Die Zeit der Überväter ist vorbei

Autor: Marcel Kammermayer

Nicht erst seit das Corona-Virus starken Einfluss auf unseren privaten und beruflichen Alltag nimmt, sehen sich vor allem Unternehmen nahezu täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Technologischer Fortschritt, der Ruf nach mehr Kundenorientierung, globalisierte Wertschöpfungsketten, Data Science oder der Bedarf der Mitarbeiter nach Feelgood Management, um nur wenige zu nennen, nehmen direkt oder indirekt Einfluss auf unsere „Art“ des Arbeitens. Dies bedingt folglich eine Veränderung in der Unternehmensführung und im Teammanagement.

Um mit diesem Wandel schritthalten zu können oder die daraus resultierenden Innovationen als Wachstumstreiber zu etablieren, ist eine Veränderung der eigenen Sichtweise, ein unternehmerischer Paradigmenwechsel notwendig.

Und der beginnt nun mal leider dort, wo es am meisten weh tut: in der Chefetage. Es ist eben nicht ausreichend, die Krawatte abzulegen, das eigene Eckbüro aufzugeben und sich „mit ins Team“ zu setzen. Veränderungen von Denk- und Arbeitsweisen, die einen tatsächlich business-relevanten Einfluss haben, fußen auf vier elementaren Säulen.

New Work bedeutet vor allem eine neue Art des Führens und der Selbstverantwortung

Führungskräfte und Unternehmer müssen umdenken und loslassen, vor allem was Strategie, Kultur, Organisation und Prozesse anbelangt. Darin liegt das stärkste Potential, es birgt aber auch ein hohes Risiko. Im Grunde ist es allerdings ganz einfach. Eine Veränderung loszutreten, mehr Verantwortung in die Teams zu tragen oder Abläufe neu zu denken, erfordert ein hohes Maß an Investitionsbereitschaft, Engagement und Vertrauen. Mittelfristig sollte sich das dann aber auch im Unternehmenserfolg widerspiegeln.

Integriert in die Unternehmensstrategie

Die strategische Implementierung eines VUKA-Modells (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität) wirkt sich mitunter stark auf die Entscheidungsgewalt von Führungskräften aus und bedarf eines Messbarkeitsmodells. Zum Beispiel ein OKR (Objektive Key Results) Frameset, um Ergebnisse nachhaltig zu dokumentieren und fortlaufend zu optimieren.

Optimierte Ziele und alternative Herangehensweisen müssen also in die übergreifende Unternehmensstrategie mitaufgenommen und fortlaufend überprüft werden. Hierbei verschiebt sich der Gradmesser zwischen Abwarten und Handeln deutlich in Richtung Handeln, um stetig daraus zu lernen.

Neu organisiert in Ablauf und Verantwortung

Auch die neue Arbeitswelt erfordert, abhängig von der beschriebenen strategischen Nachjustierung, Eingriffe in die Organisationsform des Unternehmens. Dabei werden die Veränderungen, vor allem für Führungskräfte, am deutlichsten spürbar, denn Aufgaben und Rollen jedes einzelnen Mitarbeiters müssen neu interpretiert und Ressourcen bedarfsgerecht geplant werden.

Gab es bisher also beispielsweise den Projektauftrag, Bestellvorgänge im Kundenportal zu optimieren, so war das Ziel eindeutig definiert. Wurde dieses anfangs formulierte Ziel erreicht, war das Projekt erfolgreich – unabhängig davon, ob die Kunden die Optimierung ebenfalls als eine solche wahrnehmen.

Organisatorisch folgte ein solches Projekt einer klar definierten Hierarchie: Die Führungskraft beauftragt, der Projektverantwortlicher steuert das Team, in dem jeder einzelne eine klar definierte Aufgabe hat, die idealerweise exakt seiner Berufsbezeichnung entspricht. Der Projektmanager sorgt für die Umsetzung, der Designer gestaltet die Benutzeroberfläche und der Entwickler programmiert. Alles schön linear organisiert in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten.

In einer agil oder nach New Work ausgerichteten Organisation werden Projekte in viele kleine Einzelprojekte unterteilt. Dies geschieht, um Arbeitspakete zu schnüren, die schneller und unabhängig voneinander bearbeitet werden können, um somit das Gesamtziel schneller zu erreichen. Scheitert eines der Teilprojekte,  bleibt das Gesamtziel ungefährdet. Es besteht außerdem die Möglichkeit, noch während der Umsetzungsphase auf äußere Veränderungen, die im konventionellen Projektmanagement wohl ein Scheitern oder Neustart des Projektes bewirkt hätten, zu reagieren. Die Ergebnisse dieser einzelnen Arbeitspakete werden dann bereits im frühen Entwicklungsstatus an einer echten Zielgruppe getestet. Erst nach erfolgreichem Nutzertest werden sie in die nächste Entwicklungsstufe überführt. Die getesteten Einzelmodule bilden nun die die Basis für den nächsten Schritt.

Dieses agile Vorgehen bedingt, dass sich die Rollen und Verantwortlichkeiten der einzelnen Teammitglieder aber auch der Führungsebene stark verändern. Jedes Mitglied des Projektteams widmet sich einer gerade anfallenden Aufgabe, für die es am besten geeignet ist. Der Projektverantwortliche ist ebenso Teil des operativen Teams. Die Führungskraft entscheidet nicht erst nach Fertigstellung über den Erfolg des Projektes, sondern gemeinsam mit allen Teammitgliedern über die erfolgreiche Fertigstellung der einzelnen Projekt-Milestones.

Durch diese selbstverantwortliche und im Idealfall auch selbstorganisierende Team- und Projektorganisation bleibt letztendlich zwar der Entscheider als Rolle und Teil des Teams erhalten –  aber das, worüber er entscheidet, wird sich in Zukunft verändern.

Das funktioniert auch ganz hervorragend in remote arbeitenden Teams. Fühlt sich die Führungskraft durch fehlendes Vertrauen in seine selbstorganisierenden Teams nicht in der Lage, Ergebnisse und Tätigkeiten zu kontrollieren, dann sollte sie sich die Frage gefallen lassen, ob sie im Recruiting die richtigen Entscheidungen getroffen hat.

Nährboden in Form von Kultur und Mindset

Denn die wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Teamführung in einer agilen Arbeitsorganisation sind Motivieren und Befähigen. Diese Fähigkeiten entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Eine Fehler- und Lernkultur, die Mitarbeiter dazu ermutigt Dinge auszuprobieren und aus Scheitern zu lernen, fördert Selbstvertrauen in sich und das eigene Team. Sie fördert Selbstorganisation und vor allem die Innovationskraft im Unternehmen. Kollaboration und Wissenstransfer in multidisziplinären Teams und darüber hinaus ermutigt Mitarbeiter sich am Gestaltungsprozess zu beteiligen und zum Unternehmenserfolg beizutragen.

Natürlich findet sich nicht jeder Mitarbeiter mit einer solchen Veränderung der Unternehmenskultur sofort zurecht. Umso mehr wird es Aufgabe der Unternehmensführung sein den Kulturwandel vorzuleben und noch mehr auf die individuellen fachlichen und sozialen Qualifikationen aber auch Anforderungen der eigenen Experten einzugehen und zum Wohle aller zu nutzen.

Bewusste Veränderung entlang prozessualer Leitlinien

Und nicht zuletzt muss eine solche geplante und bewusste Anpassung von Strategie, Organisation und Kultur einem strukturierten Vorgehen folgen. Dieser Prozess schafft die Leitlinien für die Konzeption, Umsetzung und Kontrolle von Change-Projekten. Er beinhaltet die projektbezogene Unterteilung in einzelne Arbeitsschritte und nutzt Prototyping als Werkzeug. Er gewährleistet die Erfolgsmessung durch Quality Gates sowie Nutzertests und baut vor allem auf die Implementierung agiler Arbeitsweisen und eines agilen Mindsets. 

Führung und Verantwortung muss also neu gedacht werden

Wenn sich Unternehmen also bewusst und nachhaltig in Richtung neuer Arbeitsweisen verändern wollen, müssen sich vor allem Führungskräfte ihrer Stärken und Schwächen bewusst sein und ihre Bereitschaft zeigen, den Herausforderungen dieses Wandels mit einer neuen Art des Führens zu begegnen. Nur so lassen sich Antworten auf die Frage nach individuellen Chancen und Herausforderungen mit den richtigen Maßnahmen und Ansätzen beantworten.

Denn die Zeit der Überväter ist spätestens seit dem wachsenden Wettbewerb durch Start-ups, wiederkehrender Disruption und dem Kampf um hochspezialisierte Arbeitskräfte vorbei.

Der langfristige unternehmerische Erfolg liegt zukünftig also wohl in einer Anpassung der strategischen Ausrichtung, selbstorganisierenden Teams, einer polykratischen Unternehmenskultur und der kontinuierlichen Anpassung interner Prozesse und Arbeitsweisen.

Über den Autor

Marcel Kammermayer, geboren 1975, startete im Juni 2018 bei der Serviceplan Gruppe als Geschäftführer von Plan.Net Campaign. Im August 2019 gründete er die Innovationsberatung Plan.Net Innovation und übernimmt dort die Rolle des Geschäftsführers Strategie & digital Transformation.

Mit einem Team von Digitalspezialisten konzentriert sich Plan.Net Innovation auf Innovationsberatung und -entwicklung wobei auf die gesamte Expertise der Serviceplan Gruppe zurückgegriffen wird. Dazu gehören Angebote wie Business Design, New digital Experiences, Product- und Servicedesign, Brand UX, Digital Transformation, Ideation, Prototyping sowie Marketing Technology Consulting. Darüber hinaus unterstützt Plan.Net Innovation seine Kunden beim Aufbau eigener Innovationskompetenz. Kammermayer berät und begleitet Kunden aus zahlreichen Branchen wie Automotive, Financial, Retail, Engergy oder Telekommunikation in den Bereichen Digital Strategie, Brand UX, digitale Transformation und Innovationsmanagement. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Strategieberatung und hat ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse von Marken und deren Konsumenten. Dies ist unter anderem auf frühere Tätigkeit in der IT-und Managementberatung bei Booz Allen Hamilton zurückzuführen, bei der er für die Kunden Lufthansa und T-Systems zuständig war. Später war Kammermayer Leiter Media/Proudktion der Süddeutschen Zeitung. Dort war er unter anderem für die Entwicklung digitaler Formate und die Entwicklung von digitalen Produkte und Services sowie das inhouse Consulting zuständig.

Weitere Informationen finden Sie unter:

https://www.plan-net.com/de/news/plan-net-innovation.html

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Darum lohnt sich der Blick in die Cyber-Unterwelt

Ein Gastbeitrag von Stefan Bange, Countrymanager DACH, Digital Shadows

Im Kampf gegen Cyberkriminelle haben sich CIOs lange Zeit hinter einer Schutzmauer verschanzt und dabei viele digitale Risiken außerhalb des Perimeters schlichtweg verschlafen. Dabei ist der Blick ins Open, Deep und Dark Web nicht nur aufschlussreich, sondern wesentlich, um Datenleaks überhaupt erst aufzuspüren.

Geleakte Daten im Netz sind längst kein Einzelfall großer und bekannter Unternehmen. Bei einer Analyse der gestohlenen und offengelegten Zugangsdaten seit 2018 stieß Digital Shadows auf mehr als 15 Mrd. Benutzer-Passwort-Kombinationen, die auf kriminellen Marktplätzen gehandelt werden. Die Zahl der exponierten Zugangsdaten hat sich damit in den letzten zwei Jahren verdreifacht und ein Ende ist angesichts der digitalen Transformation, Remote Workspace und Home-Office nicht in Sicht.

Vor allem, da die kompromittierten Daten nicht allein aus offensichtlichen Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen oder Cyberhacks stammen. Tatsächlich gehen viele Datenleaks auf Mitarbeiter, Partner und Zulieferer zurück, die sensible Daten über Cloud-Speicher, File-Sharing-Dienste oder Code-Repositories teilen und damit oft ungewollt der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dass dabei wichtige Sicherheitskonfigurationen vernachlässigt werden, geschieht eher aus Nachlässigkeit, Unwissenheit oder fehlendem Sicherheitsbewusstsein als aus böser Absicht. Der Schaden für Unternehmen bleibt jedoch gleich. Denn einmal im Netz gelandet, nutzen Cyberkriminelle diese Informationen für Phishing, Social Engineering, Extortion oder das Infiltrieren von Netzwerken.

Digitales Risikomanagement

Unternehmen bleibt daher kaum eine andere Wahl als einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen und diese externen Risiken im Open, Deep und Dark Web zu beobachten. Digitales Risikomanagement bzw. Digital Risk Protection (DRP) tut genau das. Statt Daten nur zu sammeln und diese als Threat Intelligence zur Verfügung zu stellen, geht dieser Ansatz ein Stück weiter. Dabei werden die ermittelten Risiken analysiert, priorisiert und, wenn möglich, im nächsten Schritt beseitigt oder zumindest eingedämmt. Die digitale Risikoüberwachung konzentriert sich damit stärker auf den Schutz eines Unternehmens. Wie das funktioniert zeigen die folgenden vier Phasen.

Vier Phasen des Digitalen Risikomanagements

Phase 1: Suchkatalog für maßgeschneiderte Threat Intelligence

An erster Stelle des digitalen Risikomanagements steht immer die Definition der kritischen Assets in einem Unternehmen. Die Prioritätenliste unterscheidet sich von Fall zu Fall. Ein Pharmaunternehmen lebt von seinen Patenten, Hersteller in der Industrie müssen ihre Fertigung am Laufen halten, während das Augenmerk von Retailern auf dem Online-Shop liegt.

Hier lohnt es sich für Sicherheitsverantwortliche in die Rolle des Angreifers zu schlüpfen. Denn nur weil ein Asset bei der Unternehmensführung ganz oben auf der Liste steht, ist es nicht automatisch Angriffsziel Nummer 1. Andere Risiken wiederum werden von Unternehmen oft unterschätzt. Spoof Webseiten und Fake Apps mögen zunächst „nur“ den Unternehmensruf schädigen. Werden sie jedoch für Phishing-Zwecke genutzt, um an sensible Daten von Kunden und Mitarbeiter zu gelangen, wird aus dem Ärgernis schnell eine ernstzunehmende Bedrohung.

Ein genau definiertes Suchprofil listet nicht nur die kritischen Assets eines Unternehmens, sondern setzt diese auch in einen Kontext. Tochtergesellschaften, Partner und Zulieferer sowie Faktoren wie Branchenzugehörigkeit, Unternehmensgröße oder Geografie werden verknüpft, um relevante und passgenaue Ergebnisse zu liefern.

Phase 2: Jagen und Sammeln im Open, Deep und Dark Web

Mit dieser Liste kann die Suche nach Datenleaks im Open, Deep und Dark Web beginnen. Dabei muss mit einem weit verbreiteten Irrglauben aufgeräumt werden: Das Darknet oder Dark Web ist nicht gleichzusetzen mit dem kriminellen Internet und digitale Risiken finden sich nicht nur in Hacker-Foren und illegalen Marktplätzen. Es stimmt, dass Kriminelle die Anonymität sowie die fehlenden Kontrollmechanismen des Darknets schätzen. Aber auch Unternehmen wie die New York Times oder Facebook nutzen Tor-basierte Dienste, ebenso wie verdeckte Ermittler, Geheimdienste und politischen Aktivisten.

Wer über das Darknet spricht, sollte sich zudem von der Eisberg-Metapher verabschieden, bei der unter der Wasseroberfläche unbekannte Gefahren lauern. Tatsächlich macht das Darknet nur einen vergleichsmäßig kleinen Teil der cyberkriminellen Welt aus. Das Deep Web, das von traditionellen Suchmaschinen nicht indiziert wird, ist bis zu 10.000mal größer und auch bei Cyberkriminellen beliebt. Betrug, Hackerangriffe und Datendiebstahl findet darüber hinaus im offenen Netz statt – dem Open Web. Kurz gesagt: Cyberkriminalität lässt sich nicht auf einen Teil des Internets reduzieren.

Umso wichtiger ist es, das DRP-Lösungen eine Bandbreite an Datenquellen abdecken. Dazu gehören neben Marktplätzen und Foren auch Suchmaschinen wie Google und Baidu, Social Media-Kanäle, Mobile App Stores, Code Repositories (z. B. Github, Bitbucket), Paste Sites (Pastebin, Ghostbin), File Hosting and Sharing Sites (z. B. Slideplayer, Megaupload), Cloud Storage Services (z. B. AW S3 Buckets) und FTP Server.

Der Blick ins Open, Deep und Dark Web zum Aufspüren von Datenleaks

Phase 3: Analysieren, Kontextualisieren, Priorisieren

Wie aber lassen sich solche Quellen überhaupt einsehen? Eine breites und umfassendes Monitoring lässt sich nur über unterschiedliche Datenerfassungstechniken sicherstellen. Neue Seiten im Web können beispielweise über Crawling und Spidering identifiziert werden. Einen ersten Überblick bieten kostenlose Lösungen und Services wie OnionScan oder „Have I Been Pwned“. Kontextreicher und tiefer geht das Monitoring Tool SearchLight, mit dem Anwender sich durch das Open, Deep und Dark Web bewegen.

So genau die Suche über Algorithmen auch verläuft, bleibt die weitere Auswertung der Daten Aufgabe von Sicherheitsanalysten. Sie rücken die automatisch ermittelten Hinweise in einen noch engeren Kontext, identifizieren sogenannte „False Positives“ und geben ihre Empfehlungen an die IT-Sicherheit von Unternehmen weiter. Von rund 500.000 automatisch registrierten Online-Erwähnungen lassen sich so am Ende im Schnitt 68 konkrete Alerts ermitteln, die für Unternehmenen tatsächlich relevant sind. Die Analysten spielen zudem eine wichtige Rolle bei der Ermittlungsarbeit auf geschlossenen Plattformen im Darknet. Sie ermitteln verdeckt, oder führen Offline-Suchen auf indizierten Seiten durch.

Phase 4: Risiken entschärfen ehe sie zur Bedrohung werden

Die Ergebnisse, die am Ende einer solchen Suche stehen, werden unmittelbar an das Sicherheits-Team von Unternehmen weitergegeben – einschließlich wertvoller Kontextinformationen für eine datengestützte Bewertung und Priorisierung. Gemeldet werden u. a.:

  • vertrauliche Dokumente, geistiges Eigentum, personenbezogene Daten von Mitarbeitern (Data Exposure) oder private Details über Geschäftsführer, Vorstände oder Aufsichtsrat (VIP Exposure)
  • geschäftskritische Informationen durch Leaks bei Partnern und Zulieferern (Third Party Risk)
  • Hinweise auf geplante Angriffe und Kampagnen durch Hackergruppen sowie aktuelle Malware (Cyber Threats)
  • Fake Apps, Spoof-Webseiten oder gefälschte Social Media Profile (Brand Exposure)
  • unsichere oder gefährdete SSL-Zertifikate und Konfigurationen, Vulnerabilities mit aktiven Exploits sowie offene Ports (Infrastructure Threat)
  • Source Code Leaks (“Commits”) und Access Keys auf öffentlichen Code-Repositories

Ein vollständiger Schutz gegen Cyberangriffen ist damit natürlich nicht garantiert. Das ist in der durchdigitalisierten Welt auch gar nicht möglich. Was das digitale Risikomanagement jedoch bietet, ist ein Vorsprung gegenüber potentiellen Angreifern. Es erlaubt Unternehmen, kontrolliert, proaktiv und umsichtig Sicherheitslücken zu schließen, ehe sie ausgenutzt werden. Passwörter und Logins lassen sich ändern, Sicherheitskonfigurationen anpassen und Fake-Domains und falsche Social-Media Profile über Takedown-Verfahren entfernen. Zudem bietet die umfassende Threat Intelligence eine gute Ausgangsbasis, um Playbooks zu erstellen und Eskalationspfade zu definieren. Je besser CIOs die Risikolage ihres Unternehmens kennen, desto besser können sie Datenverlust aufdecken, die Angriffsfläche verkleinern und das Risiko von Reputationsschäden und finanziellen Einbußen reduzieren.

