Europäisches Lieferkettengesetz: HDE warnt vor unrealistischen Anforderungen an Handelsunternehmen
Den heute von der Europäischen Kommission vorgestellten Richtlinienentwurf zur nachhaltigen Unternehmensführung bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) kritisch. Nach Einschätzung des Verbandes sind die weitreichenden Anforderungen zur Sorgfaltsprüfpflicht in der gesamten Wertschöpfungskette in der Praxis insbesondere für mittelständische Handelsunternehmen nicht umsetzbar. Auch mit Blick auf die vorgesehene zivilrechtliche Haftung warnt der HDE vor unrealistischen Forderungen an Händlerinnen und Händler.
„Europa muss seiner Verantwortung und seinem globalen Einfluss gerecht werden. Allerdings müssen unternehmerische Sorgfaltspflichten umsetzbar sein und den Unternehmen Rechtssicherheit geben.“
Antje Gerstein
„Europa muss seiner Verantwortung und seinem globalen Einfluss gerecht werden. Allerdings müssen unternehmerische Sorgfaltspflichten umsetzbar sein und den Unternehmen Rechtssicherheit geben“, so Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin Europa und Nachhaltigkeit. Unrealistische Anforderungen an Sorgfaltspflichten in der Lieferkette würden vor allem international vernetzte Handelsunternehmen aus dem Mittelstand zum Rückzug aus bestimmten Märkten bewegen, um Risiken zu vermeiden. Damit erweise man der globalen Durchsetzung von Menschenrechten keinen Dienst. „Das Ziel des europäischen Lieferkettengesetzes sollte eine positive Wirkung auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeitskräften entlang der gesamten Lieferkette sein. Hiervon ist der aktuelle Kommissionsentwurf weit entfernt“, so Gerstein weiter.
Im weiteren Gesetzgebungsverfahren ist aus Sicht des HDE eine stärkere Berücksichtigung der Komplexität von Lieferketten in den Anforderungskriterien notwendig. Zudem dürften keine unrealistischen Forderungen an die Nachverfolgung von Lieferungen auf mehreren Stufen entlang der Wertschöpfungskette gestellt werden. Unternehmen rechenschafts-und haftungspflichtig gegenüber jeglichen Beziehungen in ihren Wertschöpfungsketten zu machen, sei nicht sinnvoll.
Laut der EU-Kommission sollen generell Unternehmen ab 500 Beschäftigten und Unternehmen aus bestimmten Sektoren wie Textil, Leder oder Nahrungsmittel schon ab 250 Beschäftigten ihrer menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltsprüfpflicht in der gesamten Wertschöpfungskette, einschließlich der Entsorgung, nachkommen. Zudem sollen die EU-Mitgliedstaaten neben Sanktionen und Geldbußen auch eine zivilrechtliche Haftung für Unternehmen vorsehen, die nachweislich nicht angemessen ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen sind und deren Zulieferer für Umweltverschmutzungen und Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind. Die Unternehmensstrategie soll zukünftig die Geschäftsleitung verantworten. Hierfür ist im Regelungsentwurf eine Verknüpfung von Nachhaltigkeitszielen mit Haftungs- oder Vergütungsregeln für die Geschäftsführung vorgesehen. Damit gehen die geforderten Standards an vielen Stellen weit über das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) hinaus.
Das Partnernetzwerk von Red Hat spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den geschäftlichen Mehrwert der weltweit führenden Open-Source-Software für die Kunden zu erhöhen. Es bietet eine Community, um gemeinsam Lösungen für die verschiedensten Herausforderungen zu entwickeln. Stefanie Chiras, kürzlich zum Senior Vice President of Partner Ecosystem Success berufen, spricht im Interview mit dem Trend Report über ihre Erfahrungen und Visionen.
Warum haben Sie eine Karriere im Bereich Technologie und Open Source eingeschlagen?
Während meines Studiums des Maschinenbaus hatte ich die Möglichkeit, bei der NASA an einem Programm für Werkstofftechnik mitzuwirken. Wir arbeiteten in einem zu einem Labor umgebauten Flugzeughangar, in dem wir Materialproben zerlegten und ihr Bruchmuster untersuchten. Es war ein unglaublich kollaboratives Umfeld mit technikbegeisterten Kollegen, die gerne Ideen austauschten und die sich gegenseitig anspornten.
Diese ersten Schritte haben mir gezeigt, wie eine Kultur der Offenheit – in der jeder seine Ideen äußern kann – Innovationen vorantreibt. Letztendlich hat mich diese frühe Erfahrung und die Wertschätzung dazu gebracht, eine Karriere im Bereich Open Source anzustreben und schließlich zu Red Hat zu wechseln – dem Epizentrum von Open Source und offener Kultur. Zunächst einmal habe ich mich aber in Linux verliebt, in die Art und Weise, wie es die Technologiebranche revolutioniert und eine Ära der offenen Innovation auf Unternehmensebene eingeleitet hat.
Stefanie Chiras erläutert, warum eine offene Unternehmenskultur auch ein Enabler für das Red Hat Ökosystem ist.
Als ich bei IBM im Power-Systems-Team mit Linux gearbeitet habe, war ich fasziniert von dem immensen Wert, den Linux für die Branche darstellt. Linux hat uns gezeigt, wie Entwicklung funktioniert – auf Basis von Open Source und Innovationskraft. Zu Red Hat bin ich schließlich gekommen, um die Enterprise-Linux-Organisation zu leiten und gemeinsam mit Kunden und Partnern an der erfolgreichen Bereitstellung von Red Hat Enterprise Linux zu arbeiten. Linux ist die Sprache des gesamten Ökosystems, das die besten Technologien und Plattformen einer Vielzahl von Softwareanbietern und Lösungen vereint. Unsere Strategie basiert auf der Tatsache, dass man Linux überall und auf jede Art und Weise nutzen kann. Das Engagement unseres Partner-Ökosystems für Red Hat Enterprise Linux war phänomenal und ist für die Wertschöpfung unerlässlich.
Was ist Ihre Vision für das globale Partner-Ökosystem von Red Hat?
Partner sind das Rückgrat der Open-Hybrid-Cloud-Strategie von Red Hat. Mein Ziel ist es, im Rahmen eines einheitlichen Ansatzes unser Partner-Ökosystem zu unterstützen und dessen Wert unter Nutzung des gesamten Produktportfolios von Red Hat zu steigern. Dies beinhaltet die Schaffung neuer Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sowie klar definierte Wege für das Partnerwachstum, unabhängig davon, ob die Partner mit Red Hat Lösungen entwickeln und vertreiben oder Services anbieten. Die Stärkung unseres Partner-Ökosystems ist für mich ein entscheidender Faktor, um auch weiterhin einen Mehrwert für die Kunden zu schaffen.
In meiner vorherigen Position als Leiterin der Red Hat Platforms Business Group hat sich mein Team darauf konzentriert, gemeinsam mit einigen der führenden Partnern Innovationen voranzutreiben. So konnten wir Lösungen auf den Markt bringen, die auf unsere Hybrid-Cloud-Ziele ausgerichtet sind. Die Partner sind die wahren Treiber und Multiplikatoren für Red Hat. Nur mit ihnen sind wir in der Lage, Unternehmen die notwendige Flexibilität zu bieten und die Vorteile der Hybrid Cloud nutzbar zu machen.
Wie werden Sie Ihre umfangreichen Erfahrungen nutzen, um die Möglichkeiten für die Partner weiter auszubauen?
Einer meiner Lieblingsaspekte der Unternehmenskultur von Red Hat ist der Open-Source-Gedanke, der sich quer durch unser Unternehmen zieht und in jede Technologie, jedes Kundengespräch und jede Partnerschaft einfließt. Bei Red Hat wissen wir, dass wir als Gemeinschaft mehr erreichen können als eine Einzelperson jemals in der Lage wäre. In meiner neuen Position als Senior Vice President of Partner Ecosystem Success möchte ich meine technischen und produktbezogenen Erfahrungen in das globale Ökosystem einbringen, um sicherzustellen, dass wir mit unseren Partnern vom Aufbau über die Produktentwicklung bis hin zur Markteinführung Hand in Hand arbeiten. Dieser Gedanke erstreckt sich auch auf unser Engagement für mehr Vielfalt: Als Executive Sponsor unterstütze ich unsere Women in Leadership Community, deren Ziel es ist, Awareness zu schaffen und allen einen Raum zu geben, um etwas zu bewirken. Es ist faszinierend zu sehen, wie eine diverse Belegschaft zu innovativeren und kreativeren Ideen führt. Dies wirkt sich unmittelbar auf unser Technologieportfolio und die Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus.
Ich freue mich, unser Partner-Ökosystem in die Zukunft zu führen, indem wir unsere Partner noch besser unterstützen, um ihren Erfolg und den Erfolg der Kunden zu fördern. Aus technologischer Sicht ist Automotive Edge ein großartiges Beispiel dafür, wie wir mit Partnern zusammenarbeiten, um den Bedarf eines sehr spezifischen Marktes abzudecken. Diese Branche erfordert ein besonderes Ökosystem und technisches Know-how, daher sind Partner der Schlüssel zum Erfolg. Ich bin fest davon überzeugt, dass es keine Grenzen bei dem gibt, was wir noch gemeinsam erreichen können.
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/constantin-wenning-idDvA4jPBO8-unsplash.jpg12801920Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-24 11:43:272022-02-24 11:43:29„Unsere Partner sind das Bindeglied zu unseren Kunden“
Amazon Business hat heute die Redner:innen der bevorstehenden virtuellen Einkaufs-Fachkonferenz Reshape angekündigt. Beschaffungsexpert:innen der Tate Galerien, von Barilla, Mattel, Link Group, Busy Bees und anderen führenden europäischen Organisationen und Unternehmen werden Fachvorträge halten.
Am 10. März 2022 wird die kostenlose, virtuelle Veranstaltung zum ersten Mal weltweit stattfinden. Sie können sich ab sofort hier anmelden.
Entscheider:innen aus dem Beschaffungsbereich führender europäischer und internationaler Organisationen und Unternehmen berichten über Strategien und bewährte Methoden, um Kosten zu minimieren und das Wachstum ihrer Organisation zu beschleunigen.
Keynotes
Eliano Apicella, Purchasing Director für indirekte Materialien, Dienstleistungen, Energie und Investitionen des Barilla-Konzerns erklärt in der Sitzung ‘Procurement strategies for the C-suite‘, wie Unternehmen digitale Einkaufslösungen nutzen, um ihre Agilität zu verbessern, die Effizienz zu steigern und das Wachstum zu beschleunigen. Zu diesem Thema sprechen auch die Einkaufsleiter:innen von Johnson & Johnson und Woven Planet Holdings.
Kim Hur, Associate Manager für weltweite indirekte Beschaffung bei Mattel, erläutert in der Sitzung ‘Buying for growth: Strategies to scale with your business’, wie Unternehmen Automatisierung und Echtzeitanalysen einsetzen können, um zu skalieren.
Vincenzo Maniaci, Chief of IT bei Q8 Kuwait Petroleum Italia diskutiert in der Sitzung ‘Delivering on the digital agenda’ Wege des intelligenten Beschaffungswesens. Er erörtert, wie sich Prozesse für Teams automatisieren und vereinfachen lassen, wie Ausgabenüberwachung und Analyse des Einkaufsverhaltens bessere Entscheidungen ermöglichen und wie die digitale Beschaffung durch Integrations- und Zahlungslösungen skaliert werden kann.
Andrea Deichert Oswald, General Director Supplier Diversity and Procurement Operations bei Union Pacific Railroad zeigt in ihrer Sitzung ‘Fostering socially responsible procurement’, wie Unternehmen auf einfache Weise verschiedene qualifizierte, lokale Kleinunternehmen identifizieren und als Bezugsquellen nutzen können. Sie erklärt auch, wie sich digitale Tools verwenden lassen, um das Beschaffungsverhalten zu analysieren und die Fortschritte bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen.
Harry Walker, UK Procurement Manager bei Busy Bees und Daryl Stead, Einkaufsleiter der Link Group UK erläutern in ihrer Sitzung ‘Empowering employees with digital purchasing’, wie sie den Personaleinkauf mit einer One-Stop-Shopping-Erfahrung, maßgeschneiderten Einkaufspraktiken und bequemen Lieferoptionen vereinfachen.
Reshape ist das von Amazon Business ausgerichtete, jährliche Event für Beschaffungsmanager:innen von öffentlichen Organisationen, Konzernen, mittelständischen und kleinen Unternehmen sowie Start-ups. In den USA geht das kostenlose, virtuelle Halbtags-Event am 9. März 2022 bereits in die zweite Runde. In Europa und Japan feiert die Veranstaltung am 10. März 2022 Premiere und bringt Branchenexpert:innen und Entscheider:innen des Beschaffungsbereichs aus der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor zusammen.
Die 15 interaktiven Reshape-Sitzungen beleuchten Schlüsselerkenntnisse wichtiger Unternehmensziele wie Kostenreduzierung, digitale Transformation und soziale Unternehmensverantwortung. Jede Online-Sitzung bietet eine Vielzahl an Mitwirkungsmöglichkeiten wie gemeinsame Diskussionen und Debatten.
Pieter Hiele, Hacker auf der HackerOne-Plattform, prognostiziert, wie sich 2022 entwickeln wird.
Die mitunter schwerwiegendsten Cybersecurity-Vorfälle im letzten Jahr waren auf Zero-Day-Schwachstellen in Verbindung mit einem ausnutzbaren Proof of Concept zurückzuführen. Diese Sicherheitslücken fanden sich in weit verbreiteten Software-Lösungen, die von Unternehmen aller Größenordnungen genutzt werden. Während jedoch größere Unternehmen mit dieser Art von Bedrohungen vertraut sind und ihnen wirksam begegnen können, kann es bei anderen Wochen oder gar Monate dauern, bis sie nach einem Vorfall davon erfahren.
Schwachstelle Lieferkette
Insbesondere Angriffe auf die Lieferkette auf Basis von Software-Schwachstellen haben erheblich zugenommen. Und es kann davon auszugegangen werden, dass sich auch weiterhin kritische Schwachstellen in großen Unternehmenslösungen finden, die in der Folge ausgenutzt werden, um so mehrere Organisationen gleichzeitig zu attackieren.
Unternehmen, die jedoch in Bezug auf ihre Sicherheit und ihre Schwachstellen mit größerer Transparenz agieren, genießen in der Regel ein höheres Ansehen in der Branche. Das liegt nicht zuletzt daran, dass dieses Vorgehen für einen gewissen Reifegrad spricht und dazu führt, dass einer Organisation größeres Vertrauen entgegengebracht wird. Es wäre folglich zu begrüßen, wenn noch mehr große Marken diese Offenheit pflegen und in Sachen IT-Sicherheit für mehr Transparenz sorgen würden.
Die Jagd nach Sicherheitslücken
Einige Schwachstellen-Typen in Webanwendungen – so z. B. typische clientseitige Sicherheitslücken wie Cross Site Scripting und Cross-Site Request Forgery – haben in letzter Zeit an Bedeutung verloren, da sie leichter zu identifizieren sind, aber auch von den Browsern leichter abgewehrt werden können. Clientseitige Schwachstellen werden heute viel stärker als noch vor einigen Jahren strukturell entschärft, was dazu beiträgt, die Auswirkungen auf die Sicherheit eines Unternehmens insgesamt zu begrenzen. Hacker hingegen finden serverseitige Schwachstellen, die aufgrund ihrer Komplexität sehr viel schwieriger auf ähnlich strukturelle Weise zu beheben sind.
Ausblick
Um dem grundlegenden Problem von Sicherheitslücken in Software und Konfigurationen zu begegnen, tun Unternehmen gut daran, auf die Unterstützung ethischer Hacker zurückzugreifen. Mit einem Bug-Bounty-Programm lassen sich diese Experten zuverlässig und ohne Risiko in die Suche nach diesen Sicherheitslücken integrieren. Organisationen profitieren von der Expertise und den unterschiedlichen Backgrounds der Experten der Community ethischer Hacker. Ein solches Programm stellt sicher, dass die genutzten Software-Lösungen bestmöglich durchleuchtet und die eigenen Konfigurationen maximal geschützt sind – angesichts der sich verschärfenden Bedrohungslandschaft eine kaum mehr aufzuschiebende Notwendigkeit.
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/Pieter-Hiele_Hacker-auf-der-HackerOne-Plattform-scaled.jpg14402560Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-18 16:28:042022-02-18 16:50:01Schwachstellen bleiben nach wie vor Dreh- und Angelpunkt der Cybersecurity
Digital Marketing Trends: Vom Infektionsschutz bis zum Datenschutz mit KI-basierter Marketing Automation
Corona treibt die Menschen in digitale Kanäle. Hier treffen sie auf eine zunehmend personalisierte Welt, in der Cookies und personalisiertes Tracking jedoch bald der Vergangenheit angehören werden. Grund sind kritischere Verbraucher und die anstehenden Verschärfungen im Datenschutz durch das TTDSG und die ePrivacy-Verordnung der EU. Marketing-Experten setzen zunehmend auf Lösungen, die ihnen eine weniger personalisierte und mehr statistische Datenbasis liefern.
Die Wirtschaft kämpft derweil mit schrumpfenden Budgets und sucht technische Lösungen für die Anpassung an die neue Normalität. KI-Anwendungen kommen dadurch in mehr Bereichen zum Einsatz und ihre Akzeptanz steigt. Experten und Expertinnen von nexoya, einer Lösung für KI-basierte Marketing Analytics, zeigen vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen und an praktischen Beispielen diese und weitere Trends für das digitale Marketing.
