100 Sachen fahren mit dem E-Bike

Harald Schlarb, Maschinenbauingenieur und Betriebswirt, ist seit über 30 Jahren in der Automobilbranche unterwegs. Seine Karriere brachte ihn von Mercedes Benz zu Maybach, McLaren und auch zu Tesla. Für die deutsche Giga Factory in Berlin Brandenburg war er im Planning Lead.

Seit einem Jahr bereichert er ehrenamtlich den Beirat der eROCKIT Aktiengesellschaft. Zeit eine kurze Bilanz zu ziehen. „Wenn man sieht was hier in Hennigsdorf in kurzer Zeit entstanden ist, kann man nur sagen, das Unternehmen hat wahnsinnig viel geleistet“ erklärt Harald Schlarb.

Warum sich der Top-Manager für das Brandenburger Unternehmen einsetzt? Schlarb: „Mich fasziniert die Unternehmenskultur und die Technologie bei eROCKIT. Hier sind echte Macher am Werk, die ihre Aufgaben verstehen. Performance, Präzision und Design sieht man hier vereint mit Innovation.“

eROCKIT hat mit dem gleichnamigen Fahrzeug das schnellste für den Straßenverkehr zugelassene eBike entwickelt und in erster Serie an die Kunden gebracht. Das Besondere ist der Human Hybrid Antrieb, der es ermöglicht, durch bloßes Pedalieren Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h zu erreichen. Zugelassen wird das eROCKIT aufgrund seiner starken Leistungsparameter als ein Motorrad in der 125ccm-Kategorie (Leichtkraftrad).

In der Zukunft wird eROCKIT seine Antriebstechnologie auch in anderen Bereichen für neue Anwendungen zur Verfügung stellen. Harald Schlarb erklärt: „eROCKIT wird zu Land, zu Wasser und in der Luft die Technologie umsetzen und wir werden phantastische Produkte sehen.“

 

Über die eROCKIT AG

Die eROCKIT AG (HRB231453 B) ist eine deutsche Aktiengesellschaft, die zu 100 % Anteile an der eROCKIT Systems GmbH in Hennigsdorf bei Berlin besitzt. Aktuell werden Unternehmensanteile über die Webseite https://ag.erockit.de angeboten. Die Aktie der eROCKIT AG (ISIN: DE000A3MQC70 / WKN: A3MQC7) ist gemäß dem gestatteten Wertpapier-Informationsblatt (WIB) vom 27.11.2023 über die Webseite ag.erockit.de zur Zeichnung erhältlich und wird derzeit noch nicht an der Börse gehandelt.

AI Act Risk Navigator

Europäischer AI Act tritt mit gestaffelten Übergangsfristen in Kraft. TÜV-Verband begrüßt die Regelung und fordert eine rasche Klärung offener Umsetzungsfragen. AI Act Risk Navigator: TÜV AI.Lab entwickelt kostenloses Online-Tool zur Risikoklassifizierung von KI-Systemen und -Modellen.

Berlin, 31. Juli 2024 – Der TÜV-Verband unterstützt das Inkrafttreten des europäischen AI Acts, der erstmals Regeln für Künstliche Intelligenz (KI) festlegt. Dieser schafft einen global führenden Rechtsrahmen für sichere und vertrauenswürdige KI. „Der AI Act bietet die Chance, vor negativen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz zu schützen und gleichzeitig Innovationen zu fördern. Er kann dazu beitragen, einen globalen Leitmarkt für sichere ‚KI Made in Europe‘ zu etablieren“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. „Es ist jetzt wichtig, die Umsetzung effizient und unbürokratisch zu gestalten. Unabhängige Stellen spielen dabei eine wesentliche Rolle, nicht nur im Hinblick auf die verbindlichen Anforderungen, sondern auch im freiwilligen KI-Prüfmarkt.“

Gestaffelte Übergangsfristen für KI-Systeme

Der EU AI Act tritt am 1. August 2024 mit gestaffelten Übergangsfristen in Kraft. Sechs Monate nach Inkrafttreten, das heißt ab Anfang 2025, sollen zunächst KI-Systeme verboten werden, die unter anderem manipulative oder täuschende Techniken einsetzen. Ab dem 1. August 2025 treten Verhaltenskodizes für bestimmte Allzweck-KI-Modelle in Kraft. Zudem müssen die EU-Mitgliedstaaten nationale Behörden für die Marktüberwachung benennen. Verpflichtende Prüfungen für Hochrisiko-KI in Bereichen wie Kreditvergabe, Personalwesen oder Strafverfolgung sind ab August 2026 erforderlich. Sie betreffen nicht nur KI-Entwickler, sondern KI-Anbieter, und Betreiber risikoreicher KI. Ab 2027 treten die Anforderungen an KI in drittprüfpflichtigen Produkten in Kraft. Bühler: „Prüfungen von KI-Systemen schaffen Vertrauen und sind schon heute ein Wettbewerbsvorteil. Unternehmen sind gut beraten, sich jetzt mit den Anforderungen vertraut zu machen, insbesondere im Hinblick auf die Übergangsfristen. Es ist wichtig, abzuschätzen, wie und wo der AI Act ihre Aktivitäten betrifft.“

Herausforderungen der Umsetzung

„Eine einheitliche Interpretation und konsequente Anwendung des risikobasierten Ansatzes sind entscheidend, damit der AI Act in der Praxis wirksam wird – hier sind die Mitgliedsstaaten gefordert“, so Bühler. Aus Sicht des TÜV-Verbands sollte besonderes Augenmerk auf eine effiziente und unbürokratische Umsetzung gelegt werden. Klare Zuständigkeiten und verantwortliche Stellen sind notwendig, um die Regelungen praktisch umzusetzen. So sollten Umsetzungsleitfäden für die Einstufung von Hochrisiko-KI-Systemen vom AI Office (Europäisches KI-Büro) schnellstmöglich veröffentlicht werden, um insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Rechtssicherheit zu geben. Darüber hinaus sind neue KI-Risiken sowie die Entwicklung systemischer Risiken von besonders leistungsfähigen Allzweck-KI-Modellen im Blick zu behalten und der Aufbau einer systematischen KI-Schadensberichterstattung voranzutreiben.

TÜV AI.Lab Risk Navigator zeigt, welche Unternehmen unter den AI Act fallen

Das 2023 als Joint Venture der TÜV-Unternehmen gegründete „TÜV AI.Lab“ übersetzt regulatorische Anforderungen an KI in die Prüfpraxis und entwickelt quantifizierbare Konformitätskriterien und geeignete Prüfmethoden für KI. Zum Inkrafttreten des AI Acts veröffentlicht das TÜV AI.Lab den AI Act Risk Navigator, ein kostenloses Online-Tool zur Risikoklassifizierung von KI-Systemen. „Mit dem AI Act Risk Navigator des TÜV AI.Lab bieten wir eine nutzerfreundliche Anwendung, mit der Unternehmen verstehen können, ob und wie sie vom AI Act betroffen sind“, sagt Franziska Weindauer, Geschäftsführerin des TÜV AI.Lab. „Unser Ziel ist es, Klarheit über die Auswirkungen der KI-Verordnung zu schaffen, sodass Unternehmen sich rechtzeitig vorbereiten können. Wenn wir Qualitätsanforderungen an Künstliche Intelligenz von Beginn an mitdenken, kann vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz zum europäischen Alleinstellungsmerkmal werden.“ Der AI Act Risk Navigator unterstützt dabei, KI-Systeme gemäß den Risikoklassen des AI Acts einzuordnen und Transparenz über die geltenden Anforderungen zu schaffen.

Anforderungen je nach Risikoklassifizierung

Die EU-Regulierung teilt KI-Anwendungen in vier Risikoklassen mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen ein, die in den kommenden Monaten schrittweise einzuhalten sind. Systeme mit hohem Risiko, die in Bereichen wie Medizin, kritische Infrastrukturen oder Personalmanagement eingesetzt werden, unterliegen beispielsweise künftig strengen Auflagen und müssen umfassende Anforderungen an Transparenz, Sicherheit und Aufsicht erfüllen. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 15 Millionen Euro oder bis zu drei Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. „Wir wissen, dass das für Unternehmen Fragen aufwirft. Deshalb wollen wir zu größerer Klarheit über das eigene Risikoprofil und die zu erfüllenden Anforderungen beitragen“, betont Weindauer. Systeme mit begrenztem Risiko, wie Chatbots, müssen nur Transparenzanforderungen erfüllen, während Systeme mit minimalem Risiko, wie einfache Videospiele, gar nicht reguliert werden. Die risikobasierte Klassifizierung soll sicherstellen, dass der Einsatz von KI sicher und vertrauenswürdig ist, damit so die Innovationskraft der Technologie und deren Marktdurchdringung weiter gesteigert werden kann.

Der AI Act Risk Navigator ist abrufbar unter www.tuev-risk-navigator.ai

Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

https://www.tuev-risk-navigator.ai/

 

Kein Weg führt an der Kreislaufwirtschaft vorbei

Gastbeitrag von Tim Seewöster:

Es ist keine Neuheit: Die Ressourcen auf unserem Planeten sind endlich. Kein Tag zeigt dies so deutlich wie der Earth Overshoot Day. Dieser markiert den Zeitpunkt, an dem wir weltweit alle Ressourcen aufgebraucht haben, die uns eigentlich für das Jahr zur Verfügung stehen. Ab diesem Moment leben wir das restliche Jahr quasi “auf Pump”. 2024 fällt der Tag auf den ersten August – einen Tag früher als noch 2023. Was schon schlimm ist, verschlechtert sich noch weiter, wenn sich der Blick  auf die Stichtage der einzelnen Länder richtet. Deutschland erreicht so schon am zweiten Mai seinen Overshoot Day, im ungefähr gleichen Zeitraum wie die meisten Industrienationen. Trauriger “Erster” der Liste ist Qatar, hier wurden bereits am elften Februar alle für ein Jahr verfügbaren Ressourcen aufgebraucht.

Tim Seewöster erklärt: Refurbishing, zu deutsch Wiederaufbereiten, bezeichnet  den Prozess, in dem gebrauchte Unterhaltungselektronik – vor allem Smartphones, Laptops oder Tablets – in einen Zustand “wie neu” versetzt werden.

Kreislaufwirtschaft ist der Weg nach vorn

Klar ist, dass die großen Lösungen zur Bekämpfung der Klimakrise in der Politik entstehen müssen. Doch auch jede und jeder Einzelne hat die Möglichkeit und die Verantwortung, im Rahmen des Machbaren zu handeln. Ein Stichwort lautet Kreislaufwirtschaft. Diese ist in einer modernen Wirtschaft kein nettes Extra, sondern eine Notwendigkeit. Seltene Erden, Wasser und jegliche Form der Energie sind schlicht zu kostbar, um die durch sie entstandenen Produkte – nach oft künstlich verkürzten Erstnutzungs-Zeiträumen – einfach wegzuschmeißen. Vielmehr geht es um die Maximierung der Nutzung der Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus. Besonders in der Elektronikindustrie, wo der Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung extrem hoch sind, gibt es hohe Einsparpotenziale. Hier kann das sogenannte Refurbishment Abhilfe schaffen.

Refurbishment: Vom Geheimtipp zum Trendsetter

Refurbishment ist das neue Bio. Denn erinnern wir uns kurz zurück: Bio-Produkte, einst ein vor allem in Reformhäusern auffindbarer Trend, wurden anfangs belächelt. Heute stehen sie für einen gesunden und bewussten Umgang mit Lebensmitteln, hohe Qualitätsstandards und ein gutes Gefühl beim Einkaufen. Ähnlich verhält es sich mit dem Refurbishment. Was einst als Nische galt, entwickelt sich mehr und mehr zum Mainstream. Doch was ist das genau?

Refurbishing, zu deutsch Wiederaufbereiten, bezeichnet  den Prozess, in dem gebrauchte Unterhaltungselektronik – vor allem Smartphones, Laptops oder Tablets – in einen Zustand “wie neu” versetzt werden. Dafür bieten Refurbisher, wie wir von „asgoodasnew”, sowohl eine Möglichkeit, um seine alten Geräte an uns zu verkaufen, als auch eine Plattform, um wiederaufbereitete Produkte zu erwerben. Diese werden vorher von Fachpersonal getestet, gereinigt, gegebenenfalls werden Bauteile ausgetauscht. Am Ende der Wertschöpfungskette steht ein Produkt, das von fabrikneuer Ware technisch faktisch nicht zu unterscheiden ist und dabei bis zu 30% günstiger ist. Die meisten professionellen Refurbisher bieten im Anschluss eine erneuerte Garantie.

Warum das wichtig ist? Ganz einfach: Es spart Ressourcen. Ein wiederaufbereitetes Gerät benötigt keine neuen Rohstoffe und nur einen Bruchteil der Energie, die bei der Produktion von Elektronik anfallen. Diese macht etwa 80 Prozent des gesamten Fußabdrucks eines Gerätes aus. Der Effekt ist also enorm.

Das trifft den Zeitgeist. Vor allem die jüngeren Generationen haben keine Berührungsängste mit dem Refurbishment mehr: Aus der Generation Z hat schon etwa jeder Dritte ein wiederaufbereitetes Gerät erworben. Die zunehmende Preis-Sensibilisierung trägt ebenfalls dazu bei, dass Menschen, die nicht auf moderne Technik verzichten wollen, sich nach günstigen Optionen umsehen.

Der Refurbishment Atlas 2024

Spannende Insights dazu liefert der Refurbishment Atlas, den wir jedes Jahr veröffentlichen. In ihm werden unsere gesamten Verkäufe innerhalb eines Jahres gesammelt und anhand der Postleitzahl den deutschen Großstädten zugeordnet. Durch eine Verrechnung mit der Einwohnerzahl der jeweiligen Stadt ergibt sich die refurbish-freundlichste Stadt des Landes. Das Ergebnis: München bleibt Spitzenreiter vor Berlin und Hannover. In der Landeshauptstadt Bayerns hat statistisch eine von 68 Personen bereits refurbished Elektronik erworben. Schlusslicht bleibt das Ruhrgebiet mit Essen, Dortmund und Duisburg auf den letzten Rängen. Hier ist es gerade einmal eine Person aus 165, die wiederaufbereitete Ware gekauft hat.

