IoT-Plattform als Whitelabel
Das Unternehmen Lexmark kennen die meisten sicher als Hersteller von Druckern und Multifunktionsgeräten. Über die Jahre hat sich im Konzern viel Know-how zur Vernetzung, Wartung und Steuerung von Geräten angesammelt. Was liegt also näher, als eine IoT-Plattform aus dem Know-how zu bauen und diese für Kunden zur Verfügung zu stellen, damit diese eigene Geschäftsmodelle verwirklichen können? Vermutlich einiges, denn wie Phil Carter, der das neue IoT-Programm von den USA heraus verantwortet, war der Weg dahin nicht ganz trivial.
Herr Carter, welches Potenzial steckt für Ihr Haus in der IoT-Plattform und welchen Stellenwert nimmt das Thema im Konzern ein?
Die COVID-19-Pandemie hat Unternehmen weltweit vor Herausforderungen gestellt. Vor allem wurde die Notwendigkeit, die digitale Transformation weiter zu beschleunigen, um effizienter zu arbeiten – sei es in Hinblick auf Lieferkette, Logistik, Produktion oder anderswo – noch deutlicher. Wir bei Lexmark nutzen bereits seit vielen Jahren eine IoT-Plattform für unsere Managed Print Services. Die Entwicklungen der vergangenen Monate hat uns darin bestärkt, unsere eigene, lang erprobte IoT-Lösung auf den Markt zu bringen, damit unsere Kunden künftig von denselben Vorteilen profitieren können wie wir selbst. Der Launch unserer Lexmark Optra IoT-Plattform war ein logischer nächster Schritt – eine Erweiterung unseres Portfolios auf eine natürliche Art und Weise. Für uns ist dies ein Meilenstein in unserer 30-jährigen Geschichte, der Lexmark nachhaltig prägen wird. Weltweit suchen Unternehmen gerade nach Möglichkeiten, die Vorteile des IoT zu nutzen, um ihr Geschäft digital zu transformieren. Unsere Plattform ist zwar neu auf dem Markt, aber sie basiert auf unseren langjährigen Erfahrungen in diesem technologischen Feld. Wir nutzen genau diese Lösung für uns und unsere Kunden bereits seit vielen Jahren und erzielen messbare Vorteile. Mit der Plattform können wir unsere Kunden dabei unterstützen, den Wert des IoT für sich zu erschließen, ihre digitale Transformation zu beschleunigen und bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen. Durch unser Know-how als Hersteller vernetzter Geräte sowie durch unsere Expertise in den Bereichen Cloud, Konnektivität und Managed Services verstehen wir unser neues IoT-Angebot als Erweiterung unseres Portfolios, Druck und Imaging bilden aber weiterhin unser Kerngeschäft.
Wir sind am Beginn des „datengetriebenen Zeitalters“. Was bedeutet das für Sie und die Plattfom? Wie kam es überhaupt zu diesem Angebot?
Die Unternehmensberatung McKinsey schätzt, dass 84 Prozent der Unternehmen, die an IoT-Lösungen arbeiten, immer noch im „Pilotmodus“ feststecken. Das macht deutlich, welche große Herausforderung es sein kann, aus den teilweise enormen Datenmengen, die bisher in Silos über Geschäftsanwendungen hinweg existieren, verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen. Diese Hürden im Umgang mit großen Datenmengen kennen wir genau wie andere Hersteller vernetzter Produkte aus erster Hand. Wir arbeiten seit vielen Jahren an der Perfektionierung unserer Optra IoT-Plattform, um eine optimale Schnittstelle zwischen zentralen Geschäftssystemen zu schaffen. Das Ergebnis ist ein flexibles, skalierbares Modell, mit dem sich große Datenmengen erfassen und analysieren lassen und das als eigenständige Lösung oder in Kombination mit bestehenden Systemen eingesetzt werden kann. Im Zusammenspiel mit unseren Managed Services hat sich diese Technologie bewährt: Heute können wir z.B. 70 Prozent der Serviceprobleme bereits im Fernzugriff lösen. Durch eine optimierte Auslastung unserer Hardware konnten wir zudem die Rentabilität unserer Druckerumgebungen um 25 Prozent und ihre Effizienz um 30 Prozent steigern. Das sind überzeugende Ergebnisse. Ein weiterer Vorteil: Unsere Lexmark Optra IoT-Plattform ist als bewährte Lösung sofort einsatzbereit. Wir selbst nutzen Sie bereits zur Vernetzung von mehr als einer Million Drucker und Geräte an über 200.000 Standorten auf der ganzen Welt.