Trend 1: Mehr Daten und neue Anforderungen
Online-Anwendungen und digitale Kanäle verzeichnen seit Beginn der Pandemie einen enormen Zulauf. Diese Verlagerung des Verbraucherverhaltens schafft mehr Möglichkeiten für automatisierte Erlebniselemente. Die Corona-Maßnahmen gaben dem digitalen Marketing einen zusätzlichen Schub, denn die Bedeutung von digitalen und mobilen Touchpoints nimmt stetig zu. Zwei Jahre Pandemie haben vielerorts zu wirtschaftlichen Einbußen geführt. In der Folge sind die Budgets in vielen Unternehmen geschrumpft. Die Auswirkungen werden auch über das Jahr 2022 hinaus prägend sein und weiterhin viel verändern.
Gefragt sind Lösungen, die Unternehmen und ihren Kunden dabei helfen, sich an die neue Normalität anzupassen. Verantwortliche im digitalen Marketing zum Beispiel müssen schwankende Marktbedingungen ausgleichen. Insgesamt herrscht ein hoher Kostendruck. „Marketingabteilungen müssen heute mit weniger Budget mehr erreichen. Agenturbudgets sinken, stattdessen sind effiziente interne Lösungen für das Marketing gefragt, die wenig Personaleinsatz erfordern und sich schnell den Veränderungen anpassen können“, sagt Marco Hochstrasser, CTO und Mitbegründer nexoya.
Marc Schlüssel, Lenzerheide Marketing und Support AG
Praxisbeispiel: Ferienregion setzt auf KI-basiertes Marketing
Die Pandemie hat auch die Erwartungen an Freizeitangebote und touristische Dienstleistungen verändert. Die Lenzerheide Marketing und Support AG (LMS) vermarktet die Ferienregion Lenzerheide. Das Nutzer- und das Mobilitätsverhalten veränderte sich in den letzten zwei Jahren spürbar. Aufgrund der Hygiene- und Abstandsregeln spielt die Besucherlenkung heute eine wichtige Rolle, denn die buchenden Gäste sollen möglichst gleichmäßig auf die Ortschaften und Unterkünfte verteilt werden. Um die eigene Erfolgsquote zu steigern, wurden für die Kampagnen der LMS zudem Daten von Drittanbietern interessant, wie beispielswiese Wetterdaten. Im Sinne eines Data-Driven-Managements schöpft die LMS heute das Potenzial ihrer Marketingdaten voll aus – bis hin zur Bewältigung der pandemiebedingten Herausforderungen. Möglich macht dies ein KI-basierter Ansatz für die Marketing Analytics.
„So ausgestattet sind wir in der Lage, die zukünftige Performance einzuschätzen, Kampagnen zu optimieren und Budgets auf Grundlage der KI-basierten Vorhersagen ideal auszurichten“ berichtet Marc Schlüssel, Leiter Marketing und Kommunikation der Lenzerheide Marketing und Support AG. Die Optimierung der Budget-Zuteilung mithilfe von internen KI-basierten Plattformlösungen steigert die Marketing-KPIs beispielsweise um bis zu 77 Prozent im Vergleich zu den konstanten Budgets. Das hat eine gemeinsame Testreihe von nexoya und der Universität Zürich ergeben. Im Vergleich zu einem menschlichen Experten zeigt sich eine um 19 Prozent höhere Leistung.
Trend 2: KI-Anwendungen setzen sich durch
Der Einsatz von KI wird immer stärker mit Marketing-Automatisierung, Empfehlungen und personalisierten digitalen Erlebnissen in Verbindung gebracht. Doch auch insgesamt steigt die Akzeptanz und Kenntnis von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen in Unternehmen und in der breiten Bevölkerung. Deepfakes oder Chatbots verdeutlichen die Fähigkeit der KI, lebensechte Erfahrungen zu erzeugen. Plattformanbieter wie Google, Apple, Facebook oder Amazon und Martech-Anbieter wie Adobe, Salesforce oder Oracle tätigen weltweit Investitionen und Innovationen im Bereich der KI. Marketingexperten ist die Technologie dadurch bereits bekannt, denn häufig ist sie in anderen Unternehmensbereichen schon im Einsatz.
In der Folge sinkt die Nutzungsschwelle, Knowhow und Vertrauen sind intern bereits vorhanden. Die Kunden erwarten zunehmend, dass Unternehmen sich an ihren Kommunikationsgewohnheiten orientieren, dass sie den Content individuell anpassen, zielgruppengenau ausspielen und passende Produkte anbieten. Die Personalisierung und das Engagement mit Fokus auf Stammkunden werden im E-Commerce immer wichtiger. Mit KI-basierten Lösungen werden Marketing-Teams diesen Herausforderungen und dem hohen Optimierungsdruck gerecht.
„Kunden erwarten zunehmend, dass Unternehmen sich an ihren Kommunikationsgewohnheiten orientieren, dass sie den Content individuell anpassen, zielgruppengenau ausspielen und passende Produkte anbieten.“
TREND 2
Trend 3: Marketing ohne Cookies, Profiling und persönliches Tracking
Marco Hochstrasser, nexoya
Die neue Version des Telekommunikations-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) in Deutschland regelt unter anderem den Schutz der Vertraulichkeit und Privatsphäre bei der Nutzung von Webseiten. Sie ist ein gutes Beispiel, wie DSGVO und die neue ePrivacy Verordnung in Gesetze umgesetzt werden. Marketingexperten fokussieren vor diesem Hintergrund stärker auf Kanäle und Publisher, die die kontextorientierte Ausspielung von Marketingmaßnahmen datenschutzkonform ermöglichen. Und sie setzen auf Technologien, die ihnen für ihre datengetriebenen Entscheidungen eine nicht personalisierte und mehr statistische Datenbasis liefern. Sie werden zunehmend Ausschau halten nach datenschutzkonformen Attributionen für Multichannel-Kampagnen.
„Aus Sicht der Marketing Analytics entspricht das TTDSG den Erwartungen, insofern als Cookies, Profiling und persönliches Tracking kein sinnvolles und datenschutzkonformes Mittel sind, um Marketingmaßnahmen auszuspielen. Bei nexoya nutzen wir bei der Analyse der Marketing KPIs seit jeher nur statistische Werte, um unseren Kunden KI-getriebene Empfehlungen mitzugeben. Die Metriken, die wir dabei verwenden, basieren auf den Systemen des Kunden und sind vollständig unpersonalisiert“, erklärt Marco Hochstrasser. „Dies können eigene Systeme sein, wie etwa SAP, aber auch Publisher-Daten, die wir gezielt kombinieren, um die statistisch basierte Marketinganalyse daraus zu berechnen – eine Methode, die vollumfänglich kompatibel ist mit der ePrivacy Verordnung, da keine personalisierten Daten verwendet werden.“
Eine KI-basierte Plattform ermöglicht der Swisscom AG die Integration von internen Conversions-Daten zur Kampagnenoptimierung – unter Wahrung des Datenschutzes auf höchstem Niveau. Das Unternehmen wollte aufgrund von Datenschutzbedenken keine Daten von Drittanbietern wie Publishern – also 3rd Party Data wie beispielsweise Google – mit unternehmenseigenen Daten – zum Beispiel First Party Data aus Oracle – aus den internen Systemen kombinieren, insbesondere im Hinblick auf die kommende ePrivacy Verordnung.
Dank der Integration der Marketing Analytics Plattform von nexoya und der Aggregation der Daten sowie Vorhersage der Kampagnen aus allen digitalen Kanälen ist Swisscom heute in der Lage, mit wenig Aufwand Conversion-getriebene Optimierungen ihrer Kampagnen zu erhalten und automatisch anzupassen. „nexoya ermöglicht es uns, die Daten aus Oracle Eloqua und Adobe Analytics in die Kampagnenoptimierung zu integrieren und damit die Kampagnen auf Kanälen wie Google zu optimieren. Auf diese Weise erhält das Team mehr Einblicke in die kombinierten Daten von Drittanbietern mit den unternehmenseigenen Daten und Vorschläge, wie es das Budget optimal anpassen kann“, sagt Milos Radovic, Head of Marketing Development and Strategy bei Swisscom.
Gastautor Dalibor Karacic rät Unternehmen, sich schon jetzt zu überlegen, welche Auswirkungen das Metaversum auf die eigenen Geschäftsfelder haben wird. Seine Agentur Jetstream Marketing bereitet sich vor.
Fährt man heute U- oder S-Bahn, gehören Menschen, die auf ihren Smartphones herumtippen und -wischen zum Normalbild. Vor diesem Hintergrund kann man sich kaum vorstellen, dass Smartphones aus unserem Alltagsbild bald verschwunden sein werden – abgelöst durch VR-Brillen, beziehungsweise xR-Brillen („Extended Reality“). Das, was für viele unrealistisch klingt, liegt in gar nicht so ferner Zukunft. Wir sind aktuell Zeugen, wie sich bald zwei Strömungen vereinigen und unsere Welt nachhaltig verändern werden, wie es die Kombination aus Smartphone und Social Media bereits getan hat: Die Rede ist von Virtual Reality und dem Metaversum (engl. Metaverse).
Mit Virtual Reality sind Unternehmen schon seit 2014 bemüht, ein breites Publikum zu adressieren – bisher ohne nennenswerten Erfolg. Das Metaversum erntet seit den Ankündigungen von Mark Zuckerberg Ende Oktober 2021 nicht gerade wenig Kritik und gar Spott. Die visionäre Kraft des zukunftsweisenden Vorhabens wird zwar ebenfalls gesehen, aber es werden vielmehr die negativen Aspekte betont und Zuckerberg sieht sich ordentlichem Gegenwind gegenüber. Von einer Verzweiflungstat, einem Ablenkungsmanöver von den täglichen Facebook-Problemen oder Liebhaberei wird dabei gesprochen.
Kann ausgerechnet aus zwei Kräften, die sich offenbar eher holprig entwickeln etwas entstehen, das unsere Welt verändert? Ja, und das bald. Denn während Experten debattieren, wie die Chance stehen, werden parallel Mechanismen in Gang gesetzt, die daraus eine unausweichliche Entwicklung machen. Die Geschichte könnte neu geschrieben werden. Die Tragweite dieser Disruption übersteigt alles bisher Dagewesene um ein Vielfaches. Es wird wie immer Gewinner, aber auch viele Abgehängte geben. Das Ergebnis wird sicher extremer ausfallen als dies bei den letzten Technologiesprüngen der Fall war.
Die Weichen werden auf Zukunft gestellt
Die ersten Big Brands wagen den Schritt in das Metaversum – siehe das schwedische Textilhandelsunternehmen H&M. Große Marken wie diese, haben nichts zu verlieren. Im Gegenteil, sie können eine umfangreiche Berichterstattung für sich verbuchen und schnell erste Erfahrungen sammeln. Durch den Eintritt bekannter Unternehmen in das Metaversum entsteht ein regelrechter Sog und weitere werden folgen.
Der Innovationsdruck hat für Unternehmen mittlerweile ungeahnte Ausmaße angenommen. Dies zieht wiederum Consultants, Dienstleister und Coaches an, die diese Dynamik über Content-Marketing-Initiativen forcieren. Auf diese Weise wird es massentauglich. Dann heißt es von allen Seiten „besuchen Sie uns im Metaversum“, ähnlich wie früher „besuchen Sie uns in Second Life“ oder noch heute „besuchen Sie uns auf Facebook“. Doch welchen Weg wird das Metaversum beschreiten?
Kann es mit nur einem begrenzten Nutzen für die User aufwarten, wird es nicht mehr als ein Hype und nach gewisser Zeit wieder verschwinden. Für die Big Brands fiel ein schöner PR-Effekt ab und bestenfalls eine interessante Lektion. Vergleichbar mit Pokémon Go oder Clubhouse. Hat das Metaversum jedoch einen großen Nutzwert, wird es diese Ebene verlassen, damit für die Allgemeinheit zugänglich und akzeptiert und die technologischen Entwicklungen weiter beschleunigen – wie es bei Social Media und dem Smartphone der Fall war.
Das Metaversum ist gekommen, um zu bleiben
Die Zeichen für einen bahnbrechenden Erfolg stehen sehr gut. Das Metaversum hat das nötige Potenzial eine riesige Veränderung herbeizuführen. Dafür sprechen unter anderem die gewaltigen Investitionen von Tech-Giganten wie Apple, Meta (Facebook) oder Microsoft. Allein Meta hat 2021 angeblich rund 10 Milliarden US-Dollar investiert und Microsoft bereitet sich auf für die Zukunft der immersiven Realität unter anderem mit dem Kauf von Activision Blizzard vor. Analysten-Schätzungen zum Marktvolumen untermauern dies: Bloomberg Intelligence schätzt das weltweite Metaverse-Marktvolumen bis 2024 beispielsweise weltweit auf rund 800 Milliarden US-Dollar. Für VR und AR sieht PricewaterhouseCoopers (PwC) das Potenzial, das BIP weltweit bis 2030 um bis zu 1,5 Billionen US-Dollar zu steigern.
Doch Investitionen allein sind keine Erfolgsgaranten. So wird die verbesserte Virtual-Reality-Hardware und -Software einen wesentlichen Beitrag leisten. Nicht nur, dass VR-Brillen leichter, bequemer und preisgünstiger geworden sind. Auch Kinderkrankheiten, wie häufig auftretende VIMS (Visually Induced Motion Sickness), also Übelkeit, ausgelöst durch die Zeitverzögerung zwischen der Bewegung des Kopfes in der realen und der virtuellen Welt, wurde durch den technischen Fortschritt drastisch vermindert. Nicht zu vergessen die technischen Neuerungen der letzten drei Jahre: VR-Brillen sind mobiler, also kabellos und nicht mehr rechnergebunden. Dies bietet völlig neue Anwendungsgebiete für Virtual Reality und damit auch das Metaversum. Ergänzend werden die Darstellungsmöglichkeiten der virtuellen Welt immer fotorealistischer, wie unter anderem einige menschliche Avatare (siehe auch Virtuelle Influencer) bereits nachdrücklich beweisen. Die zunehmende Qualität des VR-Erlebnisses erhöht den Nutzwert für eine breitere Zielgruppe.
Wesentlichen Gründe für den zu erwartenden Erfolg des Metaversums sind mit Sicherheit auch technologische Aspekte wie die wachsende Bandbreite, zunehmende Speicherkapazitäten oder 5G. Ergänzende Faktoren, die den Aufbau des Metaversums ebenfalls befeuern, sind sich verändernde Lebensumstände, wie die Verbreitung des Homeoffice oder bessere Erreichbarkeit von breiten Nutzergruppen, beispielsweise via Social-Media-Communitys. Der wachsende Markt an IT-Dienstleistungen und Service Providern trägt ebenso zur Entwicklung bei, wie die Blockchain-Technologie, die Transaktionen in der virtuellen Welt ermöglicht, seien es rechtliche oder Bezahlvorgänge.
Challenges wie nie zuvor
Die Erfahrungen aus dem Second Life der 2000er haben bereits gezeigt, welche Chancen und Risiken die virtuelle Welt birgt. Second Life wirkt im Vergleich zum geplanten Metaversum allerdings wie ein Kindergarten-Projekt – denn die Komplexität ist nun eine völlig andere. Themen rund um Urheberschaft, Währung(en), Umgang mit Kriminalität oder die Versteuerung von virtuellen Einnahmen (durch Verkauf, Vermietung etc.) sind exemplarisch zu nennen. Diese Aspekte gilt es grundlegend zu diskutieren und möglichst einheitlich festzulegen. Gesetzliche Rahmenfaktoren müssen ebenso geschaffen werden, wie ethische.
Darüber ist nicht zu vergessen, dass Unternehmen ihre Geschäftsmodelle neu bewerten sollten: bestehende müssen in die virtuelle Welt übertragen oder entsprechend erweitert werden. Damit einhergehend sind neue Sales- und Marketing-Strategien gefordert. Beispielsweise muss das seit der Corona-Pandemie bestehende hybride Eventmanagement um eine weitere Dimension ergänzt werden. Markenwelten gewinnen so erneut an Komplexität und erfordern ein neues Denken – nicht nur von von PR-, Marketing- und Sales-Experten.
Die Devise für das Metaverse: bloß nicht abhängen lassen!
Die bisherige Digitale Transformation in unserer Gesellschaft hat gezeigt, dass manche Marktteilnehmer sich sehr schwer tun, auf Veränderungen zu reagieren. Denn schon mit Social Media hatten – und haben immer noch – viele Unternehmen ihre Schwierigkeiten. Auch wenn ein Gros nun geübt im Umgang mit der digitalen Welt ist, muss die Lernkurve beim Metaversum schneller sein, da immense technologische Hürden zu nehmen sind, die die Kluft zwischen First Movern und Nachzüglern dramatisch vergrößern werden.
Es ist klar, dass das Metaversum nicht von heute auf morgen mit all seiner Komplexität entstanden sein wird. Die oben beschriebenen Gründe deuten es aber bereits an: es kann im großen Stil schneller Realität werden als man es bei so komplexen Entwicklungen bisher erwartet hat. Bedenkt man zudem, dass gewaltiges Know-how benötigt wird, um sich in diesem neuen Universum zu etablieren und langfristig zu behaupten, wird schnell klar, dass man sich zeitnah intensiv damit auseinandersetzen und Expertise aufbauen sollte, möchte man an dieser bahnbrechenden Entwicklung partizipieren.
Der Startschuss wurde gegeben. Nun gilt es für Unternehmen ihr Mindset auf die virtuelle Welt zu erweitern, wenn sie zukunftsfähig bleiben möchten. Denn das Metaversum ist viel mehr als das Hirngespinst einzelner Tech-Enthusiasten wie Mark Zuckerberg. Es wird die Welt, wie wir sie bisher kennen, nachhaltig verändern.
Über den Autor
Dalibor Karacic hat bereits in den 2000er-Jahren Unternehmen durch das Second Life navigiert und beschäftig sich seit über zwei Jahrzehnten mit Virtual, Augmented und Mixed Reality. Er ist Gründer und Geschäftsführer von JETSTREAM Marketing, einer Marketingagentur spezialisiert auf komplexe B2B-Branchen (IT, Consulting, Kanzleien). Zusammen mit VR Dynamix, einer auf Virtual Reality spezialisierten Agentur, hat er 2019 die VR-Marketing-Group ins Leben gerufen. Das Joint Venture bietet Unternehmen VR-Marketing aus einer Hand.
