Internetagenturen-Ranking 2024

BVDW veröffentlicht Internetagentur-Ranking 2024

 

Begleitende Trendanalyse zeigt: Frauenanteil in Digitalagenturen steigt

 

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. hat sein aktuelles Internetagentur-Ranking (IAR) veröffentlicht. Wie im Vorjahr liegt die Serviceplan-Tochter Plan.net auf Platz eins vor Reply – Digital Experience. Insgesamt haben die teilnehmenden Internetagenturen einen Honorarumsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro gemeldet.

 

Spitzentrio steigert Umsatz deutlich

 

Spitzenreiter Plan.net aus München konnte seinen Honorarumsatz um 13 Prozent steigern und liegt jetzt bei 239,5 Millionen Euro. Reply – Digital Experience kommt auf 216,7 Millionen Euro, was einem Plus von zehn Prozent entspricht. Platz drei geht wie im Vorjahr an die Agentur ]init[ aus Berlin, die einen Honorarumsatz von 209,9 Millionen Euro erreicht – eine Verbesserung um 23 Prozent.

 

Top 10 wachsen stabil

 

Die zehn größten Digitalagenturen des Rankings verzeichnen im Schnitt ein Umsatzplus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Top 20 verringert sich hingegen der durchschnittliche Umsatz um zwei Prozent im Vergleich zu 2023. Neu in den Top 20 ist die Münchner Agentur Interone, die einen Honorarumsatz von 31 Millionen Euro erreicht und direkt auf Platz 20 landet. Den Sprung unter die besten 20 hat auch Appsfactory geschafft. Die Leipziger verzeichnen ein Umsatzplus von 20 Prozent, erreichen einen Umsatz von 35,5 Millionen Euro und landen im Ranking auf Platz 18.

 

Geringere Teilnehmerzahl führt zu leicht verzerrtem Gesamtergebnis

 

Das Internetagentur-Ranking verzeichnet in diesem Jahr einen Rückgang von zehn Prozent beim Gesamthonorarumsatz im Vergleich zu 2023. Dies ist zum einen auf die geringere Teilnehmerzahl (minus elf Prozent) und zum anderen auf die Nichtteilnahme von drei großen Agenturen, die im Vorjahr zu den Top 20 gehörten, zurückzuführen. Geht man von konstanten Honorarumsätzen dieser aus, ergäbe sich ein Minus von nur knapp zwei Prozent.

 

Markt hat sich konsolidiert

 

Das Wachstum bei den großen Agenturen ist in erster Linie auf die anhaltende Marktkonsolidierung und das ständig wachsende Dienstleistungsportfolio zurückzuführen. Stefan Mohr, Vorsitzender des Fachkreises Digitalagenturen im BVDW, sagt dazu: „Digitalagenturen stellen sich den neuen Herausforderungen und Themen mit Agilität und Kompetenz. Sie sind Treiber und Partner für die umfassende digitale Transformation, die viele Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft prägt.“

 

Der größte Teil der Honorarumsätze der Digitalagenturen entfällt auf das Geschäftsfeld Digitale Werbung und Kommunikation (28 Prozent). Dahinter folgen E-Commerce mit 23 Prozent, Plattformen mit 22 Prozent sowie Digitale Transformation und Strategie mit 20 Prozent.

 

Künstliche Intelligenz und Machine Learning beschäftigen die Branche

 

Die begleitende Trendanalyse verdeutlicht den weiterhin bestehenden Fokus auf Künstliche Intelligenz. 90 Prozent der 141 teilnehmenden Internetagenturen meinen, dass KI und Machine Learning die Wirtschaft und die Gesellschaft tiefgreifend verändern und in der Digitalbranche eine sehr große Rolle spielen. „Die Gegenwart könnte nicht aufregender sein: Generative KI und damit verbundene Anwendungen versprechen einen Quantensprung für die kreative und intellektuelle Arbeitswelt. Mittels Künstlicher Intelligenz werden wir massive Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen erleben. Gerade deshalb bereichert uns diese neue, aufregende Form der Kollaboration zwischen Mensch und KI in den Digitalagenturen immens“, sagt Mohr.

 

Krisen fordern das Agenturgeschäft heraus

 

Die Trendanalyse zeigt zudem, dass globale Krisen wie Kriege, die Corona-Pandemie und die Inflation die Branche vor Herausforderungen stellen. 58 Prozent der Befragten geben an, dass sich Krisen negativ auf ihren wirtschaftlichen Erfolg ausgewirkt hätten. Im Vorjahr lag der Wert mit 35 Prozent deutlich niedriger. „Als Digitalagenturen sind wir stark vom gesamtwirtschaftlichen Erfolg abhängig. Dank unserer Innovationskraft und Agilität können wir temporären Herausforderungen sehr gut trotzen. In einer Welt multipler Krisen zeigt sich jedoch, dass sich das gesamtwirtschaftliche Klima auch zu einem gewissen Teil in der digitalen Welt niederschlägt“, sagt Anke Herbener, Vize-Präsidentin des BVDW und ebenfalls im Vorsitz des Fachkreises der Digitalagenturen.

 

Frauenanteil in Digitalagenturen steigt

 

Positiv entwickelt sich weiterhin der Frauenanteil in den Digitalagenturen. 49 Prozent der insgesamt Beschäftigten sind weiblich (plus ein Prozentpunkt). Insbesondere im Tätigkeitsfeld der technischen Umsetzung und des Developments sind im Vergleich zum Vorjahr mehr Frauen tätig. Hier ist der Anteil um sechs Prozentpunkte angewachsen.

 

„Die Bedeutung von Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion hat in den vergangenen Jahren einen immer größeren Stellenwert in der Digitalen Wirtschaft. Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle ein, der wir auch zukünftig gerecht werden wollen. Dazu gehört neben der verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch New-Work-Modelle auch das Aufbrechen der gläsernen Decke in Digitalagenturen. Wir sehen immer mehr Frauen in leitenden Managementpositionen auf höchster Führungsebene. Das war vor knapp zehn Jahren eher die Ausnahme als eine Selbstverständlichkeit“, unterstreicht Herbener.

 

Das komplette Internetagentur-Ranking und die Trendanalyse können Sie hier herunterladen.

4,5 Milliarden Euro Strafe in sechs Jahren für Verstöße gegen die DSGVO

Spanien, Italien und Deutschland sind Spitzenreiter, was die Verstöße gegen die DSGVO angeht
  • Die einzelnen Datenschutzbehörden haben 2.072 Verstöße festgestellt, die zu Bußgeldzahlungen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro führten.
  • Deutsche Unternehmen haben mit 186 Verstößen die dritthöchste Anzahl an Strafen, mit insgesamt 55 Millionen Euro an Bußgeldern.
  • Der größte Verstoß von Meta kostete das Unternehmen im Jahr 2023 1,2 Milliarden Euro wegen unzureichender Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung.
 
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union hat die Unternehmenslandschaft seit ihrem Inkrafttreten am 25. Mai 2018 beeinflusst. Sie wurde geschaffen, um den Datenschutz und die Privatsphäre von Einzelpersonen zu stärken. Die Gesetzgebung hat auch die Art und Weise verändert, wie Unternehmen mit persönlichen Daten umgehen und sie verarbeiten.
NordLayers Untersuchungen haben kürzlich ergeben, dass während der sechs Jahre, in denen die DSGVO nun besteht, Aufsichtsbehörden 2072 Verstöße gemeldet haben, was zu Bußgeldern in Höhe von 4,5 Milliarden Euro führte. Die drohenden Strafen, die bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens betragen können, zeigen, dass Unternehmen den Datenschutz ernst nehmen müssen.

„Wir haben beobachtet, wie Unternehmen aller Branchen ihren Umgang mit Daten geändert und in Sicherheitsmaßnahmen investiert haben, um die Vorschriften einzuhalten“, so Carlos Salas, Experte für Cybersicherheit bei NordLayer. „Während die vollständige Einhaltung für viele Unternehmen herausfordernd gewesen ist, kann die Wirkung der DSGVO nicht hoch genug eingeschätzt werden, wenn es darum geht, den Einzelnen zu schützen und Unternehmen für den falschen Umgang mit Daten zur Verantwortung zu ziehen.“

Länder, in denen Unternehmen die höchsten Strafen erhalten
Deutsche Unternehmen hatten mit 186 die dritthöchste Anzahl an Strafen zu tragen, was zu 55 Millionen Euro an Bußgeldern führte. Die höchste Strafe wurde im Oktober 2020 ausgesprochen. Der Online-Shop von H&M wurde wegen unzureichender Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung zu einer Geldstrafe von 35 Millionen Euro verurteilt.
Spanische Unternehmen haben 842 Mal gegen die DSGVO verstoßen und seit 2018 80 Millionen Euro an Strafen bezahlt. Unternehmen in Italien wurden 358 Mal verurteilt und zahlten fast 229 Millionen Euro.

Wenn man sich die Länder ansieht, in denen Unternehmen am meisten für ihre Verstöße gezahlt haben, sticht Irland hervor. Seit 2018 haben Unternehmen in Irland 2,8 Milliarden Euro an Bußgeldern gezahlt. Der Hauptgrund dafür ist, dass mehrere große Tech-Unternehmen wie Meta und TikTok ihre europäischen Niederlassungen dort registriert haben und mit hohen Millionenstrafen belegt wurden.

Die größten „Kriminellen” und ihre Verstöße
Meta verstößt mit Abstand am häufigsten gegen die Datenschutz-Grundverordnung. Von den 10 höchsten Bußgeldern gehen sechs auf die Kappe des Unternehmens (vier bei Meta, eines bei Facebook und eines bei WhatsApp). Der größte Verstoß kostete das Unternehmen 1,2 Milliarden Euro für eine unzureichende Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung im Jahr 2023. Zwei weitere Male mussten rund 400 Millionen Euro für die Nichteinhaltung der allgemeinen Grundsätze der Datenverarbeitung gezahlt werden.
2021 musste Amazon ebenfalls 746 Millionen Euro an die Datenschutzbehörden in Luxemburg zahlen. Letztes Jahr zahlte TikTok 345 Millionen Euro für Verstöße gegen die DSGVO. Google wurde 2021 zweimal wegen der Nichteinhaltung der allgemeinen Grundsätze der Datenverarbeitung zur Rechenschaft gezogen und zahlte jeweils 90 Millionen Euro und 60 Millionen Euro für die Verstöße.
Unternehmen müssen am häufigsten wegen der unzureichenden Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung eine Strafe zahlen. Seit 2018 gab es 635 Fälle solcher Verstöße, was die Unternehmen 1,6 Milliarden Euro kostete. Für die Nichteinhaltung der allgemeinen Grundsätze der Datenverarbeitung wurden Unternehmen 578 Mal bestraft und zahlten 2 Milliarden Euro.

„Die Einhaltung der DSGVO zu erreichen und aufrechtzuerhalten ist eine fortlaufende Aufgabe, kein einmaliges Ziel“, sagt Salas. „Gesetze zum Datenschutz entwickeln sich weiter, und Cyberbedrohungen werden komplexer, also müssen Unternehmen proaktiv bleiben, was Datenschutz und Sicherheit angeht. Lösungen wie NordLayer können Unternehmen dabei helfen, immer ein Schritt voraus zu sein und eine Compliance-Kultur zu schaffen, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sowie das Vertrauen ihrer Kunden und Partner bewahrt.“

Methodik

Die oben genannten Statistiken wurden durch die Analyse aggregierter Daten aus der GDPR Enforcement Tracker Datenbank (Übersicht der Geldbußen für DSGVO-Verstöße) vom 16. Mai gewonnen. CMS, eine internationale Anwaltskanzlei, hat alle Zahlen auf der Webseite ausgewertet.

