodelle und Produkte entstehen und Rechenzentren liefern dafür die nötige Rechenleistung.

Software plant den Produktionstakt

roduktionsmittel und Bauteile untereinander vernetzen, sodass sich Produktionsprozesse aufgrund der analysierten Daten eigenständig optimieren lassen, dies ist eine gängige Defini-tion von Industrie 4.0. Die bislang produktzentrierte Fertigung wird dabei durch eine flexible, auftragsbasierte Produktionsweise ersetzt. Produktionssysteme organisieren sich abhängig von kundenindividuellen Anforderungen autonom.

Gewissenhafte Weiterentwicklung der digitalen Vernetzung

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Frau Prof. Dr.-Ing. Ina Schieferdecker, Leiterin des Fraunhofer-Institutes für Offene Kommunikati­onssysteme (FOKUS) und Gründungsdirektorin des Weizenbaum-Instituts, über Chancen, Risiken und Ethik im Kontext neuer Technologien und der digitalen Transformation.

Intelligence-enabled Banking

So können auch Sie sich für den digitalen Paradigmenwechsel im Bereich Financial Services wappnen.

Die digitale Transformation belohnt die Mutigen

Als vor einigen Jahren der Begriff der „digitalen Transformation” aufkam, wurde er schnell in den Kanon der meist genutzten Buzzwords aufgenommen. Kaum ein Kongress ohne Vortrag zum Thema, kaum ein Magazin ohne entsprechenden Aufmacher auf der Titelseite. Aber wie das so ist mit Buzzwords: Auf den Hype folgt erst die Ernüchterung, bevor das Thema im Mainstream ankommt.

Software-Ingenieure ersetzen Händler

Im Portfoliomanagement, beim algorithmischen Handel, für Betrugserkennung sowie Prüfung von Kredit- und Versicherungsverträgen kommt KI in der Finanzwirtschaft heute schon vielfach zum Einsatz.