Über den Autor

Stefan Bange ist seit mehr als zehn Jahren im Bereich IT- und Cybersicherheit tätig. Als Country Manager Deutschland unterstützt er Unternehmen ein digitales Risikomanagement aufzubauen und dieses als proaktive Strategie für Cybersicherheit zu etablieren. Zu seinen Kernaufgaben gehört die strategische Ausweitung der Kundenlandschaft sowie die Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen Vertriebsstrategie mit Fokus auf den Partnermarkt.

Weitere Informationen unter:
https://www.digitalshadows.com/

Gedankenkompass in der zweiten Welle: Stimmen aus der Berliner Wirtschaft

Miro Morczinek ist ehrenamtlicher Chairman Communication des Chapters Berlin der Entrepreneur Organisation (EO Berlin). Als Mitglied des Vorstandes setzt er sich gemeinsam mit den weiteren Vorstandsmitgliedern dafür ein, den Austausch und den Zusammenhalt der Mitglieder von EO Berlin zu fördern und weiterzuentwickeln. Die aktuell 230 Mitglieder sind führende Köpfe der Industrien Architektur, Consultancy, Mobility, E-Commerce bis hin zur Software und IT. Im nachfolgenden Gastbeitrag widmet er sich der Frage, wie gerade Inhaber diese Wochen erleben.

Schon mehrere Wochen, bevor der bundesweite Lockdown für den November 2020 erklärt wurde, zeigte sich Berlin als Problemkind der Republik. Während die Fallzahlen der Viruserkrankung stiegen und die Außentemperaturen sanken, stieg das Bewusstsein der hiesigen Wirtschaft an, dass neue Maßnahmen wohl unausweichlich sein würden. Und in der Tat: Auf neue Kontaktbeschränkungen und die Maskenpflicht in Büroräumen folgte das traurige Finale des Flughafens Berlin-Brandenburg, dessen jahrelange Bauzeit schließlich in einer unbesungenen Eröffnung mündete. Nun herrscht seit dem 2. November ein Lockdown Light und fordert erneut Unternehmer und Wirtschaft in ihrer Krisensicherheit und Resilienz heraus. Als Entrepreneurs Organisation in Berlin werfen wir einen konkreten Blick in die Unternehmerwelt der Hauptstadt. Schließlich ist es Berlin, das als Start-up-Zentrum und Innovationshochburg gefeiert wird. Doch wie geht es den Unternehmerinnen und Unternehmern in Berlin?

Wer fragt nach den Unternehmern?

Bis dahin werden wir unsere Begegnungen auf das Mindeste beschränken müssen, um Risikogruppen gezielt zu schützen und weitere Ansteckungen zu verhindern. Und wo der Schutz der Einen anfängt, eröffnet sich die Krise der Anderen, denn viele Unternehmer stecken in einer misslichen Lage, die erstmal kein Ende in Sicht hat und blicken besorgt auf die Wirtschaftslage, die so schwierig ist in die Zukunft zu planen. In diesen volatilen Zeiten blickt die Welt mehr denn je auf die Menschlichkeit in der Gesellschaft, aber auch besorgt auf die Wirtschaftslage. Oft wird vergessen, dass es aber gerade die Menschen sind, die in Deutschland und in Berlin hinter den großen Innovationstreibern und dem Mittelstand stehen und sich nun schweren Fragen stellen müssen: Wie garantiert man die Sicherheit der Mitarbeiter? Wie übersteht mein Unternehmen die Krise? Muss Kurzarbeit in Betracht gezogen werden? Aber auch: Arbeite ich zu viel? Überstehe ich den Stress? Wie wird es weitergehen?

Um diesen Fragen mit Verständnis, Halt und einem offenen Ohr zu begegnen, sind Networking, Zuspruch und Zuhören wichtiger denn je. Die Entrepreneurs Organisation Berlin, die in der Hauptstadt über 230 Unternehmer vereint, schafft genau dafür die entsprechenden “Safe Spaces” und fördert so den Austausch unter den führenden Unternehmern Berlins auf Augenhöhe. Ohne Urteile, ohne Ratschläge, dafür mit Verständnis und einer Meetingkultur, die allen Teilnehmern zu Gute kommt. Diese Philosophie zeigt sich auch in den vielen Trainings, den normalerweise stattfindenden Versammlungen und den einzigartigen Offsite-Events, die eigentlich den EO-Alltag prägen. Und es ist auch diese Philosophie, die es EO Berlin ermöglicht, in einem Stimmungsbild die Lage der Berliner Wirtschaft einzufangen.

Positive Signale und vorsichtige Resilienz

Schon der erste Lockdown im Frühjahr 2020 hat die Unternehmen vor verschiedene Herausforderungen gestellt, die sie vorher nicht kannten. Während der Kundenkontakt im stationären Geschäft eingestellt werden musste, galt es, die digitale Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens und des Angebotes zu erhöhen. Die Mitarbeiter waren überwiegend in der Lage, von Zuhause aus zu arbeiten. Auch haben sich die Bedürfnisse der Kunden während des Lockdown verändert und sich auf Freizeit- und Kaufverhalten ausgewirkt. Die Mehrheit der EO Berlin Members beobachtete dies in einer sich verändernden Nachfrage nach den vorhandenen Produkten und einem wachsenden Interesse an digitalen Angeboten. Es gibt keinen Grund zu vermuten, dass dieser Trend bald nachlassen würde – zumal sich auch die Stimmen unter den EO Berlin Mitgliedern mehren, dass die digitale Transformation als solche zu begrüßen ist. Dies zeigt sich auch in der Wahrnehmung vom Einsatz von Remote Work. Während die Abhängigkeit vom Office gesunken ist, haben die Berliner Unternehmer einen Effizienzanstieg in der Arbeitsweise beobachten können. Dies könnte nicht nur zur Hinterfragung der Büroräume in ihrem bisherigen Usus führen, sondern auch Remote Work über die Pandemie hinaus als festes Arbeitsmodell endgültig etablieren, bevor die Politik entsprechend zu reagieren vermag.

Auch am Arbeitsmarkt sieht die Mehrheit der Mitglieder das sprichwörtliche Glück im Unglück. Während die Krise durch Kurzarbeit oder Entlassungen sicherlich so manche Fachkräfte zur Neuorientierung gezwungen hat, ist es für einstellende Mitglieder von EO Berlin klar zu erkennen, dass die Verfügbarkeit von passenden Fachkräften für das eigene Unternehmen deutlich gestiegen ist. Unternehmer aber auch Arbeitnehmer haben so eine nicht unerhebliche Chance, sich in einem neuen Arbeitsverhältnis zu finden und das Unternehmen gemeinsam nach vorne zu tragen.

Auf die Frage, ob eine zweite Welle und ein damit verbundener Lockdown das Interesse am Unternehmen – und damit letztlich auch den Umsatz – erhöhen könnte, zeigten sich die Unternehmer noch vorsichtig. Angesichts der großen Herausforderungen, der Ungewissheit, wie lange ein Lockdown andauern würde oder wie viele Mitarbeiter sich anstecken könnten, ist dies mehr als plausibel. So antworteten 56 % der Befragten, dass ein weiterer Lockdown keinen negativen Effekt auf ihr Unternehmen haben würden. Das lässt 44 % der Befragten übrig, die sich vor einem erneuten Herunterfahren des öffentlichen Lebens in ihrer geschäftlichen Existenz bedroht fühlen. Eine Zahl, die es ebenso zu mindern gilt, wie die Fallzahlen der Neuinfizierten.

Gemeinsam, statt alleine

Vor der Krise wurde die Stadt Berlin für ihre Strahlkraft und ihren internationalen Leuchtturmcharakter gelobt. Diese Strahlkraft stammt nicht zuletzt auch von den hiesigen Unternehmern, die mit ihren innovativen Ideen Mut bewiesen haben und mit ihren Unternehmen, die junge Talente in die Stadt ziehen oder hier langfristig halten. Dieser Mut muss belohnt und gefördert werden. Die Fragen nach dem Stimmungsbild der Berliner Unternehmen, die sich als Mitglieder der EO Berlin engagieren, hat Einblicke in die Gedanken und Sorgen der Unternehmer gegeben. Selbst wenn nicht alle Unternehme die gleichen Sorgen inne tragen müssen, finden sie Unterstützung durch den Austausch in dem Netzwerk und gehen gemeinsam durch schwierige Zeiten.  Niemand weiß, wie es ab November oder sogar ab 2021 weitergeht, daher ist ein Halt, ein Netzwerk und ein offenes Ohr immer noch mehr wert, als denn je. Dieser Zusammenhalt, insbesondere in der Krise, zeigt: Ich bin nicht alleine. Gemeinsam findet man Wege, sich zu unterstützen. Eine helfende Hand ist meist gar nicht so weit entfernt.

Weitere Informationen unter:
https://www.eogermany.com/kontakt-2/kontakt-berlin/

Wie der Neustart gelingen kann

Nach wie vor bestimmt die Pandemie den Arbeitsalltag in den Unternehmen, Geschäftsprognosen sind schwierig bis unmöglich. Um in diesen unsicheren Zeiten der Organisation eine Orientierungshilfe zu geben, kommt es jetzt und in Zukunft auf neue Führungskompetenzen an.

Von Dr. Katja Nagel*

Vermutlich nur selten wurde das Ende eines Jahres so sehr herbeigesehnt wie dieser Tage. Ein Jahr, das viele Unternehmen und Führungskräfte nicht nur vor die größten, sondern mit ziemlicher Sicherheit auch vor die unvorhersehbarsten Herausforderungen gestellt hat. „Kräftezehrend“ würde wohl vielerorts die Antwort lauten, wenn man die Entscheidungsträger nach ihrem Befinden der letzten Wochen und Monate fragte. Denn neben dem Unternehmenserhalt waren und sind es vor allem die Persönlichkeitsmerkmale, die auf dem Prüfstand stehen und den Grundstein für eine erfolgreiche Neuausrichtung legen.

Agenda für den Veränderungsprozess

Mehr denn je bedarf es in Zeiten geringer Planungssicherheit und flexibler Arbeitsmodelle einer starken (digitalen) Präsenz von Führungskräften, besonders viel Perspektive für die Organisation und neuer respektive verbesserter Soft Skills. Neben Agilität, Kreativität und Kommunikation gewinnen emotionale Intelligenz, Flexibilität, ein starker Teamgedanke sowie persönliche Integrität an Bedeutung. Das Führen virtueller Teams setzt zusätzlich eine positive Ausstrahlung voraus, noch mehr Empathie, aber auch Natürlichkeit, um die unnatürliche Situation der nicht-persönlichen Begegnungen aufzufangen. Was bedeutet das konkret?

  1. Schaffen Sie genügend Raum für Pausen: Da es im privaten, häuslichen Umfeld bzw. im digitalen Raum ungleich schwerer fällt, Pausen auch wirklich als Pausen zu erleben, braucht es unbedingt neue Rituale des Zusammenkommens. Neben den Arbeitsmeetings sollte die Möglichkeit bestehen, sich zu einem vereinbarten Zeitpunkt etwa auf ein gemeinsames Mittagessen zu verständigen. Dieser Austausch kann wertvolle Ideen generieren, der Kontakt zu anderen schafft Inspiration. Gleichzeitig wird durch die eigene Mitteilsamkeit eine bessere Verarbeitung von Erlebtem gewährleistet und es entsteht eine Perspektivenangleichung, die für Entlastung sorgt.
  1. Sprechen Sie Klartext und schaffen Sie Transparenz: Auch wenn in Sondersituationen das Bedürfnis nach Harmonie sehr hoch ist, ist Konfliktscheue der falsche Weg. Offenheit, Transparenz und Berechenbarkeit sind die Eckpfeiler der neuen Führungskultur und umso wichtiger, da keine Beschwichtigung durch persönliche Präsenz erfolgen kann. Alle wichtigen Inhalte müssen durchgängig und für alle transparent in die Organisation vermittelt werden. Jeder Mitarbeiter hat das Recht, zu wissen, woran er ist. Jeder muss die Möglichkeit erhalten, sich durch ehrliches Feedback zu verbessern. Fortwährende, verständliche Kommunikation ist essenziell und zahlt sich langfristig auf die Produktivität aus.
  1. Bieten Sie Sinn und Orientierung: Eine Ausnahmesituation wie wir sie aktuell durchleben verlangt nach klaren Zielbildern für die Belegschaft. Wer ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft einfordert, der muss Sinn bieten. Jeder muss wissen, worum es gerade geht, was das Unternehmen vorhat und was er selbst anders machen sollte als vorher. Die konkrete Zielsetzung und die plausiblen Vorteile der Neuausrichtung bieten in Entscheidungssituationen Orientierung und sind für die Mitarbeiter motivierend. So müssen Führungskräfte erkennen, dass es am Ende immer die Mitarbeiter sind, die im Unternehmen etwas bewegen und den Fortschritt gestalten. Das intelligente und persönliche Involvieren einer kritischen Masse ist daher unabdingbar.
  1. Lassen Sie Hilfe und Unterstützung zu: Eine Veränderungssituation gelingt in den seltensten Fällen von heute auf morgen. Sie ist ganz sicher auch geprägt von Fehlern und Rückschritten. Führungskräfte sollten sich deshalb bewusst machen, dass es keine Schande ist, Hilfe und Unterstützung anzunehmen. Oftmals wird es von Ihnen selbst als ein Zeichen von Schwäche interpretiert. Nichtsdestotrotz ist die aktuelle Situation auch für sie Neuland. Ein Entwicklungsprozess, den nicht nur die Organisation als Ganzes durchläuft, sondern eine jede Führungskraft höchstselbst. Statt externe Hilfe zu verweigern, sollten sie sich beratungsaffin zeigen und im gemeinsamen interaktiven Prozess wichtige Zukunftsentscheidungen treffen.

Gestärkt aus der Krise

Es klingt wie ein Klischee, aber dieser schwierigen Zeit wohnt gewissermaßen die Chance inne, an der Situation zu wachsen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man dem Neustart im Jahr 2021 etwas Positives abgewinnt. Indem Führungskräfte schon jetzt ein lohnendes Zielbild skizzieren, das motiviert, die Krise zu überwinden, leisten sie für die gesamte Organisation den größten persönlichen Beitrag. Und allen Widerständen zum Trotz müssen sie selbst vorleben was die wichtigste Währung eines positiven Zukunftsbildes ist: die Offenheit gegenüber dem Neuen, für die Veränderung.

Über die Autorin:

Dr. Katja Nagel ist Gründerin und Inhaberin der Unternehmensberatung cetacea und berät in dieser Funktion Top-Manager in Krisenzeiten. Sie hat mehr als zwanzig Jahre Erfahrung in Unternehmen und Beratung, insbesondere in den Bereichen Unternehmensentwicklung, Strategie, Marketing und Kommunikation. Als Geschäftsführerin von cetacea hat sie mehrere Transformations- und Restrukturierungsprogramme internationaler Konzerne mitgestaltet sowie Rebranding- und Employer Branding-Projekte geleitet.

Weitere Informationen unter:
https://www.cetacea-gmbh.de/

„Podcasts brauchen einen Plan“

Mateusz Sójka, CEO von Podigee stand uns Rede und Antwort zu der Frage, wie Podcasts die Gesellschaft in diesen Zeiten bereichern und ob sich sein Geschäftsmodell durch Corona verändert hat.

Herr Sójka, wie erleben Sie diese besonderen Zeiten?
Corona ist eine sehr große gesellschaftliche Herausforderung, die sich insbesondere auf das wirtschaftliche Leben auswirkt. Wir sind aber in der glücklichen Lage, schon sehr früh im Unternehmen Home Office als festen Teil der Firmenkultur etabliert und alle entsprechenden Prozesse schon vor Corona in Gang gesetzt zu haben, schließlich sind wir ein technologischer Dienstleister und von Haus aus „Digital Natives“. Von daher fiel uns der Wechsel zu fast ausschließlich Remote Work leicht. Dazu kommt, dass die Podcast Szene von der Krise insgesamt sehr stark profitiert. Relevante Stakeholder in der Gesellschaft wie Bundeskanzlerin Merkel und auch der Virologe Herr Drosten haben Podcasts als Kommunikationskanal für sich entdeckt und diesen in weite Kreise der Gesellschaft getragen. Infolgedessen beginnen jetzt insbesondere Unternehmen Podcasts als Werkzeug für die Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden zu nutzen, sogenanntes Corporate Podcasting. Als Marktführer in DACH im Bereich Podcasting Hosting & Analytics für professionelle Kunden profitieren wir daher sogar von der Krise, als dass sie uns schadet. Sie können uns aber trotzdem glauben, dass wir alle extrem froh sind, wenn wir diese gesamtgesellschaftliche Herausforderung gemeinsam bewältigt haben!

Podcasts bereichern den sozialen Diskurs und erlauben „jedermann“ eine Meinung zu äußern weitgehend ohne technische Vorkenntnisse. Ihre Plattform ist im Grunde ein Teil einer zunehmend „vernetzten Gesellschaft“. Wie hat sich Ihre Plattform gerade dadurch in den letzten Jahren verändert und welche Veränderungen wird sie in der nahen Zukunft durchlaufen?
Unsere Plattform hat sich in den letzten Jahren nicht grundlegend geändert. Sehr früh haben wir uns als technischer Dienstleister rund um das Thema Podcasting etabliert, um auch nicht technikaffinen Menschen und Organisationen das Podcasting so einfach wie möglich zu machen. Man kann unser technologisches Angebot nutzen, ohne Ahnung von Technik haben zu müssen.Auf die Explosion der Podcast Szene sind wir also sehr gut vorbereitet gewesen und wir mussten nichts grundlegend anders machen. In den letzten Jahren zunehmend wichtig geworden ist – neben dem reinen Hosting – das Thema Analytics, sprich die statistische Auswertung der Podcasts. Deshalb stellen wir in allen Tarifen unseren PodcasterInnen eine mehr oder weniger ausführliche Auswertung über die Performance ihres Podcasts zur Verfügung. Dies ermöglicht es ihnen nicht nur, ihren Erfolg zu messen, sondern auch den eigenen Podcast auf Wünsche und Erfordernisse der Zielgruppe anzupassen. Auch insbesondere für Medienunternehmen wichtig geworden ist eine Anbindung an Audio Adserver, sodass in Podcasts Werbung automatisiert eingespielt werden kann. Wir unterstützen dies für die gängigen Ad Server mit einer eigenen Schnittstelle.