ÜBER NORDLAYER
 
NordLayer bietet flexible und einfach zu implementierende Cybersicherheitstools für Unternehmen jeder Größe und jedes Arbeitsmodells – entwickelt nach dem Standard von NordVPN. Wir helfen Unternehmen, ihre Netzwerke auf stressfreie Weise zu sichern. NordLayer verbessert die Internetsicherheit und modernisiert den Netzwerk- und Ressourcenzugang mit technischen Verbesserungen, die sich an den besten Compliance-Standards orientieren. NordLayer hilft Organisationen bei der Einführung von FWaaS, ZTNA und SWG-Prinzipien und konzentriert sich dabei auf die Security Service Edge (SEE) der Cybersicherheitsdienste.
Aufmacherbild: pixabay-wattblicker

KI-basiertes Smart Audit für Spesen

  • Smart Audit erkennt und durch KI-Prüfung aller Spesenbelege automatisch Anträge außerhalb der Corporate Policy
  • Neues Feature bietet eine zusätzliche Kontrollebene für Finanz-Teams

 

 Rydoo, eine führende Plattform für intelligentes Spesenmanagement, kündigt sein neues Feature „Smart Audit“ an. Dieses basiert auf KI und umfasst mehrere Features, die manuelles Prüfen von Belegen signifikant reduzieren. Smart Audit dient dazu, Rechnungen automatisch zu analysieren und den Einklang mit der Spesen Policy von Unternehmen sicherzustellen. Smart Audit steht Kunden von Rydoo als auch Interessenten ab sofort zur Verfügung.

 

 

Das KI-basierte Smart Audit-Modul bündelt mehrere Funktionen. Zu Beginn sind das ein automatisches Erkennen von Keywords auf Belegen, wie etwa Markennamen, ein Erkennen von Duplikaten und Fälschungsversuchen sowie eine automatische Übersetzung von fremdsprachigen Belegen. Weitere Features sollen im Laufe der nächsten Monate folgen.

 

KI überprüft eingereichte Belege auf Compliance mit interner Policy

Ein zentrales Feature von Smart Audit ist die Keyword-Erkennung. Die KI analysiert eingereichte Belege und erkennt anhand von Large Language Models (LLM) beispielsweise Tabak oder Alkoholika. Dabei funktioniert beispielsweise auch die Unterscheidung von alkoholfreien Varianten.  Die Befunde werden dank Texterkennung (OCR) anhand der Spesen-Policy des jeweiligen Unternehmens einer Kategorie (z.B. „Mahlzeiten“) zugeordnet und automatisch als zu genehmigen oder abzulehnen eingestuft. Auch Verstöße werden entsprechend hervorgehoben.

 

Kunden können ihre Smart Audit-Regeln individuell konfigurieren. Tests bestätigen bereits jetzt eine Erfolgsquote von mindestens 80 %, was eine enorme Zeitersparnis gegenüber manuellem Überprüfen aller Belege bedeutet. Dank der automatischen Übersetzung unterstützt Smart Audit von Rydoo auch Belege in zunächst 68 verschiedenen Sprachen.

 

„Unser Smart Audit Modul markiert einen gewaltigen Sprung im Spesenmanagement“, sagt Sebastiaan Vanhecke, CPO bei Rydoo. „Die Tests mit bestehenden Kunden zeigen eine beeindruckende Erfolgsquote. Mit dem Modul ersparen wir Finanzteams eine enorme Menge manueller Arbeit und viele Stunden Zeit für Überprüfungen. Unser Plan ist, Smart Audit konstant weiterzuentwickeln und um zusätzliche Features zu erweitern.“

 

Smart Audit beugt Täuschung und Spesenbetrug effektiv vor

Bei etwa 5 Prozent aller eingereichten Belege zur Spesenabrechnung liegen Täuschungsversuche vor. Methoden dafür sind beispielsweise handschriftliches Hinzufügen von Zahlen, die bei einer eiligen Prüfung nicht auffallen, das Einreichen von leicht veränderten Duplikaten oder der Einsatz von Bildbearbeitung. Das Smart Audit Modul kann auch solche Täuschungsversuche erkennen und filtern. Dabei ist es genauer als die meisten menschlichen Prüfer, denen häufig die notwendige Zeit fehlt.

 

Über Rydoo:

Rydoo ist ein führender Anbieter einer B2B SaaS-Plattform, für intelligentes Spesenmanagement. Mit einer mobilen App und Web-Applikation macht es Rydoo für Unternehmen einfacher, Transparenz über ihre Ausgaben zu erlangen, Richtlinien einzuhalten, und ihr Spesenmanagement zu optimieren. Im Fokus stehen dabei Compliance, Kontrolle und Komfort. Rydoo ist kompatibel mit den gängigsten HR-, ERP- und Buchhaltungssystemen. Seit über einem Jahrzehnt arbeitet Rydoo an Lösungen für Geschäftsreisen und Spesenmanagement. Rydoo beschäftigt 150 Mitarbeitende in acht Ländern und unterstützt weltweit mehr als eine Million Nutzer. Deutscher Standort ist München. Rydoo wird von der globalen Investmentfirma Marlin Equity Partners unterstützt.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: https://www.rydoo.com

Robotik, KI oder Firmenwagen – wo Unternehmensführungen in Zukunft Cybergefahren sehen

Sophos Management Studie:

Deutsche und Schweizer C-Level Manager sehen besonders für das Home-Office Handlungsbedarf, um dort in der Zukunft sensible Daten besser zu schützen. Die Österreicher halten Smart-Building-Technologien für anfällig. In Deutschland erachtet man den Firmenwagen als wichtig und ist bei Zukunftstechnologien eher skeptisch.

 

 Sophos stellt weitere Ergebnisse seiner großangelegten Management-Studie „Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit“ für Deutschland, Österreich und die Schweiz vor. Ein Teilbereich der Analyse beleuchtet die Frage, wo im Unternehmen C-Level-Verantwortliche künftig verstärkten Bedarf an IT-Sicherheitsmaßnahmen sehen. Befragt wurden Chefinnen und Chefs in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Erhebung richtete sich ausdrücklich nicht an IT-Personal. Die Ergebnisse zeigen, dass in den drei Ländern teilweise deutlich unterschiedliche Einschätzungen bestehen.

 

Welche Bereiche im Unternehmen sind wegen sensibler Daten besonders anfällig?

Netzwerke, Clouds, Smartphones, Laptops sind als Standards mittlerweile gut im Unternehmen geschützt. Sophos wollte von den Verantwortlichen jedoch auch wissen, welche Bereiche sie für den Schutz sensibler Daten zukünftig als besonders kritisch erachten. Die überwiegende Mehrheit in Deutschland (67,7 Prozent), Österreich (60 Prozent) und der Schweiz (72 Prozent) sieht diesen Bedarf beim mobilen Arbeiten bzw. im Home-Office. Und zwar mehr oder weniger einheitlich über alle befragten Branchen (Handel, Dienstleistung, verarbeitendes Gewerbe) hinweg.

 

Firmenwagen in Deutschland, Smart Building in Österreich, Smart Factory in der Schweiz

An zweiter Stelle sensibler Sektoren stehen aus Sicht der Managerinnen und Manager die KI-Technologien mit 45,8 Prozent Nennung in Deutschland und 54 Prozent in der Schweiz. Österreich hält Smart Building (intelligente Gebäudetechnik) mit 46 Prozent für wichtiger, hier schafft es KI mit 42 Prozent nur auf den dritten Platz. Das Thema Smart Building rangiert für die befragten deutschen (36,4 Prozent) und Schweizer Unternehmen (38 Prozent) nur an vierter Stelle. Für wichtiger wird in Deutschland die Sicherheit von Firmenwagen erachtet, die mit 37 Prozent der Nennungen hier auf Platz drei rangiert. In Österreich (34 Prozent) und der Schweiz (32 Prozent) landet der Firmenwagen auf Platz fünf der zukünftig vermehrt sicherheitsrelevanten Bereiche.

 

Unterschiedliche Einschätzung auch bei Automatisierungstechnologien

Automatisierungen und intelligente Vernetzungen in der Produktion – kurz Smart Factory – verdienen für die Schweizer Verantwortlichen ein höheres Sicherheitslevel, mit 46 Prozent steht es bei ihnen nach Remote-Arbeit und KI an dritter Stelle. Die Befragten aus Österreich vergeben hierfür den vierten Platz mit 40 Prozent und Deutschland geht in der Befragung noch einen Punkt herunter, mit 35,8 Prozent Platz fünf.

 

Ladetechnologien bei Fahrzeugen werden mit den Plätzen 6 (D: 28,9 Prozent) und 7 (AT: 30 Prozent, CH: 24 Prozent) eher nicht so anfällig für zukünftige Cybergefahren gesehen. Dass die eigene und IT-gestützte Energieproduktion, wie etwa Solarpaneele auf den Firmendächern, sensible Daten weitergeben könnte, können sich am ehesten die Österreicher vorstellen (32 Prozent), Deutschland sieht mit 28,4 Prozent hier etwas weniger Gefahr und die Schweiz hält das mit nur 17 Prozent für eher unrealistisch.

 

Irgendwie Neuland: Virtuelle Welten und Robotik als unwahrscheinliche Cyberszenarien

Überhaupt gehen bei den virtuellen Themen die Vorstellungskraft der Managerinnen und Manager in den drei deutschsprachigen Ländern weit auseinander:

 

Gefahr durch virtuelle Welten wie Metaverse oder Avatar-Kommunikation laufen für die Deutschen mit 18,4 Prozent auf Platz acht. Für wenig wahrscheinlich halten es die Österreicher mit Platz neun und 12 Prozent. Nur die Schweiz mit 22 Prozent (Platz acht) kann hier ein gewisses Bedrohungspotenzial erkennen.

 

Dinge wie Google Brillen, Headup-Display-Brillen, Augmented Reality sind wiederum für die Schweizer mit Platz zehn (12 Prozent) wenig wahrscheinlich. Auch Deutschland kann hier keine große Gefahr erkennen (17,9 Prozent, Platz neun). Lediglich die Befragten in österreichischen Unternehmen können sich in diesem Bereich mit 22 Prozent (Platz acht) einen bestimmten Security-Bedarf vorstellen.

 

Während das Thema Robotik im Büroalltag, wie zum Beispiel Kaffee-Roboter, für deutsche Managerinnen und Manager als potenzielles Sicherheitsrisiko wenig denkbar erscheint (letzter Platz, 11,9 Prozent), hält man das in der Schweiz zu 26 Prozent für gar nicht so unrealistisch. Dazwischen liegt bei diesem Thema Österreich mit 22 Prozent und Platz acht.

 

Über die Umfrage:

Ipsos hat im Auftrag von Sophos 201 C-Level-Managerinnen und -Manager aus Handel, Dienstleitung und verarbeitendem Gewerbe in Deutschland sowie jeweils 50 in Österreich und der Schweiz zum Thema IT-Sicherheit in ihren Unternehmen befragt.

 

 

Aufmacherbild: pexels-jorge-jesus

Das AI Office der EU kommt: Idee gut, Umsetzung – naja

Autor: Alain Blaes, Gründer und Geschäftsführer der auf High-Tech spezialisierten Münchner Kommunikationsagentur PR-COM

Der AI Act ist beschlossen, nach dem EU-Parlament haben auch die einzelnen Staaten dem neuen Regelwerk zugestimmt. Nun geht es an die praktische Umsetzung, doch die Zeit drängt. Schon in Kürze soll der AI Act im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden, 20 Tage später tritt er dann in Kraft. Nur ein halbes Jahr später müssen Unternehmen erste Vorgaben beachten, ab Sommer 2026 gilt schließlich das komplette Regelwerk.

Eine entscheidende Rolle kommt dabei dem sogenannten AI Office der EU zu. Nach offizieller Lesart wird es die zentrale Anlaufstelle für die Ausgestaltung der KI-Regulierung sein. So weit, so gut – allerdings sind derzeit wesentliche Fragen ungeklärt, was zu einer großen Verunsicherung der Wirtschaft führt.

Unsicherheit Nr. 1: Offene Führungsrolle. Die EU-Kommission hat zwar bereits mit dem Aufbau des AI Office begonnen. Wer die Leitung übernehmen soll, liegt aber noch im Dunkeln. Die Besetzung dieser Führungsposition ist keineswegs trivial, schließlich bestimmt sie oder er die weitere Richtung. Etwa wenn es darum geht, Richtlinien für die Allzweck-KI (General Purpose AI) zu entwickeln, zu der beispielsweise Chatbots gehören. Derzeit arbeiten in den beiden zuständigen Referaten rund 60 Mitarbeitende – nahezu orientierungslos, wie es aus Parlamentskreisen heißt.