Zeit zu handeln

Der Earth Overshoot Day zeigt auf anschauliche Weise, wie weit wir noch wirklichem klimafreundlichen Handeln entfernt sind und vor allem, wie viel Verantwortung dabei auf den Industrienationen liegt. Trotzdem – oder gerade deswegen – liegt die Verantwortung bei uns allen, die nötigen Maßnahmen zu fordern und den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Zusammen wird groß, was wir klein beginnen: Am Ende ist es der Druck aus der Bevölkerung, der Veränderung schafft. Der Refurbishment Altas und ein Blick auf die jüngeren Generationen machen genau dort Hoffnung.

 

 

Kurzbiografie Tim Seewöster

Tim Seewöster ist Geschäftsführer und Co-CEO von asgoodasnew. Der promovierte Ökonom ist seit Anfang 2022 bei asgoodasnew und bildet zusammen mit Stefan Groitl eine Doppelspitze in der Geschäftsführung. Vorher arbeitete er unter anderem für Payback, Sparwelt und The Reach Group.

https://asgoodasnew.de/

Eröffnung des appliedAI Studio in den IPAI SPACES

Der Innovationspark Künstliche Intelligenz (IPAI) in Heilbronn wächst. Es entsteht weitere KI-Infrastruktur für Firmen, Startups und KI-Spezialist:innen. Ende Juni wurde das neue Gebäude unter dem Namen IPAI SPACES offiziell eröffnet. Das gemeinnützige appliedAI Institute for Europe unterstützt den Zukunftspark mit dem appliedAI Studio, einem Bereich im neuen Gebäude mit praxisorientierten Angeboten zu vertrauenswürdiger KI.

München & Heilbronn, Juli 2024 – Mit dem neu eröffneten appliedAI Studio schafft das gemeinnützige appliedAI Institute for Europe auf knapp 100 Quadratmetern eine physische Anlaufstelle, um dem Thema vertrauenswürdige KI zu begegnen. Ein Workshopraum sowie eine interaktive Demonstrationsfläche machen KI erlebbar und fördern den Wissensaustausch unterschiedlicher KI-Akteur:innen. Wöchentlich finden verschiedene Aktivitäten statt, so etwa Workshops, Trainings, Schulungen und Summer Schools, die von einem eigens eingestellten Team organisiert werden. Die Inhalte richten sich sowohl an Einsteiger:innen als auch an Expert:innen im Bereich KI.

Das gemeinnützige appliedAI Institute verfolgt das Ziel, Wissen rund um KI zu entwickeln und Bildungs- sowie Interaktionsformate rund um hochwertige KI-Inhalte zu schaffen. „Mit dem neuen appliedAI Studio wollen wir dazu beitragen, Fachkräfte zu schulen und zu inspirieren, damit sie KI vertrauensvoll entwickeln und einsetzen können“, erklärt Dr. Frauke Goll, Managing Director des appliedAI Institute for Europe, das Konzept. „Dazu bieten wir praxisorientierte Formate an, welche die Fachkräfte danach unmittelbar in ihren Organisationen anwenden können“, so Dr. Goll weiter.

Enger Austausch stärkt Europa im globalen Wettbewerb

Um Europa im globalen Wettbewerb zu stärken, ist es notwendig, gemeinsam Herausforderungen zu meistern und innovative Lösungen zu entwickeln. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der engen Zusammenarbeit mit dem lokalen KI-Ökosystem in Heilbronn. So soll das appliedAI Studio gezielt Kooperationen zwischen KI-Akteur:innen fördern, um einen größtmöglichen Impact im Bereich der Befähigung von Professionals zu erzeugen. Zudem setzt das appliedAI Studio explizit auf den Aufbau eines Kollaborationsprogramms und einer Community, um Forschung und Innovation im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu stärken. Gemeinsam mit Universitäten, Hochschulen, Unternehmen und Institutionen werden Forschungsbedarfe eruiert. Das fördert den Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis und umgekehrt.

Demonstrationsfläche mit Trustworthy AI Tour

Die Vermittlung vertiefter Lerninhalte macht das appliedAI Studio KI erlebbar und fördert so Inspiration und Innovation. Die Demonstrationsfläche ist dauerhaft geöffnet und für jeden frei zugänglich. Es besteht die Möglichkeit, die Ausstellung auf eigene Faust oder im Rahmen der sogenannten „Trustworthy AI Tour“ zu erkunden. Diese interaktive Tour vermittelt den Teilnehmenden Wissen zu vertrauenswürdiger KI mit Hilfe von Use Cases, Demonstratoren und praktischen Beispielen. Während der Tour wird insbesondere die Rolle von KI in Deutschland und Europa hervorgehoben. Zudem werden die drei Grundprinzipien vertrauenswürdiger KI – Rechtmäßigkeit, Robustheit und Ethik – ausführlich erläutert.

Eines der Highlights ist die neu entwickelte „AI Use Case Platform“ des appliedAI Institute. Sie ist Europas größte offen zugängliche Quelle für kuratierte, qualitativ hochwertige KI-Anwendungsfälle. „Diese zentrale Datenbank für KI-Anwendungsfälle trägt dazu bei, den wirtschaftlichen Erfolg Europas zu sichern,“ sagt Dr. Christian Burkhart, Principal Project Manager AI Experience Space beim appliedAI Institute for Europe. Agnes Lei, AI Analyst beim appliedAI Institute und treibende Kraft hinter der Entwicklung der Plattform, ergänzt: „Unsere AI Use Case Platform schafft völlig neue Möglichkeiten, Unternehmen und Start-ups auf eine interaktive und informative Weise zu vernetzen. Diese Synergien fördern nicht nur Innovation, sondern stärken auch langfristig die gesamte Wirtschaft.”

Für die praktische Einführung von KI seien KI-Anwendungsfälle zwingend erforderlich und ganz entscheidend für den Erfolg von KI in Europa.

Weitere Lernformate auf der neu gebauten Ausstellungsfläche in den IPAI SPACES richten sich an Teams, die mit Machine Learning arbeiten. Mit Hilfe des MLOps-Demonstrators können sich diese Fachleute beispielsweise über das Thema Machine Learning Operations (MLOps) informieren. In dem Demonstrator wird das Publikum durch ein Machine Learning-Problem geführt und lernt, wie Orchestrierung, Leistungsverfolgung und Überwachung eingesetzt werden, um einen transparenten und reproduzierbaren vertrauenswürdigen Machine-Learning-Workflow zu schaffen.

 

Die IPAI SPACES befinden sich Im Zukunftspark 11/13, 74076 Heilbronn. Das appliedAI Studio öffnet seine Türen von Montag bis Freitag, jeweils von 9 bis 17 Uhr. Besuchen Sie uns und erleben Sie modernste KI-Technologien hautnah – der Eintritt ist kostenlos! Weitere Informationen zum appliedAI Studio finden Sie hier sowie auf YouTube.

 

Eine Übersicht zu den anstehenden Events und Trainings im appliedAI Studio finden Sie hier.

 

Das Institut bietet am 29. Juli per Zoom eine virtuelle Führung durch das appliedAI Studio

 

Über das gemeinnützige appliedAI Institute for Europe

Das appliedAI Institute for Europe hat sich zum Ziel gesetzt, das europäische KI-Ökosystem zu stärken, Forschung im Bereich KI voranzutreiben, Wissen rund um KI zu entwickeln, vertrauenswürdige KI-Tools bereitzustellen und Bildungs- sowie Interaktionsformate rund um hochwertige KI-Inhalte zu schaffen.

Als gemeinnützige Tochtergesellschaft der appliedAI Initiative wurde das Institut 2022 in München gegründet. Die appliedAI Initiative selbst ist ein Joint Venture aus UnternehmerTUM und IPAI. Die Leitung des Instituts obliegt Dr. Andreas Liebl und Dr. Frauke Goll.

Das appliedAI Institute for Europe stellt die Menschen in Europa in den Mittelpunkt. Es verfolgt die Vision, eine gemeinsame KI-Community zu formen und hochwertige Inhalte im Zeitalter der KI für die gesamte Gesellschaft bereitzustellen. Durch die Förderung von vertrauenswürdiger KI beschleunigt das Institut die Anwendung dieser Technologie und stärkt Vertrauen in KI-Lösungen.

Mit einem Fokus auf Wissensentwicklung, Forschung und der Bereitstellung vertrauenswürdiger KI-Tools bietet das appliedAI Institute for Europe eine wertvolle Ressource für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich KI erweitern möchten. Durch Bildungs- und Interaktionsformate ermöglicht das Institut einen intensiven Austausch von Expertise und fördert die Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus verschiedenen Bereichen.

Das appliedAI Institute for Europe lädt Unternehmen, Organisationen, Startups und KI-Enthusiast:innen ein, von den vielfältigen Angeboten und Ressourcen des Instituts zu profitieren. Die appliedAI Institute for Europe gGmbH wird unterstützt durch die KI-Stiftung Heilbronn gGmbH. Weitere Informationen finden Sie unter www.appliedai-institute.de

Experte rät zu KI-Einführung in hybriden Teams

Gastautor Karlheinz Zuerl betont: „Zwischen der KI-Euphorie im Topmanagement und der Akzeptanz im Betriebsalltag bei der KI-Einführung klafft in der Regel eine große Diskrepanz. Diese Lücke lässt sich am besten durch hybride Teams aus KI-Kompetenzzentrum und Fachabteilung schließen.“

 

Peking/Berlin,  Juli 2024 – „Angesichts des Hypes um Künstliche Intelligenz ernennen viele Unternehmen einen KI-Verantwortlichen auf Topebene, um das vermeintlich wichtigste Thema unserer Zeit in den Betrieb zu bringen“, hat Karlheinz Zuerl, CEO der German Technology & Engineering Corporation (GTEC), festgestellt. Doch genau das hält er für einen Fehler: „Firmen können nur dann von KI profitieren, wenn diese über die Breite der Belegschaft hinweg im Betrieb eingeführt wird.“ Diese Erfahrung hat Karlheinz Zuerl, der als Interim Manager 2024 von der Steinbeis Augsburg Business School und der Interim Manager-Community United Interim nominiert wurde, bei seinen zahlreichen Einsätzen als Führungskraft auf Zeit gemacht.

Er schildert die Betriebspraxis in vielen Unternehmen beim Thema KI anschaulich: „In der Regel beginnt der Prozess damit, dass die Chefetage von den neuesten technologischen Entwicklungen erfährt, gefolgt von Teams, die der Unternehmensleitung optimistische, aber widersprüchliche Anwendungsfälle präsentieren. Angetrieben von der Begeisterung, aber ohne klare Richtung, überträgt die Topebene die Verantwortung an eine Person, die oft überfordert und unzureichend vorbereitet ist.“

Gastautor:Karlheinz Zuerl, CEO der German Technology & Engineering Corporation (GTEC) / Quelle: GTEC

Gastautor: Karlheinz Zuerl, CEO der German Technology & Engineering Corporation (GTEC) / Quelle: GTEC

 

KI-Kompetenzzentrum statt KI-Papst

Karlheinz Zuerl erklärt dazu: „Es genügt nicht, einen vermeintlichen KI-Papst an der Spitze zu haben, sondern man braucht jemanden, der die Betriebsabläufe im Detail so gut kennt, dass er praxisnah abschätzen kann, wo sich KI im Unternehmen tatsächlich nützlich machen kann.“ Nach Zuerls Erfahrungen bei KI-Projekten kreist genau darum das Problem: „Das KI-Management ist in der Regel viel zu weit vom Betriebsalltag entfernt.“ Er räumt ein: „Dies gilt nicht nur bei KI, sondern für viele Projekte, bei denen es um die Einführung einer neuen Technologie ins Unternehmen geht. Aber bei Künstlicher Intelligenz klafft die Lücke zwischen der durch den KI-Hype entstandenen Euphorie und den häufig ernüchternden oder gar ausbleibenden Resultaten in der Organisation besonders weit auseinander.“

Als Abhilfe empfiehlt Karlheinz Zuerl die Einrichtung eines KI-Kompetenzzentrums, in dem Management und operatives Fachwissen zusammenkommen. Er präzisiert die Aufgabenverteilung: „Die betriebliche KI-Zentrale stellt Plattformen, Daten und Governance, also Regeln für den Umgang mit KI, bereit. Die Umsetzung in den verschiedenen Abteilungen erfolgt durch Teams aus dem jeweiligen Fachbereich, bei denen auch die Verantwortung für diesen Prozess liegt.“

Großspurig aufgesetzt, kleinlaut beerdigt

Als entscheidenden Vorteil dieses hybriden Ansatzes nennt der CEO von GTEC, dass die Innovationen dadurch auf breiter Front Einzug in die Organisation hielten und ein fester Bestandteil des Betriebsalltags würden. Beim üblichen, aber weniger erfolgversprechenden Top-down-Ansatz hingegen sei die Gefahr groß, dass „Projekte großspurig aufgesetzt und einige Monate oder Jahre später kleinlaut beerdigt werden, ohne dass eine nennenswerte Spur in der Organisation übrigbleibt.“ Häufig verlasse der vom mangelnden Projektfortschritt frustrierte „KI-Papst“ nach einiger Zeit das Unternehmen. Die Zurückgebliebenen litten nicht nur unter der dadurch verursachten Enttäuschung, sondern entwickelten darüber hinaus eine langanhaltende Skepsis gegenüber künftigen Innovationen.

„Je häufiger Management und Belegschaft erleben müssen, wie Innovationsprojekte in den Sand gesetzt werden, desto größer wird das Misstrauen gegenüber allen Innovationen“, hat Karlheinz Zuerl im Laufe seiner jahrzehntelangen Beratungs- und Managementtätigkeit festgestellt. Die Folgen für die Firmenkultur seien in der Regel fatal: „Weite Teile der Beschäftigten lehnen jedwede Veränderung im Betrieb von vornherein ab, weil sie schon zu oft erlebt haben, wie sich der Papst von heute zur persona non grata von morgen gewandelt hat.“ Bei der KI-Einführung im Top-down-Modus sei die Gefahr einer Wiederholung dieses Szenarios „sehr groß“, urteilt Karlheinz Zuerl.