Podcasts werden zunehmend auch als Marketinginstrument genutzt. Was raten Sie Unternehmen, die hier einsteigen wollen?
Dies ist ein komplexes Feld und schwer in wenigen Sätzen zu beantworten, aber ich versuche es trotzdem einmal: Erstens erfordert Podcasting einen Plan – welche Zielgruppe möchte man erreichen und für was interessiert sich die Zielgruppe? Wenn man nur über eigene Produkte referiert, ohne dabei zu berücksichtigen, was die NutzerInnen dieser Produkte wirklich interessiert, bleibt der Erfolg aus. Erst danach braucht man einen Podcast Host, sowie Mikrophone und eine einfache Audio Software zur Aufnahme. Wenn der Podcast aufgenommen ist, kümmern sich Dienstleister wie Podigee darum, den Podcast auf allen Plattformen (z.B. Apple Podcast oder Spotify) online zu stellen. Klingt einfach, aber viele Unternehmen, die mit Podcasting neu starten, bereiten sich hier nicht genügend vor und so bleiben die Ergebnisse unter den Erwartungen. Da das Thema komplex ist, bieten wir kostenfreie Webinare an, in denen alle Aspekte rundum das Thema Podcast einsteigertauglich erklärt werden.

Für Unternehmen spielt dabei sicherlich Professionalität eine Rolle. Inwiefern können Sie Hilfestellung bieten?
Wir machen unseren Kunden hier mehrere Angebote, um ihnen einen bestmöglichen Support zu gewährleisten: Das Hosting muss absolut zuverlässig funktionieren, damit HörerInnen den Podcast auch sofort streamen können, grundsätzlich können das die meisten Podcast Hosting Firmen zwar gut, aber bei großen Zugriffszahlen bieten nur sehr wenig Firmen wirklich einen dauerhaft problemfreien Service an. Oberste Priorität ist deshalb für Podigee die Qualität unseres Hostings, das auch bei hohen Zugriffs- und Downloadzahlen verlässlich funktioniert. Darüber hinaus ist das Thema Kundenservice bei allen Software as a Service Unternehmen extrem wichtig, denn wenn im professionellen Bereich ein Problem auftaucht, muss dies sofort gelöst werden. Deswegen haben wir ein sehr erfolgreiches Customer Success Team aufgebaut, das immer erreichbar ist und die Kunden persönlich betreut, egal ob per Mail, Telefon oder Social Media. Auch das Thema Analytics gewinnt wie oben beschrieben für eine zunehmende Professionalisierung immer mehr anBedeutung, weswegen wir umfassende Statistiken liefern, die es den PodcasterInnen ermöglichen, ihr Programm weiterzuentwickeln. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Freiheit in der Vermarktung: Bei uns kann jeder Kunde kann selbst entscheiden, ob und welche Werbung im Podcast läuft. Hingegen monetarisieren sehr viele Hosting Anbieter ihr Produkt über Werbeeinnahmen. Dies bedeutet, dass das Hosting zwar günstig ist, aber dafür Werbung in meinen Podcast eingespielt wird, auf die ich keinen Einfluss habe. Dadurch kann aber die Glaubwürdigkeit der PodcasterInnen beschädigt werden, wenn beispielsweise in meinem Podcast zur veganen Ernährung eine Werbung für einen Fleischproduzent eingespielt wird. Hinzu kommt ein letzter Aspekt, der gerade für Medienunternehmen wichtig ist: Ich möchte meine bestehenden Vermarktungsstrategien kontrollieren können, damit z.B. eine Kampagne über alle Medien (Zeitung, Website, Podcast) ausgespielt werden kann. Wir sind einer der wenigen Anbieter, bei dem man zwar für den Service etwas mehr bezahlt, aber die völlige Freiheit behält, ob und wie monetisiert wird.

Sie setzen auf DSGVO-Konformität. Wie wichtig ist dieser Punkte für Ihre Kunden?
Das Thema DSGVO ist ein zentrales Thema für unsere Kunden. Während es für Hobby-PodcasterInnen vielleicht tragbar ist, eine nicht datenschutzkonforme Hosting Lösung zu nutzen, ist Rechtssicherheit für Unternehmen von großer Bedeutung. In den letzten Jahren sind die Strafen für Verstöße gegen den Datenschutz eklatant gestiegen. Podigee ist einer der ganz wenigen Podcast Hosting & Analytics Anbieter, die in Deutschland und in der EU dem Datenschutz Rechnung tragen. Als deutsches Unternehmen ist der Datenschutz elementarer Bestandteil der Produkt Entwicklung und bietet daher komplette Rechtssicherheit.

Weitere Informationen unter:
https://www.podigee.com/de/

Corporate Blogs

Erfolgsfaktor im B2B Content Marketing

Corporate Blogs waren Anfang der Nullerjahre „das neue große Ding”. Auch heute bringen sie einen erheblichen Mehrwert im B2B Content Marketing – wenn die dort präsentierten Themen den Nerv der User treffen. Und die Artikel einen Mehrwert an Information bieten. Entscheidend ist es, Beiträge bereits vorab auf ihre SEO-Relevanz hin zu prüfen. Außerdem kann es sinnvoll sein, Formate wie Text, Grafik und Bewegtbild zu verbinden. Sieben Tipps, wie sich erfolgreiche Plattformen aufbauen lassen.

Um Entscheidungsträger zu überzeugen, braucht es heute gute Argumente. Werthaltiger Content wird im B2B-Marketing somit zum Erfolgsschlüssel. Digitale Unternehmensmedien wie Blogs und Online-Magazine sind geeignete Tools, um die Themen zu adressieren, die potenzielle Kunden beschäftigen. Wenn deren Fragen dort aufgegriffen werden, um Expertise dazu anzubieten, stärkt das die Positionierung von Unternehmen und Mitarbeitern. Ein weiterer Vorteil: User überfliegen die Inhalte auf Blogs nicht nur, sondern vertiefen sich in relevante Artikel.

Gleichzeitig ermöglichen es Corporate Media wie Blogs und Online-Magazine auch, der Kommunikation eine emotionale Note zu verleihen: Indem sie hinter die Kulissen blicken lassen. So wird es möglich, sowohl fachliche als auch „softe” Themen auszuspielen.

Eine aktuelle Studie von Allison + Partners zeigt: 58 Prozent der Experten für B2B-Marketing sind überzeugt, dass die Humanisierung der Marke den Umsatz steigert. Und dass eine emotionale Kundenansprache zum Aufbau einer starken Marke sowie zur Kundenbindung unerlässlich ist.

Vorteile von Blogs und Online-Magazinen im Überblick:

  • Sie helfen bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO): Jeder einzelne Beitrag fungiert als Landing Page.  
  • Sie ermöglichen es, fachliche Expertise anschaulich zu präsentieren und bieten dem Leser informativen Mehrwert.
  • In Ergänzung zum Text lassen sich auch Grafiken und Videos oder sogar Augmented-Reality-Elemente einbinden.
  • Sie ermöglichen es, hinter die Kulissen blicken zu lassen und der Kommunikation eine emotionale Note zu veleihen.

Zu Beginn ist es wichtig, einen Redaktionplan zu erstellen. Dabei sollte nach Möglichkeit jedes einzelne Thema schon vorab mit einem SEO-Experten abgestimmt werden. Sind die richtigen Keywords drin? Wie müssen Beiträge aufbereitet warden, damit Google sie findet? Diese Fragen gilt es, zu beantworten.

Sieben Tipps: Wie Sie im B2B erfolgreiche Blogs aufbauen

  1. Zielgruppen: Als erstes gilt es, die Persona zu bestimmen, die mit dem Blog erreicht werden sollen (z.B. anhand von Kriterien wie Funktion im Unternehmen, Alter, Geschlecht, Interessen, Einkommen).
  2. Ausrichtung: Es is tzu überlegen, welche drei bis fünf Kernbotschaften vermittelt werden sollen. Nur, wer hier eine Antwort geben kann, hat einen klaren Fokus.  
  3. Audience gewinnen: Ohne Leser bringt die beste Plattform nichts. Um Traffic zu schaffen, reichen die Möglichkeiten von SEO und Keywordoptimierung über eine Distribution via Social Media bis hin zu Sponsored Posts. Auch die Einbindung in Newsletter ist sinnvoll – so können bereits bestehende Kontakte erreicht werden. Die Chancen auf höhere Conversion Rates steigen.
  4. Redaktionsplan: Ein mittel- bis langfristiger Redaktionsplan gibt der Kommunikation ein Grundgerüst. Im Idealfall legen die Marketing-Verantwortlichen die Themen über mindestens die folgenden sechs Monate fest. Bei Bedarf können neue Themen ergänzt werden.
  5. Verlinkungen: Damit User mehr über Unternehmen und Angebote erfahren, können Links zur Website eingebaut werden. Diese sollten zum Thema passen, das im Artikel behandelt wird.
  6. Erfolgsmessung: Meist dauert es eine Weile, bis die Erfolge eines Blogs sichtbar werden und Beiträge via Google auffindbar sind. Wichtig ist, den Traffic zu überprüfen und zu analysieren, ob es gelingt, die richtigen User zu erreichen. Ebenso ist es unerlässlich, Maßnahmen zu treffen, um die Zahl der Visits laufend zu erhöhen.
  7. Das richtige Content Management System: Welches System sich eignet, hängt insbesondere davon ab, ob der Blog in die Website eingebettet ist oder separate läuft. Für alle, die eine eigenständige Plattform aufbauen, eignet sich in der Regel WordPress sehr gut.

Über den Autor

Michael C. Schmitt ist Inhaber und Leiter Beratung bei schmitt kommuniziert. Die PR-Agentur mit Sitz in München und Würzburg versteht sich als vordenkender Partner für strategische Kommunikation. Sie hilft Start-ups und mittelständischen Unternehmen auf Grundlage von Content-Strategien, sich in Medienarbeit und digitalem Marketing erfolgreich aufzustellen.

Mehr unter www.schmitt-kommuniziert.de.

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Digital Business School

Transformation beginnt im Kopf: Wie man lernt, digital zu handeln

Die Digitalisierung verändert berufliche Kompetenzprofile und Karrierewege. Vor allem, wenn Entwicklungen so rasant verlaufen wie in den vergangenen Monaten, zeigt sich eindeutig, dass Weiterbildungen auf digitaler Ebene notwendig sind, um den Anschluss nicht zu verlieren. Viele Unternehmen müssen Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und interne Strukturen mit Blick auf ihre Kunden und Nutzer neu denken, digital denken. Eine digitale Transformation beginnt aber nicht in der IT-Landschaft des Unternehmens, sondern in den Köpfen aller Mitarbeiter.

Dennoch zeigen Studien[1] ein anderes Bild: Der Fortschritt beim Ausbau digitaler Kompetenzen in der Personalentwicklung ist gering. Unternehmen fällt es immer noch schwer, an dieser Stelle zu investieren, um digitalen Herausforderungen mit einer tragfähigen Strategie zu begegnen. Doch eins ist klar: Recruiting von Fachkräften allein reicht nicht, denn gebuhlt wird um Digitalexperten auf allen Ebenen – lokal, national, international und branchenübergreifend. Unternehmen sollten daher verstärkt auf die Weiterbildung eigener Mitarbeiter setzen – on the job.

Digitalisierung als Chance: So lernen Mitarbeiter, digital zu handeln

Digital zu denken und zu handeln, kann man lernen. Es ist wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch: Hat man einmal die Grundprinzipien verstanden, ist es eine Frage der regelmäßigen Anwendung. Je intensiver geübt wird, desto besser wird die Fähigkeit.

In guten Weiterbildungen werden diese Grundprinzipien durch interaktive und praxisnahe Formate vermittelt, theoretisches Wissen aufgebaut und deren praktische Anwendung geübt. Dabei sollten die Lehrinhalte von der Grundsatzfrage, was die Digitalisierung für das eigene Unternehmen bedeutet, bis zur individuellen Fragestellung alles umfassen, was Mitarbeiter brauchen, um im Anschluss selbstständig digital denken und damit die Digitalisierung im eigenen Unternehmen nachhaltig vorantreiben zu können. Eine gute Digital-Weiterbildung vermittelt einerseits konkretes Hintergrundwissen – u. a. zur Entwicklung und Umsetzung von Digital-Strategien, zu Innovation und Change-Management, zu Technologien und deren Zusammenspiel innerhalb einer Systemlandschaft, zum nutzerzentrierten Aufbau von Websites und Plattformen und deren datengestützten Optimierung und Weiterentwicklung sowie zu effektivem Digitalmarketing – und entwickelt andererseits bei den Teilnehmern praktische Skills zur Anwendung und Umsetzung des Gelernten im eigenen Unternehmen.


„Personalentwicklung im Zeitalter der Digitalisierung ist ein Thema, um das kein Unternehmen herumkommt.“

Christian Otto Grötsch

Die Vorteile für Unternehmen, in die Ausbildung eigener Digitalexperten zu investieren, liegen klar auf der Hand: Wer die Fachkräfte selbst ausbildet, muss sie nicht langwierig suchen und sich mit Wettbewerbern auseinandersetzen. Die Weiterbildung des bestehenden Personals vereint das Beste aus beiden Welten: Unternehmensexpertise und Digital-Kompetenz. Denn die eigenen Mitarbeiter kennen ihr Unternehmen, dessen Prozesse und Kultur sowie die Branche und den Markt bereits und eignen sich durch die Weiterbildung zusätzlich Digitalexpertise an. Sie beschäftigen sich bereits währenddessen damit, wie sie das neue Wissen für das eigene Unternehmen einsetzen können – und sind somit Unternehmensinsider und Digitalexperte in Personalunion.

Im Gegensatz dazu bringen neu eingestellte Fachkräfte zwar Digital-Know-how mit, kennen aber das Unternehmen nicht und müssen sich die Kenntnisse um dessen Geschäft, den Markt und die Branche mit allen Eigenheiten und Prozessen erst noch aneignen. Auch auf die Akzeptanz anderer Mitarbeiter im Hinblick auf Digitalisierung und Veränderungsprozesse kann sich die Weiterbildung des bestehenden Personals positiv auswirken: So fällt es Mitarbeitern oft leichter, Vorbehalte und Unsicherheit in Bezug auf die digitale Transformation zu überwinden, wenn das Thema von Personen aus den eigenen Reihen getrieben und vorgelebt wird. Zudem sind Arbeitgeber, die auf die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter setzen, bei potenziellen und bestehenden Mitarbeitern beliebter.

Doch bleiben die Fragen, wie man Potential weckt und es mit Blick auf die Digitalisierung fördert oder wo es gute Kooperationspartner für Weiterbildungsmaßnahmen gibt. Auch an dieser Stelle gibt es eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt. Ein gutes Beispiel für praktische digitale Weiterbildung ist die Digital Business School.

So profitieren Unternehmen von E-Commerce Managern und Digital Transformation Architects

Die Digital Business School ist ein Weiterbildungsprojekt der Digitalagentur dotSource in Kooperation mit dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e. V. (bevh) und dem ECC Köln. Durch diese Kooperation und die enge Zusammenarbeit bei der Konzeption sowie der inhaltlichen und methodischen Ausgestaltung der Seminare erfüllen die Weiterbildungen der Digital Business School sowohl einen hohen praxisorientierten als auch wissenschaftlichen Anspruch.

In modular aufgebauten Seminarreihen können sich Fach- und Führungskräfte aus B2B und B2C zum zertifizierten E-Commerce Manager oder Digital Transformation Architect weiterbilden und dabei lernen, sich mit grundlegenden Fragen zur Digitalisierung auseinanderzusetzen und selbstständig Lösungen für digitale Herausforderungen zu entwickeln. Teilnehmer erhalten umfassendes praxisrelevantes Know-how in unterschiedlichen Digitaldisziplinen, um damit geeignete Tools und Methoden für das eigene Unternehmen auszuwählen sowie eine 360-Grad-Sicht auf die komplette Prozesskette der Digitalisierung zu erhalten. Gemeinsam werden nutzerzentrierte Innovations- und Lösungsansätze entwickelt und die Grundlage für selbstständiges Innovationstreiben gelegt.

Mit den umfangreichen und tiefen Kenntnissen sowie neu erworbenen Fähigkeiten, die die Teilnehmer aus der Weiterbildung mitnehmen, tragen sie im eigenen Unternehmen zur Umsetzung erfolgreicher Digitalprojekte und -strategien  bei.

Wer in die Digitalkompetenz des Personals investiert, investiert in eine sichere Unternehmenszukunft

Personalentwicklung im Zeitalter der Digitalisierung ist ein Thema, um das kein Unternehmen herumkommt. Dabei geht es keineswegs darum, Bewerbungs- und Rekrutierungsprozesse zu digitalisieren, sondern vielmehr darum, Personal so weiterzuentwickeln, dass es in der Lage ist, Zukunftsfragen zu lösen – Fragen, die stets einen Digitalisierungsbezug haben. Technisches Know-how ist dabei ebenso wichtig wie strategisches.

Alle Informationen zum Weiterbildungsangebot der Digital Business School sind hier zu finden.

Autor Christian Otto Grötsch

Christian Otto Grötsch, Gründer & Geschäftsführer bei dotSource

2006 gründete Christian Otto Grötsch zusammen mit Christian Malik die Digitalagentur dotSource. Dort beraten die beiden gemeinsam mit ihrem jungen und stetig wachsenden Team mittelständische Unternehmen sowie international operierende Konzerne zu Strategien und Technologien im Digital Business. Über seinen persönlichen Werdegang als Absolvent der EAH Jena (Bachelor) und der Steinbeis HS Berlin (Master) im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen, Projektleiter bei Auxion und Navpunkt, Softwareentwickler und Presales Consultant bei Intershop, Gründer und Geschäftsführer der dotSource sowie der Digital Business School und Blogger bei Handelskraft hat Grötsch seine Passion für E-Commerce und Digitales zum Beruf gemacht und steht als Initiator, Mitgestalter und Wegbegleiter großer Projekte, einzigartiger Events und (digitaler) Kundenbeziehungen seinem Team zur Seite.


[1] https://tinyurl.com/yyt25e6f

Smarte Paketzustellung

Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Forschungsprojekt SMile entwickelt ein System für die effizientere Zustellung von Warensendungen. Das Ziel: Ressourcen und Umwelt schonen durch Vermeidung unnötiger Fahrten zu Empfängern, die nicht anzutreffen sind – sowohl in der Stadt als auch im ländlichen Raum.

In der Logistik fällt der letzte Schritt meist am schwersten. Bis zu 75 Prozent der gesamten Kosten einer Lieferkette verursacht die Lieferung auf der sogenannten „letzten Meile“, die Zustellung einer Sendung bis an die Haustür eines Empfängers. Der wichtigste Grund dafür ist, dass auf der letzten Meile jede Sendung einen individuellen Weg zurücklegt. Synergien sind hier allenfalls noch durch eine möglichst effiziente Routenplanung zu heben. Ist ein Empfänger nicht anzutreffen und kann die Lieferung auch nicht bei Nachbarn abgegeben werden, landet sie wieder im Zustellzentrum und muss erneut ausgeliefert oder auch zurück an den Versender geschickt werden.