Unsicherheit Nr. 2: Politische Ränkespiele. Bereits vor einem Monat beschwerten sich deutsche Europaabgeordnete in einem Brief an die Kommission über intransparente Einstellungsverfahren. Sie wollten wissen, wer wie an der Suche nach dem besten Kandidaten „für eine der wichtigsten Aufgaben bei der Durchsetzung des KI-Gesetzes“ beteiligt ist. Eine Antwort haben die Abgeordneten bis heute nicht erhalten. Viele Beobachter befürchten deshalb, dass die Besetzung des AI-Office-Leiters zu einem politischen Ränkespiel wird – und die fachliche Kompetenz ins Hintertreffen gerät.

Unsicherheit Nr. 3: Überbordende Bürokratie. Und der Klassiker zum Schluss. Ein neues Regelwerk der EU bringt immer einen gewissen bürokratischen Aufwand mit sich. Gerade kleinere KI-Anbieter könnten damit überfordert sein. Gleichzeitig sollten alle Vorgaben praxistauglich gestaltet sein. Sonst droht, was niemand will: eine Benachteiligung gegenüber den großen Playern am Markt, allen voran aus den USA und China. Ohne ausreichend Raum für Innovationen wird der Einsatz hiesiger KI-Anwendungen in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft kaum vorankommen. Gleichzeitig darf die Umsetzung des AI Act nicht zu einer nationalen Auslegungsfrage werden, wie es bei der DSGVO geschehen ist. Denn dann entsteht ein Flickenteppich an Einzelregelungen, der die Position der EU schwächt. Wenn Europa eine Chance haben will, einen Leitmarkt für sichere KI zu etablieren, muss es mit EINER Stimme sprechen.

Neue Medikamente schneller und günstiger entwickeln mit KI

Hohe Kosten, zahlreiche Misserfolge und jahrzehntelange Entwicklung: Wirkstoffe für neue Medikamente zu finden und auf den Markt zu bringen ist ein aufwendiger Prozess. Großes Potenzial sieht die Pharmaforschung in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI). Das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz, das Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it) und das Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2) der Universität Tübingen haben dafür nun eine Kooperation geschlossen. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Entdeckung von Wirkstoffen, die Fehlfunktionen bei Proteinkinasen und somit die Ursache verschiedener Krankheiten behandeln können. Die Wissenschaftler*innen des Lamarr-Instituts und des b-it bringen dabei ihre langjährigen Expertisen in der Datenanalyse und Entwicklung von Computer-Methoden für die Arzneimittelforschung ein, während TüCAD2 als führendes Zentrum für akademische Arzneimittelforschung die Medizinische Chemie und Pharmakologie übernimmt.

Bonn/Tübingen. Der Weg zur Entwicklung neuer Medikamente ist lang, aufwendig und teuer. Von Tausenden neuen potenziellen Wirkstoffen, die in Laboren gefunden und untersucht werden, schafft es nur ein geringer Prozentsatz in klinische Versuche. Mit Glück übersteht eine Substanz alle Tests und kommt – sofern sie den hohen gesetzlichen Anforderungen an die Sicherheit entspricht – als neues Medikament auf den Markt. Bis zur Markteinführung können 10 bis 15 Jahre vergehen, die Kosten bewegen sich dabei nicht selten im Milliardenbereich. Der immense Aufwand für Forschung und Entwicklung stellt eine große Herausforderung für die Pharmaindustrie dar.

Eine neue Ära der Arzneimittelforschung

Künstliche Intelligenz kann hier Abhilfe schaffen und die Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigen. Die Wissenschaftler*innen des Bereichs Life Sciences am Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz und Life Science Informatics am Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it) sind führend auf dem Gebiet der Datenanalyse und des Maschinellen Lernens (ML) für die Arzneimittelforschung. In einer neuen Kooperation mit dem Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2) der Universität Tübingen wollen die KI-Expert*innen nun die Wirkstoffforschung von Proteinkinasen auf eine neue Ebene bringen.
„Die Fortschritte in der KI-gestützten Arzneimittelentwicklung versprechen konzeptionell neue Möglichkeiten für eine verbesserte und beschleunigte Medikamentenentwicklung“, sagt Prof. Dr. Jürgen Bajorath, Principal Investigator und Area Chair Life Sciences am Lamarr-Institut und Professor am b-it. „Im Rahmen dieser Initiative bündeln renommierte Partner aus den Bereichen Medikamentenentwicklung und KI ihre Kräfte, um eine neue Ära der akademischen Wirkstoffforschung und -entwicklung zu gestalten“.

Das Team um Prof. Bajorath bringt insbesondere seine Expertise in der Entwicklung von Berechnungsmethoden für die Auffindung von Proteinkinase-Wirkstoffen in die Kooperation ein. Die Entdeckung von Kinase-Wirkstoffen ist ebenfalls ein Schwerpunkt der Forschenden am TüCAD2. Kinasen sind Enzyme und erfüllen im Körper die Aufgabe, zelluläre Signalwege zu regulieren. Proteinkinasen im Speziellen spielen eine Rolle in der Signalübertragung und Kontrolle verschiedenster zellulärer Prozesse. Funktionieren diese Enzyme nicht richtig, können schwere Krankheiten wie Krebs, neurologische Störungen oder Autoimmunerkrankungen entstehen.

Das macht die Proteinkinase-Wirkstoffe zu einem vielversprechenden Ziel in der Arzneimittelforschung. Als führendes Zentrum für akademische Arzneimittelforschung und Entwicklung in Deutschland kann TüCAD2 bereits eine herausragende Erfolgsbilanz vorweisen: So sind unter Leitung von Prof. Dr. Stefan A. Laufer seit der Gründung im Jahr 2012 insgesamt fünf Wirkstoffkandidaten zur Erstanwendung am Menschen gebracht worden. „Damit sind diese Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Tübingen und Bonn in hohem Maße komplementär und stellen eine einzigartige Gelegenheit für eine Allianz zwischen den beiden führenden akademischen Zentren dar“, sagt Laufer.

Trianguläre KI entscheidend für Akzeptanz und Qualität

Von der Suche nach potenziellen Wirkstoffkandidaten und wirksameren Medikamentenmolekülen über die Sicherheitsbewertung bis hin zur Durchführung von klinischen Tests – in nahezu allen Phasen kann Künstliche Intelligenz die Arzneimittelforschung unterstützen und effizienter gestalten. Insbesondere in den Lebenswissenschaften wie Medizin und Pharmazie ist es jedoch besonders wichtig, dass die Funktionsweisen hinter den Verfahren des Maschinellen Lernens für alle transparent und verständlich sind. Deshalb setzen die Forschenden am Lamarr-Institut und b-it auf „Erklärbare KI“, die nicht nur mit biowissenschaftlichen Daten trainiert wird, sondern auch zusätzliches Wissen und Kontextinformationen aus verschiedenen lebenswissenschaftlichen Bereichen nutzt. „Warum trifft die Künstliche Intelligenz eine bestimmte Vorhersage? Damit wir in den Life Sciences das Potenzial von KI ausschöpfen können, muss sie für ein interdisziplinäres Publikum verständlich sein. Andernfalls gehen der Einsatz und die Akzeptanz nicht über die Theorie hinaus“, sagt Bajorath. „Zudem ist das Konzept der Triangulären KI – also die Verbindung von Daten mit einem spezifischen Kontext und interdisziplinärem Wissen – entscheidend für die Qualität der Vorhersagen.“

Während Datenanalyse und Maschinelles Lernen am Lamarr-Institut und b-it in Bonn stattfinden, werden Wirkstoffsynthese, Pharmakologie und biologische Tests am TüCAD2 in Tübingen durchgeführt. Als Datengrundlage dient den Wissenschaftler*innen einerseits die TüKIC-Bibliothek, die derzeit größte akademische Sammlung von Proteinkinase-Inhibitoren (PKI) mit ca. 12.000 PKIs und 1 Million Aktivitätsdaten, sowie eine Sammlung von ca. 156.000 PKIs aus öffentlichen Quellen, die am Lamarr-Institut kuratiert wird und derzeit mehr als 80 Prozent aller menschlichen Kinasen abdeckt.

Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it)
Das Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it) ist eine der führenden europäischen Einrichtungen für Spitzenforschung und Hochschulbildung in der Informatik. Wir gestalten die digitale Transformation im Austausch mit Wirtschaft und Gesellschaft und fokussieren auf Data Science und deren Anwendungsbereiche Medien, Life Sciences und Autonome Systeme.

Das b-it wird von vier renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, nämlich der Universität Bonn, der RWTH Aachen, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Fraunhofer-Gesellschaft, gemeinsam getragen und von der b-it Stiftung und weiteren Drittmittelgebern finanziert.

Das b-it bietet ein hochselektives internationales Masterprogramm in Informatik und angewandter IT an. Viele Kurse in diesen Programmen konzentrieren sich auf Aspekte der modernen Datenwissenschaft und bereiten die Studierenden auf Karrieren in der Industrie und in der Wissenschaft vor. Die Kurse werden in englischer Sprache und auf höchstem internationalem Niveau unterrichtet und werden von praktischen Laborarbeiten an den beteiligten Fraunhofer-Instituten begleitet.
Mehr Informationen: https://www.b-it-center.de/

Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2)
Das Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2) wurde als akademisches Arzneimittel-forschungszentrum mit dem Ziel der Translation gegründet. Seit 2016 ist es Mitglied im internationalen Academic Drug Discovery Consortium (ad2c) und seit 2019 in der Plattform 1 (Klinische Entwicklung) Teil der Exzellenzstrategie der Universität Tübingen. Das TüCAD2 ist integraler Bestandteil des Exzellenzclusters iFIT (Image-guided and Functionally Instructed Tumor Therapies) und bildet die Schnittstelle zur Translation zum 2024 gegründeten Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen-Tübingen-Stuttgart-Ulm (NCT-SW).
Mehr Informationen: https://uni-tuebingen.de/exzellenzstrategie/forschung/plattformen/personalisierte-medizin/tuecad2/

KI.Landkarte 3.0 stärkt Sichtbarkeit von KI-Akteuren in Nordrhein-Westfalen

STARTUP AUTOBAHN EXPO2024 präsentiert über 30 Pilotprojekte

Umfrage: Unternehmen bei der Integration von KI im Rückstand

38 Prozent der Führungskräfte sehen ihr Unternehmen bei der Integration von KI im täglichen Führungshandeln im Rückstand

MONDAY.ROCKS veröffentlicht repräsentative Meinungsumfrage unter Führungskräften zum Einsatz von KI-Technologien in kleinen, mittleren und großen Unternehmen

Düsseldorf, 22.05.2024

Künstliche Intelligenz (KI) wird zusehends zu einem integralen Bestandteil unserer Arbeitswelt. Für Führungskräfte und HR-Manager verspricht KI vielfältige Möglichkeiten, die Produktivität, die Mitarbeitermotivation und das für den Unternehmenserfolg immer entscheidender werdende Innovations- und Umsetzungs-Tempo zu erhöhen.

Laut einer aktuellen YouGov-Meinungsumfrage unter Führungskräften im Auftrag von MONDAY.ROCKS erwarten 65 Prozent der repräsentativ Befragten, dass KI-Technologien die Effizienz ihrer Führungstätigkeiten sehr wahrscheinlich oder eher wahrscheinlich verbessern werden. Dabei sehen 38 Prozent insbesondere bei umsetzungsorientierten Aspekten der Teamführung, z. B. Datenanalyse, -Auswertung und Prognosen, die größten Auswirkungen beim Einsatz von KI, jedoch lediglich 9 Prozent bei teaminternen Thematiken, wie etwa Motivation oder Verbundenheit.

„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Vorteile von KI-Anwendungen für die Mitarbeitermotivation von vielen Führungskräften noch unterschätzt werden“, stellt Dr. Luisa Bunzel, Wirtschaftspsychologin und Mitgründerin von MONDAY.ROCKS, fest. „In der Praxis sehen wir jedoch, dass KI-gestützte Impulse gerade in diesem Bereich erhebliche Verbesserungen bewirken können. So lassen sich individuelle Stärken und Motivatoren der Mitarbeitenden gezielt zur Lösung aktueller Herausforderungen nutzen, um so die gesamte Teamleistung zu stärken.“

Im Umgang mit KI wünscht sich über die Hälfte der Befragten (51 Prozent), Entscheidungen weiterhin selbst zu treffen, KI aber unterstützend zu Rate zu ziehen. 19 Prozent würden der KI den größeren Teil der Entscheidungsfindung überlassen, diese aber final noch einmal gegenprüfen. Auf die Frage, wie viel Zeit Führungskräfte pro Woche mittels KI-Anwendungen einsparen könnten, geben 25 Prozent „bis zu zwei Stunden“, 21 Prozent „bis zu fünf Stunden“ und 4 Prozent sogar „bis zu 10 Stunden“ an.