Aufmacherbild: Lizenz / Quelle Adobe Stock zur Verfügung gestellt von Jetstream Marketing
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/AdobeStock_173339730-scaled.jpeg13612560Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-18 16:11:472022-02-18 16:11:48Nichts für Nachzügler: Warum das Metaversum ernst zu nehmen ist
Nahezu jedes Unternehmen treibt seine Digitalisierung voran. Aber nur die wenigsten schaffen es, ihr Business erfolgreich zu transformieren. Jack Klaassen, Director Innovation & Technology beim Digital-Dienstleister Macaw erklärt, was eine überzeugende Digitalstrategie auszeichnet.
Die Digitalisierung verändert Gesellschaft und Wirtschaft von Grund auf – gewohnte Wertschöpfungsketten werden durch softwaregestützte, datengetriebene Modelle ersetzt. Viele Unternehmen haben sich gut darauf eingestellt, bei anderen besteht Nachholbedarf. Das betrifft nicht nur die Vernetzung von Maschinen, Edge Computing oder IoT, sondern auch interne Prozesse und Abläufe.
Unternehmen, die mit Erfolg ihre digitale Transformation vorantreiben wollen, sollten sich auf folgende drei Bereiche konzentrieren: Customer Experience, Mitarbeiter-Empowerment und optimierter IT-Betrieb.
Die ultimative Kundenerfahrung. Den Wert einer guten Beziehung zum Kunden können wir nicht oft genug betonen. Kein Wunder also, dass die Customer Experience, kurz CX, zum beliebten Schlagwort für die Marketingstrategen von Unternehmen aller Größen und Branchen geworden ist. CX wird zunehmend als unverzichtbar gesehen, um erfolgreich am Markt zu bestehen. Gleichzeitig unterschätzen viele Unternehmen, was dafür notwendig ist. Denn die Kunden agieren über immer mehr Kanäle – von der Webseite über Apps und soziale Medien bis hin zum klassischen Telefon. Dies führt zu einer komplexen Customer Journey: Unternehmen müssen auf allen Kanälen ein stimmiges Erlebnis bieten und den Wechsel von einem zum anderen so nahtlos wie nur möglich gestalten. Um die ultimative Customer Experience, basierend auf einer 360-Grad-Sicht, zu schaffen, müssen deshalb Marketing, Vertrieb und Data-Intelligence-Team eng zusammenarbeiten. Gleichzeitig verlangt ein solch datengetriebener Ansatz höchste Transparenz: Die Implementierung eines Data-Governance-Prozesses für die zahlreichen personenbezogenen, teils mit Künstlicher Intelligenz angereicherten Daten, ist zum Beispiel eine notwendige Maßnahme.
Empowerment der Mitarbeiter. Stakeholder, die aus Unternehmenssicht unverzichtbar sind, sind die eigenen Mitarbeiter. Der digitale Arbeitsplatz von heute ist in vielerlei Hinsicht anders als der von vor fünf Jahren. Früher arbeiteten Mitarbeiter gelegentlich zu Hause oder im Co-Working-Space. Inzwischen werden Unternehmensprozesse immer häufiger um den digitalen Arbeitsplatz der Mitarbeiter herum aufgebaut, was zu spezifischen Herausforderungen im Bereich Produktivität, Zugriff und Sicherheit führt. Damit Mitarbeiter flexibel und gleichzeitig effektiv zusammenarbeiten können, braucht es ein Ökosystem an Lösungen und Tools. Dabei kann es sinnvoll sein, einzelne Personas zu erarbeiten, mit deren Hilfe die Bedürfnisse verschiedener Mitarbeitergruppen herausgefunden und die Systeme entsprechend angepasst werden. Unternehmen, die das Thema Mitarbeiter-Empowerment ernst nehmen, verbessern automatisch die Motivation ihrer Teams, was wiederum zu besseren Ergebnissen führt.
Eine leistungsfähige und agile IT. Natürlich ist eine moderne IT-Infrastruktur immer noch die Basis für alle datengetriebenen Geschäftsmodelle und Transformationsinitiativen. Weder tragen veraltete und langsame Systeme zu einem effizienten und angenehmen Arbeitsumfeld bei, noch sind sie in der Lage, Aufgaben in der notwendigen Geschwindigkeit zu erledigen. Gleichzeitig braucht es für eine erfolgreiche virtuelle Zusammenarbeit die richtigen Werkzeuge. In Bezug auf Besprechungen sind beispielsweise Kollaborationstools sehr wertvoll. Sie ermöglichen allen Beteiligten, an einem „Ort“ zu schreiben, Gedanken zu strukturieren und die Ergebnisse zu visualisieren. Auch das Zusammenführen der gesammelten Kundendaten, die Auswertung der Customer Journey oder die Kommunikation mittels Chat- und Sprachbots setzen eine leistungsfähige und agile IT voraus.
Die digitale Transformation bestimmt das Fortbestehen von Unternehmen, sie entkommen ihr also nur schwer. Wenn sie nicht die neuesten Technologien einsetzen, ihre Mitwettbewerber machen es. Dann liegt es am Kunden und Mitarbeiter, sich zwischen einem Unternehmen zu entscheiden, das modern unterwegs ist, oder einem, das in alten und langsamen Prozessen steckt.
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https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/Jack-Klaassen_Macaw-scaled-1.jpeg17242560Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-17 17:19:262022-02-17 17:19:28Digitalisierung ist mehr als IT
Automatisierte Prozesse, optimierte Lagerstrukturen sowie eine neue WMS Installation: THE BRITISH SHOP aus Meckenheim hat dank der stufenweisen Realisierung dieser Maßnahmen Tempo und Effizienz der Logistikabwicklung um mehr als 30 % gesteigert und die Warenausgangsleistung bereits kurz nach Hochlauf nahezu verdoppelt – Effekte, die vor allem im Hinblick auf saisonale Sendungsspitzen wettbewerbsentscheidend sind.
Ausschlaggebend für die aktuellen Investitionen des Versandhändlers hochwertiger Mode, Accessoires und beliebter Spezialitäten aus Großbritannien war das kontinuierliche Auftragswachstum im Kernmarkt D-A-CH. Um bei steigenden Sendungszahlen weiterhin das gewohnt hohe Service-Level einhalten zu können, beauftragte das Omnichannel-Unternehmen Fortna | Pierau mit der Planung und Realisierung eines entsprechenden Logistikkonzepts.
Vom Trenchcoat über Tweed bis hin zu Tea-Time: Über THE BRITISH SHOP holen sich immer mehr Kunden das Lebensgefühl des Vereinigten Königreichs nach Hause. Das Familienunternehmen wurde vor rund 30 Jahren gegründet und hat sich inzwischen erfolgreich zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelt. Die hochwertigen Marken und Produkte werden vor allem über Kataloge sowie den Online-Shop bestellt und über das eigene Logistikzentrum europaweit an mehr als 100.000 Kunden versendet. Außerdem erfolgt der Verkauf über das einzige Ladengeschäft im rheinischen Meckenheim, das regelmäßig von Kunden aus den europäischen Nachbarländern besucht wird.
Zwei-Stufen-Lösung: Prozessstraffung und gezielter Technik-Einsatz
Marcel Jesko, Logistikleiter, THE BRITISH SHOP
„Es zeichnete sich ab, dass die steile Aufwärtskurve der Auftragsvolumina unsere Bestandslogistik leistungstechnisch in die Knie zwingt“, ist sich Logistikleiter Marcel Jesko sicher. „Eine rechtzeitige Absicherung der zukünftigen Leistungsfähigkeit war für uns essenziell. Daher haben wir uns entschieden, gemeinsam mit den Experten von Fortna | Pierau unsere Logistik ideal für die kommenden Jahre aufzustellen.“
Eine Aufgabe, der sich das erfahrene Beraterteam um Projektleiter Michael Geisinger erfolgreich stellte. Auf Basis von IST-Analysen und Umsatzprognosen wurde eine Logistiklösung entwickelt, die mit der Modernisierung bestehender und dem gezielten Einsatz neuer Technik deutlich mehr Effizienz in den Prozessen sowie im Retourenmanagement erreicht.
Michael Geisinger, Projektleiter, Fortna | Pierau
In Stufe 1 wurde der Kommissionierbereich optimiert und die Kommissionier-Methode der Logistikfunktion im bestehenden ERP-System entsprechend angepasst. „Wir haben neue Paletten- und Fachbodenregale eingebaut, bestehende Regalsysteme erweitert und die Regalpositionierung verändert. Diese Modifizierungen vereinfachen Arbeitsabläufe und bewirken zudem, dass kürzere Laufwege zurückgelegt werden müssen“, erklärt Projektleiter Michael Geisinger.
„Neue, leichtgängige Kommissionierwagen aus Aluminium führen zu einer nicht zu unterschätzenden Zeitersparnis und entlasten vor allem auch die Mitarbeiter.“ Der Kommissionierbereich wurde mit neuen Durchlaufregal-Systemen ausgestattet zur effizienteren Abwicklung von Schnelldrehern. Außerdem wurden die in die Jahre gekommenen Regale für Hängeware komplett durch moderne Regalsysteme ersetzt, die mehr Lagerkapazität bieten.
In der zweiten Projektstufe wurde gezielt automatische Fördertechnik in den unterschiedlichen Lagerbereichen implementiert, um die Prozesse bestmöglich zu unterstützen. Für die Hängewaren-Batch-Kommissionierung wurde eine Transport- und Sortiertechnik eingeführt, die parallel zur Kommissionierung der Liegewaren erfolgt. Michael Geisinger erläutert: „Die für mehrere Aufträge im Batch kommissionierten Warenstücke werden mit Hilfe eines Hängewarenförderers von einer Bühne zum Sorter transportiert.
Automatisierte Prozesse: Zur auftragsbezogenen Konsolidierung mit der Liegeware wird die im Batch kommissionierte Hängeware automatisch zu einem neu eingeführten Sorter transportiert.
Dieser stellt den Mitarbeitern die passenden Hängewarenstücke für die jeweiligen Kommissionierwagen vollautomatisch zur Konsolidierung zur Verfügung.“ Auch der Warenausgangsbereich erhielt ein Upgrade durch die Einführung automatisch höhenverstellbarer Packtische und die Implementierung einer Warenausgangsfördertechnik mit Paketsortierung. Mit der für Hängewaren eingeführten Batchkommissionierung, automatisierten Prozessen im Bereich der Konsolidierung von Hänge- und Liegeware sowie durch die Kombination von Batch-Picking und Cluster-Picking wird der vorhandene Platz optimal genutzt und die Effizienz entscheidend verbessert.
Die digitale Vernetzung der neu implementierten Technik und Prozesse mit der Bestandslogistik wird durch das neu integrierte WMS ermöglicht. Mit der Synchronisierung aller Aufträge bringt es nachhaltig die gesamte Kommissionierung auf Leistung und unterstützt das Unternehmen darüber hinaus langfristig bei der flexiblen Anpassung an neue Logistikanforderungen.
„Alle Maßnahmen konnten umgesetzt werden, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen“, zeigt sich Marcel Jesko zufrieden. „Das ist nicht zuletzt der langjährigen Erfahrung und professionellen Zusammenarbeit aller Projektpartner zu verdanken.“ Auch Robert und Wolf Siebel, Geschäftsführer THE BRITISH SHOP, sind überzeugt: „Dank der Unterstützung durch die Experten von Fortna | Pierau haben wir nun eine funktionierende Basis, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein und gesund weiter zu wachsen.“
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/TBS_Bild-21-scaled.jpg19202560Martina Bartlett-Mattishttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngMartina Bartlett-Mattis2022-02-16 08:50:002022-02-16 08:58:50Mehr Tempo und Effizienz in der Logistikabwicklung
Das Metaverse wird das Verhältnis zwischen Marken, Konsumenten und Wettbewerb radikal verändern. Besser, man versteht die neuen Mechanismen der Markenkommunikation
Von Désirée Bambynek
Ganze 123 Studien und Forecasts wurden in den vergangenen zwei Monaten in der anglo-amerikanischen Welt veröffentlicht. Mehr als 40 von diesen sprechen die Marketing- und Kommunikationsbranche direkt an. Es geht dort unter den vielen Szenarios und Vorhersagen immer um einen Mega-Trend, der zugleich Auslöser und Bewegung darstellt: Nämlich die Idee eines dezentralen, nutzer-kontrollierten digitalen Ökosystems, oder Internets – die nächste Entwicklung des World Wide Web auf der Grundlage der Blockchain, die Konzepte wie Dezentralisierung und Token-basierte Ökonomie umfasst. Dieses Web3 stellt nicht nur eine technologische Wende dar, sondern schlägt Wellen bis in die Markenwelt. Früher oder später werden sie sich dieser neuen Realität stellen müssen. Die Frage ist dann nicht ob, sondern wann sich Marken von ihren sorgfältig kreierten, statischen Markenwelten lösen werden.
Zuerst gilt es zu verstehen, dass Web3 eine nahtlose Evolution von Social Media ist und der Möglichkeit, Nutzer miteinander und mit Marken im digitalen Raum interagieren zu lassen. Das ehemals statische Internet wird fluide und zum Ort des Austausches. Die Creator Economy bringt Nutzer auf Augenhöhe mit Marken und Persönlichkeiten und ermöglicht es, sich gegenseitig zu inspirieren. Marken orchestrieren gekonnt „Experiences“ und sind Herrscher ihrer Markenwelten, Nutzer sind stark umkämpfte Besucher dieser Welten.
Indes verschwimmen mit Web3 die Rollen der Beteiligten – Unternehmen wie Nutzer. Die Marke ist nicht mehr bestimmend. Stattdessen übernehmen Blockchain, NFT, DAO oder Metaverse die Deutungshoheit. Wer heute eine Marke verantwortet, muss auf die “Macht der Vielen” Rücksicht nehmen. Vor allem müssen sich Markenverantwortliche öffnen, quasi kollaborativ mit ihren Kunden das wertvolle Marken-Ökosystem zu hegen und zu pflegen.
Je nach Standpunkt wird Web3, Metaverse und “Experience Economy” entweder von disruptiver Dezentralisierung, Kontrollverlust und noch mehr Unsicherheit geprägt sein – oder von wertschöpfender Kreativität, Neo-Glokalisierung und großem Innovationspotenzial.
Markenverantwortliche können sich in diese neue Welt auf drei Weisen vortasten:
Marken-“Flexing”. Wer kontinuierlich in sein Markenfundament investiert hat, erntet jetzt die Früchte. Klar kommunizierte und gelebte Markenwerte, eine starke Unternehmenskultur und ein unternehmensweit verstandener Purpose gehören dazu. Marken, die innerhalb der eigenen Organisation ein starkes Selbstverständnis haben, können Entscheidungen zielsicherer treffen, Fan-Kreativität fördern und so ihre Stärke beweisen.
Für breit-gestreute Organisationen ist das doppelt relevant, denn je klarer die eigene Markenidentität und -strategie sind, desto mehr Entscheidungsfreiraum kann in regionale und lokale Märkte gegeben werden. Dank lokaler und oft kulturell gefärbter Insights sind lokale Teams dann in der Lage, mehr Relevanz in ihren Zielgruppen erzeugen. Dies setzt voraus, dass es bestimmte Freiräume gibt, die es den Teams erlaubt, diese Insights auch in Markenaktivitäten oder Programme umzusetzen. Das ist nicht nur wichtig für die alt-bekannte “Nahbarkeit”, sondern auch für den Markenwert, den der Kunde mit der Marke verbindet.
Im Umkehrschluss: die Praxis der zentral-gesteuerten Markenführung muss überdacht werden. Governance und Steuerung sollten zugunsten Enablement und neuen Freiräumen neu interpretiert werden. Das hat Auswirkungen auf Organisation, Planung und Budget – und ist eine Disruption in sich selbst.
Kulturschmieden. Für Marken ist das Verstehen, Kontextualisieren und Teilhaben an unterschiedlichen Kulturen erfolgsrelevant. Dabei kann es sich sowohl um geographisch- oder gruppenbezogene Kulturaspekte, als auch um nationale Kulturen und Subkulturen handeln. In China etwa ist Kultur so vielschichtig und markenrelevant, dass eine neue Sparte entstanden ist: Culture Opinion Leaders (COLs) sind die Weiterentwicklung der bekannten Key Opinion Leaders (KOLs), weil sie genau die besondere Bedeutung von Kultur verdeutlichen, sei es in lokaler oder digitaler Form. COLs sind mehr als nur kulturelle Meinungsmacher. Sie prägen und gestalten ganze Markenerlebnisse mit, eröffnen dabei neue Konsumentengruppen und diversifizieren die Markenlandschaft. Die Marke wird kulturrelevant und hebt sich über die Produktebene. Wichtig ist es dabei, Kultur als Markenauftrag zu verstehen, nicht als Marketingzweck. Kunden haben Markenkultur schon immer ein stückweit mitgeprägt. Nun kann es sein, dass “Kultur” an der Marke vorbei geschieht, weil Kunden in eigen kuratierten Welten zusammenkommen, was im Gaming-Bereich deutlich zu sehen ist.
Community 3.0. In der Welt von Marken gilt die Community als ernstzunehmende Investition. Ressourcenintensiv wird nach Themen gesucht, Redaktionspläne erstellt und Teams auf Trab gehalten. Nur: warum? Die Marke ist Plattform, Gastgeber, Moderator und Referent zugleich. Hier kann Web3, dessen grundlegende Idee das Konzept von Vertrauen und Peer-to-Peer-Networks ist, sogar unterstützen. Konkret heißt das: die Marke ist nicht mehr nur Gastgeber, sondern inspirierende “Muse”. Wenige Modemarken haben das bereits erkannt und sich vom “driver’s seat” gelöst: Sie stoßen auf kreative Inszenierungen oder Ideen ihrer Fans und setzen diese direkt mit ihnen um. Das Prinzip ist auch auf andere Industrien übertragbar.
