Operative Resilienz schützt vor Kollateralschäden

Greg Day ist bei Cybereason als Global Field CISO tätig. In seinem Gastbeitrag erklärt er, wie CSOs ihr Unternehmen vor Kollateralschäden bewahren können in einem zunehmend volatilen Sicherheitsumfeld.

Unter Führungskräften in der Wirtschaft sollte der Begriff der operativen Resilienz nicht neu sein – für viele Sicherheitsverantwortliche ist er es jedoch. Es war Dwight D. Eisenhower, der sagte: „Bei der Vorbereitung auf eine Schlacht habe ich immer festgestellt, dass Pläne nutzlos sind, aber Planung unverzichtbar ist…“ Anders ausgedrückt: Wenn man die Pläne des Gegners nicht kennt, ist es schwer exakt zu kalkulieren. Aber man kann sich auf verschiedene Szenarien vorbereiten.

Das ist die Herausforderung, vor der Organisationen heute sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor stehen: Sie sehen sich mit der Möglichkeit konfrontiert, Kollateralschaden eines Krieges in der digitalen Welt zu werden. Denn 2016 stellte die NATO fest, dass Cyberangriffe nach dem Krieg an Land, in der Luft, zur See und im All einen neuen Bereich militärischer Auseinandersetzungen darstellen.

Und natürlich planen auch die Sicherheitsverantwortlichen: Sie betrachten die IT Landschaft, die sie absichern müssen, und untersuchen dann die potenziellen Bedrohungen, die sich gegen diese Systeme richten könnten, wie menschliches Versagen, Ransomware, digitale Spionage, und so weiter. Für jede dieser Bedrohungen werden die Wahrscheinlichkeit und die potenziellen Auswirkungen geprüft. Auf dieser Grundlage wird dann entschieden, ob über die grundlegende Cyber-Hygiene hinaus spezifische zusätzliche Investitionen getätigt werden sollten, um die bekannten Bedrohungen zu erkennen, auf sie zu reagieren und sie abzuwehren.

In den letzten Jahren haben sich jedoch zwei wichtige Entwicklungen vollzogen: Erstens ist die Toleranz der Unternehmen gegenüber IT-Ausfällen gesunken, da die Zeit, in der kritische Prozesse unterbrochen werden können, angesichts der zunehmenden Abhängigkeit von digitalen Abläufen deutlich geringer geworden ist.

Zweitens nehmen die Abhängigkeiten auch zwischen den Prozessen stetig zu. SolarWinds war ein gutes Beispiel für den hohen Grad an integrierten Funktionen. Dadurch wurde in diesem Fall die Software für die Versorgungskette aufgrund der Komplexität aller integrierten digitalen Prozesse vernachlässigt.

Kommen wir noch einmal auf Eisenhower und den Begriff der operative Resilienz zurück, der besagt, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun sollten, um die bekannten Risiken zu bewältigen: Was machen wir dann mit den unbekannten Risiken?

Beispielsweise könnte Ihre Online-Präsenz als Teil einer staatlichen Hacker Kampagne ausgenutzt werden, oder Ihr Unternehmen gerät ins Visier eines Angriffs, weil Sie zufällig die gleiche Software wie das beabsichtigte Ziel verwenden – es gibt unendlich viele Szenarien, die wir einfach nicht planen oder vorhersagen können. Die operative Resilienz bietet hier einen neuen Blickwinkel auf die Wiederherstellung der Business Continuity, nachdem Strategien zur Vorbeugung, Erkennung und Reaktion eingerichtet worden sind:

Was würde ein Unternehmen beispielsweise tun, wenn es ins Kreuzfeuer eines gezielten Angriffs gerät und wichtige digitale Prozesse offline genommen werden? Zunächst sollte man sich bewusst machen, welches die kritischen digitalen Abläufe des Unternehmens sind, und welche Abhängigkeiten zwischen diesen Prozessen bestehen. Gibt es für den Fall, dass diese Prozesse offline genommen werden, ein vollständig isoliertes Backup, das einspringen kann? Wenn nicht, wie lange würde die Wiederherstellung dauern, und wäre das für das Unternehmen akzeptabel?

Ein trauriges Beispiel hierfür sind Ransomware-Angriffe auf Einrichtungen des Gesundheitswesens, bei denen die Patientenversorgung nachweislich beeinträchtigt wurde, weil der Zugriff auf die Daten durch einen Angriff blockiert war und sich somit chirurgische Eingriffe oder andere Behandlungen verzögerten.

Es stellt sich die Frage, wie der Sicherungsprozess ablief. Wird auf analoge Unterlagen zurückgegriffen? Gibt es ein zweites IT-System, das online gehen kann? Wie stellen wir sicher, dass eine nahtlose Datenübergabe zwischen den beiden Systemen möglich ist, ohne dass das eine das andere gefährdet?

Im Grunde handelt es sich hierbei um Disaster-Recovery- und Business-Continuity-Planung, mit der sich viele Sicherheitsverantwortliche nur schwer befassen können, da ihre Aufgabe darin besteht, Cyberangriffe zu verhindern. Was sollten Sie also von Ihren Sicherheitsverantwortlichen verlangen?

  • Eine klare Vereinbarung mit dem Unternehmen darüber treffen, welches die geschäftskritischen digitalen Prozesse sind, welche wichtigen Abhängigkeiten dahinterstehen und wie lange das Unternehmen arbeiten könnte, wenn diese offline gehen sollten.
  • Wie sieht der Disaster-Recovery-Plan aus, sowohl im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs als auch auf die Wiederherstellung nach einem erheblichen Ausfall?
  • TESTEN, TESTEN, TESTEN, wobei das Unternehmen die unterschiedlichsten Szenarien in regelmäßigen Abständen durchspielt. Dies hilft dem Unternehmen, die Risiken zu verstehen und bereitet es auf die schwierigen Entscheidungen vor, die es möglicherweise im Ernstfall treffen muss.
  • Bereiten Sie sich im Voraus vor, denn nicht jedes Unternehmen verfügt über die bei einem Cybervorfall erforderlichen Fachkenntnisse. Haben Sie also Ihren Incident-Response-Partner im Voraus ausgewählt? Haben Sie Vorverträge abgeschlossen? Leider habe ich erlebt, dass juristische Verhandlungen, die vor dem Vorfall hätten abgeschlossen werden können und sollen, die Reaktionsprozesse in kritischen Momenten dramatisch verlangsamt haben.
  • Berücksichtigen Sie, dass unsere digitale Welt immer stärker miteinander vernetzt ist. Das bedeutet erstens, dass es sich nicht um ein einmaliges Projekt handelt, sondern um einen fortlaufenden Prozess. Zweitens bedeutet dies auch, dass andere Personen in den Vorfall involviert sein werden und dass Sie überlegen müssen, wie Sie mit ihnen während des Reaktionsprozesses kommunizieren.

Die gute Nachricht ist, dass es Organisationen gibt, die Ihnen helfen können, seien es nationale Behörden, CERTs, Branchengruppen oder ähnliche Einrichtungen. Stellen Sie sicher, dass Sie diese kennen und bereit sind, sie im Bedarfsfall zu kontaktieren und mit ihnen zu kooperieren.


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Die vier Säulen einer erfolgreichen Customer Experience im B2B

Moderne und personalisierte Customer Experiences, die auf neuester Technologie basieren, gehören im Business-to-Consumer-Markt (B2C) bereits seit vielen Jahren zum Standard. Aber auch im Business-to-Business-Markt (B2B) gewinnt die Customer Experience immer mehr an Bedeutung – denn Kunden erwarten heutzutage auch von B2B-Unternehmen die Erfahrungen, die sie aus dem B2C-Bereich gewohnt sind. 

Folgendes Beispiel aus dem B2C-Alltag verdeutlicht noch einmal, wie sehr sich die Kundenerwartungen gewandelt haben: Finden Sie in einem unübersichtlichen Online-Shop nicht die Produkte, die Sie kaufen möchten, werden Sie sich gut überlegen, ob Sie beim nächsten Mal nicht lieber einen anderen, besser sortierten Shop besuchen. Im B2B ist das nicht anders – die Kunden wünschen sich eine nahtlose, intuitive und personalisierte Customer Experience. Kann ein Unternehmen diese nicht liefern, entscheiden sich die Kunden schnell für einen anderen Anbieter.

Statistiken unterstreichen diese Entwicklung: Laut einer Studie von Zendesk aus dem Jahr 2022 kaufen mehr als 60 Prozent der Kunden nach einer schlechten Erfahrung nicht noch einmal beim gleichen Unternehmen – eine 22-prozentige Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. 

Daher ist es für B2B-Unternehmen unabdingbar, eine kundenzentrierte Customer-Experience-Strategie zu entwickeln. Doch was macht eine gelungene Customer Experience aus? Und worauf müssen Unternehmen achten, wenn Sie sich auf das Thema Customer Experience fokussieren?


„Wer die Customer Experience verbessern will, muss abteilungsübergreifend arbeiten.“

Christian Thiede

Die vier Säulen einer erfolgreichen Customer Experience

Customer Experience hat viele Facetten. Gerade im B2B gleicht selten ein Projekt dem anderen. Beschäftigt man sich jedoch näher mit dem Thema, lassen sich vier wesentliche Säulen identifizieren, auf denen eine gute Customer Experience aufbaut: 

Säule #1 – User-Zentrierung: Bei allen strategischen Überlegungen sollten die Wünsche der Kunden im Fokus stehen. Welche Funktionalitäten wünschen sich Ihre Kunden? Wie sollte die Nutzeroberfläche aussehen, um den Bedürfnissen und Anforderungen Ihrer Kunden bestmöglich zu entsprechen? Wie können Sie Interaktionen mit dem Unternehmen so einfach wie möglich für Ihre Nutzer gestalten? Analysieren Sie die Bedürfnisse Ihrer Nutzer und stellen Sie diese in den Mittelpunkt – und zwar über die gesamte Customer Journey hinweg.  Auf Basis dieser Herangehensweise lassen sich klare Anforderungen und Prioritäten für Ihre Digitalprojekte ableiten.  

Säule #2 – Personalisierung: Website-Inhalte zu personalisieren, kann für Unternehmen ein wesentliches Differenzierungsmerkmal sein. Und nicht nur das: Immer mehr Kunden – auch im B2B-Bereich – erwarten heutzutage eine personalisierte Experience. Unternehmen sollten versuchen, die gesamte Bandbreite an Interaktionen und Angeboten auf der Grundlage bestimmter Kriterien (Daten!) an ihre Kunden anzupassen. Kurzum: Zeigen Sie den einzelnen Nutzern genau das, was sie sehen möchten und was sie interessiert. So schaffen Sie die Basis für ein individuelles und optimiertes Nutzererlebnis. 

Doch gerade im B2B ist die Umsetzung von Personalisierung häufig eine Herausforderung, da die verfügbaren Möglichkeiten hier weniger offensichtlich erscheinen als im B2C. 

Blicken wir auf das anfangs erwähnte Beispiel zurück: Viele große B2C-Shops nutzen die Location-Daten ihrer Nutzer. Wenn es am Standort des (potenziellen) Kunden gerade regnet, erscheinen entsprechende Artikel in den Vorschlägen (Regenschirme, Regenjacken). Im B2B-Umfeld ist die Idee die gleiche, man braucht lediglich modifizierte Konzepte. Versicherungen zum Beispiel werten die Angaben ihrer Nutzer aus, um basierend auf persönlichen Verhältnissen ergänzende Versicherungsangebote zu machen. Hersteller aus der Fertigung können unter anderem an Serviceintervalle erinnern, Termine für Technikerinspektionen vorschlagen oder passende Ersatzteile anzeigen. Egal wie personalisiert wird – das Ziel ist das gleiche: dem Kunden, egal ob Einzelperson oder Unternehmen, soll ein auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmtes Nutzererlebnis geboten werden. 

Säule #3 – Nutzerführung: Nutzer, die sich nicht zurechtfinden, werden kein Interesse daran haben, eine digitale Lösung weiter zu nutzen. Daher müssen digitale Lösungen und Angebote die Nutzer ins Zentrum stellen und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sein. Doch wie gelingt eine derart personalisierte Nutzerführung? Zwei zentrale Elemente sind Seitennavigation und Suchfunktionen. Stellen Sie sich bei der Gestaltung der Seitennavigation zum Beispiel folgende Fragen: Enthält die Navigation wirklich alle Elemente, die meine Nutzer benötigen? Und liegen die zugehörigen Inhalte auch dort, wo der Nutzer sie erwartet? Um hier Klarheit zu schaffen, bietet sich das sogenannte Treetesting an, denn es liefert konkrete Aussagen darüber, wie gut Inhalte in der Struktur Ihrer Website auffindbar sind. Dabei steht vor allem die Suchfunktionalität im Fokus. Hier gilt: Je besser die Trefferquote bei Suchanfragen, desto eher findet der Nutzer die gewünschten Inhalte. Optimierungen in diesem Bereich sind aufwendig, aber nur eine gepflegte Seite mit aktuellen und richtigen Inhalten kann auch für Suchanfragen relevante Inhalte liefern. 

Säule #4 – Barrierefreiheit: Der durchschnittliche Kunde hat 15 bis 20 Berührungspunkte mit einer Marke, bevor ein Unternehmen oder Produkt in seinem Gedächtnis als relevant erachtet wird. Unternehmen sollten danach streben, ihren Kunden entlang dieser Berührungspunkte eine nahtlose Experience zu bieten. Nahtlos bedeutet, dass die Kanäle entlang der gesamten Customer Journey – vom anfänglichen Interesse eines Kunden, über den Kauf bis hin zu den After-Sales-Aktivitäten – integriert betrachtet und miteinander vernetzt werden. Dem Kunden muss auf jedem Kanal und unabhängig vom genutzten Endgerät die gleiche Experience geboten werden, egal ob er sich im Online-Shop befindet, das Kundenportal nutzt oder die Website besucht. Ein solcher Omnichannel-Ansatz erfordert gründliche und umfangreiche Vorarbeiten, denn zum einen muss eine geeignete IT-Infrastruktur geschaffen, und zum anderen müssen die richtigen Daten generiert, strukturiert und zentral nutzbar gemacht werden. Am Ende ist eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden aber das Fundament für ein einheitliches, zielgerichtetes Omnichannel-Erlebnis. 

CX umsetzen – so funktioniert’s

Die hier diskutierten Säulen geben einen ersten Überblick, worauf es bei einer gelungen Customer Experience ankommt. Geht es an die konkrete Umsetzung von Customer Experience, sollte man folgendes berücksichtigen: 

Strategische Perspektive:

Wer die Customer Experience verbessern will, muss sie fest in der in der Unternehmensstrategie verankern und auf die Geschäftsziele abstimmen. 

Organisatorische Perspektive:

Wer die Customer Experience verbessern will, muss abteilungsübergreifend arbeiten. 

Technische Perspektive: 

Wer die Customer Experience verbessern will, benötigt die richtige IT-Infrastruktur. Hier bieten sich zum Beispiel Digital Experience Platforms (DXPs) an, die als “Enabler” für eine gute Customer Experience dienen. 

https://www.liferay.com/

Über den Autor:

Christian Thiede ist Head of Sales EMEA North bei Liferay.
Dank seiner langjährigen Erfahrung im Bereich Digitale Transformation und Open-Source-Software verfügt er über umfassende Einblicke in die Herausforderungen und Bedürfnisse komplexer Digitalisierungsprojekte.

 

Christiann Koepke by unsplash

Green HRM

Was können Recruiter:innen für mehr Nachhaltigkeit tun?

Immer häufiger liest man in den letzten Monaten vom Begriff Green HRM und Recruiting wird mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht. Doch was bedeutet das eigentlich und wie kann Personalarbeit überhaupt nachhaltig sein?

Was versteht man unter Green HRM und warum sollten sich Recruiter:innen damit beschäftigen?

Green HRM bedeutet zunächst grünes bzw. nachhaltiges Human Resources Management. Nachhaltigkeit wiederum wird vom Duden folgendermaßen definiert: Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.

Für das Personalmanagement und die täglichen Aufgaben bedeutet das: Entscheidungen werden nicht nur kurzfristig ohne Blick auf morgen getroffen – die Auswirkungen auf das Unternehmen und das Umfeld und Rückkopplungen werden in Entscheidungen berücksichtigt. Dabei lassen sich verschiedene Dimensionen unterscheiden: Praktische Verhaltensweisen, organisatorische Strukturen und Prozesse, Arbeitsbeziehungen- und -partnerschaften und Systeme.

Ganz sicher ist, dass nachhaltige Personalarbeit keine einzelne Aktivität ist, die einfach abgehakt werden kann. Es ist eindeutig langfristig orientiert. Einerseits sind wir mit dem Klimawandel und einer globalen Veränderung konfrontiert – das bedeutet, Unternehmen müssen sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst sein und ihren Beitrag leisten. Andererseits kann sich das Engagement für Nachhaltigkeit noch auf anderem Wege bezahlt machen: Es kann einen Wettbewerbsvorteil generieren und die Mitarbeitendenbindung steigern.

Das unterstreicht auch eine Umfrage von Stepstone und dem Handelsblatt Research Institute (HRI) aus dem Jahr 2021. Drei von vier Befragten sagen, dass Nachhaltigkeit bei ihrem zukünftigen Arbeitgeber einen hohen Stellenwert einnehmen sollte. Umgekehrt führt das zu der Erkenntnis, dass sich zwei Drittel der Befragten nicht bei einem Unternehmen bewerben würden, welches umweltschädliche Produkte herstellt bzw. umweltschädlich agiert. Als Unternehmen nachhaltig zu handeln, ist also ein großer Pluspunkt auf dem Arbeitsmarkt und führt langfristig zur Senkung der Recruitingkosten, da Mitarbeitende seltener kündigen.

Was können Recruiter:innen für mehr Nachhaltigkeit tun?

Die Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um ökologischer zu agieren, sind sehr vielfältig. Sie reichen von kleineren Doings wie Fahrrad-Leasing bis hin zu großen Events, beispielsweise bei großen Spenden oder sogenannten  Impact Days – an diesen Tagen engagiert sich die gesamte Belegschaft in ökologischen oder sozialen Projekten. Einige Projekte sind dabei schnell und kurzfristig umsetzbar, andere benötigen mehr Zeit und Ressourcen. Hier eine Auswahl an Ideen, um sich dem Thema Nachhaltigkeit zu nähern.

Kurzfristig umsetzbare Ideen:

  • Fairtrade Kaffee
  • Ökostrom
  • Carsharing-Pools & Förderung von Elektromobilität
  • Fahrradleasing
  • Zuschuss zum Ticket für den öffentlichen Nahverkehr
  • Digitale Vorstellungsgespräche

Mittelfristig umsetzbare Ideen:

  • Verzicht auf Wegwerfbehälter- und verpackungen
  • Papierloses Büro
  • Engagement in sozialen Projekten & gemeinsame Aktionen für mehr Nachhaltigkeit (z.B. Company Gardening)
  • Weniger Dienstreisen
  • Ökologische Werbemittel

Langfristig umsetzbare Ideen:

  • Ressourcenschonendes Verhalten etablieren
  • Angebot von Workshops zum Thema, um Bewusstsein zu schaffen
  • Lohngleichheit etablieren
  • Einstellung eines/einer Nachhaltigkeitsbeauftragten

Bitte kein Greenwashing betreiben

Ganz egal für welche Mittel und Wege sich Unternehmen entscheiden, um grüner und nachhaltiger zu handeln: Greenwashing darf niemals das Ergebnis sein. Greenwashing bedeutet, sich durch Geldspenden oder andere ökologische Projekte besonders umweltbewusst darzustellen, um ein gutes Image aufzubauen – ohne wirklich nachhaltig zu sein oder danach zu handeln.