„Diese Einschätzung verdeutlicht das enorme Potenzial, welches in der Nutzung von KI im täglichen Führungshandeln liegt“, sagt Prof. Dr. Christoph Schönfelder, Dozent für Personal- und Organisationsentwicklung an der FOM Hochschule für Ökonomie & Management sowie Mitgründer von MONDAY.ROCKS. „Durch den effizienten Einsatz von KI gewinnen Führungskräfte spürbar mehr Zeit, um das eigene Team gezielter zu unterstützen und sich mehr mit wichtigen, strategischen Aufgaben zu befassen.“

Während 10 Prozent der Befragten ihr Unternehmen in Bezug auf die Integration von KI in Führungsprozesse als Vorreiter ihrer Branche betrachten, sehen sich 45 Prozent im Mittelfeld. 12 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen im Vergleich mit anderen der Branche im Rückstand ist, und 26 Prozent, dass KI bislang überhaupt nicht in Führungsprozesse integriert wurde.

Dabei bieten KI-Technologien die große Chance, durch beschleunigte Entscheidungsprozesse strategische Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Effizientere Ressourcennutzung etwa sehen über die Hälfte der Befragten (53 Prozent) als einen Vorteil in einer durch KI-Unterstützung gesteigerten Umsetzungsgeschwindigkeit bei Entscheidungen. 41 Prozent geben schnellere Reaktion auf Marktveränderungen als Vorteil an und 36 Prozent eine verbesserte Kundenzufriedenheit.

Die vollständige Studie finden Sie unter www.monday.rocks/ki-in-fuehrung-und-hr-management/

Über MONDAY.ROCKS

Die 2018 gegründete MONDAY.ROCKS GmbH bietet eine inhouse entwickelte App für Teamführung. Zu ihren Kunden zählen u. a. Schüco, DZ Bank, AOK, Otto Fuchs, Salzgitter sowie Volksbanken und Sparkassen. Auf Basis von Deutschlands größter Datenbank für Teamentwicklung bietet MONDAY.ROCKS wissenschaftlich fundierte Team-Analysen und KI-gestützte Führungsimpulse zur messbaren Steigerung von Team-Leistung, Mitarbeiterzufriedenheit und zeitlicher Entlastung von Führungskräften.

Innovationen aus Franken

Die Redaktion im Gespräch mit Sven Melzer, Geschäftsführer der Megasat Werke GmbH zu 20 Jahren brilliantes Fernsehen.

 

Herr Melzer, wie hat sich das Geschäft für Satellitentechnik und -zubehör in Deutschland und Europa seit Ihrer Gründung entwickelt?

Die ersten Satelliten-Empfangsanlagen haben wir 1990 produziert und installiert. Seither hat es einige technische Verbesserungen gegeben, die SAT-Anlagen sind kleiner, kompakter und vor allem viel günstiger für den Endverbraucher geworden. Die Bild und Tonqualität ist um ein Vielfaches besser geworden.

Welche Philosophie und Qualität steht hinter der Marke Megasat?

Unsere Produkte werden nachhaltig produziert und bieten eine gesicherte Qualität über einen möglichst langen Lebenszyklus. Wir pflanzen auch regelmäßig neue Bäume in der bayrischen Rhön.

20 Jahre Megasat – wie feieren Sie Ihr Firmenjubiläum?

Wir sind sehr stolz darauf über 20 Jahre unseren Kunden sehr gute Produkte angeboten zu haben. Wir planen zum 20ten einige gute Verkaufsaktionen für unsere Kunden.

Inwieweit konnten Sie Ihr Sortiment in den letzten Jahren ausbauen? 

Begonnen haben wir mit rund 8 verschiedenen Produkten, mittlerweile sind es weit über 500 auf fünf verschiedene Produktbereiche verteilt.

Welche Produkte und Lösungen haben sich besonders gut entwickelt?

Vollautomatische Satellitenempfangstechnik für Camping ist vom Umsatzanteil bei uns stetig wachsend.

Inwieweit konnten Sie vom aktuellen Boom der Campingbranche profitieren?

Wir haben uns mit sehr guten und zuverlässigen Produkten im Campingbereich sehr gut etabliert. Nur so kann man dauerhaft im Markt bestehen.

Sie haben als Vorreiter die erste vollautomatische, portable SAT-Antenne (ohne eigene Stromversorgung) auf den Markt gebacht, wie hat sich das Geschäft bisher entwickelt?

Für den Kunden hat dieses portable Produkt immense Vorteile und wird von sehr vielen und sehr zufriedenen Kunden genutzt.

Welche Vorteile hat die Campingman Portable ECO?

Dies ist unser Energiesparmodel, dies ermöglicht durch eine sehr hochwertige elektronische Schaltungstechnik. Energiesparen heißt Geld sparen!

Welche Rolle spielt der Standort Deutschland für Megasat und Ihr Fertigungswerk / Firmenzentrale?

Deutschland liegt in der Mitte von Europa. Von hier erreichen wir vertrieblich und logistisch alle Länder optimal. Die Produktion haben wir allerdings schon vor 15 Jahren nach Fernost ausgelagert.

Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten Jahre gesteckt?

Weiterhin gute und marktgerechte Produkte zu entwickeln und erfolgreich zu Vermarkten.

Sind Sie selbst auch im Camper oder mit dem Boot unterwegs und testen Ihre Produkte? 

Ich begebe mich jedes Jahr selbst auf eine Testfahrt mit unseren Produkten bis in die hintersten Winkeln von Europe. Nur so kann ich als Geschäftsführer sicherstellen marktgerechte Produkte produzieren zu können.

 

Zur Person

 

 

 

 Sven Melzer

Schon früh hat mich das Outdoor Fieber gepackt und ich bin als Bergsteiger über 30 Jahre weltweit im Einsatz gewesen. Dabei habe ich über 1000 Nächte im Freien verbracht, sehr oft unter extremen Umständen und nur mit rudimentären Hilfsmitteln. Später dann, waren wir peu a peu immer mehr komfortabler mit Zelt, Wohnwagen und Camper auf den Campingplätzen unterwegs. Eine weiche Matte, Stuhl und Tisch werden mit zunehmendem Alter immer wichtiger. Beruflich habe ich mich von Anfang an der Elektronik verschrieben und habe nach einem sehr guten Abschluss als Jahresbestmeister für Fernseh-Empfangstechnik, 13 Jahre für die Firma Kathrein in Rosenheim gearbeitet. Die letzten Jahre meiner Tätigkeit in der Geschäftsführung des Kathrein-Konzerns. Anschließend habe ich mich 2002 als eigenständiger Unternehmer dem Markt gestellt und 2004 Megasat gegründet.

 

 

 

 


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Klima-Monitor für den M&A-Markt

Der BM&A-Klima-Monitor für den M&A-Markt macht deutlich: Unternehmensverkäufe nehmen zu

Stimmung beim Übernahmegeschehen leicht positiv. Strategischer Verkauf von Unternehmensanteilen gewinnt an Bedeutung. Transaktionsabbrüche gegenüber Q1 gestiegen.

Der Bundesverband Merger & Acquisition gem. e.V. (BM&A) stellt die Ergebnisse seiner neuesten Mitgliederbefragung vor. Im zweiten Quartal nahmen insgesamt 68 Unternehmen an der Umfrage teil, darunter Berater, Corporates und Mittelständler. Die Auswertung zeigt unter anderem einen verhalten positiven Blick auf den Markt in den kommenden Monaten sowie eine höhere Abbruchquote bei Transaktionen.

Bereitschaft zur Corporate Divestiture steigt an

Einen Anstieg verzeichnet die positive Sicht auf die Entwicklung der Bewertungen – im Q1 sah die Mehrheit der Befragten diese als gleichbleibend bis rückläufig. Nun schauen 34% der befragten Unternehmen positiv auf die kommenden Monate. Die europäische und globale M&A-Entwicklung wird weiterhin optimistisch bewertet. Parallel stagniert die Stimmung in puncto Zunahme von Neu-Anfragen sowie bei der positiven Erwartungshaltung gegenüber Projektabschlüssen.

Während bei Zu- und Verkäufen ein gleichbleibendes Interesse besteht, erwägen immer mehr Unternehmen ein Corporate Divestiture. Zu beobachten ist die Entwicklung unter anderem beim Medienunternehmen Pro-Sieben-Sat-1: So berichtete das Handelsblatt, das der Großaktionär MFE forderte, Nicht-Kerngeschäfte wie Flaconi und Verivox abzustoßen. „Diese Besinnung auf das Kerngeschäft spiegelt das aktuelle Geschehen auf dem Markt wider“ erklärt BM&A Vorstandsvorsitzender Jan Pörschmann. Für die Befragten des Klima Monitors fällt, neben dem Thema Nachfolge, die Unternehmensveräußerung im Nebensegment immer mehr ins Gewicht, wenn es um Überlegungen zu Verkäufen geht.

Mehr Abbrüche durch Due Diligence Findings

Bei den Abbrüchen von Transaktionen ist ein Aufwärtstrend zu verzeichnen: 30% der Befragten gaben in der Umfrage an, eine laufende Verhandlung vorzeitig beendet zu haben. Hauptgrund sind nach wie vor große Differenzen bei den Kaufpreisvorstellungen. Stark zugenommen haben auch Abbrüche aufgrund von Erkenntnissen aus der Due Diligence.

Bei den erfolgreichen Akquisitionen nennen die Unternehmen den Zugang zu Technologien, Umsatzsynergien und den Erwerb von Know-how als Hauptmotive. Daraus leitet der Verband ab, dass dem M&A-Markt in den kommenden Jahren spannende Transaktionen bevorstehen, die auf Wachstum und Weiterentwicklung ausgerichtet sind.

Gespannter Blick nach vorne

„Unsere Umfrage zeigt vor allem eine leicht positive Entwicklung des M&A-Marktes von niedrigem Niveau aus“, fasst Pörschmann die Ergebnisse zusammen. Preisvorstellungen und Due Diligence-Ergebnisse bremsen die Bewegung etwas aus. Zeitgleich weisen die getätigten Übernahmen auf die Bereitschaft, in innovative Ideen und neue Märkte zu investieren, hin.

Die vollständige Auswertung finden Sie hier:
https://www.bm-a.de/klima-monitor-q2-2024

 

 

 

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Schweizer KI für New York

Die Metropolitan Transportation Authority (MTA) New York, eine der weltweit größten ÖV-Anbieter mit rund 2.4 Milliarden Fahrgästen pro Jahr, hat letzte Woche ihre komplett überarbeitete MTA App vorgestellt. Diese wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Axon Vibe aus Luzern entwickelt. Die patentierte Technologie aus der Schweiz erleichtert den Zugang zu U-Bahn, Bus und Zug, fördert die Verlagerung von privaten Autofahrten in den öffentlichen Verkehr und belohnt nachhaltige Mobilität. Dadurch werden Emissionen reduziert und die ambitionierten Klimaziele des Staates New York unterstützt.

„Das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in New York wird mit der überarbeiteten App ab sofort einfacher, zuverlässiger und komfortabler“, sagt Roman Oberli, CEO von Axon Vibe.

Entwickelt wurde die neue Version der MTA-App in enger Zusammenarbeit mit dem in Luzern ansässigen Unternehmen. Die Firma ist spezialisiert auf die Konzeption und Umsetzung von intelligenten Mobilitätsplattformen und hat unter anderem Projekte für die Deutsche Bahn oder die Londoner Verkehrsbetriebe (London Live Bus App) umgesetzt.

Die Metropolitan Transportation Authority (MTA) New York ist mit rund 2,4 Milliarden Fahrgästen pro Jahr eine der weltweit größten ÖV-Anbieter. Erwartet wird ein rascher Anstieg der Nutzerzahlen – für 2026 werden rund 2 Millionen monatliche aktive Nutzerinnen und Nutzer.

