Green Economy

Konkrete Ziele verfolgen

Einer der Anbieter von nachhaltigen Geldanlagen, die sich ausschließlich an professionelle Anleger richten, ist der Asset-Manager Finance in Motion, der unter anderem „Grüne Investments“ auflegt. „Grüne Investments gehen für uns deutlich über den Bereich der Energieeffizienz und der regenerativen Energien hinaus und umfassen alle Anstrengungen, die zu einer nachhaltigen Nutzung der globalen Ressourcen beitragen und die Umwelt schonen“, sagt Sylvia Wisniwski, Geschäftsführerin bei Finance in Motion. Das könnten energiebezogene Themen, aber auch nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, Ökotourismus oder Recycling sein. Der Asset-Manager hat zwei Fonds aufgelegt bzw. plant deren Auflage, die zu einem ressourcenschonenderen Um­gang mit Wasser und Böden beitragen sollen: den im Dezember 2014 aufgelegten eco.business Fund und den für Ende 2015 geplanten Arbaro Fund.

Der eco.business Fund, der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Organisation Conservation In­ternational mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) lan­ciert wurde, verschreibt sich dem Er­halt der Biodiversität und Artenvielfalt in Lateinamerika sowie in der Karibik. Der Fonds ist als Public-private-Partnership (PPP) aufgebaut, wo öffentliche Gelder, in diesem Fall durch das Entwicklungshilfeministerium, als „Risiko­puffer“ für privatwirtschaftliche Investoren dienen. Die Gelder werden an lokale Finanzinstitute weitergeleitet unter der Auflage, „Unternehmen Kredite zu gewähren, die diese bei der Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise unterstützen oder die den Ausbau bereits nachhaltig wirtschaftender Unternehmen vorantreiben.“

„Wir möchten durch unsere Investitionen dazu beitragen, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den Zielländern unserer Fonds von Anfang an auf ein nachhaltiges Fundament gestellt wird und so die Lebens- und Einkommensgrundlage der Menschen vor Ort langfristig erhalten bleibt.“ – Silvia Wisniwski

Gefördert werden Unternehmen aus den Branchen Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft und Tourismus. Die Aufgabe des Asset-Managers besteht unter anderem in der Analyse möglicher Partnerbanken, in der kontinuierlichen Kontrolle der Mittelverwendung gemäß dem Förderzweck sowie in der technischen Unterstützung und Beratung der Endkunden. Ende dieses Jahres wird der Arbaro Fund an den Start gehen. Der Arbaro Fund ist ein Beteiligungsfonds, der in das Eigenkapital nachhaltiger Forstunternehmen investiert. Diese Forstunternehmen sind in Lateinamerika und Afrika tätig und bewirtschaften FSC-zertifizierte Wälder.  Sylvia Wisniwski: „Wir möchten durch unsere Investitionen dazu beitragen, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den Zielländern unserer Fonds von Anfang an auf ein nachhaltiges Fundament gestellt wird und so die Lebens- und Einkommensgrundlage der Menschen vor Ort langfristig erhalten bleibt.“

Weichen richtig stellen

Nachhaltigkeit ist kein Modewort, kein Buzzword. Nachhaltigkeit entscheidet über das langfristige Überleben der Menschheit, über einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen wie Wasser und Böden, der angesichts eines an­haltenden Bevölkerungswachstums vor allem in Afrika und Asien dringend geboten ist. Nachhaltigkeit bedeutet die Erhaltung von Flora und Fauna, den Schutz von Artenvielfalt und Biodiversität. Und Nachhaltigkeit ist ein Modell, mit dem man viel Geld verdienen kann. Das macht es so schwierig, denn was einerseits ein Vorteil ist, weil Unternehmen investieren, kann unter Um­ständen ein Nachteil sein, wenn sich unter vielen seriösen Unternehmen auch der eine oder andere weniger seriöse „Trittbrettfahrer“ findet. Entscheidend wird es sein, die Transparenz im Markt zu verbessern, durch Informationen, durch Qualitätssiegel, durch hochwertige Beratung und Expertise. Deutschland könnte einer der Nutznießer dieser Entwicklung sein, vorausgesetzt, die Weichen in Politik und Wirtschaft werden weiterhin richtig gestellt.