Deutschland ist weltweit Spitze – bei der Steuerlast…..
Warum Deutschland eines der teuersten Länder für Unternehmen und Mitarbeitende ist
1. Deutschland im internationalen Vergleich bei Lohnnebenkosten und Steuerlast
Deutschland gehört zu den Ländern mit dem höchsten Tax Wedge (Abgabenlast auf Arbeit) weltweit. Laut Bundesbank rangiert Deutschland – gemessen am gesamten Steuer- und Sozialabgabenanteil – im OECD-Vergleich unter den Spitzenreitern, insbesondere bei Alleinstehenden ohne Kinder Bundesbank. Laut Tax Foundation liegt die Abgabenquote auf Arbeit im EU-Vergleich bei 47,9 %, nur knapp hinter Belgien taxfoundation.org+1. Auch der OECD-Bericht „Taxing Wages“ ordnet Deutschland unter den wenigen Ländern mit über 35 % Nettobelastung ein OECD.
Darüber hinaus sind die unternehmerischen Sozialversicherungsbeiträge erheblich: Arbeitgeber und Beschäftigte zahlen je nach Bereich (Pension, Kranken-, Pflege-, Arbeitslosenversicherung) durchschnittlich je ~9,3 % für Rente, 1,2–1,5 % für Arbeitslosigkeit, 7,3 % für Krankenversicherung plus Zusatzbeitrag etc. Wikipedia+1.
2. Steuerliche Abzüge für Mitarbeitende
Einkommensteuer in Deutschland ist progressiv: bis 45 % Spitzenanteil, dazu Solidaritätszuschlag (5,5 % auf die Steuer bei hohen Einkommen), ggf. Kirchensteuer Wikipedia. Damit bleibt vielen Beschäftigten ein deutlich geringerer Nettolohn als bei vergleichbarem Brutto in Ländern mit flachen oder niedrigeren Sätzen.
3. Folgen weiterer Steuererhöhungen
Wären steuerliche und abgabenmäßige Belastungen noch höher, würden Anreize zu arbeiten, zu investieren oder neue Firmen zu gründen weiter sinken. Höhere Staatseinnahmen könnten kurzfristig finanzielle Spielräume öffnen – langfristig aber die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im globalen Vergleich weiter schwächen.
4. Warum sind Krankenkassenbeiträge so hoch?
Unser System der gesetzlichen Krankenversicherung beruht auf massiven gemeinschaftlichen Beiträgen: Arbeitgeber und Arbeitnehmer tragen fast gleichanteilig und die Beitragsbemessungsgrenze sorgt dafür, dass gerade mittlere Einkommen stark betroffen sind Wikipedia. Die Pflichtmitgliedschaft bei öffentlichen Kassen mit breitem Leistungsumfang verteuert das System zusätzlich.
5. Abgabenbelastung im Vergleich zu USA und China
In den USA liegt die Unternehmenssteuer (CIT) auf Bundesebene bei etwa 21 %, hinzu kommen variable Staatssteuern – insgesamt aber meist deutlich niedriger als in Deutschland Alcor BPO. Zudem sind Sozialabgaben dort restriktiver (z. B. 15,3 % Arbeitgeber-/Arbeitnehmeranteil für Sozialversicherung und Medicare). In China sind effektive Steuersätze und sozialen Abgaben gerade für ausländische Investoren meist deutlich geringer. Deutschland verliert dadurch an Attraktivität für Investitionen.
6. Einheitliche Wettbewerbslage: Fachkräftemangel trifft teuerste Arbeitskosten
Nach einer aktuellen IW-Studie lagen 2024 die Arbeitskosten pro hergestellter Einheit in Deutschland 22 % über dem Durchschnitt von 27 Industrieländern und 15 % über dem Durchschnitt der Eurozone Reuters. Der Fachkräftemangel lässt Löhne steigen, ohne produktivitätssteigernde Wirkung – Druck, der zusätzliche Kosten verursacht.
7. Unternehmensabwanderung: Wie viele gehen – und was kommt?
Eine DIHK-Umfrage aus 2024 zeigt: 37 % der befragten Firmen denken darüber nach, Produktion zu reduzieren oder ins Ausland zu verlagern (2022 waren es nur 16 %) Reuters. Speziell in der Industrie erwägen 40 %, betriebsintern oder ganz, eine Verlagerung aufgrund der Energie- und Kostenlage DIHK. Bei großen Industriebetrieben (>500 Mitarbeiter) sind es über die Hälfte DIHK.