Egal wie die weitere Reise aussehen mag, Marken müssen die Exploration von innen heraus treiben, statt von außen getrieben zu werden. Wenn wir eines vom Mobile-First-Boom, der eCommerce-Euphorie oder dem Follower-Wettlauf gelernt haben, ist es dies: wir müssen eine gesunde Mischung zwischen First-Mover-Energie und bewusstem Brand-Trend-Fit finden. Eines zeichnet sich aber jetzt schon ab: Web3 hat noch viel Potenzial zur Entfaltung. Wie kreativ und experimentierfreudig die eigene Marke hier vorgeht, hat jeder selbst in der Hand. Mit Web3 fängt auch ein neues Zeitalter der Kreativität an.
Creative Commons LizenzCC BY-ND 4.0
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https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/cash-zgMZo1Bkzg0-unsplash.jpg24001920Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-11 15:46:322022-02-11 15:46:33Kräftemessen der Marken im Web3
Benoît Boudier, Head of Business Development for Regional Businesses bei Worldline, beschreibt, warum Zahlungslösungen dem Kundenverhalten entsprechen sollten.
Einfach, praktisch und eine riesige Produktvielfalt – der Online-Handel boomt schon seit Jahren. Die diversen Lockdowns und Einschränkungen in Folge der COVID-19-Pandemie haben dieser Entwicklung nochmal zusätzlichen Antrieb verliehen. Benoît Boudier, Head of Business Development for Regional Businesses bei Worldline, blickt auf die Veränderungen im E-Commerce der letzten Jahre und verrät, welche Optionen Unternehmen inzwischen nutzen, um den Bezahlprozess für ihre Kunden bequem zu gestalten. Denn auch die Bezahlung muss beim Online-Einkaufserlebnis einfach und praktisch sein.
Trotz aller Vorhersagen, dass die Verbraucher nach monatelangen Einschränkungen wieder verstärkt in die Geschäfte strömen werden, ist der E-Commerce im vergangenen Jahr erneut stark gewachsen: Laut dem Branchenverband BEVH stieg der Umsatz in Deutschland im Jahr 2021 um 19 Prozent auf 99,1 Milliarden Euro. Und auch auf europäischer Ebene zeichnet sich ein weiteres Rekordjahr ab, nachdem sich der Umsatz im ersten Pandemiejahr 2020 bereits auf 757 Milliarden Euro belief. E-Commerce entwickelt sich zur vorherrschenden Form des Einkaufens – und Händler müssen jetzt die Gunst der Stunde nutzen.
Das Kaufverhalten ändert sich
Verbraucher suchen online weiterhin gute Produkte zum besten Preis. Allerdings hat sich die Art und Weise, wie sie online einkaufen, stark verändert: E-Commerce ist heute nicht mehr ein einzelnes Verkaufserlebnis, sondern vielmehr eine Reihe von Berührungspunkten über verschiedene Kanäle. Händler müssen all ihre Online- und Omnichannel-Initiativen an diese Realität anpassen und Kunden dort abholen, wo sie sind.
So machen Smartphones und Tablets inzwischen mehr als die Hälfte der E-Commerce-Transaktionen in Europa aus. Entsprechend sollte die mobile Erfahrung bei jeder E-Commerce-Strategie im Mittelpunkt stehen. Dies gilt gerade auch im Hinblick auf den Bezahlvorgang: Kunden wollen ihre Daten ohne großen Aufwand mit wenigen Klicks eingeben oder direkt mobile Geldbörsen und andere Zahlungsformen wie Paypal nutzen können. Der Transaktionswert von digitalen und mobilen Zahlungen ist in Europa in den letzten drei Jahren um 30 Prozent gestiegen.
Gleichzeitig werden bestimmte Shopping-Tage auch in Deutschland immer wichtiger. Black Friday und Cyber Monday sind aus den USA herübergeschwappt, während der Singles Day mit Ursprung in China auch langsam hierzulande Fuß fasst. Die hohen Preisnachlässe sorgen dafür, dass die Anzahl der Online-Bestellungen massiv in die Höhe schießt. Am letztjährigen Black Friday konnte Worldline etwa beobachten, dass die Zahl der Transaktionen um 40 Prozent höher war als an einem durchschnittlichen Freitag im Jahr 2021.
Mehr Optionen, mehr Sicherheit
Eine der wichtigsten Neuerungen der letzten Jahre war sicherlich das Aufkommen von Buy Now, Pay Later (BNPL)-Diensten. Noch gelten sie als Nischenangebote, da auf sie in 2020 nur 2,5 Prozent der Transaktionen entfallen sind. Jedoch wachsen sie rasant, da immer mehr und große E-Commerce-Anbieter BNPL-Optionen anbieten und sie für Kunden zu einem wichtigen Kaufkriterium werden.
Auch Abonnements stehen hoch im Kurs, sie verzeichnen eine Umsatzsteigerung von mehr als 400 Prozent. Immer mehr Unternehmen – von Streaming-Anbietern bis zu Lebensmittelhändlern – machen sich wiederkehrende Zahlungen zunutze, um die Flexibilität zu gewährleisten, die im E-Commerce erwartet wird. Damit erfolgt ein wachsender Teil der Zahlungen automatisch und wird nicht mehr manuell ausgelöst. Für Online-Händler ergeben sich daraus neue Möglichkeiten, Einnahmen zu sichern und zusätzliche zu generieren.
Zudem ist Betrug im E-Commerce weiterhin ein wichtiges Thema, denn die Betrüger sind während der Pandemie nicht untätig geblieben. Neue Lösungen zur Authentifizierung bieten jedoch mehr Schutz denn je bei Online-Käufen: Die Einführung von 3DSv2 in Europa sorgt für eine zusätzliche Sicherheitsebene und verlagert die Haftung von Händlern auf Banken. Die Lösung sendet wichtige Daten, wie die Lieferadresse, die Geräte-ID des Kunden und den bisherigen Transaktionsverlauf, an die Bank des Karteninhabers. Die Bank beurteilt das Risiko und ermöglicht entweder die Transaktion schnell und reibungslos oder fordert weitere Angaben vom Kunden an. Die Authentifizierung läuft dabei im Hintergrund ab, ohne dass der Kunde bemerkt, dass 3DSv2 eingesetzt wird.
Der nächste Schritt
In den vergangenen zwei Jahren blieb vielen E-Commerce-Händlern wenig anderes übrig, als auf äußere Umstände zu reagieren. Sie mussten schnell ihre Kapazitäten erhöhen, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, und mit den Schwierigkeiten zurechtkommen, die mit dem Betrieb eines Unternehmens während einer Pandemie verbunden sind. Lösungen, die kurzfristig umsetzbar waren – Pay-by-Click, Click-and-Collect, BNPL oder Abonnements – gewannen in dieser Zeit enorm an Bedeutung. Jetzt müssen sie aber einen langfristigen Plan entwickeln.
In diesem Zusammenhang sollten Händler über strategische Veränderungen nachdenken, etwa die Konsolidierung ihrer Acquirer und Zahlungsgateways, um Kosten zu sparen. Sie können auch Expansionspläne, etwa ins Ausland, oder die Entwicklung neuer Produktlinien als Geschäftsziele für die kommenden Monate und Jahre definieren.
Dabei muss ihnen allerdings bewusst sein, dass sich der Wettbewerb im Online-Handel intensiviert. Entsprechend sollte der Fokus auch auf der Implementation neuer Technologien liegen: Mit diesen können Anbieter ihren Kunden neue Erfahrungen wie Live-E-Commerce sowie Einkaufserlebnisse in einer virtuellen oder erweiterten Welt (Virtual oder Augmented Reality, VR und AR) wie dem Metaverse bieten. Wer diese und künftige Trends erkennt und in sie investiert, kann sich von seinen Wettbewerbern abheben und Kunden einzigartige Online-Einkaufserlebnisse bieten. Die Voraussetzung hierfür: die Wahl der richtigen Plattform und einfache, bequeme Bezahlmöglichkeiten.
Über den Autoren
Mit fast 20 Jahren Erfahrung im Bereich E-Commerce, elektronischem Zahlungsverkehr und mobilem Marketing, konzentriert sich Benoît Boudier, Head of Business Development for Regional Businesses bei Worldline, auf die Bereitstellung innovativer Zahlungslösungen für Unternehmen jeder Größe in 31 Ländern. Zuvor war er in leitender Position bei Ingenico tätig und unterstützte Händler beim Ausbau ihres Online-Geschäfts in Europa.
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2017/05/payments_review.jpg7201280Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-10 11:00:282022-02-10 11:00:29E-Commerce 2022: Die Weichen für die Zukunft stellen
Im Beitrag von Dr. Gerhard Gudergan, Center Smart Commercial Building und Metropolitan Cities MC GmbH und Alexandra Köther, Center Smart Commercial Building sowie Dr. Denis Krechting, Metropolitan Cities MC GmbH wird die zukünftige Rolle von Gebäuden für das „Ökosystem Stadt“ deutlich.
Viele von Ihnen lassen sich regelmäßig von neuen Innovationen im Bereich der Automobilindustrie begeistern – Autos werden zunehmend sicherer, vernetzter und durch ständig wachsende Serviceangebote komfortabler für Nutzer:innen. Auch in anderen Branchen und Bereichen werden die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt, um datenbasiert Entscheidungen zu treffen und Potenziale zu heben. So wird bereits in einigen Städten den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Urbanisierung, Knappheit städtischer Ressourcen, Klimawandel, demografischer Wandel und einer weltweiten Pandemie mit digitalen Lösungen begegnet – in sogenannten Smart Cities.
Was ist eine Smart City?
Eine Smart City ist eine Stadt, die mittels neuer Technologien sowie physischer und digitaler Infrastrukturen, insbesondere durch Informations- und Kommunikationstechnologien, die Lebensqualität der Bürger:innen erhöht, die Stadtbetrieb effizienter gestaltet und die urbane Wirtschaft unter besonderer Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgedankens stärkt. Es entstehen höchst effiziente Flächen- und Energiekonzepte, welche unterstützt durch innovative Mobilitätkonzepte ein nachhaltiges und attraktives Leben in der Stadt ermöglichen.
Welche Bedeutung haben Smart Buildings für eine Smart City?
Der Mehrwert eines Smart Buildings basiert auf Nutzungsdaten, welche es während seines Betriebes sammelt. Diese bieten die Grundlage für eine Optimierung des technischen Gebäudebetriebes sowie weiterer Services, die die Nutzung wirtschaftlicher, sicherer und komfortabler machen. Führt man die Gebäude-Nutzungsdaten einer ganzen Stadt zusammen und konzipiert auf dieser Grundlage angepasste Energie- und Flächenkonzepte sowie Mobilitätsangebote, entsteht eine Smart City. Ohne die Daten der einzelnen Gebäude, können keine übergeordneten Konzepte auf städtischer und kommunaler Ebene entstehen.
Was ist ein Smart Building?
Ein Smart Building zeichnet sich durch folgende Aspekte aus: Wirtschaftlichkeit, Komfort und Transparenz.
Sensorik im Gebäude ermöglicht die Messung von Anwesenheiten, Bewegungsprofilen, Temperaturwerten, Luftqualität, Zuständen, wie z.B. das Öffnen von Fenstern, und vielem mehr. Die hierdurch erfassten Daten erlauben eine Anpassung der Gebäudetechnik an die tatsächliche Nutzung. Räume werden nur dann beheizt, belüftet und beleuchtet, wenn diese nachweislich genutzt werden. Auch die Leistungen des Facility Managements können an den tatsächlichen Bedarf angepasst und Räume nur nach entsprechender Nutzung gereinigt werden. Durch vorausschauende Wartung können kostspielige und betriebskritische Ausfallzeiten minimiert oder sogar verhindert werden und damit die Wirtschaftlichkeit einer Immobilie gesteigert werden.
Durch die Sensorik erfassten Daten lassen sich der Gebäudebetrieb sowie teilweise (anonymisiertes) Nutzerverhalten visualisieren und analysieren. Betreiber und/oder Nutzer des Gebäudes erhalten die maximale Transparenz über den Gebäudebetrieb und die genutzten Ressourcen. Dies macht wiederum neue Geschäftsmodelle, wie „as-a-Service“-Modelle oder „pay per Use“-Modelle, möglich. Hierbei wird nur die Leistung abgerechnet, die tatsächlich und nachweislich erbracht wurden.
Hinzu kommt ein gesteigerter Komfort, den ein Smart Building durch Services wie einer nahtlosen In- und Outdoor-Navigation, der Personalisierung von Umgebungsparametern, dem Orten von Gegenständen und vielem mehr bietet. Die Services können für jede Immobilie anders aussehen und sollten an den Bedarf der Nutzer:innen angepasst sein. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, eine digitale Paketbox im Gebäude zur Verfügung zu stellen, um kontaktlose und zeitlich flexible Paketlieferungen zu ermöglichen. Ebenso wächst der Bedarf nach einer Einbindung der Services rund um das elektrische Laden in das Gebäudemanagementsystem.
Alexandra KötherDr. Gerhard GuderganDr. Denis Krechting
Welche Herausforderungen entstehen bei der Umsetzung von Smart Buildings?
Es beginnt bei den Normen und Richtlinien für die Auslegung von Gebäuden, welche auf den bisherigen Erfahrungswerten beruhen und für traditionelle Gebäude ausgelegt sind. Durch die Digitalisierung ergeben sich jedoch neue Rahmenbedingungen, die fortan zu berücksichtigen sind. Es bedarf daher neuer Standards, welche die Auswirkungen der Digitalisierung mitbeachten.
Eine große Unsicherheit besteht bezüglich der Investitionen in digitale Dienstleistungen, da die Mehrwerte und die Amortisationszeit digitaler Services häufig noch unbekannt sind und Referenzprojekte fehlen. Hinzu kommt, dass die digitalen Infrastrukturen, welche für die Services benötigt werden, meist noch nicht den geforderten Sicherheitsansprüchen genügen.
Sowohl die Anforderungen an die Gebäudekonstruktion als auch an die zu implementierenden Services, sind mit den Stakeholdern im Vorfeld ausführlich zu analysieren. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Immobilie den Anforderungen aller Beteiligten gerecht wird. Dabei sind die Anforderungen an eine Immobilie für jede „Persona“, sprich dem Rollenprofil, individuell. Ein/e Büro-Mitarbeiter:in schätzt beispielsweise andere Services am Arbeitsplatz als ein/e Mitarbeiter:in im Gesundheitswesen. Ein Facility Manager hat wieder andere Bedürfnisse – er oder sie benötigt Betriebsdaten, Messgrößen, Störungsprotokolle und diese im besten Fall „on demand“ und in Echtzeit.
Die Realisierung digitaler Services bedarf neuer Geschäftsmodelle. Ein Mietvertrag beinhaltet möglicherweise nicht länger die klassische Kalt- und Warmmiete, sondern eine Auflistung buchbarer Dienstleistungen. Ebenso wären Membership-Prinzipien denkbar, bei den Mitgliedern je nach Mitgliedschaftsstatus unterschiedliche Dienste zur Verfügung stehen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein „Space as a Service“-Konzept, bei dem die Gebäudeflächen inklusive nutzerorientierter Services in Form einer Dienstleistung angeboten werden. Flatrate-Lösungen stellen eine weitere Möglichkeit dar.
Um digitale Services gebündelt anbieten zu können sind Kooperationen mit Drittanbietern notwendig, welche die jeweiligen Dienstleistungen realisieren können. Hierdurch wird ein neues Ökosystem rund um die digitale Immobilie entstehen, in dem es sich zukünftig zu positionieren gilt.
Wenn Sie vorbereitet sein möchten auf die Zukunft der digitalen Gewerbeimmobilie und Quartiere, dann nehmen Sie am RWTH-Zertifikatskurs „Digital Real Estate Manager“ teil.
In einem 6-tägigen Kurs vermitteln wir die Skills für die Zukunft des Digitalen Real Estate Managements. Das Programm mit hochkarätigen Referent:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft beinhaltet sowohl theoretische Inhalte als auch eine praxisorientierte Fallstudienarbeit. So qualifizieren Sie sich für Ihre zukünftigen Aufgaben umfassend mit den erforderlichen Grundlagen und anwendbarem Praxiswissen. Der Kurs wird durch die RWTH Aachen International Academy zertifiziert und schließt mit einem Zertifikat der RWTH Aachen Academy ab.
[1] „Bevölkerungsdichte (Einwohner je km²) in Deutschland nach Bundesländern zum 31. Dezember 2017“, Statista 2018, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1242/ umfrage/ bevoelkerungsdichte-in-deutschland-nach-bundeslaendern/.
[2] „Herausforderungen des Corporate Real Estate Managements im Strukturwandel“, Gutachten im Auftrag des Zentraler Immobilien Ausschuss ZIA e.V., 2019.
Creative Commons LizenzCC BY-ND 4.0
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Dieter Niewierra, Manager Corporate Communications bei ClimatePartner, blickt auf neun Punkte, die Unternehmen dieses Jahr im Blick haben müssen, wenn es um Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Zukunftsfähigkeit geht.
Mit dem neuen Jahr 2022 ist die für den Klimaschutz so entscheidende Dekade bis 2030 bereits ein gutes Stück fortgeschritten. Damit die Ziele zur Verringerung und Vermeidung von CO2-Emissionen erreichbar bleiben, ist es notwendig, in großen Schritten weiter zu gehen. Das haben Gesetzgeber, Unternehmen und auch die informierte Gesellschaft verstanden: Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind längst zu einem wichtigen Faktor für das Fortbestehen von Wirtschaft und Gesellschaft geworden. Nicht umsonst sieht auch der aktuelle Global Risk Report den Klimawandel weiterhin als die größte Herausforderung, vor der die Menschheit steht.