Weihnachten 2020 wird das Fest der Paketzustellung

Durch den Mangel an Parkraum sind kleinere Staus gerade in Innenstädten oft unvermeidlich. Diese sind umso ärgerlicher, wenn in den engen Straßen gleich mehrere Zusteller unterschiedlicher Dienstleister Wege blockieren. In ländlichen Gebieten sind für einzelne Lieferungen wiederum oft lange Strecken zurückzulegen, was weder besonders wirtschaftlich noch ökologisch ist. Durch das Ladensterben im ländlichen Raum nimmt die Zahl der Bestellungen jedoch auch dort kontinuierlich zu.

In Deutschland wurden 2019 rund 3,7 Milliarden Sendungen ausgeliefert. Die Coronakrise hat zwar zu einem Einbruch im Warenverkehr an Geschäfte und Unternehmen geführt, doch bei Endkunden wirkt sich der Coronaschock in die genau andere Richtung aus: Laut einer Erhebung des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK) ist für 2020 im Vergleich zu 2019 mit einer Verdopplung der Zuwächse von 15 bis 20 Prozent bei den Paketsendungen für private Haushalte zu rechnen. In der Weihnachtszeit 2020 werden vermutlich 420 Millionen Pakete ausgeliefert. Das ist eine Zunahme um rund 60 Millionen Stück gegenüber dem Vorjahr.

Motor der Entwicklung ist der Online-Handel, der allein im dritten Quartal 2020 um über 13 Prozent zulegte. Viele Verbraucher, die vor der Coronakrise nicht oder nur zögerlich online einkauften, haben ihre Zurückhaltung mittlerweile abgelegt. Entsprechend geht der Branchenverband BIEK davon aus, dass das Sendungsvolumen von 3,7 Milliarden Stück im Jahr 2019 auf etwa 4,5 Milliarden bis 2024 steigen wird. Das verschärft die Herausforderungen auf der letzten Meile noch weiter.

Smarte Technologien für eine kooperative und vernetzte Logistik

Mithilfe intelligent vernetzter Technologien will das Forschungsprojekt SMile – Smart Last-Mile Logistik – die Zustellung auf der letzten Meile effizienter und kundenfreundlicher gestalten. Das im Technologieprogramm Smart Service Welten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt bildet die Sendungen dafür über eine digitale Plattform virtuell ab. Das hat den Vorteil, dass die einzelnen Pakete oder Päckchen entlang des gesamten Lieferweges vollumfänglich nachverfolgt und ihr Transport so jederzeit in jede gewünschte Richtung gelenkt werden kann.

Zu dieser Innovation gehört auch, dass die Sendungen jeweils mit einem elektronischen Produktcode nach einem einheitlichen Standard ausgezeichnet werden. Das ermöglicht die reibungslose Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette über Unternehmensgrenzen hinweg. Auch Lieferdienste, die bislang aufgrund technischer Insellösungen nicht miteinander kooperieren können, sind so in der Lage, sich auf der letzten Meile gegenseitig zu unterstützen, etwa indem sie auf ihren Touren auch Pakete des Partnerdienstes ausliefern. Über die Zusammenstellung der Touren entscheiden KI-Algorithmen. Diese berücksichtigen bei ihrer Planung dann auch Liefertermine und Lieferorte, die die Empfänger über eine App angeben und noch kurzfristig ändern können.

Die smarte Paketzustellung ermöglicht innovative Lieferkonzepte

Die virtuelle Abbildung der Lieferinfrastruktur eröffnet zudem neue Möglichkeiten: Durch den Einsatz von Sensoren und mobilen Lokalisierungs- und Authentifizierungsmethoden über Apps lassen sich Sendungen auch an sicheren Orten für die Empfänger deponieren. Erprobt wird derzeit beispielsweise die Zustellung direkt in den Pkw-Kofferraum. Für ländliche Gebiete bieten sich vor allem Mitnehmdienste von Nachbarn an. Um die Zahl der Fahrten zu reduzieren, können Lieferungen beispielsweise auf dem Weg von der Arbeit nach Hause oder bei Einkäufen in den größeren Orten der Region mit dem Auto mitgenommen und an Nachbarn verteilt werden.

Möglich wird das durch Mikro-Depots, die als dezentrale Anlaufstellen etwa in Einzelhandelsgeschäften oder Supermärkten die Pakete zwischenlagern. Solche Depots sind als „City-Hubs“ auch in den Städten sinnvoll: Die in der Nähe wohnenden Empfänger können ihre Sendung dann dort abholen, wenn es zeitlich für sie am besten passt. Noch kundenfreundlicher ist der Service des Pilotprojekts „KOPKIB“ im Berliner Stadtteil Charlottenburg. Dort setzt das Berliner Institut für angewandte Forschung bereits die von SMile entwickelten Konzepte und Technologien um. Die Sendungen unterschiedlicher Lieferanbieter werden dazu in den Mikro-Depots gesammelt. Sogenannte „Kiezboten“ liefern die Sendungen anschließend mit Lastenfahrrädern zum Wunschtermin der Empfänger aus. Knapp 70 Prozent der Empfänger wählen die Zustellung in den Abendstunden. Das macht den Job des Kiezboten besonders für Studenten interessant, denen so tagsüber genug Zeit für Seminare und Vorlesungen bleibt.

Die ersten Erfahrungen des Projekts zeigen, dass durch die smarte Paketzustellung die Zahl an Fehlzustellungen erheblich verringert wird. Von der Vernetzung profitieren aber nicht nur die Paketdienste, sondern auch die Umwelt – und nicht zuletzt auch der Gemeinschaftssinn der Nachbarschaft, die wie im Charlottenburger Beispiel neue Formen des Miteinanders erlebt.

Über den Autor

Björn Marc Paulus ist Geschäftsführer der pickshare GmbH. Sie ist Teil des SMile-Projekts, das im Rahmen des Technologieprogramms Smart Service Welten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird

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Offene Plattformen

Martin Beyer, Vorstandssprecher der Fiducia & GAD IT AG, erläutert im Hintergrundgespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion, wie dank technologischer Offenheit in neuen Plattformarchitekturen der Weg frei für neuartige Serviceideen und Geschäftsmodelle gemacht wird.

Herr Beyer, wo lagen die Herausforderungen für die Volks- und Raiffeisenbanken, den einheitlichen Standard von agree21 zu implementieren? Was genau hat den Migrationserfolg bei Ihren Kunden ausgemacht?

Die größten Herausforderungen hatten zweifellos diejenigen Mitgliedsinstitute zu bewältigen, die vom früheren GAD-Bankverfahren bank21 auf den gemeinsamen Standard agree21 umgestellt wurden. Denn der Systemwechsel ließ so gut wie keinen Bankprozess unberührt. Hinzu kamen die durchaus unterschiedlichen Voraussetzungen und Geschäftsmodelle in den Häusern, die wir als Dienstleister zu berücksichtigen hatten. Dass diese deutschlandweit beispiellose Massenmigration tatsächlich wie geplant im vorigen Jahr erfolgreich abgeschlossen wurde, verdankt sich in erster Linie dem engen Schulterschluss zwischen den betroffenen Banken, uns als IT-Provider und allen anderen Dienstleistern in der genossenschaftliche FinanzGruppe. Echte Teamarbeit! Als entscheidende Erfolgsfaktoren erwiesen sich vor allem die erprobte und stabile Migrationsmethodik und die stringente Projektsteuerung. Die Konsolidierung ist jetzt abgeschlossen und wir können nach vorne schauen. Die Aufgaben mit Blick auf die Digitalisierung des Banking sind gewaltig.

Welche Vorteile bringt dieser gemeinsame Standard den Volks- und Raiffeisenbanken? Werden sie dadurch agiler?

Von der Systemkonsolidierung profitiert der gesamte Genossenschaftsverbund zunächst einmal durch beträchtliche Kostenvorteile, da nun nicht mehr zwei verschiedene Systeme parallel gepflegt und weiterentwickelt werden müssen. Für die betroffenen Banken heißt das insbesondere, dass wir Funktionserweiterungen in Zukunft deutlich schneller zur Verfügung stellen können als bei einer zweigleisigen Systementwicklung. Die nachhaltige Bedeutung der Verfahrenskonsolidierung geht aber über solche Synergien hinaus. Wir können jetzt den zwingend notwendigen strategischen Kurswechsel hin zu einer ganz anderen Art der Servicebereitstellung auf der Grundlage einer offenen Plattformarchitektur beginnen umzusetzen – moderne Oberflächen, Omnikanal-fähig, offen für Partnerlösungen, mit einem effizienten Entwicklungs- und Betriebsmodell, digital und maximal automatisiert.

Inwiefern trägt die offene Plattformarchitektur zu höherer Agilität bei? Und welche neuen Geschäftsmodelle werden dadurch möglich?

Im Vergleich zum heutigen monolithischen und daher naturgemäß schwerfälligen Kernbanksystem können wir digitale Lösungen über offene Plattformen nicht nur mit höherem Tempo, sondern auch gemeinsam mit den Kunden näher am realen Bedarf der Kunden entwickeln und in kurzen Sprintzyklen sukzessive bereitstellen. Somit werden nach und nach die großen und komplexen Releases entfallen, ein enormer Vorteil mit Blick auf die Time-to-Market. Banken gewinnen dadurch mehr Agilität im Wettbewerb, weil sie nun zeitnah und hocheffizient auf neue Marktanforderungen und veränderte Kundenbedürfnisse reagieren können. Dabei helfen ihnen zum Beispiel innovative Smart-Analytics-Lösungen, den aktuellen Bedarf ihrer Kunden noch besser zu verstehen. Offen ist unsere Plattformarchitektur sowohl für Partner aus dem Genossenschaftsverbund als auch für Drittanbieter wie etwa Startups aus der FinTech-Szene. Deren Serviceinnovationen, die sich oftmals nicht auf klassische Bankdienstleistungen beschränken, lassen sich künftig nahtlos in ein konsistentes Lösungsportfolio integrieren. So gesehen macht die technologische Offenheit unserer neuen Plattformarchitektur den Weg frei für neuartige Serviceideen und Geschäftsmodelle, mit denen jede Volks- und Raiffeisenbank das digitale Nutzungserlebnis ihrer Kunden bereichern kann.

Welche Bedeutung hat die strategische Plattformorientierung für die Zukunft der Banken und wie profitiert die Genossenschaftsgruppe davon?

Der Plattformgedanke ist von fundamentaler Bedeutung, wenn es um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Volks- und Raiffeisenbanken in einem anhaltend volatilen Marktumfeld geht. Die genossenschaftliche FinanzGruppe profitiert als Ganzes, weil unsere strategische Neuausrichtung die technologischen Weichen für eine intensivierte Kooperation innerhalb der Gruppe stellt und zugleich eine noch stärkere Kundenorientierung ermöglicht. Das Ergebnis ist dabei mehr als die Summe seiner Einzelteile. Denn aus Sicht des Kunden verbinden sich klassische Bankdienstleistungen beispielsweise mit passenden Versicherungs- und Vorsorgeprodukten von Verbundpartnern zu einem ganzheitlich wahrgenommenen Angebot, das via Omnikanal kundenindividuell genau zum richtigen Zeitpunkt aktiviert wird. Wie gesagt schließt dies perspektivisch auch Serviceinnovationen von Drittanbietern außerhalb des Genossenschaftsverbunds mit ein. Die Volks- und Raiffeisenbanken können in Zukunft also innerhalb eines digitalen Ökosystems regionaler Prägung agieren.

Heißt das, dass offene Plattformen die Banken befähigen, in einer vernetzten Gesellschaft schnell genug auf neue Marktherausforderungen zu reagieren?

So ist es: Sie können schnell und adäquat auf Bedarfsveränderungen reagieren und sich bietende Chancen besser IT-unterstützt und digital in den Markt bringen. In der schon deutlich sichtbaren Plattformökonomie lassen sich zum Beispiel aufsichtsrechtlich konforme und sicher vernetzte Banking-Lösungen durch uns, den Digitalisierungspartner der Volks- und Raiffeisenbanken, zentral bereitstellen. Das Innovationstempo wird künftig also nicht mehr durch dezentrale Compliance-Vorkehrungen ausgebremst. Insgesamt gewinnen unsere Mitgliedsbanken mehr Freiraum, um ihre Kunden durch maßgeschneiderte Angebote in jeder Lebenslage zu begleiten. Letztlich sind es die verbesserten Möglichkeiten zur hocheffizienten Vernetzung von Angeboten und Kompetenzen innerhalb und außerhalb des Genossenschaftsverbundes, mit der die Volks- und Raiffeisenbanken ihre traditionellen Stärken als Wettbewerbsvorteil in der digitalen Ära ausspielen können.

Lesen Sie mehr im Gastbeitrag von Martin Beyer:
Die Zukunft der Banken? Mehr als Banking!

www.fiduciagad.de

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Digitale Präsenz zeigen

Nina Rahn, Geschäftsführerin von d.vinci erläutert im Hintergrundgespräch, was Unternehmen jetzt tun können, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden.

Frau Rahn, welche Rekrutierungstrends machen Sie aus?

Die Vielfalt der Möglichkeiten, potenzielle Mitarbeiter zu finden und anzusprechen, hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und Unternehmen können aus einem Blumenstrauß an Recruitingmaßnahmen wählen. Das ermöglicht Chancen, insbesondere auch für KMUs, die auch auf unkonventionellen Wegen neue Mitarbeiter ansprechen können, ohne auf große Werbebudgets angewiesen zu sein. Es erfordert aber auch, dass Recruiter sich laufend mit neuen Medien als auch mit verändernden Erwartungen der Zielgruppe auseinandersetzen.

Unternehmen sollten sich ihrer Arbeitgebermarke („Employer Branding“) und ihrer Zielgruppen bewusst werden, denn ein klares Arbeitgeberprofil schafft es, die passenden Kandidaten anzusprechen und hierdurch eher weniger, dafür aber passendere Bewerbungen zu erhalten. Klarheit über die eigene Marke und ein gutes Verständnis für die Bewerberzielgruppe ist die Basis für alle weiteren Entscheidungen im Recruiting.

Arbeitgeber brauchen eine digitale Präsenz! Das ist im besten Falle ein Karrierebereich auf der Website, in dem neben den aktuell offenen Stellen insbesondere ein authentisches Bild des Unternehmens gezeigt werden sollte: viel Persönlichkeit, Echtheit, Klarheit ist auch hier gefordert. Hier führt übrigens kein Weg mehr daran vorbei, alle Informationen als auch die Bewerbungsmöglichkeiten mobil bereitzustellen – ein Großteil der Kandidaten informiert sich über das Smartphone und auch die Bewerbungen über mobile Geräte nehmen stetig zu. Auch Social Media Profile sind ergänzend gute Anlaufstellen für Kandidaten, um authentische Einblicke in die Organisation zu erhalten!

Messen und verbessern: Um den Recruitingprozess zu verbessern, sollten Unternehmen ihre wichtigsten KPIs kennen und diese regelmäßig bewerten – und dabei auch Bewerber aktiv um qualitatives Feedback zum Prozess bitten. Gerade hier schlummern häufig gute Ansätze und nicht zuletzt zeigen Arbeitgeber hierdurch, dass sie lernwillig sind und Wert auf die Meinung ihrer (potenziellen) Mitarbeiter legen.

Nina Rahn



Welche Vorteile hat das digitale Onboarding für Personaler?
(…gerade in Zeiten der Pandemie?)

Unternehmen, die einen strukturierten Onboarding-Prozess pflegen, haben beste Chancen, neue Kollegen schnell und effizient in ihr neues Arbeitsumfeld zu integrieren und für eine hohe Mitarbeiterbindung zu sorgen. Durch die Digitalisierung der wesentlichen Prozessschritte können Teamkollegen, Vorgesetzte und alle anderen Unterstützenden in das Onboarding des neuen Mitarbeiters eingebunden werden, und gleichzeitig für alle zu jeder Zeit der Überblick gewahrt werden.

Das schafft Bewusstsein auch jenseits der Personalabteilung, und spart wichtige Zeit, die wiederum in persönlichen Austausch mit dem neuen Mitarbeiter investiert werden kann. Denn Onboarding ist viel mehr als nur die fachliche Einarbeitung: Gerade in Zeiten der Pandemie haben viele neue Mitarbeiter ein erhöhtes Unsicherheitsgefühl, dem Unternehmen aktiv begegnen können, indem sie bereits ab der Vertragsunterschrift ein Gefühl der Zugehörigkeit ermöglichen, und neue Kollegen bereits vor dem ersten Tag als Teil des Teams betrachten.


Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf den Fachkräftemangel?
(Sind Fachkräfte in der Krise noch immer rar?)

Der Fachkräfteengpass als eine der größten Herausforderungen für Unternehmen hat sich unseres Erachtens auch in der bisherigen Krise nicht lösen können. Sicherlich gibt es durch die aktuellen Beschränkungen einiger Branchen sowie Personalabbau und drohende wirtschaftliche Schieflagen punktuell vermehrt freie Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt.
Doch auch die aktuelle Konjunkturlage ändert nichts an der Tatsache, dass wir strukturell bedingt Engpassberufe haben, in denen Unternehmen händeringend hoch qualifizierte Mitarbeiter suchen, um weiterhin wirtschaftlich erfolgreich sein zu können. Das betrifft insbesondere medizinische und pflegende Berufe, aber auch die Baubranche und IT-Berufe. In der aktuell unsicheren Konjunkturlage ist sogar zu erwarten, dass Fachkräfte die Sicherheit des aktuellen Arbeitsplatzes bevorzugen und hierdurch die allgemeine Wechselwilligkeit von Arbeitnehmern zumindest temporär sinken wird.

Was sollten Unternehmen jetzt machen, um die aktuelle Situation zu meistern?

Zunächst einmal: Um bestehende Mitarbeiter kümmern! Gute Kommunikation (gerade in der Krise!), wertschätzender Umgang und sichtbare Entwicklungsperspektiven helfen, die Mitarbeiterbindung zu erhöhen und zumindest teure Nachbesetzungen zu vermeiden.

Gerade jetzt ist es außerdem wichtig, als Arbeitgebermarke sichtbar zu bleiben. Organisationen sollten keinesfalls ihre Außenkommunikation einstellen, sondern stattdessen versuchen, immer wieder bei den relevanten Zielgruppen sichtbar zu sein, um zu einem späteren Zeitpunkt als potenzieller Arbeitgeber in Betracht gezogen zu werden.

Auch wenn aktuell keine Stellen zu besetzen sind, können Unternehmen sich über Social Media und Business-Netzwerke ihre digitale Präsenz ausbauen, ein Kandidatennetzwerk pflegen und regelmäßig einen authentischen Einblick hinter die Kulissen ermöglichen, ohne dass dabei hohe Kosten anfallen – und manchmal führt ja gerade ein geringes Budget zu außergewöhnlichen Ideen, durch die sich Arbeitgeber von ihren Wettbewerbern um die besten Talente abheben können.

Und zu guter Letzt: auch in der Krise die Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen weiter vorantreiben – dieser „Trend“ wird nicht mehr verschwinden! –  und sich damit zukunftsweisend aufstellen!