Dank künstlicher Intelligenz erkennt die App gewohnheitsmäßige Verhaltensmuster eines Nutzers und lernt, diese zuverlässig vorherzusagen. So werden Pendler vor und während dem Reisen automatisch über relevante Störungen informiert und alternative Reisemöglichkeiten propagiert.

Die neueste Version der MTA-App (früher bekannt als MYmta) macht es einfacher als je zuvor, Details über U-Bahn-, Bus- und Bahnverbindungen zu erhalten. Diese werden dem einzelnen Nutzer in seinem Kontext personalisiert dargestellt.

Die Nutzerinnen und Nutzer werden in Echtzeit durch das komplexe Netzwerk von U-Bahnen, Bussen und Zügen navigiert. Sie können eine Reise planen, die Ankunftszeit ihres Zuges sehen, Service-Warnungen für ihre Route erhalten oder ihren Bus in Echtzeit verfolgen. Ebenso stehen aktuelle Bahnhofsinformationen wie geplante Bauarbeiten oder Ausfälle von Aufzügen und Rolltreppen zur Verfügung. „Letzteres ist ein wichtiger Schritt für barrierefreies Reisen, das im öffentlichen Verkehr generell und in New York speziell ein großes Thema ist“, so Oberli.

Künstliche Intelligenz aus der Schweiz fördert nachhaltiges Reisen 

Dank dem Einsatz von künstlicher Intelligenz können die verfügbaren Kapazitäten von Straßen und ÖV-Angeboten eng aufeinander abgestimmt werden. Dies führt zu einer optimalen Auslastung des Systems, verlagert Privatfahrten in den öffentlichen Verkehr und erhöht die Passagierzahlen von MTA. Die neue MTA-App fördert dadurch das nachhaltige Reisen – ohne langwierigen Ausbau der Infrastruktur – und damit die Reduktion von Emissionen wie CO2 und Lärm.

Reduktion von Treibhausgasemissionen 

Die Entwicklung der App wurde von einer gemeinnützigen Organisation, welche Fördermittel und Fachwissen zur Reduktion von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen zur Verfügung stellt, eng begleitet und mitfinanziert. In einer weiteren Projektphase wird nun der heute bestehende Funktionsumfang der App gezielt mit Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ausgebaut. Die durch die App aufgezeichneten Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung von New York liefern dazu eine eminent wichtige Datengrundlage.

Offizielles MTA App Video: 
https://youtu.be/IIDpl_Pal-s?si=RLQncCmZTyabqWQn

 

 

 

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Mobilitätsmonitor 2024

Bevölkerung bewertet Infrastruktur und Elektromobilität kritisch

 

Die Deutschen halten Anstrengungen im Klimaschutz weiterhin für wichtig. Die Einschätzung, dass Maßnahmen im Energie- und Mobilitätssektor einen Beitrag zur Verringerung der Klimabelastung leisten können, teilen heute aber weniger Menschen als noch in den Vorjahren. Das zeigt der Mobilitätsmonitor 2024, eine repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Die Elektromobilität kämpft laut Studie nach wie vor mit Vorbehalten: Nur 17 Prozent der Befragten ziehen in Erwägung, sich ein E-Auto anzuschaffen – ein neuer Tiefstwert.

Im Energie- und Mobilitätssektor gibt es aus Sicht der deutschen Bevölkerung viele Ansatzpunkte, um den Klimaschutz zu verbessern. Das zeigt der heute erschienene Mobilitätsmonitor 2024. Für fast zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) ist der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs eine wichtige Stellschraube, um die Klimabelastung zu reduzieren. 60 Prozent setzen auf die Maßnahme, den Güterverkehr verstärkt auf Schienen- und Wasserwege umzuleiten. In der Reduktion der Nutzung fossiler Brennstoffe sieht jeder bzw. jede zweite Befragte (51 Prozent) einen wichtigen Hebel für den Klimaschutz – sechs Prozent weniger als noch bei der ersten Mobilitätsmonitor-Erhebung im Jahr 2020.

 

Veränderungen im Zeitverlauf sind auch bei anderen Themen zu beobachten: Dass die Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leistet, glauben heute nur noch 44 Prozent der Bürgerinnen und Bürger – 2020 waren es noch 56 Prozent, beim letzten Mobilitätsmonitor im Jahr 2022 zwischenzeitlich sogar 63 Prozent.

Die Ergebnisse des Mobilitätsmonitors 2024 zeigen, wie sich Krisen und gesellschaftliche Debatten auf das Denken und Handeln der Menschen auswirken. 2022, nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs und der folgenden Energieknappheit, setzte die Bevölkerung nicht nur verstärkt auf regenerative Energien, sondern auch auf die Kernenergie. Unter dem Eindruck von Inflation und wirtschaftlichen Problemen ist dann Klimaschutz und auch speziell die Förderung regenerativer Energien in der Agenda der Bürger teilweise zurückgestuft worden. Was das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung angeht, zeigt der Mobilitätsmonitor jedoch eine bemerkenswerte Stabilität, die von der Pandemie nur kurzfristig außer Kraft gesetzt wurde.

Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach und acatech Senatorin.

 

Nach wie vor ist das Auto das wichtigste Verkehrsmittel: 76 Prozent der Autofahrenden nutzen es mehrmals in der Woche oder täglich – genauso wie im Jahr 2020. Entsprechend können mehr als drei Viertel von ihnen (78 Prozent) nicht auf das Auto verzichten. Fahrrad und Öffentlicher Nahverkehr (ÖN) sind dagegen nur für 55 bzw. 41 Prozent unverzichtbar; ähnlich schnitten diese Mobilitätsoptionen bereits bei der letzten Erhebung im Jahr 2022 ab (51 bzw. 42 Prozent).

Stadt-Land-Vergleich verdeutlicht: Die Bedürfnisse der Menschen unterscheiden sich – und müssen stärker berücksichtigt werden

Große Unterschiede bei der Bewertung der Infrastruktur zeigt ein Vergleich zwischen Stadt und Land. Unterschiedliche Rahmenbedingungen sind hierfür die Ursache. So wird in Dörfern das Angebot an Lebensmittelmärkten oder Hausärzten in der direkten Umgebung um durchschnittlich zehn Prozentpunkte schlechter eingeschätzt als in Städten; das Angebot an Restaurants, Bars und Cafés um fast 20 Prozentpunkte schlechter. Während 84 Prozent der Großstadtbewohnenden das ÖN-Angebot als gut oder sehr gut einschätzen, liegt dieser Anteil bei Befragten, die in Dörfern leben, bei nur 32 Prozent.

Je nach Wohnort stehen andere Themen auf der Mobilitätsagenda: 69 Prozent der Dorfbewohnenden wünschen sich, dass der ÖN häufiger fährt, wohingegen nicht mal die Hälfte (44 Prozent) der Menschen, die in Groß-, Mittel- oder Kleinstädten leben, diesen Wunsch äußert. In Städten steht dagegen das Fahrrad mehr im Fokus: Ein Drittel (34 Prozent) der dort lebenden Menschen wünscht sich mehr Radwege, in Dörfern sind es nur 23 Prozent.

Insgesamt betrachtet die Bevölkerung eine Stärkung und Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur als wichtige Aufgabe. Dabei wird vor allem das Schienennetz aktuell kritisch wahrgenommen: 65 Prozent sehen es in einem sehr schlechten oder schlechten Zustand – ein Anteil, der sich seit 2015 verdoppelt hat, wie ein Vergleich mit früheren Allensbach-Erhebungen zeigt. Autobahnen werden dagegen deutlich positiver bewertet: für nur 28 Prozent sind diese in einem sehr schlechten oder schlechten Zustand. Schwächer schneidet das lokale Straßennetz ab: hier sehen 41 Prozent einen sehr schlechten oder schlechten Zustand.

Die schlechte Bewertung der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere der Bahninfrastruktur, macht den Modernisierungsbedarf in diesem Bereich deutlich. Hier sind in den nächsten Jahrzehnten umfassende Maßnahmen und Investitionen notwendig, um die Funktionalität sicherzustellen. Zudem müssen wir in der Stadt- und Quartiersentwicklung die Bedürfnisse der Bewohnenden stärker berücksichtigen – ein Thema, dem wir uns in den nächsten Jahren im acatech Projekt ‚Bauen & Wohnen‘ stärker widmen werden.

Jan Wörner, acatech Präsident

 

Elektromobilität: Informationsdefizite und sinkende Bereitschaft zur Anschaffung eines E-Autos

Auch die Elektromobilität kann einen Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Nach wie vor aber sind die Deutschen skeptisch: Nur noch 17 Prozent der Befragten ziehen aktuell die Anschaffung eines E-Autos in Erwägung. Bei der ersten Ausgabe der Studie im Jahr 2020 lag dieser Anteil noch bei 24 Prozent. Stabil sind dabei auch die Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität: Wie schon 2022 halten 60 Prozent der Befragten die Reichweite von E-Autos für zu gering; ein gleich hoher Prozentsatz stellt damals wie heute in Frage, ob Elektroautos wirklich umweltfreundlicher sind.

Bei ihren Urteilen zur E-Mobilität verlassen sich rund zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) auf Informationen, die sie von Freunden oder Kolleginnen und Kollegen haben. 55 Prozent setzen auf die Informationsquelle Fernsehen, 42 Prozent auf das Internet und 35 Prozent beziehen ihr Wissen aus Zeitungen und Zeitschriften. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung haben sich Personen, die den Kauf eines Elektroautos in Betracht ziehen, wesentlich umfassender informiert: 58 Prozent beziehen ihr Wissen unter anderem aus dem Internet, 43 Prozent aus Zeitungen und Zeitschriften. Ihr Urteil über die aktuelle Verfügbarkeit von Ladestationen und die Dauer des Ladevorgangs fällt signifikant positiver aus.

Der Mobilitätsmonitor 2024 zeigt deutlich, dass viele Menschen in Deutschland beim Thema E-Mobilität noch weitere Informationen benötigen. Fast die Hälfte der Befragten traute sich bei der Frage nach der geschätzten Ladezeit eines E-Autos keine Angabe zu. Auch Fortschritte bei der Ladeinfrastruktur und Reichweite werden von der Bevölkerung scheinbar nicht wahrgenommen. Wir brauchen hier dringend weitere gemeinsame Anstrengungen, um den Menschen das Wissen für eine fundierte Meinungsbildung zur Verfügung zu stellen.

Thomas Weber, acatech Präsident

 

 

Den Befund, dass es fast der Hälfte der Befragten (48 Prozent) weniger oder gar nicht wichtig ist, ob ihr E-Auto von einem deutschen Hersteller kommt, bewertet Thomas Weber so: „Die Bevölkerung ist vor allem bei der Elektromobilität sehr preissensibel und spricht auch internationalen Autobauern aktuell eine gute Qualität zu. Dies zeigt nachdrücklich den Handlungsbedarf im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit auf, insbesondere für die deutsche Industrie und alle weiteren an der Transformation beteiligten Akteure am Standort Deutschland.“

 

 

Alle Grafiken sowie die Ergebnisse in der Übersicht zur Studie finden sich auf der Sonderseite zum Mobilitätsmonitor.

Über den Mobilitätsmonitor

Die regelmäßige Untersuchung stützt sich in diesem Jahr auf 1027 Face-to-Face-Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren. Die Interviews wurden zwischen dem 1. und dem 14. März 2024 durchgeführt. Der acatech Mobilitätsmonitor erscheint jährlich seit 2020, eine Vorgängerversion der Studie wurde bereits 2019 veröffentlicht.

 

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KI ohne Internetverbindung

  • Die On-Device-Vektordatenbanken ermöglicht KI-Anwendungen, die ohne Internetverbindung funktionieren, und sorgt so für mehr Geschwindigkeit und größeren Datenschutz

  • Ermöglichung neuer KI-Anwendungsfälle an abgelegenen Orten oder dort, wo eine schnelle Datenverarbeitung erforderlich ist, z. B. bei Fahrassistenzsystemen, medizinischen Diensten oder der industriellen Automatisierung

  • Ein großer Schritt um CO2-Emissionen von KI-Anwendungen zu reduzieren

Das Berliner Deeptech-Startup ObjectBox stellt die erste Vektordatenbank vor, die direkt auf dem Gerät („On-Device“) funktioniert. Sie unterstützt alle Gerätetypen, von Smartphones, Alltagsgadgets und IoT-Geräten bis hin zu Mikrocontrollern, Industriemaschinen und medizinischen Apparaten. Dieser Durchbruch ermöglicht schnelle, universell zugängliche Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI), ohne dass eine ständige Internet- oder Cloud-Verbindung erforderlich ist und ohne Datenschutzbedenken.