Bei der Frage, was wir also für 2022 erwarten können und was Unternehmen unbedingt in Angriff nehmen sollten, werden vor allem diese Faktoren eine Rolle spielen:
1. COP26 setzt die Rahmenbedingungen für noch mehr unternehmerischen Klimaschutz
Auch wenn auf der Weltklimakonferenz COP26 Ende 2021 nur wenig handfeste Ergebnisse zustande kamen, hat sie immerhin Klarheit und Bestätigung für den freiwilligen Klimaschutz gebracht.
So hat die Staatengemeinschaft die noch offenen Punkte zur Regelung des Emissionshandels gemäß des Pariser Klimaschutzabkommens konkretisiert. Artikel 6 mit den Unterpunkten 6.2 und 6.4 legt nun fest, wie Emissionsgutschriften auf staatlicher Ebene (Artikel 6.2) sowie im Rahmen privatwirtschaftlicher Kooperationen (Artikel 6.4) zwischen Ländern gehandelt werden. Da nun die Grenzen zwischen verpflichtendem und freiwilligen Markt definiert und anerkannt sind, bekommen Unternehmen als Akteure im freiwilligen Markt mehr Sicherheit – eine wichtige Ausgangslage, um noch mehr Unternehmen für den freiwilligen Klimaschutz zu motivieren und ihnen Sicherheit zu geben.
UNO INO, ein Expertennetzwerk zur ganzheitlichen Nachhaltigkeitsberatung, sieht diese übergeordneten politischen Empfehlungen für viele Unternehmen als Vorlagen für ihre Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, die zudem Teil einer umfassenden Unternehmensstrategie ist. Das Ambitionsniveau der Unternehmen steigt, sie agieren frühzeitig und verstehen Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Chance und als Investition in die Zukunftsfähigkeit ihrer Organisation.
2. Regulation schafft Klarheit und verstärkt die Anforderungen
Diese Ambition wird verstärkt durch externe Einflüsse. Mit dem neuen Jahr beginnt für viele Unternehmen auch die Frist, sich auf zukünftige regulative Anforderungen vorzubereiten. Nicht nur auf Ebene einzelner Ländergesetzgebungen, sondern auch im internationalen Kontext werden einige verpflichtende Maßnahmen verabschiedet werden, mit denen der Klimaschutz strategische Bedeutung bekommt.
So wird die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) die bisherige EU-Richtlinie zur Berichterstattung über nichtfinanzielle Tätigkeiten (Non-Financial Reporting Directive, NFRD) ersetzen. Sie soll erstmals für die Berichterstattung von Geschäftsjahren ab dem 1. Januar 2023 gelten. Mit ihr kommen umfangreiche Berichtspflichten vor allem auch zur Bilanzierung von CO2-Emissionen, was die Transparenz bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung erhöht. Informationen und Daten zu den verursachten CO2-Emissionen werden ein zentrales Element der Geschäftsstrategie eines Unternehmens und sollen in zukünftigen Geschäftsberichten ausgewiesen werden.
Weitere regulative Anforderungen sind im Bereich der Lieferketten zu erwarten. In immer mehr Industrieländern müssen Unternehmen Übersicht über die CO2-Emissionen ihrer Lieferketten haben und darauf Einfluss nehmen. In allen Stufen der Warenproduktion wird es darum gehen, Emissionen zu erfassen und zu berechnen, sie zu reduzieren, und restliche Emissionen auszugleichen. Entsprechend will auch das zukünftige Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz in Deutschland wirken. Unternehmen sollen demnach entlang ihrer Lieferketten mehr Verantwortung für soziale und ökologische Belange übernehmen. Das Gesetz gilt ab 2023 für Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland und mehr als 3.000 Mitarbeitenden, ab 2024 wird es auch Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden betreffen.
Darüber hinaus sind mehrere Initiativen zur Klimaschutzgesetzgebung unterwegs. Hierzu zählen beispielsweise der Anfang des Jahres vorgestellte „Klimabooster“ von Bundesumweltminister Robert Habeck, die seit Januar geltende neue Gesetzeslage in der Schweiz, die CO2-Steuer in Österreich oder Maßnahmen zur erhöhten Transparenz bei der Kennzeichnung klimaneutraler Produkte, wie sie in Frankreich bereits letztes Jahr angekündigt wurde.
All dies findet vor dem Hintergrund der neuen EU Taxonomie statt, die nicht zuletzt für ihre Definition nachhaltiger Energieerzeugung kritisiert wird. Die Taxonomie formuliert Vorgaben für nachhaltige Investitionen, die in einem ersten Schritt ab Jahresbeginn für die Themenfelder Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel gelten. Sie enthält zudem eine neue Offenlegungsverordnung, mit der CSR-berichtspflichtige Unternehmen künftig darüber informieren müssen, wie und in welchem Umfang die Tätigkeiten mit ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind.
Durch Kompensationsinitiativen kann der ökologische Fußabdruck von Unternehmen positiv beeinflusst werden.
3. Neue Standards, erweiterte Definitionen und Initiativen
Auch das CDP wird in diesem Jahr im Rahmen einer überarbeiteten Strategie seine Anforderungen an die Berichterstattung zu Umwelt- und Klimaschutzaspekten erweitern und Themen wie Landnutzung und Biodiversität darin höher gewichten. Damit bestätigt es, wie wichtig verstärkter Schutz der Artenvielfalt ist, wie er in Klimaschutzprojekten zum Waldschutz, zur Reinhaltung von Meeresgewässern oder zur Anpflanzung von Mangroven in Küstengewässern umgesetzt wird.
Mehr Klarheit und Orientierung dafür, wie Unternehmen den wachsenden Anforderungen entsprechen und zukünftige Klimaschutzstrategien aufsetzen können, kommt durch den neuen Net-Zero Standard, den die Science Based Targets Initiative (SBTi) veröffentlicht hat. Er bietet die Leitlinien und Instrumente, mit denen die Unternehmen wissenschaftlich fundierte Netto-Null-Ziele festlegen können.
Darüber hinaus wird das Greenhouse Gas Protocol, der meist genutzte Standard zum Carbon Accounting, um ein weiteres Unterstützungsdokument ergänzt. Die GHG Protocol Land Sector and Removals Guidance wird mehr Rahmenbedingungen zum Bilanzieren landwirtschaftlicher Produkte geben.
Gleichzeit wird am internationalen Standard zur Klimaneutralität ISO 14068 weiter gearbeitet werden. Zum ersten Mal wird darin eine verbindliche Definition des Begriffes und aller Anforderungen für seine Verwendung formuliert werden. Im Arbeitskreis zur Erstellung der Norm ist auch ClimatePartner vertreten.
4. Auf die Daten wird es ankommen
Die anstehenden Gesetzesinitiativen und Standardisierungen werden dazu beitragen, den Handlungsrahmen der Unternehmen abzusichern. Sie setzen dabei jedoch voraus, dass deren Entscheidungen auf Basis aktueller, genauer und detaillierter Informationen zu den jeweiligen CO2-Emissionen geschehen.
Laut einer im Oktober 2021 veröffentlichten Umfrage von BCG haben sich zwar 96 Prozent der Unternehmen Ziele für die Verringerung ihrer CO2-Emissionen gesetzt. Doch nur 11 Prozent haben ihre hierfür gesteckten Ziele erreicht, da ihnen die entsprechenden Informationen zu Gesamtemissionen fehlen. Deshalb werden die Bilanzierung der CO2-Emissionen und aussagekräftige, belastbare CO2-Fußabdruckberichte immer mehr zum entscheidenden Faktor dafür, wie Klimaschutzmaßnahmen bewertet und anerkannt werden und wie Unternehmen ihre Ziele erreichen können.
Das gilt nicht nur für gesetzliche Anforderungen, sondern immer stärker auch im Rahmen von Handelsbeziehungen und Qualifikationsanforderungen für Lieferanten, oder als Bewertungsmaßstab im Finanzbereich. Hier verwenden bereits jetzt sogenannte Sustainability Linked Loans die Reduktion von CO2-Emissionen als Faktor für bessere Kreditkonditionen.
Bei all diesen Erweiterungen wird sich zeigen, dass allein auf Finanzdaten basierende Emissionsbilanzierung – das sogenannte Spent based Accounting – meist nicht ausreichend aussagefähig sein dürfte. Finanzdaten alleine erlauben es nicht, Reduktionsmaßnahmen für diejenigen Bereiche abzuleiten, die als Emissions-Hotspots gelten. Daher sollten die tatsächlichen Verbrauchsdaten stets die erste Wahl für eine aussagekräftige und belastbare CO2-Bilanz als Ausgangsbasis für eine auf Reduktion ausgerichtete Klimaschutzstrategie sein.
5. Mehr Transparenz für Klimaschutzprojekte und CO2-Einsparung
Die mit der verstärkten Bereitschaft zu mehr Klimaschutz einher gehenden Maßnahmen setzen voraus, dass Unternehmen und weitere beteiligte Akteure ein klares Verständnis davon haben, in welchen Schritten und mit welchen Methoden dies funktionieren kann. Organisationen wie ICROA oder TSCVM arbeiten bereits seit Längerem daran und wollen die Aufklärung rund um das Konzept Klimaneutralität, CO2-Reduktion und CO2-Ausgleich und den entsprechenden Markt dazu verstärken.
Eine Herausforderung wird dabei sein, einerseits eine zusätzliche Nachfrage nach hochqualitativen, zertifizierten Projekten zu generieren und gleichzeitig entsprechende Portfolios dazu verfügbar zu halten und auszubauen. Immerhin bewirken die regulativen Maßnahmen, Aktualisierungen der Zertifizierungsstandards wie VCS oder Gold Standard, Initiativen seitens des Marktes und Transparenzanforderungen der Öffentlichkeit eine deutliche qualitative Steigerung der Klimaschutzprojekte, was nur im Sinne des Klimaschutzes sein kann.
Projektbetreiber, Vermittler und Dienstleister wie ClimatePartner werden ihre in den jeweiligen Projekten stattfindenden Tätigkeiten mit noch größerer Transparenz und Aktualität dokumentieren, als es bislang der Fall war. Sie investieren zudem verstärkt in die Entwicklung oder Förderung neuer Projekttechnologien, um technologische Möglichkeiten wie Carbon Capture and Storage aber auch Konzepte wie Bambus als Holzalternative bei der Zellstoffproduktion nutzbar zu machen.
6. Die Unternehmen verstehen und handeln
In einer Umfrage unter den mehr als 1.000 Teilnehmenden des Climate Action Summit im November 2021 wurde deutlich, wie Unternehmen ihre Klimaschutzmaßnahmen 2022 verstärken und ausbauen werden. Auf Rang 1 ihrer Maßnahmen stehen die Reduktion von Unternehmensemissionen, gefolgt von der Einhaltung der erhöhten Anforderungen an Lieferanten und Geschäftspartner. Auf Rang 3 steht die Ausweitung der CO2-Bilanzierung auf weitere Produktgruppen und Geschäftsbereiche.
Auch wenn Marktanforderungen von Geschäftspartnern, Lieferanten oder auch Investoren einen starken Einflussfaktor auf die Klimaschutzstrategien der Unternehmen haben, liegt der größte Einflussfaktor in der wachsenden Überzeugung, aktiv zum Klimaschutz beitragen zu müssen.
Diese existiert unternehmensweit und über alle Unternehmensebenen. Führungskräfte und Mitarbeitende engagieren sich gemeinsam z.B. bei der Unterstützung regionaler Klimaschutzprojekte und gemeinsamer Aktionen dazu.
Klimaschutzmaßnahmen sollten klar kommuniziert werden.
7. Noch mehr Transparenz in der Klimaschutzkommunikation
Das Verständnis und die Akzeptanz für die Klimaschutzmaßnahmen von Unternehmen in der Öffentlichkeit wird entscheidend von einer klaren, informierenden und transparenten Kommunikation ihrerseits abhängen. Längst reicht es nicht mehr aus, nur Absichten oder vage Zielsetzungen zu kommunizieren. Angaben müssen überprüfbar sein, die Ziele und Wege dorthin sollten offengelegt werden.
Basis und wichtiges Element der Kommunikation sind verlässliche und detaillierte Informationen zu den Umweltauswirkungen eines Unternehmens oder seiner Produkte. Transparente Klimaneutral-Label mit ID-Tracking zum Abfragen umfassender Angaben wie Reduktionsmaßnahmen und -strategien, Umfang und Methoden des CO2-Ausgleichs bieten hier gleich zweierlei Nutzen: Unternehmen können ihre Maßnahmen sichtbar machen und ihren Zielgruppen vermitteln. Diese wiederum erhalten durch die Kennzeichnung Orientierung und Entscheidungshilfen beim Einkauf.
So umfangreich die Informationen hier bereits sein mögen – es wird darauf ankommen, sie glaubhaft in einen Zusammenhang mit den weiteren Nachhaltigkeitszielen im Unternehmen zu stellen.
Die voraussichtlich im März veröffentlichte EU Green Claims Law will hierfür eine verbindliche Vorlage liefern. Unternehmen, die „grüne Behauptungen“ aufstellen, sollten diese anhand einer Methodik zur Bewertung ihrer Auswirkungen auf die Umwelt belegen. Aktuell konzentriert sich das Gesetz noch stark auf Themen rund um CO2-Emissionen, während andere Umweltaspekte eher im Hintergrund stehen. Eine endgültige Formulierung und Gewichtung der Themen steht derzeit noch aus.
8. Internationalisierung über immer mehr Branchen hinweg
Eine Entwicklung, die auch ClimatePartner durch die Zusammenarbeit mit inzwischen über 5.000 Unternehmen aus 35 Ländern bestätigen kann, ist die Ausweitung unternehmerischer Klimaschutzmaßnahmen auf weitere internationale Märkte und Branchen. Dabei gehen die beabsichtigten Emissionsreduktionen mit erhöhter Ressourceneffizienz, der Suche nach alternativen Rohstoffen oder neuen Vertriebskonzepten einher.
Viele Hersteller von Konsumgütern, Lebensmitteln und Kosmetik sowie Handelsunternehmen wie Drogerien, der Lebensmitteleinzelhandel oder Bekleidungsunternehmen weiten ihre Maßnahmen aus und beziehen zusätzliche Produkte oder Geschäftsbereiche in die CO2-Bilanzierung mit ein. Dies geschieht in dem Maße, wie sich auch die Vertriebswege von Produkten weiter internationalisieren und Onlineplattformen wie zum Beispiel Amazon mit dem Climate Pledge Friendly Programm hierfür eine neue, internationale Reichweite für klimafreundliche Produkte bieten.
9. Klimaschutz von innen
Einflüsse auf die Unternehmen von ganz anderer Seite kommen auch durch die verstärkten Überzeugungen von Mitarbeitenden und Bewerbern. Vor allem bei den nach 2000 geborenen Milennials stehen Sinnhaftigkeit und Werte im Mittelpunkt ihrer Berufswahl. Hier steht Klimaschutz immer öfter an erster Stelle. Um diese Kräfte als aktuelle und zukünftige Talente gewinnen und halten zu können, müssen Unternehmen selbst ihre Tätigkeiten und Ausrichtungen noch mehr überprüfen.
Welch hohen Stellenwert der „Purpose“-Antrieb hat, kann ClimatePartner aus der Erfahrung mit dem eigenen Wachstum selbst bestätigen. Zwischen Januar 2021 und Januar 2022 konnten 220 neue Mitarbeitende gewonnen werden, ein Großteil davon vor allem auch durch die Perspektive auf eine Tätigkeit, mit der ein direkter Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.
Diese Überzeugung wirkt tief in die Unternehmen hinein. Initiativen für mehr Social Responsibility oder die Unterstützung regionaler Umweltschutzprojekte werden bereits jetzt sehr stark von den Mitarbeitenden eingefordert und unterstützt, mit wachsender Tendenz. ClimatePartner sieht bei seinen Kunden zudem ein zunehmendes Interesse für regionale Projekte zum Bäumepflanzen, zur Renaturierung von Mooren oder Brachflächen oder den Umbau von Wäldern zu mehr Widerstandskraft und Klimaanpassung. Solche regionale Projekte generieren zwar selbst keine Emissionsminderungszertifikate und können somit auch nicht zum Ausgleich restlicher CO2-Emissionen verwendet werden. In Kombination mit einem zertifizierten, internationalen Projekt sind sie aber eine wichtige Ergänzung zum Klimaschutzengagement von Unternehmen, das sowohl nach Außen als auch nach Innen wirkt.
Informationen und Trainings zu den zentralen Aspekten im unternehmerischen Klimaschutz sowie zu ausgewählten Kernthemen bieten die ClimatePartner Online Academy sowie die ClimatePartner Deep Dives. Aktuelle Termine und Themen sind hier einsehbar: https://www.climatepartner.com/de/academy
Autoreninfo:
Dieter Niewierra, geb. 1972, hat an den Universitäten Regensburg und Tempe/Arizona studiert und die ersten Jahre seines Arbeitslebens in Redaktionen und PR-Agenturen verbracht. Seit 2019 verantwortet er den Bereich Corporate Communications bei ClimatePartner und betreut hier die externe Kommunikation des Unternehmens. Er blickt auf langjährige Erfahrung in der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzkommunikation zurück, mit Stationen im Bereich Nachhaltigkeits-/ESG-Rating sowie der Mitwirkung an mehreren Publikationen zum Thema.
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https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/1216_ClimatePartner_05-scaled.jpg19202560Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-09 13:47:432022-02-09 13:47:44Das sind die Klimaschutztrends 2022
Finanzinstitute können Web3-Technologien nutzen, Zahlungsmittel mit natürlichen Ressourcen zu koppeln und um so Nachhaltigkeit und Regeneration in den Mittelpunkt des Wirtschaftssystems zu stellen. Lesen Sie, wie Blockchain-Technologie dabei hilft, das Klimaproblem des Finanzwesens zu lösen.
von Dr. Markus Franke, Partner bei cLabs, der an Celo arbeitet und Dr. Slobodan Sudaric, Partner bei cLabs, der an der Climate Collective Initiative arbeitet.