Hierbei ist es essentiell, nur Dinge umzusetzen, von denen das Unternehmen wirklich überzeugt ist. Denn nur dann wirken die Aktivitäten glaubwürdig und beugen Greenwashing vor. Das bedeutet aber auch, dass es nichts bringt, wenn sich die Geschäftsführung oder Personalabteilung für einen kleineren ökologischen Fußabdruck ausspricht, die Belegschaft aber nicht dahintersteht. Daher ist es sinnvoll, erst mit kleineren Dingen anzufangen, bevor größere Aktionen in Betracht gezogen werden.


„Es ist essentiell, nur Dinge umzusetzen, von denen das Unternehmen wirklich überzeugt ist.“


Um zu starten, kann es helfen, sich zunächst einige Fragen zu stellen:

  • Wie umweltbewusst sind wir schon?
  • Welche Dimensionen lassen sich schnell und ressourcenschonend anpassen? (Beispiel: Zuschuss zum Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel)
  • Welche Maßnahmen sind eher mittel- bis langfristig orientiert ? (Beispiel: Die Umstellung auf Glasbehälter anstatt Plastik)
  • Welche Dinge lassen sind nur mit vielen Ressourcen oder sogar gar nicht umsetzbar? (Beispiel: Einstellung eines/einer Nachhaltigkeitsbeauftragten)
  • Gibt es bereits Personen oder Teams, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen?
  • Welche Hindernisse und Herausforderungen könnten bei der Umsetzung von den gewünschten Maßnahmen auf dem Weg sein? 

d.vinci goes green

Wenn wir hier in der Theorie Tipps geben, was man für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen tun kann, müssen wir natürlich auch Taten folgen lassen. Daher möchten wir hier kurz davon erzählen, was d.vinci schon für mehr Nachhaltigkeit tut. Wir sind uns bewusst, dass wir als Unternehmen eine gewisse ökologische Verantwortung tragen und möchten dieser, in einem gesunden und für uns umsetzbaren Maße, nachkommen.

Beispielsweise haben wir die Initiative im Unternehmen „d.vinci goes green“. Diese beschäftigt sich damit, wie d.vinci grüner werden kann und hat schon einige Maßnahmen umgesetzt. Wir haben Bienenstöcke auf unserer Dachterrasse aufgestellt und sind seit einigen Wochen Umweltpartner der Stadt Hamburg. Auch bei unseren Werbemitteln achten wir auf Nachhaltigkeit, beispielsweise bestellen wir Print-Produkte nur auf Ökopapier und unsere d.vinci Hoodies und T-Shirts sind aus Bio-Baumwolle.

Wir versuchen, unsere Mobilität nachhaltiger zu gestalten: Es gibt einen Zuschuss zum Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel und unsere Dienstwagen sind zum Großteil Elektro- oder Hybridfahrzeuge. Wir sind Mitglied bei JobRad und können unseren Mitarbeitenden so anbieten, günstig ein Fahrrad zu leasen. Zudem haben wir Impact Days etabliert, an denen Kolleg:innen ihre Arbeitszeit für einen guten Zweck einsetzen können, ohne dass ihr Urlaubsanspruch davon berührt wird.

Wir wissen, dass all diese Dinge vielleicht klein erscheinen mögen – aber in Summe tragen sie doch ihren Teil zu nachhaltigerem Handeln bei.

Über die Autorin:

Lara Jagdmann arbeitet seit Ende 2018 bei d.vinci und ist verantwortlich fürs Content-Marketing. Sie geht HR-Trends auf die Spur und bereitet komplexe Recruiting-Themen einfach und serviceorientiert für die d.vinci Kunden auf. Sie beschäftigt sich zudem häufig mit den Themen Nachhaltigkeit und Diversity.

CC-BY-ND

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Alex Kotliarskyi by unsplash

Lieferketten im Fokus

Robin Schmeisser zeigt auf, wie intelligentes Vertragsmanagement bei den Bedarfen des Lieferkettengesetzes helfen kann.

Mit Beginn 2023 sind alle deutschen Betriebe mit mehr als 3.000 Beschäftigten verpflichtet, das „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“, kurz „Lieferkettengesetz“ (LkSG) umzusetzen, ab 2024 zusätzlich jene mit über 1.000. Die Motivation hinter dem Lieferkettengesetz ist klar: Es geht darum, Umweltschutz-, Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsstandards zu wahren – und das über die gesamte Supply-Chain hinweg. Ein modernes, intelligentes Vertragsmanagement-Tool unterstützt dabei auf mehreren Ebenen. Wir sprachen mit Robin Schmeisser von Fabasoft zu dieser Thematik.

Deutschland verkündete bereits im Juli 2021 das Lieferkettengesetz (LkSG), das 2023 in Kraft tritt. Die im Februar 2022 vorgestellte EU-Richtlinie ist allerdings deutlich strenger. Worin liegen zentrale Unterschiede?
Im Kern stimmen das deutsche LkSG und der Richtlinienvorschlag der EU überein: Entlang der Liefer- bzw. Wertschöpfungsketten und natürlich im eigenen Geschäftsbetrieb sind die betroffenen Unternehmen verpflichtet, laufend menschenrechts- und umweltbezogene Sorgfaltspflichten nachweislich zu erfüllen. Wesentliche Unterschiede zwischen dem EU-Gesetzesentwurf und dem LkSG liegen zum Beispiel im erweiterten Kreis der Firmen, für welche die Regelung gilt. Außerdem – und das ist bemerkenswert – in der deutlich konkreter ausformulierten Verantwortung der Unternehmensleitung, die in den Bestimmungen über Pflichtverletzungen im nationalen Recht Berücksichtigung finden soll.

Welche konkreten Maßnahmen können Betriebe ab sofort für eine reibungslose Implementierung ergreifen?
Die Entwicklung gestaltet sich ähnlich der DSGVO. Je näher der Stichtag rückt, desto intensiver laufen die Bemühungen. Im Hinblick auf die Identifikation der Risiken in Lieferketten haben einige Unternehmen ihre Aufgaben bereits erledigt. Hier verlagert sich nun der Fokus auf die Gestaltung und Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen. Automatisierung spielt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle, da wir überwiegend von jährlich wiederkehrenden Tätigkeiten sprechen, die auf eine Vielzahl von Lieferanten anzuwenden sind.
Im ersten Schritt geht es darum, ergänzende vertragliche Vereinbarungen aufzusetzen und mit den Zulieferern abzuschließen. Smartes, digitales Vertragsmanagement reduziert dabei den Aufwand durch den hohen Automatisierungsgrad und die effiziente Zusammenarbeit interner sowie externer Akteure erheblich.
Mit Vertragsvorlagen und digitaler Klauselbibliothek erstellen die Verantwortlichen die Verträge automatisiert. Über vordefinierte Prüf- und Genehmigungsprozesse gelangen diese Vereinbarungen nach interner Freigabe über Unternehmensgrenzen hinweg direkt zum Lieferanten. Damit fallen nicht nur fehleranfällige und unsichere Systembrüche weg, sondern es bleiben auch alle Aktivitäten – inklusive der integrierten digitalen Signatur – stets nachvollziehbar.

Wie geht es nach diesen einmaligen Aufgaben weiter? Welche Vorgaben definiert das LkSG zur verbindlichen Einhaltung der Sorgfaltspflichten?
Sowohl das Lieferkettengesetz als auch die EU-Richtline sehen vor, die Einhaltung der Standards regelmäßig zu überprüfen sowie die Ergebnisse und die gesetzten Maßnahmen bei etwaigen Auffälligkeiten zu dokumentieren. Um für Audits durch externe Revisoren gerüstet zu sein, braucht es wiederum ein intelligentes Vertragsmanagement-Tool, das die sensiblen Daten und Vorgänge revisionssicher archiviert. Ebenso entscheidend ist, dass in der digitalen Akte hinterlegte Termine mit dem Kalender der beteiligten Personen verbunden sind und diese automatisierte Erinnerungen erhalten.

Sie bieten mit Fabasoft Contracts ein Produkt für digitales Vertragsmanagement. Wie trägt dieses dazu bei, die Erfordernisse des LkSG zu realisieren, und wie lange dauert die Einführung?
Fabasoft Contracts, unser cloudbasiertes Standardprodukt für alle Branchen, liefert auf sämtlichen oben genannten Ebenen die passenden Antworten für die Umsetzung und eignet sich hervorragend für flexibles Arbeiten auf mobilen Endgeräten. Besonders hilfreich sind die übersichtliche Aufbereitung der Lieferanten nach Risikoparametern, die schnelle Einbindung neuer – auch unternehmensfremder – Partner in die Prozesse und der sichere, systembruchfreie Austausch von Unterlagen. Auch die vollautomatisierte Erstellung von Vereinbarungen, also von konkreten Vertragstexten, und die jederzeit nachvollziehbare Dokumentation der Maßnahmen tragen wesentlich zur erfolgreichen und ressourcenschonenden Realisierung der gesetzlichen Sorgfaltspflichten bei.
Das bestehende Vertragsarchiv lässt sich mit dem smarten Tool zur Verwaltung von Vereinbarungen in wenigen Tagen digitalisieren. Unsere Software funktioniert intuitiv. Außerdem unterstützen wir die Kunden bei der Einführung mit zielgerichteten Coachings (Anm. Fabasoft Academy), sodass sie sich bei Bedarf die Vorlagen sowie die individuellen Prüf- und Freigabeworkflows ebenso einfach wie rasch selbst bauen können.


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Was Markeninhaber zum Metaverse wissen müssen

Das Metaverse ist momentan ein großes Thema. Microsoft und Facebook investieren hohe Summen in den Aufbau und treiben die Idee voran. Für Unternehmen ist das digitale Paralleluniversum eine neue Herausforderung. Können Logo und Markenname im Metaverse eigentlich bedenkenlos verwendet werden? „In der virtuellen Gesellschaft wird es sicher auch um Status gehen“, sagt Rechtsanwalt Dr. Michael Metzner. „Wo Status eine Rolle spielt, sind Marken nicht weit entfernt. Die Aufgabe besteht darin, den Markenschutz unter den neuen Bedingungen sicherzustellen.“ In diesem Gastbeitrag erklärt Dr. Michael Metzner, was Markeninhaber tun sollten, um auf das Metaverse vorbereitet zu sein.

Stolpersteine in der virtuellen Welt

Markenschutz ist im Metaverse eine komplexe Angelegenheit. Gerade hat das Luxusunternehmen Hermès den Künstler Mason Rothschild einer Markenrechtsverletzung beschuldigt. Es geht um die kultigen Hermès Birkin Bags, die Rothschild als NFTs im Metaverse verkauft. Ob es sich um Kunst handelt, liegt im Auge des Betrachters. Ob die Markenrechte verletzt wurden, muss ein Gericht klären. Der Fall zeigt, dass man seine Markenrechte auf die Eignung für das Metaverse prüfen sollte.

  1. Schwierigkeiten könnten im Kontext mit der Nizza-Klassifizierung auftreten. Die Klassifizierung legt den Bereich fest, für den Waren oder Dienstleistungen Markenschutz in Anspruch nehmen können. Auf die virtuelle Welt ist die Nizza-Klassifizierung sicher nicht zugeschnitten. Aus diesem Grund sollte man als Markeninhaber prüfen, ob eine Erweiterung der Klassen sinnvoll ist.
  2. Konzerne wie Coca-Cola, Nestlé oder McDonald’s werden ihre Namensrechte über verschiedene Bereiche hinweg leicht verteidigen können. Die Unternehmensnamen sind allerdings seit Langem weltweit bekannt. Für die große Masse der Marken gilt das nicht. Wer seinen Unternehmensnamen im Metaverse schützen möchte, sollte eine Ausdehnung der Rechte ins Auge fassen.
  3. Der Markenschutz wird zunehmend auf NFTs ausgedehnt. In den USA ist das inzwischen gängig. In Deutschland haben wir es mit einem einsetzenden Trend zu tun. Zu diesem Thema sollte man wissen, dass die Rechte für den Bereich nach fünf Jahren gelöscht werden können, wenn keine Aktivität erfolgt ist.
  4. Die Durchsetzung des Markenrechts ist international nicht einfach. Es ist fraglich, ob Urteile deutscher Gerichte im Land des Markenrechtsverletzers anerkannt werden. Wenn man die Betreiber des Metaverse bei Verletzungen in die Pflicht nehmen könnte, hätte man sicherlich eine praktikable Lösung.

Über den Autor:

Dr. Michael Metzner ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht sowie für gewerblichen Rechtsschutz und mit der komplexen Thematik für Unternehmen im E-Commerce-Bereich langjährig vertraut. Zu seinen Spezialgebieten gehören E-Commerce, Online-Shops, Marken und Designs, Urheberrecht sowie Medien- und Fotorecht. Seine Kanzlei berät Online-Händler, Online-Shop-Betreiber und alle Unternehmen im E-Commerce. Weitere Informationen: https://www.kanzlei-metzner.de/

ESG-Reporting – neue Aufgaben für den Finanzbereich

Der CFO und sein Finanzteam sind gefordert, jetzt die Initiative zu übernehmen und in das Thema ESG einzusteigen. Für ein Reporting, dass bei Stakeholdern Bestand hat, sind entsprechende Daten das A und O. Wir sprachen mit Angar Eickeler, wie CFOs die Herausforderung angehen können.

Herr Eickeler, welche Rolle wird der CFO im Kontext des ESG-Reportings in Zukunft spielen? Welche Kernkompetenzen der Finanzabteilung tangieren das ESP-Reporting?
Der CFO wird eine entscheidende Rolle im gesamten Themenfeld ESG spielen. Er ist im Unternehmen der Herr über die Zahlen und bringt viele Kompetenzen und Erfahrungen mit, um ESG im Unternehmen richtig aufzusetzen und auch für die Unternehmenssteuerung heranzuziehen. Er wird eng mit einem Chief Sustainability Officer (CSO) oder Chief Social Responsability Officer (CSRO) zusammenarbeiten, um relevante Ziele und entsprechende KPIs festzulegen, zu beplanen und die Einhaltung der Ziele nachzuhalten.

Wie sollten sich der CFO und sein Finanzteam am besten dem „ESG-Reporting“ nähern?
Das Finanzteam hat Erfahrung darin, Prozesse durchgängig zu betrachten und umzusetzen. Die Mitarbeiter sind es gewohnt, Ziele zu identifizieren, Bestandsaufnahmen zu machen und Handlungsfelder abzuleiten. Sie wissen, wie sie die Handlungsfelder mit konkreten Zahlen belegen können, um messbare KPIs festzulegen. Diese Kompetenzen sind auch für das Thema ESG enorm wichtig. Hier ist der Finanzbereich gefordert, sich einzubringen.

Ansgar Eickeler rät dazu, die Wettbewerbsvorteile zu heben, die sich im ESG-Reporting verbergen – auch wenn ein Unternehmen dazu gesetzlich vielleicht nicht verpflichtet ist.

Was sollte bei der Planung und Datenanalyse beachtet werden?
Es ist sehr wichtig, auch die ESG-Ziele zu beplanen. Welche Maßnahmen muss ich ergreifen, um die Ziele zu erreichen? Wie sollen sich mein KPIs entwickeln? Welche Daten brauche ich, um die Entwicklung darzustellen. Dafür müssen Finanz- und Nichtfinanz-Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt und analysiert werden. Dies sind Aufgaben, für die der Finanzbereich bereits über die richtige unterstützende Software verfügen sollte, um schnell aussagekräftige Auswertungen zu bekommen.

Warum ist ESG sinnvoll für die Zukunft des Unternehmens?
Der Beginn von ESG war getrieben durch Gesetzgebung und Regulierung. Inzwischen setzen sich viele Unternehmen freiwillig damit auseinander. Unternehmen, die die Einhaltung von ESG-Richtlinien nachweisen können, tun sich leichter, Investoren und Finanzquellen aufzutun. Und aus dem ESG-Reporting lassen sich Unternehmensrisiken ableiten. Diese muss der CFO erkennen und die entsprechenden Maßnahmen anstoßen. Ich gehe davon aus, dass immer mehr Unternehmen ESG als Instrument für sich nutzen.

Welche Möglichkeiten hat die Finanzabteilung, um das eigene Unternehmen in Richtung „Nachhaltigkeit“ voranzubringen?
Wie kein anderer Bereich kann die Finanzabteilung die Treiber für ein nachhaltiges Wirtschaften aufzeigen. Sie muss den zunehmenden Anspruch von Kunden und Investoren systematisch in ein Programm für Nachhaltigkeitsinitiativen und nachhaltige Investitionen übersetzen. Der CFO muss das Thema Nachhaltigkeit in der Unternehmenssteuerung verankern und sicherstellen, dass dies auch bei Investitionsentscheidungen hinreichend berücksichtigt wird.

Ergeben sich auch Wettbewerbsvorteile für Unternehmen durch die neuen Regelungen?
Hinter ESG verbergen sich Klima- und Umweltschutz, Inklusion, Diversity, fairer Umgang mit den Mitarbeitern sowie klare ethische Standards und Umsetzung von Compliance-Regeln. Das aktive Auseinandersetzen damit bringt Unternehmen sicherlich einen Wettbewerbsvorteil. Der bewusste Umgang mit Ressourcen schafft häufig konkrete finanzielle Vorteile. Aber auch beim Werben um die Mitarbeiter spielen diese Punkte eine immer stärkere Rolle und bringt aktive Unternehmen in eine deutlich bessere Position.

Lieferketten-Sorgfaltspflichten erfolgreich umsetzen

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist in Deutschland bereits beschlossene Sache. Nun müssen Unternehmen die neuen Vorgaben in die Praxis umsetzen. Mit welchen technischen Hilfsmitteln sie dies angehen können und was diese Tools künftig noch leisten könnten, erfahren Sie hier im zweiten Teil des Gesprächs mit Compliance-Experte Magnus Piotrowski, Manager, Regulatory & Compliance (Europa) bei Assent.

Herr Piotrowski, wie sollten Unternehmen jetzt reagieren, um ihren Sorgfaltspflichten in den globalen Wertschöpfungsketten nachzukommen?

Wer erst jetzt reagiert, ist oft schon unter Zeitdruck, schließlich muss die Umsetzung in die Praxis bei den ersten Unternehmen schon ab 2023 erfolgen. Um das zu schaffen, brauchen Unternehmen Zugang zu Expertise und außerdem eine umfangreiche Datenbasis zu ihrer Lieferkette und ihren Zulieferern. Sie müssen dokumentieren, dass sie die konkretisierten gesetzlichen Anforderungen einhalten.

Weil aber meistens eine Vielzahl an Unternehmensteilen betroffen ist und, wie bereits erwähnt, aus der Vergangenheit oft wenig Expertise vorhanden ist, fragen sich viele, woher sie das Fachwissen und die Daten nehmen sollen. Intern dürften viele Unternehmen nicht die Kapazität haben, um diese Aufgabe zu stemmen. Eine zuverlässige und relativ schnelle Option ist der Rückgriff auf Drittanbieter wie Assent, die sich auf das Nachhaltigkeitsmanagement in Lieferketten spezialisiert haben.

Auf welche Weise hilft Assent dabei?

Wir unterstützen Unternehmen bei der Verwaltung ihrer Lieferkettendaten und dabei, mehr Transparenz zu bekommen. Dank der Plattform von Assent können Unternehmen nahezu alle Datenanforderungen erfüllen. Unser Software- und Service-Angebot bezieht sich auf drei Bereiche: Produkt- und Material-Konformität, ESG-Kriterien und Handelsinformationen.

Inwieweit können Sie Unternehmen dabei unterstützen, die neuen Reglungen und Pflichten einzuhalten und umzusetzen?

Zum einen verfügen wir durch unsere Spezialisierung über die nötigen Compliance-Experten, die Unternehmen bei der Umsetzung der Lieferketten-Gesetzgebung unterstützen. Diese sind in Unternehmen selbst oft nicht vorhanden, da sie nicht den typischerweise benötigten Kompetenzen und Rollen entsprechen.

