Data Streamhouse – IT im Flow
Benjamin Buick, Geschäftsführer von Xeotek, erklärt im Gespräch, wie ein Data Streamhouse mithilfe von Data Streaming komplexe IT wieder in den Flow bringt und echten Business Value schafft.
Herr Buick, was beschäftigt IT-Manager?
Der Flow. Fast schon axiomatisch galt lange die Auffassung, dass mehr Daten und fortschrittlichere Technologien zwangsläufig größere Flexibilität und Handlungsfähigkeit im Markt garantieren. Doch die Realität sieht für viele Manager anders aus: Datensysteme sind schwerfällig, IT-Projekte äußerst komplex und häufig fehlen Ressourcen. Vollautomatisierte Prozesse, die reibungslos ineinandergreifen und flexibel erweitert werden können, sind für viele nur Wunschvorstellungen. Daher müssen Unternehmen zurück in ihren Flow finden.
Unternehmen müssen zurück in ihren Flow – können Sie dies erläutern?
Im Flow zu sein bedeutet, dass man tief in einen Schaffungsprozess eingebunden ist. Es gibt keine Hindernisse und die Arbeit geht leicht von der Hand. Dies ist ein Zustand höchster Effizienz. So müssen Sie sich dies für das ganze Unternehmen vorstellen: Jeder Prozess, jeder Schritt ist eingebunden, effizient und zugänglich – dann ist ihr ganzes Unternehmen im Flow. Ein Data Streamhouse macht dies möglich.
Welche Vorteile bietet ein Data Streamhouse?
Durch Daten im Fluss, also Data Streaming, können viele Informationen in Echtzeit verarbeitet und zusammengeführt werden. So kann ich bessere Entscheidungen in kürzerer Zeit treffen, neue Prozesse umsetzen oder bestehende optimieren. Heute werden Daten in Lager gebracht. Sie geraten in Vergessenheit, nicht jeder hat Zugriff oder weiß, ob und wo die Daten überhaupt existieren. Dadurch entstehen „Lagerkosten“ und Verzögerungen, die Arbeit gerät ins Stocken. Viele Daten schaffen es gar nicht erst ins Lager. Bleiben Informationen stattdessen im Fluss, der das gesamte Unternehmen durchzieht, ist das wie ein perfekt geöltes Fließband. Jeder Arbeitsschritt und jedes Zwischenprodukt ist sichtbar und zugänglich. Diese Transparenz und Zugänglichkeit sind die größten Vorteile. Es geht also um weit mehr als Prozessautomatisierung und Echtzeitentscheidungen. Es geht darum, Datensilos aufzubrechen und das Unternehmen in einen Flow-Zustand zu versetzen. Das ist eine wirklich grundlegende und spürbare Veränderung für die ganze Organisation.
Wie schaffen Sie diese Datenzugänglichkeit?
Entscheidend für die Zugänglichkeit ist, dass die typisch hohe Komplexität dramatisch abnimmt. Sowohl der Zugriff auf Daten als auch die Datenprozessierung erfordern in heutigen IT-Systemen viel technische Expertise, häufig im Rahmen eines Projekts. Mit einem Data Streamhouse ist der Zugriff auf Daten, die sich im Fluss zwischen Systemen befinden, und normalerweise gar nicht sichtbar wären, so einfach wie das Öffnen einer Excel-Tabelle. Und Sie können sofort mit diesen Daten weitere Systeme verknüpfen, Prozesse erstellen und sogar experimentieren. Um dies möglich zu machen, haben wir die erfolgreichen Konzepte des Cloud Data Warehouse genommen und sie auf Data Streaming angewandt. Da wir unser System von Grund auf für Data Streaming, d. h. genau für diese Daten im Fluss, entwickelt haben, mussten wir komplett neue technischen Wege gehen. Ein Data Streamhouse macht aber nicht nur den Zugriff und die Arbeit mit Daten im Fluss einfach, sondern auch sicher. Ein wesentlicher Bestandteil ist ein vollständig integrierter Governance-Layer, der den Zugriff auf Personen-, Rollen- oder Teamebene steuert und auch Auskunft über Ansprechpartner bei Fragen zu Daten gibt. Wie so häufig im Leben, ist Organisation entscheidend, um den Überblick zu behalten.
Möchten Sie also Datenbanken abschaffen?
Nein, ganz im Gegenteil: Die beiden Ansätze ergänzen sich. Der Fokus des Data Warehouse liegt auf der Speicherung der fertigen Ergebnisse. Der Bereich, der bisher wenig Beachtung bekommen hat, allerdings hohe Kosten verursacht und als Blockade wahrgenommen wird, ist ein anderer: die Datenprozessierung. Das Data Streamhouse legt daher den Fokus auf den Fluss der Daten, d. h. auf die Datenprozessierung mit ihren Zwischenschritten.
Wie sehen Sie AI in diesem Kontext?
AI kann man als ein Gehirn verstehen: Ohne Echtzeitinformationen kann AI keine klugen oder relevanten Entscheidungen treffen. Statt die Umgebung durch Sinne wahrzunehmen, verlässt sich AI auf Echtzeitdaten. Auch bei der Integration der Ergebnisse ist das der Fall. AI profitiert also wie menschliche Mitarbeiter von einem einfachen Zugang zu Daten im Unternehmen, den ein Data Streamhouse ermöglicht.
Profitieren alle Unternehmen von einem Data Streamhouse?
Natürlich gibt es Unternehmen, die schneller profitieren als andere. Dennoch lohnt sich ein Blick für alle Branchen. Einen echten Mehrwert für das Unternehmen aus den eigenen Daten und Prozessen zu schaffen, eben in den Flow-Zustand zu kommen, ist für alle relevant. Daher halte ich die vorherrschende Meinung in der Softwarebranche für falsch, dass jedes Unternehmen ein Softwareunternehmen werden muss. Stattdessen sehe ich uns in der Pflicht, Lösungen, wie das Data Streamhouse zu schaffen, damit Unternehmen sich auf ihre Kernkompetenzen und ihre Businesslogik konzentrieren können. Typische Standardsoftware ist leider für die strategischen Prozesse zu unflexibel.
Wie unterscheidet sich das Data Streamhouse von Standardsoftware?
Wir fokussieren uns auf einen anderen Bereich im Unternehmen. In Unternehmen gibt es Standardprozesse, die sich oft nur geringfügig zwischen verschiedenen Unternehmen unterscheiden und daher sehr gut mit Standardsoftware abgebildet werden können. Hier gibt es bereits viele Lösungen, die sehr erfolgreich sind. Darüber hinaus gibt es jedoch Software, die von strategischer Bedeutung für ein Unternehmen ist und den Wettbewerbsvorteil sichert. Bei dieser strategischen Software, die oft maßgeschneidert oder selbst entwickelt ist, setzen wir an. Hier geht es um sehr datenbezogene Prozesse, wodurch eine Lösung wie das Data Streamhouse den größten Vorteil für Kunden bringt. Häufig sind es Stakeholder aus den Fachbereichen oder die IT selbst, die in die Lage versetzt werden möchten, diese Prozesse schneller und einfacher umzusetzen. Somit profitiert das gesamte Unternehmen von der Datenzugänglichkeit, der Flexibilität und den kurzen Entwicklungszeiten. Wir können die Time-to-Market auf einen Bruchteil der Zeit verkürzen. Das ist für viele ein einschneidendes Aha-Erlebnis. Damit lassen sich wettbewerbsentscheidende Prozesse in kürzerer Zeit als bei der Konkurrenz aufbauen oder optimieren.