 

GTEC (https://gtec.asia) hilft westlichen Industrie-Unternehmen, Herausforderungen in Asien zu bewältigen. Der Schwer­punkt liegt dabei auf der Geschäftsentwicklung, dem Auf- und Ausbau von Niederlassungen und Produktions­stätten, sowie Sanierungs- und Turnaround-Maßnahmen, um vorwiegend Automobilzuliefer- und Maschinenbaufirmen in kritischen Phasen wieder in die Gewinn­zone zu bringen. Unter der Leitung von CEO Karlheinz Zuerl ist ein Team von Beratern, Experten und Interim Managern aktiv, das im Bedarfsfall beim Kunden vor Ort zum Einsatz kommt. Der Chef selbst steht für Aufgaben als Interim General Manager und für Executive Consulting zur Verfügung. Auf der Referenzliste von GTEC stehen Konzerne wie bspw. BMW, Bosch, General Motors und Siemens, große Mittelständler wie Hella, Schaeffler, Valeo und ZF sowie kleinere mittelständische Firmen, die wenig bekannt sind, aber dank GTEC umso erfolgreicher in Asien agieren.

Weitere Informationen: GTEC, Web: https://gtec.asia,
E-Mail: contact@gtec.asia

EDR vs XDR vs MDR

EDR vs. XDR vs. MDR: Die Unterschiede der Sicherheitslösungen

Bedrohungen durch Hacker werden immer raffinierter, umfangreicher und effizienter. Über die Hälfte deutscher Unternehmen fühlt sich durch Cyberangriffe in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht – so eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom. Zum Vergleich: 2021 waren es nur 9 Prozent. Unternehmen erkennen zunehmend die Gefahren, die Cyberangriffe auf ihren Geschäftsbetrieb haben können und reagieren mit Abwehrmaßnahmen. Auf der Suche nach effektiven Lösungen zur Erkennung von und zum Umgang mit Bedrohungen und Angriffen setzen Unternehmen auf Sicherheitslösungen wie Endpoint Detection and Response (EDR), Extended Detection and Response (XDR) sowie Managed Detection and Response (MDR).

Da Anbieter von Sicherheitslösungen dazu neigen, sich immer stärker zu differenzieren, ist der Markt für EDR-, XDR- und MDR-Lösungen nicht frei von Hyperbeln und Fachausdrücken, die Verwirrung stiften können. Worin unterscheiden sich die Ansätze? Kudelski Security gibt einen kurzen Überblick über EDR, XDR und MDR.

Was ist EDR?

Endpoint Detection and Response (EDR) ist das grundlegende Überwachungs- und Bedrohungserkennungs-Tool für Endpunkte wie beispielsweise Mobilgeräte, Computer oder auch virtuelle Maschinen und intelligente Lautsprecher. Im Mittelpunkt jeder Cybersicherheits-Strategie steht das Zusammenspiel zwischen Menschen, Prozessen und Technologien. EDR ist für den „Technologie“-Teil ein beliebter Ausgangspunkt: Die Lösung sammelt Daten von Endpunkten, die auf Bedrohungen und Anomalien analysiert werden, und bietet Sicherheitsintegrationen mit anderen Lösungen.

Darüber hinaus dient EDR als Ausfallsicherung, wenn Angreifer erfolgreich Firewalls, Zugangskontrollen, herkömmliche Antivirensoftware und andere Abwehrmechanismen überwunden haben. Zwar ist ein Nachteil von EDR-Lösungen, dass sie auf Endgeräte beschränkt sind und keinen Einblick in den Rest der IT-Infrastruktur bieten. Studien haben allerdings gezeigt, dass Endpunkte der Ausgangspunkt für etwa 90 Prozent der erfolgreichen Cyberangriffe und sogar 70 Prozent der erfolgreichen Datenschutzverletzungen sind. Auch wenn die Netzwerktransparenz begrenzt ist, ist EDR die ideale technologische Lösung für Unternehmen, die bei der Entwicklung ihrer Cybersicherheits-Strategie noch am Anfang stehen, oder für kleinere Unternehmen mit einer einfachen IT-Infrastruktur.

Was ist XDR?

Im Gegensatz zu EDR bieten Extended Detection and Response (XDR)-Lösungen einen umfassenden Einblick in das gesamte Unternehmensnetzwerk. Anstatt mehrere isolierte Überwachungssysteme für die verschiedenen Elemente des Netzwerks zu implementieren, ermöglicht XDR den Sicherheitsteams die Überwachung, Untersuchung und Reaktion auf Bedrohungen mit einer einzigen Softwarelösung.

XDR-Lösungen sammeln Daten aus dem gesamten Netzwerk, korrelieren Daten, um automatisch Bedrohungen zu erkennen, und ordnen diese Bedrohungen nach ihrem Schweregrad ein – um entweder automatisierte Workflows auszulösen oder Sicherheitsteams mit den Informationen zu versorgen, die für die Einordnung und Lösung von Problemen erforderlich sind.

EDR-Lösungen allein reichen nicht aus, um eine ausgereifte IT-Infrastruktur zu schützen, da sie wichtige Aspekte eines Netzwerks wie Mail-Programme, Cloud-Anwendungen und Server nicht überwachen. Während mehrere Lösungen für die Bedrohungsanalyse all dieser Elemente verwendet und durch Sicherheitsintegrationen miteinander verbunden werden können, nutzt XDR künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), um eine ganzheitliche Abdeckung des Unternehmensnetzwerks zu liefern. Zu den weiteren Vorteilen zählen unter anderem eine größere Effizienz bei der Behebung und Priorisierung von Bedrohungen sowie Echtzeitüberwachung.

Was ist MDR?

Der deutschen Wirtschaft entstehen laut Bitkom jährlich 148 Milliarden Euro Schaden durch Cyberattacken – das sind 72 Prozent von den insgesamt 206 Milliarden Euro, die durch Datendiebstahl, Spionage und Sabotage entstehen. Da Angreifer digitale Angriffe von überall auf der Welt starten können, ist der Schutz von Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Immer mehr Unternehmen setzen auf Managed Detection and Response (MDR): Der 2023 Gartner® Market Guide for MDR prognostiziert, dass bis 2025 60 Prozent der Unternehmen aktiv die Remote-Funktionen von MDR-Anbietern zur Abwehr und Eindämmung von Bedrohungen nutzen werden.

MDR kombiniert EDR- und SIEM-Lösungen, die „as-a-Service“ angeboten werden. Das bedeutet, dass Unternehmen ihre Bemühungen zur Eindämmung, Beseitigung und Behebung von Bedrohungen durch externe Sicherheitsexperten verstärken können, die als Erweiterung ihrer eigenen Sicherheitsteams fungieren können. Mittlerweile bieten einige Cybersicherheits-Spezialisten das sogenannte „MDR der nächsten Generation“ an, welches um XDR-Funktionen erweitert wurde.

Insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) stehen mit Blick auf die Cyberabwehr vor großen Herausforderungen: Kein internes IT-Team, fehlende Expertise oder Zeit sind häufige Hindernisse bei der Umsetzung der Cybersicherheits-Strategie sowie den täglichen IT-Verwaltungsaktivitäten. Große Unternehmen haben zwar die Ressourcen, um ein großes internes Team aufzubauen, aber sie haben auch wesentlich größere und komplexere Netzwerke. MDR-Services entlasten Sicherheitsteams von der komplexen Verwaltung von Sicherheitstechnologien, sodass sie sich auf geschäftsfördernde Aufgaben konzentrieren können: die Optimierung des Betriebs sowie die Betreuung der eigenen Kunden.

Fazit

Olivier Vareilhes, Senior Director DACH, Kudelski Security

Cyberkriminelle entwickeln immer raffiniertere Angriffe, um in Unternehmensnetzwerke einzudringen. Fehlende Ressourcen, mangelndes Fachwissen und komplexe Netzwerkstrukturen stellen Unternehmen vor Herausforderungen. Durch den Einsatz von EDR-, XDR- oder MDR-Lösungen können sie ihre Cybersicherheit stärken und Sicherheitsteams entlasten. Bei der Wahl der passenden Strategie müssen unter anderem die Unternehmensgröße, individuelle Bedürfnisse sowie verfügbare interne Ressourcen in Betracht gezogen werden.

„Eine der häufigsten Anfragen, die ich von Kunden erhalte, ist die nach genauen, aussagekräftigen Informationen über ihre eigene Bedrohungslandschaft. Sie müssen eine immer größer werdende Angriffsfläche bewältigen, die durch die Cloud-Einführung und massive Nutzung von SaaS-Lösungen entsteht. Hier kommt die MDR der nächsten Generation zum Tragen: Wir sehen, dass die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Bedrohungserkennung, die sie liefert, das Risiko für unsere Kunden verringert – und zu einer echten, messbaren Stärkung der Cybersicherheitsmaßnahmen geführt hat. Das ist eine gute Nachricht: Denn je stärker der Schutz ist, desto schwieriger ist es, in das System einzudringen – und umso weniger attraktiv ist das Unternehmen für Angreifer“, fasst Olivier Vareilhes, Senior Director DACH, Kudelski Security, zusammen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Gebührenerhöhung der Sparkassen erfolgreich abgemahnt

Wer sein Konto vertragsgemäß nutzt, stimmt damit nicht automatisch einer Vertragsänderung inklusive Gebührenerhöhung zu

  • Die Sparkassen Bielefeld und Bad Oeynhausen sowie die Sparkasse an Volme und Ruhr geben eine Unterlassungserklärung ab.
  • Zustimmung zur Gebührenerhöhung muss rechtmäßig eingeholt werden.
  • Kund:innen erhalten zu viel gezahlte Kontogebühren zurück.

Die Verbraucherzentrale NRW hat die Sparkassen Bielefeld, Bad Oeynhausen sowie an Volme und Ruhr wegen unzulässiger Vertragsanpassungen samt Gebührenerhöhungen abgemahnt. „Die Sparkassen haben keine rechtmäßige Zustimmung bei Teilen ihrer Kundschaft eingeholt“, erklärt David Riechmann, Experte für Bankrecht bei der Verbraucherzentrale NRW.

Konkret ging es darum, dass die aktive Nutzung des Girokontos über ein angekündigtes Datum hinaus als fiktive Zustimmung zu den erhöhten Kontoführungsgebühren gelten sollte. „Eine Überweisung oder Geldabbuchung im laufenden Vertragsverhältnis kann aber nicht als Zustimmung zu einer Vertragsänderung gelten“, so der Experte. „Die Banken müssen dafür vielmehr aktiv auf ihre Kund:innen zugehen, über die geplante Preiserhöhung informieren und ausdrücklich um Zustimmung bitten.“

Die betreffenden Sparkassen gaben daraufhin eine Unterlassungserklärung ab. Die Gebührenerhöhungen sind damit gegenstandslos und bereits zu viel gezahlte Beträge werden erstattet. Um die Preiserhöhungen durchzusetzen, werden die Sparkassen ihre Kund:innen nun erneut informieren, um eine Zustimmung einzuholen. Sollten Verbraucher:innen diese nicht erteilen, kann es eintreten, dass ihr Konto mit einer Frist von zwei Monaten gekündigt werden.

Hintergrund: BGH-Urteil

Im April 2021 urteilte der Bundesgerichtshof zugunsten des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv): Die Klauseln zu Vertragsanpassungen innerhalb der AGB dürfen demnach nicht so offen formuliert sein, dass der gesamte Vertrag ohne ausdrückliche Zustimmung der Kund:innen geändert werden könne. Bisher haben Banken diese Klauseln verwendet, um vertragliche Änderungen wie beispielsweise erweiterte Datenerhebungen, aktualisierte Kontenmodelle und auch Preiserhöhungen bei Bankentgelten durchzuführen. Kund:innen haben nun grundsätzlich einen Anspruch auf Rückerstattung.

 

 

Weitere Informationen zu unzulässigen Vertragsänderungen von Banken unter:

https://www.verbraucherzentrale.nrw/node/60926

 


 

Cyberresilienz-Wettbewerb im Schatten

Olympische Spiele – Im Fadenkreuz der Cyberkriminellen

Egal ob Ringen, Rudern oder Schießen – die Olympischen Spiele sind ein enormes Spektakel, das regelmäßig Spitzenathleten und Zuschauer aus der ganzen Welt begeistert. Doch jenseits der Felder und Bahnen findet noch ein anderer Wettbewerb im Schatten statt – ein Cyber-Match, bei dem Angreifer um ihre eigene Art von Gold wetteifern. Es gibt zahlreiche Beispiele, die die Raffinesse und Entschlossenheit von Cyberangreifern verdeutlichen. Was können die Verantwortlichen tun, damit die Spiele ein ungestörtes Fest des Friedens bleiben?

Die Olympischen Spiele bieten politisch motivierten Gruppen und Cyber-Kriminellen mit finanziellen Zielen gleichermaßen eine einmalige Plattform, um Schaden anzurichten. Das Zusammentreffen von internationaler Aufmerksamkeit, kritischer Infrastruktur und wertvollen persönlichen Daten macht die Spiele zu einem verlockenden Ziel. Neben finanzieller Motivation wollen die Angreifer ein Zeichen setzen, Dienste empfindlich stören und somit ihre Fähigkeiten auf der Weltbühne präsentieren. Potenzielle Hauptziele sind neben den Touristen das IOC, Athleten und deren Teams, die physikalische Infrastruktur der Spiele sowie Payment- und Ticketsysteme. Laut France24 wird es während der diesjährigen Olympischen Spiele voraussichtlich 3,5 Milliarden Cyberangriffe geben. Das sind acht Mal so viele Angriffe wie bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Aus der Vergangenheit lernen

In den letzten Jahren gab es eine Reihe von ausgeklügelten Cyberangriffen, die deutlich machen, welchen Gefahren internationale Großveranstaltungen ausgesetzt sind:

  • Olympische Spiele Tokio 2020: Trotz der Verschiebung und der begrenzten Teilnehmerzahl waren die Olympischen Spiele in Tokio zahlreichen Cyber-Bedrohungen ausgesetzt. Die Angreifer setzten Phishing-Kampagnen und Ransomware ein, um die Organisatoren der Veranstaltung und die zugehörige Infrastruktur anzugreifen. Ziel war es, den Betrieb zu stören und sensible Daten zu stehlen.
  • Fußball-Europameisterschaft 2024: Cyberkriminelle starteten DDoS-Angriffe auf Ticketverkaufssysteme, die zu erheblichen Störungen führten. Diese Angriffe offenbarten deutlich die vielen Schwachstellen in der digitalen Infrastruktur von Großveranstaltungen.
  • COVID-19-Impfung: Auch wenn es sich nicht um ein Sportereignis handelt, waren die weltweiten Impfbemühungen Angriffen von nationalstaatlichen Akteuren ausgesetzt. Diese Angreifer versuchten, Forschungsdaten zu stehlen und Verteilungsnetzwerke zu stören, was zeigt, wie weit Cyberkriminelle gehen, um hochrangige Ziele auszunutzen. Auch der Gesundheitssektor steht als kritischer Sektor im Fokus.