Wenn es um Geld geht, haben sich die Menschen im Laufe der Geschichte hauptsächlich auf dessen Verwendung als Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Rechnungseinheit konzentriert. In der Verwendung von Geld als Zahlungsmittel war die Menschheit kreativ, von Tierhäuten und Muscheln, über Papier- und Metallwährungen, zu elektronischem Geld auf Bankkonten.
In seiner Funktion hat sich das Geld aber im Großen und Ganzen in den letzten Jahrhunderten nicht viel verändert. Betrachtet man es als eine Technologie so dient Geld heute denselben Zwecken wie etwa im 17. Jahrhundert. Das ist bemerkenswert, denn während die Menschen überall hart daran gearbeitet haben, fast alles rund um das Geld zu erneuern, wurde funktionale Innovation im Bereich Währung weitestgehend ignoriert. Wie kann es sein, dass in einer Welt, in der wir uns darauf konzentrieren, fast alles besser, einfacher und nachhaltiger zu machen, das Geld nicht näher betrachtet und verbessert wird?
Und, was in Anbetracht des Klimawandels noch wichtiger ist, warum haben wir uns keine Gedanken über seine negativen Auswirkungen auf die Umwelt gemacht? Da wir immer mehr über die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels lernen, müssen wir uns darauf konzentrieren, den Klimaschutz zu einem zentralen Merkmal des Geldes und des globalen Finanzsystems, einschließlich der damit verbundenen Kapitalströme, zu machen.
Neue Technologien können dabei helfen Währungen nachhaltiger zu gestalten und in Umlauf zu bringen, beispielsweise durch die Nutzung nachhaltiger Blockchain-Technologie. Entgegen dem, was uns manche Schlagzeilen weismachen wollen, ist nicht jede Blockchain schlecht für’s Klima. Im Gegenteil, Blockchain-Technologie ermöglicht es Menschen überall auf der Erde, auf eine Weise zu handeln, die nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch die Auswirkungen des Klimawandels umkehrt, anstatt zur Krise beizutragen.
Geld kostet oft zu viel.
— Ralph Waldo Emerson
Das ökologische Problem des Finanzwesens
Wenn wir die Worte „gesunde Wirtschaft“ hören, denken wir sofort an ein wachsendes BIP, hohe Beschäftigungszahlen und Verbrauchervertrauen. Kurz: eine Steigerung von Produktion und Konsum. Diese Definition lässt jedoch die hohen Kosten außer Acht, wie unser Planet für eine florierende Wirtschaft zahlt. Sie ignoriert die negativen Auswirkungen unseres wirtschaftlichen Handelns auf unsere Umwelt etwa durch Verschmutzung und den Verbrauch natürlicher Ressourcen.
Wir sollten uns eingestehen, dass Geld und die täglichen Kapitalflüsse unseres globalen Finanzsystems in hohem Maße zu unserer derzeitigen ökologischen Krise beitragen. Laut einem im April veröffentlichten Bericht des CDP, einer gemeinnützigen Organisation, die sich durch Forschung für eine nachhaltige Wirtschaft einsetzt, sind die Treibhausgasemissionen, die mit den Investitions- und Kreditaktivitäten der Finanzinstitute verbunden sind, im Durchschnitt mehr als 700 Mal höher als ihre direkten Emissionen.
Geld, wie wir es heute kennen, folgt blind dem, was die Wirtschaft tut – es fungiert als Schmiermittel, dessen Angebot sich ausdehnt und schrumpft, je nach den Bedürfnissen der Wirtschaft. Es bietet keine Funktionen, um beispielsweise die mit der Nutzung verbundenen ökologischen Kosten zu berücksichtigen. Digitale Währungen hingegen können in dieser Hinsicht „intelligent“ sein. Sie können nicht nur der Nachfrage der Wirtschaft nach Zahlungsmitteln dienen, sondern auch dem Umweltschutz und der ökologischen Regeneration.
Aufbau nachhaltiger Währungen und Finanzprozesse auf der Blockchain
Blockchain-Technologie kann und wird die Welt verändern. Dessen sind wir uns sicher, denn sie ermöglicht Innovationen in der Art und Weise, wie wir tagtäglich Transaktionen durchführen.
Dank der Blockchain-Technologie sind wir in der Lage, Kryptowährungen zu schaffen, die, wenn sie weit verbreitet sind, dazu beitragen könnten, unsere aktuelle ökologische Krise zu überwinden.
Smart Contracts und algorithmische Währungsreserven ermöglichen digitale Währungen, die durch natürliche Ressourcen – sogenanntes Naturkapital – gedeckt sind. Ein Beispiel hierfür sind die nachhaltigen Mento Stablecoins der Celo-Blockchain. Zahlungsmittel, die durch Naturkapital gedeckt sind, können dazu beitragen, ein Zahlungssystem zu schaffen, in dem jedes Wirtschaftswachstum und damit verbundener Anstieg des Zahlungsverkehrs zum Anstieg der Währungsreserve aus natürlichen Ressourcen und damit zur Erhaltung und Regeneration dieser Ressourcen führt.
Während die Idee naturkapitalgedeckter Währungen für viele neu ist, wurde sie ursprünglich von Charles Eisenstein in seinem Buch Sacred Economics vorgestellt. Eisenstein hat beobachtet, dass historisch betrachtet der Wert einer Währung von den Gütern abgeleitet wurde, die die Währung decken. Dies erzeugte wiederum einen Anreiz, diese Güter vermehrt zu erzeugen und bereitzustellen.
Als Geld beispielsweise durch Gold gedeckt war, wurde die Anhäufung von Gold zur obersten Priorität. Gold zu schürfen war wie Geld drucken. Als Geld durch Viehbestand gedeckt war, vergrößerten Viehzüchter ihre Herden. Warum also, so schlug Eisenstein vor, decken wir unser Geld nicht mit Dingen, die wir schätzen und die immer knapper werden – unberührte Wälder, saubere Flüsse, saubere Luft usw.. Warum eigentlich nicht?
Die Wirtschaft von morgen gestalten
Die Welt muss das Konzept “gesunde Wirtschaft” neu denken. Dabei darf es nicht nur um Produktion und Konsum gehen, sondern um den ökologischen Zustand unseres Planeten an sich. Neue Technologien wie die Blockchain geben uns die Möglichkeit, über Nachhaltigkeit hinaus zur Regeneration unserer Umwelt beizutragen.
Erfahren Sie mehr darüber, wie Celo und andere Finanz- und Wirtschaftsorganisationen im Rahmen der Initiative Climate Collective gemeinsam gegen den Klimawandel vorgehen.
Über die Autoren:
Dr. Markus Franke ist Partner bei cLabs und arbeitet an Celo. Celo hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Finanzsystem aufzubauen, das die Voraussetzungen für Wohlstand für alle schafft. Dr. Franke konzentriert sich auf Forschung, Plattformökonomie undStabilität. Er arbeitet seit über 15 Jahren an der Schnittstelle von Finanzen, Wirtschaft und Forschung bei verschiedenen Unternehmen, darunter J.P.Morgan, Merrill Lynch, risklab, AllianzGI und verschiedenen Forschungseinrichtungen wie der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Columbia Business School in New York und der Hong Kong University of Science and Technology. Er hat einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften. Dr. Markus Franke bei LinkedIn
Dr. Slobodan Sudaric ist Partner bei cLabs, wo er das Team für regenerative Wirtschaft leitet und die Climate Collective Initiative koordiniert. Seine Arbeit konzentriert sich auf Reservemanagement und die Schaffung innovativer Tokenmodelle an der Schnittstelle von Blockchain, Ökonomie, und Climate-Tech. Bevor er in den Blockchain-Bereich einstieg, arbeitete Dr. Sudaric bei NERA Economic Consulting, wo er Unternehmen, Anwaltskanzleien und öffentliche Einrichtungen in den Bereichen Wettbewerb, Regulierung und Marktdesign beriet, mit einem Schwerpunkt auf dem Energiesektor. Vor seiner Beratertätigkeit, arbeitete er in unterschiedlichen Positionen im Forschungs- und Finanzsektor. Er promovierte in Industrieökonomie und angewandter Spieltheorie an der Humboldt-Universität zu Berlin und erwarb einen Master-Abschluss in Finanzwirtschaft an der London School of Economics. Dr. Slobodan Sudaric on LinkedIn
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/network-g848f312bb_1920.jpg13221920Martina Bartlett-Mattishttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngMartina Bartlett-Mattis2022-02-09 13:08:292022-02-09 13:11:16Blockchain-Potenziale für ein klimafreundliches Finanzwesen
Es war wohl zu der Zeit, als ich Student an der Uni war. Immer mal wieder ließ mich eine Radiowerbung, der ich nur mit halbem Ohr zuhörte, mit den Worten „der starke Partner an Ihrer Seite” aufschrecken: „Huch! Was macht meine Freundin im Radio…?” Ehrlich gesagt verstehe ich bis heute nicht, wie eine Versicherungsgesellschaft, eine Bank oder ein Automobilkonzern den Anspruch haben kann, mein „Partner” zu sein.
Michael Marz über Grundpfeiler einer funktionierenden IT-Partnerschaft
Partner stärken, heißt sich selbst stärken
Heute bin ich selbst Partner-Manager. Aber kein Eheberater, wie die Bezeichnung vermuten lassen könnte, oder in einer der oben genannten Branchen, sondern in der IT: bei Devoteam, einer IT-Beratungsfirma, für Red Hat, ein IT-Technologieunternehmen. Ich nenne diese Art der Partnerschaft „IT-Partnerschaft”. Viele erfolgreiche Technologiehersteller setzen zur Unterstützung ihres eigenen Wachstums immer mehr darauf, nicht nur selbst mehr Personal auszubilden, sondern andere Unternehmen, die „Partner”, darin zu befähigen, die eigenen Produkte für Kunden wertvoller zu machen. Sei es dadurch, dass die Partner die Produkte in ihre eigenen Technologien integrieren und damit neue Produkte und Innovation schaffen, oder dadurch, dass die Partner die Kunden beim Einsatz der Produkte durch Beratungsdienstleistungen unterstützen. Durch das Investieren in eine solche Partnerschaft wird also sowohl die Nachfrage nach den eigenen Produkten als auch die Lieferfähigkeit gegenüber den Kunden gesteigert.
Grundpfeiler einer funktionierenden IT-Partnerschaft
Die wichtigste Grundlage einer funktionierenden IT-Partnerschaft sind kompatible Ziele beider Partner, denn letzten Endes muss sich der Erfolg an zwei Geschäftsergebnissen messen lassen. Auch sollten die jeweiligen Firmenkulturen zueinander passen. Wie ist die Rollenverteilung der Partner? Welche Dinge liegen in der Verantwortung der einen Seite, welche bei der anderen, was wird gemeinsam gemacht? Kommunikation ist wichtig, und die am besten so offen wie möglich. Dazu gehört regelmäßiger und idealerweise persönlicher Austausch, denn so manche gute Idee kommt viel eher bei einem Glas Wein oder Bier (oder in speziellen Fällen auch mal Gin) als beim Abarbeiten einer Tagesordnung auf einer Videokonferenz.
Auch ist Zuverlässigkeit unabdingbar in jeder Art von Partnerschaft. Auch in der IT kann diese nur dann gewährleistet werden, wenn man nicht alles verspricht, sondern nur solche Dinge zusagt, die man auch einhalten kann, und Fragezeichen anmeldet, wenn ein Plan die eigenen Möglichkeiten zu überschreiten droht.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
Für ein Technologieunternehmen auf Partnersuche ist „Partner Enablement” der Schlüssel zum Erfolg. Mit dem „OPEN”, dem „Online Partner Enablement Network” stellt beispielsweise Red Hat seinen Partnern umfangreiche Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu kommen Workshops und Trainings für verschiedene Zielgruppen (Technik, Architektur, Vertrieb usw.), vor allem bei technischen Neuerungen. In vierteljährlichen Planungs- und Review-Treffen werden gemeinsame Aktionen geplant, darunter unter anderem Marketingkampagnen sowie die Bereitstellung von Marktentwicklungsgeldern, gegenseitige Präsenz und Vorträge auf Veranstaltungen des Partners, gegenseitige Unterstützung im Vertrieb, Erhöhung der Sichtbarkeit des Partners in den sozialen Medien durch Produktion und Verbreitung von Podcasts, Filmen und Whitepapers – und vieles mehr. Ein großes Plus ist es, wenn ein IT-Partner-Ökosystem geschaffen werden kann, in dem Austausch und Unterstützung sogar unter eigentlich konkurrierenden Partnern stattfindet.
Und was haben die Kunden davon?
Auch und gerade für die Kunden bringen derartige Konstellationen deutliche Vorteile. Bereits bestehenden Kunden des Technologieunternehmens erfahren neben deutlich erhöhten Personal- und damit Lieferkapazitäten durch den Dienstleister eine ganzheitlichere Beratung, da dieser in der Regel ein breiteres Produktportfolio bedienen kann. Bereits bestehende Kunden der Beratungsfirma rücken näher an den Technologiehersteller. Letztlich erfolgt die Betreuung der Kunden aus verschiedenen Blickwinkeln und wird dadurch wertvoller.
Das vielleicht Wichtigste zum Schluss: „Bedenke den Spaß!“[1]
Es ist eine alte Weisheit: Was man mit Spaß macht, macht man auch gut. Beide Parteien einer IT-Partnerschaft tun gut daran, die Partnerschaft lebendig zu gestalten – ein herausforderndes Unterfangen in Corona-Zeiten. Schließlich beinhaltet eine IT-Partnerschaft ein komplettes Netzwerk von Beziehungen, denn es geht nicht nur um den Dialog zwischen den Partner-Managern auf beiden Seiten, sondern um Kommunikation auf vielen Ebenen: Account-Management, Marketing, Technik und mitunter auch zwischen Management. Je mehr Enthusiasmus dabei entsteht, desto größer ist letztlich der Erfolg für beide Seiten.
*Dr. Michael Marz ist Partner-Manager bei Devoteam
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/Michael-Marz-1.jpg13652048Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-09 12:17:332022-02-09 12:17:36IT-Partnerschaften: Gemeinsam zum Erfolg
Ein Gastbeitrag von V. Brennan, Senior Director of Engineering bei Slack
Nichts ist so sicher wie der Wandel: Ständige Veränderung und unvorhergesehene Ereignisse gehören im Projektmanagement zur Tagesordnung. Flexibilität und schnelle Reaktionszeiten sind daher entscheidende Faktoren im Arbeitsalltag. Methoden aus dem agilen Projektmanagement bieten eine Antwort auf die zunehmende Geschwindigkeit, mit der sich Gegebenheiten verändern und Projekte umgesetzt werden müssen. Dieser Beitrag zeigt, was agile Zusammenarbeit ausmacht und wie Slack seine eigene Plattform nutzt, um agile Projekte umzusetzen.
Knapp 20 Jahre ist es bereits her, dass US-Softwareentwickler mit dem Agilen Manifest das Grundgerüst der agilen Bewegung schufen. Trotzdem hat das agile Arbeiten nichts von seiner Gültigkeit verloren. Auch wenn die agilen Methoden ihren Ursprung in der Softwareentwicklung haben, werden sie mittlerweile auch bei Projekten in anderen Unternehmensbereichen eingesetzt. Kein Wunder, denn sie bringen viele Vorteile mit sich. So können sie beispielsweise die Unternehmenskultur stärken und Arbeitsgruppen dabei helfen, schnell und flexibel zu agieren. Damit das agile Arbeiten funktioniert, müssen Projektteams – egal aus welchem Ressort – folgende vier Werte fest im Blick behalten:
1. Faktor Mensch im Fokus
Bei agilen Methoden stehen Individuen sowie deren Interaktionen im Fokus und sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge. Das erscheint einleuchtend – immerhin sind es Menschen, die auf Geschäftsanforderungen reagieren und die Entwicklung von Lösungen und Produkten vorantreiben. Doch was theoretisch plausibel klingt, ist in der Praxis noch längst nicht an der Tagesordnung. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter:innen konsequent in allgemeine und fachspezifische Prozesse einbinden und darauf achten, dass sie echtes Verständnis dafür entwickeln. Ist das nicht der Fall, konzentrieren sich die Arbeitnehmer:innen womöglich nur stur auf Abläufe und Tools und sind weniger in der Lage, auf Veränderungen und neue Bedürfnisse einzugehen. Eine hilfreiche Methode dafür ist die Retrospektive. Sie funktioniert wie eine Feedback-Schleife – nur eben nicht nach Abschluss des Prozesses, sondern als eine Art Zwischenfazit. Nach einem gewissen, vorher definierten Zeitraum werden Prozesse und die Zusammenarbeit im Projektteam überprüft. Das Ziel ist, Hürden im Projektablauf oder zwischenmenschliche Konflikte schneller zu erkennen und passende Lösungen zu finden. Retrospektiven bilden einen geschützten Rahmen für ein Team, um ehrliche Erkenntnisse zu gewinnen, Arbeitsfortschritte zu bewerten, Unzufriedenheit offen anzusprechen und im Dialog gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit zu entwickeln. Kollaborationsplattformen wie Slack bieten eine passende Plattform, um Retrospektiven auch unabhängig von Ort und Zeit durchzuführen. Slack selbst etwa nutzt eigens für Retrospektiven erstellte Channels für virtuelle Notizen, Brainstormings, Diskussionen sowie digitale Umfragen.