Vektordatenbanken sind für die moderne KI von entscheidender Bedeutung. Sie speichern Vektoreinbettungen von unstrukturierten Daten wie Bildern, Videos und Text effizient und machen sie auf diese Weise auffindbar. Bisherige Vektordatenbanken laufen ausschließlich in der Cloud oder auf leistungsstarken Servern.

Die einzigartige Architektur von ObjectBox ermöglicht stattdessen den direkten Einsatz auf einer Vielzahl von Geräten, auch „on the edge“ genannt. Diese Fähigkeit ist entscheidend für den Einsatz in abgelegenen Gebieten oder Situationen, in denen eine schnelle Datenverarbeitung unerlässlich ist, wie beispielsweise bei Fahrerassistenzsystemen, medizinischen Diensten oder der industriellen Automatisierung. Es ist auch ein echter “Game Changer” für Endkunden-Apps, deren Nutzer jederzeit einen zuverlässigen Betrieb erwarten, unabhängig davon, ob es Internet gibt oder nicht.

Die Vektorensuche direkt auf dem Gerät bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Dazu gehören extrem niedrige Latenzzeiten, kontinuierliche Verfügbarkeit auch im Offline-Betrieb, geringere Bandbreitenanforderungen, niedrigere Kosten und personalisierte Antworten von großen Sprachmodellen (LLMs). Darüber hinaus verbessert dieser Ansatz den Datenschutz, indem er sicherstellt, dass sensible Informationen auf dem Gerät gespeichert und nicht an andere Stellen übertragen werden. Nicht zuletzt werden durch die Verringerung unnötiger Datenübertragungen zwischen der Cloud und den Endgeräten erhebliche CO2-Emissionen eingespart, was zu mehr Nachhaltigkeit in der KI führt.

ObjectBox läuft nicht nur direkt auf Edge-Geräten, sondern kann auch in jeder Cloud, vor Ort oder am Rand des Netzwerks betrieben werden. Diese Flexibilität sorgt nicht nur für optimale Leistung und verbesserte Sicherheit, sondern auch für Kosteneffizienz, da unnötige Cloud-Nutzung reduziert wird. Für Unternehmen bedeutet dies eine bessere Kontrolle über ihre Betriebskosten und die Möglichkeit, den Datenschutz effektiver zu verwalten.

„Mit dieser Erweiterung in den Bereich der Vektordatenbanken machen wir einen großen Schritt, um KI für alle, zu jeder Zeit und überall verfügbar zu machen. Dies ist ein entscheidender Durchbruch und wird definieren, wie KI in Zukunft funktioniert“, sagt Vivien Dollinger, Mitbegründerin und CEO von ObjectBox.

„Die Effizienz und Geschwindigkeit von ObjectBox on-device ist wirklich beeindruckend und wir sind begeistert von der neuen Vector-Erweiterung. Sie hat das Potenzial, die Art und Weise zu definieren, wie KI auf allen Geräten da draußen eingesetzt und betrieben wird“, sagt Henry Thasler, Vehicle Data Collection Onboard bei BMW.

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Hintergrund – Konventionelle vs. On-Device-Vektordatenbanken:  
Jede moderne KI braucht Vektordatenbanken. Sie speichern effizient Vektoreinbettungen, also numerische Darstellungen von unstrukturierten Daten wie Texten, Bildern, Videos oder Audiodateien. Man kann sie sich als komprimierte Zusammenfassung vorstellen, die das Wesentliche und die Bedeutung der Daten auf eine Weise erfasst, die für KI-Modelle effizient zu verstehen, zu nutzen und zu durchsuchen ist.

Befeuert von der Popularität generativer KI-Anwendungen erlebt der Markt daher eine Flut von Start-ups, Finanzierungen und Vektorerweiterungen für konventionelle Datenbanken. Alle diese Vektordatenbanklösungen erfordern die Cloud oder einen leistungsstarken Serverbetrieb.

Cloud-basierte KI hat jedoch erhebliche Nachteile: ständige Internetabhängigkeit, Latenzprobleme, die Echtzeitanwendungen behindern, Datenschutzprobleme aufgrund der Datenübertragung außerhalb des Geräts und hoher Energieverbrauch für Verarbeitung und Bandbreite. Für eine Zukunft der jederzeit verfügbaren, klimafreundlichen künstlichen Intelligenz ist die On Device KI daher die einzig praktikable Lösung für eine breite Akzeptanz. Mit der Veröffentlichung der ObjectBox-Vektordatenbank für Geräte steht Entwicklern ein wichtiger Teil des Edge-KI-Technologiestacks zur Verfügung – für KI überall und zu jeder Zeit.

Weitere Informationen finden Sie unter https://objectbox.io.

Die Zukunft von KI und Automatisierung: Wert und Sicherheit über Geschwindigkeit stellen

Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung haben das Potenzial, nahezu unbegrenzte Veränderungen in der Geschäftsdynamik herbeizuführen. Dabei sollten Produkthersteller KI mit Vorsicht und Strategie angehen und Wert und Sicherheit über Entwicklungsgeschwindigkeit stellen.

Cosima von Kries, Nintex Director, Solution Engineering EMEA, zeigt auf wie verantwortungsvolle Implementierung von KI funktioniert, und nennt vier Veränderungen, die sich zukünftig in vier Schlüsselbereichen ergeben könnten:

 

  1. Kunden integrieren KI direkt in ihre Automatisierungen  

Wenn wir über das Potenzial der KI-gesteuerten Automatisierung nachdenken, besteht das ultimative Ziel darin, die Kraft der Innovation direkt in die Hände der Kunden zu legen. Wir sehen eine Zukunft, in der die Nutzer nicht nur Konsumenten sind, sondern aktive Gestalter. Sie werden in der Lage sein, ein Szenario zu visualisieren und dann mithilfe generativer KI einen intuitiven Arbeitsablauf zu gestalten. Dies wird durch die Fähigkeit der KI vorangetrieben, Dokumente zu entziffern, Daten zu extrahieren und all dies nahtlos in automatisierte Prozesse zu integrieren. Dieser Trend markiert einen entscheidenden Schritt in der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategien, da KI nicht mehr nur als eigenständiges Werkzeug betrachtet wird, sondern als integraler Bestandteil automatisierter Abläufe und deren Optimierung.

  1. Deutliche Verbesserung der Kundenerfahrungen 

Bei jedem neuen Automatisierungstool gibt es eine Lernkurve. Traditionell stellt dies eine Barriere zwischen dem Benutzer und einer optimalen Produktivität dar. Mit KI können wir neue Lernprozesse finden, die diese Kurve abflachen und den gesamten Prozess viel angenehmer und benutzerfreundlicher gestalten. Ein KI-gestützter Helfer ist zum Beispiel ein personalisierter Assistent, der sicherstellt, dass die Endanwender finden, was sie brauchen, wenn sie es brauchen. Dies beschleunigt den Lernprozess und verringert die anfängliche Frustration.

  1. Einsatz von KI zur Optimierung interner Abläufe 

KI hat einen transformativen Einfluss auf Unternehmen. Durch die Einbindung von KI-Tools in unsere Arbeitsabläufe – von der Erstellung von Hilfedateien bis hin zu den komplizierten Nuancen der Codierung – haben wir eine neue Ära der Präzision und Effizienz eingeläutet. Es geht nicht darum, weniger Mitarbeiter zu haben, sondern mit den Mitarbeitern mehr und effizienter zu arbeiten. Das Ziel ist es, das Wachstum und die Resilienz durch Fokussierung zu beschleunigen.

  1. Anwendungen von KI in Produktfunktionen

Lassen Sie uns auf den Punkt direkte Integration von KI in Produktfunktionen näher eingehen. Er ist von zentraler Bedeutung, da es verspricht, die Time-to-Value für Kunden zu beschleunigen, in erster Linie durch KI-basierte Design-Time-Funktionen.

Die Automatisierung richtet sich an ein breites Spektrum von Anwendern: von Fachleuten aus der Wirtschaft über Entwickler bis hin zu IT-Experten und Lösungspartnern. Aktuelle Automatisierungstools werden eingesetzt, um Prozessdokumentation zu übernehmen, Prozesse zu bestimmen und zu überwachen, an Workflow-Designs mitzuarbeiten und vieles mehr. Für fast alle diese Aktivitäten können KI-Funktionen integriert werden, um die Effizienz der Benutzer durch die Nutzung von relevantem Kontext zu optimieren.

Zu den spannendsten Bereichen der aktuellen KI-Innovation gehören für mich das Prozessmanagement, die Integration der Automatisierungs-Cloud und die App-Entwicklung. In all diesen Bereichen lässt sich der Bedarf an manueller Erstellung weiter reduzieren und deutliche Effizienzsprünge erreichen.

„Die Zukunft ist vielversprechend, wenn sie mit der Verpflichtung zu Mehrwert und Sicherheit für die Kunden einhergeht.“

Cosima von Kries, Nintex Director, Solution Engineering EMEA

Verantwortungsvolle Implementierung von KI

Während wir die zahlreichen Möglichkeiten der KI nutzen, ist es unverzichtbar, dass wir uns auf die grundlegenden KI-Prinzipien stützen.

Der Mensch im Mittelpunkt des Designs 

Wir alle können die transformative Kraft der KI bestätigen. Aber KI-gestützte Automatisierung ist ein Werkzeug, nicht das Endziel. Jeder Entwurf, jede Strategie sollte mit dem Endnutzer im Hinterkopf ausgeführt werden. Indem Unternehmen das menschliche Element in ihre KI-Geflechte einweben, können sie Beziehbarkeit, Loyalität und echte Wirksamkeit sicherstellen.  Wenn in Produkten KI eingesetzt wird, um die Gestaltung/Erstellung von Prozessen, Arbeitsabläufen usw. zu beschleunigen, geben die neuen KI-Assistenten die Kontrolle immer an den Designer zurück – also an den Menschen.  Die KI fungiert als Assistent (nicht als Orakel), und der menschliche Designer hat das letzte Wort darüber, was veröffentlicht, getestet und freigegeben wird.

Förderung von Transparenz und Rechenschaftspflicht 

Transparenz ist nicht nur ein Modewort, sondern eine Verpflichtung. Während wir die Grenzen der künstlichen Intelligenz immer weiter ausdehnen, sollten wir dafür sorgen, dass alle Beteiligten – ob Partner oder Kunden – die Feinheiten der KI-Tools verstehen. Es geht darum, ein kollaboratives, informiertes Ökosystem zu fördern.

Governance und Ethik 

Governance und Ethik sollten ein operativer Kompass sein. Es ist wichtig, auf der KI-Reise jeden Schritt mit einem tiefen Verantwortungsgefühl zu übernehmen. Es geht nicht nur um die Entwicklung von Werkzeugen, sondern auch um die Festlegung von Standards, die Gewährleistung von Fairness und die Verhinderung von Vorurteilen.

Schutz von Privatsphäre und Sicherheit 

Daten sind das neue Gold, und ihre Unantastbarkeit ist von größter Bedeutung. Jeder Algorithmus, jedes Tool muss mit robusten Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet sein, um das Vertrauen der Nutzer nicht zu gefährden. Hier spielen auch wichtige neue Richtlinien wie NIS2 eine besondere Rolle.

KI und Automatisierung sinnvoll verbinden

Eine Mischung aus Begeisterung und Vorsicht sollte alle Entwicklungen prägen. Denn es geht darum, das Versprechen der KI zu nutzen und gleichzeitig in Ethik, Verantwortung und Menschlichkeit verwurzelt zu bleiben. Die Zukunft ist vielversprechend, wenn sie mit der Verpflichtung zu Mehrwert und Sicherheit für die Kunden einhergeht.