Die politische Dimension

Politisch motivierte Cyberkriminellen-Gruppen wollen die Olympischen Spiele in erster Linie als Bühne für Propaganda-Botschaften nutzen. Die Verunstaltung von Websites, die Übernahme kritischer Dienste und die Unterbrechung durch Ransomware sind gängige Taktiken. Diese Aktionen zielen häufig darauf ab, die Gastgeberländer in Verlegenheit zu bringen, das Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu untergraben und die weltweite Aufmerksamkeit auf ihre Ziele zu lenken. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang hat beispielsweise die Malware „Olympic Destroyer“ die IT-Systeme gestört und kurz vor der Eröffnungszeremonie für Chaos gesorgt. Der Angriff lieferte ein klares Beispiel dafür, wie politisch motivierte Gruppen die Olympischen Spiele konkret ausnutzen, um an Aufmerksamkeit zu gewinnen. Für die diesjährige Olympiade sieht der Threat Intelligenz Experte Mandiant vor allem Russland als konkrete Gefahr, um politische Störaktionen zu betreiben.

Die finanzielle Motivation

Die Olympischen Spiele stellen auch für finanziell motivierte Cyberkriminelle einen lukrativen Jagdgrund dar. Die große Zahl der Besucher, die wertvolle persönliche Daten und finanzielle Vermögenswerte mit sich führen, sind verlockende Ziele. Phishing-Betrug, Identitätsdiebstahl und Ransomware-Angriffe sind gängige Methoden, um im Rahmen von internationalen Großereignissen Geld zu erpressen.

Aufbau von Resilienz und Bereitschaft

Um diese Bedrohungen zu bekämpfen und deren Auswirkungen zu mindern, muss das Olympische Komitee einen rigoros proaktiven Ansatz verfolgen:

  1. Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur: Kritische Infrastrukturen und digitale Dienste müssen umfassend getestet werden. Es ist wichtig, Worst-Case-Szenarien zu simulieren und sicherzustellen, dass ein Mindestmaß an Betrieb auch in Krisenfällen aufrechterhalten werden kann. Dazu gehören regelmäßige Stresstests und die Aktualisierung von Sicherheitsprotokollen.
  2. Aufklärungskampagnen: Die Besucher müssen darin geschult werden, wachsam zu bleiben und verdächtige Aktivitäten zu erkennen. Es sollten umfassende Kampagnen gestartet werden, um den Teilnehmern beizubringen, wie sie Phishing-Versuche erkennen, Betrügereien vermeiden und verdächtiges Verhalten melden können.
  3. Zentralisierte Berichterstattung und Alarmierung: Eine zentralisierte Task Force für das Reporting und Alarmierung ist das Kernstück der Cybersecurity der Olympischen Spiele. Diese Task Force sollte sich mit den verschiedenen Interessengruppen, darunter Strafverfolgungsbehörden, Cybersicherheitsfirmen und Veranstaltungsorganisatoren, abstimmen, um eine einheitliche und möglichst schnelle Reaktion auf Bedrohungen zu gewährleisten.
  4. Zusammenarbeit und Austausch von Informationen: Der regelmäßige Austausch von Informationen über potenzielle Bedrohungen und Taktiken von Bedrohungsakteuren zwischen internationalen Behörden und privaten Sicherheitsfirmen verbessert die Abwehrbereitschaft und Reaktionsfähigkeit deutlich.

Fazit: Sicherheit ist ein Team-Sport

Die Olympischen Spiele sind nicht nur ein Fest der sportlichen Höchstleistungen, sondern auch ein Schlachtfeld für Cybekriminelle. Die Bedrohungen sind real und entwickeln sich weiter, so dass jeder Einzelne ständig wachsam sein muss – egal ob Sicherheitsverantwortliche oder Besucher. Cybersecurity gelingt nur gemeinsam.

 

www.rubrik.com/de

 


Quelle: Pressemitteilung

Regelinsolvenzen im Juni 2024

Beantragte Regelinsolvenzen im Juni 2024: +6,3 % zum Vorjahresmonat

  • 33,5 % mehr Unternehmensinsolvenzen im April 2024 als im April 2023
  • 27,9 % mehr Verbraucherinsolvenzen im April 2024 als im April 2023

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni 2024 um 6,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Mai 2024 hatte sie noch um 25,9 % gegenüber Mai 2023 zugenommen. Nachdem von Juni 2023 bis Mai 2024 durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten waren, lag damit im Juni 2024 erstmals wieder ein einstelliger Zuwachs vor. Bei den Ergebnissen ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.

Zahl der Unternehmensinsolvenzen im April 2024 gegenüber April 2023 um ein Drittel gestiegen

Im April 2024 meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1 906 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 33,5 % mehr als im April 2023. Die Forderungen der Gläubiger aus den im April 2024 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 11,4 Milliarden Euro. Im April 2023 hatten die Forderungen bei rund 1,3 Milliarden Euro gelegen.

Insolvenzhäufigkeit im Bereich Verkehr und Lagerei am höchsten

Bezogen auf 10 000 Unternehmen gab es im April 2024 in Deutschland insgesamt 5,5 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10 000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 10,1 Fällen. Danach folgten das Baugewerbe und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit jeweils 8,5 Fällen sowie das Gastgewerbe mit 7,4 Insolvenzen je 10 000 Unternehmen.

27,9 % mehr Verbraucherinsolvenzen im April 2024 als im Vorjahresmonat

Im April 2024 gab es 6 277 Verbraucherinsolvenzen. Damit stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 27,9 % gegenüber April 2023.

 

Methodische Hinweise:

Die Insolvenzstatistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.

Die vorläufigen monatlichen Angaben zu Regelinsolvenzverfahren, hier für Juni 2024, basieren auf aktuellen Insolvenzbekanntmachungen aller Amtsgerichte in Deutschland. Sie weisen noch nicht die methodische Reife und Belastbarkeit amtlicher Statistiken auf und zählen daher zu den experimentellen Daten.

Von den Insolvenzverfahren in Deutschland sind rund 30 % Regelinsolvenzverfahren, zu denen in erster Linie alle Verfahren von Unternehmen zählen (rund 55 % aller Regelinsolvenzverfahren). Außerdem findet das Regelinsolvenzverfahren Anwendung bei Personen, die wirtschaftlich tätig sind. Dazu gehören unter anderem die persönlich haftenden Gesellschafter einer offenen Handelsgesellschaft (oHG), Mehrheitsgesellschafter einer Kapitalgesellschaft sowie ehemals selbstständig Tätige, deren Vermögensverhältnisse als nicht überschaubar eingestuft werden. Zusätzlich werden beim Frühindikator aus technischen Gründen auch die Nachlass- und Gesamtgutinsolvenzverfahren miteinbezogen.

Bei der Berechnung der Insolvenzhäufigkeit wurden Angaben aus dem statistischen Unternehmensregister zum Unternehmensbestand herangezogen. Als Unternehmen werden rechtliche Einheiten verstanden. Rechtliche Einheiten sind juristische und natürliche Personen, die eine Wirtschaftstätigkeit selbstständig ausüben, wie beispielsweise Aktiengesellschaften, GmbHs, Offene Handelsgesellschaften oder auch Einzelunternehmen.

Weitere wichtige Hinweise zur Interpretation und Vergleichbarkeit der Insolvenzstatistiken bietet der Bereich „Methoden“ auf der Themenseite „Gewerbemeldungen und Insolvenzen“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Weitere Informationen:

Detaillierte Ergebnisse bieten die Tabellen 52411 (Insolvenzen) in der Datenbank GENESISOnline.

 

 

Quelle: Pressemitteilung Statistischs Bundesamt

Ausgaben für soziale Sicherung unter Vor-Corona-Niveau

37,1 % der Ausgaben des Bundes entfielen 2023 auf den Bereich soziale Sicherung

  • Anteil der Ausgaben für soziale Sicherung unter dem Vor-Corona-Niveau (2019: 45,2 %) und dem langfristigen Durchschnitt (1991-2023: 41,7 %)
  • Anteil der Ausgaben für wirtschaftliche Angelegenheiten seit 2019 mehr als verdoppelt auf 21,9 %, nur 1995 war dieser Anteil höher
  • Gesamtausgaben des Bundes gemessen an der Wirtschaftsleistung 2023 bei 15,2 % des Bruttoinlandsproduktes

Im Jahr 2023 entfielen 37,1 % der Gesamtausgaben des Bundes in Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) auf den Bereich soziale Sicherung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Anteil des größten Ausgabenblocks des Bundes unter dem Niveau der Vor-Corona-Jahre (2019: 45,2 %) und auch unter dem langfristigen Durchschnitt von 41,7 % für die Jahre 1991 bis 2023. Der Bereich soziale Sicherung umfasst staatliche Leistungen im Rahmen der sozialen Mindestsicherungssysteme, die zur Sicherung des grundlegenden Lebensunterhalts dienen. Darunter fallen etwa auch die Zuschüsse des Bundes zum gesetzlichen Rentenversicherungssystem.

 

Ausgabenanteil für wirtschaftliche Angelegenheiten infolge von Coronakrise und Ukrainekrieg deutlich gestiegen

Dass der Bund zuletzt einen geringeren Anteil seiner Gesamtausgaben für soziale Sicherung aufwendete, hängt auch damit zusammen, dass der Anteil der Ausgaben in anderen Bereichen gestiegen ist. Für wirtschaftliche Angelegenheiten gab der Bund 21,9 % seiner Gesamtausgaben im Jahr 2023 aus, was unter anderem auch mit der Einführung des Deutschlandtickets verbunden war. Gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (9,8 %) hat sich der Anteil der Ausgaben für wirtschaftliche Angelegenheiten damit mehr als verdoppelt. Er lag auch deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 13,2 % für die Jahre 1991 bis 2023. Einen größeren Anteil als 2023 nahmen die Ausgaben für wirtschaftliche Angelegenheiten nur im Jahr 1995 mit damals 41,4 % ein, als der Bund die Schulden der Treuhandanstalt übernahm. Ausgaben für wirtschaftliche Angelegenheiten umfassen unter anderem Konjunkturprogramme, wie etwa auch die umfangreichen Coronahilfen und Entlastungspakete im Zuge der Energiepreiskrise, aber auch Ausgaben im Bereich Verkehr.

Gestiegene Zinslast: Anteil der Ausgaben für allgemeine Verwaltung nach Tiefststand 2021 wieder leicht gestiegen

Ein Viertel (25,2 %) seiner Gesamtausgaben im Jahr 2023 wendete der Bund für die allgemeine öffentliche Verwaltung auf. Damit ist der Anteil der Verwaltung zwar seit dem Tiefststand 2021 (21,9 %) wieder gestiegen. Er lag aber noch unter dem Vor-Corona-Niveau von 26,4 % im Jahr 2019 und unter dem langfristigen Durchschnitt von 29,9 % für die Jahre 1991 bis 2023. Zu den Ausgaben des Bundes für die allgemeine öffentliche Verwaltung zählen auch Zinsausgaben, die durch das Ende der Niedrigzinsphase ab Mitte 2022 zuletzt deutlich gestiegen sein dürften.

Verteidigung und Bildung waren 2023 wieder größere Ausgabenblöcke als Gesundheit

Den viertgrößten Ausgabenblock stellt die Verteidigung dar. Auf sie entfielen 7,1 % aller Ausgaben des Bundes im Jahr 2023. Trotz leichten Anstiegs gegenüber dem Vorjahr 2022 mit einem damaligen Anteil von 6,8 % lag der Anteil der Verteidigungsausgaben 2023 unter dem Vor-Corona-Niveau (2019: 9,0 %) und unter dem langfristigen Durchschnitt seit der deutschen Vereinigung (1991-2023: 8,1 %). Die Verteidigungsausgaben haben die Gesundheitsausgaben zuletzt wieder vom vierten Rang verdrängt.

Die Ausgaben des Bundes für Gesundheit waren in den Pandemiejahren stark gestiegen auf einen Rekordanteil von 8,3 % im Jahr 2022. 2023 waren die Gesundheitsausgaben sowohl in absoluten Zahlen als auch anteilig deutlich gesunken und machten 1,8 % der Gesamtausgaben des Bundes aus. Ihr Anteil lag damit in etwa auf dem Vor-Corona-Niveau (2019: 1,6 %) sowie im langfristigen Durchschnitt (1991-2023: 1,6 %). Die Ausgaben des Bundes für Gesundheit fielen 2023 damit wieder hinter den Ausgabenblock für Bildung zurück. Für das Bildungswesen, das zu großen Teilen in der Verantwortung der Bundesländer liegt, wendete der Bund 3,1 % seiner Ausgaben im Jahr 2023 auf. Vor der Pandemie waren es 3,5 % der Ausgaben im Jahr 2019, im langfristigen Schnitt der Jahre 1991 bis 2023 waren es 2,0 %.

Gesamtausgaben des Bundes bei 15,2 % gemessen am Bruttoinlandsprodukt 2023

Insgesamt gab der Bund nach Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) in jeweiligen Preisen 2023 rund 626,7 Milliarden Euro aus. Gemessen an der Wirtschaftsleistung Deutschlands entspricht das 15,2 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Jahr 2023. Vor Ausbruch der Coronapandemie hatten die Ausgaben des Bundes mit je 12,5 % in den Jahren 2016, 2018 und 2019 den niedrigsten Stand gemessen am Bruttoinlandsprodukt erreicht. Unter anderem durch die umfangreichen Coronahilfen waren die Ausgaben auf 17,0 % des BIP im Jahr 2021 gestiegen und seitdem wieder zurückgegangen.