2. Funktionalität vor Dokumentation
Agile Zusammenarbeit bedeutet, lösungsorientiert zu denken. Daher fokussiert sie sich auf die Funktionalität von Produkten statt auf die umfassende Dokumentation. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die Dokumentation per se abgeschafft wird, sondern zu Gunsten der Agilität in den Hintergrund rückt: Sie sollte alle nötigen Informationen für einen reibungslosen Arbeitsablauf zur Verfügung stellen, jedoch nicht die Kreativität und Inspiration ausbremsen. Denn es liegt in der Natur von Entwicklungsteams, so schnell wie möglich funktionierende Prototypen zu entwerfen und nicht zuvor erst detailliert ihre Abläufe zu dokumentieren.
Um diese Prozesse zu fördern, sind Sprint-Demos ein beliebtes Instrument agiler Teams. In diesen informellen Meetings werden Arbeitsergebnisse, Produktupdates und organisatorische Themen aufgezeigt und besprochen. So lassen sich mögliche Stolpersteine oder fehlende Kompatibilität zu anderen Elementen rechtzeitig erkennen und ausbessern. Im Gegensatz zur Retrospektive, bei der alle Beteiligten gemeinsam die bisherigen Ergebnisse beleuchten und gegebenenfalls Adaptionen hinsichtlich des weiteren Vorgehens vornehmen, sind Demos Präsentationen zum aktuellen Stand. Hierfür ist eine kontinuierliche Kommunikation, kurze Feedback-Schleifen und Vertrauen in die Kolleg:innen notwendig. Durch die sich häufig ändernden Anforderungen bei agilen Teams ist eine erhöhte Frequenz von Absprachen notwendig. Unternehmen können in Kollaborationsplattformen wie Slack einen Ort der Selbstdokumentation finden, in dem ein Großteil dieser Diskussionen und Prozesse direkt abgebildet werden kann. So sind die Projektteams in der Lage sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und ihren Kund:innen schneller einen reellen Mehrwert zu bieten.
3. Enge Zusammenarbeit mit Stakeholdern
In vielen Branchen besteht bei der Entwicklung eines Produkts lediglich zu Beginn, bei der Vertragsverhandlung und am Projektende Kontakt zu den Auftraggeber:innen. Bei agilen Arbeitsweisen hingegen werden Kund:innen als treibende Kraft angesehen und daher von Anfang an in die Produktentwicklung einbezogen. Ein reger Austausch, der auch kreative Zwischenschritte beinhaltet, kann so den Projektfortschritt schneller vorantreiben und bezieht die Wünsche der Kund:innen stärker mit ein. Hier sollten Unternehmen auf eine möglichst unbürokratische Zusammenarbeit setzen, damit etwa kleinteilige Vertragsverhandlungen nicht vom eigentlichen Ziel ablenken. Spezifische Fragen zu Vertragsbedingungen sollten aus diesem Grund in separaten Terminen geregelt werden, die nichts mit dem eigentlichen Produktentwicklungsprozess und der kreativen Zusammenarbeit zu tun haben. Um die Zufriedenheit der Kund:innen zu gewährleisten, arbeitet Slack bei der Produktentwicklung eng mit allen beteiligten Partner:innen zusammen und nutzt die daraus resultierenden schnellen Feedbackschleifen für eine effiziente und zielorientierte Zusammenarbeit. Slack Connect ermöglicht es den Entwicklerteams, sich in gemeinsamen Channels direkt mit Kund:innen und Partner:innen aus anderen Unternehmen auszutauschen. Durch diese enge Vernetzung kann auch über Unternehmensgrenzen hinweg in Echtzeit kommuniziert und ein Projekt zeitoptimiert bearbeitet werden.
4. Flexible Projektplanung
Da die agile Zusammenarbeit sehr schnelllebig ist, müssen auch die Projekte entsprechend schnell aufgesetzt und geplant werden. Zwar werden vorab ebenfalls Ziele definiert und Arbeitsschritte festgelegt, doch agile Projektplanung wird vor allem dafür genutzt, um durch eine flexible und schnelle Anpassung (auch Pivot genannt) aus neuen Anforderungen jederzeit neue Maßnahmen zu entwickeln und so den größten Mehrwert für das zu entwickelnde Produkt zu generieren. Statt sich also nur auf die Erstellung einer Roadmap und das Festlegen von Deadlines zu konzentrieren, werden bei agilen Methoden zusätzliche Faktoren wie etwa Teamkapazitäten oder technische Voraussetzungen mitgedacht und bewertet. Herausforderungen wie Ressourcen-Engpässe können so schnell identifiziert und die Zuständigkeiten einzelner Bereiche bei Bedarf angepasst werden. Um ein Pivot-orientiertes Projektmanagement im Arbeitsalltag umzusetzen, nutzt Slack vermehrt die eigene Funktion Slack Huddles: ein Audio-basiertes Kommunikationstool. Mit Huddles können Mitarbeiter:innen schnell in Gespräche ein- und aussteigen, wodurch organisatorisch aufwendige und starre Meetings überflüssig werden. Produktmanager:innen, Ingenieur:innen und Führungskräfte können sich zudem schnell über Fortschritte austauschen, Pläne anpassen oder sich gegenseitig unterstützen.
Der individuelle Mix ist entscheidend
Kein Unternehmen und kein Projektteam ist wie das andere. Daher gibt es letztendlich keinen allgemeingültigen Fahrplan für einen Projekterfolg. Die Lösung ist vielmehr eine individuelle Mischung agiler Methoden. Wichtig ist vor allem, dass Unternehmen die Unterschiede ihrer einzelnen Mitarbeitenden und Projektteams wertschätzen und diese Vielfalt für den bestmöglichen Output nutzen, statt alle Beteiligten in das gleiche, enge Korsett aus Vorgaben und Prozessen zu zwängen. Entscheidend bei der agilen Zusammenarbeit sind nicht die Prozesse, sondern dass die Teams es verinnerlichen, jederzeit schnell und flexibel auf Veränderungen zu reagieren statt starr an Abläufen und Prinzipien festzuhalten. Technische Hilfsmittel wie die passende Kollaborationsplattform als zentraler Ort der Zusammenarbeit können dabei helfen, eine agile Unternehmenskultur zu entwickeln und zu fördern.
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BG3000 jetzt klimaneutral: Simone Stein-Lücke und Alexander Graf Lambsdorff stellen ersten ESG Bericht des Unternehmens vor.
Seit Januar 2022 sind Teile der neuen EU-Taxonomie-Verordnung in Kraft. Immer mehr mittelständische und sogar kleinere Unternehmen müssen schon jetzt oder in absehbarer Zeit über ihre Nachhaltigkeit berichten. „Vielen Familien- und Traditionsunternehmen bereitet das Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung zu Recht noch Bauchschmerzen. Der European Green Deal zwingt Unternehmen aber dazu, früher oder später diese Berichte anzufertigen. Deswegen kann es sinnvoll sein, die drohenden Pflichten als Chance zu begreifen. Denn eine klare Nachhaltigkeitsstrategie kann Wettbewerbsvorteile verschaffen und trägt zu einem zeigemäßen Image bei.“
Der in Bonn lebende stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende ermutigt Unternehmen, ihre großen Standortvorteile zu nutzen: „Der Wirtschaftsstandort Bonn Rhein-Sieg bietet hervorragende Voraussetzungen für nachhaltiges Wirtschaften. Von Forschung über NGOs bis hin zu innovativen Startups ist hier alles angesiedelt. Diese Netzwerke müssen nur kreativ genutzt werden.“
Als Beiratsmitglied begleitet Alexander Graf Lambsdorff das Bonner Social Impact-Unternehmen BG3000. Geschäftsführerin Simone Stein-Lücke möchte kleinen und mittelständischen Unternehmen Mut machen, das Thema Nachhaltigkeitsmanagement schnellstmöglich anzupacken: „Seien Sie Early Bird und gehen Sie heute den ersten Schritt“, ermutigt die ehemalige Bezirksbürgermeisterin von Bad Godesberg. Seit über zehn Jahren engagiert sie sich in Bonn für Corporate Social Responsibility (gesellschaftliche Unternehmensverantwortung). In Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Bonn Rhein-Sieg hat sie 2010 die CSR-Frühstücke ins Leben gerufen. Ihr Unternehmen BG3000 ist jetzt klimaneutral, dem UN Global Compact beigetreten und legt seinen ersten ESG-Bericht vor. ESG steht für die Bereiche Umwelt (Environment), gesellschaftliche Aspekte (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance).
„Unsere gesellschaftliche Mission als Social Impact-Unternehmen für Digitale Bildung möchten wir ganzheitlich im Einklang mit der Umwelt verfolgen“, erklärt sie. Die größte Herausforderung für ihr Unternehmen sieht die Bildungsaktivistin im CO2-Ausstoß durch die Autofahrten zu den Camps in Schulen und Betrieben. 35.000 junge Menschen hat die BG3000 seit 2014 bundesweit für die Risiken und Chancen der digitalen Welt sensibilisiert. Die Projektpause 2020 nutzte das Management, um eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und konsequent in den Unternehmensprozessen zu verankern. Mit Erfolg: Die gefahrenen Kilometer der Camp-Flotte konnten im Jahr 2021 um 70 Prozent reduziert werden, der Rest wurde in Kooperation mit der Stiftung Wilderness International kompensiert.
Möglich wurde diese enorme Reduktion durch eine Kombination von Präsenz-Veranstaltungen mit Online-Live-Workshops: „Aktuell trainieren wir beispielsweise gemeinsam mit der IHK Mittlerer Niederrhein die Digitalkompetenzen von 1.000 Auszubildenden im Raum Krefeld, Mönchengladbach und Neuss. Dank der Förderung durch das Land NRW ist die Teilnahme an den Online-Live-Workshops kostenlos, und die Azubis sind begeistert“, berichtet Stein-Lücke über den Etappensieg. Für 2022 hat sich die BG3000 ehrgeizige neue ESG-Ziele gesteckt: „Wenn man sich einmal auf den Weg macht, sieht man, wie weit er ist. Aber ich genieße jeden Schritt, denn mein gesamtes Team läuft energiegeladen mit. Mir ist auch klar geworden, wie wichtig es besonders jungen Menschen ist, für ein nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen zu arbeiten. Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Recruiting-Faktor.“ Einen Vorteil habe die BG3000 natürlich im Bereich soziale Verantwortung: „Mit unseren Smart Camps schließen wir die enorme digitale Bildungslücke zwischen Schule und Ausbildungsbetrieb. Unser Produkt ist per se nachhaltig“, freut sich Simone Stein-Lücke.
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/Pressefoto-PK-ESG-Bericht-1.jpg15362048Bernhard Haselbauerhttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngBernhard Haselbauer2022-02-09 08:36:102022-02-09 08:37:04Runter von der Bremse: Nachhaltigkeit als Chance begreifen
Händlerbefragung von Payonezum Thema „Umgang mit Zahlungssystemen heute und in der Zukunft“.
Im Mittelpunkt standen die Fragestellungen, wie der Handel im Zuge der Digitalisierung, hybrider Off- und Online-Verkaufs-Choreographie mit der gleichzeitig immer schnelleren Entwicklung neuer Zahlverfahren umgeht, wie er mögliche Potenziale für den eigenen Umsatz erkennt und ob sich Trends im jeweiligen Zahlungsmix widerspiegeln.
Befragt wurden 340 PAYONE-Händler in Deutschland, über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg. Der Fokus der Erhebung lag auf dem stationären Handel. Die rasant voranschreitende digitale Transformation bei zugleich immer höheren Erwartungen an Multi- und Omnichannel-Services seitens der Endkonsumenten verändert den stationären Handel tiefgreifend.
Synchron lässt sich diese Entwicklung auch beim Thema Bezahlen ablesen: Die Bandbreite der Zahlungsverfahren im Markt ist in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen; sie haben zum Teil Trends gesetzt. Diese Vielfalt macht die Auseinandersetzung des Händlers mit den diversen Bezahlmethoden unumgänglich, will er auch morgen noch die Kunden von gestern zu seiner Klientel zählen sowie den eigenen Umsatz nicht nur stabil halten, sondern möglichst steigern.
Dazu sieht sich der Händler oftmals dem Dilemma gegenüber, sich zwischen den diversen Bezahl-Optionen entscheiden zu müssen und sein Zahlungskonzept im Hinblick auf Neuentwicklungen – unter Einbeziehung des eigenen Waren- und Dienstleistungsportfolios sowie seiner Kundenstruktur – kontinuierlich im Auge zu behalten. In diesem Kontext ist PAYONE in ihrer Erhebung unter anderem folgenden Fragen nachgegangen:
Welche Bedeutung kommt dem richtigen Zahlungsmix als Umsatztreiber zu?
Mit 48 Prozent schätzen knapp die Hälfte der befragten PAYONE-Händler die richtige Zusammensetzung des Zahlartenportfolios für wichtig1, davon 27 Prozent als sehr wichtig, ein. Knapp 31 Prozent der befragten Händler stufen den richtigen Zahlungsmix als „vergleichsweise wichtig“ ein und erfassen dessen direkten Einfluss auf mögliche Umsatzpotenziale, allerdings ohne Konsequenzen daraus abzuleiten.
21 Prozent der Händler erachten eine ausgewogene Mischung von Bezahlarten und deren kontinuierliche Aktualisierung für ihr Geschäft als unwichtig und geben an, den jeweiligen Status quo an derzeitigen Bezahlarten beibehalten zu wollen.
Brachliegendes Potenzial
Obwohl die Bedeutung des Payment-Mixes und dessen unmittelbarer Zusammenhang in Bezug auf den Umsatz dem Gros der Umfrageteilnehmer bewusst ist, lassen viele Händler enormes Potenzial brachliegen: Allein über 23 Prozent der Unternehmen schätzen, dass zwischen ein und zehn Prozent der Käufe nicht zustande kommen, weil sie nicht die vom Kunden präferierte Zahlungsart anbieten. Vier Prozent der Befragten nehmen sogar Kaufabbrüche von über zehn Prozent hin, weil Kunden nicht gewillt sind, alternativ auf vorgehaltene Bezahlarten auszuweichen.
Diese Ergebnisse werden von den Antworten auf folgende Fragestellung untermauert:
Wie regelmäßig setzen Sie sich mit der Optimierung Ihrer aktuellen Zahlungspalette sowie Innovationen auseinander?
Der rasche technologische Wandel hat in den letzten Jahren eine Vielfalt digitaler und mobiler Zahlungsarten hervorgebracht – ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Obwohl sich das “Payment-Rad” immer schneller dreht, beschäftigen sich 15 Prozent der Unternehmen nach eigenen Angaben „nie“ und weitere 18 Prozent der Händler nur „einmal im Jahr oder seltener“ mit dem Thema.
Fast 20 Prozent der befragten Teilnehmer setzen sich mit der Überprüfung ihres Zahlungsartenkonzeptes erst dann auseinander, wenn eine fehlende Bezahlart zu möglichen Umsatzeinbußen und unzufriedenen Konsumenten führt bzw. sie vom betroffenen Endkunden aktiv darauf angesprochen werden. Etwas mehr als ein Drittel der Händler geben an, auf Medien als Hauptinformationsquelle zu vertrauen und sich je nach Nachrichtenlage sporadisch mit Marktentwicklungen sowie technischen Neuerungen zu befassen.
Der Blick der PAYONE-Händler auf die aktuelle und mittelfristige Zukunft der Zahlungssysteme – heute und in fünf Jahren – wurde ebenfalls abgefragt:
Wie sollten sich Ihrer Meinung nach die Zahlungsarten aktuell und in den kommenden fünf Jahren idealerweise zusammensetzen?
„Cash is still king“: Aktuell ist Bargeld bei 87 Prozent der befragten Händler noch das beliebteste Zahlungsmittel, allerdings übernimmt nach Einsch tzung von 86,5 Prozent der Befragten in fünf Jahren die kontaktlose Kartenzahlung die Führung. Die Bedeutung von Smartphone-Zahlungen via NFC oder Barcode wird derzeit noch als relativ gering eingestuft, wird aber nach Auffassung von knapp 60 Prozent der Händler in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung gewinnen.
Die Etablierung biometrischer Verfahren wird mittelfristig nur von wenigen Händlern als konkurrenzfähige Bezahlart im Zahlungsmix gesehen. Der Einsatz von Kryptowährungen als gängiges Zahlungsmittel wird von der Mehrzahl der Händler mit Skepsis bewertet und hat auch künftig nur für neun Prozent der teilnehmenden Unternehmen Relevanz.
„Als Partner an der Seite unserer Kunden können wir den häufig als ‚low investment‘ betrachteten Zahlungsmix zum entscheidenden Erfolgsfaktor und ‚Königsmacher‘ in Bezug auf individuelle Umsatzgenerierung und -wachstum werden lassen. „
Niklaus Santschi, CEO PAYONE
Niklaus Santschi, CEO PAYONE, leitet aus den Umfrage-Ergebnissen einen klaren Beratungsauftrag ab:
„Als Händlerdienstleister sehen wir uns in der Verantwortung, unsere Kunden zu begleiten und bestmöglich in ihrem Business zu unterstützen. Wir sind uns bewusst, wie schwer es ist, sich als Laie im „Payment-Dschungel“ zurecht zu finden sowie in Bezug auf Innovationen up-to-date zu sein. Dementsprechend beschäftigen sich die allermeisten Händler, entgegen besseren Wissens, eher ungern mit dem Thema.
In diesem häufig von Unsicherheit und Unlust geprägten Umfeld ist es unsere vorrangige Aufgabe, unseren Kunden die notwendige Orientierungshilfe zu geben, Wissenslücken zu schließen, gemeinsam Auswahlkriterien festzulegen bzw. fehlende Bezahlverfahren zu identifizieren und auszubauen.
So können wir als Partner an der Seite unserer Kunden den häufig als ‚low investment‘ betrachteten Zahlungsmix zum entscheidenden Erfolgsfaktor und ‚Königsmacher‘ in Bezug auf individuelle Umsatzgenerierung und -wachstum werden lassen.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen unseren Händlern, die uns durch ihre Teilnahme wertvolle Einblicke in den Umgang mit bargeldlosen Zahlungsarten gegeben haben und uns helfen, in unserer Beratung und unseren Services noch besser zu werden.“
Die meisten Kundinnen und Kunden erwarten heute eine personalisierte Ansprache. Unternehmen haben es dabei mit großen Herausforderungen zu tun. Eine entscheidende Rolle spielt die Erstellung hochwertiger Personas.