Die Geheimnisse guter Teamarbeit lüftet die HR-Expertin im Beitrag: Erfolgsfaktor Vertrauenskultur

www.dvinci.de

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Nachhaltige Intralogistik

Steffen Bersch, CEO der SSI Schäfer Gruppe, erläutert der TREND-REPORT-Redaktion die steigende Bedeutung einer nachhaltigen Logistikorganisation. Als Intralogistik-Experte unterstützt SSI Schäfer Unternehmen, ihre wirtschaftlichen und nachhaltigen Ziele zu verfolgen und ihre Logistikstruktur effizient und widerstandsfähig zu gestalten.

Steffen Bersch, CEO der SSI Schäfer Gruppe

Herr Bersch, wie relevant ist das Thema Nachhaltigkeit in der Logistik?

Die Logistik ist das Rückgrat fast jeden Sektors und die entsprechenden Leistungen und Lösungen unverzichtbar für eine moderne Gesellschaft. Intralogistik ermöglicht es Unternehmen, in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen, sowohl lokal als auch in einem globalen Umfeld, zu agieren. Eine funktionierende und nachhaltige Lieferkette ist dabei einer der Erfolgsfaktoren für die meisten Unternehmen. Denn Ressourcen sind endlich und müssen vernünftig eingesetzt werden.

Digitale Transformation, Klimawandel, Corona-Pandemie – warum sollten Unternehmen in diesen dynamischen Zeiten in das Thema Nachhaltigkeit investieren?

Die Corona-Krise mit den Lockdowns und den vielen Beschränkungen steht in scharfem Kontrast zu dem „Höher, schneller, weiter“, das unseren Alltag bisher prägte. Im Laufe der Jahre lag der Schwerpunkt oft auf der Steigerung der Rentabilität. Inzwischen wird Nachhaltigkeit mehr und mehr zu einem Schlüsselfaktor für den künftigen Geschäftserfolg. Nachhaltig ausgerichtete Unternehmen erweisen sich oft als widerstandsfähiger und können Herausforderungen wie die Corona-Pandemie besser bewältigen.

Im August ist SSI Schäfer der Initiative der „50 Sustainability and Climate Leaders“ beigetreten. Möchten Sie aufmerksam machen auf den sich ändernden Fokus in den Unternehmen?

Die Initiative, der wir beigetreten sind, orientiert sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Wir als Unternehmen SSI Schäfer fühlen uns diesen Zielen verpflichtet. Als international führender Anbieter von Lager- und Logistiksystemen beschäftigen wir uns schon lange mit nachhaltigen Lösungen. Wir wollen vor allem den Wandel zu einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Intralogistik fördern und Diskussionen in den Unternehmen anregen. Die “50 Sustainability and Climate Leaders“ bieten eine gute Plattform, um unser Anliegen darzustellen und weiterzuentwickeln.

Wie sieht nachhaltige Logistik von SSI Schäfer aus bzw. welche Systeme und Bereiche betrifft es?

Als einer der weltweit führenden Anbieter von Intralogistiklösungen sind wir ein idealer Partner für Unternehmen, die wirtschaftlich tragfähige und zukunftsorientierte, nachhaltige Ziele verfolgen. Wir verfügen über ein breites Portfolio an innovativen Produkten und Lösungen, die wir für die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden kombinieren. Dazu zählen vor allem: Energieeffizienz sowie das umweltfreundliche Betreiben von Lager- und Logistikprozessen, ökologische Bauweisen, kurze Lieferketten, vorausschauende Wartung und Fernwartung, gesunde Arbeitsbedingungen und eine sauberere Umwelt sowie weniger Abfall und die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks.

Können Sie Beispiele aus Ihrem Kundenkreis nennen?

Im Rahmen unserer Beteiligung an der Initiative der „50 Sustainability and Climate Leaders“ heben wir drei aktuelle Kundenprojekte besonders hervor, da sie die Facetten einer nachhaltigen Logistik beispielhaft aufzeigen:

  1. Nachhaltige Innovation zur Schaffung einer skalierbaren Lösung für ein neues, lokales Lebensmittelsystem mit Infarm (Europa)
  2. Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel und unvorhersehbare Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie mit ORCA Cold Chain Solutions (Asien)
  3. Ein digitales Distributionszentrum mit energieeffizienter Hardware und einer intelligenten Softwarelösung für die vorausschauende Wartung mit Pepperl+Fuchs (Nordamerika)

Entsprechend der UNO-Prognose, dass bis 2030 80% der Bevölkerung in Städten leben werden, wird, zusammen mit dem erwarteten Bevölkerungswachstum, die Nachfrage nach der Lebensmittelproduktion unsere wertvollsten Ressourcen übersteigen. Infarm und SSI Schäfer arbeiteten zusammen, um den Schritt von der traditionellen Landwirtschaft zur automatisierten „vertikalen“ Landwirtschaft zu ermöglichen. Vertical Farms haben eine entscheidende Bedeutung erlangt, um Städte und Siedlungsgebiete integrativ, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten. Im Vergleich zu traditionellem Ackerbau ist die innovative Lösung bis zu 400 Mal effizienter (d.h. auf 25 m² können Landwirte das Äquivalent von fast 2 Hektar Ackerland produzieren), sie benötigt 95% weniger Wasser, 75% weniger Dünger und kommt ganz ohne chemische Pestizide aus.

Aber auch Lebensmittelsicherheit sowie hohe Leistungserbringung ist ein weiterer Bereich, in dem SSI Schäfer einen Unterschied macht. Sehen Sie sich zum Beispiel die energieeffiziente, aber hochautomatisierte Logistiklösung an, die für Orca Cold Chain Solutions auf den Philippinen eingeführt wurde. Sie steht vor den Herausforderungen der Lebensmittelindustrie, dass bis zu 37% der weltweit hergestellten Lebensmittel aufgrund schlechter Verpackung, schlechter Lagerung und schlechter Handhabung verloren gehen. Zudem konnten die Partner mit der Lösung die Stromkosten um fast 35% senken und menschliche Eingriffe minimieren. So kann die Integrität aller Waren gewährleistet und die Verantwortlichkeit sowie 100%ige Rückverfolgbarkeit der Waren erhöht werden (d.h. mit der Automatisierungslösung von SSI Schäfer können bis zu 4.800 Paletten an einem einzigen Tag bewegt werden).

Mit einem innovativen Ansatz und Technologieeinsatz realisierte SSI Schäfer für Pepperl-Fuchs ein zuverlässiges und zukunftssicheres Distributionszentrum mit ca. 28.000 Lagerplätzen. Ausgestattet mit energieeffizienter Hardware und mit dem Ziel, den Platzbedarf zu reduzieren, nutzt die automatisierte Lösung die Leistungsfähigkeit der Pepperl+Fuchs-Sensorik in Verbindung mit der SSI Schäfer Logistiksoftware für eine innovative und maßgeschneiderte Lösung zur vorausschauenden Instandhaltung.




Orca Cold Chain Solutions

Welche Visionen haben Sie für SSI Schäfer?

Wir befinden uns inmitten einer langen Reise. Das Ziel ist es, einen aktiven Austausch mit Kunden, Partnern und interessierten Unternehmen zu initiieren, um gemeinsam die Entwicklung nachhaltiger Lösungen in der Logistikbranche voranzutreiben. Wir brauchen eine wirtschaftlich effiziente wie nachhaltige Logistikorganisation, um den Energieverbrauch, die CO2-Emissionen und die Kosten zu senken und gleichzeitig kurze Lieferketten und gesunde Arbeitsbedingungen zu fördern

Welche Empfehlung geben Sie Unternehmen, die aktuell über eine Optimierung ihrer Prozesse nachdenken?

Ganz klar, wir empfehlen uns als Partner. Wir haben bei allen Unternehmen, egal welche Branche und Größe, den Anspruch, die optimale Logistikstruktur zu erarbeiten und das Unternehmen dadurch nicht nur effizient und nachhaltig aufzustellen, sondern auch einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Dabei schöpfen wir aus einem sehr breiten Programm an innovativen Systemen und Technologien, sind weltweit präsent und profitieren von unserer jahrzehntelangen Erfahrung aus den unterschiedlichen Branchen.

#thinktomorrow

www.ssi-schaefer.com

Der Weg zur nachhaltigen Energieversorgung

Der Energiemix der Zukunft ist entscheidend für das Er­reichen der Klima­ziele sowie den Erhalt funktions­fähiger, natürlicher Ökosysteme.

von Andreas Fuhrich

Erbrechen, Diarrhö, Leibschmerzen, Blasen werfende Dermatitis bis hin zu Todesfällen bei geschwächtem Immunsystem – Vibrio vulnificus, das „fleischfressende Bakterium der Ostsee“ schlägt immer häufiger zu. Der Grund: Bei niedrigen Temperaturen lebt es im Meeresboden, doch steigt die Temperatur über 20 Grad breitet es sich aus und kann sich stark vermehren – und dieser Wert wird immer häufiger überschritten. Seit 1980 stieg durch die Folgen des Klimawandels die mittlere Wassertemperatur im deutschen Teil der Ostsee um mehr als 1,6 °C an der Oberfläche und 1,9 °C in 20 Meter Tiefe. Diese Entwicklung kann nur gestoppt werden, wenn der Klimawandel aufgehalten wird.

Lösungsansätze hierzu finden sich sowohl auf als auch unter der Oberfläche des Binnenmeers. Im Greifswalder Bodden konnte ein 18 Meter hoher Prototyp der schwimmenden Windkraftanlage Nezzy² erfolgreich einen zweimonatigen Test bestehen. Mitte Oktober trotzte die Anlage sogar einer Sturmflut und damit umgerechnet auf Originalgröße einem Hurrikan der Kategorie vier bis fünf mit einer Wellenhöhe von bis zu 30 Metern. Offshore-Windkraftanlagen werden bisher vor allem in flachen Gewässern mit Fun­damenten auf dem Meeresboden errichtet. Doch 80 Prozent des Nutzungspotenzials der Offshore-Windenergie liegen in tiefen Gewässern, die durch solche schwimmenden Plattformen erschlossen werden können. Spätestens Anfang 2022 soll ein Modell im Maßstab 1:1 in China getestet werden.


Crowdfunding für die Agri-PVDie Energiewende sichern
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Unter der Wasseroberfläche wird künftig eine neue Pipeline russisches Gas über mehr als 1200 Kilometer durch die Ostsee nach Deutschland bringen. „Die komplette Verstromung der von Nord Stream 2 transportierten Jahresmengen Erdgas kann die Hälfte der EU-Stromerzeugung aus Kohle ersetzen und so 160 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen“, erläutert Ulrich Lissek von der Nord Stream 2 AG die Bedeutung des Projekts für die Energiewende. Langfristig wird das Gas nicht nur als Ersatz für die umweltschädlicheren Alternativen Kohle und Öl bei der Stromerzeugung, beim Heizen und im Verkehr dienen, sondern auch als Ausgangsmaterial für die Produktion von sauberem, sogenanntem blauem Wasserstoff.

Ein Prototyp der schwimmenden Windkraftanalge Nezzy² wird erfolgreich im Greifswalder Bodden getestet.

Dessen Erzeugung wird mit einem CO2-Abscheidungs- und -Speicherungsverfahren gekoppelt. Das Treib­hausgas gelangt so nicht mehr in die Atmosphäre und die Wasserstoffproduktion kann bilanziell als CO2-neutral betrachtet werden. „Eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung ist für unser Leben essenziell“, heißt es gleich zu Beginn der Nationalen Wasserstoffstrategie, die im Juni vom BMWi herausgegeben wurde. Sie will Wasserstofftechnologien als Kernelemente der Energiewende etablieren. Hierzu sollen die regulativen Voraussetzungen für den Markthochlauf der Wasserstofftechnologien geschaffen und die zukünftige nationale Versorgung mit CO2-freiem Wasserstoff und dessen Folgeprodukten sicher gestaltet werden. Zudem soll die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen gestärkt werden, indem Forschung und Entwicklung sowie der Technologie­export rund um innovative Wasserstofftechnologien forciert wird.


Nachhaltige Intralogistik für widerstandsfähige Unternehmen
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Potenzielle Einsatzgebiete finden sich etwa in der Stahlfertigung oder der Logistik. Hier soll die Einführung von Brennstoffzellenfahrzeugen nebst der batterieelektrischen Mobilität den Ausstoß von CO2 und anderen Luftschadstoffen erheblich senken. „Die Logistik ist das Rückgrat fast jeden Sektors und die entsprechenden Leistungen und Lö­sungen unverzichtbar für eine moderne Gesellschaft“, betont Steffen Bersch, CEO der SSI Schäfer Gruppe, die Bedeutung einer nachhaltigen Logistikorganisation. „Intralogistik ermöglicht es Unternehmen, in unterschiedlichen Wirt­schaftszweigen sowohl lokal als auch in einem globalen Umfeld zu agieren. Eine funktionierende und nachhaltige Lieferkette ist dabei einer der Erfolgsfaktoren für die meisten Unternehmen. Denn Ressourcen sind endlich und müssen vernünftig eingesetzt werden.“ Sein Ziel ist der aktive Austausch mit Kunden, Partnern und interessierten Unternehmen, um gemeinsam die Entwicklung nachhaltiger Lösungen in der Logistikbranche voranzutreiben. „Wir brauchen eine wirtschaftlich effiziente wie nachhaltige Logistikorganisation, um den Energieverbrauch, die CO2-Emissionen und die Kosten zu senken und gleichzeitig kurze Lieferketten und gesunde Arbeitsbedingungen zu fördern.“

Deutscher Strommix: 10-Jahres-Entwicklung

Bis 2030 soll der Strom in Deutschland zu 65 und bis 2050 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommen. Zwischen 2009 und 2019 stieg der Anteil immerhin von 15,9 auf 46 Prozent.

Auch in PKWs kann der Einsatz von Wasserstoff eine Alternative sein. Ein großer Vorteil der Brennstoffzellentechnologie gegenüber der batteriebetriebenen Elektromobilität ist die Unabhängigkeit von knappen Metallen wie Lithium, Kobalt oder Nickel. So reicht die aktuelle, weltweite Förderung in vielen Fällen nicht aus, die zu erwartende steigenden Nachfrage durch die Energie- und Mobilitätswende zu decken. Allein die Nachfrage von Nickel – wegen der vergleichsweise hohen Energiedichte unerlässlich für die Erhöhung der Reichweite von Elektrofahrzeugen – dürfte sich bis 2030 versechsfachen. „Baut mehr Nickel ab“, richtete daher Tesla-Chef Elon Musk im Sommer eine Bitte an „alle Minenbetreiber da draußen“.
Problematisch für den Wasserstoffeinsatz im Straßenverkehr dürfte allerdings die fehlende Tankinfrastruktur sein, was zumindest der Blick auf die E-Mobilität vermuten lässt. Laut Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur existieren aktuell ca. 16 200 Ladesäulen in Deutschland. Im Vergleich zum Ende 2019, als die Bundesnetzagentur 13 775 zählte, ist das ein Plus von nicht einmal 2 500. Die vom BMWi angestrebten eine Million Ladesäulen bis 2030 werden so nicht errichtet und die geplante CO2-Minderung im Straßenverkehr von 42 Prozent wird verfehlt.

Entscheidend für das Funktionieren der Energiewende ist allerdings nicht nur die Anzahl der Ladesäulen, sondern auch die Zusammensetzung des Strommix, der dort und an jedem anderen Ende der Übertragungsleitungen ankommt. Bis 2030 soll der Strom in Deutschland zu 65 und bis 2050 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen produziert werden. Zwischen 2009 und 2019 stieg der Anteil immerhin von 15,9 auf 46 Prozent. (Siehe Grafik S. 4.) Für den Mammutanteil ist dabei die Windenergie verantwortlich, für die allerdings immer weniger Landflächen zur Verfügung stehen. Wenn der Anteil regenerativer Quellen im Energiemix weiter steigen soll, werden Alternativen wie Off-Shore-Windkraft- oder Photovoltaik-Anlagen umso wichtiger.


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Ein innovatives Konzept bietet dabei die Next2Sun GmbH. Bei diesem werden spezielle Solarmodule senkrecht aufgestellt und Sonneneinstrahlung kann von beiden Seiten verwertet werden. Auf diese Weise wird weniger Bodenfläche benötigt und der Raum zwischen den Modulreihen kann landwirtschaftlich weiterhin genutzt werden. Idealerweise sind die Seiten nach Osten bzw. Westen ausgerichtet. Spitzenwerte in der Einspeisung entstehen dadurch am Vormittag bzw. am Abend, also genau dann, wenn konventionelle, nach Süden ausgerichtete Photovoltaik-Anlagen nur geringe Produktion aufweisen. Dadurch werden die Stromnetze, insbesondere in den unteren Spannungsebenen, stark entlastet und die Anlagen können selbst dort einspeisen, wo die Netze sonst durch Wind- und konventionelle Photovoltaik-Anlagen annähernd ausgelastet sind.

Innovationen wie Nezzy² und Next2Sun sowie die Etablierung einer Wasserstoffstrategie lassen hoffen, dass wir unsere Klimaziele erreichen – für die Gesundheit unseres Planeten, unserer Meere und unsere eigene. Bleiben Sie gesund.

a.fuhrich@trendreport.de

Vernetzte Gesellschaft

Keine Innovationen ohne Informationen: Datengetriebene Geschäftsmodelle auf der Überholspur

von Bernhard Haselbauer

Ob Videoschalte im Homeoffice, Englischstunden per Klassenchat oder der tägliche Skype-Anruf mit der Familie: Die Pandemie hat sich vom ungewollten Stresstest zum Turbolader der Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche entwickelt. Ihretwegen haben zudem viele Menschen und Unternehmen ihre digitalen Skills verbessert. Doch das reicht noch nicht, um die digitale Transformation zu meistern. Der momentane Teil-Lockdown im Lande macht sehr deutlich, wie wichtig gepflegte Datenbestände sind. Der stationäre Handel beispielsweise ist mehr denn je gefordert, neue digitale Absatzkanäle zu bespielen. Zudem steht das Weihnachtsgeschäft vor der Tür und viele Handelsunternehmen hoffen zumindest auf starke Onlineumsätze. Ein wichtiger Aspekt ist dabei: die Registrierung der Kunden beim Onboarding, doch genau daran scheitern sehr viele Onlinegeschäfte. Durch komplizierte Registrierungsprozesse springen bis zu 80 Prozent der Onlinekunden ab. Innovative Lösungen werden heute über einfach zu integrierende „Software as a Service“(SaaS)-Dienste realisiert. Der interne IT-Aufwand der Unternehmen, die Sorge um Aktualität und die Kosten für eine effektive Customer Journey sinken durch den Cloud-Ansatz auf ein Minimum.