Methodische Hinweise:

Die Gesamtausgaben des Bundes werden nach den Methoden und Definitionen des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 2010) berechnet. Sie beinhalten beispielsweise Bruttoinvestitionen, Arbeitnehmerentgelte, Vorleistungen, Zinsausgaben sowie Sozialleistungen oder laufende und investive Zuschüsse für andere Staatsebenen. Sie sind nach der sogenannten Klassifikation der Aufgabenbereiche des Staates (Classification of the Functions of Government – COFOG) gegliedert.

Bei diesen Ergebnissen ist zu beachten, dass die Ausgaben des Bundes durch Aufgabenverlagerungen zwischen den staatlichen Ebenen beeinflusst sein können. Beispielsweise wurde die Zuständigkeit für Wohnungsbauförderung im Zuge der Föderalismusreform im Jahr 2006 vom Bund zu den Ländern übertragen. Zudem enthalten die oben genannten Ausgabenblöcke in unterschiedlichem Umfang auch Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung oder Verwaltung. Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Coronapandemie ab 2020 und der Ukrainekrieg ab 2022 zu einigen Sondereffekten geführt haben, die die langfristige Entwicklung der Ausgaben einzelner Aufgabenbereiche in den letzten Jahren überlagern.

Weitere Informationen:

Weitere Informationen und Hintergründe enthält der WISTA-Aufsatz „Ausgaben des Staates nach Aufgabenbereichen – Datenbasis zur Beurteilung der Qualität der Staatsausgaben?“ (12/2007)

 

 

Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt

 

Vermögen 2023 auf neuen Höchstwert

Geerbtes und geschenktes Vermögen 2023 um 19,8 % auf neuen Höchstwert gestiegen

  • Festgesetzte Erbschaft- und Schenkungsteuer steigt um 3,9 % zum Vorjahr
  • Anstieg des übertragenen Betriebsvermögens um 81,3 %
  • Vermögensübertragungen durch Schenkungen nehmen deutlich stärker zu als Übertragungen durch Erbschaften

Im Jahr 2023 haben die Finanzverwaltungen in Deutschland Vermögensübertragungen durch Erbschaften und Schenkungen in Höhe von 121,5 Milliarden Euro veranlagt. Das steuerlich berücksichtigte geerbte und geschenkte Vermögen stieg damit 2023 gegenüber dem Vorjahr um 19,8 % auf einen neuen Höchstwert, nachdem es 2022 um 14,0 % gesunken war. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhte sich die festgesetzte Erbschaft- und Schenkungsteuer um 3,9 % auf 11,8 Milliarden Euro. Dabei entfielen auf die Erbschaftsteuer 7,7 Milliarden Euro (-4,5 %) und auf die Schenkungsteuer 4,1 Milliarden Euro (+24,9 %).

Übertragenes Betriebsvermögen steigt im Vorjahresvergleich deutlich 

Die im Vorjahresvergleich höheren Festsetzungen der Erbschaft- und Schenkungsteuer beruhen insbesondere auf einem Anstieg des übertragenen Betriebsvermögens auf 29,8 Milliarden Euro (+81,3 %). Darunter erhöhte sich das übertragene Betriebsvermögen im Wert von über 26 Millionen Euro (sogenannte Großerwerbe) von 4,8 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 17,1 Milliarden Euro im Jahr 2023 und damit auf das Dreieinhalbfache des Vorjahrs (+257,3 %). Nachdem im Jahr 2022 deutlich weniger Betriebsvermögen über 26 Millionen Euro als 2021 übertragen worden war, stieg dieses 2023 wieder an, erreichte aber nicht ganz das Niveau von 2021.

Des Weiteren wurden im Jahr 2023 Anteile an Kapitalgesellschaften in Höhe von 10,3 Milliarden Euro (+19,5 %) und Grundvermögen (unbebaute und bebaute Grundstücke) von 45,6 Milliarden Euro (+18,2 %) veranlagt. Das restliche übrige Vermögen (zum Beispiel Bankguthaben, Wertpapiere, Anteile und Genussscheine) stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 37,2 Milliarden Euro (+7,6 %). Das übertragene land- und forstwirtschaftliche Vermögen von 1,5 Milliarden Euro blieb im Vorjahresvergleich unverändert.

Aus der Gesamtsumme des übertragenen Vermögens von 124,4 Milliarden Euro ergibt sich nach Berücksichtigung von Nachlassverbindlichkeiten und sonstigem Erwerb (Erwerb durch Vermächtnisse, Verträge zugunsten Dritter, geltend gemachte Pflichtteilansprüche und so weiter) das steuerlich berücksichtigte Vermögen von 121,5 Milliarden Euro.

44,7 % mehr übertragenes Vermögen durch Schenkungen und 2,4 % mehr durch Erbschaften 

Im Jahr 2023 wurden Vermögensübertragungen durch Schenkungen in Höhe von 60,3 Milliarden Euro veranlagt. Das waren 44,7 % mehr als im Vorjahr. Der Anstieg im Vorjahresvergleich beruht vor allem auf dem übertragenen geschenkten Betriebsvermögen von 24,8 Milliarden Euro, das sich damit gegenüber dem Vorjahr verdoppelt (+100,7 %). Darunter hat sich das übertragene geschenkte Betriebsvermögen über 26 Millionen Euro (Großerwerbe) im Vergleich zum Vorjahr auf 15,7 Milliarden Euro fast vervierfacht (+273,3 %). Darüber hinaus wurde im Jahr 2023 geschenktes Grundvermögen in Höhe von 19,3 Milliarden Euro und damit 29,6 % mehr als im Vorjahr festgesetzt. Das veranlagte übrige Vermögen stieg bei Schenkungen auf 15,3 Milliarden Euro (+13,0 %).

Das steuerlich berücksichtigte Vermögen durch Erbschaften und Vermächtnisse nahm 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % auf 61,2 Milliarden Euro zu. Hier wurden insbesondere 32,1 Milliarden Euro übriges Vermögen (+8,6 %) und 26,4 Milliarden Euro Grundvermögen (+11,1 %) übertragen. Das veranlagte geerbte Betriebsvermögen wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 22,3 % auf 5,0 Milliarden Euro. Darunter stieg das übertragene geerbte Betriebsvermögen über 26 Millionen Euro (Großerwerbe) von 0,6 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2023.

Methodische Hinweise:

Die Erbschaft- und Schenkungsteuerstatistik kann keine Informationen über alle Vermögensübergänge liefern, da die meisten Erbschaften, Vermächtnisse und Schenkungen innerhalb der Freibeträge liegen. Für diese wird in der Regel keine Steuer festgesetzt, sodass sie in der Statistik nicht enthalten sind. Die Daten werden in den Finanzämtern im Rahmen der Steuerfestsetzung erhoben. Die dargestellten Werte fließen erst zu einem späteren Zeitpunkt als Steuereinnahmen zu.

Weitere Informationen:

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet der Statistische Bericht „Statistik über die Erbschaft- und Schenkungsteuer 2023“.
Lange Zeitreihen sind über die Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 73611-0001 und 73611-0002) abrufbar.


Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt

Erfolgreich durch den Termindschungel

 

Dem Chaos im Kalender den Kampf ansagen

Straffe Terminkalender, vergessene Aufgaben, versagende Geräte – so sieht es ganz schnell in Unternehmen aus, die keine funktionierende Instandhaltungsstrategie vorweisen können. Während viele Betriebe häufig noch auf Post-its für wichtige Vermerke setzen, existieren bereits digitale Alternativen. „Unternehmer brauchen eine automatisierte Lösung“, weiß Carsten Müller, Geschäftsführer von ECHT! SMART WORK und Experte für smarte Prüf- und Wartungsprozesse, „Softwares, die eine Organisation von Erhaltungsterminen bewirken, vereinfachen die Durchführung von regelmäßigen Wartungsmaßnahmen.“ Struktur stellt dementsprechend eine Unabdingbarkeit für einwandfrei ablaufende Prozesse in Betrieben dar.

Lange versuchten sich Zuständige mit analogen Notizen zu bewähren. Insbesondere in größeren Betrieben entsteht mit diesem System jedoch schnell ein heilloses Durcheinander, in dem niemand mehr den Überblick behalten kann. Kurzfristig eingehende wichtige Vermerke gehen beispielsweise verloren oder Verantwortliche erhalten keine Informationen über anstehende Termine. Daraus entwickeln sich mangelhafte Instandhaltungsarbeiten der unternehmensinternen Maschinen, die auf diese Weise schnell in gravierenden Unfällen oder Stillständen enden können. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Einsatz eines digitalen Tools zur betrieblichen Unterstützung, mit dem alle Beteiligten jederzeit den aktuellsten Stand der Geräte abrufen und folglich handeln können.

 

„…erfolgreich und ohne Verlust durch den Dschungel von Terminen zu manövrieren.“

Carsten Müller, Geschäftsführer von ECHT! SMART WORK und Experte für smarte Prüf- und Wartungsprozesse

Organisation als heiliger Gral

Um nicht nur die Sicherheit der Mitarbeiter zu garantieren, sondern auch Ausfälle von unternehmenswichtigen Geräten zu verhindern, stehen Pflegearbeiten in Betrieben normalerweise regelmäßig auf der Agenda. „Trotzdem setzen große Teile weiterhin auf handschriftliche Vermerke, die in der Hektik im Tagesgeschehen schnell untergehen“, erklärt der Experte. „Ebenfalls kommt es in Arbeitsräumen durch volle Aktenschränke zu einem Chaos, in dem sich aufgeschriebene Protokolle sammeln und Mitarbeiter vor Papierbergen stehen. In dem Fall heißt es, auf digitale Alternativen zu setzen, um nicht nur den terminlichen Überblick zu wahren, sondern auch um die scheinbar nie endende Dokumentenflut einzuschränken.“ Außerdem stellt sich eine klare innerbetriebliche Kommunikation als besonders wichtig heraus. Nur so wissen Mitarbeitende, welche Aufgaben anfallen und in wessen Zuständigkeitsbereich diese fallen. Durch eine klare Ordnung lassen sich Einträge besser ausmachen. Bestimmte Softwares ermöglichen einen sofortigen Vermerk über die einzelnen Wartungsschritte mit Ergebnissen und auch eventuellen weiteren Auffälligkeiten in Online-Dokumentenablagen. Auf diese können Verantwortliche stets zugreifen, um die Resultate der letzten Wartung ebenso wie weitere Einträge oder die nächsten Termine einzusehen.

Vorbeugen, nicht behandeln

Regelmäßige Instandhaltungen stellen wichtige Stichtage in Unternehmenskalendern dar. Denn diese verhindern den Ausfall von Maschinen, der für einen Betrieb mit hohen Umsatzverlusten einhergeht. Aus diesem Grund sollte die Vorbereitung von Zeit- und Ablaufplänen für die Wartung von internen Geräten stets ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Bestimmte Programme unterstützen Betriebe dabei, den Überblick im Termindschungel zu behalten und sich besser zu organisieren. Somit minimiert sich die Gefahr, wichtige Termine zu versäumen. Digitale Möglichkeiten können Unternehmen dabei helfen, kontinuierliche Abläufe durch E-Mails zu sichern. Folglich lassen sich in den Softwares wiederkehrende Stichtage abspeichern ebenso wie stets abrufbar machen und verwalten. „Durch die neuen Mittel erhalten Verantwortliche elektronische Erinnerungen“, konkretisiert der Experte. Insbesondere bei ungeplanten, aber dringend notwendigen Arbeiten an Maschinen erhalten zuständige Mitarbeiter sofort von der Software generierte E-Mails, um sie auf die Probleme aufmerksam zu machen.

Große Bedeutung von Softwares

Wichtige Einträge gehen mit der technischen Unterstützung nicht verloren, sondern stehen bei Bedarf im Vordergrund. Als ein positives Resultat lässt sich hier ganz eindeutig die Entlastung der Mitarbeiter nennen. Müller verdeutlicht: „Dadurch kann der Fokus zunächst auf andere Aufgaben gelegt werden, bis schließlich die Erinnerung auf digitalem Weg eingeht. Angestellte erhalten so eine bessere Einteilung von Aufträgen und Terminen. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels gelten diese Softwares als ein Vorteil für Unternehmen.“ Denn Wartungen und Instandhaltungen gelangen so ohne Umwege zu den zuständigen Personen – weitere Beschäftigte stellen somit keine Notwendigkeit mehr dar. Zusätzlich planen die Programme eine Prioritätenliste und leiten Wichtiges an die Verantwortlichen weiter. So können gerade große Unternehmen ernst zu nehmende Arbeiten sofort erledigen und riskieren damit keine den Umsatzrückgang fördernden Aus- oder Unfälle. Auf lange Sicht stellen sich digitale Tools für Betriebe daher als unverzichtbar heraus, um erfolgreich und ohne Verlust durch den Dschungel von Terminen zu manövrieren.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.echt-smartwork.de.

 

 

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Image by Photo Mix from Pixabay

Diese 10 Fehler können Start-ups gefährden

Multiunternehmer Max Weiß: Diese 10 Fehler können Start-ups gefährden

 

  • Learning by Doing: Warum Gründer anfangs Schauspieler sein sollten
  • Motivation vs. Disziplin: Die wahren Erfolgsfaktoren für Unternehmer
  • Keine Angst vor dem Wettbewerb: Konkurrenz als Vorteil nutzen

Max Weiß hat schon viele Unternehmen gegründet und mitgegründet. Im Alter von 18 Jahren startete er mit einer eigenen Social-Media-Agentur. Kurze Zeit später folgte die Beratungsfirma WEISS Consulting & Marketing GmbH, mit der er Gründer von Social-Media-Agenturen aus der DACH-Region coacht. Er baute ein Kosmetikstudio mit auf und gründete 2020 die Reinigungsfirma Office and Home Management GmbH in Bad Tölz, die er gemeinsam mit seiner Freundin Charlotte Koller führt. Mittlerweile ist das Unternehmen an 18 Standorten in Deutschland aktiv. Im Juni 2024 schließlich startete er eine All-in-One-Plattform, über die Agenturen ihr gesamtes Geschäft abwickeln können – von der Koordination der Arbeitsabläufe über die Kundenbetreuung bis hin zur Finanzverwaltung. Doch der unternehmerische Weg von Max Weiß verlief nicht reibungslos. Deshalb und weil er tausende Unternehmer aus der DACH-Region beim Aufbau ihrer Firmen begleitet hat, weiß der heute 24-Jährige genau, welche Fehler Gründer machen. Hier verrät er seine Top 10 – und wie Gründer sie vermeiden können.

