BPO am Puls der Zeit
Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit nexnet-CEO Lars Heucke über Trend-Themen und deren Einfluss auf das BPO.
Herr Heucke, welche Agilität nehmen Sie für sich selbst in Anspruch?
Für den Setup von Kunden, Change-Requests oder internen Entwicklungen haben wir unser eigenes agiles Vorgehensmodell entwickelt, welches eine Erweiterung der klassischen Modelle von Scrum und Kanban ist. Wir als nexnet sind mit einer Fülle von Vorgehensmodellen seitens unserer Kunden konfrontiert: vom Wasserfall-Modell bis zur reinen Scrum-Lehre. Hier müssen wir den Spagat leisten und zum einen alle Anforderungen unserer Kunden schnell und zum richtigen Zeitpunkt umsetzen, zum anderem muss dies in unseren zentralen, generischen Systeme erfolgen.
Haben Sie über eine White-Label-Lösung nachgedacht oder bieten Sie diese bereits an?
Bisher nicht, denn wir arbeiten nach dem Credo, dass jeder Kunde direkt durch uns aufgesetzt und betreut wird. Prozesse zu übernehmen bedeutet nicht nur, dass Maschinen den Job übernehmen. Die Bedarfsaufnahme erfolgt direkt durch unsere Spezialisten, die jahrelange Erfahrungen haben. 80% der Lösung ist bereits fertig, die restlichen 20% werden jedoch in Handarbeit von uns selbst speziell auf den Bedarf des Kunden angepasst. Aber: sag niemals nie!
Welche weiteren Entwicklungen sehen Sie im Kontext von Industrie 4.0 und E-Commerce und wie wollen Sie diese nutzen?
Durch Industrie 4.0, aber auch im E-Commerce entstehen gerade immer mehr Geschäftsmodelle, die eine hohe Anzahl an abzurechnenden Transaktionen aus diversen Services generieren. Ob dies Smart-Metering-Werte, Klickverhalten oder Kaufvorgänge von Endkunden sind, spielt dabei für die Abrechnung eine untergeordnete Rolle. Diese Services und deren Nutzungsverhalten gilt es mit hoher Qualität in flexibler Form abzurechnen. Eine Preisfindung auf beliebiger Datenebene ist hier ein entscheidender Faktor, da zukünftige Entwicklungen nicht abschätzbar sind. Große Implementierungsaufwände und damit verbundene hohe Kosten und lange Set-up-Zeiten, kann sich in der heutigen digitalen Welt niemand mehr leisten – gerade in Bezug auf time2market. Deshalb sehen wir ganz klar einen Trend hin zu standardisierten Abrechnungsservices mit einer max. konfigurierbaren Flexibilität. Und dies bei hohen Qualitätsansprüchen und Massendaten.
Wie wird sich nexnet in den nächsten 2-3 Jahren entwickeln?
Die nexnet wird in den nächsten Jahren ihre jetzige Bandbreite der Leistung in die Cloud bringen und damit eine einfache Nutzung unserer Dienstleistung ermöglichen. Wir haben dieses Jahr mit dem Produkt „Payment Clearing Cloud“ begonnen und werden weitere Dienstleistungen standardisiert, massentauglich und mit hoher Qualität für kleinere Unternehmen nutzbar machen. Nichtsdestotrotz werden wir unsere Manufakturarbeit für bedarfsorientierte Lösungen weiterhin ausbauen.
Weitere Informationen unter: www.nexnet.de