Die Finanzbranche in 2024: Diesen Einfluss hat KI

In diesem Jahr haben wir enorme Fortschritte durch Künstliche Intelligenz erleben können. Auch im nächsten Jahr wird man mit weiteren Entwicklungen rechnen können. So auch in der Finanzbranche. Doch wie können diese aussehen? Was hat KI bereits im Finanzsystem verändert? Und was kann man 2024 noch erwarten?

Automatisierung von Trading und KYC

Im Bereich Trading ist der algorithmische Handel mittlerweile Alltag. Damit ist gemeint, dass die Märkte von Trading Bots analysiert werden und diese automatisch handeln. Die Technologie ermöglicht viel explizitere Vorhersagen und weiß, wann es sich lohnt zu kaufen oder nicht. Der Job des Traders kann dadurch inzwischen voll von Künstlicher Intelligenz übernommen werden. Aus diesem Grund kann man davon ausgehen, dass KI-Modelle zu Trading-Zwecken im nächsten Jahr noch mehr genutzt werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Trading-Entscheidungen sowie die Vorhersage von Kursen dann voll automatisiert durchgeführt werden können.

Know your customer (KYC) ist bereits voll automatisiert durch KI. Die Verifizierung einer Person mit Ausweis und Gesicht vor der Laptop- oder Handykamera ist vor allem bei dem Eröffnen von Bankkonten bekannt. Früher musste man auf einen freien Mitarbeiter warten, denn die Identität dann bestätigt hat, heute geschieht das schnell und einfach mit KI-Tools. Diese stellen dann fest, ob das Gesicht in der Kamera mit dem auf dem Ausweis übereinstimmt. So können Nutzer sowie Mitarbeiter Zeit sparen und für andere wichtige Aufgaben verwenden. Zudem wird KI von Firmen wie SCHUFA eingesetzt. Das Scoring kann dann anhand von verschiedenen Datenmodellen und Inputs wie Kreditanfragen, existierende Kredite, Nationalität oder Wohnort ermitteln. KI-Tools errechnen hierbei, wie wahrscheinlich ein Kunde den Kredit zurückzahlt.

„Viele Prozesse sind heute automatisiert, sodass manche Berufe nicht mehr besetzt werden müssen. Denkbar ist das im nächsten Jahr auch für den Bankberater und andere Service-Jobs. „

Autor: Maximilian Schmidt ist CEO der CPI Technologies GmbH. Die Firma ist spezialisiert auf Softwareentwicklung in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Blockchain und digitale Produktentwicklung. https://cpitech.io/de/

Betrugsprävention durch KI

Ein wichtiges Thema, welches sich durch KI weiterentwickelt, ist die Betrugsprävention. So können Geldströme heute vollständig und in Echtzeit von KI-Tools analysiert werden. Das führt zu einer besseren Überwachung und einer schnelleren Erkennung von Geldwäsche und anderen Betrügereien. Durch KI sind Ausreißer in Zahlungsströmen im Handumdrehen zu erkennen. Überweist man als Leitung einer Firma beispielsweise jeden Monat vierstellige Beträge und dann plötzlich einen viel höheren, im fünfstelligen Bereich ins Ausland, ist das ein Ausreißer, der sofort angehalten werden würde. In solchen Fällen wird der Besitzer dann erst nach der Richtigkeit der Transaktion gefragt und diese erst dann wieder freigegeben.

Außerdem kann mit KI besser kontrolliert werden, ob jemand auf einer Sanktionsliste steht. Bisher wurden solche Kontrollen von Compliance Managern durchgeführt. Diesen werden die Geldströme nun durch KI-Technologie verständlicher und lesbarer gemacht. Künstlicher Intelligenz ist es nämlich möglich, eine große Menge an Daten zu analysieren. Und das in erheblich kürzerer Zeit als ein Mensch. Das erhöht die Effizienz enorm.

 

 

Weitere Änderungen in 2024

Auch die Blockchain-Technologie wird im nächsten Jahr noch mehr mit KI arbeiten. Firmen wie Chainalysis beschäftigen sich bereits mit der Schaffung von Transparenz im Krypto-Bereich. Das Blockchain-Analyseunternehmen ist eine Unterstützung für Finanzinstitute, Krypto-Unternehmen und Regierungsbehörden, wenn es um die Arbeit mit Kryptowährungen geht. Sie haben eine eigene Software, die sich um die Einhaltung von Krypto-Compliance-Vorschriften beschäftigt. Es ist wahrscheinlich, dass die Zahl solcher Firmen und Softwares im nächsten Jahr steigen wird, da auch der Bedarf ansteigt. Zusätzlich wird es eine automatisierte Überprüfung durch Künstliche Intelligenz geben.

Als Letztes kann man damit rechnen, dass auch die Aufgaben eines Bankberaters in 2024 voll automatisiert stattfinden können. Eine Möglichkeit ist es, dass Chatbots wie ChatGPT in der Lage sein werden, Konten einzurichten und Verträge abzuschließen. Dafür wäre die Eingabe eines entsprechenden Prompts notwendig. Generell ist es gut möglich, dass Services im B2C-Bereich immer automatisierter stattfinden und von KI übernommen werden.

 

Fazit

In diesem Jahr konnte die Künstliche Intelligenz zu einem großen Fortschritt in der Finanzbranche beitragen. Viele Prozesse sind heute automatisiert, sodass manche Berufe nicht mehr besetzt werden müssen. Denkbar ist das im nächsten Jahr auch für den Bankberater und andere Service-Jobs. Daneben ist KI eine Unterstützung bei der Betrugsprävention. Im Jahr 2024 kann man mit vielen weiteren Fortschritten rechnen, vor allem im Krypto- und Trading-Bereich.

 

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Image by günter from Pixabay