Fehler 1: Fokus auf der finanziellen Planung

Bei der Finanzplanung ist laut Max Weiß grundsätzlich zu unterscheiden, ob für den Aufbau des Unternehmens viel Startkapital benötigt wird oder nicht.

Unternehmen, deren Aufbau langwierige Forschungs- und Entwicklungsprozesse, hochwertige Technik, viele Mitarbeitende, einen Fuhrpark, Grundstücke, Immobilien für Büros und Produktionsanlagen oder umfangreiche Marketingmaßnahmen erfordert, benötigen viel Startkapital und damit auch potenzielle Investoren.

Wer dagegen ein reines Dienstleistungsunternehmen gründet, benötigt in der Regel keine hohen Anfangsinvestitionen. Dazu zählen beispielsweise Unternehmen aus den Bereichen Beratung und Coaching, Grafikdesign, Online-Marketing, Buchhaltung, IT-Support, Eventplanung oder Reinigungsdienste.

„Ich selbst habe für keines meiner Unternehmen viel Startkapital benötigt“, sagt der 24-Jährige. Dennoch machten viele Gründer im Dienstleistungssektor den Fehler, sich zu sehr auf die Planung der Ausgaben zu konzentrieren. Viel wichtiger sei es aber, sich auf die Kundengewinnung zu konzentrieren. „Umsatz ist das Blut eines Unternehmens. Deshalb bin ich auch kein Fan von Gründungszuschüssen. Denn die Gründer sind oft monatelang damit beschäftigt, den Zuschuss zu bekommen. Dabei könnten sie viel mehr Geld verdienen, wenn sie sich auf die Kundenakquise konzentrieren würden.“

Fehler 2: Keine Rücklagen bilden

Wer endlich Geld verdient, will sich meist auch etwas davon gönnen. Ein schickes Büro mit Designermöbeln zum Beispiel oder einen schnittigen Dienstwagen. Max Weiß plädiert dafür, Rücklagen zu bilden und das verdiente Geld klug zu reinvestieren. „Viele Gründer geben das Geld mit vollen Händen aus. Sie vergessen aber, dass davon auch Steuern bezahlt oder umsatzschwache Phasen überbrückt werden müssen. Deshalb halte ich auch Businesspläne nicht für zielführend. Denn die funktionieren selten so, wie man sich das vorstellt. Stattdessen sitzt man wochenlang über Excel-Tabellen und überlegt, wie viel Umsatz man wann machen will. Das habe ich in meinen Coachings immer wieder erlebt: Die Leute planen monatelang, richten sich in dieser Komfortzone ein und kommen nicht weiter. Wer sich auf den Umsatz fokussiert und das Geld klug in Dienstleistungen wie Steuerberatung und Weiterbildung investiert, kommt viel schneller vorwärts.“

Gründer müssen das Rad nicht neu erfinden.

 

Fehler 3: Langwierige Marktanalysen

Viele Gründer starten mit langwierigen Marktanalysen. Auch hier verlieren sie nach den Erfahrungen von Max Weiß oft zu viel Zeit. „Den Markt bis ins letzte Detail zu analysieren, hält vom Gründen ab.“ Natürlich müsse man prüfen, ob es für das Produkt oder die Dienstleistungen, die man verkaufen möchte, einen Markt gibt. „Aber man muss das Rad nicht neu erfinden. Gründer können auch mit Angeboten erfolgreich sein, die es bereits gibt und die gut funktionieren. Dann suchen sie sich ihre Nische, entwickeln das Produkt mithilfe von Kundenfeedbacks weiter und erschließen sich so vielleicht sogar neue Märkte.“

Fehler 4: Angst vor dem Wettbewerb

Als Coach für Existenzgründer im Bereich Social-Media-Marketing wird Max Weiß immer wieder gefragt: „Lohnt sich eine Gründung überhaupt – es gibt doch schon unendlich viele Agenturen in diesem Bereich?“ Max Weiß antwortet dann, dass er genau diese Konkurrenz als Vorteil sieht. „Es ist gut, wenn es in einer Region schon Mitbewerber gibt. Von denen kann man sich inspirieren lassen, eigene Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten und sich genau darauf konzentrieren.“

Aus Angst vor dem Wettbewerb legen viele Gründungswillige gar nicht erst los.

 

Fehler 5: Selbstzweifel

Ein solches Alleinstellungsmerkmal kann laut Max Weiß auch sein, kein Big Player zu sein. „Viele Gründungswillige haben Selbstzweifel, weil sie sich mit den großen Wettbewerbern vergleichen. Aus Angst, gegenüber diesen viel zu wenig bieten zu können, fangen sie gar nicht erst an.“ Dabei kann es laut Max Weiß auch ein großer Vorteil sein, beispielsweise keine Agentur mit hunderten von Mitarbeitenden zu gründen. „Bei großen Agenturen wird der Kunde vielleicht von wenig qualifizierten Mitarbeitenden betreut. Bei einer kleinen Agentur vom Chef persönlich. Das kann für viele Kunden ein großer Vorteil sein. Ich selbst arbeite zum Beispiel am liebsten mit Agenturen zusammen, deren Chefs und Mitarbeitende sich wirklich reinhängen und weiterbilden, um mir den bestmöglichen Service zu bieten. Das kann ich von großen Agenturen nicht unbedingt erwarten.“

Fehler 6: Ein perfektes Produkt, das keiner kennt 

Mangelnde Qualität, kein klarer Mehrwert, keine Innovation: Nicht selten starten Unternehmer mit Produkten, die noch nicht ausgereift sind. Für Max Weiß muss das kein Nachteil sein. „Meine Philosophie lautet: Better done than perfect. Denn es gibt so viele Produkte, die bis ins Detail perfekt sind. Aber am Ende kauft sie keiner, weil sie keiner kennt. Denn Gründer haben dann oft so viel Geld in die Produktentwicklung investiert, dass es für das Marketing fehlt.“

Dieser Grundsatz gelte auch für Dienstleister. Viele würden eine Schulung nach der anderen absolvieren, um für den Start ihres Unternehmens perfekt ausgebildet zu sein. „Wenn ich so an die Gründung meiner Agentur oder meiner Reinigungsfirma herangegangen wäre, hätte ich beides nie gegründet. Ich war nie perfekt. Stattdessen habe ich mich auf das Marketing konzentriert und bin mit den Anforderungen meiner Kunden gewachsen.“

Das heißt aber nicht, dass Qualität keine Rolle spielt. Im Gegenteil: „Wenn man Kunden gewonnen hat, muss die Qualität stimmen. Um das zu erreichen, sind Weiterbildung und die Verfeinerung der Produkte und Dienstleistungen das A und O.“

Führung muss man lernen.

 

Fehler 7: Zu viele Mitarbeitende zum Start

Existenzgründer glauben oft, dass sie für jeden Arbeitsbereich sofort einen Mitarbeiter einstellen müssen, wenn sie ihr Unternehmen gründen. Max Weiß sieht das anders. „Gerade wer wenig Startkapital hat, sollte sein Unternehmertum anfangs als Schauspiel begreifen und in viele Rollen selbst schlüpfen. Das spart nicht nur Geld. Es ist auch gut, weil man viel lernt und weiß, was die zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den einzelnen Bereichen können und leisten müssen.“

Fehler 8: Mangelnde Führungskompetenz

„Der Fisch stinkt vom Kopf“ ist ein Sprichwort, das gut beschreibt, warum die Zusammenarbeit in Unternehmen so oft nicht funktioniert – und Mitarbeitende gehen. Ein Grund für mangelnde Führungskompetenz ist: Führen geschieht nicht intuitiv. Führen muss man lernen. Und dafür, sagt Max Weiß, braucht es nicht immer teure Trainings. „Es gibt heute tolle Podcasts, Hörbücher und YouTube-Videos, mit denen Chefs Mitarbeiterführung lernen können.“ Eine der wichtigsten Erkenntnisse für Max Weiß: „Als Chef darf man sich nicht aufregen und aus dieser Emotion heraus Entscheidungen treffen – auch wenn man Recht hat. Vielmehr muss man lernen, einen Schritt zurückzutreten, auf den Mitarbeiter zuzugehen und mit ihm zum Beispiel Arbeitsschritte zu trainieren, die er nicht beherrscht.“

 

Stress vorprogrammiert: Die Gründung mit mehreren Partnern.

 

Fehler 9: Konflikte im Gründerteam

Grundsätzlich hält Max Weiß nichts davon, mit mehr als zwei Personen zu gründen. „Mit mehreren Personen zu gründen, bedeutet vorprogrammierten Stress. Jeder hat andere persönliche und berufliche Vorstellungen und Erwartungen. Das gilt auch für Freunde und Partner. „Im Idealfall gründet man alleine und holt sich später Partner ins Boot. Dann weiß man viel besser, welche Kompetenzen sie mitbringen müssen und kann die Rollen klarer verteilen. Ich selbst habe meine Reinigungsfirma auch alleine gegründet und meine Freundin erst später dazu geholt, als ich wusste, wie sie als Unternehmerin tickt und welche Aufgaben sie in einer gemeinsamen Firma übernehmen soll.“

Fehler 10: Motivation statt Disziplin

Die wichtigste Eigenschaft als Unternehmer ist laut Max Weiß: Disziplin. „Viele Gründer glauben, sie müssten hoch motiviert sein. Das ist ein Trugschluss. Am Anfang sind sie motiviert. Aber das reicht nicht. Unternehmer müssen Ausdauer haben. Und sie müssen hundertprozentig an sich glauben. Denn man erlebt so viele Rückschläge. Wenn man dann nicht an sich glaubt, gibt man auf.“

 

 

Weiterführende Informationen:

https://weiss-max.com/beratung/

 

 

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Image by Ronald Carreño from Pixabay

Hochwertige Produktdaten und KI werden zu Erfolgsfaktoren des Handels

Gastbeitrag von Michael Kugler, CEO der Contentserv GmbH

 

B2B-Commerce hat sich zum effektivsten Vertriebskanal entwickelt, so eine internationale Studie von McKinsey.

Dabei wird B2B-Commerce von 35 Prozent der Befragten der Studie an erster Stelle genannt, wenn es um den bevorzugten B2B-Vertriebskanal geht. Vor allem Europa liegt dabei vorn, so die Ergebnisse der Studie.

Auch die J. Schmalz GmbH aus dem Schwarzwald hat dies erkannt. Das Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von Vakuumtechnologie und nutzt seit kurzem KI-Technologie für die Übersetzung ihrer Produktinformationen. Dies ist notwendig, da die von J. Schmalz gefertigten Sauggreifer und Vakuum-Erzeuger überall auf der Welt zum Einsatz kommen. Auch die Branchenvielfalt ist beeindruckend: Die Produkte sind sowohl in der Logistik als auch in den Bereichen Automotive, Elektronik und Möbelfertigung gefragt.

Alle Produktdaten müssen für die verschiedenen Länderwebsites und Online-Shops in 23 Sprachen verfügbar sein, sie müssen zudem auf Preislistenportale, in Angebotserstellungstools und Produktdatenblätter übertragen werden und für gedruckte Kataloge und Vertriebsunterlagen zur Verfügung stehen.

70.000 Euro Ersparnis durch KI-basierte Übersetzung der Produktinformationen

Das Unternehmen wollte seine Übersetzungsprozesse optimieren, beschleunigen und kosteneffizienter erledigen. Früher erfüllte das Produkt- und Content-Marketing des Unternehmens die hohen Anforderungen an Internationalität und Vielsprachigkeit mithilfe professioneller Übersetzungsdienstleister.

Inzwischen ist die Qualität einer intelligenten Übersetzungslösung wie DeepL, die auf KI und neuronalen Netzen basiert, aber so gut, dass diese eine tatsächliche Alternative zur menschlichen Übersetzung darstellt. Die KI-basierte Lösung übersetzt in 23 Sprachen, darunter Englisch, Französisch, Spanisch, Japanisch und Chinesisch.

Der Vakuumtechnologie-Spezialist hat seinen Schmalz Translation Service nun per Schnittstelle mit DeepL und dem Product Information Management Systems (PIM) verbunden. Der DeepL-Account enthält Fachterminologie für viele der von uns benötigten Sprachen, ansonsten eine Hürde für eine notwendigerweise generalistische Übersetzungs-KI. DeepL gleicht die Texte, wenn sie per KI übersetzt worden sind, mit den im Konto hinterlegten Sprachglossaren ab, korrigiert und liefert, falls nötig, den Text wieder zurück. So können sich die Ergebnisse nicht nur sehen lassen, sie sind sehr überzeugend.

Durch die Anbindung des PIM, aktuell für J. Schmalz-eigene Kanäle wie etwa Onlineshop, Apps und Kataloge, kann die J. Schmalz GmbH viel Zeit und Geld einsparen. Später folgt die Datenbereitstellung mit dem standardisierten Austauschformat BMEcat für Marktplätze. Die Automatisierung durch KI reduziert den bisherigen Organisationsaufwand um 99 Prozent, was jährliche Einsparungen von rund 70.000 Euro bedeutet. Das Beispiel zeigt: Der Einsatz von KI im E-Commerce hilft, zahlreiche Prozesse, die zuvor manuelle Eingriffe erforderten, zu automatisieren. KI unterstützt Unternehmen auch beim Import und Mapping von Produktdaten, indem sie Verbindungen zwischen unterschiedlichen Datenformaten erkennt und korrekte Zuweisungen vornimmt. Die Firmen sind so in der Lage, große Datenmengen schnell zu importieren, zu exportieren und automatisiert umfassende, qualitativ hochwertige Produktinhalte an E-Commerce-Websites und Marktplätze auszuleiten.