Dazu haben wir unser Software-Angebot, das die Transparenz in der Lieferkette erhöht und durch Automatisierung und Datenzentralisierung Risiken hinsichtlich ESG und Product-Compliance minimiert.


„Intern dürften viele Unternehmen nicht die Kapazität haben, um diese Aufgabe zu stemmen.“

Magnus Piotrowski – Assent

Teil I des Interviews finden Sie unter:
Sorgfaltspflicht: Ein Thema für die Chefetage


Unser Interviewpartner:

Magnus Piotrowski ist Manager, Regulatory & Compliance (Europa) bei Assent Inc. (Assent). Die Cloud-basierte Software des Anbieters unterstützt Unternehmen dabei, ihre Lieferkettendaten einzusetzen, um Nachhaltigkeits-Anforderungen aus globalen Vorschriften zu erfüllen.

Mehr zum Unternehmen auf: https://assentcompliance.de

Assent beschafft Unternehmen also die benötigten Daten?

Wir haben über 900 Mitarbeitende, die gezielt an der Thematik von Compliance in der Lieferkette involviert sind. Wir setzen automatisierte Verfahren für die Lieferanteneinbindung ein und verwenden eine logikgesteuerte Datenvalidierung, um effizient Daten zu erheben, die mit sozialer Verantwortung von Unternehmen, Produktkonformität und Lieferantenmanagement zusammenhängen

Wie stellen Sie sicher, dass sie dabei aktuelle gesetzliche Entwicklungen berücksichtigen?

Unter unseren Beschäftigten ist auch ein Team aus über 20 Experten, das sich mit regulatorischen Themen rund um Nachhaltigkeitsaspekte, oder auch weiteren ESG-Kriterien in der Lieferkette wie Material Compliance, Product Compliance und Trade Compliance befasst. Wir sind so aufgestellt, dass wir sowohl auf nationaler und auf internationaler Ebene einen breiten Einblick in die regulatorische Entwicklung sicherstellen können.

Lassen Sie uns bitte noch einen Blick in die Zukunft werfen. Welche Herausforderungen erwarten Compliance-Verantwortliche vergleichbarer Branchen und Organisationsgrößen für die kommenden zwei Jahre?

Die EU hat das Thema Compliance radikal beschleunigt. Verschiedene Compliance-Bereiche, die bislang parallel liefen, kommen in Zukunft immer mehr zusammen. Dieses Zusammenkommen, auch im Bereich eines nachhaltigen Lieferkettenmanagements, wird Unternehmen und Compliance-Verantwortliche in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen. Hier ist vor allem der Punkt der Reporting-Pflichten in der EU-Gesetzgebung hervorzuheben. Compliance wird ein integraler Bestandteil des Unternehmenserfolgs.


“Die größten Herausforderungen liegen darin, die nötigen Einblicke in die Lieferkette zu bekommen, zu sammeln und zu protokollieren. “

Magnus Piotrowski

Welche Anforderung stellt das neue LkSG an Compliance-Management-Systeme?

Durch das LkSG werden Menschenrechtsthemen gesetzlich verpflichtend. Um diese Anforderungen zu erfüllen, braucht es klare Strukturen. Bisherige Compliance-Systeme sind darauf nicht ausgerichtet, da Themen wie Korruption oder produktspezifische Compliance im Vordergrund standen.

Weil ESG alle Unternehmensbereiche betrifft, müssen sich Compliance Officers als Moderator der unternehmensweiten Diskussion verstehen, die den ganzheitlichen Marktzugang betrifft und den Unternehmenserfolg beeinflusst.

In welchem Kontext stehen dazu die digitale Transformation und der digitale Reifegrad von Unternehmen?

Ein hoher digitaler Reifegrad ist insofern hilfreich, da es dadurch prinzipiell einfacher ist, die benötigten Daten zu sammeln und anschließend zu verwalten und nachzuweisen. Das allein reicht aber nicht. Es bleiben immer noch die Aufgaben, zu wissen, welches Daten überhaupt relevant sind, diese aus der Lieferkette zu beschaffen und sich laufend über veränderte Anforderungen zu informieren. Hier gilt es, den digitalen Reifegrad mit spezialisierter Software und Services zu verbinden.

Können Sie hier noch ein Beispiel geben, wie die Digitalisierung helfen kann, die Risiken bei einem Verstoß gegen das Sorgfaltspflichtgesetz möglichst gering zu halten?

Lassen Sie mich die Software von Assent als Beispiel nehmen: Die Verwaltung der Informationen, die für die Einhaltung der Vorschriften nötig sind, wird dadurch signifikant erleichtert. Die Erfassung der Daten wird dadurch effizienter, dass die Einbindung von Lieferanten und Datenvalidierungsprozesse automatisiert werden. Das Zentralisieren der Daten verbessert die Geschäfts- und Risikoanalyse. Dadurch entsteht Transparenz, die Erfüllung der Sorgfaltspflichten wird einfacher und das Risiko von Markenschäden und Geschäftsunterbrechungen sinkt.

Die Plattform optimiert die Kommunikation mit Lieferanten in der Supply Chain. Außerdem lassen sich beispielsweise auch Herkunftslandinformationen erfassen oder Informationen zu Ländern, in denen gefährliche Stoffe bestimmten Vorschriften unterliegen. So fällt es Unternehmen leichter, Programme im Zusammenhang mit sozialer Verantwortung zu entwickeln.

Durch die Module der Assent Plattform können Unternehmen nahezu alle Datenanforderungen erfüllen, die sich aus Vorschriften ergeben.

Können auch Texterkennung, Textanalyse und maschinelles Lernen (KI) helfen, das Risiko zu senken?

Die große Herausforderung für Unternehmen besteht nicht nur darin, Daten einzuholen. Sie müssen diese auch effizient validieren und analysieren, um dadurch entsprechende Risiken frühzeitig erkennen und abschätzen zu können. Auf lange Sicht werden Technologien wie Textanalyse oder KI ein Werkzeug darstellen, solche Daten schneller auswerten zu können. Natürlich muss die Technologie dabei aber auch auf diesen bestimmten Zweck eingelernt werden. Sprich unmittelbar wird KI daher zunächst nur begrenzte Möglichkeiten bieten, langfristig gesehen jedoch als ein wertvolles Hilfsmittel bei der Datenanalyse unterstützen. Bei Assent selbst arbeiten wir schon seit mehreren Jahren mit KI. Wir nutzen diese beispielsweise zur Validierung von Daten. Mit den Erfahrungen, die wir in diesem Bereich bislang gemacht haben, sind wir gut aufgestellt, um entsprechende Technologie zu ihrem besten Nutzen einzusetzen.

Wenn wir zuletzt noch in die Zukunft blicken: Inwieweit könnten Technologien rund um die Blockchain helfen die Resilienz und Compliance in Lieferketten zu verbessern?

Wie in vielen anderen Bereichen werden Blockchain-Technologien auch im Zusammenhang mit Lieferketten und Lieferketteninformationen breit diskutiert. Im Einsatz der Blockchain steckt durchaus Potenzial, etwa bezogen auf Datensicherheit, Rückverfolgbarkeit und sicherlich auch bei der zügigen Identifikation von Schwachstellen. Doch natürlich bestehen auch ungeklärte Schwierigkeiten. Diese betreffen insbesondere die Umsetzung in die Praxis, etwa wenn wir an die Integration in bestehende IT-Systeme und den Aufwand der damit verbundenen Anpassung denken. Dazu bestehen Fragen wie die einer einheitlichen Nutzung unter den beteiligten Akteuren.

Wie der künftige Einsatz von Blockchain im Zusammenhang mit Lieferkettendaten aussieht, bleibt daher abzuwarten. Aktuell ist sie noch keine Lösung für das Problem, komplexe Informationen rund um die Supply Chain zu managen. Konventionelle Software ist stand heute praxistauglicher, denn sie ist schneller, besser integrierbar und bietet bessere Performance.

Herr Piotrowski, vielen Dank für das Interview.

Digitaler Showroom – Hype oder Notwendigkeit?

Viele Unternehmen sind auf der Suche nach neuen Präsentationsformen. Zunehmende Digitalisierung und volatile Entwicklungen hinsichtlich tradierten Präsentationsformen wie Messen und Events legen nahe, dass man sich mit digitalen Showrooms auseinandersetzen sollte. Andreas Köster, Head of Communications bei Garamantis, erläutert in seinem Gastbeitrag vier Showroom-Varianten und damit verbundene Auswahlkriterien.

Orientierung bei Begrifflichkeiten

Durch den Raum schwirren Schlagworte wie “virtueller Showroom”, “digitaler Showroom”, “3D-Showroom”, “360-Grad Showroom” und “interaktiver Showroom”. Das hört sich ähnlich an, sind jedoch unterschiedliche Ansätze und Technologien mit Vor- und Nachteilen.

Man kann sich eine Skala vorstellen, auf der sich die interaktiven Showrooms an einem Ende befinden. Das sind reale Präsentationsräume, z.B. im Unternehmen oder an seinen Produktionsstandorten, die reale Besucher*innen empfangen und mittels interaktiver Technologien ein außergewöhnliches und immersives Erlebnis vor Ort verschaffen.

Am entgegengesetzten Ende der Skala befinden sich Online-Showrooms. Das sind letztlich Websites, auf denen sich Internetnutzer*innen z.B. per Browser selbst informieren können. Mittels Webtechnologien jederzeit, von überall und mit jedem Endgerät.

Kurz gesagt spielt sich alles unter dem Oberbegriff “digitaler Showroom” irgendwo zwischen diesen beiden Extremen ab.

Vier Arten digitaler Showrooms

Ein 360-Grad Showroom beispielsweise ist häufig eine Website, welche eine reale Umgebung mittels Panoramabildern oder -Videos repräsentiert. Darin kann man sich von Raum zu Raum klicken und sich dabei frei umsehen. Das kann sich insbesondere für Immobilienprojekte und dergleichen eignen, bei denen es um eine möglichst realitätsgetreue digitale Abbildung geht. Vorteile hier sind dank hoher Standardisierung geringe Kosten für Erstellung von Multimedia und Website. Nachteil ist ebenfalls die Standardisierung, mit dem Fokus auf eben visuellen Begehungen.

Ein virtueller Showroom oder auch 3D-Showroom ist meistens als frei begehbare Fantasie-Umgebung angelegt. Hier kann man sich beispielsweise als Avatar durch eine erdachte Markenwelt bewegen und mit anderen Avataren treffen und chatten. Dieses spielerische Erlebnis bietet schon etwas mehr Abwechslung im grauen Home-Office Alltag und eignet sich für einige Zielgruppen. Auf der anderen Seite können Navigation, Steuerung oder auch die Verwendung einer VR-Brille als Endgerät überfordernd sein und von den eigentlichen Inhalten ablenken.

Hybride Präsentationsformen zeichnen sich durch einen Mix mit unterschiedlich großen Anteilen analoger und rein digitaler Elemente aus. Das können beispielsweise Video-Chats mit Mitarbeiter*innen sein, die sich in einem 360-Grad Showroom eröffnen lassen. Oder aber Mitarbeiter*innen, die per Greenscreen-Technik in einem 3D-Showroom beraten (ähnlich einem Wetter-Moderator). Auch eine Live-Führung per Kamera durch den interaktiven Showroom am Unternehmenssitz wäre eine hybride Form der Präsentation. In jedem Fall müssen hier Webtechnologien perfekt zusammenspielen mit einem Aufnahmestudio bzw. Veranstaltungstechnik vor Ort.

Ein interaktiver Showroom setzt in erster Linie auf reale Besucher-Erlebnisse vor Ort und ist damit das intensivste Markenerlebnis. Besucher*innen nehmen Eindrücke und Informationen mit nahezu allen Sinnen auf und können sich selbst aktiv beteiligen. Auch während Corona können Sie unter sicheren und kontrollierten Bedingungen das gesamte Jahr über Gäste einladen und beeindrucken. Der Nachteil liegt auf der Hand: Dieser Raum muss konzipiert und wirklich gebaut werden. Er ist damit eine Investition, die deutlich über die einer Website hinausgeht.

Die Grenzen zwischen den genannten Beispielen sind fließend. Digitale Technik lässt nahezu beliebige Abstufungen und Kombinationen zu. Es kommt ganz darauf an, welche Form eines digitalen Showrooms zu Ihrem Unternehmen individuell am besten passt.


Checkliste mit fünf Punkten

  1. Keine Showroom-Schnellschüsse: Mit wenigen Klicks und am besten kostenlos einen virtuellen Showroom erstellen, der Ihre Kunden begeistert – ein schöner Gedanke. Sie ahnen vermutlich schon, dass es so leicht nicht ist. Zunächst sollten Sie in einem Konzept über Zielgruppen, Anwendungsfälle und die perfekte Customer Journey für Ihre Kund*innen nachdenken. Wenn sich Ihre Anforderungen dann zu einem großen Teil mit fertigen Lösungen am Markt decken, ist das ein guter Start.
  1. Was macht Ihr Unternehmen einzigartig? Vergessen Sie für einen Moment Technik und Umsetzung. Versetzen Sie sich stattdessen ganz in Ihren Kunden hinein. Was möchte er sehen, wissen, erleben? Ist es ein besonderer Herstellungsprozess? Dann nehmen Sie ihn am besten virtuell in Ihre Produktionshalle mit. Oder ist es ein besonderes Material? Dann schicken Sie ihm vor dem virtuellen Besuch ein Paket mit Materialproben. Über die technische Umsetzung Ihres digitalen Showrooms im Detail können Sie sich im Anschluss deutlich gezielter Gedanken machen.
  1. Echte Beratung, Ja oder Nein? Eine wichtige Grundsatzentscheidung betrifft die persönliche Beratung im digitalen Showroom. Kann eine Besucherin darin also nur klicken und passiv konsumieren – oder auch eine qualitative Einzelberatung in Anspruch nehmen? Entlang dieser Frage werden sich zahlreiche Aspekte wie Öffnungszeiten, Personalplanung, Technologie etc. klären lassen.
  1. Wie konvertieren Interessenten zu Leads? Seien wir realistisch. Selbst wenn Ihre online präsentierten Produkte und Dienstleistungen gefallen, ist es bis zur qualifizierten Anfrage noch eine große Hürde, die nur ein kleiner Teil Ihrer Besucher*innen nehmen. Sie sollten diese Hürde der Kontaktaufnahme also so niedrig wie möglich gestalten. Das machen Sie mit online bewährten Methoden: Chats, Kontaktformulare, Hotlines und möglichst niedrigschwellige Angebote. Je mehr Aufwand Sie hier betreiben, desto besser wird die Konvertierungsrate ausfallen.
  1. Was ist der Mehrwert Ihres digitalen Showrooms? Der Corona-Pandemie im Allgemeinen lassen sich nicht viele positive Aspekte abringen. Doch wenn sich auch kleinere und mittelständische Unternehmen intensiv mit digitalen Showrooms auseinandersetzen und Potenziale realisieren, ist das sicherlich einer.

Akzeptanz für digitale Showrooms maximieren

Versuchen Sie nicht, Ihre analogen Prozesse und Vorgehensweisen eins-zu-eins ins Digitale zu übertragen. Schauen Sie lieber, welche Aspekte Sie in digitalen Showrooms sogar individueller und besser transportieren können! Letztlich hängt die Akzeptanz Ihres Showrooms direkt davon ab, wie viel Mehrwert er den Kunden bringt. Im schlechtesten Fall hat eine lieblos gestaltete Website ohne Zusatznutzen für Besucher einen negativen Effekt und wird als Zeitverschwendung wahrgenommen. Ein überraschendes Online-Erlebnis dagegen, das den Besuchern Spaß macht und sie weiterbringt, bleibt lange in positiver Erinnerung.

Nach Ende der Pandemie passiert hoffentlich wieder deutlich mehr persönlich und real auf Messen und in Showrooms. Ganz so analog wie zuvor wird es jedoch sicher nie mehr. Sie sollten daher digitale Showrooms als sinnvolle Ergänzung bzw. Erweiterung der eigenen Präsentationsmöglichkeiten in Betracht ziehen.


www.garamantis.com

Autor: Andreas Köster

Lisa Risager by unspalsh

Länder dürfen die Schulen beim Datenschutz nicht alleine lassen

Der Datenschutzbeauftragte von Baden-Württemberg verlangt von den Schulen in seinem Land datenschutzkonforme Alternativen zu Microsoft 365. Ohne Hilfe dürften die meisten damit aber überfordert sein, wie Tobias Gerlinger, CEO von ownCloud in seinem Gastbeitrag beschreibt.

Beim Einsatz von Microsoft 365 in Schulen macht der Landesbeauftragte von Baden-Württemberg für Datenschutz und Informationsfreiheit ernst: Stefan Brink verordnete, die Nutzung des Cloud-Dienstes an Schulen zu beenden oder seinen datenschutzkonformen Betrieb eindeutig nachzuweisen. Von den Schulen seines Bundeslandes erwartet er, ihren Schülerinnen und Schülern bis zu den Sommerferien 2022 eine Alternative zu Microsoft 365 anzubieten oder den Dienst mit geeigneten Mitteln abzusichern.

Tobias Gerlinger warnt davor, die Schulen mit dem Thema Datenschutz-konformer Betrieb von etwa Microsoft Teams allein zu lassen.

Das konsequente Vorgehen des Datenschutzbeauftragten ist begrüßenswert. In öffentlichen Einrichtungen – und ganz besonders, wenn es dabei um Minderjährige geht – darf es beim Schutz sensibler Daten keine faulen Kompromisse geben. Allerdings machen es sich die Länder zu einfach, wenn sie die Schulen mit diesem Problem alleine lassen: Nur einen Notstand zu deklarieren ist zu wenig. Die Länder müssen ihren Schulen bei der Beseitigung dieses Notstands auch unterstützen. Viele von ihnen haben nämlich gar nicht die nötigen Ressourcen, um dieses Problem alleine in den Griff zu bekommen.

Die Schulen brauchen deshalb einen einfachen und schnellen Zugang zu Experten und Lösungen. So könnten beispielsweise die Bildungsministerien in Abstimmung mit den Datenschutzbeauftragten funktional geeignete und datenschutzrechtliche Softwaresysteme, etwa für die digitale Kollaboration, zentral vorqualifizieren. Die Schulen müssten dann lediglich noch aus einer Liste die für ihre individuellen Zwecke bestgeeigneten Lösungen auswählen und beauftragen.

Bei dieser zentralen Vorqualifizierung könnten Ministerien und Datenschützer auch Managed-Services-Anbieter einbeziehen, die Anwendungen für die Schulen als Service betreiben und administrieren. Das würden es ihnen erleichtern, einen dauerhaft sicheren und datenschutzkonformen Betrieb ihrer Lösungen zu gewährleisten. Einfach nur mit der initialen Bereitstellung solcher Lösungen ist es nämlich nicht getan. IT-Sicherheit und Datenschutz erfordern eine professionelle Wartung, regelmäßige Updates und eine schnelle Reaktion auf eventuelle Sicherheitslücken durch das Einspielen von Patches. Auch diese Aufgaben können Schulen mit ihren begrenzten IT-Kapazitäten kaum stemmen – und auch das kann man ihnen nicht vorwerfen.


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Collaboration Lösungen: bewährte Technologien für die Smart City nutzen

Um Smart Cities aufzubauen und zu betreiben, benötigt es unter anderem effiziente Zusammenarbeit der beteiligten Akteure. Dabei muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden.

Erfolgreiche Video-Beratung am Beispiel der VRBank Südpfalz.

„Erfolgsfaktoren für eine Smart City sind ein engagiertes Rathaus, eine Digitalstrategie, klare Strukturen, ein gut geknüpftes lokales Netzwerk und die Teilhabe der Bevölkerung“, sagte Achim Berg, Präsident des Branchenverbands Bitkom, anlässlich der Präsentation des Digitalrankings deutscher Städte 2021. Hamburg liegt aktuell aufgrund seines überdurchschnittlich hohen Anteils an Glasfaseranschlüssen und des vergleichsweise gut ausgebauten 5G-Netzes im jährlichen Bitkom-Ranking an der Spitze.