 

 

 

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Langzeitstudie zur Untersuchung der Social-Media-Kommunikation von B2B-Unternehmen

Einzige Langzeitstudie zur Untersuchung der Social-Media-Kommunikation von B2B-Unternehmen geht im 14.ten Jahr wieder an den Start
Status Quo und alle wesentlichen Trends werden aktuell erhoben -erstmals Untersuchung über KI-Einsatz

 

Soeben ist die einzige Langzeitstudie zur Untersuchung der Social-Media-Kommunikation von B2B-Unternehmen gestartet.

In 2024 wird nicht nur der aktuelle Status Quo bestimmt, sondern auch erstmals Auswirkungen moderner KI-Technologien auf die Social-Media-Nutzung untersucht. Die Ergebnisse der diesjährigen Studie sind allein schon aus diesem Blickwinkel besonders interessant, denn ChatGPT, Bing, Copilot und andere KI-Lösungen revolutionieren gegenwärtig das gesamte Spektrum der Informationsbeschaffung, der Content-Kreation und beeinflussen vielfältige Kommunikationsaufgaben und -tätigkeiten. Und das in einer deutlich kontroversen Diskussion hinsichtlich Nutzung und Auswirkung auf Berufsbilder. Insgesamt geben die Ergebnisse und Vergleichsmöglichkeiten der Studie Unternehmen aller Branchen und Größenordnung wertvolle Orientierung und Entscheidungshilfen für ihre Budget- und Strategieplanung.

 Die Studie untersucht die Veränderungen, die sich im Nutzerverhalten der Social-Media-Kanäle in der B2B-Branche ergeben haben. Gerade das Alleinstellungsmerkmal eines Datenvergleichs über den Zeitraum von nun schon 14 Jahren hinweg, bietet Kommunikationsentscheidern von B2B-Unternehmen im DACH-Raum die einmalige Möglichkeit, nicht nur ihr eigenes Social-Media-Nutzungsverhalten konkret zu analysieren und mit anderen Branchenmitgliedern oder Unternehmen gleicher Größe, Führungskultur oder anderen relevanten Kriterien zu vergleichen. Vielmehr zeigt die Studie, wie und wo man sich mit dem richtigen Kommunikationsmix von Wettbewerbern abzugrenzen, Trends sowie Entwicklungen auf Grundlage valider Datenauswertung richtig einordnen und umsetzen kann.

Die weitreichenden Nutzungsmöglichkeiten und praxisnahen Erkenntnisse bieten für den gesamten deutschsprachigen Raum nicht nur die Möglichkeit, Social-Media-Strategien und -Budgets zielgruppengenau anzupassen. Die Schlussfolgerungen ermöglichen es Kommunikationsentscheidern auch, sich in den sozialen Online-Netzwerken durch passgenaue und glaubwürdige Auftritte von Mitbewerbern zu unterscheiden.

Neu in der diesjährigen Studien-Ausgabe ist der Erhebungskomplex, wie sich gängige und bereits mit großem Hype in Business- und Kommunikationsalltag etablierte KI-Lösungen wie ChatGPT, Copilot, Jasper Chat, Creater Chat oder Chat Sonic, um nur einige Beispiele zu nennen, in Social Media Einsatz und Nutzung abbilden. Und natürlich auch, welche Erwartungen hinsichtlich künftiger Nutzung, Weiterentwicklung, Ressourcen und Budgetaufwand bestehen.

„Wir sehen deutlich, dass die strategische Planung für eine erfolgreiche Social Media Kommunikation immer wichtiger wird.“

Jacqueline Althaller, Herausgeberin der Studie und Kommunikationsexpertin

Folgende Schlüsselfragen stehen für die Langzeitstudie des „Erster Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“ daher auch in diesem Jahr im Fokus:

 

  • Wie hat sich die Social Media Nutzung im vergangenen Jahr weiterentwickelt?
  • Welche Trends und Entwicklungen zeichnen sich nun ab oder etablieren sich?
  • Welche Erwartungen stellt die B2B-Community an ihre Social Media Präsenz?  

 

Rückblickend auf die Ergebnisse des letzten Jahres erläutert Jacqueline Althaller, Herausgeberin der Studie und Kommunikationsexpertin: „Wir sehen deutlich, dass die strategische Planung für eine erfolgreiche Social Media Kommunikation immer wichtiger wird. Dafür haben sich die Kanäle, Ressource und Budgets mittlerweile eingependelt. Es wird nun spannend zu sehen, wie sich die Unterschiede hinsichtlich Unternehmensgröße, Branchenzugehörigkeit oder beispielsweise der Unternehmenskultur in den neuen Studienergebnissen weiter manifestieren. Mit Hilfe von erfahrenen und medienaffinen Studienpartnern wollen wir unsere Teilnehmerzahlen in diesem Jahr noch einmal deutlich steigern und freuen uns über jeden, der sich aktiv beteiligt!“

 

Die Kooperation mit der »OBSERVER« GmbH hebt das Potenzial noch einmal deutlich für Österreich an. Wie auch im letzten Jahr wird die Studie in der Schweiz durch die KünzlerBachmann Directmarketing AG unterstützt.

Die Datenerhebung für den gesamten DACH-Raum läuft bis zum 1. August. „Mit der Teilnahme an der Online-Umfrage über diesen Link sichern Sie sich rechtzeitig für Ihre Strategie- und Budgetplanung Ihrer Social Media Kommunikation den kostenlosen Erhalt der Management Summary in Q3/ 2024   “, ergänzt Althaller abschließend.

 

 

 

 

 


Über den Ersten Arbeitskreis für Social Media in der B2B-Kommunikation:

Im Sommer 2010 wurde der „Erste Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“ von Jacqueline Althaller, Gründerin der gleichnamigen Agentur ALTHALLER communication ins Leben gerufen, um konkrete Fragestellungen von Seiten B2B zu beantworten und dieses Wissen auch weiterzuvermitteln. Umfragen führt der Arbeitskreis jährlich durch, um Trends und Entwicklungen in der Social Media Kommunikation feststellen zu können. Zu den Mitgliedern gehören Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größenordnungen – von IT bis Healthcare. Begleitet wird der Arbeitskreis von Vertretern aus Wissenschaft und Forschung. Der Arbeitskreis verfolgt keine wirtschaftlichen Interessen.

 

 

 

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Waldzustand: Nur jeder fünfte Baum ist gesund

 
Waldzustandserhebung 2023 zeigt schlechten Zustand unserer Wälder
Der Wald in Deutschland ist in einem schlechten Zustand. Von den verbreitetsten Arten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sind vier von fünf Bäumen krank. Das ist das Ergebnis der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichten Waldzustandserhebung 2023. Trotz besserer Ausgangsbedingungen leiden die Bäume nach wie vor unter der andauernden Trockenheit und den hohen Temperaturen seit 2018. Der Zustand des Waldes hat sich seit dem Vorjahr daher kaum verändert.
Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft: „Die Klimakrise hat unseren Wald fest im Griff, langandauernde Trockenheit und hohe Temperaturen der letzten Jahre haben bleibende Schäden hinterlassen. Nur noch jeder fünfte Baum ist vollständig gesund. Der Wald entwickelt sich zum Dauerpatienten. Wir brauchen einen gesunden und starken Wald: als erstes als Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel, denn er entzieht der Luft das klimaschädliche Kohlendioxid und bindet es für Jahrzehnte und Jahrhunderte. Und der Wald ist noch viel mehr. Er ist Hort der Artenvielfalt, er liefert uns sauberes Wasser und saubere Luft, stellt uns Holz zum Bauen, Wohnen und Leben zur Verfügung, und ist Erholungsraum und Arbeitsplatz für viele Menschen. Wir müssen unserem wertvollen Ökosystem also eine Langzeit-Kur verschreiben. Wir haben daher alleine dieses Jahr 250 Millionen Euro für Waldförderung eingeplant, um den Wald gegen die Klimakrise zu wappnen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg, den Wald zu erhalten für uns, unsere Kinder und unsere Enkel.

Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2023

Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 sind die Anteile der Schadstufen 2 bis 4 und die mittlere Kronenverlichtung, also der sichtbare Blatt- bzw. Nadelverlust, aller Baumarten angestiegen. Im Jahr 2019 konnten die deutlichsten Veränderungen beobachtet werden. Insgesamt befinden sich die Schäden weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und haben sich je nach Baumart im Vergleich zum Vorjahr gar nicht oder nur sehr geringfügig verändert. Es haben sich keine deutlichen Verbesserungen des Waldzustands eingestellt, aber auch keine deutliche Verschlechterung im Vergleich zu 2022.
Bei der Fichte ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 40 Prozent auf 43 Prozent gestiegen. Auf die Warnstufe entfielen 40 Prozent (vgl. 2022: 36 Prozent). Ohne Verlichtungen waren 17 Prozent (vgl. 2022: 24 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung ist von 29,6 Prozent auf 28,6 Prozent leicht gesunken. Im Vergleich zu den anderen Hauptbaumarten weist die Fichte die höchste Absterberate auf.
Im Vergleich zum Vorjahr ist bei der Kiefer der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 28 Prozent auf 24 Prozent gesunken. Auf die Warnstufe entfielen im Jahr 2023 53 Prozent (vgl. 2022: 59 Prozent). Der Anteil ohne Verlichtungen ist von 13 Prozent auf 23 Prozent gestiegen. Die mittlere Kronenverlichtung sank 2023 von 23,9 Prozent auf 22,3 Prozent.
Bei der Buche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtung um einen Prozentpunkt auf 46 Prozent gestiegen. Auf die Warnstufe entfielen 39 Prozent (vgl. 2022: 34 Prozent). Der Anteil ohne Verlichtungen hat sich mit 15 Prozent (vgl. 2022: 21 Prozent) verschlechtert. Die mittlere Kronenverlichtung hat sich leicht verschlechtert auf 28,5 Prozent.
Bei der Eiche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 40 Prozent auf 44 Prozent gestiegen. Der Anteil der Warnstufe sank dagegen leicht von 41 Prozent auf 39 Prozent. Auch der Anteil ohne Verlichtungen sank leicht von 19 Prozent auf 17 Prozent. Die mittlere Kronenverlichtung ist von 26,1 Prozent auf 27,6 Prozent geringfügig gestiegen.

Hintergrund Waldzustandserhebung:

Der Wald erfüllt vielfältige Nutz- und Schutzfunktionen, ist Kohlenstoffspeicher und bildet eine unentbehrliche Lebensgrundlage für uns Menschen. Um Risiken rechtzeitig zu erkennen, ist eine langfristige Beobachtung unverzichtbar. Erst auf der Grundlage langer Messreihen kann beurteilt werden, wie sich Umweltveränderungen auf die Gesundheit der Wälder auswirken. Zur Überprüfung des Waldzustandes ist der jährliche Blick in die Kronen unablässig, denn die Kronenvitalität ist ein wichtiger Baustein zu Beurteilung des Gesundheitszustandes und der Leistungsfähigkeit unseres Waldes. Die bundesweite Waldzustandserhebung wird seit 1984 jährlich von den Ländern auf einem systematischen Netz (16 km x 16 km) von Stichproben durchgeführt. Das Bundesergebnis wird aus den von den Ländern bereitgestellten Rohdaten am Institut für Waldökosysteme des Thünen-Instituts (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) hochgerechnet.

Waldzustandserhebung

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Nachteile einer bargeldlosen Gesellschaft

Experten äußern sich: Die Nachteile einer bargeldlosen Gesellschaft in Dänemark

In den malerischen Straßen Kopenhagens, wo Fahrräder oft Autos überwiegen, spiegelt eine dramatische Veränderung im Verbraucherverhalten einen größeren Trend wider, der das Land erfasst. Dänemark steht kurz davor, eine der ersten bargeldlosen Gesellschaften der Welt zu werden, in der elektronische Zahlungen zur Norm werden.

Doch hinter diesem technologischen Fortschritt verbirgt sich ein wachsendes Problem – die digitale Kluft. Sie betrifft zahlreiche Dänen, insbesondere ältere Menschen, Familien mit niedrigem Einkommen und Einwanderer.

Untersuchung des dänischen Trends zur Bargeldlosigkeit

Dänemarks Weg zu einer bargeldlosen Gesellschaft wurde durch den weit verbreiteten Internetzugang, eine Smartphone-Durchdringung von 98.1% und ein starkes Vertrauen in digitale Lösungen ermöglicht.