An wen wenden Sie sich mit der nun neu aufgebauten Plattform und wie helfen Sie Ihren Kunden bei der Umsetzung eigener IoT-Vorhaben?
Unsere Zielkunden sind Hersteller vernetzter Geräte, die ähnlich wie Lexmark aufgestellt sind. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Kriterien hinsichtlich der Größe, des Jahresumsatzes und der Art der Konnektivität der Geräte. Mit der Plattform lässt sich mit jeder Art von IoT-Gerät vergleichbare Ergebnisse erzielen wie die, die wir mit unseren IoT-Druckern erreicht haben: Kosteneinsparungen, Effizienz und eine höhere Kundenzufriedenheit. Die Optra IoT-Plattform versetzt Unternehmen in die Lage, neue Wege zur Optimierung ihres Geschäfts zu entdecken.
Die Vorteile unserer vollständigen und intuitiven Lösung liegen auf der Hand: Die Plattform setzt führende Technologien ein, mit der Hersteller Daten aus vernetzten Geräten, die bisher nicht genutzt werden konnten, mit Daten aus ihren zentralen Geschäftssystemen vernetzen und so operationalisieren können. Eine Suite an Möglichkeiten, von Algorithmen über Modelle für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz bis hin zu Reporting-Dashboards und Geschäftsprozessvorlagen ermöglichen neue Erkenntnisse und Effizienzsteigerungen. Sie beschleunigen auch die Implementierung, um schnell geschäftlichen Nutzen zu realisieren. Zusätzlich unterstützt ein Experten-Team unsere Kunden, damit diese den vollen Mehrwert ihrer Investition ausschöpfen und maximal von der IoT-Technologie profitieren können.
Wie können vor allem kleinere Unternehmen davon profitieren?
Das Internet der Dinge ist tatsächlich ein kostspieliges Unterfangen und als solches – offen gesagt – für die meisten kleineren Unternehmen branchenübergreifend vermutlich einfach unerschwinglich. Viele KMU können es sich kosten- und ressourcentechnisch nicht leisten, über Jahre hinweg eine komplette IoT-Lösung aufzubauen. Die Optra-Plattform ermöglicht allerdings auch kleinen Unternehmen den Weg ins IoT und sorgt damit gewissermaßen für eine Chancengleichheit. Wir bieten KMU die für ihren IoT-Erfolg notwendigen technischen Schulungen und Beratungen an. Unsere Kunden profitieren von einer echten All-in-One-Lösung, für die wir unser umfassendes Know-how mit wettbewerbsfähigen Preise und maßgeschneiderte Optionen kombiniert haben.
Welche Unterstützung für die Konzepte des IoT und des IIoT erwarten Sie von einer neuen Bundesregierung?
Die künftige Bundesregierung hat sich die digitale Transformation als einen Kernbereich auf die Fahnen geschrieben. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass der Themenkomplex in den kommenden Jahren einen deutlichen Schub erfahren wird. Wir hoffen und bauen auf ein Klima, das Innovationen fördert – insbesondere in Bezug auf neue Technologien wie IoT, KI oder Cloud. Auch sind wir dahingehend positiv gestimmt, dass die künftige Regierung Unternehmen unterstützt wird, die in diese Technologien investieren. Letzteres dürfte sich wiederum positiv auf die Digitalisierungsinitiativen der KMU auswirken. Das Timing der Einführung unserer Optra-Lösung in den deutschen Markt, einen unserer Schlüsselmärkte, könnte also im Grunde nicht besser sein.
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