Weltweit evaluieren und implementieren Städte ressourcenschonende, bedarfsgerechte und damit nachhaltige Lösungen, um Mobilität, Luftqualität und Lebensqualität zu verbessern. Damit begegnen sie Problemen wie Verkehrsstaus oder dem Klimawandel. Die Einführung und Umsetzung von Smart-City-Konzepten hat vielerorts Priorität und hilft auch, Stadtzentren wieder belebbarer zu machen. Leere Schaufenster in guten Lagen: Das Bild vieler deutscher Innenstädte hat sich in den letzten Jahren verändert. Stadtmarketing-Verantwortliche sind in der Pflicht zu handeln.

Im Fokus: Behörden, Verkehr, Einkauf

Um Smart Cities aufzubauen und zu betreiben, braucht es moderne Informations- und Kommunikationstechnologien und eine gesamtheitliche Architektur, die Software-, Hardware- und Netzwerkkomponenten miteinander verknüpft. Um realistische und sichtbare Fortschritte in der digitalen Stadtentwicklung zu erzielen, gibt es drei große Handlungsfelder. Dazu gehören die Digitalisierung von Behördenprozessen, digitale Verkehrsleitsysteme und das Schaffen neuartiger Einkaufserlebnisse für Bürgerinnen und Bürger.

Ein Muss für jede Stadt: digitale Bürgerverwaltungen

Statistisch gesehen sucht jeder Bürger alle fünf Jahre ein Bürgerbüro auf, um einen Personalausweis oder Reisepass zu beantragen oder um sich an-, um- oder abzumelden. Viele kennen das lange Warten in den öffentlichen Warteräumen oder die Mühen, einen der begehrten Vor-Ort-Termine zu erlangen. Bürgerverwaltungen wollen bürgerfreundlicher werden. Sie testen Technologien, die bisher übliche Kommunikationswege (Telefon, Online, vor Ort) um digitale Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten (Video, Chat, Audio) ergänzen. Der virtuelle Behördengang wird auf Basis von Collaboration-Plattformen wie Cisco Webex zur Realität. Termine lassen sich für bestimmte Fachbereiche online durchführen. Damit entzerrt sich die Terminvergabe in den Bürgerbüros und flexibles Remote-Arbeiten wird auch für Behördenmitarbeiter möglich.

Smarte Verkehrsleitsysteme ohne Komfortverlust

Mobilität ist in Zeiten von Klimawandel, überlasteter Verkehrsinfrastrukturen und hoher Energie- und Spritpreise ein großes Thema. Um Städte wiederzubeleben und attraktiven Wohnraum zu schaffen, vernetzen neuere Bauprojekte verstärkt die Lebensbereiche Wohnen, Arbeit und Freizeit. Aber: Kluge Mobilitätskonzepte für die intelligente Anbindung des Zu- und Abflusses von PKWs und öffentlichem Nahverkehr sind meist rar. „Die Smart City bietet interessante und machbare Möglichkeiten, die urbane Mobilität in puncto Verkehrsplanung zu optimieren und Menschen und Städte zu entlasten“, sagt Heinz-Peter Steiner, Director Sales Public der Logicalis GmbH, Mitglied der Innnovation Alliance, die mittelständische Unternehmen sowie Städte und Kommunen in Digitalisierungsfragen berät. Und weiter: „Eine große Herausforderung liegt in der Intermodalität. Große Ballungszentren sind insgesamt schon gut aufgestellt. Im ländlichen Bereich, wir sprechen von etwa 80 Prozent der Kommunen, sieht es noch ganz anders aus. Hier eine Brücke zu schlagen, wäre die optimale Lösung.“

Bedarfsgerechte Ampelschaltungen, die den Stau im Feierabendverkehr vermeiden und Schadstoffemissionen senken, gehören ebenso zum Konzept einer Smart City wie intelligente Verkehrsmanagementsysteme, um Rückstaus zu identifizieren und Warnungen an Autofahrer zu senden. Mit einem intelligenten Parkmanagement lassen sich Parkflächen bedarfsoptimiert verwalten. Die Verfügbarkeit von Flächen wird mittels Kameras und Sensorik auf Street Level überwacht und über die zentrale Infrastruktur an das Rechenzentrum übermittelt. Autofahrer können sich so bereits vor der Zufahrt auf die Parkfläche per App über die Auslastung informieren, Betreiber Flächen besser managen (Unregelmäßigkeiten, Überlastung) und Parkpreise auf Tageszeiten und Parkzonen anpassen. Damit entsteht eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Top Aufgabe: Innenstädte beleben

Digitale Verkehrsleitsysteme helfen auch, den Besuch von Innenstädten und Einkaufszentren attraktiver zu gestalten. Um diese zu beleben, ist es zusätzlich wichtig, neue Einkaufserlebnisse zu schaffen. Wer kennt es nicht: eingeschränktes Angebot, fehlende Verfügbarkeit. Das sind Gründe, warum viele Menschen lieber online shoppen. Mittels Collaboration Tools können Händler und Dienstleister ihren Kunden moderne, digitale Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten in den Städten zur Verfügung stellen. In Videokabinen als Pop-up-Stores stehen sie ihren Kunden per Videochat zur Verfügung. Schallgedämmt bieten die Kabinen nicht nur Raum für individuelle Gespräche, sondern auch – entsprechend ausgerüstet – für den rechtssicheren Vertragsabschluss – wie bei den von der xevIT konzipierten Videokabinen für die digitale Bankfiliale. Damit verbindet sich die Online- mit der Offline-Welt. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Mit VR-Brillen können potenzielle Autokäufer den individuell vorkonfigurierten neuen Wagen bestaunen, Bürger eine neue Krankenversicherung abschließen oder Versicherer über ihr Angebot informieren. Es eröffnen sich neue Absatzwege für die Händler und Dienstleister; der Bürger profitiert von einem vielfältigen, zentralisierten Angebot.

IT-Sicherheit für die Smart City: je smarter desto gefährdeter

Um Smart-City-Konzepte erfolgreich zu implementieren, braucht es sogenannte urbane Datenplattformen als zentrale Bindeglieder. Sie integrieren die Software-Lösungen und Hardware-Geräte und sammeln die Daten aus unterschiedlichen Quellen (zum Beispiel rund um Klima, Mobilität und Verbrauch) und Formaten. Als wesentliches Problem vieler aktueller Plattformen identifizierten Wissenschaftler von Fraunhofer FOKUS in ihrer Studie „Ein Überblick über urbane Datenplattformen“ die fehlende Transparenz bei Qualität und Stabilität sowie das häufige Fehlen eines transparenten Sicherheitskonzepts. Neben dem positiven Effekt von Smart-City-Konzepten auf die Digitalisierung kommunaler Infrastrukturen bringen sie nämlich auch ein erhöhtes Risikopotenzial mit sich: Aufgrund heterogener, großer Datenmengen und der Anbindung zahlreicher verschiedener IoT-Geräte (beispielsweise Sensoren, Drohnen, Kameras) sind vernetzte Städte anfällig für Cyberangriffe mit potenziell schwerwiegenden Folgen. Gerade komplexere Anwendungen wie intelligentes Gebäudemanagement oder intelligente Verkehrslenkung sind für Angreifer zunehmend interessant. Die Absicherung der Datenströme, der vernetzten Geräte, der gesamten Infrastruktur ist wichtig. Hierfür braucht es erfahrende IT-Sicherheitsleute, die passende Konzepte erarbeiten und umsetzen. Dazu zählen zum Beispiel Cyber Resilience Programme für den proaktiven IT-Sicherheitsschutz.         

Collaboration Tools: Vorteile bei Absatzmöglichkeiten und Customer Experience

Smarte Städte sind die Zukunft. Entsprechende Technologien wie Collaboration Lösungen sind bereits verfügbar und lassen sich mit überschaubarem Aufwand integrieren. Mit ihnen ist es möglich, wesentliche Funktionen des öffentlichen Lebens zu digitalisieren, Ressourcen zu schonen und die Lebensqualität der Menschen angenehmer zu gestalten. Für den Retail- und Dienstleistungsbereich eröffnen sich neue Absatzmöglichkeiten sowie Potenziale, um die Customer Experience und damit Kundenzufriedenheit zu verbessern. Den vielen Vorteilen stehen aber auch neue Risiken gegenüber: Datennutzung und intelligente Vernetzung erfordern eine gute Absicherung der urbanen IoT-Infrastrukturen. Kommunen sollten entsprechende Sicherheitsmaßnahmen in ihren Digitalisierungsstrategien von Anfang an mitdenken.

Über den Autor:

Frank Dittmar ist Business Development Manager bei der Pan Dacom Networking AG. Das Unternehmen ist Mitglied der Innovation Alliance.

Frank Dittmar ist Business Development Manager der Pan Dacom Networking AG. Die Pan Dacom mit Sitz in Frankfurt bietet mit über 250 Mitarbeitern moderne, ausfallsichere IT-Lösungen sowie aktive Unterstützung für einen sicheren Netzwerk- und Rechenzentrumsbetrieb. Das Unternehmen ist eines der sieben Mitgliedsunternehmen der Innovation Alliance, die mittelständische Unternehmen sowie Städte und Kommunen in Digitalisierungsfragen berät. Ziel des 2016 von Cisco initiierten Kompetenzverbundes ist die Entwicklung anfassbarer Konzepte und pragmatischer Lösungen für den Mittelstand. Durch das breite Leistungsspektrum und die flexible Kombination der Kompetenzen verfügt die Innovation Alliance über Digitalisierungsexpertise entlang der gesamten Wertschöpfungskette.


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Wer Vielfalt im Unternehmen fördern will, darf nicht nur ans Recruiting denken

Von Theresa Viehbeck*

Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion sind wichtige Grundpfeiler einer modernen Gesellschaft und müssen auch in Unternehmen eine immer wichtigere Rolle spielen. Nicht allein wegen des zunehmenden gesellschaftlichen und gesetzlichen Drucks – eine heterogene Belegschaft bietet schlicht handfeste Vorteile und die Wissenschaft hat dies mehrfach belegt. Teams, in denen Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und beruflichen Werdegangs sowie verschiedener Herkunft, Hautfarbe und Religionen zusammenarbeiten, sind beispielsweise kreativer und innovativer als sehr gleichförmige Teams. Die vielfältigen Erfahrungen und Perspektiven der Teammitglieder regen nämlich zum Nachdenken an, erweitern damit den Horizont des Teams und wirken hochgradig inspirierend. Dadurch tun sich Unternehmen, die Vielfalt fördern, auch deutlich leichter, mit neuen Herausforderungen umzugehen oder neue Märkte zu erschließen – es ist einfach ein viel reichhaltigeres Ideenmaterial für die Lösung von komplexen Problemen vorhanden.

Dazu kommt, dass es sich Unternehmen angesichts des demografischen Wandels und des allgegenwärtigen Fachkräftemangels kaum noch leisten können, lediglich in einem kleinen Teil des Talentpools zu fischen und Menschen, die nicht in althergebrachte Bewerbungsraster passen, zu ignorieren. An dieser Stelle setzen die meisten Unternehmen heute an und achten im Recruiting etwa darauf, nicht nur junge Uni-Absolventen anzusprechen, sondern auch Quereinsteigende oder jene, die den zweiten oder dritten Bildungsweg absolviert haben. Es geht ihnen darum, die richtige Person für den jeweiligen Job zu finden – unabhängig von deren Alter, Hautfarbe, nationaler Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Familienstand oder möglichen Behinderungen. Bei Red Hat kommt der Einstellung, die eine Person mitbringt, eine immer wichtigere Bedeutung im Vergleich zum Skill-Level zu, denn Fähigkeiten kann man aufbauen, sofern Ersteres gegeben ist.

Theresa Viehbeck sieht die Strukturen in den Unternehmen gefordert, um „ein Klima zu schaffen, in dem sich die verschiedenen Menschen tatsächlich wohl- und zugehörig fühlen“.

Die Firmenkultur ist entscheidend

Vielfalt ins Unternehmen zu bringen, ist allerdings häufig nicht die größte Herausforderung. Viel schwieriger ist es in der Regel, ein Klima zu schaffen, in dem sich die verschiedenen Menschen tatsächlich wohl- und zugehörig fühlen und gerne ihre Meinung äußern. Andernfalls läuft das Unternehmen Gefahr, dass die mühsam angeheuerten Talente schnell weiterziehen. Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion müssen deshalb mehr als nur ein strategisches Ziel sein und zum festen Bestandteil der gelebten Firmenkultur werden. Erst wenn alle Beschäftigten diese Prinzipien jeden Tag bewusst leben, kann ein wirklich inklusives Unternehmen entstehen. Solche Veränderungsprozesse machen natürlich Arbeit und kosten Zeit, aber sie lohnen sich.

Hilfreich kann es sein, zusammen mit der Belegschaft einen Verhaltenskodex zu entwickeln, der das Engagement des Unternehmens für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion definiert sowie das dazugehörige Verhalten und die Erwartungen an die Beschäftigten erläutert. Zu diesen Erwartungen zählt etwa, allen Mitarbeitenden die gleiche Wertschätzung entgegenzubringen – ob sie nun in Vollzeit oder Teilzeit tätig sind, am Empfang arbeiten oder ein Team leiten – und Fälle von Diskriminierung, Belästigung, Mobbing oder Bevorzugung zu melden.

Führungskräfte bei Red Hat durchlaufen Trainings, in denen sie lernen, inklusive Teamumgebungen zu schaffen und allen Teammitgliedern die gleichen Chancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Ganz wichtige Punkte sind dabei Kommunikation und Aufgeschlossenheit: Wir erwarten von unseren Führungskräften, ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Mitarbeitenden zu haben, ihre Meinungen aktiv zu erfragen und ihre Erfahrungen einzusetzen – bei uns dürfen alle Neues ausprobieren. In Zusammenarbeit mit dem HR-Team sorgen sie für Flexibilität hinsichtlich familiärer, religiöser oder anderer Bedürfnisse.

Gemeinsam erreicht man mehr

Besonders stolz bin ich auf unsere internen Communities, die sich für Chancengleichheit einsetzen und viel Aufklärungsarbeit leisten und in denen wir unsere Unterschiede, aber auch unsere Gemeinsamkeiten zelebrieren. Insgesamt gibt es bei Red Hat neun dieser Gemeinschaften – unter anderem „Pride“ für ein respektvolles Miteinander von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung, „Women’s Leadership“ für den Ideenaustausch von Frauen in Führungspositionen oder „Neurodiversity“ für die Entstigmatisierung von neurologischer Vielfalt, welche zur Bandbreite unserer Gesellschaft gehört.

Die Communities stehen allen Beschäftigten offen. Dort können sie sich kennenlernen, informieren, engagieren und ein sicheres Support-Netzwerk finden – und letztlich wertvolle Erfahrungen sammeln und ins Unternehmen tragen. Die Communities sind mit Graswurzelbewegungen vergleichbar. Sie werden nicht vom Top-Management gesteuert, sondern leben von der Beteiligung der Beschäftigten. Unterstützung erhalten sie von einem DEI-Team (Diversity, Equity & Inclusion), welches an unseren CEO berichtet sowie unserer HR-Organisation. Zudem sind sie mit Budgets für ihre Aktivitäten ausgestattet, etwa für Vorträge, Diskussionsrunden oder Feierlichkeiten.

Diese finden verteilt über das ganze Jahr statt, gipfeln aber jeweils in einem Monat, der ganz einer Community gewidmet ist. Erst im Mai hatten wir bei Red Hat den „Asian Heritage Month“ mit vielen spannenden Veranstaltungen. Im Juni, als “Pride Month”, steht die LGBTQ+ Community im Vordergrund. Neben öffentlichen Events, zu denen auch Freunde, Familie und Unterstützer eingeladen sind und für die wir Gäste wie Transgender-Coach Ashley Adamson gewinnen konnten, wird es auch geschlossene Formate geben. Etwa für Transgender- und nicht-binäre Personen und diejenigen, die ihre geschlechtliche Identität hinterfragen. Uns ist es wichtig, ihnen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie Verbündete und Unterstützer finden und sich austauschen können.

All diese Maßnahmen helfen uns, Red Hat zu einem besseren und erfolgreicheren Unternehmen zu machen. Neugierig geworden? Hier finden Sie mehr Informationen zu unserem Engagement für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion und zu unseren Erfolgen.

* Theresa Viehbeck, Senior HR Manager DACH bei Red Hat


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Neuregelungen des Verpackungsgesetzes

Novelle des Verpackungsgesetzes

Mehr Produktverantwortung im Onlinehandel und im To-Go-Konsum: Die EU entwickelt ihre Verpackungsrichtlinie weiter. Es werden Mehrwegquoten, definierte Standards für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen und der Ausbau des Rezyklateinsatzes erwartet.

Änderungen im Überblick

Neuregelung Registrierungspflichten (§9 Abs. 1 RegE-VerpackG)

Inkrafttreten: 01. Juli 2022

Registrierungspflicht besteht weiterhin für systembeteiligungspflichtige Verpackungen und zukünftig auch für alle mit Ware befüllten Verpackungen, wie für

  • Transportverpackungen
  • gewerbliche Verkaufsverpackungen
  • Verpackungen „Systemunverträglichkeit“
  • Verkaufspackungen von schadstoffhaltigen Füllgütern
  • Mehrwegverpackungen

Geänderte Inhalte der Registrierung (§9 Abs. 2 und 4 RegE-VerpackG)

Im Rahmen der Registrierung sind zukünftig andere Angaben bei der Registrierung vorzunehmen;
Einzelheiten s. §9 Abs. 2 RegE-VerpackG

  • kein Fax mehr
  • Angaben zum Bevollmächtigten
  • Angaben, welche „Verpackungsarten“ in Verkehr gebracht werden
  • keine Angaben zur Materialart und zu Mengen; Sonderangaben bei Service-Verpackungen

Datenmeldung

  • Datenmeldung muss nun aufgeschlüsselt nach Materialarten i. S. v. §16 Abs. 2 VerpackG erfolgen
  • Datenmeldung durch Bevollmächtigen (anders: S. 94 Begr. RegE-VerpackG: Hersteller)

Tipp! Online-Händler benötigen eine E-Signatur für Einträge

Vollständigkeitserklärung

  • Nur Klarstellung für Verbunde (§11 Abs. 2 RegE-VerpackG)

Ausnahmen (§12 RegE-VerpackG)

  • Verpackung wird nur im Ausland in Verkehr gebracht
  • Verpackung ist noch nicht mit Ware befüllt (S. 72 Begr. RegE-VerpackG)
CC BY-SA

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Brett Sayles by Pexels

Präzise Mobilitätsservices

Die Dekonstruktion des Verkehrs und die Bedeutung von zuverlässigen Prognosen für Mobilitäts- und On-Demand-Dienstleistungen

Für On-Demand-Plattformen ist es wichtig, den Verkehrsfluss und die Verkehrsdichte zu kennen, aber dieses Wissen ist nur ein Teil eines kompletten Karten-Angebots. Erfolgreiche Anwendungen in diesem Bereich nutzen Verkehrsdaten in Kombination mit vielen anderen Karten-Funktionen, um die bestmögliche Nutzererfahrung zu ermöglichen.

Wenn wir über Verkehr nachdenken, denken wir oft an Unfälle, Staus und bestimmte Verkehrsmuster. All diese Faktoren haben einen großen Einfluss darauf, wie lange Autofahrten von A nach B dauern – und sie beeinflussen die Angebote von Mobilitäts- und On-Demand-Services.

