Innovationsindikator
Innovationsindikator 2017
Innovationen sind der Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum.
Deutschland gehört zu den innovationsstärksten Ländern der Welt und steht auf den ersten Blick gut da. Wirklich abheben können wir uns im internationalen Wettbewerb aber nicht.
Gleichwohl vorgerückt auf Platz vier, weist Deutschland in allen fünf Teilbereichen gute, jedoch nirgends Spitzenwerte auf.
Deutliche Ergebnisse im Innovationsindikator 2017, der im Auftrag von acatech und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) die Innovationsstärke von 35 Volkswirtschaften hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Innovationen hervorzubringen und zu nutzen untersucht. Er berücksichtigt dabei sowohl Investitionen in das Innovationssystem (Input) als auch Ergebnisse innovationsorientierter Aktivitäten (Output).
Die Bundesrepublik liegt demnach deutlich hinter Spitzenreiter Schweiz, Singapur und Belgien und kann sich auch nicht von den USA, Großbritannien und Südkorea abheben. Am besten schneidet Deutschland im Bereich Wirtschaft mit Rang sieben ab, am schlechtesten im Bereich Gesellschaft mit Platz 13.
Die gute Platzierung Deutschlands im Innovationsindikator ist letztlich darauf zurückzuführen, dass es in keinem Teilsystem schlecht abschneidet.
Dies war keineswegs immer so. Noch Mitte der 2000er-Jahre lag Deutschland in den Teilbereichen Bildung und Staat in der unteren Hälfte des Länderrankings mit großem Abstand zur jeweiligen Spitzengruppe. Die Anstrengungen in der Bildung nach dem PISA-Schock sowie die Neuausrichtung der Forschungs- und Innovationspolitik mit der Hightech-Strategie haben merkliche Verbesserungen gebracht. Sie haben dazu beigetragen, dass Deutschland seit 2010 nie schlechter als auf Rang sechs platziert war.
Erstmals mit Digitalisierungs-Indikator
Im Fokus des diesjährigen Innovationsindikators steht die digitale Transformation.
Im erstmals erhobenen Digitalisierungs-Indikator liegt Deutschland jedoch deutlich hinter anderen Industrienationen auf Rang 17. Besonders groß ist der Abstand zu Großbritannien und den USA. Handlungsbedarf für Deutschland besteht dabei insbesondere für die Bereiche Forschung und Technologie, Bildung, Infrastruktur sowie Staat.
Um die Chancen und Innovationsmöglichkeiten der Digitalisierung nutzen zu können, müssen diese von den Akteuren der deutschen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aktiv gestaltet werden. Aus- und Weiterbildung, IT-Sicherheit und neue Geschäftsmodelle sind hierbei zentrale Herausforderungen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen haben in diesem Kontext noch Nachholbedarf.
Direkteinstieg: Kapitel Digitale Transformation
Über den Innovationsindikator
Der Innovationsindikator ist eine regelmäßige vergleichende Studie zur Innovationsstärke und im Jahr 2000 zum ersten Mal erschienen. Er erfasst die Innovationsbedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland und vergleicht sie in einem Ranking in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft sowie in einem Gesamtindikator mit den weltweit führenden Industrieländern und aufstrebenden Staaten.
Auf diese Weise entsteht eine Grundlage für innovationspolitische Entscheidungen. Der Innovationsindikator ist eine Kooperation von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und dem BDI. Die Studie wird vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt.
Grundprinzipien des Innovationsindikators sind:
- Modellgestützter Ansatz bei der Indikatorenauswahl: Jeder einzelne der 38 Indikatoren wurde auf Basis seines statistisch überprüften Erklärungswerts für die nationalen Innovationsleistungen ausgewählt. Auf diese Weise wird sowohl eine Übersichtlichkeit als auch die Relevanz der Ergebnisse sichergestellt.
- Unterteilung der Indikatoren nach Input/Ouput und Subsystemen (Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Staat, Gesellschaft): Dies ermöglicht detaillierte Analysen der Stärken und Schwächen einzelner Länder und somit zielgerichtete Handlungsempfehlungen.
- Einbeziehung harter und weicher Indikatoren: Innovationstätigkeiten hängen sowohl von direkt messbaren Faktoren wie zum Beispiel den zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Ressourcen ab als auch von eher weichen, nicht unmittelbar messbaren Faktoren wie etwa gesellschaftlichen Einstellungen. Der Innovationsindikator sammel auch relevante Daten dieser weichen Faktoren, um Innovationssysteme in ihrer Gesamtheit abzubilden. Das unterscheidet ihn von vielen ähnlich gelagerten Indikatorensystemen.
- Hohe Aktualität der Ergebnisse durch Verwendung von Prognose und Hochrechnungsverfahren (Nowcasting) für die Einzelindikatoren: Alle Indikatoren beziehen sich auf 2015.
Die Publikation können Sie hier downloaden :
Innovationsindikator
Ausführliche Informationen finden Sie unter:
http://www.innovationsindikator.de
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