Vor Kurzem veröffentlichte das Beratungsunternehmen McKinsey seinen Report „Next in Personalization 2021“. Er zeigt: Unternehmen, die sich durch große Kundennähe auszeichnen, steigern ihre Umsätze schneller als die Konkurrenz; und je größer die Kundennähe ist, desto höher sind auch die Gewinne.
Unter Marketingfachleuten ist Personalisierung schon seit Jahrzehnten ein Thema. So erstellten sie bereits in den frühen 2000er Jahren personalisierte E-Mail-Kampagnen. Aber warum ist eine personalisierte Kundenansprache überhaupt so wichtig? Weil Unternehmen damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, Kundinnen und Kunden vom Nutzenversprechen ihrer Produkte oder Dienstleistungen zu überzeugen und sich vom Wettbewerb zu differenzieren.
Heute betrachtet die große Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten Personalisierung als Selbstverständlichkeit. Laut dem Report von McKinsey erwarten 71 Prozent von ihnen eine personalisierte Interaktion; und drei Viertel dieser Gruppe sind frustriert, wenn sich diese Erwartung nicht erfüllt.
Zentrale Herausforderungen
Orla van ‘t Hof von Macaw empfiehlt datengestützte Personalisierung in die Unternehmensstrategie zu integrieren.
Wollen Unternehmen das verhindern, haben sie es oft mit einigen zentralen Herausforderungen zu tun:
es gibt eine große Anzahl von Mitbewerbern und es ist schwierig, sich von ihnen zu differenzieren
das Verständnis für die Kundinnen und Kunden ist unvollständig und geprägt von unbewussten Vorurteilen
das Wissen über die Bedürfnisse und Wünsche der Kundinnen und Kunden ist unzureichend
die Interaktionsdaten erweisen sich als zu komplex, um sie in konkrete Aktionen umzuwandeln
ein zentrales System zur Verarbeitung der Daten fehlt
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen hat Macaw beispielsweise ein spezielles Rahmenwerk entwickelt. Es hilft Unternehmen dabei, eine Richtung zu finden und sich kontinuierlich zu verbessern. Dieser Prozess beginnt mit der Definition von Personas, also der Personengruppen, für die gezielte Kundenerlebnisse entwickelt werden sollen. Dabei kommt es entscheidend darauf an, sich wirklich in die Kundinnen und Kunden hineinzuversetzen. Nur dann können Unternehmen sie zur richtigen Zeit mit der richtigen Botschaft ansprechen.
Hochwertige Personas erstellen
Für die Herstellung hochwertiger Personas müssen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden. Häufig konzentrieren sich Unternehmen dabei auf Merkmale wie Alter, Geschlecht, Wohnort, Einkommen und Bildung. Sie allein ermöglichen aber nicht automatisch eine passende persönliche Kundenerfahrung. Das zeigt folgendes Beispiel, das sich auf zwei bekannte Persönlichkeiten bezieht:
Dawn Ligthart setzt personalisierte Kundenerlebnisse um.
männlich
geboren 1948
aufgewachsen im Vereinigten Königreich
zweimal verheiratet
lebt in einem Schloss
reich und berühmt
Diese Merkmale treffen sowohl auf Prinz Charles als auch auf Ozzy Osbourne zu. Dennoch dürfte der Prince of Wales ganz andere Bedürfnisse haben als der Prince of Darkness. Zum Beispiel bei Autos: Osbourne würde vielleicht eher einen schwarzen Ferrari mit ordentlichem Soundsystem, getönten Scheiben und Leichtmetallfelgen bevorzugen. Prinz Charles dagegen würde vermutlich eher auf das Angebot einer weniger auffälligen, dafür aber robusteren und sichereren Variante reagieren, die von einem britischen Hersteller stammt, zum Beispiel einem Aston Martin.
Daten müssen also relevant sein – und sie werden überflüssig, wenn sie nicht dabei helfen, die Zielgruppen zu verstehen. Kundinnen und Kunden reagieren vor allem auf Inhalte, die auf ihre einzigartigen Eigenschaften und Bedürfnisse zugeschnitten sind. Außerdem sind Personas nur dann wirklich etwas wert, wenn das Unternehmen dahinter für ein höheres Ziel als nur dem reinen Profit steht – ein Ziel, das zu den sozialen Bedürfnissen einer Konsumentin oder eines Konsumenten passt.
Tipps für erfolgreiche Personalisierung
Bei der Umsetzung einer erfolgreichen personalisierten Kundenansprache haben sich folgende Vorgehensweisen bewährt:
Personas wenn nötig segmentieren
Gemeinsamkeiten zwischen den Bedürfnissen des eigenen Unternehmens und der Nutzerinnen und Nutzer ermitteln. Das kann beispielsweise mit Hilfe eines Value Proposition Canvas erfolgen. Außerdem ist es wichtig, auf die moralischen Folgen der getroffenen Entscheidungen zu achten. Dabei kann der Impact Canvas helfen
Mehrwerte durch Forschung über die Nutzerinnen und Nutzer identifizieren; beispielsweise in Form von Interviews, durch Empathy Mapping oder mit dem Impact Canvas
Daten zu Herausforderungen, Motivationen, Erwartungen und sozialen Auswirkungen sammeln
die Personas nach Bedarf anpassen.
sich ein Bild von den Bedürfnissen einer Kundin oder eines Kunden machen und definieren, wie sie sich erfüllen lassen. Das gelingt am bestem durch die Erstellung einer Customer Map. Sie bildet die Phasen, die ein potenzieller Kunde durchläuft einschließlich der Kontaktpunkte, visuell ab.
eine zentrale Plattform für Kundendaten nutzen. Kundeninteraktionsdaten sind äußerst komplex und liegen häufig fragmentiert vor, so dass Unternehmen sich kein vollständiges Bild der Kundinnen und Kunden machen können. Eine zentrale Plattform kann das ändern
Entscheidend ist, dass Unternehmen zuhören, Daten sammeln, sie verstehen und daraus Maßnahmen ableiten. So können sie sich optimal auf die Nutzerinnen und Nutzer einstellen und ihnen ein passendes personalisiertes Erlebnis bieten.
Compliance Checkliste und deren gesetzkonforme und erfolgreiche Umsetzung
Der Countdown zum Lieferkettengesetz hat begonnen – in einem Jahr (am 1. Januar 2023) tritt es für Unternehmen ab 3.000 Mitarbeitenden in Kraft, ein Jahr später (1. Januar 2024) werden Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden betroffen sein.
Spätestens jetzt sollten Sie sich mit den Anforderungen und der Umsetzung auseinandersetzen.
Im fünften Termin der Webinar-Reihe, werden nochmals die Grundlagen und Anforderungen des LkSG zusammengefasst. Gemeinsam mit den Experten der ARQIS Rechtsanwälte werden dann die Grundsteine für eine erfolgreiche und gesetzeskonforme Umsetzung in Ihrem Unternehmen gelegt.
Wer ist betroffen und was ist konkret zu tun?
Was gibt die Gesetzgebung vor und welche Compliance-Aspekte müssen beachtet werden?
Welche Software & Tools können Sie zur Unterstützung einsetzen?
Compliance Checkliste: So ist Ihr Unternehmen ideal für das LkSG aufgestellt
Fachlich unterstützt werden sie dabei von Herrn Tobias Neufeld, LL.M. , Partner ARQIS, Frau Sina Janke, ARQIS Rechtsanwälte und Nick Heine, Head of Sustainability & Compliance bei IntegrityNext
Fakten zur Veranstaltung:
Was? Das Lieferkettengesetz – Teil 5: Compliance Checkliste für eine erfolgreiche und gesetzeskonforme Umsetzung Wann? Donnerstag, 10. Februar, 16:00-17:00 Uhr Wo? Online
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Teilnahme an den vorherigen Terminen ist für diese Session nicht notwendig.
Registrierung
Falls Sie noch nicht registriert sind, melden Sie sich bitte hier an um teilzunehmen.
Zur Webinar-Reihe
Einen Überblick zu allen Sessions der Webinarreihe zum Lieferkettengesetz finden Sie unter:
Gastautor Klemens Merk, Senior Director DACH bei Instaclustr, erläutert wie Open-Source-Technologien mit Managed Platforms ihr volles Potentialentfalten.
Es gibt zwei Dinge, die Unternehmen jeder Größe unbedingt vermeiden wollen: Aufwand und Kosten. Allerdings steht beides im direkten Zusammenhang mit dem Aufsetzen und Betreiben komplexer moderner IT-Infrastrukturen, auf die viele Firmen angewiesen sind. Das gilt jedenfalls für Szenarien, bei denen interne IT-Abteilungen die ganze Arbeit übernehmen und proprietäre Software zum Einsatz kommt. Eine lohnenswerte Alternative ist Open-Source-Software (OSS) in Verbindung mit Managed Platforms.
Managed Platforms vereinfachen die Verwaltung hochkomplexer IT-Infrastrukturen. So werden Mitarbeiterressourcen für innovative Arbeit freigeschaufelt. Noch höhere Kosteneffizienz erreichen Unternehmen durch den Einsatz von Open-Source-Software.
Ressourcen sparen mit Managed Platforms
Kaum ein Unternehmen kann heute noch ohne ein gewisses Maß an IT-Infrastruktur operieren. Allerdings können sich viele keine großen Entwicklungsabteilungen leisten, die sich ausschließlich um das Aufsetzen und Verwalten der komplexen Gebilde aus Rechen-, Speicher- und Netzwerkressourcen kümmern. Die logische Konsequenz ist, externe Dienstleister zu beauftragen. Doch obwohl das Angebot an Managed Services oder Consulting-Dienstleistungen mittlerweile so umfangreich ist, dass Unternehmen jedes Bedürfnis auf diese Weise befriedigen können, ist es selten zielführend, in einzelne Anwendungsfälle zu investieren. Das große Ganze vereint nur eine Managed Platform.
Managed Platforms bieten nicht nur eine Reihe von Managed Services, die der jeweilige Anbieter nahtlos miteinander verzahnt bereitstellt. Die IT-Abteilung kann sämtliche darin enthaltene Managed Services über ein einheitliches Interface steuern, verwalten und skalieren. Braucht das Unternehmen mehr Ressourcen, genügt so beispielsweise ein Klick an der entsprechenden Stelle, um sie hinzuzufügen. Der Vorteil ist natürlich, dass Firmen diese Hardware- oder Software-Ressourcen nicht selbst anschaffen müssen. Auch das Einpflegen in die IT-Infrastruktur fällt weg, da der Anbieter dies für die Nutzer der Managed Platform zu einem großen Teil übernimmt. Dadurch haben die Mitarbeiter Zeit für wertschöpfende und innovative Aufgaben.
Der Einsatz einer Managed Platform ermöglicht das gesamte Datenmanagement über eine zentrale Konsole. (Bildquelle: Instaclustr)
Beim Managed-Platform-Anbieter laufen viele Operationen automatisiert ab, sodass der Dienstleister keinen Zugriff auf den internen Data Layer benötigt. Die Hoheit und die Kontrolle über die Daten bleiben auf diese Weise immer beim Kunden. Gerade für Unternehmen datenschutzkritischer Branchen, etwa aus dem Finanzsektor oder dem Gesundheitswesen, ist dieser Aspekt besonders wichtig. Aber auch für Firmen anderer Branchen ist der Schutz von Kundendaten oberste Prämisse. Ebenfalls sicherheitsrelevant ist die Flexibilität von Managed Platforms: Sie können, neben diversen Cloud- und Hybrid-Szenarien, auch vollständig on-premises laufen.
Den hohen Grad an Automatisierung ermöglicht Seitens des Managed-Platform-Anbieters ein großes Maß an Standardisierung der Prozesse und Technologien. Im Zusammenspiel führen standardisierte Prozesse und die Automatisierung zu einer hohen Zuverlässigkeit der Plattform. Im Gegensatz dazu sind inhouse betriebene IT-Infrastrukturen oft nicht nur mit einem hohen Maß an personellem Aufwand, sondern auch mit einer hohen Fehleranfälligkeit behaftet. Die Kombination aus Managed Platform und Open Source erfüllt die Anforderungen der Unternehmen nach Automatisierung und Kosteneffizienz.
Kosten sparen und Komplikationen vermeiden mit OSS
Open-Source-Software hat entscheidende Vorteile gegenüber proprietären Varianten. Wer allerdings nur an die geringeren Kosten durch das Wegfallen von Lizensierungsgebühren denkt, tut OSS Unrecht. Tatsächlich bedeutet Open Source sehr viel mehr als nur „kostenfrei“: Unternehmen, die ein besonderes Feature benötigen, können sich in der Regel auf die Hilfe der Community bei dessen Entwicklung verlassen, ebenso wie beim Bugfixing. Überhaupt ist die Community ein bedeutender Faktor für OSS-Projekte, allein schon durch das gesammelte Wissen um die Technologie, das sie gerne und bereitwillig zur Verfügung stellt.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Integration von OSS in bestehende IT-Infrastrukturen initial einen gewissen Aufwand benötigt. Managed Platforms sind in dem Fall eine gute Wahl, da sie Komplikationen bei der Implementierung und der Instandhaltung abstrahieren und der jeweilige Anbieter sie für den Nutzer löst.
In Verbindung mit Open-Source-Technologie sind Managed Platforms ein echter Game Changer für kleine und mittlere Unternehmen, doch auch große Firmen können mit Hilfe externer Dienstleister Kosten sparen und Mitarbeiterressourcen freischaufeln. Die Flexibilität, Skalierbarkeit, Erweiterbarkeit und Zuverlässigkeit von Managed Platforms machen sie zu einer echten Alternative zu klassisch proprietären Lösungen. Und sie bieten das alles, ohne dass der jeweilige Anbieter die Kontrolle über den Data Layer benötigt. So ist auch die Datensicherheit aus Kundensicht gewährleistet. <<
Klemens Merk, unser Gastautor im Interview
„Managed Platforms stellen Services innerhalb von Tagen bereit, auf die Unternehmen sonst Monate warten müssen“
Klemens Merk, Senior Director DACH bei Instaclustr
Wo setzt Instaclustr an und wie unterstützen Sie Unternehmen?
Unser Fokus liegt auf dem Betrieb von datenlastigen Umgebungen wie Datenbanken und dem Datenmanagement. Ziel ist es, unsere Kunden dabei zu unterstützen und ein Stück weit davon zu befreien, solche Umgebungen zu betreiben. Statt sich also mit dieser oft als recht lästig empfundenen Arbeit zu befassen, können sich die IT-Spezialisten im Unternehmen dank unserer Managed Platform auf die Entwicklung von Business-Applikationen und Digitalisierungsprojekte konzentrieren.
Auch die Fragen danach, wie so eine Plattform für das Datenmanagement aussehen muss, wie sie gemanagt wird oder welche Skills und was für Personal dafür notwendig sind, fallen für den Kunden weg. So können sie Kosten sparen und Mitarbeiterressourcen effizient anderweitig einsetzen.
Wie funktioniert eine Managed Platform?
Gute Managed Platforms sind Software-getrieben und ermöglichen eine hohe Skalierbarkeit und Verfügbarkeit. Außerdem sind sie, dank eines hohen Maßes an Standardisierung, sehr flexibel. Letzteres ist wichtig, da die IT-Branche sich schnell entwickelt und immer wieder neue Technologien verfügbar sind, die wir so in die Plattform integrieren können.
Die Managed-Services-Plattform ist sozusagen unser Geheimrezept, mit dem wir das komplette Datenmanagement voll automatisieren. Unsere Kunden profitieren davon, da wir Services innerhalb von Tagen verfügbar machen können, auf die sie sonst Wochen oder gar Monate warten müssten. Auch neues Personal zu engagieren, ist dafür nicht nötig.
Einmal aufgesetzt, ist der Kunde in der Lage, agil auf Schwankungen im Hinblick auf benötigte Ressourcen zu reagieren: Managed Platforms stellen die nötigen Kapazitäten schnell zur Verfügung und dank der Vollautomatisierung können Kunden auch einen Up- und Downscale schnell und problemlos initiieren. Und das Beste: Das alles können Kunden selbst über die Konsole steuern, die wir ihnen bereitstellen.
Warum setzen Sie auf Open-Source-Software?
Open-Source-Software ist zunächst einmal Technologie, die keinen wirtschaftlichen Besitzer hat, somit droht auch keinesfalls der gefürchtete Vendor Lock-in. Auch um eventuelle Lizenzvergehen, die beim Weiterverkauf oder der Weiterentwicklung proprietärer Services drohen, braucht sich niemand Gedanken machen, der Open-Source-Software verwendet.
Stattdessen können sich die Nutzer sogar in der Community der jeweiligen Projekte aktiv beteiligen, an der Software mitarbeiten und Informationen erhalten. Die Community ist überhaupt der stärkste Faktor, der für die Nutzung von Open-Source-Software spricht. Sie sorgt einerseits für ein hohes Maß an Flexibilität – egal ob der Kunde diese Software dann als Teil unserer Managed Platform oder in Eigenregie verwendet.
Andererseits sorgt sie für Zukunftssicherheit, denn die Community entwickelt die Projekte meist konstant und nachhaltig weiter, ohne dass ein Verkauf des besitzenden Unternehmens oder des Service drohen kann.
https://trendreport.de/wp-content/uploads/2022/02/brett-jordan-MHS7g_q-6mE-unsplash-scaled.jpg19202560Martina Bartlett-Mattishttps://trendreport.de/wp-content/uploads/2019/04/trendreport_de_logo-1.pngMartina Bartlett-Mattis2022-02-04 18:00:002022-02-04 16:31:22Managed Platform für Open Source
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