Damit eine Anwendung die Routenplanung unterstützen kann, muss sie in der Lage sein, auf Veränderungen im Verkehrsfluss zu reagieren. Das hat auch Auswirkungen auf das Navigationserlebnis und darauf, was Kund:innen auf ihrem Endgerät sehen.

Die genannten Faktoren bilden einzelne Aspekte einer Fahrt ab. Gemeinsam tragen sie dazu bei, den Zeitverlust durch Staus für alle Beteiligten zu reduzieren und eine Nutzererfahrung zu schaffen, in der eindeutig ist, wann das Ziel erreicht oder eine Lieferung zugestellt wird.

 

Über die Autorin

Olivia Vahsen ist Developer Advocate. Dabei ist es ihr ein besonderes Anliegen, im Entwicklungsprozess Kommunikationspraktiken und Design, das sich am Menschen orientiert, miteinander zu verbinden – ein Thema, das sie bereits in einer Vielzahl von Artikeln, Videos und auf Veranstaltungen diskutiert hat.

https://www.tomtom.com/de_de/


Planung der perfekten Route unter Berücksichtigung des aktuellen Verkehrs

Routenplanung ist eines der besten Werkzeuge, um eine möglichst zuverlässige voraussichtliche Ankunftszeit (Estimated Time of Arrival / ETA) zu erhalten. Im Idealfall ist diese Ankunftszeit sowohl für Nutzer:innen als auch für Fahrer:innen während des gesamten Vorgangs identisch.

Während der Nutzung einer Anwendung kommt die Routenplanung an verschiedenen Stellen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in wechselnden Rollen zum Tragen: Beispielsweise, wenn Kund:innen eine Mitfahrgelegenheit anfordern und anschließend ein:e Fahrer:in dem Fahrgast oder einer Lieferung (beziehungsweise einer Reihe von Lieferungen und Zielen) zugeordnet wird. Sobald dem:r Fahrer:in auf der aktuellen Fahrt weitere Fahrgäste oder Stopps zugeordnet werden, wiederholt sich der Vorgang der Routenplanung für ihn:sie jedes Mal von neuem.

Die optimal geplante Route berücksichtigt dabei die derzeitigen Straßenverhältnisse, bekannte Verkehrsstörungen, historische und Echtzeit-Verkehrsinformationen sowie Angaben zu Baustellen und anderen Baumaßnahmen. Das sind ziemlich viele Details. Betrachten wir anhand einer App, die mit der TomTom Maps API gebaut wurde, was konkret passiert, wenn Nutzer:innen eine Fahrt oder eine Lieferung anfragen:

  • 1. Bewertung von Störungen im Straßenverkehr zum Zeitpunkt der Anfrage
    Die Schnittstelle für Verkehrsstörungen (Traffic Incidents API) blendet auf einer Karte visuelle Hinweise auf Unfälle, Straßen- oder Fahrbahnsperrungen und andere Gefahren wie zum Beispiel Glatteis ein. Dieser Teil der Traffic API zeigt, welche Abschnitte des Straßennetzes betroffen sind und den Zeitpunkt des Geschehens. Die graphische Darstellung ist dabei so gewählt, dass sie für alle Nutzer:innen – sowohl Fahrer:innen als auch Fahrgäste – leicht verständlich ist. Diese Details zu Störungen werden Nutzer:innen angezeigt, wenn sie zum ersten Mal den Kartenausschnitt der Anwendung auf einem mobilen Gerät aufrufen. So kann man sich noch vor Anforderung einer Fahrt ein Bild der Umgebung machen.
  • 2. Eine Bestandsaufnahme des aktuellen Verkehrs
    Sobald eine Anfrage gestellt wird, erfolgt umgehend eine Betrachtung des aktuellen Verkehrsaufkommens, um die am stärksten frequentierten Gebiete zu ermitteln. Diese Betrachtung erfolgt über die Verkehrsfluss-Schnittstelle (Traffic Flow API) und verwendet das bekannte farbige Schema auf der Fahrbahn, um anzuzeigen, wie langsam oder schnell der Verkehr auf einem bestimmten Straßenabschnitt derzeit fließt. Bevor diese Informationen zur Darstellung der schnellsten Route auf der Karte verwendet werden, können auf der Karte außerdem Verkehrsstörungen und der Verkehrsfluss im Umkreis eines jeden gewünschten Punkts, Start- und Zielorts angezeigt werden.
  • 3. Routenplanung anhand von Geschwindigkeitsprofilen
    In diesem wichtigen Schritt greift die Routing API auf die Routing Engine von TomTom zu, um einen Vorschlag zu berechnen, der nicht nur die oben genannten aktuellen Verkehrsinformationen berücksichtigt, sondern auch zusätzliche Daten, beispielsweise aus Geschwindigkeitsprofilen. TomTom Traffic, der Verkehrsinformationsdienst von TomTom, meldet jede Minute aktualisierte Informationen zu Geschwindigkeiten und aktuellen Verkehrsverhältnissen; Geschwindigkeitsprofile hingegen verwenden historische Verkehrsdaten aus den zurückliegenden Jahren, um die real gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit für einen bestimmten Straßenabschnitt zu einer bestimmten Tageszeit zu berücksichtigen. Das ist wichtig, wenn man theoretisch gültige Geschwindigkeitsbegrenzungen mit der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit vergleichen möchte: Einige Straßenabschnitte können notorische Staupunkte sein, andere können tatsächlich eine höhere Reisegeschwindigkeit aufweisen als erwartet.

Diese Faktoren sind Teil eines Algorithmus, der über Jahre hinweg perfektioniert wurde, indem wichtige Informationen über den Verkehrsfluss ausgewertet wurden. All dies geschieht binnen weniger Sekunden unbemerkt im Hintergrund der Anwendung, sobald Fahrer:in und Kund:in für einen Auftrag zusammengebracht werden.

Wenn all diese Informationen zusammenkommen, wird eine Route berechnet, bei der die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass die ursprünglich prognostizierte Ankunftszeit eingehalten wird – sowohl für den:die Fahrer:in, der:die einen Fahrgast abholt beziehungsweise abliefert oder eine Lebensmittelbestellung ausliefert, als auch für den Fahrgast.

In der unberechenbaren Welt des Berufsverkehrs trägt die Wahl der Route, auf der es wahrscheinlich zu keinen unvorhergesehenen Verzögerungen kommt, wesentlich dazu bei, dass Fahrer:innen zufrieden sind und die Anwendung auch in Zukunft immer wieder nutzen werden. Das gilt natürlich auch für Fahrgäste und Empfänger:innen einer Lieferung.


„Bessere Daten führen zu bessern Vorhersagen und ermöglichen es Fahrer:innen, ihre Fahrtzeit intelligenter zu nutzen.“


Die Beziehung von Verkehr und Stadtzentren aus Sicht von Fahrer:innen von Ridesharing-Diensten

Es ist wichtig zu verstehen, dass Fahrer:innen und Mitfahrer:innen nicht immer die gleichen Informationen auf ihrer Karte angezeigt bekommen und das aus gutem Grund.

Bei Ridesharing-Angeboten sammeln die Fahrer:innen in der Regel eine Serie an Aufträgen. Das bedeutet, eine Anwendung sucht ständig nach Fahrer:innen in der Nähe, unabhängig davon, ob diese bereits mit anderen Fahrgästen unterwegs sind oder nicht. Wenn Sie bereits mit einem Ridesharing-Dienst gefahren sind oder selbst als Fahrer:in unterwegs waren, haben Sie das wahrscheinlich schon einmal erlebt: In den letzten Minuten der Fahrt bzw. wenige Kilometer bevor der Fahrgast sein Ziel erreicht hat, wird der:die Fahrer:in häufig aufgefordert, weitere Fahrgäste zu übernehmen.

Ziel ist es, den Zeit- und Kraftstoffverbrauch zu senken, indem der:die Fahrer:in Aufträge in der Nähe des Orts übernimmt, an dem der letzte Fahrgast ausgestiegen ist, beziehungweise der nächste Fahrgast aussteigen wird. Aus diesem Grund ist es schwierig, vorab Tarife für Langstreckenfahrten festzulegen, und es erklärt, warum sich Mobilitätsanwendungen häufig auf Stadtzentren konzentrieren: Bei Fahrten in weniger dicht bewohnten Gebieten ist die Wahrscheinlichkeit niedriger, dass der:die Fahrer:in nach dem Absetzen eines Fahrgasts gleich wieder eine neue Anfrage erhält. Ohne Fahrgast generiert der:die Fahrer:in jedoch keine Einnahmen, während des Rückwegs in ein Stadtzentrum mit mehr potenziellen Nutzer:innen.

Bei Fahrten in Stadtzentren sind Fahrer:innen außerdem in der angenehmen Situation, meist in unmittelbarer Nähe von mehreren Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen unterwegs zu sein. So gibt es in der Regel mehrere potentielle Umfahrungen von Eng- und Problemstellen im Straßennetz. Außerdem herrscht auf solchen Hauptverkehrsstraßen normalerweise ein regelmäßigeres Verkehrsaufkommen, wodurch die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Prognosen erhöht wird. Im Vergleich zu kleineren Straßen bieten Hauptverkehrsrouten in der Regel außerdem mehr Platz, um etwaige Unfälle zu räumen und andere Fahrzeuge um die Unfallstelle herumzuleiten. Dadurch kommt es seltener zu Staus.  Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Verkehrsdatenlage auf diesen Routen besonders gut ist, da solche Straßen besonders rege genutzt werden.

Für Ridesharing-Dienste ist es wichtig, möglichst gute und zuverlässige Angaben hinsichtlich der Ankunftszeit und des Verkehrs zu liefern, aber das perfekte Nutzererlebnis ist damit noch nicht komplett. Als nächstes geht es um Faktoren, die helfen, dass Anwendungen auch Nutzer:innen von Lieferdiensten an sich binden können.


„Wenn es einem Unternehmen gelingt, gleich zu Beginn positive Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit von Prognosen zu liefern, kann das helfen, das notwendige Vertrauen der Nutzer-Community zu stärken, die Basis auszubauen und ihre Mobilitätsideen auf die nächste Stufe zu heben. „

Olivia Vahsen

Wie Verkehrsdaten die Zustellung über kurze Distanzen verbessern

Im obigen Beispiel haben wir darüber gesprochen, was im Hintergrund in einer Anwendung passiert, nachdem ein Fahrgast einen Auftrag erteilt hat und dieser an eine:n Fahrer:in gesendet wurde. Wenn Nutzer:innen die App eines Lieferdiensts öffnen, werden ihnen in der Regel bereits erste Schätzungen angezeigt, die ihnen einen unmittelbaren Einblick geben, wie weit ihre Lieferung noch entfernt ist, noch bevor der:die Nutzer:in selbst etwas eingegeben hat.

Wenn Prognosen zum Verkehr eine:n Lieferfahrer:in im Stich lassen, lassen sie gleichzeitig auch deren Kunde:innen im Stich. Wenn die Prognosen jedoch den:die Fahrer:in erfolgreich bei der Zustellung unterstützen, ermöglichen sie nahtlose Übergänge, die von den Kunden:innen unbemerkt bleiben. Bessere Daten führen zu bessern Vorhersagen und ermöglichen es Fahrer:innen, ihre Fahrtzeit intelligenter zu nutzen. Ein beliebtes Beispiel hierfür ist die Auslieferung von Lebensmitteln mit mehreren Lieferpunkten auf derselben Route.

Aus der Sicht des:der Fahrer:in eines Lieferdienstes spart die Zustellung von mehreren Bestellungen, die auf einer Route liegen, Treibstoff und ermöglicht es, schneller neue Bestellungen anzunehmen, um so die Arbeitszeit zu miniimieren – entsprechend dem oben genannten Beispiel des:der Ridesharing-Fahrer:in. Die Optimierung der Zustellung entlang der schnellsten Route ist besonders wichtig, wenn mehrere Bestellungen während einer Fahrt ausgeliefert werden wollen. Denn so kann sichergestellt werden, dass auch die Erwartungen des:der Kund:in, dessen:deren Standort am weitesten vom Startpunkt entfernt ist, trotzdem erfüllt werden.

Die Wahrnehmung von Zusteller:in und Kund:in unterscheiden sich dabei: Was aus Sicht des:der Fahrer:in aufgrund der Erfahrung als normaler Vorgang bewertet wird, erscheint aus Sicht des:der Kund:in möglicherweise als eine Verzögerung, da der:die Fahrer:in unter Umständen zunächst eine Essensbestellung ausliefert, die sich in unmittelbarer Nähe des aktuellen Standorts befindet, und erst danach die Fahrt zum am weitesten entfernten Lieferort fortsetzt. Ein solches Szenario ist möglich, wenn der:die Fahrer:in vermeidbare Verkehrsstörungen umgeht. Wenn das Verkehrsaufkommen entlang der Routen unter Berücksichtigung mehrerer Stopps mit einbezogen wird, kann der:die Fahrer:in die Tour so anpassen, dass für alle Kund:innen auf dieser Fahrt die bestmögliche Lieferzeit erreicht wird.

Im Idealfall bedeutet eine verkehrsbedingte Anpassung der Lieferroute, dass kein:e Kund:in eine Verzögerung bei der Zustellung der Bestellung bemerkt. In ähnlicher Weise kann der:die Fahrer:in mit jede:r Kund:in kommunizieren und bei Bedarf Echtzeit-Updates zum Zustellzeitpunkt geben, um ein positives Nutzererlebnis zu bieten und Kund:innen so dazu zu bringen, die App erneut zu nutzen.

Entscheidungen auf Grundlage des Verkehrs führen zu besseren Ergebnissen

Mobilitätsanwendungen müssen sowohl für Fahrer:in als auch Kund:in eine Erfahrung bieten, die den Verkehr optimal berücksichtigt. Denn auf jeder Fahrt erleben beide Seiten aufs Neue, wie zuverlässig die Berechnungen der voraussichtlichen Ankunftszeit in der Praxis sind.

Wenn es einem Unternehmen gelingt, gleich zu Beginn solche positiven Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit von Prognosen zu liefern, kann das helfen, das notwendige Vertrauen der Nutzer-Community zu stärken, die Basis auszubauen und ihre Mobilitätsideen auf die nächste Stufe zu heben. Die Verkehrsdaten und Maps APIs von TomTom können Unternehmen dabei helfen.

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Quelle / Lizenz – TomTom

Wer wirtschaftlichen Erfolg will, muss sich digital aufstellen

Thilo Kiefer, Geschäftsführer der munich enterprise software GmbH, zeigt auf, welche Chancen die digitale Transformation für sein Unternehmen bedeutet.

Die digitale Transformation birgt für jedes zukunftsorientierte Unternehmen eine Reihe von Vorteilen. Um sie realisieren zu können, kommt es auf eine durchdachte Digitalisierungsstrategie an. Laut Bitkom sehen 96 Prozent aller deutschen Unternehmen die Digitalisierung als Chance – also fast alle.

Weil beide Begriffe – digitale Transformation und Digitalisierung – gern synonym verwendet werden, zunächst eine Klärung: „Digitalisierung“ bedeutet, dass sich digitale Systeme untereinander vernetzen – wie auch zunehmend die Menschen mit der Technik. Der durch die Nutzung digitaler Technologien begründete Veränderungsprozess wird dann als „digitale Transformation“ oder „digitaler Wandel“ bezeichnet. Dieser Entwicklung passen sich die Geschäftsmodelle moderner Unternehmen zwangsläufig an. Die Umsetzung eines digitalen Konzepts schafft neue Strukturen, die zur Optimierung von Geschäftsabläufen genutzt werden. Digitale Transformation heißt also: Auf Basis digitaler Technologien entstehen neue Produkte und Geschäftsideen.

Bedeutung des digitalen Wandels für Wirtschaft und Unternehmen

Die digitale Transformation ist überall. Kleine, mittelständische und große Unternehmen können sich diesem Wandel nicht entziehen. Trotzdem stehen viele Betriebe immer noch erst am Anfang dieser Veränderung. Wer hier zögert, wird auf Dauer Zeit und Ressourcen für das Kerngeschäft verlieren. Fest steht: An der digitalen Transformation kommt kein Unternehmen vorbei, das auf Dauer am Markt bestehen und wachsen will. Deshalb ist eine effiziente digitale Infrastruktur Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Das Digitalisieren von Geschäftsabläufen ist in einer globalisierten Welt mit neuen Marktentwicklungen ein Muss.

Warum sollen Geschäftsabläufe digitalisiert werden?

Digitale Geschäftsprozesse zeichnen sich durch ein Höchstmaß an Transparenz, Schnelligkeit und Effektivität aus. Ein digital organisierter Geschäftsablauf hat viele Vorteile:

  • Transparenz – Die Beteiligten haben jederzeit Zugriff auf alle nötigen Informationen.
  • Flexibilität – Auf Veränderungen kann man schnell und agil reagieren.
  • Automatisierung – Automatisierte Geschäftsprozesse steigern insgesamt die Qualität von Produkten und Dienstleistungen.
  • Skalierbarkeit – Einfach Anpassung an erhöhte Nachfrage.
  • Kundenorientierung – Kundenwünsche werden schnell und unkompliziert umgesetzt.

Das Digitalisieren der Geschäftsabläufe ist ein ständiger Prozess, der mit der erstmaligen Implementierung nicht aufhört. Es gilt, zeitnah neue Optimierungspotenziale zu entdecken und zu verwirklichen. An erster Stelle steht hier die Automatisierung von routinierten Abläufen.

Thilo Kiefer rat dazu, dass jedes Unternehmen die Prinzipien der digitalen Transformation beherrschen sollte. Dadurch wird es leichter, neue Technologien einzusetzen und Wettbewerbsvorteile zu erschließen.

Welche Rolle spielt die E-Mail?

Das @-Zeichen ist eine Ikone des 21. Jahrhunderts – ein Symbol, das jeder kennt. Es steht für die E-Mail, manchmal auch für das Internet an sich – und damit für die digitale Kommunikation. Elektronische Post ist orts- und geräteunabhängig und ermöglicht Kommunikation in Echtzeit. Sie ist daher ein grundlegender Baustein des digitalen Wandels. Wie kann man nun an dieser Stelle noch weiter bei der Optimierung von Geschäftsabläufen ansetzen? Zum Beispiel dadurch, dass keine Bürokraft mehr eingehende Kunden-E-Mails manuell in eine SAP-Servicemeldung überführt, sondern dies voll automatisiert geschieht – durch regelbasierte Anwendungen, welche den richtigen Kunden und das Equipment durch Nutzung von zum Beispiel KI-Technologien erkennen und automatisch zuordnen.

Um beim Beispiel SAP zu bleiben: Aus dem ERP-System heraus manuell Kommunikationsprozesse anzustoßen, war lange Zeit der Standard. Dank Digitalisierung und elektronischer Workflows lassen sich heute viele dieser ehemals manuellen Prozesse automatisieren. Hier kommen Intermediäre wie die MailCenter-Plattform zur digitalen Kommunikation für SAP von munich enterprise software ins Spiel, welches die Digitalisierung im SAP-Kontext weiter vorantreibt. Als zentrales Bindeglied verbinden sie mehrere Gruppen über digitale Plattformen miteinander. Mit der übergreifenden Plattform für digitale Kommunikation in SAP können Unternehmen normalen E-Mail-Verkehr, die Übertragung von E-Rechnungen (inklusive ihrer Erstellung), workflowbasierte Genehmigungsverfahren, mobile Apps/Fiori oder auch SMS im ERP-System nutzen. Das Wesensmerkmal solcher Intermediäre liegt in ihrer hohen Skalierbarkeit und Reichweite, erweiterten Möglichkeiten der Datenauswertung, niedrigen Transaktionskosten und starken Netzwerkeffekten.

Wer Digitalisierung im Kontext seines Unternehmens als Basis für neue Produkte oder Geschäftsideen nutzen möchte, sollte sich also mit der Wertschöpfung in Netzwerken beschäftigen. Auch SAP selbst bezeichnet als Bestandteile der digitalen Transformation die Digitalisierung von manuellen Prozessen und eine Integration intelligenter Technologien wie KI oder maschinellem Lernen – flankiert von dem Bewusstsein, den kulturellen Wandel als Managementaufgabe zu verstehen und zu implementieren.