„Solche Systeme sorgen dafür, dass Onlinekunden, die speziell jetzt in der Coronakrise und im Weihnachtsgeschäft dringend gebraucht werden, nicht irgendwo am Weg verloren gehen“, erklärte uns Bernhard Reiterer, Gründer von SignD Identity. Ist der Onboarding-Prozess erledigt, wird aus jedem weiteren Click „Kunden-Know-how“. Aus jedem Schritt auf der Customer Journey, mit jeder Transaktion, lernt das Unternehmen seine Kunden besser kennen und kann bestimmen, was die nächste beste Aktion auf dem Verkaufsweg ist: „Upselling, Cross-Selling, Rabatt, Bonus, Service-Anruf? Aus Sicht der Kunden wird die Kommunikation so erheblich werthaltiger. Damit steigen die Kundenbindung, die Reputation des Anbieters und der Umsatz“, erklärte uns Martin Brahm, CSO bei der Schober Information Group. „Unternehmen müssen schnell lernen, die vielfältigen neuen Datenquellen zu beherrschen und die Vielfalt der Daten für sich zu nutzen. Wer diese Aufgabe nicht meistert, fällt hinter den Wettbewerb zurück und wird einfach nicht mehr wahrgenommen“, fügte er noch hinzu.


Mit Data Governance zum langfristigen ErfolgCloud: die Kosten im Griff
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Datenmanagement und die Cloud

Auch nach Covid-19 wird uns der Umgang mit Daten und Repositorien beschäftigen. Unternehmen, unabhängig von Markt oder Mission, müssen Daten verwalten, das Datenrisiko minimieren und datenorientierte Compliance-Anforderungen erfüllen. Dies bedeutet Regeln, allgemeine Übereinstimmung über Regeln und Durchsetzung von Regeln – mit anderen Worten, die Implementierung eines Data-Governance-Framework ist die Zeit und die Mühen wert. In diesem Kontext können Cloud-Daten-Plattformen schon heute zum Einsatz gebracht werden. Neue Geschäftsmodelle mit neuen Technologien rund um KI und maschinelles Lernen können so zügig an den Start gebracht werden. Außerdem ergeben sich neue Partnerschaften und Geschäftschancen, wenn man Daten teilt.

Die Ausgaben für Cloud-Dienste und Infrastrukturen (IaaS) erreichten durch die Pandemie im 1. Quartal 2020 ein neues Rekordhoch. Der Einstieg in die „Cloud-Welt“ ist mittlerweile recht einfach, doch diverse „Vendor Log-ins“ machen vielen Unternehmen das Umsteigen und Aussteigen noch schwer. Dabei sollten doch Datensilos vermieden werden, um von einem einheitlichen Datenbestand zu profitieren. Ziel sollte es sein, über mehrere Cloud-Anbieter und Regionen hinweg im gesamten Unternehmen nahtlos mit den Datenbeständen operieren zu können.

„Das Potenzial, das sich daraus ergibt, Daten innerhalb eines Unternehmens und auch über dessen Grenzen hinweg nutzbar zu machen, ist faszinierend“, bestätigte uns ebenso Veit Brücker, Vice President Central Europe bei Snowflake. „Damit das in der Praxis funktionieren kann, ist es von zentraler Bedeutung, Daten nicht nur innerhalb eines Unternehmens, sondern auch darüber hinaus nutzbar zu machen – beispielsweise mit Kooperationspartnern, Kunden oder dem gesamten relevanten Ökosystem. Nur wer Zugriff auf die Informationen hat, die er für neue Innovationen braucht, kann diese mit seinen eigenen Daten überblenden und neue Erkenntnisse gewinnen. Das eröffnet Unternehmen und deren Abteilungen ganz neue Möglichkeiten und Einkommensquellen“, verdeutlichte uns dazu Veit Brücker.

Wer gleich auf mehrere Cloud-Anbieter setzt, verringert das Risiko und macht sich weniger abhängig von Preisschwankungen. Es fällt leichter, einzelne Arbeiten, „Loads“ genannt, zwischen den Anbietern hin und her zu schieben, um günstige Preise zu nutzen. Denn auch Cloud-Computing mit seinen diversen Kosten und Gebühren kann gehörig ins Geld gehen, wenn z. B. Datenströme nicht optimiert werden. Unternehmen benötigen daher Transparenz bzgl. der Geräte, Apps, Daten, Datacenter-Infrastrukturen, von Cloud-Workloads und deren Abhängigkeiten zueinander. Dinko Eror bei Matrix42 erklärte uns dazu: „Inzwischen sind entsprechende Technologien auf dem Markt, die hier unterstützen: Sie können die Datenströme zwischen jeder Art von Endgerät erkennen und inventarisieren oder analysieren Anwendungen hinsichtlich Kommunikation und Performance. Idealerweise können sie an ‚Enterprise Service Management‘- und ‚Secure Unified Endpoint Management‘-Lösungen angekoppelt werden. Dadurch ergibt sich für die IT-Verantwortlichen eine breite Palette an Use-Cases.“

Plattformökonomie und digitale Ökosysteme

Dr. Holger Schmidt, Speaker und Autor zum Thema digitale Ökonomie, beschreibt Plattformen als Gamechanger der digitalen Ökonomie mit vielen Chancen für B2B-Unternehmen. „Die klassischen linearen Geschäftsmodelle werden zunehmend von Plattform-Modellen ersetzt. Außerdem trägt die Digitalisierung dazu bei, dass zum herkömmlichen Produktgeschäft immer mehr datengetriebene Services hinzukommen und es zum Teil ablösen.“ Es ist erwiesen, dass mittlerweile der gewinnt, der Daten richtig einsetzt. „Wer einsteigen will, sollte sich gleich mit den Plattformen der dritten und vierten Generation auseinandersetzen und die generierten Daten intelligent nutzen“, macht Dr. Schmidt deutlich. Für jedes Unternehmen ist jetzt die Zeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Diese sollen wohl überlegt sein, aber es ist auch gewiss, die Zeit spielt dagegen und der Wettbewerb schläft nicht. Gute Erklärungen zum Thema finden Sie auf den Glossar-Seiten des Bundesverbands Industrie Kommunikation e.V.

Top-100-Plattformen der Welt

Die großen Player der Plattformökonomie sitzen in den USA und Asien. Deutschland und Europa müssen ihre Anstrengungen forcieren, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Auch nach Corona und im „New Normal“ werden digitale Geschäftsmodelle und die digitale Transformation für deutsche Unternehmen und Institute immer wichtiger. Die Einsicht, das eigene Unternehmen und Geschäftsmodell zu transformieren, hat sicherlich durch die Pandemie noch zugenommen und geht schneller vonstatten. Wie die digitale Transformation gemeistert werden kann, zeigt sich gut am Beispiel der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken. Internationale Hightech-Unternehmen machen den traditionellen Banken mit mobilen Zahlungsdiensten längst schon Konkurrenz und die tradierten Geschäftsmodelle der Branche ziehen nicht mehr. Um neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen, wur­den bis Ende 2019 alle rund 400 Banken, die bisher mit der Lösung „bank21“ gearbeitet haben, auf die neue Lösung „agree21“ umgestellt und migriert. Die Umstellung auf agree21 ist somit das größte Migrationsprojekt in der Geschichte der Genossenschaftsbanken. Mehr als 450 Anwendungsentwickler setzen ihr ganzes Know-how ein, damit die Umstellung fristgerecht und zuverlässig läuft. Martin Beyer, Vorstandssprecher der Fiducia & GAD IT AG, der als IT-Dienstleister das Migrationsprojekt verantwortet, erklärte uns dazu: „Sowohl die schnelle Integration neuer Banking-Services als auch der Zugriff auf banknahe oder -fremde Mehrwertdienstleistungen erfordern eine technologisch offene Omnikanal-Plattform: Offen in dem Sinne, dass die Plattform in der Lage ist, das Portfolio von Banken mit einem ergänzenden Leistungsangebot von Partnern flexibel zu vernetzen. Auf dieser Basis lassen sich dann maßgeschneiderte Angebote bündeln und über die digitale Kundenschnittstelle situationsgerecht bereitstellen.“

Damit verändert sich die Rolle der bisherigen Hausbank fundamental: Sie wird zum proaktiven Partner und omnipräsenten Begleiter, der den momentanen Bedarf der Kunden antizipiert und je nach Situation mit personalisiertem Service darauf antwortet. Martin Beyer fährt fort: „Dazu aber ist es notwendig, das Thema Smart Data Analytics noch stärker in die IT und in das Mindset der Banken zu bringen. Erst damit entsteht dann das erwähnte Serviceuniversum, das somit eben kein Alleinstellungsmerkmal der großen Hightech-Player mehr bleibt.“


Die Zukunft der Banken? Mehr als Banking!Universal Data Orchestration leicht gemacht
https://www.trendreport.de/die-zukunft-der-banken-mehr-als-banking/trendreport.de/udo

Security und Cybercrime

Während und nach der Pandemie bleibt das Thema Sicherheit im Netz und bei der IT wichtiger denn je. Corona hat die Verletzlichkeit unserer IT-Infrastruktur aufgezeigt. Die Arten von Betrügereien scheinen sich angepasst zu haben. Aktuell häufen sich die Attacken auf uns Remote Worker.
Die Bedrohungen durch Cyberangriffe entwickeln sich ständig weiter. Hacker agieren dabei höchst agil, um von aktuellen Trends und dem gegenwärtigen Nutzerverhalten zu profitieren, berichtete uns Kai Grunwitz von NTT. Mit dem Ausbruch von Covid-19 wurden innerhalb kürzester Zeit nicht nur Tausende von „offiziellen“ Webseiten in Betrieb genommen, auch Cyberkriminelle erstellten ihre eigenen Ratgeber-Seiten, um verunsicherte Menschen auf der Suche nach Informationen anzulocken. Hilfe gibt es allerdings nicht, vielmehr wurden in die Webseiten Malware, Spyware und Trojaner eingebettet oder E-Mail-Phishing-Kampagnen gefahren.

In diesem Kontext spricht Karl Werner, der seit Oktober als Country Manager für den Vertrieb des IT-Anbieters Ivanti in der DACH Region verantwortlich ist, über die Immunisierung der IT. „Die Leitlinie für IT-Security-Experten muss daher lauten: sich rechtzeitig anzupassen, also gegen die Bedrohung immun werden. Eine Self-Securing-Strategie lässt sich gewissermaßen mit einer Stärkung des Immunsystems vergleichen. Schwachstellen werden automatisch identifiziert und be­seitigt. Insbesondere durch den Einsatz von Automatisierung und maschinellem Lernen können IT-Teams schneller auf aktuelle Bedrohungen reagieren – ihnen möglichst zuvorkommen.“

„Wir brauchen eine Immunisierung der IT“

Mit einer Plattform die Self Heal, Self Secure sowie Self Service vereint, stößt Ivanti den Wandel zur Hyper-Automatisierung an. Auf maschinellem Lernen gestützte Innovationen tragen zur Optimierung des Sicherheitsniveaus bei.

Karl Werner, Country Manager DACH von Ivanti

Karl Werner ist seit Oktober als Country Manager für den Vertrieb des IT-Anbieters Ivanti in der DACH-Region verantwortlich. Damit übernimmt er das Ruder in einer Zeit, in der sich die Anforderungen an Lösungen für das „Unified Endpoint Management“ (UEM) und „Enterprise Service Management“ (ESM) in einer Weise verändern, die noch vor einem Jahr kaum vorstellbar war. Wir haben mit ihm über seine strategischen Ziele gesprochen und worauf es für die IT und IT-Sicherheit nun ankommt.

Herr Werner, es sind spannende Zeiten für die IT-Branche. Viele Unternehmen standen quasi über Nacht vor der Herausforderung, die Belegschaft ins Homeoffice umzuziehen. Was bedeutet das aus Ihrer Sicht für die IT?
Die Pandemie fordert uns alle heraus und bedeutet für die IT im wahrsten Sinne des Wortes einen Stresstest. Im Kern geht es dabei um drei Aspekte: Lösung von IT-Problemen der Nutzerinnen und Nutzer, Gewährleistung von IT-Sicherheit und nicht zuletzt das On- & Offboarding von Mitarbeitern. Unsere Antwort darauf ist ein grundlegender strategischer Wandel hin zu Hyper-Automatisierung. Mit der neuen Plattform Ivanti Neurons verlagern wir die Problemlösung direkt in die Endgeräte, indem wir sie mit Self-Healing- und Self-Securing-Funktionalitäten ausstatten. So wird nicht nur das Unternehmens-Netzwerk entlastet, sondern auch die IT-Teams.

Wie kann man sich Self Healing oder Self Securing in der IT in der Praxis vorstellen?
Self Healing ist für uns Teil der sogenannten „Shift-Left-Strategie“. Sie basiert auf dem Kerngedanken, so viele Aufgaben wie möglich automatisiert im Endgerät direkt beim Endnutzer zu lösen. Diese Herangehensweise verweist in Richtung Hyper-Automatisierung und zielt auf eine komplette Selbstverwaltung von Geräten ab. Ein typisches Beispiel sind Geräte mit wenig Speicherplatz auf der Festplatte. Für den Endnutzer besteht die Gefahr, dass er Programme nicht verwenden kann und das Gerät bestimmte Software-Updates oder wichtige Patches nicht aufspielt. Ein sich selbst reparierendes Gerät erkennt das Dilemma und führt automatisch Schritte aus, um mehr Speicherplatz freizugeben. Idealerweise werden Probleme gelöst, bevor die Nutzer diese überhaupt bemerken.

„Technologien wie automatisiertes Unified Endpoint Management gewährleisten – auch remote – einen Mitarbeitereintritt ohne Produktivitätsverluste und ein sicheres Offboarding.“

Welche Voraussetzungen sind nötig, um diese Strategie umzusetzen?
Im ersten Schritt braucht es einen genauen Überblick der vorhandenen IT-Assets, also aller Endgeräte, Software­lösungen und Services, die den Nutzern zur Verfügung stehen. Der zweite Schritt besteht darin, die optimalen Konfigurations-Einstellungen für eine sichere und produktive Arbeitsumgebung zu ermitteln. Sobald die Einstellungen optimiert und festgelegt sind, wird automatisch erkannt, wenn das Gerät von diesem optimalen Zustand abweicht – und es lässt sich wieder in diesen Idealzustand zurückversetzen.

Plattform Ivanti Neurons

Lässt sich dieser Ansatz analog auf die IT-Sicherheit anwenden?
Auch wenn Angreifer bei Cyberattacken immer raffinierter werden, steckt dahinter prinzipiell dieselbe Taktik, die sie seit Jahren verfolgen: Ausspähen, geduldig Abwarten, Verwundbarkeiten ausnutzen, Daten verschlüsseln. Die Leitlinie für IT-Security-Experten muss daher lauten: sich rechtzeitig anzupassen, also gegen die Bedrohung immun werden. Eine Self-Securing-Strategie lässt sich gewissermaßen mit einer Stärkung des Immunsystems vergleichen. Schwachstellen werden automatisch identifiziert und beseitigt. Insbesondere durch den Einsatz von Automatisierung und maschinellem Lernen können IT-Teams schneller auf aktuelle Bedrohungen reagieren – ihnen möglichst sogar zuvorkommen.

Wie lässt sich die Analogie der Immunisierung auf die IT-Sicherheit anwenden?
Wie bei einem Immunsystem müssen auch in der IT neue Bedrohungen erst mal „erlernt“ und die Abwehr dafür gerüstet werden. Hierfür bedarf es zunächst menschlicher Unterstützung, um festzustellen, welche Software und Endgeräte in welchen Konfigurationen im Einsatz sind. Potenzielle Einfallstore werden identifiziert und permanent mit Blick auf risikobehaftete Veränderungen untersucht und priorisiert. Mit einer priorisierten Rangliste können IT-Teams nun prognostizieren, welche Sicherheitslücken Angreifer am ehesten ausnutzen, und die eigene Verteidigung entsprechend planen und miteinander verzahnen. Entlang der priorisierten Risiken wird schließlich bestimmt, mit welchen Maßnahmen Probleme behoben werden. Sobald unser IT-Immunsystem die Bedrohung kennt, beseitigt es neue Angriffe dann selbstständig und automatisiert.

Neurons WorkspaceNeuorns HealingNeurons EdgeNeurons Discovery
Plattform Ivanti Neurons mit Self-Healing- und Self-Securing-Funktionalitäten – Screenshots

Eine weitere Herausforderung ist das Offboarding von Mitarbeitern, die nicht im Büro sind. Welche Empfehlung geben Sie Unternehmen dafür?
Das A und O ist es, ein einheitliches System für die Rechteverwaltung aufzusetzen und dieses mit anderen Systemen zu verzahnen. Leider verfügen nur wenige Unternehmen über eine zuverlässige und automatisierte Technologie, um die Zugriffsberechtigungen einer Person mit dem Unternehmensaustritt restlos und unmittelbar zu beseitigen. Technologien wie automatisiertes Unified Endpoint Management gewährleisten – auch remote – einen Mitarbeitereintritt ohne Produktivitätsverluste und ein sicheres Offboarding. Gelebte Praxis in vielen Unternehmen ist leider die Bündelung von Kündigungen als Massentickets. Solche Bulk-Tickets gefährden letztlich die Sicherheitsbemühungen der IT-Teams und sind daher unbedingt zu vermeiden.

www.ivanti.com

Zur Person

Karl Werner verfügt übermehr als 27 Jahre Erfahrung in der IT-Branche und freut sich darauf, auf Basis einer starken Sales-Kultur und
von Teamwork, Innovationen für die Kunden voranzutreiben.

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Flexibilität in der Arbeitswelt 4.0

90 Prozent der Arbeit sind heute von komplexer, kreativer, funktionsübergreifender und unstrukturierter Natur. Zusammenarbeit erfolgt dabei nicht nur über Team- und Abteilungsgrenzen, sondern remote, orts- und zeitunabhängig über Zeitzonen und Kontinente hinweg. Eine Zwangsanpassung starrer Tools an eine immer komplexer werdende Arbeitswelt kann dabei keine Lösung sein.

„Was zählt, ist nicht länger das Abreißen von Arbeitsstunden, vielmehr steht die erbrachte Leistung– ganz gleich, wann und wo – im Vordergrund.“










„Eine moderne und flexible Work Management Platform hingegen“, argumentiert Swen Arnold von Workfront, „hilft, die Kontrolle über die Arbeitsabläufe zu behalten, hilft, den Mitarbeitern ihre beste Leistung abzurufen und schließlich dem Unternehmen zu florieren.“ Doch was genau muss eine Work Management Platform leisten, um der neuen Flexibilität in der Arbeitswelt 4.0 Rechnung zu tragen?