Seit 2017 sind Banking-Apps und mobile Zahlungsdienste wie MobilePay allgegenwärtig und vereinfachen Transaktionen auf ein einfaches Wischen oder Tippen. Daten zeigen einen starken Rückgang der Bargeldtransaktionen. Jüngsten Berichten zufolge machen in Dänemark weniger als 20% aller Geldtransaktionen Bargeld aus.

Die digitale Kluft: Wer bleibt auf der Strecke?

Der Übergang ist jedoch nicht für alle reibungslos. Einige Bevölkerungsgruppen haben Schwierigkeiten mit diesen digitalen Veränderungen, was zu finanzieller Ausgrenzung und erhöhter Verwundbarkeit führt. Zu den hauptsächlich betroffenen Gruppen gehören:

  • Senioren: Nicht alle älteren Menschen sind technisch versiert und viele bevorzugen traditionelle Bankmethoden.
  • Einwanderer: Neuankömmlinge stoßen oft auf sprachliche Barrieren und haben keinen Zugang zu Finanzbildung.
  • Familien mit niedrigem Einkommen: Die Kosten für digitale Geräte und Internetdienste können für einige unerschwinglich sein.

Stimmen aus der Praxis: Experten äußern sich

Josh Gordon, ein Technologieexperte bei Geonode, reflektiert die Auswirkungen dieses Wandels. „Obwohl Dänemarks Bewegung hin zu digitalen Zahlungen für ihre Bequemlichkeit und Sicherheit gelobt wird, ist es entscheidend sicherzustellen, dass diejenigen, die für einen solchen Übergang noch nicht bereit sind, nicht ausgegrenzt werden. Banken und politische Entscheidungsträger müssen inklusive Systeme schaffen, die allen Bürgern gerecht werden, unabhängig von ihrer digitalen Kompetenz“, schlägt Gordon vor.

Gestaltung einer inklusiven digitalen Zukunft

Der Aufbau eines wirklich inklusiven digitalen Finanzsystems erfordert koordinierte Anstrengungen auf mehreren Ebenen. Zu berücksichtigende Strategien sind:

  1. Bildungsprogramme: Durch die Durchführung gezielter Programme zur digitalen Kompetenz können gefährdete Bevölkerungsgruppen die notwendigen Fähigkeiten erwerben.
  2. Zugängliche Technologielösungen: Die Gestaltung einfacherer, intuitiverer Technologieoberflächen kann helfen, die Benutzerfreundlichkeitslücke zu schließen.
  3. Finanzielle Unterstützungsstrukturen: Das Angebot subventionierter oder kostenloser Internetdienste und digitaler Geräte für Haushalte mit niedrigem Einkommen kann die finanzielle Belastung mindern.

Betrachtungen zu einer Gesellschaft im Wandel

Das Potenzial Dänemarks, eine vollständig bargeldlose Gesellschaft zu werden, zeichnet das Bild eines futuristischen, effizienten und möglicherweise umweltfreundlicheren Stadtlebens. Es erfordert jedoch auch eine sorgfältige Bewertung der sozialen Gerechtigkeit. Für den Erfolg einer bargeldlosen Gesellschaft darf niemand zurückgelassen werden und es muss sichergestellt werden, dass die Bequemlichkeit für viele nicht zu Hindernissen für einige wird.

Während Dänemark diesen Übergang durchläuft, beobachtet die Welt aufmerksam, wie dieses kleine nordische Land einen großen Schritt in die Zukunft der Finanz- und Gesellschaftsstruktur macht. Werden die Vorteile einer bargeldlosen Gesellschaft ausreichen, um die digitale Kluft zu überbrücken, oder werden sie die Kluft noch vertiefen? Nur die Zeit wird es zeigen, aber die heute unternommenen Schritte werden zweifellos die Inklusivität der digitalen Welt von morgen prägen.

Weitere Informationen unter.

https://geonode.com/

 

 

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Twin Transformation: Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammendenken

Von Lars Rückemann, Vorstand codecentric AG

Unternehmen stehen derzeit vor zwei Mammutaufgaben, die es gleichzeitig zu bewältigen gilt: Digitalisierung und nachhaltige Transformation. Während die Digitalisierung schon länger auf der Agenda von Organisationen steht, wächst in letzter Zeit auch beim Thema Nachhaltigkeit der wirtschaftliche und regulatorische Druck erheblich. Kunden, Partner, Mitarbeiter und nicht zuletzt der Gesetzgeber erwarten heute, dass ein Unternehmen sowohl digitalisiert als auch nachhaltig arbeitet. Die gute Nachricht ist jedoch, dass beide Prozesse nicht isoliert voneinander zu betrachten sind, sondern in der sogenannten Twin Transformation verbunden werden können.

 

Lars Rückemann ist seit Februar 2020 im Vorstand der codecentric AG. Zuvor sammelte er über 25 Jahre Erfahrung in der Software-Entwicklung und war als Standortleitung und Head of Business Development in Solingen tätig. Als Vorstand fokussiert sich Lars Rückemann auf die Methoden und Technologien. Das beinhaltet die Förderung von Innovation, CSR sowie der Weiterentwicklung des Service-Portfolios des Unternehmens. Zudem verantwortet Lars Rückemann die strategischen Beteiligungen an Technologie-Startups der codecentric AG und steht im engen Austausch mit den Gründerteams. Bildrechte: Codecentric

 

Synergien zwischen den Transformationsprozessen erkennen und nutzen

Denn bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass Nachhaltigkeit und Digitalisierung keineswegs voneinander getrennte Projekte sind. Stattdessen beeinflussen sie sich gegenseitig und können voneinander profitieren. Die Twin Transformation bietet großes Potenzial, indem sie Synergien identifiziert und wirksam macht.
Auf der einen Seite sind digitale Tools ein wichtiger Bestandteil vieler Nachhaltigkeitspläne. Das beginnt bei ganz banalen Dingen wie der Einsparung von Papier durch die Nutzung digitaler Dokumente und endet bei großen, strategischen Fragen wie der Verlagerung von Anwendungen und Prozessen in die Cloud. Klar ist aber, dass kaum ein Nachhaltigkeitskonzept ohne eine digitale Komponente auskommt – und das zu Recht. Denn der technologische Fortschritt bietet an vielen Stellen die Möglichkeit, Ressourcen zu sparen und energieeffizienter zu arbeiten. Auf diese Weise wird Nachhaltigkeit zu einem echten Treiber der digitalen Transformation.
Auf der anderen Seite muss auch die Digitalisierung nachhaltig erfolgen, da sie sonst nicht zukunftsfähig ist. Der Energieverbrauch von Rechenzentren und digitaler Infrastruktur nimmt stetig zu, ganz zu schweigen von den Emissionen, die durch den Aufbau entstehen. Digitalisierung ist also nicht automatisch nachhaltig, sondern erfordert eine aktive Verknüpfung von Technologie und Ressourcenmanagement. Daher hat das Umweltbundesamt mit den KPI4DCE eine Reihe von Indikatoren veröffentlicht, mit denen sich die Umweltauswirkungen von Rechenzentren messen lassen. Diese Daten können dafür genutzt werden, um die Klimarelevanz der eigenen IT-Infrastruktur zu messen und Verbesserungen anzustoßen. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie eng die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit miteinander verknüpft sind.

Welche Herausforderungen zu beachten sind

Doch wie so oft ist auch die Twin Transformation an vielen Stellen leichter gesagt als getan. In der Praxis gibt es einige Hürden, die Unternehmen überwinden müssen. Denn auch wenn viele Synergien und Gemeinsamkeiten bestehen, sind die Inhalte und Vorgaben der Transformationsprozesse teils sehr unterschiedlich.
Hinzu kommt, dass sich beide Prozesse oft nicht in derselben Phase befinden. Die Digitalisierung steht bei den meisten Unternehmen bereits seit Jahrzehnten auf der Agenda, während die nachhaltige Transformation erst vor wenigen Jahren in den Fokus gerückt ist. Die Digitalisierung ist also in den meisten Fällen weiter fortgeschritten und wurde nicht von Anfang an unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet.
Aus diesem Grund haben sich häufig unterschiedliche Verantwortlichkeiten für beide Prozesse entwickelt, und es sind Silos entstanden. Im schlimmsten Fall führt dies sogar zu Ressortdenken und Budgetkonflikten, bei denen das vorhandene Geld entweder nur für die Digitalisierung oder für Nachhaltigkeitsprojekte ausgegeben wird.
Twin Transformation bedeutet daher auch sicherzustellen, dass beide Prozesse zur langfristigen Entwicklung der Organisation beitragen und eine Symbiose bilden.,

Die wichtigsten Maßnahmen für eine optimale Koordination

Um das volle Potenzial der Twin Transformation auszuschöpfen, sollten Unternehmen an einigen Stellschrauben drehen. Da es sich in beiden Fällen um abteilungsübergreifende Prozesse handelt, gilt es zunächst, bestehende Silos aufzubrechen und zu einer transparenten Darstellung des Status Quo zu gelangen. Welche Ziele sollen erreicht werden und welche Zwischenschritte sind dafür notwendig? So können gemeinsame Ziele definiert, aber auch mögliche Widersprüche identifiziert werden. Darüber hinaus können Organisationen auf diese Weise feststellen, in welcher Phase sich die beiden Prozesse befinden und inwieweit sie im Zeitplan liegen.
Dafür ist es sinnvoll, die Verantwortlichkeiten für beide Projekte enger zu verzahnen, indem etwa Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsmanager in einem gemeinsamen Transformationsteam zusammenarbeiten. Darauf aufbauend lässt sich ein gemeinsamer Zeitplan mit Fern- und Zwischenzielen definieren, an dem sich die unterschiedlichen Transformationsprozesse mit ihren je eigenen Zeitplänen, Zielen und Maßnahmen orientieren können.

Mit der Green Cloud nachhaltig digitalisieren

Ein gutes Anwendungsbeispiel für das Zusammenspiel von Digitalisierung und Nachhaltigkeit ist die Cloud. Sie steht im Fokus vieler Digitalisierungsvorhaben. Zum einen versprechen sich Unternehmen von der Cloud natürlich eine höhere Effizienz und eine bessere Performance. So werden komplexe Berechnungen und die Verarbeitung großer Datenmengen durch die Cloud erst ermöglicht. Aber auch der Umweltaspekt spielt eine immer größere Rolle. Zwar geben in einer Bitkom-Studie 64 Prozent der Unternehmen an, dass sie die Cloud vor allen Dingen nutzen wollen, um Kosten zu sparen. Aber fast ebenso viele Unternehmen (63 Prozent) erwarten sich durch die Cloud-Nutzung eine Reduktion des eigenen CO2-Ausstoßes. Die digitale Transformation wird also bereits genutzt, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Gleichzeitig kann eine Cloud jedoch auch zum Energiefresser werden, wenn sie nicht richtig genutzt wird. Das treibt Kosten und Emissionen in die Höhe. Es sollte daher unbedingt auf einen ressourcenschonenden Umgang geachtet werden – etwa indem man Auslastungsspitzen verhindert, Leerlaufzeiten minimiert und die richtige Cloud-Region wählt. Das spart Kosten und verbessert die Performance.

Transformation ganzheitlich betrachten

Damit die Twin Transformation gelingt, müssen Unternehmen ganzheitlich und langfristig denken. Denn der Wandel zu einem zukunftsorientierten und nachhaltigen Unternehmen ist nicht auf einzelne Kernbereiche wie IT oder Betrieb beschränkt, sondern erfasst die gesamte Organisation und wird sie über Jahre beschäftigen. Hier sind zweifelsohne ein langer Atem sowie ein klares Konzept gefragt. Mit ein paar Nachhaltigkeitsinitiativen oder einzelnen (als Heilsbringer gepriesenen) digitalen Tools ist es sicherlich nicht getan. Vielmehr bedarf es eines durchdachten Frameworks, das Digitalisierung und Nachhaltigkeit systematisch zusammenführt. Hat sich ein Unternehmen einen solchen klar definierten Rahmen gegeben, steht einer erfolgreichen Twin Transformation nichts mehr im Wege.

 

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CC BY-ND 4.0 DE

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