Auch wenn nicht jedes Unternehmen digitale Plattformen als Geschäftsmodell nutzen kann – diese Prinzipien sollte es auf jeden Fall lernen, für sich anzuwenden, um auch künftig auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.


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„Organisation & People “

Thomas Heinevetter sieht in einer integrierten IT (BizDevOps) die größte Chance für Unternehmenserfolg im digitalen Wandel. Dabei sind Business, IT Entwicklung und IT-Operations jeweils in End-to-End Produktteams gebündelt und arbeiten nach agilen Vorgehensweisen.

Wir haben mit Thomas Heinevetter von kobaltblau Management Consultants über die Rolle der Mitarbeitenden in der digitalen Transformation gesprochen, welche Skills und Kompetenzen sie benötigen und wie sich die Rollen von IT und Business in Zukunft gestalten.

Herr Heinevetter, welchen Stellenwert wird in Zukunft die Symbiose von Business & IT in Unternehmen einnehmen?
In einer fortschreitenden Digitalisierung, in der Kundennähe, Geschwindigkeit und Produktorientierung maßgeblich den Takt vorgeben, wird das optimale Zusammenspiel zwischen Business und IT ausschlaggebend für den Erfolg sein. Schnittstellen müssen zusammengeführt und Barrieren abgebaut werden. Dazu braucht es auch ein Umdenken der klassischen Rollen von Auftraggebenden und Auftragnehmenden. Je ausgeprägter diese Symbiose ausfällt, desto stärker wird sie zum Geschäftserfolg beitragen.

Was bedeutet für Sie integrierte IT und vollständige Verschmelzung?

Grundsätzlich sind vier verschiedene Szenarien möglich, abhängig vom Grad der Verschmelzung. Szenario 1 ist die vollständige Verschmelzung. Das bedeutet, dass die IT-Organisation, so wie wir sie heute kennen, aufgelöst ist. Sie verschmilzt vollständig mit dem Business zu vollintegrierten E2E-Produktteams (BizDevOps – Business, Development, Operations). Die Produktteams arbeiten in hoher Eigenverantwortung und sind crossfunktional aufgestellt: Einbezogen sind der Fachbereich (Produktspezialist, Produktowner), die IT-Entwicklung (Developer, UI/UX Designer, Lösungsarchitekt) und IT-Operations. Plattformen werden durch externe Dienstleister bereitgestellt. Übergreifende Methoden und Prinzipien für die Produktteams werden durch eine koordinierende Governance-Funktion vorgegeben. In den weiteren Szenarien nimmt der Verschmelzungsgrad jeweils ab: Szenario 2 bedeutet eine starke Verschmelzung. Hier ist die Aufteilung der IT in zwei Teile mit E2E-Produkteams und IT als Plattformprovider maßgeblich kennzeichnend. Szenario 3 ist die Teilverschmelzung. Die IT bleibt als Organisation bestehen, mit virtuellen E2E-Produktteams. Szenario 4 nennen wir „hybride IT“. Hier handelt es sich um die Kombination aus virtuellen E2E-Produktteams und „klassischen“ Plan-Build-Run-Teams.
Die IT wird sich in jedem Fall evolutionär weiterentwickeln. Realistische Szenarien für die nächsten Jahre werden die Szenarien 2 und 3 sein.

Inwiefern verändern die neuen Zusammenarbeitsmodelle zwischen Business, IT und produktorientierten Teams das Konzept von Führung?
Ein fachlicher Lead verantwortet die fachliche (Weiter)entwicklung von Produkten und Services. In der Regel werden die Mitarbeitenden virtuell geführt.
Ein People Lead betreut neben Urlaub, Gehalt und Beförderung insbesondere die (Weiter)entwicklung der Kompetenzen der Mitarbeitenden. People Leads sind somit häufig nach fachlichen Kompetenzen organisiert.
Aber: Der Bereich „Führung“ bewegt sich insgesamt immer weiter weg von hierarchischen Strukturen. Die Führungskraft von morgen definiert sich nicht mehr über die Anzahl der Mitarbeitenden, die sie führt. Statt Steuerung und Kontrolle führt der Weg hin zu Coaching und Entwicklung, auch Servant Leadership genannt. Dazu ist viel Empathie erforderlich. Führungspersonen müssen sich in ihre Kolleg:innen hineinversetzen können und verstehen, was diese benötigen und brauchen. Führungskräfte müssen nicht die besseren Fachleute sein, aber sie müssen den Rahmen vorgeben können, in denen sich die Mitarbeitenden weiterentwickeln können. Mit der Umsetzung tun sich die Unternehmen aktuell schwer, da diese Arbeitsweise eine deutliche Veränderung gegenüber gängigen Führungsmodellen darstellt und eine Neuausrichtung des Mindsets und der Kultur erfordert.

Herr Heinevetter, wie lassen sich die Kultur und das Mindset der Mitarbeitenden verändern und wie können Unternehmen Agilität erfolgreich einführen?
Kultur und Mindset der Mitarbeitenden verändern sich schon seit einiger Zeit. Die Teammitglieder werden zunehmend zu Gestaltern, Unternehmern und Innovatoren. Eigenverantwortung ist dabei eine wichtige, wenn nicht gar die Schlüsselkompetenz. Allerdings sollte die Einstellung der Kolleg:innen aus innerer Überzeugung kommen und nicht von außen übergestülpt werden. Um Kultur und Mindset zu verändern, ist agiles Arbeiten in crossfunktionalen, eigenverantwortlichen (Produkt-)Teams ideal. So lernen die Mitarbeitenden, die digitale Transformation des Unternehmens zu unterstützen. Die Einführung von Agilität empfiehlt sich in Wellen – beginnend mit ersten Pilotteams, die Erfahrungen sammeln. Das agile Arbeiten und die dabei eingesetzten Methoden werden so kontinuierlich erprobt, weiterentwickelt und auf das Unternehmen adaptiert, in dem die Pilotteams dann ihre Erfahrungen weitergeben. Idealerweise wird mit einem Design-Team zusammengearbeitet, das den agilen Handwerkskoffer konzipiert und den agilen Teams so den Orientierungsrahmen vorgibt. Agile Coaches können die passenden Methoden und Arbeitsweisen in den Pilotteams vermitteln und die gesammelten Erfahrungen an das Design-Team zurückspielen, damit die agilen Ansätze optimal weiterentwickelt werden. Die Anzahl der Pilotteams wird dann in den nächsten Stufen kontinuierlich gesteigert und erreicht so eine kritische Masse, bei der immer mehr Mitarbeitende bzw. Teams „mitmachen“ wollen. Die Einführung von Agilität kann zusätzlich durch ein Transformationsprogramm gesteuert werden.

Welche neuen Rollen und Skills werden Mitarbeitende künftig benötigen? Und wie können sie sich auf diese einstellen?
Hier ist einiges zu unterscheiden. Es gibt Rollen, die bestimmte Fähigkeiten verlangen und nicht nur persönliche, sondern auch methodische Skills. Diese sind voranzustellen, da sich die technischen Skills darauf stützen: Mitarbeitende werden wie bereits erwähnt zunehmend zu Gestaltern, Unternehmern und Innovatoren. Das heißt, Eigenverantwortung und Unternehmertum zeichnen sie aus. Das wiederum wird ergänzt aus Innovationsfähigkeit, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, Umgang mit Komplexität, Agilität, Kooperationsfähigkeit sowie Kunden- und Service-Orientierung. Da sprechen wir dann noch nicht von fachlichen Qualifikationen. Sprich: Es geht vermehrt um das „über den Tellerrand schauen können“. Aber mit diesen Skills sind Mitarbeitende für die folgenden Rollen gut gerüstet. Im Transformationsmanagement geht es um die Fähigkeit, große Veränderungen, wie der richtigen Datenstrategie und den richtigen Umgang mit Daten. Die entsprechende Kompetenz heißt Data Management und der kompetente Umgang mit Daten wird zu einer Schlüsselfähigkeit aller Mitarbeitenden im Unternehmen werden (Data Literacy). Die Fähigkeit auf Augenhöhe mit dem Provider zu agieren ist erfolgskritisch. Das heißt, die Teammitglieder müssen im Rahmen des Provider-/Dienstleister-Managements auch die Integration und Koordination von (externen) Services beherrschen. Das ist wichtig aufgrund der steigenden Verlagerung von Services in die Cloud. Eine weitere Schlüsselrolle und wichtige Fähigkeit ist die End2End-Produktentwicklung: durch agile BizDevOps-Teams aus Business und IT. Das wiederum verlangt die Kompetenz, in virtuellen Teams zusammenzuarbeiten. Citizen Development hat sich als Terminologie für die nächste Schlüsselkomponente etabliert:  Fachbereichsmitarbeitende werden zu „Light Entwicklern“, etwa durch die Nutzung von No-Code/Low-Code Plattformen. Um der Lücke des IT-Fachkräftemangels entgegenzuwirken, können Citizen Developer eingesetzt werden. Das aber erfordert ein „geregeltes“ Zusammenarbeitsmodell zwischen Business und IT.
Eine weitere Rolle spielt die Cyber Security. Wie sich in der aktuellen Situation zeigt, wird diese immer wichtiger. Den Abschluss bilden die technischen Skills, um die Digitalisierung voranzutreiben. Als Schlüsselfähigkeiten sind hier Automatisierung, Robotics, AI und Machine Learning zu nennen, die es kontinuierlich weiterzuentwickeln gilt.

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Drei Blickwinkel: Die digitale Transformation

New Work in der Logistik

Welche Skills Mitarbeitende brauchen aber auch welche Möglichkeiten sich in den Unternehmen bieten, wenn sie den Begriff „New Work“ mit Leben füllen, erläutert aus Daniel Hölzer im Kontext der „digitalen Spedition“ Flexport.

Das Verständnis von Arbeit befindet sich spätestens seit der Coronapandemie grundlegend im Wandel und neue Konzepte sind in aller Munde. New Work – das ist die Arbeitswelt der Zukunft. Viele denken beim Stichwort New Work an Sitzsäcke im Konferenzraum oder Führungskräfte in T-Shirts und Turnschuhen. Aber die neue Arbeitskultur bedeutet mehr als nur ein hippes Büro. So folgt der neue Arbeitstrend Grundsätzen wie Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe einer Gemeinschaft. Heutzutage beschreibt der Begriff vor allem die Transformation unserer Arbeitswelt und ist ein Synonym für innovative Ansätze der Arbeitsgestaltung. Die Neue Arbeit steht für moderne Veränderungen an Arbeitsplätzen, eine neue Einstellung zur Arbeit und neue Rollen von Arbeitnehmern. Ganz besonders spannend wird es, wenn New Work-Konzepte auf die Belegschaft der Zukunft treffen, die ihre ganz eigenen Vorstellungen von Arbeit und ihrem Arbeitsplatz hat. Dann wird deutlich: Karriere und Gehalt allein ziehen nicht mehr – laut einer Umfrage von Zenjob folgen in der Bedürfnispyramide nach den Aspekten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie Flexibilität persönliche Identifikation mit dem Unternehmen, vielfältige Aufgaben, Arbeitsplatzsicherheit und dass ein Unternehmen besonders digital sowie fortschrittlich ist. Nebst dem eben genannten Wertewandel sorgen Demografie und erhöhte Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeiter dafür, dass es auf dem Arbeitsmarkt heißer zugeht als je zuvor. Die Macht am Arbeitsmarkt haben in vielen Bereichen die Arbeitnehmer:innen übernommen und Unternehmen müssen sich genau überlegen, was sie Qualifizierten bieten, um diese für ihre Mission zu gewinnen.

Wenn New Work richtig „funktioniert“, ergibt sich für talentierte Mitarbeitende eine hohe „Durchlässigkeit“ im Unternehmen. Sie können leichter ihr Engagement zeigen und – wie Vera Bönnemann – eine neue Karrierestufe erreichen.

Logistikbranche im Umbruch

Die Logistikbranche scheint auf den ersten Blick so gar nicht den New-Work-Ansprüchen zu entsprechen und galt als ein Arbeitsumfeld mit starren Strukturen und Prozessen. Und auch im Ranking von Europas größter Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu in Sachen moderner Unternehmenskultur landet die Branche Transport/Logistik im hinteren Drittel. Dass das jedoch nicht bei allen Playern der Branche der Fall sein muss und es auch hier Ausnahmen gibt, beweist Flexport. Die digitale Spedition arbeitet an der Schnittstelle zwischen Technologie und globalem Handel mit der ambitionierten Mission, den globalen Handel für alle so einfach und zugänglich wie möglich zu gestalten. Offenheit und Transparenz sind fester Bestandteil der DNA von Flexport und die Schlüsselbegriffe im Streben nach mehr Mitarbeitermotivation und der schnelleren Umsetzung von Kundenwünschen. Das Infragestellen bestehender Strukturen führt zu flachen Hierarchien, um die Kollaboration auf Augenhöhe zu untermauern. Stetige durchgängige Kommunikation fördert die Identifikation der Belegschaft mit der agilen Vision, tägliche Stand-Ups oder virtuelle Coffee-Dates schaffen zusätzlich Transparenz auf operativer Ebene. Statt in klassischen Arbeitsplätzen wird in Rollen und Verantwortlichkeiten gedacht, um Teams möglichst flexibel sowie ihren Fähigkeiten entsprechend einzusetzen. In enger Abstimmung mit dem jeweiligen Team fungieren Mitarbeiter:innen örtlich plus zeitlich flexibel.

New Work braucht New Learning

Die Marktvolatilität in Transport und Logistik ist momentan besonders hoch. Wirtschaftliche und politische Veränderungen wirken sich prompt meist deutlich spürbar aus, weshalb es umso essenzieller ist, adäquat aufgrund jeweils neuer Rahmenbedingungen sowie der hohen Dynamik zu agieren. Der Schlüssel dazu sind flexible Mitarbeiter, die sich in ihrer Rolle selbst verwirklichen und ihre Potentiale voll ausschöpfen können. Ein gutes Beispiel hierfür ist Vera Bönnemann. Vera arbeitet bei Flexport im Bereich Marketing Automation, ist aber ursprünglich vor mehr als zwei Jahren als Supply Chain Operations Specialist bei der digitalen Spedition gestartet. In insgesamt 12 Jahren an Hochschulen in Deutschland und im Ausland hat sie diverse Richtungen ausprobiert und besitzt Abschlüsse sowohl in Transkultureller Kommunikation als auch in Internationaler Betriebswirtschaftslehre und hat umfangreiche Erfahrung im Bereich Konferenzdolmetschen. Das Thema Logistik habe sie schon immer interessiert. „Viele Menschen denken bei Logistik ja meistens nur an Transport, aber der Begriff beinhaltet ja viel mehr“, sagt Vera. Es seien eher die Themen wie Planung, Steuerung und Kontrolle aller Bewegungen von Gütern und Informationen durch die gesamte Lieferkette, die gut zu ihren organisatorischen Fähigkeiten und ihrer schnellen Auffassungsgabe passen. Flexport investiert viel in die persönliche und fachliche Weiterbildung seiner Mitarbeiter und ein individuelles sowie intensives Onboarding-Trainingsprogramm erleichterte Vera, damals noch mit wenig Vorkenntnissen in der Logistik, den Start in die Speditionswelt. Wie stark Flexport beim Thema New Work die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden in den Fokus stellt, zeigt jedoch ihr nächster Karriereschritt – Dank ihres neu gewonnenen Logistik-Know-Hows, der täglichen Zusammenarbeit mit den Flexport-Kunden und ihres geisteswissenschaftlichen Backgrounds war Vera die perfekte Besetzung für eine neu geschaffene Position im deutschen Marketingteam. Hier verantwortet sie jetzt die digitalen Marketingkampagnen mit Schwerpunkt der Neukundengewinnung. Ihr Karriereweg in der Logistikbranche ist exemplarisch dafür, dass New Work auch Hand in Hand mit New Learning gehen muss. Aber auch Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität und Transparenz sollten auf der Agenda von Unternehmen stehen, die ihre heutigen Mitarbeiter:innen auf Jobprofile von morgen vorbereiten müssen. Hier bedarf es Mitarbeiter:innen, die in einem komplexen, volatilen Marktumfeld kreativ zusammenarbeiten, die Unwägbarkeiten aushalten, mit neuen Gegebenheiten umgehen und stetig aus ihnen lernen können.

Weitere Informationen unter:
https://de.flexport.com/

Sieben Wachstumschancen für nachhaltige Aktienanleger

Pieter van Diepen, Head of Impact & Sustainable Analyst Team, bei NN Investment Partners, analysiert für uns sieben Felder, mit denen Aktienanleger an Nachhaltigkeit partizipieren können.

  • Nachhaltig investieren: Qualitätsunternehmen mit nachhaltigen Lösungen und Verhaltensweisen identifizieren
  • Chancen stecken in allen Wertschöpfungsketten – Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft bei Kunststoffen und Cybersicherheit
  • Aktuelle Entwicklungen beschleunigen nachhaltige Trends, z. B. Übergang zu erneuerbaren Energien

Hochwertige und dabei nachhaltige Unternehmen zu finden, die sich auf Dauer bewähren, ist kein schneller oder einfacher Prozess. Dekarbonisierung, Cybersicherheit und die Wiederverwertung von Kunststoffen sind Bereiche, die vor einigen Jahrzehnten noch in den Kinderschuhen steckten; heute stehen sie bei Investoren im Mittelpunkt des Interesses. Wie können Aktienanleger also die nachhaltigen Gewinner von morgen finden?

Die einfache Antwort ist: Man sucht nach Unternehmen, die eine starke, wettbewerbsfähige Marktposition mit der Fähigkeit verbinden, unabhängig von Konjunkturzyklen und geopolitischen Ereignissen langfristig nachhaltiges Wachstum und Rendite zu erzielen. Es ist jedoch keine einfache Aufgabe, Unternehmen ausfindig zu machen, die all diese Attribute aufweisen und gleichzeitig ein umweltfreundliches Verhalten an den Tag legen.

Der strenge Auswahlprozess von NN Investment Partners basiert auf einem breiten investierbaren Universum aus und grenzt es auf ein konzentriertes Portfolio von etwa 50 Unternehmen ein. Dies erfolgt durch Screening und Fundamentalanalyse auf Grundlage strenger ESG-Kriterien und einer Gesamtbetrachtung des Geschäftsmodells, der Wettbewerbsposition, der Finanzdaten und der Risiken eines Unternehmens.

Die aktuellen Ereignisse machen die Vorteile dieses Ansatzes deutlich. Unsere nachhaltigen Aktienstrategien, die in Unternehmen mit starker Preissetzungsmacht und überschaubaren Lieferkettenrisiken investieren, sind gut positioniert, um auch mit der steigenden Inflation umzugehen. Die geopolitische Lage in Europa und in anderen Teilen der Welt wirft ein Schlaglicht auf das Verhalten der Unternehmen, das von allen Stakeholdern zunehmend kritisch beäugt wird. Durch eine gründliche Analyse des Verhaltens und der Unternehmenskultur vor der jeweiligen Investition minimieren wir potenzielle Reputations- und Rechtsrisiken.

Pieter van Diepen sieht in der Wertschöpfungskette nahezu aller Branchen enorme Potenziale für nachhaltig ausgerichtete Anleger. Exemplarisch greift er sieben Branchen heraus.

Value-Chain-Ansatz

Im Auswahlprozess betrachtet NN IP eher die Wertschöpfungsketten als die Sektoren. Dies gibt unseren Analysten mehr Spielraum, potenzielle Wachstumschancen ausfindig zu machen und die Unternehmen zu identifizieren, die angesichts des grünen Wandels und der Schaffung einer integrativeren Wirtschaft am besten aufgestellt sind.