  1. Übersicht wahren
    In den letzten Monaten hat sich Remote Work in vielen Unternehmen etabliert und wird vermutlich auch in Zukunft vermehrt den Arbeitsalltag prägen. Vertrauen und Flexibilität rücken dabei immer weiter in den Vordergrund. „Was zählt, ist nicht länger das Abreißen von Arbeitsstunden, vielmehr steht die erbrachte Leistung – ganz gleich, wann und wo – im Vordergrund“, so der für BeNeLux, Nordics und DACH zuständige Regional Director. Eine moderne Work Management Platform kann dieses Modell unterstützen, indem die zu erledigenden Aufgaben und deren Fortschritt transparent dargestellt werden. „Dies ermöglicht eine optimale Zeitplanung für Mitarbeiter, Teams und das gesamte Unternehmen.“
  2. Kommunikation vereinfachen
    Von elementarer Bedeutung vor allem bei der Projektarbeit ist die Kommunikation innerhalb des Teams. Sie fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und motiviert, bei Problemen gemeinsam und dadurch oft schneller eine Lösung zu finden. Insbesondere im Remote Work stehen Unternehmen dabei allerdings vor der Herausforderung, die verschiedenen individuellen Kommunikationsvorlieben zu vereinen. So bestehen Teams nicht selten aus drei verschiedenen Generationen. Während die Dienstältesten am liebsten zum Hörer greifen und die mitt­lere Generation auf E-Mails setzt, fühlen sich die mit sozialen Netzwerken aufgewachsenen Digital Natives mit Instant Messaging Tools am wohlsten.
    „Von allen Kommunikationsmethoden“, ergänzt Arnold eine vierte Möglichkeit, „stellt die Work-Management-Software die effektivste Me­thode zur Übermittlung von Projektbotschaften dar.“ Diese Lösung bietet einen zentralen Ort, an dem automatisch alle Kommunikation während der gesamten Laufzeit eines Projekts untergebracht ist. „So ist sichergestellt, dass alle auf dem gleichen Stand sind und im Gegensatz zu Mail oder Instant Messaging findet die Kommunikation in keinem Silo statt, was unnötigen Missverständnissen vorbeugt.“
  3. Tools vereinen
    In fünf Jahren werden bis zu 44 Prozent der Kollegen Contractor sein, die nur projektweise in Teams integriert werden. Diese bevorzugen zur Erfüllung der Aufgaben oftmals unterschiedliche Tools. Hier alle auf eine Linie zu bringen, kostet Zeit und Geld. Idealerweise verfügt eine moderne Work Management Platform daher über Schnittstellen, die es ermöglichen, die Informationen aus einer Vielzahl von Anwendungen zu vereinen und transparent darzustellen.
    „Selbst innerhalb eines Unternehmens“, ergänzt der Experte für Work Automation und Work Management, „werden zwar oft die gleichen Tools verwendet, jedoch abteilungsweise unterschiedlich implementiert und eingesetzt. Das Zusammenführen der Informationen ist dann oft aufwendig und zeitintensiv. Eine Integration der Tools in unsere Plattform kann hier Abhilfe schaffen.“
  4. Agilität unterstützen
    Agilität beschreibt ein Mindset, von bzw. innerhalb von Unternehmen proaktiv, antizipativ, initiativ und eben auch flexibel zu agieren, um notwendige Veränderungen einzuführen. „Da, egal in welcher Methode gearbeitet wird, die Datenbasis stets die gleiche ist, kann Workfront die Arbeit klassisch per Waterfall, agil oder gemischt organisieren und darstellen“, erläutert Arnold. „Auf diese Weise können Abteilungen mit unserer Plattform erste Erfahrungen mit agilen Arbeitsweisen und Organisationen sammeln. Dabei kann die Plattform sowohl für einzelne kleinere Projekte genutzt werden als auch für multinationale Aufgaben auf Enterprise-Level zum Einsatz gebracht werden.“
    Flexibilität bestimmt wie kaum ein anderes Thema die Arbeitswelt 4.0 im aktuellen New Normal und darüber hinaus. „Eine moderne Work Management Platform bietet auch in diesem Umfeld Transparenz und Kontrolle, hilft, das Unternehmen zu vernetzen, die Arbeit zu beschleunigen und Initiativen für die Zukunft des Unternehmens einzuleiten.“

www.workfront.com/de

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Zeitgemäßes Datenhandling

Veit Brücker, Vice President Central Europe bei Snowflake, erläutert im Hintergrundgespräch mit der Redaktion Technologien für zeitgemäßes Datenhandling und erläutert Synergien zwischen Datendemokratisierung, Empowerment von Mitarbeitern und Unternehmenserfolg.

Herr Brücker, inwiefern ermöglichen Sie für Ihre Kunden Data Governance?

Die Frage, die für mich dem vorangeht, ist: Wieso ist Data Governance überhaupt wichtig? Wir alle befinden uns derzeit in einer vierten industriellen Revolution, die uns ständig mit neuen technologischen Sprüngen konfrontiert. Dabei sehe ich drei wesentliche Trends: Erstens, große Datenmengen skalieren zu können. Zweitens, diese innerhalb eines Unternehmens und auch über dessen Grenzen hinweg nutzbar zu machen. Sowie drittens Mobile und Internet of Things. Große Datentöpfe anzuzapfen, um für diese drei Bereiche einen echten Mehrwert generieren zu können, ist in der Praxis jedoch alles andere als leicht und dazu auch noch extrem kostenintensiv.

Mit seiner Plattform bietet Snowflake eine Lösung, die all das unter einem Dach vereint und die Umsetzung einer zukunftsfähigen Data Governance-Strategie damit auf unkomplizierte Weise möglich macht. In unserer fragmentierten Welt sind alle vorhandenen Daten normalerweise nur sehr schwer zu erreichen, da sie in einzelnen Silos getrennt voneinander abliegen. Snowflake hat hingegen den großen Vorteil, bereits in der Cloud geboren worden zu sein. Auf unserer Plattform gibt es deshalb keine Grenzen zwischen Datenspeicher und -verarbeitung, was unseren Kunden die Flexibilität und Skalierbarkeit ermöglicht, die sie benötigen.

Datenqualität zählt als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren in der digitalen Transformation. Was raten Sie in diesem Kontext Unternehmern?

Im ersten Schritt führt für Unternehmen kein Weg daran vorbei, überhaupt erst einmal zu verstehen, warum die Qualität der Daten, mit denen sie tagtäglich jonglieren, so wichtig ist. Fakt ist: Daten sind das größte Kapital unserer Zeit. Auf ihre Qualität vertrauen zu können, ist für Unternehmen essentiell, denn letztendlich sind sie der wichtigste Baustein, auf dem alle Entscheidungen und damit auch der langfristige Erfolg aufbauen. Umfragen zufolge besteht jedoch genau hierin, nämlich dem mangelnden Verständnis für die Qualität ihrer Quelldaten, für viele Unternehmen noch immer ein großes Problem.

Um das dauerhaft auflösen zu können, gibt es eine ganze Reihe an Fragen, die Unternehmen für sich beantworten müssen: Über welche Daten verfügen wir und wo liegen sie ab? Aus welcher Quelle stammen sie? Wer hat Zugriff darauf und für welche Zwecke werden sie genutzt? Um all das ständig überwachen zu können, ist die Anstellung sogenannter „Data Stewards“ eine äußerst sinnvolle Investition. Ihre Aufgabe besteht darin, zu erkennen, wenn Daten fehlerhaft, ungenau oder veraltet sind oder sie losgelöst vom ursprünglichen Kontext zur Analyse herangezogen werden. So ist die Qualität stets sichergestellt.

Ein großer Fokus liegt dabei in der Zusammenführung der Daten aus den unterschiedlichsten Quellen und der Analyse daraus. Wo sehen Sie in der Praxis bei den Unternehmen Verbesserungspotenziale?

Das Potenzial, das sich daraus ergibt, Daten innerhalb eines Unternehmens und auch über dessen Grenzen hinweg nutzbar zu machen, ist faszinierend. Wie stark beispielsweise die Daten aus Vertrieb und Kundenservice zusammenhängen, um jedem Kunden das beste Einkaufserlebnis ermöglichen zu können, ist bereits seit Langem bekannt. Was wäre aber, wenn zum Beispiel auch ein Bauunternehmen stets den Überblick darüber hätte, wo Wohnungen verkauft werden, die anschließend saniert werden müssen? Der Mehrwert, der sich aus den relevanten Daten und den daraus resultierenden Erkenntnissen ergibt, ist gewaltig.

Damit das in der Praxis funktionieren kann, ist es von zentraler Bedeutung, Daten nicht nur innerhalb eines Unternehmens sondern auch darüber hinaus nutzbar zu machen – beispielsweise mit Kooperationspartner, Kunden oder dem gesamten relevanten Ökosystem. Nur wer Zugriff auf die Informationen hat, die er für neue Innovationen braucht, kann diese mit seinen eigenen Daten überblenden und neue Erkenntnisse gewinnen. Das eröffnet Unternehmen und deren Abteilungen sich ganz neue Möglichkeiten und Einkommensquellen.

Warum ist das, was Snowflake seinen Kunden bietet, derzeit so gefragt?

Daten sind das neue Öl und zukünftige Erfolge basieren darauf, inwiefern ein Unternehmen dazu in der Lage ist, datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Angesichts dieser Tatsache wird es eine binäre Entwicklung geben: Unternehmen, die dies nicht leisten können, werden langfristig aus dem Markt verschwinden. Andere hingegen sind auf der Grundlage von Daten sogar dazu in der Lage, neue Geschäftsmodelle für sich zu finden, smart zu investieren und bestehende Kosten zu senken. Genau dabei kann Snowflake Letztere unterstützen. Denn im Vergleich zu anderen Anbietern haben wir keinerlei Altlasten und müssen auf keine traditionellen On-Premise-Lösungen Rücksicht nehmen.

Was verstehen Sie unter „Demokratisierung von Daten“?

Wir alle stellen fest, dass Daten trotz modernster Technologien noch immer häufig in Silos abgespeichert sind, weshalb sie mehrfach kopiert werden müssen, um sie überhaupt nutzbar zu machen. Die Fähigkeiten der Nutzer, die mit diesen Daten arbeiten müssen, reichen hierfür oft nicht aus. Aus diesem Grund braucht es immer die IT, die unterstützend zur Seite stehen muss. Daten zu demokratisieren, bedeutet deshalb in diesem Kontext, dass alle Mitarbeiter – auch jene ohne eine Promotion in Computer Science – die verfügbaren Daten nutzen und analysieren können. Die Demokratisierung von Daten heißt also, allen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie brauchen, um die verfügbaren Daten in Kapital umzuwandeln. Das sorgt nicht nur für das größtmögliche Maß an Transparenz, sondern gibt auch der IT mehr Raum, um sich zu entfalten und Innovationen zukünftig stärker voranzutreiben.

Warum ist das gerade im Kontext der aktuellen Remote Work-Szenarien so wertvoll?

Die erste Welle der Pandemie hat den Unternehmen einen Vorgeschmack darauf gegeben, welche enormen Herausforderungen jetzt auf sie zukommen. Bei den neuen Anforderungen, die Home Office- und Remote Work-Modelle mit sich bringen, ist es längst nicht mehr mit der Einstellung getan, dass die IT schon irgendeine Lösung finden wird. Das ist viel zu kurz gedacht. Moderne Technologien können und sollten nicht die alleinige Grundlage für die neue Arbeitsnormalität sein. Um der neuen Situation dauerhaft gerecht werden zu können, ist vor allem auch ein tiefgreifender, kultureller Wandel unbedingt notwendig. Jeder Mitarbeiter muss dazu befähigt werden, abteilungsübergreifend auf Daten zugreifen und für die Bewältigung der täglichen Herausforderungen nutzen zu können. Anders kann eine Dezentralisierung der Teams einfach nicht funktionieren.

Wie kann das für Transparenz in den Unternehmen sorgen?

Bis vor Kurzem war in vielen Unternehmen allein die IT für die Datenverwaltung zuständig. Andere Abteilungen hatten kaum einen Einblick, was hinter den Kulissen passiert. Mit dem gleichberechtigten Zugriff auf die verfügbaren Informationen lüftet sich der Vorhang und Prozesse, die lange Zeit im Dunkeln lagen, werden dadurch transparent. Plötzlich ist es für jeden ersichtlich, welche Daten wo abliegen und wer sie regelmäßig wofür nutzt. Nur wenn auf diese Weise absolute Transparenz geschaffen wird, kann auch ein tiefgreifender kultureller Wandel innerhalb eines Unternehmens stattfinden, der für die Zukunft von enormer Bedeutung ist. Die verschiedenen Abteilungen arbeiten dadurch nicht mehr nebeneinanderher, sondern gehen Hand in Hand. So baut beispielsweise der Erfolg der Neukundenakquise auf dem Wissen des Vertriebs auf, der sich wiederum an den Informationen des Kunden-Supports bedient – eine Aufwärtsspirale, von deren Transparenz alle profitieren.

Sie haben gerade als neuer Regional Vice President Central Europe bei Snowflake angefangen. Wie empfinden Sie es, jetzt Teil eines so innovationsgetriebenen Unternehmens zu sein?

Ich bin dankbar und stolz, Snowflake von jetzt an begleiten zu können, während es mehr Präsenz im Land aufbaut und dadurch seine Innovationskraft voll entfaltet. In der Vergangenheit gab es viele Versprechungen darüber, zu welchen Leistungen beispielsweise Cloud Computing und Künstliche Intelligenz fähig sind. Auf der Grundlage von Datensilos konnten diese jedoch kaum eingehalten werden. Snowflake bietet genau hierfür die richtige Lösung und kann deshalb all diese Versprechungen wahr werden lassen kann. All die Wünsche, die Unternehmen aus den verschiedensten Branchen bisher hegten, können dadurch tatsächlich realisiert werden.



www.snowflake.com

Unser Interviewpartner:
Veit Brücker ist seit Oktober 2020 als neuer Vice President Central Europe bei Snowflake tätig. Mit seiner 17-jährigen Erfahrung in der IT-Branche wird er maßgeblich daran beteiligt sein, die Präsenz des Unternehmens weiter auszubauen. Zuvor arbeitete er knapp fünf Jahre bei Salesforce und war Teil der Geschäftsleitung im Raum DACH.

HR-Digitalisierung für die Employee Experience

Wie Digitalisierung hilft, den Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen, berichtet Wieland Volkert, Country Manager bei PeopleDoc Germany GmbH, ab jetzt Teil von UKG, der TREND-REPORT-Redaktion.

Der Erfolg von Unternehmen hängt maß­geblich von den Mitarbeitern ab. Doch noch immer gibt es eine Art Kulturschock, wenn Mitarbeiter intern mit ihrer Personalabteilung kommunizieren wollen: Telefon, E-Mail oder der persönliche Besuch bei der HR-Abteilung sind oft noch Normalität. Entsprechend gering ist die Effizienz und das Mitarbeitererlebnis.

Dabei gibt es längst Möglichkeiten, beides zu verbessern.
„Wir begleiten Unternehmen im HR-Digitalisierungsprozess, damit sie eine Basis für eine positive Employee Experience schaffen können, um die digitale Transformation erfolgreich zu meistern“, beschreibt Wieland Volkert die Aufgabe von UKG. Dabei muss häufig dem „Angstgespenst Digitalisierung führt zu Anonymisierung“ entgegengewirkt wer­den. „De facto entsteht dadurch sogar mehr Zeit für persönliche Ansprache, mehr Zeit für den Menschen und das Zugehörigkeitsgefühl im Team wird gestärkt.“

Nur wenn administrative Tätigkeiten stärker automatisiert werden, kann die Personalabteilung vom Verwalter zum aktiven strategischen Partner aufsteigen. Insbesondere im War for Talents helfen ihr digitale Prozesse, eine Candidate Experience zu schaffen, die begeistert und in eine Employee Experience über­geht, die auch langfristig motiviert und Mitarbeiter bindet. „HR Service Delivery“, betont der Country Manager, „schafft eine produktive Arbeitsumgebung und bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Remote-Arbeit.“ Individua­lisierte Wissensdatenbanken beantwor­ten dabei Standardfragen und helfen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen. Immerhin rund 66 Prozent aller Mitarbeiterfragen werden auf diese Weise schon beantwortet. „Die HR erhält dadurch mehr Zeit, sich um komplexere, persönliche Themen zu kümmern, und verbessert dadurch die Beziehung zwi­schen Angestellten und Arbeitgeber.“

„Wir begleiten Unternehmen im HR-Digitalisierungsprozess, damit sie eine Basis für eine positive Employee Experience schaffen können, um die digitale Transformation erfolgreich zu meistern.“

Wieland Volkert

Seit dem 1. Oktober treten PeopleDoc, Ultimate Software und Kronos Incorporated gemeinsam unter der Marke UKG (Ultimate Kronos Group) auf. Als eines der weltweit größten HR-Cloud-Unternehmen liegt der Fokus darauf, Belegschaften und Unternehmen global mit den besten Lösungen zu unterstützen. Die Fusion bündelt die Kräfte und die Produktentwicklung sowie das Wachstum werden insgesamt beschleu­nigt. Zudem werden Kunden jetzt in allen Aspekten der HR unterstützt. „Dabei behalten wir bei, was uns wichtig ist: ein starkes Team, starke Werte und Stabilität. Wir werden Unternehmen im HR-Digitalisierungsprozess begleiten, damit sie eine Basis für eine positive Employee Experience schaffen können“, garantiert Volkert. „Die Employee Experience erweist sich gerade in Zeiten der Ungewissheit als ein Stabilitätsanker und beeinflusst den Unternehmenserfolg nachhaltig.“


Im folgenden Video erläutert Wieland Volkert wie PeopleDoc und UKG hier Wettbewerbsvorteile für Ihre Kunden generieren können:

www.people-doc.de, www.ukg.com

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Erfolgreich im Homeoffice

Homeoffice hat wegen Covid-19 und technologischer Entwicklungen ein neues Level in der Häufigkeit und Verbreitung erreicht.

Agile Arbeitsformen, flexible Arbeitsplätze und neue Technologien beeinflussen schon jetzt den Arbeitsalltag und die Zusammenarbeit in Teams. Statt stundenlanger Autofahrten zu Meetings können Videokonferenzen abgehalten und somit auch die Umwelt geschützt werden. Der österreichische Systemintegrator NTS (Netzwerk Telekom Service AG) mit mehreren Standorten in Deutschland gestaltet, installiert und betreut seit 25 Jahren Lösungen im digitalen Raum. Das Unternehmen bringt daher langjährige Erfahrung im Collaboration-Bereich mit und bietet die Integration flexibel anpassbarer, modularer Lösungen für einen sicheren und effizienten Arbeitsplatz zu Hause.


„Bei Videokonferenzen beziehungsweise Videocalls dürfen wir nicht den Faktor Mensch vergessen.“

Jürgen Tabojer, Sales Manager NTS Deutschland

Die einfachste Möglichkeit im Home­office sind Telefonate und Meetings über den Laptop. Allerdings steigt die Auslastung dort mit Meetings enorm und der Winkel der integrierten Kamera erschwert einen professionellen Auftritt zusätzlich. Aus diesem Grund hat NTS in den Homeoffice-Lösungen optional die Möglichkeit der Abhaltung professioneller Videokonferenzen inkludiert. Mit der Cisco Desk Pro ist es möglich, durch die Ausblendung des Hintergrunds nicht nur einen datenschutzkonformen Auftritt zu sichern, sondern komfortabel Whiteboarding-Funktionen zu nutzen und dementsprechend professionellere Meetings durchzuführen. Abrunden lässt sich das Home­office-Paket mit einem Deskphone.
Abgesehen von technischer Ausstattung und anderen Faktoren ist das Wichtigste immer noch der Mensch dahinter – Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden.

„Bei Videokonferenzen beziehungsweise Videocalls dürfen wir nicht den Faktor Mensch vergessen. Face to face kann man erleben, wie der Gesprächspartner auf Vorschläge reagiert und umgekehrt. Die persönliche Komponente darf in solchen Zeiten nicht verloren gehen und macht in einem Gespräch viel aus. Denn unsere Vision ist es, nicht nur Unternehmen mit technologischen Lösungen zu beliefern, sondern auch Menschen bei ihrer Arbeit und ihren Erfolgen zu unterstützen und ihnen auch bei ihren Sorgen beizustehen“, erklärt Jürgen Tabojer, Sales Manager NTS Deutschland.