Gerade in Deutschland sind Online-Verkaufsmarktplätze sehr beliebt. Einen großen Teil ihrer Einkäufe tätigen deutsche Kunden inzwischen online, vorzugsweise über Plattformen, so das Ergebnis des Consumer Insights Report von Aliexpress, veröffentlicht auf ibusiness.de.

Für die Hersteller ist die Übertragung ihrer Produktdaten auf Online-Marktplätze jedoch oft komplex, zeitaufwändig und fehleranfällig, da jede Plattform mit eigenen Templates arbeitet. Dabei werden die Marktplätze immer bedeutsamer, der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Kunden nimmt stetig zu. Umso wichtiger ist es für die Anbieter, die eingestellten Produktinhalte einfach, zuverlässig und effizient zu verwalten, die Qualität ihrer Daten zu verbessern und das Kundenerlebnis über alle digitalen Vertriebskanäle hinweg beständig zu optimieren.

Kundenrezensionen ergänzen Produktinformationen auf Online-Marktplätzen

Hier kommt etwas ins Spiel, das wir „Close the loop“ nennen: Durch KI-gestützte Methoden können Detailinformationen von Kundenrezensionen in die Produktbeschreibung auf einem Online-Marktplatz einfließen. Wenn etwa viele Kunden im Onlineshop in den Rezensionen eines Produkts ein Detail positiv erwähnen, zum Beispiel einen sehr gut funktionierenden Reißverschluss bei einem Wanderrucksack, wird der Produkttext automatisch um dieses Detail ergänzt.

Es geht aber nicht nur darum, positiv bewertete Features in der Beschreibung hervorzuheben, sondern auch „fehlerhafte“ Beschreibungen zu korrigieren. Dieser Informationskreislauf ist bereits auf Plattformen wie Amazon, eBay, Zalando und digitalen Marketingkanälen wie Google Shopping und Instagram Ads möglich. Mit „Close the loop“-Analysen verbessert sich das kanalunabhängige und personalisierte Kauferlebnis der Kunden durch kontextualisierte Produktinhalte.

Das Kreislaufkonzept zielt darauf ab, den Lebenszyklus der Produktinformationen zu schließen, angefangen von der Erstellung über die Veröffentlichung bis hin zur Analyse des Nutzerverhaltens und der kontinuierlichen Optimierung. Es geht um einen kontinuierlichen Feedback-Kreislauf, der es Anbietern ermöglicht, ihre Inhalte effektiver zu verwalten und zu verbessern.

 

 

Produktdatensyndizierung auf einen Marktplatz bisher: Daten werden im PIM-System mit Texten und Bildern angereichert und gemäß den Anforderungen bereitgestellt (z.B. Amazon Template). Dann wird das Produkt in den Kanal ausgeleitet.

 

 

Produktdatensyndizierung auf einen Marktplatz mit Close the Loop: Nach der Ausleitung der Produktinfos in den Kanal werden die Kundenbewertungen kontinuierlich ausgewertet, um daraufhin die Produktdaten zu optimieren und in Echtzeit zu aktualisieren.

 

Produkterlebnis durch selbstlernende Ökosysteme verbessern

Früher ging es beim PIM nur um ein reines Produktdatenbackend, das Daten in die verschiedenen Kundenkanäle verteilt. Heute werden durch „Close the Loop“ Channel Insights in Echtzeit in die Product Experience Cloud und damit in die Kanäle zurückgebracht. Dadurch erhöht sich auch die Conversion Rate in den Kanälen der Anbieter.

Das ist aber erst der Anfang eines KI-gestützten Kreislaufs. Die gesammelten und automatisiert ausgewerteten Kundeninformationen könnten über das Vorschlagswesen und die Produktplanung zurück in die Produktion fließen und so die Produkte verbessern. Von „Close the loop“ und seinen Möglichkeiten in der Zukunft profitieren Unternehmen aller Branchen.

 

 

„Close the Loop ist erst der Anfang des KI-gestützten Produktdaten-Kreislaufs im E-Commerce“ sagt Michael Kugler, Geschäftsführer der Contentserv GmbH

 

 

 

Bildrechte liegen bei:  Contentserv

 


CC BY-ND 4.0 DE

https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de#

Sie dürfen:
  • Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
  • Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.
  • Bitte berücksichtigen Sie, dass die im Beitrag enthaltenen Bild- und Mediendateien zusätzliche Urheberrechte enthalten.
Unter den folgenden Bedingungen:
  • Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.

 

Transformation 2024 – die Studie

Im Rahmen einer strukturierten Befragung haben 1.259 Führungskräfte aus 15 Ländern Erfahrungen aus ihrer letzten Transformation geteilt.

Die Studie gibt Antworten auf die Fragen:

Welche Herausforderungen im Rahmen ihrer Transformation haben die Befragten überrascht?
Was würden sie heute anders machen?
Haben sie ihre Ziele erreicht, und falls nicht, warum?

Die Ergebnisse von 1.259 Befragungen können Ihnen helfen, Ihre Transformation besser zu planen und Fehler zu vermeiden, die andere schon gemacht haben.

Aufbau der Transformationsstudie 2024

Wie sieht die Praxis aus, wenn Unternehmen ihre Daten und Prozesse von bestehenden IT-Systemen auf modernere, innovativere und leistungsfähigere Systeme umziehen? Eine Standortbestimmung bietet die Transformationsstudie 2024 von Natuvion und NTT DATA Business Solutions. Die Studie soll fundierte, deskriptive Aussagen über die Transformationspraxis von Unternehmen treffen und daraus Entwicklungen und Trends ableiten, die auch anderen bei ihren Transformationsprojekten helfen.

Die Ergebnisse aus 1.259 Befragungen in unterschiedlichen Regionen und Ländern geben CEOs, CIOs, IT-Entscheidern und anderen Transformationsverantwortlichen einen Kompass an die Hand. Dieser soll ihnen dabei helfen, ihre anstehenden Transformationen besser zu planen, typische Fehler zu vermeiden und so die individuellen Ziele ihrer Transformationsvorhaben bestmöglich zu erreichen. Für die Gestaltung des Fragebogens und dessen roten Faden wurden die Fragen verschiedenen Kategorien zugeordnet:

Kategorie 1: Motivation
Im ersten Abschnitt der Transformationsstudie 2024 haben wir gefragt, warum die Unternehmen die Transformation gestartet haben. Die Fragen nach den Initiatoren und den Zielsetzungen des Transformationsprozesses sowie der Höhe des Projektbudgets leiten hin zur Frage nach möglichen Konsequenzen, falls die Transformation nicht durchgeführt worden wäre.

Kategorie 2: Entscheidungsprozess
Nach der Motivation wurden die Unternehmensbereiche abgefragt, die die IT-Transformation initiiert haben und wer im Folgenden noch Einfluss auf die Transformation genommen hat. Außerdem wollten wir wissen, wie die Unternehmen mit den Krisen der vergangenen Jahre umgegangen sind und ob diese Herausforderungen Einfluss auf ihr Transformationsprojekt hatten.

Kategorie 3: Vorbereitung
Im Abschnitt zur Projektvorbereitung haben wir die Rahmenbedingungen erfragt, die das Projektvorgehen und dessen Umfang beschreiben. Dies umfasst die Fragen nach der Methodik des Projektvorgehens, dem zeitlichen Rahmen und der maximal tolerierbaren Betriebsunterbrechung. Außerdem wurde gefragt, ob die Plattform oder der ERP-Anbieter im Zuge der Transformation gewechselt wurde und welche Größe bzw. welchen Umfang die betroffenen Systeme hatten. Daran angeknüpft wurden die größten Herausforderungen der Planungsphase erfragt. Um einen Gesamtüberblick über den zeitlichen Rahmen des Transformationsprozesses zu erhalten, sind Erfahrungswerte der Studienteilnehmer von großer Bedeutung.

Kategorie 4: Umsetzung
Im Abschnitt der Umsetzung werden die organisatorischen, prozessualen und technischen Maßnahmen aufgezeigt, die während des Transformationsprozesses von Bedeutung waren. Außerdem wollten wir wissen, ob künstliche Intelligenz ein Treiber für die Transformation war. Um zu ermitteln, wie Unternehmen mit den internen Daten/Geschäftspartnerdaten umgehen, haben wir Informationen über den Migrationspfad, die Rolle des Datenschutzes im Projekt sowie den Einsatz von Tests und qualitätssichernden Maßnahmen erhoben.

Kategorie 5: Erfahrungen
In dieser Kategorie wurden die Erfahrungen der Studienteilnehmer mit Herausforderungen und Erfolgen des Transformationsprozesses abgefragt. Darauf aufbauend haben wir ermittelt, wie die gemachten Erfahrungen künftige Transformationsvorhaben beeinflussen und welche Änderungsbedarfe sich daraus ergeben.

Kategorie 6: Anforderungen für die Zukunft
In der letzten Kategorie antworten die Befragten auf Fragestellungen, die die Gestaltung von Methoden, Systemen und Technologien betreffen, um die Transformationen in Zukunft leichter, flexibler und schneller zu gestalten.

 

Download Transformationstudie 2024

Die Transformationstudie 2024 erhalten Sie unter:

Natuvion GmbH NTT Data Business Solutions
https://www.natuvion.com/de/transformationsstudie-2024/ https://de.nttdata-solutions.com/transformationsstudie-2024

 

 

Aufmacherbild/ Quelle / Lizenz
Image by Mark Mags from Pixabay

 

 

Von Daten und Innovationen: IoT Venture präsentiert Neuheiten auf der EUROBIKE 2024

Vom 3. bis 7. Juli. zeigt die IoT Venture GmbH auf der diesjährigen Branchenleitmesse in Frankfurt ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Connected Bikes. In Halle 8, Stand H11, können Besucher die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Technologie entdecken, zukünftige Trends kennenlernen und sich von bereits erfolgreich umgesetzten IoT-Cases inspirieren lassen.

Wie bereits im letzten Jahr präsentiert die IoT Venture GmbH auf der Branchenleitmesse verschiedene erfolgreiche IoT-Cases ihrer Partner, die die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Technologie illustrieren. Erstmalig veranstaltet das Unternehmen am Vorabend der EUROBIKE außerdem ein exklusives Partner-Event, bei dem sich geladene Gäste auf inspirierende Vorträge und tiefgehende Einblicke rund um das Thema „State of IoT“ freuen können.

Vom Endkundenprodukt zum B2B-Schwerpunkt

Zum sechsten Mal in Folge stellt das Darmstädter Unternehmen seine Lösungen rund um das Connected Bike auf der EUROBIKE vor – erstmalig zeigt es sich allerdings im Corporate Design der Unternehmensmarke. Der Farbwechsel von Gelb – der Primärfarbe der Handelsmarke IT’S MY BIKE – hin zu Lila begründet Jürgen Veith, CEO und Co-Founder der IoT Venture wie folgt: „Unser neues Standdesign resultiert aus unserer Entwicklung: Wir hatten zwar von Anfang an Hersteller als starke Partner an unserer Seite, unser Fokus in der Kommunikation jedoch auf unserer Handelsmarke. IT’S MY BIKE bleibt ein wichtiger Teil unseres Portfolios für Endkunden, für Hersteller und Geschäftskunden bieten wir umfassendere Lösungen, die wir als Businesspartner IoT Venture vertreiben.“ Vor zwei Jahren hat das Unternehmen mit einem Relaunch der Unternehmensmarke bereits den ersten Schritt in diese Richtung unternommen. „Jetzt ist es an der Zeit, diesen Wandel auch visuell im Rahmen der EUROBIKE zu unterstreichen“, ergänzt Veith.

IoT Venture als Data-Experte

IoT Venture hat sich kontinuierlich zum Experten im Umgang mit Daten entwickelt. Ein Highlight ist die quartalsweise Veröffentlichung des Data Reports, der wertvolle datengestützte Analysen und Insights bietet. Die Reports stehen Interessierten kostenfrei zur Verfügung und sollen als Impulsgeber der Branche dienen.

Weiterentwicklung für Hersteller ab 2025

Neben dem Schwerpunkt Data arbeitet das Team der IoT Venture kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Gesamtlösungen. Das gebündelte Know-how der letzten Jahre hat zur Entwicklung eines noch leistungsfähigeren Systems geführt, das Hardware, Service und Daten nahtlos integriert. Für das kommende Jahr wird das Unternehmen eine neue Generation seiner Lösungen einführen, die Herstellern exklusive Vorteile bietet. Dieses umfassende System, dessen Herzstück eine neue, verbesserte Hardware bildet, wird ab 2025 verfügbar sein und bietet eine noch intelligentere und effizientere Vernetzung von Geräten und Diensten.

 

Mehr zum Unternehmen

KI-Playbook 

Orientierungshilfe für Unternehmen: BVDW veröffentlicht KI-Playbook 

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. hat ein KI-Playbook mit dem Titel „Künstliche Intelligenz nutzen, aber richtig“ veröffentlicht. Es bietet Unternehmen praxisnahe und spielerische Methoden zur erfolgreichen KI-Implementierung.

Geschichte und Konzepte der Künstlichen Intelligenz 

Das Playbook gibt einen umfassenden Überblick über die neuesten Entwicklungen und Meilensteine in der KI-Technologie, einschließlich der Einführung von Googles Gemini 1.5 Pro und OpenAIs Sora. Dabei blicken die Autor*innen auch auf den Gartner Hype Cycle und stellen fest, dass generative KI trotz der erwarteten Desillusionierung weiterhin an Bedeutung gewinnt.

In einer detaillierten chronologischen Abfolge zeigt das Playbook die wichtigsten Meilensteine in der Geschichte des maschinellen Lernens und der KI seit den 1950er-Jahren. Beschrieben werden unter anderem bedeutende technologische Fortschritte wie IBM Watson, AlphaGo und die Einführung von GPT-Modellen.

Das Playbook erklärt die grundlegenden Begriffe und Konzepte der KI, einschließlich der verschiedenen Lernarten wie überwachtes, unüberwachtes und verstärkendes Lernen, und zeigt deren praktische Anwendungen auf.