Die Wertschöpfungskette der Unternehmen, welche die Energiewende voranbringen, umfassen zum Beispiel die Hersteller von Solarmodulen und Windturbinen, Unternehmen, die das Stromnetz und die Ladestationen für Elektrofahrzeuge entwickeln, sowie Firmen, die an modernster Technologie zur Kohlenstoffabscheidung arbeiten. Viele von ihnen könnten bei einem traditionellen sektorbezogenen Ansatz übersehen werden.

Im Folgenden werden einige Wachstumstrends in sieben Wertschöpfungsketten vorgestellt, die von dem jeweils zuständigen Analystenteam ermittelt wurden. Wir beleuchten jeweils eine nachhaltige Lösung, bei der wir langfristiges Wachstumspotenzial sehen, das von aktuellen Ereignissen unbeeinflusst bleibt – oder in bestimmten Fällen sogar beschleunigt wird, wie etwa bei der Umstellung auf erneuerbare Energien.

Energiewende: Dekarbonisierung

Um die ehrgeizigen Klimaziele der Vereinten Nationen und des Pariser Abkommens zu erreichen, muss jedes Teilstück der Wertschöpfungskette seinen Beitrag leisten. Angesichts der Tatsache, dass 80 % des weltweiten Energieverbrauchs immer noch an fossile Brennstoffe geknüpft sind, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien eindeutig notwendig. Die jüngsten Ereignisse haben zudem verdeutlicht, wie wichtig sie angesichts steigender Strompreise, wetterbedingter Ausfälle und der Abhängigkeit von russischen Öl- und Gaslieferungen für das Streben nach mehr Energieunabhängigkeit sind.

Stromquellen sind jedoch nur ein Teil der Lösung. Das Stromnetz muss aufgerüstet werden, um eine stärkere Elektrifizierung zu ermöglichen, und es wird ein umfangreiches Netzwerk von Ladestationen benötigt, um den Ausbau der Elektromobilität zu unterstützen. Die Einführung von grünem Wasserstoff und Technologien zur Kohlenstoffabscheidung werden eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung energieintensiver Industrien wie Stahl und Zement spielen.

Erschwingliche Gesundheitsversorgung: klinische Forschungseinrichtungen

Der rasante Fortschritt im Gesundheitswesen und in der Medizintechnik vertieft unser Wissen und verbessert die Behandlungen. Die Förderung medizinischer Forschung ist auf einem historischen Höchststand. Dennoch ist die Identifizierung des Pharmaunternehmens, das die nächste bahnbrechende Erfindung hervorbringen wird, schwierig.

Klinische Forschungseinrichtungen, die für Pharma- und Biotech-Unternehmen forschen, sind interessant, weil sie eine Beteiligung an diesem schnell wachsenden Sektor ermöglichen, ohne riskante Wetten auf den Erfolg oder Misserfolg neuer Behandlungen und Technologien einzugehen. Durch Investitionen in physische und digitale Ressourcen und die Entwicklung von Fachwissen machen diese Unternehmen die klinische Forschung effizienter und tragen zum medizinischen Fortschritt bei.

Digitale Revolution: Cybersicherheit

Die Nachfrage nach Lösungen für Cybersicherheit war noch nie so groß wie heute. Cyberangriffe werden immer häufiger und intensiver. Gleichzeitig sind die Unternehmen anfälliger, da sie ihre Tätigkeiten in die Cloud verlagern und immer mehr Mitarbeiter außerhalb des Büros arbeiten, was zu dem sogenannten „Zero-Trust“-Sicherheitsmodell führt. Strengere Regularien wie die Allgemeine Datenschutzverordnung in Europa erhöhen das Reputationsrisiko für Unternehmen, die gehackt werden.

Es handelt sich um eine schnelllebige Branche, in der die Unternehmen immer wieder um einen Vorsprung gegenüber Angreifern kämpfen. Für Anbieter von Cybersicherheitslösungen treibt dieses schnelle Innovationstempo die Nachfrage an. Bei den Unternehmen dieser Branche lohnt es sich, ihre Erfolgsbilanz und ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung zu analysieren und die Produkte von Dritten bewerten zu lassen.

Umweltlösungen und Werkstoffe: Kunststoffrecycling

Die Verringerung von Kunststoffabfällen ist entscheidend für das Erreichen unserer Klimaziele, allerdings werden weltweit nur etwa 14 % bis 18 % des jährlich produzierten Kunststoffs recycelt. Die meisten Kunststoffprodukte werden verbrannt oder auf Mülldeponien entsorgt, was der Umwelt schadet. Ziel ist es, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schaffen, in der das Wachstum vom Verbrauch endlicher Ressourcen entkoppelt ist.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Vielzahl von Lösungen erforderlich, z. B. chemisches und werkstoffliches Recycling. Auch die Entwicklung von Alternativen zu erdölbasierten Kunststoffen, wie z. B. biobasierte Kunststoffe aus erneuerbaren Ressourcen wie Mais und anderer Biomasse, wird notwendig sein. Für Investoren eröffnet die Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft Chancen in dieser enorm wichtigen Wertschöpfungskette.

Verbrauchertrends: E-Commerce

Der Online-Handel gewinnt seit Jahren Marktanteile hinzu. Während der Pandemie stieg er sprunghaft an und hat das während der Lockdowns erreichte Niveau weitgehend gehalten. In Großbritannien macht E-Commerce fast 28 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes aus, in den USA sind es etwas mehr als 13 %. Die wachsende Kaufkraft der Millennials wird diesen Trend vermutlich noch verstärken.

Zweiseitige E-Commerce-Plattformen spielen eine wichtige Rolle in diesem wachsenden Markt. Sie bieten vielen Menschen, die sonst vielleicht nicht die Möglichkeit gehabt hätten, ein Unternehmen zu gründen, einen einfachen und kostengünstigen Einstieg in die Selbständigkeit. Die Plattformen nehmen kreativen Unternehmern viele der typischen Eintrittsbarrieren und verschaffen ihnen Zugang zu Käufern in aller Welt.

Intelligente Fertigung und Dienstleistungen: Wärmepumpen

Gebäude verursachen weltweit fast 40 % aller Treibhausgasemissionen. Die Reduzierung dieser Emissionen ist entscheidend für die Begrenzung der globalen Erwärmung im Einklang mit dem Pariser Abkommen. Die beste Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, besteht darin, den Energieverbrauch für Raumheizung und Warmwasserbereitung zu senken, der etwa die Hälfte des Energieverbrauchs eines Gebäudes ausmacht. Hier kommen Wärmepumpen ins Spiel.

Wärmepumpen senken den Energieverbrauch durch die Elektrifizierung des Heizens, wodurch Heizkessel und Öfen, die in der Regel fossile Brennstoffe verbrennen, überflüssig werden und eine bessere Energieeffizienz erreicht wird. Es handelt sich um eine einfache, ausgereifte Technologie. Der Wärmepumpenmarkt ist konzentriert, sodass Unternehmen mit Preissetzungsmacht und Marktführerschaft in ihrer Region geografischer Marktbeherrschung gut positioniert sind, um sich durchzusetzen.

Fintech und finanzielle Inklusion: ESG-Daten und -Analysen

Die Nachfrage nach ESG-Daten und -Analysen boomt. Es wird erwartet, dass sich der Markt mit diesen Daten bis 2025 auf einen weltweiten Umsatz von 5 Mrd. US-Dollar mehr als verdoppeln wird. Die ESG-Performance nimmt für die Entscheidung der Investoren seit Jahren an Bedeutung zu. Für börsennotierte Unternehmen ist die Offenlegung aufgrund immer strenger werdender Regularien zu einer Reputationsfrage geworden, die für die Kapitalbeschaffung sowie die Personalbeschaffung und -bindung entscheidend ist.

Während die Nachfrage stark zunimmt, befindet sich das Angebot an Daten und Analysen noch in einem frühen Entwicklungsstadium, was ein großes Potenzial für Investoren bietet. Die Konsolidierung der Branche führt auch zu Unternehmen mit größerer Preissetzungsmacht, Wettbewerbsvorteilen und einer breiteren Angebotspalette.

Langfristig nachhaltig investieren

Die Welt steckt in einer Phase extremer Ungewissheit: Klimawandel, die Corona-Pandemie, geopolitische Unruhen und wirtschaftliche Turbulenzen machen eine Prognose für die nächsten ein bis zwei Jahre äußerst schwierig. Auch die unmittelbaren Perspektiven nachhaltiger Aktienanlagen sind schwer einzuschätzen.

NN IP betrachtet nachhaltige Aktien nicht als kurzfristige Strategie. Wir konzentrieren uns auf die langfristige Performance – sowohl auf die Auswirkungen, die unsere Portfoliounternehmen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben werden, als auch auf die Renditen, die sie für die Investoren erzielen werden.

Aus dieser Warte betrachtet, ist die Zukunft unserer nachhaltigen Aktienstrategien voller Chancen. Wir investieren in Unternehmen, die nachhaltige Lösungen in Bereichen wie ESG-Daten, Cybersicherheit und der Energiewende entwickeln, für die eine steigende Nachfrage erwartet wird. Dabei handelt es sich auch um erstklassige Unternehmen mit starken Fundamentaldaten. In Zeiten erhöhter Unsicherheit und Volatilität sind dies die Unternehmen, die relative Stabilität und attraktive Renditen bieten sollten.

Weitere Informationen unter:
www.nnip.com

Novelle des Verpackungsgesetzes

Was die Novelle des Verpackungsgesetzes für Unternehmen aus Industrie und Handel bedeutet – Änderungen, Pflichten, Neuerungen…

Gastbeitrag von Gunda Rachut

Keine Ausnahmen mehr! Bis zum 1. Juli 2022 muss jedes Unternehmen, das in Deutschland verpackte Ware in Verkehr bringt, im Verpackungsregister LUCID registriert sein. Onlinehändler und Letztvertreiber von Serviceverpackungen geraten stärker in den Fokus. Mit den neuen Regelungen zielt der Gesetzgeber auf mehr Transparenz und Fairness im Markt des Verpackungsrecyclings ab.

Niemand kann sich mehr drücken

Mit der Novelle des Verpackungsgesetzes zum 1. Juli 2022 reagiert der Gesetzgeber auf verschiedene Entwicklungen der vergangenen Jahre. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat zu einem erheblichen Wachstum des Onlinehandels und des To-Go-Konsums geführt – zwei Bereiche, in denen viele Unternehmen ihre verpackungsrechtlichen Pflichten bislang ignoriert haben. Die Verbraucher nutzen die digitalen Möglichkeiten und kaufen zunehmend online ein. Jedes Jahr werden im deutschen Markt mehr Pakete verschickt. Gleichzeitig sind beim Design von Verpackungen einige Trends zu beobachten, die sich nicht positiv auf das Recycling auswirken. Allen voran sind hier die faserbasierten Verbundverpackungen zu nennen, die zwar im Zuge der Plastikdiskussion einen regelrechten Boom erlebten, in Wahrheit aber nur teilweise oder gar nicht rezyklierbar sind.

Der Markt für Konsumgüter und deren Verpackungen hat sich in den vergangenen Jahren massiv und unwiderruflich gewandelt. Deshalb bedarf es neuer Regelungen, denn: Um die Ziele der Abfallhierarchie zu erreichen, benötigt der Markt des Verpackungsrecyclings im ersten Schritt mehr Transparenz, Fairness und Wettbewerbsgleichheit. Die Gesetzesnovelle nimmt dies auf. Verstöße werden durch das öffentliche Verpackungsregister LUCID direkt sichtbar, niemand kann sich mehr davor drücken, seiner Produktverantwortung nachzukommen! Wer das dennoch tut, muss die Konsequenzen tragen. Für die betroffenen Waren greift ein automatisches Vertriebsverbot, zudem drohen hohe Bußgelder.



„Um die Ziele der Abfallhierarchie zu erreichen, benötigt der Markt des Verpackungsrecyclings im ersten Schritt mehr Transparenz, Fairness und Wettbewerbsgleichheit.“


Über die Autorin

Gunda Rachut ist Juristin. Nach dem Studium war sie maßgeblich an der Gründung der cyclos GmbH beteiligt, die sich zur größten Sachverständigenorganisation im Bereich der Produktverantwortung und Kreislaufwirtschaft entwickelte. Ab 2015 hat sie für die führenden Verbände von Handel und Industrie das Projekt des Verpackungsregisters geleitet. Seit 2017 ist sie Vorstand der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister.


Sie bringen Verpackungen in Verkehr? Dann greift die Registrierungspflicht!

Mit den Neuerungen will der Gesetzgeber erreichen, dass sich Unternehmen produktverantwortlich verhalten. Das gilt auch für die Finanzierung des Recyclings ihrer Verpackungen. Jeder, der in Deutschland verpackte Ware vertreibt, muss bis zum 1. Juli 2022 im Verpackungsregister LUCID registriert sein und dort angeben, welche Verpackungsarten er in Verkehr bringt: Verpackungen mit und/oder ohne Systembeteiligungspflicht.

Bislang mussten sich Unternehmen nur registrieren, wenn sie mit ihren Waren Verpackungen mit Systembeteiligungspflicht abgeben, das sind unter anderem Verkaufs-, Um-, Versandverpackungen. Da diese Verpackungen typischerweise beim privaten Endverbraucher als Abfall anfallen, müssen die Inverkehrbringer zusätzlich auch für deren Entsorgung und Recycling bezahlen. Die Pflicht der Systembeteiligung erfüllen Unternehmen, indem sie einen Vertrag mit einem oder mehreren Systemen abschließen und dort wie auch im Verpackungsregister LUCID regelmäßig Datenmeldungen zu ihren Verpackungsmengen abgeben.

Neu ist, dass sich nun auch diejenigen im Verpackungsregister LUCID registrieren müssen, die Verpackungen ohne Systembeteiligungspflicht, wie Mehrweg-, Transport- oder pfandpflichtige Einweggetränkeverpackungen, befüllen und vertreiben. Die Pflicht zur Systembeteiligung besteht in diesem Fall jedoch nicht.

Prüfplichten für Marktplätze und Fulfillment-Dienstleister – Die Luft für Onlinehändler wird dünner

Mit verstärkten Kontrollpflichten der Marktplätze erhöht der Gesetzgeber den Druck auf Onlinehändler, die sich nicht rechtskonform verhalten. Die Marktplätze müssen prüfen, ob die auf ihren Plattformen anbietenden Händler im Verpackungsregister LUCID registriert sind und ihre Systembeteiligungspflichten erfüllen. Können die Onlinehändler dies nicht belegen, dürfen ihnen die Marktplätze das Anbieten ihrer Waren nicht mehr ermöglichen. Gleiches gilt für Fulfillment-Dienstleister: Auch Sie müssen sicherstellen, dass ihre Auftraggeber ihrer Produktverantwortung nachkommen.

Im Onlinehandel werden häufig Waren aus dem Ausland nach Deutschland verschickt. Die Pflichten gelten auch für Importeure. Als Importeur gilt, wer zum Zeitpunkt des Grenzübertritts nach Deutschland die rechtliche Verantwortung für die Ware trägt. Für Unternehmen ohne Niederlassung in Deutschland besteht die Möglichkeit, einen in Deutschland ansässigen Bevollmächtigten mit der Erfüllung ihrer verpackungsrechtlichen Pflichten zu beauftragen – mit Ausnahme der Registrierung im Verpackungsregister LUCID.

Pizzakartons, Blumenfolien, To-Go-Becher: Keine Ausnahmen mehr trotz Sonderregelung

Serviceverpackungen sind Verpackungen, wie Pizzakartons, Imbissschalen, Brötchentüten, Kuchentabletts, Metzgerfolien, Spitztüten auf Marktständen, Blumenpapiere oder Apothekendöschen, die erst vor Ort in der Verkaufsstelle mit Waren befüllt werden, um deren Übergabe an den Kunden zu ermöglichen. Unternehmen bzw. Händler, welche die Waren in Serviceverpackungen abgeben, haben die Möglichkeit, diese Verpackungen mit Systembeteiligung („vorbeteiligt“) bei ihrem Lieferanten oder Großhändler zu kaufen. In diesem Fall hat dieser bereits für die Entsorgung bzw. das Recycling der Verpackungen bezahlt. Das ist nicht neu. Neu ist jedoch, dass sich Unternehmen auch dann im Verpackungsregister LUCID registrieren müssen, wenn sie ihre unbefüllten Serviceverpackungen vollständig vorbeteiligt erworben haben.

Die Novelle und die Umsetzungsmaßnahmen der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) zeigen Wirkung: Die Registrierungszahlen steigen massiv an

Unternehmen aus dem In- und Ausland werden sich zunehmend ihrer Pflichten bewusst. Jeden Tag kommen derzeit rund 4.000 neue Registrierungen aus aller Welt hinzu. Aktuell sind es rund 420.000 Registrierungen insgesamt. Überproportional vertreten sind Registrierungen aus China, UK, allen europäischen Ländern und auch der USA.

Weitere Informationen unter:
http://www.verpackungsregister.org sowie auf den Social-Media-Kanälen der ZSVR bei LinkedIn und Twitter

Personenfoto: Copyright „Zentrale Stelle Verpackungsregister“

CC-BY-ND

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Urban, nachhaltig und voll im Trend

Die TREND-REPORT-Redaktion spricht mit Jan Gewinner von nextbike über innovative Werbekampagnen und den sympathischsten Werbeträger der Welt.

Unter https://www.nextbike.net/trend-report/ eine Freifahrt sichern.

Jan, in vielen Städten sieht man immer mehr nextbikes mit Werbung. Wie kommt es, dass die Fahrräder mittlerweile ein anerkannter Werbeträger sind?
Als nextbike vor 18 Jahren gegründet wurde war schnell klar, dass sich ein Fahrradverleihsystem nicht allein durch Verleiheinnahmen finanzieren lässt. next­bike hat sich deshalb darauf konzentriert, entsprechende Revenue Streams zu finden. Neben dem Ziel, öffentliche Ausschreibungen zu gewinnen, mit Unis, Hochschulen und Unternehmen zusammenzuarbeiten, hat sich Werbung auf den nextbikes als relevante Einnahmequelle entwickelt. Immer mit dem Ziel, ein ökonomisch und ökologisch nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.

Was macht Eure Bike-Sharing-Lösung als Werbeträger so attraktiv?
Sind wir mal ehrlich. In den meisten Fällen ist Werbung langweilig. Wenn sie an Häuserwänden hängt, bietet sie für die Endverbraucher:innen selten einen Mehrwert. Sie kann auch störend sein, wenn sie einen aus einer spannenden Filmszene reißt oder daran hindert, auf dem Smartphone das zu sehen, was einen gerade wirklich interessiert. Die Werbung auf den nextbikes hingegen wird positiv assoziiert. Die Menschen profitieren von einer bezahlbaren, nachhaltigen Mobilitätslösung, die in den meisten Fällen von der öffentlichen Hand bestellt ist. In Köln z.B. heißen die nextbikes KVB Rad. Die Kölner Verkehrsbetriebe haben nextbike mit dem Betrieb des Bike-Sharings beauftragt. Für die Menschen vor Ort gehören die Bikes genauso zur Stadt wie die U-Bahn, Busse und Trams. Es gibt aber auch praktische Gründe, die uns als Werbeträger attraktiv machen. Als Bike-Sharing-Anbieter ist es uns besonders wichtig, die Räder dort zur Ausleihe anzubieten, wo die Menschen unterwegs sind – in den urbanen und hochfrequentierten Räumen der Städte. Wir erreichen einmal die Menschen, die einfach nur an unseren Fahrrädern vorbeilaufen. Aber auch die, die sie nutzen. Diese können wir sogar crossmedial auch in der Ausleih-App ansprechen und Mehrwerte wie Gutscheine für Freifahrten anbieten. Eines unserer wichtigsten Ziele als Unternehmen ist es, nachhaltige urbane Mobilität in den Städten zu etablieren. Einen Werbeträger, der mehr für Nachhaltigkeit steht als unsere nextbikes, gibt es nicht.