Auch die Anbindung ist zentraler Bestandteil einer passenden Lösung. Wird diese beispielsweise redundant ausgelegt, kann möglichen Providerausfällen entgegengewirkt werden. Welche Möglichkeit letztlich empfohlen wird, hängt vom Empfang direkt am Homeoffice-Arbeitsplatz und den bestehenden Anbindungen ab. Basierend darauf, wird auch die passende Firewall gewählt. Um eine sinnvolle Abrundung zu gewährleisten, muss sich auch das Unternehmen zentral damit auseinandersetzen. Je nach Anzahl der Personen im Homeoffice wird der „VPN Concentrator“ (Firewall) im Unternehmen ausgelegt. Dieser sorgt für eine sichere Datenverbindung zwischen dem Unternehmen und den einzelnen Homeoffices.

www.nts.eu/homeoffice/

Universal Data Orchestration leicht gemacht

Wie Daten für Marketingzwecke nutzbar werden, berichtet Martin Brahm, CSO der Schober Information Group Deutschland GmbH.

Herr Brahm, Wissen ist Macht, oder um es mit Siemens zu sagen: Wenn Siemens wüsste, was es alles weiß… Wie viele Unternehmen wissen denn schon, was sie wissen?

In der Tat, man muss sagen: Zu wenig Unternehmen nutzen, was sie eigentlich wissen.
Woran liegt das? Vielen Unternehmen ist zwar mittlerweile klar, dass Daten die Voraussetzung für Wissen sind. Aber Daten als Grundstoff – oder neues Öl – nutzen diese Unternehmen entweder nicht konsequent. Oder aber sie haben nicht die richtigen Instrumente, um aus Daten tatsächlich Wissen zu gewinnen. Hier setzt Schober an: Wir demokratisieren datengetriebene Kundenkommunikation und KI, indem wir diese allen leicht zugänglich machen. In anderen Worten: Wir ermächtigen Unternehmen, Daten und KI optimal für das Kundenerlebnis zu nutzen.

Wo liegen die größten Herausforderungen für Unternehmen im Umgang mit ihren Daten?

Die Herausforderungen liegen auf drei Ebenen: Daten, Technologie und Organisation.

Zunächst bei den Daten, denn viele Unternehmen leiden unter der Qualität ihrer Daten. Diese sind nicht vollständig, veraltet oder fehlerhaft. Das verursacht enorme Kosten, weil Kommunikation in die falsche Richtung oder ganz ins Leere läuft. Eine E-Mail mit falscher Adresse erreicht den Empfänger eben nicht. Dann haben wir es immer wieder Datensilos zu tun. Wenn Daten getrennt in diversen Teil-Systemen liegen, lassen sie sich kaum zu einem Gesamtblick fügen. Die Folge: Unternehmen erkennen ihre Kunden nur fragmentiert und wählen daher eine unpassende Ansprache – und das lässt sich kein Kunde lange gefallen.

Auf der Technologie-Ebene begegnen wir einerseits Lösungen, die mit der Aufgabe der eigenen Datensouveränität verbunden sind. Unternehmer riskieren dort, dass der Technologie-Anbieter die gewonnen Daten-Insights auch an den Wettbewerb verkauft. Zudem riskieren Unternehmer dauerhafte Abhängigkeiten und in vielen Fällen auch rechtliche Risiken – Stichwort Privacy Shield. Dann haben wir selbstbewusst beworbene Tools, die technisch gut gemacht sein mögen. Allerdings braucht KI sehr, sehr viele qualitativ hochwertige Trainingsdaten. Daran scheitert es hier. KI ohne Daten ist wie Schule ohne Unterricht – nicht zielführend. Und zuletzt treffen wir im Markt auf Best-of-Breed Ansätze, die viele Teillösungen kombinieren. Das ist gut im Detail, aber ziemlich schlecht für den Überblick und extrem aufwändig in der Handhabung.

Damit sind wie bei den organisatorischen Herausforderungen. Datengetriebenes Marketing erfordert enormes methodisches und technisches Wissen. Nun sind aber allenfalls Großkonzerne in der Lage, eigene Abteilungen für Data-Driven Marketing aufzubauen. Für die meisten anderen besteht das Geschäftsmodell nicht ausschließlich aus Daten, daher können sie die notwendigen KI-Ressourcen kaum aufbringen. Hinzu kommt: Der Arbeitsmarkt für Data Scientists und Analysten ist leergefegt. Schober hat seine enorme Daten- und Analysekompetenz in 70 Jahren aufgebaut. Diese Zeit haben Unternehmer heute nicht.

„KI ohne Daten ist wie Schule ohne Unterricht. Schließlich fallen Entscheidungen auf Basis von faktenbasierten Erkenntnissen.“

Martin Brahm, CSO der Schober Information Group Deutschland GmbH

Was können Unternehmen tun, um die Qualität ihrer Kunden- und Kontaktdaten nachhaltig zu verbessern?

Am Anfang steht die Ermittlung des Status quo. Danach kann man in der Regel die Ursachen schlechter Datenqualität ermitteln und mittelfristig abstellen. Je nach Qualität der Daten bietet sich kurzfristig eine Datenbereinigung an, um veraltete Daten auf den aktuellen Stand zu bringen. Aber Qualität bemisst sich auch an der Vollständigkeit der Daten. Je vollständiger, desto einfacher Ansprache und Angebot. Die gezielte Anreicherung mit Drittdaten – etwa um Kaufkraft oder Geomarketing-Daten – kann extrem hilfreich sein. Mittel- bis langfristig aber benötigen Unternehmen eine Datenstrategie und Werkzeuge zur Marketing-Automatisierung.

Wie und wo können Ihre Tools Verantwortliche beim Datenmanagement sinnvoll unterstützen, um Daten letztendlich gewinnbringend zum Einsatz zu bringen?

Neben der Datenbereitstellung sind aus unserer Erfahrung Werkzeuge zum Management von First-Data – also den Daten im Unternehmen – essentiell. Das muss effizient, vollständig und ohne langjährige Einarbeitung möglich sein. Deshalb haben wir mit Schober UDO eine Plattform für den gesamten Kunden-Lifecycle entwickelt.

Diese „Alles-aus-einer-Hand-Plattform“ verbindet alle relevanten Daten im Unternehmen – „Silos ade“ – um datenbasiert die Customer Journey darzustellen. Visualisierung, Analytics und KI liefern Echtzeitanalysen und kanalübergreifend Erkenntnisse zu Motivation, Intention und Verhalten der Kunden. Um zukünftiges Verhalten vorherzusagen und den Dialog zu verbessern, erstellt die Plattform ein Gesamtbild der Kunden und spielt die Botschaften automatisiert an allen Touchpoints der Customer Journey aus – personalisiert und cross-channel.

Wo bisher jede Menge technisches Knowhow nötig war, greifen Verantwortliche heute auf eine intuitiv bedienbare Plattform zurück – das ist KI für alle.

„Der Umgang mit Daten ist komplex: Strategie, Datenqualität, und geeignete Analyse-Werkzeuge braucht man ebenso wie das Wissen, sich dieser zu bedienen.“

Welche Erkenntnisse sind denn in der Regel „drin“, wenn Sie mit Ihren Kunden arbeiten?

Die Zusammenführung und Nutzung aller Daten im Unternehmen führt zu einem Gesamtbild des Kunden. Damit lassen sich Adressaten für die Ansprache viel präziser bestimmen und clustern – bis hin zur komplett personalisierten Ansprache. Umfassende Feedback-Mechanismen mit KI tragen anschließend dazu bei, die Kunden-Kenntnisse weiter zu verfeinern. Aus jedem Schritt auf der Customer Journey, mit jeder Transaktion lernt das Unternehmen seine Kunden besser kennen und kann bestimmen, was die nächste beste Aktion auf dem Verkaufsweg: Upselling, Cross-Selling, Rabatt, Bonus, Service-Anruf? Aus Sicht der Kunden wird die Kommunikation so erheblich werthaltiger. Damit steigen die Kundenbindung, die Reputation des Anbieters und der Umsatz.

Mehr auf Erkenntnisse für den Vertrieb ausgerichtet ist unser Tool Schober bearch, mit dem Sales Leads finden und bewerten kann. Auch hier wertet KI riesige Datenmengen aus und liefert Leads. Die Vorteile hier: Vorschläge für Neugeschäft, die Marketing und Vertrieb sonst entgehen würden sowie Hinweise auf vernachlässigte Bestandskunden, die betreut werden sollten.

Welche Wettbewerbsvorteile generieren Unternehmen durch den Einsatz Ihrer Lösungen?

Unternehmen müssen schnell lernen, die vielfältigen neuen Datenquellen zu beherrschen und die Vielfalt der Daten für sich zu nutzen. Wer diese Aufgabe nicht meistert, fällt hinter den Wettbewerb zurück und wird einfach nicht mehr wahrgenommen. Schnelle Einführung und unkomplizierte Nutzung garantieren wir durch unsere einsatzbereite Plattform für Marketing Automation.

Kundengerechte Angebote kann aber nur liefern, wer seine Kunden und ihre Bedürfnisse gut kennt. Dazu sichert Schober UDO Zielgruppenoptimierung und automatisiert zugleich das Cross-Channel Marketing. Kein Kunde nutzt ja heute ausschließlich einen Kanal, insofern muss man kanalübergreifend denken und handeln. Das Stichwort hierzu lautet Connected Marketing.

Und natürlich sind auch die größten Marketing-Budgets begrenzt. Doch wer KI konsequent nutzt, erzielt in der Regel einen höheren Return on Marketing Investment. Schließlich fallen Entscheidungen nicht aufgrund von Annahmen, sondern auf Basis von faktenbasierten Erkenntnissen aus den Daten. Ein oft übersehener, aber sehr großer Wettbewerbsvorteil ist schließlich die Daten-Souveränität – auch aus rechtlicher Perspektive.

„Prio eins muss die digitale Souveränität sein.

Wie unterstützen Sie Unternehmen hinsichtlich der Anforderungen eines DSGVO-konformen Datenhandlings und was müssen diese nach dem Privacy-Shield-Urteil insbesondere beachten?

Wer die Plattform Schober UDO einsetzt bleibt, vollständig im Besitz seiner Daten. Auch bei der Verarbeitung verbleiben die Daten im deutschen Rechtsraum. Damit ergeben sich gar keine Fragen oder Risiken bezüglich Datentransfer in die USA oder andere Länder. Was seit Kippen von Privacy Shield ganz klar ist: Wer Marketing an große Plattformen delegiert, bezahlt in der Regel nicht nur mit seinen unternehmensinternen Daten, sondern geht auch erhebliche rechtliche Risiken ein. Prio eins muss die digitale Souveränität sein. Man sollte das vertraglich festhalten.

Und was das Schober Datenuniversum betrifft: Wer von Schober Daten zur Anreicherung oder Aktualisierung bezieht, kann sich auf die DSGVO-konforme Erhebung der Daten verlassen und ruhig schlafen.

Was können insbesondere Marketingverantwortliche von Ihrer Expertise gewinnen?

Inhaltlich geht es vielen unserer Kunden primär um Customer Journey Analytics, also um die optimale Gestaltung des Einkaufsprozesses. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich im Hinblick auf datengetriebenes Marketing insgesamt zu modernisieren. Klar, ohne Daten im Marketing verliert man den Anschluss.

Deshalb unterstützen wir unsere Kunden umfassend: mit moderner Technologie, Analyse-Verfahren und KI-Algorithmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Technologie-Anbietern verfügt Schober über hochwertige Daten, auf deren Basis sich KI überhaupt erst trainieren lässt. Und zuletzt helfen wir unseren Kunden auch beim Erarbeiten einer Datenstrategie: Wir begleiten sie auf Wunsch mit fundierter Beratung auf dem Weg durch die digitale Transformation. Durch unser breites Netzwerk können wir im Consulting auch sehr individuelle Herausforderungen lösen. Denn der Umgang mit Daten ist komplex: Strategie, Datenqualität, und geeignete Analyse-Werkzeuge braucht man ebenso wie das Wissen, sich dieser zu bedienen. Marketingverantwortliche und Unternehmen ermächtigen wir, Daten und KI optimal für das Kundenerlebnis zu nutzen. Wir machen das seit 70 Jahren.

udo.schober.de

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Mit Data Governance zum langfristigen Erfolg

Veit Brücker, Vice President Central Europe bei Snowflake, schildert in seinem Gastbeitrag, warum Unternehmen auf Data Governance setzen sollten und wie Strate­gien dafür entwickelt werden können.

Das Verfolgen einer nachhaltigen Datenstrategie ist für Unternehmen längst zum Pflichtprogramm geworden. Und der Grund dafür liegt auf der Hand: Wir befinden uns in einer Zeit, die uns ständig mit neuen technologischen Sprüngen konfrontiert. Für Unternehmen, die hierbei nicht nur Schritt halten, sondern maßgeblich von diesem Transformationsprozess profitieren wollen, ist es deshalb essenziell, ihre großen Datenmengen so zu verwalten, dass alle wichtigen Akteure darauf zugreifen können. Doch auf dem Weg zu einer umfassenden Data-Governance-Strategie gibt es einige Hürden, die es zunächst zu meistern gilt.

Das Ende der Datensilos

Was den Umgang mit unternehmensinternen Daten betrifft, haben die verschiedenen Abteilungen bisher häufig nebeneinanderher gearbeitet, ohne dass ein Austausch der Informationen untereinander vorgesehen, geschweige denn im großen Stil technisch überhaupt möglich war. Dabei ist beispielsweise die Kooperation zwischen Vertrieb und Kunden-Support enorm wichtig, um den besten Service leisten und Rückschlüsse über ebenfalls interessante Produkte und Dienstleistungen ziehen zu können – und das ist nur ein Beispiel von vielen. Wer dauerhaft erfolgreich bleiben will, für den sind Daten und die Fähigkeit, diese richtig einzusetzen, zum wichtigsten Kapital überhaupt geworden.

Veit Brücker, seit Oktober 2020 als neuer Vice President Central Europe bei Snowflake

Trotzdem verhindern starre Altsysteme es aufgrund ihrer mangelnden Flexibilität noch immer viel zu häufig, dass unterschiedliche Teams innerhalb eines Unternehmens gemeinsam auf Informationen zugreifen und diese auch mit Kunden und Geschäftspartnern teilen können. Doch nur, wenn alle relevanten Daten endlich abteilungsübergreifend zugänglich sind, können diese auch dafür eingesetzt werden, neue Erkenntnisse zu gewinnen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Nur so lässt sich die Innovationskraft eines jeden Unternehmens aktiv vorantreiben – und das in einem Tempo, das dem unserer global vernetzten Welt auch tatsächlich entspricht. Diese Silo-Mentalität nachhaltig zu überwinden, ist deshalb zunächst der wohl schwierigste Prozess. Auf lange Sicht wird er aber einen umso größeren Mehrwert für das gesamte Unternehmen nach sich ziehen.

Ein zentraler Ort für alles

Was es braucht, um das in die Praxis umsetzen zu können, ist vor allem die richtige Grundlage – und das ist die Cloud. Dass hier die Zukunft ihrer Daten liegt, hat im Rahmen einer Bitkom-Umfrage der Großteil der befragten Firmen bestätigt: 2019 gaben 76 Prozent hier an, Rechenleistungen aus der Cloud zu nutzen. 77 Prozent von denen, die eine oder mehrere Clouds für ihre Daten verwenden, sehen darin außerdem einen wesentlichen Beitrag für die Digitalisierung ihres Unternehmens.

Aber: Nur weil alle Daten in einer Cloud zusammenfließen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass auch jeder, der mit ihnen arbeiten muss, uneingeschränkt darauf zugreifen kann. In vielen Fällen hat die zugrunde liegende Software der modernen Speicher, die auch Infrastructure-Cloud genannt wer­den, ihre Wurzeln nämlich immer noch in traditionellen, lokalen Rechenzentren. In der Praxis können sie deshalb häufig nicht die Leistung erbringen, die sich Unternehmen von ihrer Implementierung versprechen. Dass häufig zusätzliche Application-Clouds wie die von Salesforce oder SAP benötigt werden, um aus den gespeicherten Datenmengen auch praktisch einen Mehrwert generieren zu können, kommt erschwerend hinzu.

Was es braucht, um in vollem Umfang von der cloudbasierten Speicherung und Verarbeitung der Unternehmensdaten profitieren zu können, ist deshalb eine Schnittstelle, die beides auf sichere und lückenlose Art und Weise miteinander verbindet. So können die verschiedenen Teams nicht nur auf alle Informationen, die für ihren jeweiligen Aufgabenbereich relevant sind, zugreifen und diese mit Kooperationspartnern teilen. Sie werden durch die neue Technologie außerdem ermächtigt, selbstständig Erkenntnisse aus den Daten abzuleiten. Das ermöglicht ihnen, smartere Entscheidungen zu treffen, durch die sich das Unternehmen im Kampf mit der Konkurrenz einen wichtigen Vorteil verschaffen kann – und das ganz ohne die Hilfe der IT. Da diese sich nun nicht mehr mit den „Kinderkrankheiten“ der alten Systeme herumschlagen muss, werden für sie ungeahnt große Kapazitäten frei, die sie von nun an in die echte Problembewältigung und das Vorantreiben von Innovationen investieren kann.

Maximale Transparenz

Bei der Umsetzung einer nachhaltigen Data-Governance-Strategie taucht eine Vielzahl von Fragen auf, die Unternehmen sich stellen müssen: Über welche Daten verfügen wir und wo befinden sich diese? Wer hat auf sie Zugriff und von wem werden sie regelmäßig genutzt? Während traditionelle Systeme häufig die Antworten auf datenbezogene Fragestellungen wie diese verschleiern, ist es heutzutage unbedingt notwendig, alle Informationen über die verfügbaren Daten freizulegen. Transparenz ist das A und O.
Unternehmen, die keinen Einblick darin haben, welche Daten zu welchem Zweck verwendet werden, können sich letztlich auch nicht sicher sein, wie vertrauenswürdig die Informationen sind, auf die sie ihre Geschäfte stützen. Gerade in rechtlicher Hinsicht ist das ein enormes Problem: Regelungen wie die DSGVO oder ePrivacy verlangen nämlich, dass sich Daten von der Quelle bis zur Löschung nahtlos zurückverfolgen lassen müssen, ebenso wie Informationen darüber, wer Zugang zu ihnen hat und wie und wo sie zum Einsatz kommen. Da im Rahmen der Data Governance hierfür klare Regeln festgelegt werden, kann ein Unternehmen dies stets transparent darlegen – schlussendlich eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

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Veit Brücker ist seit Oktober 2020 als neuer Vice President Central Europe bei Snowflake tätig. Mit seiner 17-jährigen Erfahrung in der IT-Branche wird er maßgeblich daran beteiligt sein, die Präsenz des Unternehmens weiter auszubauen. Zuvor arbeitete er knapp fünf Jahre bei Salesforce und war Teil der Geschäftsleitung im Raum DACH.

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