EY-Studien zeigen, dass 45 % der Top-Manager eine internationale Expansion in Betracht ziehen, nur 13 % neue Standorte in Deutschland planen; 29 % erwarten Arbeitsplatzverlagerungen ins Ausland – und 66 % sehen Jobverluste Reuters.
Eine Deloitte-Auswertung ergibt, dass 67 % deutscher Unternehmen bereits zumindest Teile ins Ausland verlagert haben, insbesondere in Maschinenbau, Industrie und Automotive Brussels Signal.
Genaue Zahlen zur reinen Abwanderung sind schwer, aber diese Trends signalisieren eine signifikante Verlagerung von Wertschöpfung im Zeitverlauf GiVE Management ConsultingDIHK.
8. Auswirkungen auf Arbeitslosigkeit
Wenn Unternehmen Produktionsschritte ins Ausland verlagern oder ganz abwandern, kann das durchaus zu Arbeitsplatzverlusten führen – wie von 66 % der Manager erwartet Reuters. Der Nettoeffekt hängt aber auch von Umsiedelungen, Automatisierung, neuen Anlagen im Inland oder staatlicher Verzahnung ab.
9. Bürokratiemonster – und wer trägt die Verantwortung?
Deutschland leidet unter komplexen Regulierungen: Genehmigungsverfahren, Sozialrecht, Tariflandschaft, Steuerrecht – all das bindet Ressourcen. Die politische Steuerungsstruktur – vielfach von den Regierungsparteien (SPD, CDU/CSU, FDP, Grüne) betrieben – hat über Jahrzehnte Bürokratie sukzessive aufgebaut, insbesondere durch wachsende Sozial-, Umwelt- und Steuerrechts-Komplexität.
Ein konkretes Beispiel: das gescheiterte Klimafonds-Projekt der CDU/CSU, Verhinderungen von Reformpaketen – dokumentiert etwa im Kontext der Verfassungsklage Wikipedia. Alle Regierungsparteien tragen Verantwortung dafür, dass im politischen Kompromiss Performance oft hinter Kontrolle zurücksteht.
10. Zukunftsszenario für den Unternehmensstandort Deutschland
Szenario: „Verharrung mit Verlagerung“ – moderate Abschöpfung, struktureller Rückgang
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Zölle und Protektionismus weltweit: Steigende Handelsbarrieren erhöhen Produktionsverlagerungen ins Ausland – ohne steuerliche Entlastungen sinkt die Wettbewerbsfähigkeit weiter.
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Hohe Migration und soziale Ausgaben: Wenn Deutschland zusätzliche Sozialausgaben und Migrationskosten trägt, ohne Wachstumsschübe durch Unternehmensinvestitionen, steigt der Druck auf den öffentlichen Haushalt.
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Hohe Steuer- und Abgabenlast für Unternehmen: Bleibt unverändert oder wächst weiter, werden Investitionen abwandern – zu günstigerem Umfeld in Osteuropa, USA, China – inklusive Arbeitsplätze.
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Fachkräftemangel verschärft sich: Sinkende Investitionen, weniger Arbeitsplätze, weniger Ausbildung – Fachkräfte werden rarer – das zermürbt das System weiter.
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Automatisierung und Digitalisierungsdruck steigen, aber ohne Reformen und Entlastung keine hinreichende Transformation. Deutschland riskiert damit eine „stagnierende Industrie 4.0“.
Alternatives Szenario: „Reformorientierung – struktureller Wandel“
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Bürokratieabbau, Entlastung mittelständischer Unternehmen, Fokussierung auf digitale Infrastruktur – kombiniert mit gezielter Entlastung bei Sozialabgaben.
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Reformen im Steuerrecht (z. B. Flat-Tax für KMU-Gewinne), Incentives bei F&E, Förderung von Fachkräftezuwanderung und Mobilisierung ungenutzter Arbeitskräfte (z. B. Frauen, Ältere).
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Sozialstaat effizienter gestalten, Migration sinnvoll steuern, gezielter Ausbau von Kinderbetreuung – dadurch partizipiert mehr Bevölkerung, die Abgabenlast verteilt sich anders.
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So wäre ein Pfad möglich, der Standort Deutschland wieder stärkt – mit Produktivität statt Abgaben als zentralem Treiber.
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