Diskutiert werden außerdem verschiedene Formen des Herangehens an den Einsatz von KI in Unternehmen, einschließlich Use-Case-orientierter Integration. Konzepte zur Orchestrierung von KI in Geschäftsprozessen werden ebenfalls erläutert.

 

Werkzeuge und Ausblick

Vorgestellt wird zudem eine Übersicht spezifischer Tools für verschiedene Anwendungen, wie Datenanalysen, KI-generierte Bilder und Videobearbeitung. Zudem bietet das Playbook Strategien zur fortgeschrittenen KI-Implementierung und Orchestrierung, um komplexe Prozesse zu automatisieren.

Des Weiteren gibt das Playbook einen Überblick über die aktuellen rechtlichen Herausforderungen und Fallstricke sowie den AI Act, der bestimmte Aspekte des KI-Einsatzes regelt. Es thematisiert Datenschutz, Sicherheit und ethische Überlegungen und widerlegt die größten Mythen über KI.

Den Abschluss des Playbooks bilden Einblicke in die zukünftigen Entwicklungen der KI, wie die Integration von T2X-Technologien und generativen Agenten. Dabei geht es auch um potenzielle Herausforderungen und die Balance zwischen den Möglichkeiten der KI zur Effizienzsteigerung und der Wahrung menschlicher Werte.

 

„KI erfolgreich implementieren“

„Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel zur Zukunft und unser KI-Playbook öffnet diese Tür für Unternehmen”, sagt Eva Werle, Vizepräsidentin im BVDW und CEO der Basilicom GmbH. „Es bietet das notwendige Wissen und die Werkzeuge, um KI nicht nur erfolgreich, sondern auch ethisch und nachhaltig einzusetzen.”.

 

 

 

 

 


 

Insgesamt haben neun Autor*innen Beiträge für das KI-Playbook geschrieben:

Kai Ebert, Director of Growth, SYZYGY AG
Simon Erdmann, Unitlead, Lead Product Owner, Basilicom GmbH (zum 31. 3. 2024 dort ausgeschieden)
Dr. Fabian Goebel, Partner, The Nunatak Group GmbH
Katharina Jäger, Head of Innovation & Technology, BVDW
Dr. Marian Klingebiel, Rechtsanwalt, UNVERZAGT Rechtsanwälte
Bosse Küllenberg, Geschäftsführer Technology & Operations, pilot Hamburg GmbH & Co. KG
Mona Schäffer, KI Managerin, Funke Mediengruppe
Dr. Pia Schreiber, Senior Content Specialist, construktiv GmbH
Klaus Streller, Senior Manager of Product Development, iq digital media marketing GmbH

 

Playbook ist per Download verfügbar

Das KI-Playbook „Künstliche Intelligenz nutzen, aber richtig“ steht ab sofort auf der BVDW-Website zum Download bereit.

Die fünf wichtigsten Technologietrends in der physischen Zugangskontrolle​

Neue Studie von HID identifiziert die fünf wichtigsten Technologietrends in der physischen Zugangskontrolle​

HID, weltweit führender Anbieter von vertrauenswürdigen Identitätslösungen, hat den State of Physical Access Control Report 2024 veröffentlicht. Die Studie benennt fünf wichtige Trends, die die physische Zugangskontrolle künftig bestimmen werden.

Für den Bericht, den IFSEC Global in Zusammenarbeit mit HID erstellt hat, wurden weltweit mehr als 1.200 Sicherheitsexperten befragt, um ein Bild einer Branche zu zeichnen, die sich im Wandel befindet. Die Umfrage, die zwischen November 2023 und Januar 2024 durchgeführt wurde, zeigt die folgenden fünf Trends auf:

1. Mobiler Zugang und digitale IDs sind allgegenwärtig. 

Während physische Ausweise für die Zugangskontrolle nach wie vor weit verbreitet sind, sind mobile Zugangsberechtigungen und digitale IDs eindeutig auf dem Vormarsch. Fast zwei von fünf Unternehmen (39%) nutzen laut dem Bericht aktiv mobile Identitäten, wobei die Befragten kontaktlose Lösungen (48%) und mobilen Zugang (44%) als die beiden wichtigsten Trends nennen.

2. Offene Standards treiben die Entwicklung intelligenter Gebäude voran.

Offene Standards sind zu einem wichtigen Treiber für konvergentere Sicherheitslösungen geworden, bei denen die Daten der physischen Zugangskontrolle nicht nur dabei helfen zu entscheiden, wer das Gebäude betreten darf, sondern auch, wie das Gebäude am besten genutzt wird. Dem Bericht zufolge verfügt fast die Hälfte der Unternehmen (48 %) bereits über Zugangskontroll- oder Ausweisscansysteme, mit denen die Gebäudenutzung zumindest teilweise den ganzen Tag überwacht werden kann. Darüber hinaus nennen 43 % der Befragten intelligente Gebäude und flexible Arbeitsbereiche als die wichtigsten Trends, die sich auf den gesamten Bereich der Zutrittskontrolle auswirken. Die Integration mit anderen Geschäftsbereichen wird von einem Drittel der Befragten (32 %) als weiterer wichtiger Trend angeführt.

3. Nachhaltigkeit beeinflusst zunehmend Geschäftsentscheidungen.

Nachhaltigkeit spielt bei der Zugangskontrolle eine wichtige Rolle: Fast zwei Drittel (63 %) der Befragten gaben an, dass die für diesen Bereich Verantwortlichen entweder einen gewissen Einfluss haben oder sogar umfassend konsultiert werden, wenn es um die Modernisierung der physischen Zugangskontrollsysteme geht.

4. Künstliche Intelligenz wird zum Standard.  

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der physischen Zugangskontrolle nimmt mit der Entwicklung von KI-Technologien und -Expertise immer weiter zu. Auf die Frage, ob sie beabsichtigen, KI und Machine Learning in ihre Zutrittskontrolllösungen zu integrieren, antworten 38 % der Befragten, dass dies der Fall sei, obwohl derselbe Prozentsatz angibt, sich über die Vorteile nicht im Klaren zu sein. Nur 23 % sagen, dass sie keine Pläne für die Integration von KI-Technologien haben.

5. Biometrie spielt eine immer wichtigere Rolle – insbesondere bei kontaktlosen Lösungen.

Der Biometrie-Markt wächst rasant: Bis 2031 soll der weltweite Markt für Biometrie ein Volumen von 136,18 Milliarden US-Dollar erreichen, während allein der weltweite Markt für Gesichtserkennung von 3,83 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 16,74 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 anwachsen soll. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 16 % zwischen 2021 und 2030.

 

„Die Ergebnisse unserer aktuellen Studie zeigen deutlich, dass die physische Zugangskontrolle vor einer weitreichenden Transformation steht. Insbesondere der verstärkte Einsatz von mobilen Zugangsberechtigungen und digitalen IDs, die Entwicklung hin zu intelligenten Gebäuden sowie die zunehmende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz sind wegweisende Trends. Alles zusammen eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Sicherheit und Effizienz weiter zu erhöhen und gleichzeitig den Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht zu werden“,

erklärt Markus Baba, Regional Sales Manager DACH bei HID Global.

 

 

Markus Baba, Regional Sales Manager DACH bei HID Global (Quelle: HID Global)

Download

Den vollständigen Report gibt es hier zum Download: 2024 State of Physical Access Control Report

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Navigation für das EU-Cybersicherheitspolitik-Ökosystem

Ein umfassender Überblick über Gesetzgebung, Politik und Akteure

Der Bericht „Navigating the EU Cybersecurity Policy Ecosystem“ von interface (ehemals Stiftung Neue Verantwortung) bietet einen umfassenden Überblick über die komplexe Landschaft der Cybersicherheitspolitik in der Europäischen Union (EU).

Der Bericht stellt fest, dass die EU in den letzten Jahren eine zunehmend wichtige Rolle in der Cybersicherheits- und IT-Sicherheitspolitik gespielt hat. Dies zeigt sich in einem ständig wachsenden Regulierungs- und Politikrahmen der EU im Bereich der Cybersicherheit.

Zu den wichtigsten Entwicklungen in diesem Bereich gehören:

  • Die Einrichtung dedizierter Einrichtungen wie der Europäischen Agentur für Cybersicherheit (ENISA)
  • Die Verabschiedung eines horizontalen Rechtsrahmens mit der Richtlinie über Netz- und Informationssicherheit (NIS)
  • Die Einführung zahlreicher weiterer Rechtsakte und Politiken zur Cybersicherheit und IT-Sicherheit, insbesondere während der Amtszeit der Europäischen Kommission 2019-2024

Der Bericht hebt hervor, dass diese Entwicklungen die Navigation im EU-Cybersicherheits-Politik-Ökosystem für politische Entscheidungsträger und andere Akteure im öffentlichen und privaten Sektor sowie für die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft immer komplexer gemacht haben.

Der Bericht bietet eine Reihe von hilfreichen Ressourcen, um diese Komplexität zu bewältigen, darunter:

  • Eine umfassende Übersicht über 154 EU-Rechtsakte und Politiken, die Cybersicherheit und IT-Sicherheit betreffen
  • Eine detaillierte Beschreibung der Rollen und Aktivitäten von 26 wichtigen Akteuren in der institutionellen Cybersicherheitsarchitektur der EU
  • Einen Ausblick auf bevorstehende EU-Cybersicherheitspolitiken
  • Relevante Ressourcen zur Findung von Informationen zur EU-Cybersicherheitspolitik
  • Eine Liste von Cybersicherheitsdefinitionen, die in den identifizierten Dokumenten verwendet werden

Der Bericht ist ein wertvolles Werkzeug für alle, die die EU-Cybersicherheitspolitik verstehen und sich in ihr zurechtfinden möchten.

Navigating the EU Cybersecurity Policy Ecosystem

 

Zur Autorin

Christina Rupp is Project Manager for Cybersecurity Policy and Resilience. Her research focuses on issues of cyber diplomacy, especially with regard to international norms for responsible state behavior in cyberspace and EU cybersecurity policy. Previously, she worked on official public political attribution of cyber operations, software supply chain security, and Germany’s cybersecurity architecture.

Kontakt: https://www.interface-eu.org/persons/christina-rupp

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Lizenz:

Published under CreativeCommons License ( CC BY-SA ). This allows for copying, publishing, citing and translating the contents of the paper, as long as
interface is named and all resulting publications are also published under the license “CC BY-SA”.

For further information on the license and its terms and conditions.: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Krisenpuffer gegen die Inflation

Der Aufbau von nationalen, regionalen und globalen öffentlichen Nahrungsmittelspeichern kann zusammen mit weiteren Maßnahmen zur Preisstabilisierung auf den globalen Agrarmärkten und zur Begrenzung der Inflation beitragen, analysiert die renommierte Ökonomin Isabella Weber in Ihrer Studie, die von der Heinrich-Böll-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und TMG Research in Auftrag gegeben wurde. Der Aufbau öffentlicher Nahrungsmittelspeicher kann demnach auch sozialer Ungleichheit entgegenwirken. In Deutschland sind die Lebensmittelpreise zwischen Juni 2021 und Januar 2024 um knapp 30 Prozent gestiegen und belasteten vor allem einkommensschwache Haushalte stark.

Weltweit steigende und schwankende Nahrungsmittelpreise sind nicht erst seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ein großes Problem. Der massive Sprung weltweiter Nahrungsmittelpreise 2020 bis 2023 hat die durch Unternehmensprofite getriebene Inflation stark angeheizt.

„In Zeiten sich überlagernder Krisen sind Regierungen gefordert, die Versorgung mit Nahrungsmitteln abzusichern und deren Preise zu stabilisieren. Denn jeder Prozentpunkt, um den die Lebensmittelpreise steigen, treibt weltweit zehn Millionen Menschen in extreme Armut, verstärkt die allgemeine Inflation und erhöht die Schuldenlast für Länder, die in großem Umfang Lebensmittel importieren müssen. Der Aufbau öffentlicher Nahrungsmittelspeicher kann Preisspitzen begrenzen und zudem die Gefahr einer krisenbedingten Verknappung von Grundnahrungsmitteln vermindern“, sagt Prof. Dr. Dr. Isabella Weber von der University of Massachusetts Amherst.

Die Welternährungsorganisation FAO könnte die globale Koordination eines solchen Systems übernehmen. Öffentliche Nahrungsmittelspeicher können zudem den notwendigen Umbau der Ernährungssysteme unterstützen, wenn staatliche Anreize dafür geschaffen werden. „Mit dem öffentlichen Ankauf einer breiten Palette von lagerfähigen Agrarrohstoffen wie Hirse, Mais, Weizen oder pflanzlichen Ölen wäre es möglich, gesicherte Einkommen für regionale Erzeuger*innen zu schaffen und den Import von Grundnahrungsmitteln und damit die Abhängigkeit von starken Preisschwankungen zu verringern. Das ist eine große Chance, denn sowohl die Folgen der Corona-Pandemie als auch der Angriffskrieg in der Ukraine haben gezeigt, wie krisenanfällig die Ernährungssysteme sind und wie insbesondere die Länder des Globalen Südens unter den Folgen leiden“, sagt Jan Urhahn, Programmleiter Ernährungssouveränität der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

 

„Der Aufbau öffentlicher Nahrungsmittelspeicher kann Preisspitzen begrenzen und zudem die Gefahr einer krisenbedingten Verknappung von Grundnahrungsmitteln vermindern“,

sagt Prof. Dr. Dr. Isabella Weber von der University of Massachusetts Amherst.

Zur Studie:

 

Studie von Isabella Weber, Merle Schulken (beide University of Massachusetts Amherst): Towards a Post-neoliberal Stabilization Paradigm: Revisiting International Buffer Stocks in an Age of Overlapping Emergencies Based on the Case of Food“ im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und TMG Research

Zum direkten Download der Studie gelangen Sie hier.

Policy Paper „Krisenpuffer gegen die Inflation“ von Isabella Weber, Merle Schulken (beide University of Massachusetts Amherst), Lena Bassermann (TMG Research), Lena Luig (Heinrich-Böll-Stiftung) und Jan Urhahn (Rosa-Luxemburg-Stiftung)

 

 

Quelle:

Pressemitteilung https://www.rosalux.de