Welche Zielgruppen und welche Reichweite können mit Werbung auf nextbikes erreicht werden?
In Deutschland hatten wir 2021 über 1 Million Nutzer:innen, die knapp 10 Mil­lionen Fahrten unternommen haben. Diese Zahlen werden wir dieses Jahr deutlich übertreffen. Im Q1 2022 haben wir unsere Ausleihen glatt verdoppelt. Diese Nutzer:innen sind zu 60 % zwischen 18 und 34 Jahre alt. Interessant ist das besonders hohe Haushaltsnettoeinkommen. Knapp 30 % der Nutzer:innen kommen auf über 4.000€ pro Monat. Allerdings erreichen wir natürlich nicht nur unsere Nutzer:innen mit der Werbung, sondern alle Menschen, Pend­ler:innen und Tou­rist:innen, die sich in den Städten bewegen.

Welcher Kampagnenerfolg fällt Dir spontan ein?
Die Postbank hat in 19 Städten mit dem Claim „Neues Girokonto eröffnen und Freiminuten sichern“ geworben. Die Frei­minuten gab es, wenn man das Postbank-Girokonto als Zahlungsmittel bei nextbike hinterlegt hat. Nach dem Kampagnenzeitraum hatten wir über 12 Prozent mehr Nutzer:innen mit Post­bank-Girokonto als zuvor.



„Als Bike-Sharing-Anbieter ist es uns besonders wichtig, die Räder dort zur Ausleihe anzubieten, wo die Menschen unterwegs sind – in den urbanen und hochfrequentierten Räumen der Städte“, erläutert Jan Gewinner.

Was bedeutet der Zusammenschluss mit Tier Mobility für Euch und welche neuen Chancen und Angebote ergeben sich für Eure Kund:innen daraus?
Für den Bereich Werbung bedeutet die Zusammenarbeit eine unglaubliche Erweiterung von Möglichkeiten. TIER hat neben den bekannten eScootern auch E-Bikes und E-Mopeds im Angebot. Und seit neustem ist klar, dass wir auf den Bikes und Mopeds auch Werbung anbringen können. Im Gegensatz zu vorher haben wir nun die Möglichkeit, mit Berlin und München in allen werberelevanten Städten Werbung anzubieten.

Konntet Ihr schon die Umweltentlastung durch den Bike-Sharing-Dienst in Zahlen fassen?
Im Schnitt wird durch jede Fahrt mit dem nextbike, die eine Fahrt mit dem Auto ersetzt, knapp ein halbes Kilo CO2 eingespart. Für unser Angebot ergibt sich daraus allein für 2021 eine Einsparung von 11,1 Millionen Kilogramm CO2. Natürlich wird nicht jeder Kilometer 1:1 durch das Rad ersetzbar sein, wir arbeiten aber daran, dass es immer mehr werden. Für unsere Werbekunden heißt das, ihre Kampagnen sind im Auftrag des Klimas unterwegs. Clark hat bspw. im letzten Jahr mit einer Kampagne auf 2 000 nextbikes 11 Weltumrundungen begleitet. Edeka konnte sich innerhalb der ersten 17 Monate des Sponsorings des Berliner Systems 92 Weltumrundungen gutschreiben.

Was ist das Besondere an Eurem Reporting und welche Daten können erhoben werden?
Seit diesem Jahr können wir Bruttokontakte unserer Räder ausweisen. Gemessen wird die Gesamtzahl der Personen, die sich in einem Zeitraum von 60 Sekunden in einem Radius von maximal 25 Metern um ein nextbike befunden haben. Die Geokoordinaten aller abgestellten nextbikes werden dazu erfasst und mit den oben genannten, voll­ständig anonymisierten und ag­gre­gierten Daten der Telefonica (Kernmarke O₂) gematcht. Außerdem können wir die Anzahl der Ausleihen, zurückgelegte Kilometer und Heatmaps – also Touchpoints der Ausleihen – darstellen und analysieren.

Inwieweit können Sponsoring-Part­ner:innen ihre CSR-Ziele mit einer Kampagne bei Euch verfolgen?
Unsere nextbikes stehen für Nachhaltigkeit. Unternehmen buchen eine Kampagne auf unseren Rädern um eigene CSR-Kampagnen auf dem angemessensten Medium dafür bekanntzumachen. Außerdem können Unternehmen ihre Kund:innen oder die eigenen Mit­ar­beiter:innen mit Fahrtguthaben bei nextbike incentivieren. Edeka bspw. verlost regelmäßig Fahrtguthaben an ihre Kund:innen, die Postbank hat während einer Kampagne dafür gesorgt, dass Kund:innen und Mitarbeiter:innen im Kampagnenzeitraum kostenlos radeln.

Sind auch crossmediale Kampagnen möglich?
Crossmediale Kampagnen machen eine Buchung bei uns besonders interessant. Gutscheine und Rabattcodes, die man auf den Bikes ankündigt, können in der nextbike-App direkt verlinkt und tiefergehend erklärt werden, wenn man das möchte. Regional wie auch deutschlandweit. Im Moment wirbt RTL etwa auf unseren Bikes in Köln für eine Sendung. In der App gibt es deutschlandweit die entsprechende Verlinkung zu einem 30% günstigerem Streaming Angebot, um die Sendung zu gucken.


Unser Interviewpartner im Portrait

Jan ist Head of Business Development, Media & Services bei nextbike. Bereits beim Pendeln in Berlin zu seinem vorigen Arbeitgeber, dem Außenwerbespezialisten WallDecaux, entdeckte er die Freiheiten des Fahrradfahrens. Seit mehr als fünf Jahren verantwortet er bei nextbike den Bereich Werbung und Sponsoring. In dieser Position entwickelt Jan mit seinem Team innovative Kampagnenstrategien für Werbekunden auf dem Rad.


Welche neuen Projekte oder Vorhaben stehen derzeit noch an?
Durch den Zusammenschluss mit TIER gibt es hier noch viel zu tun. Ganz oben steht das weitere Ausrollen der Flotte. Es kommen noch viele relevante Werbestädte hinzu. Flotten in vorhandenen Städten werden ggf. vergrößert und dem Bedarf angepasst. Außerdem steht die Einbindung von Werbemöglichkeiten bis ins letzte Detail, auch was die App betrifft, noch aus. Es wird zudem bald die Möglichkeit geben, auf digitale Werbeflächen zurückzugreifen. Man kann also sagen, es ist viel Bewegung drin und es bleibt spannend.


Umfassende Informationen zum „Werbe- und Sympathieträger Fahrrad“ gibt es hier:
https://www.nextbike.net/adbike/
https://www.nextbike.net/postbank/
https://www.nextbike.net/leistungswerte/
https://senozon.com/nextbike/
https://www.nextbike.net/businessbike/


Welche Vorteile hat der stationäre Handel davon?
Wir können in den Städten auch virtuelle Stationen einrichten. Zum Beispiel im direkten Umfeld von Filialen unserer Kund:innen. Diese Stationen können wir dann mit einem speziellen Goodie, wie zum Beispiel kostenloser Rückgabe, versehen. AVIS-Kund:innen konnten so etwa mit dem nextbike zum Leihauto kommen – ohne für die Fahrt etwas zu bezahlen. EDEKA-Filialen bekommen virtuelle Stationen und locken so die Kund:innen direkt in ihre Märkte. Wir liefern gerne Heatmaps die zeigen, wo die Bikes mit der Kampagne ausgeliehen wurden.


Wie funktioniert nextbike als Werbeträger?

https://www.youtube.com/watch?v=n_0Q7EULPVQ
Fahrräder als Werbemedium kurz und knackig erklärt: Das positive Image rund um Urbanität und umweltfreundlicher Fortbewegung bietet ein ideales Umfeld für Marken.
https://www.youtube.com/watch?v=CfuiGWSjAYg&t=3s
Als europäischer Marktführer im Bike-Sharing ist nextbike in Deutschland an über 80 Standorten präsent. Die Räder als Werbeträger bewegen sich den ganzen Tag durch die Stadt und sind so im urbanen Raum sichtbar.

Welche Möglichkeiten gibt es für Arbeitgeber:innen mehr nachhaltige Mobilität für Mitarbeitende zu gewährleisten?
Arbeitgeber:innen haben die Möglichkeit, ihren Mitarbeiter:innen einen kostenlosen Zugang zu den nextbike-Systemen zu geben. So können die Angestellten auf dem Weg zur Arbeit oder auch bei Dienstreisen die nextbikes nutzen, um ans Ziel zu kommen. Ich persönlich habe festgestellt, dass es echt großartig ist nach einer langen Zugfahrt erstmal auf’s Rad zu steigen und zu Kund:innen zu fahren. Nicht nur, um frische Luft zu schnappen und sich zu bewegen, sondern auch weil man die Städte, die man sonst nur von Bus oder Bahn aus kennt, ganz anders wahrnimmt.


Weitere Informationen unter:
www.nextbike.net

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Connected Cars – Raum für Audio-Entertainment

Katharina Zeschke, Leiterin Business Development bei RMS, spricht mit der TREND-REPORT-Redaktion über Sprachassistenten, Interkonnektivität und das Auto als Raum für Audio-Entertainment.

Frau Zeschke, welche Rolle nimmt Audio in der Welt des Autos ein?

Eine sehr große. Im Auto wird doch jede:r Fahrer:in plötzlich zur Sängerin oder zum Sänger. Im eigenen Auto fühlen sich viele Menschen sicher und unbeobachtet – und ein Stau wird mit Musik gleich viel kürzer. Jahrzehntelang war UKW-Radio das unverzichtbare Medium im Auto, weil es nicht nur Unterhaltung, sondern auch News und Infos rund um Wetter und Verkehr geboten hat. Mittlerweile werden immer mehr digitale Audioinhalte, wie Podcasts oder die eigene Playlist eines Musikstreaming-Anbieters, im Auto konsumiert, um lange Autofahrten zu überbrücken.

Inwieweit hat sich das Nutzungsverhalten bei Fahrzeugen geändert und was bedeutet das für digitale Medien?

Das Multichannelmedium Audio spielt heutzutage durch die technologischen Entwicklungen eine neue, komplexere Rolle im Auto. Dieses wird längst nicht mehr von allen als Statussymbol gesehen. Es gibt vermehrt Car-Sharing-Angebote und die junge Generation achtet verstärkt auf Umweltthemen. Dafür braucht es ein Medium, welches die nötige Agilität mitbringt und trotzdem auf die Hörer:innen zugeschnitten ist – genau das liefert Audio. Außerdem wissen wir: Wer Radio für seine Kommunikation nutzt, tut der Umwelt etwas Gutes. Laut der Green GRP Initiative hinterlässt Radiowerbung den kleinsten ökologischen Fußabdruck, und dass trotz großer Werbewirkung.


„3D Audio klingt realistischer und die Zielgruppen fühlen sich angesprochener. Sie horchen auf – und hin.“

Katharina Zeschke, Leiterin Business Development bei RMS

Welche Features (Sprachbefehle) werden bei Sprachassistenten im Auto meist genutzt?

Mehr als die Hälfte der Autofahrer:innen nutzt Sprachassistenten im Auto. Das hat unsere aktuelle Voice Studie ergeben. Dabei nutzen sie vor allem die Navigation (58%) oder Musik- und Audioinhalte (55%). Sprachassistenten im Auto gibt es schon länger als Alexa, Siri und Co. Auch deshalb sind Akzeptanz und Nutzung so hoch. Für Werbetreibende ist das eine großartige Entwicklung. Sie können ihre Kund:innen während der Autofahrt erreichen und bekommen dafür eine fast uneingeschränkte Aufmerksamkeit geschenkt.

Welche Möglichkeiten haben User, die im Auto jetzt schon Alexa, Siri und Co. verwenden?

Stellen Sie sich vor, Sie sind im Auto unterwegs Richtung Urlaub und plötzlich nagt die Unsicherheit an Ihnen, ob Sie zuhause wirklich alles korrekt hinterlassen haben. Wenn Sie Ihr Fahrzeug mit Smart-Home-Devices verbinden, dann können Sie per Sprachassistent im Auto Zugriff auf die Geräte in den eigenen vier Wänden bekommen – und sich so schnell einen Überblick verschaffen.

Das Auto wird dadurch zum verlängerten Wohnzimmer und User müssen nicht mehr auf die bequemen Funktionen von Sprachassistenten verzichten, die sie bereits von zu Hause kennen.

Warum sind Fahrzeuge in Zukunft prädestiniert als Raum für Entertainment?

Das Auto bietet ein optimales Umfeld für den Konsum von Audioinhalten – ob unterhaltende oder informative. Viele Autofahrende wollen die Zeit während einer Fahrt sinnvoll überbrücken/nutzen und hören dementsprechend aufmerksam zu. Außerdem sind die Qualität und die Anordnung der Lautsprecher im Laufe der Zeit so perfektioniert worden, dass viele Fahrzeuge ein einzigartiges Klangerlebnis bieten – bis hin zu 3D-Audio. In den besonders modernen Autos sorgen Technologien wie Noice Cancelling für zusätzlichen Komfort beim Audiokonsum.

Welche neuen Zielgruppen und Möglichkeiten entstehen für Werbetreibende?

Etwa 2/3 der Befragten der aktuellen RMS Voice Studie kennen das connected car oder nutzen es bereits selbst. Die Anzahl integrierter oder gekoppelter Geräte nimmt zu. Neben der Verwendung von Sprachassistenten und der interoperablen Verknüpfung des Autos mit dem Smartphone, Bezahlsystemen oder anderen Features wird vor allem die Art und Weise, wie wir Audio während der (autonomen) Fahrt erleben, eine große Rolle spielen. Hinzu kommt, dass sich neue Interaktions- und Werbemöglichkeiten durch Carsharing ergeben. Allein ShareNow (car2go & DriveNow) konnte 2020 3 Mio. Nutzer:innen in DE vermelden, Tendenz steigend. Das Sharing-Modell zieht eine besonders junge und urbane Zielgruppe an und bietet die Möglichkeit, diese an einem neuen Touchpoint zu erreichen, der nur mit Audio so direkt genutzt werden kann. Unternehmen und Marken sollten daher eine wiedererkennbare Audio Identity besitzen und sich über die zahlreichen neuen Werbemöglichkeiten im Bereich Audio informieren.

Was bedeutet das für Sie und Ihre Kunden?

Audiowerbung als Gattung ist im Zentrum einer beschleunigten technologischen Innovations- und Transformationsdynamik. Einhergehend mit der wachsenden Popularität wird Audiowerbung auf allen Ebenen weiter vom Markt professionalisiert. Es werden in der Folge vollkommen neue Formate entstehen, die zielgerichtete Ansprache von Zielgruppen wird sich weiter verbessern und die Erwartungshaltung der Hörer:innen in Bezug auf Akzeptanz-relevante Aspekte wie Storytelling oder ein wiedererkennbares und emotional aufgeladenes Sound Branding wird weiterwachsen und zum Treiber von Innovation und Transformation. Wir begleiten Unternehmen bei dieser Transformation und dabei, immer die passenden Audiospots zu entwickeln und auszuspielen.



„3D-Sound im Auto“

Frau Zeschke, wie wird 3D Sound den Audio-Klang in Zukunft prägen?

Wir alle kennen 3D aus dem Kino. Diese Technologie lässt, im Gegensatz zum klassischen Stereosound, Sounds von oben, unten, diagonal oder vorn und hinten erklingen. So entsteht ein intensiver räumlicher Eindruck – als wäre man mitten im Geschehen. Die räumliche Dimension von Audio spielt also eine zentrale Rolle bei der Entstehung von immersiven Erlebnissen im Auto. So kann man bei einem Konzert eines Lieblingskünstlers dabei sein, oder im Stadion seines Fußballvereins.

Für Werbetreibende bietet das eine einzigartige Möglichkeit, ihre Zielgruppen auf eine vollkommen neuartige und von hoher Aufmerksamkeit und Emotion geprägte Weise zu erreichen.

Welche Vorteile hat 3D-Audio im Auto gegenüber dem klassischen Stereosound?

Die Fahrer:innen schenken den Audioinhalten im Auto generell eine hohe Aufmerksamkeit. Wenn dann statt eines klassischen Stereospots ein 3D Audiospot ausgespielt wird, sorgt das für einen positiven Überraschungsmoment. 3D Audio klingt realistischer und die Zielgruppen fühlen sich angesprochener. Sie horchen auf – und hin. Werbetreibende profitieren dabei von der Möglichkeit des zielgenauen Targetings.

„Unternehmen sollten also spätestens jetzt an einer starken Audio Identity arbeiten“

Katharina Zeschke

„Digitale Sprachassistenten im Auto“

Frau Zeschke, was muss sich bei Sprachassistenten im Auto noch verbessern, um eine bessere User Experience zu gewährleisten?

Nicht nur die Ausstattung der PKW mit ihren Entertainment-Systemen professionalisiert sich, sondern auch der konsumierte Content. Das Smartphone sollte sich am besten direkt beim Einsteigen ins Auto mit dessen InCar-System verbinden und so den Fahrer:innen alle modernen Dienste, von der Integration der Smart-Home-Devices über das Abspielen der eigenen Musik-Playlist, ermöglichen. Die Fahrer:innen sollten dann eine abgespeckte Version des Smartphone-Betriebssystems auf ihrem Armaturenbrett-Display sehen. Sie können dann ihre personalisierten Audioinhalte konsumieren, während sie gleichzeitig mit den Händen am Steuer bleiben. In neueren Fahrzeugen stehen bereits integrierte Systeme zur Nutzung von Sprachsteuerung zur Verfügung.

Welche digitalen Sprachassistenten werden am häufigsten genutzt und wie viele PKW-Fahrer nutzen diese schon regelmäßig?

Die meisten Neuwagen, die mittlerweile gebaut werden, sind mit Android Auto oder Apple CarPlay kompatibel. Dementsprechend sind der Google Assistant und Siri auch die meistgenutzten. Alexa liegt an der dritten Stelle. Verfügbarkeit ist für Sprachassistenten im Auto aktuell das Schlüsselthema. Zu Hause dominiert Alexa, allerdings hat es Amazon bislang nicht geschafft, seinen Sprachassistenten standardmäßig in Neufahrzeuge zu bringen. In den letzten Monaten haben sie hier jedoch große Sprünge gemacht und u.a. mit Stellantis und BMW große Kooperationspartner gewonnen. Einige Autohersteller statten ihre Fahrzeuge auch mit eigenen Sprachassistenten aus. Mehr als die Hälfte der PKW-Fahrer:innen nutzen einen Sprachassistenten im Auto.

Auf was müssen sich Unternehmen im Hinblick auf das Branding ihrer Marken vorbereiten?

Wirksame Audiowerbung ist emotional und bleibt bei den Hörer:innen in Erinnerung. Ein Spot, der das „Kopfkino“ anregt, zahlt besonders stark auf das Markenimage ein und bildet damit die Basis für eine erfolgreiche Audiokampagne. Audio boomt – zwei Drittel der Deutschen hören bereits regelmäßig Webradio, Podcasts oder Hörbücher. Unternehmen sollten also spätestens jetzt an einer starken Audio Identity arbeiten. Dabei gilt es, Strategien und Konzepte neu zu denken. Audiomarketing muss sich den neuen Kanälen anpassen, jedes Format hat seinen eigenen Stil. Doch es lohnt sich: Mit Hilfe des RMS Spot Creators beispielsweise lassen sich heutzutage unkompliziert und kostengünstig gute Audiospots erstellen. Werbetreibende bekommen dafür den besten Zugang zu spannenden Zielgruppen, und damit die Chance, ihrer Marke eine starke Stimme zu geben.

www.rms.de

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Photo by Samuele Errico Piccarini by Unsplash