Gastbeitrag von Annette Maier, Area Vice President Central Europe bei UiPath

Automation Generation: KI-befähigte Arbeitswelt

 

Der Fachkräftemangel und ein beständiger Kostendruck sorgen in deutschen Unternehmen für Veränderungen in den Belegschaften und zwingen Führungskräfte, mit schlankeren Teams und reduzierten Budgets zu arbeiten. Dies führt dazu, dass Überlastung und sogar Burnout zunehmen. Daher suchen Führungskräfte nach Lösungen, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und es Mitarbeitenden ermöglichen, trotz dieser Herausforderungen produktiver zu sein.

KI-gestützte Automatisierung erweist sich hier als eine gute Lösung. Sie sorgt dafür, dass Angestellte produktiver und zufriedener sind, da ihnen eintönige, zeitintensive Arbeiten durch Automatisierung abgenommen werden. KI-gesteuerte Automatisierung ermöglicht es Arbeitnehmer:innen außerdem, Daten einfacher zu analysieren, intelligenter und schneller auf Kundenanfragen zu reagieren sowie repetitive, zeitaufwändige Aufgaben zu optimieren.

Aufgrund dieses Wandels hin zur KI hat sich eine neue Generation von Arbeitnehmer:innen entwickelt: die „Automation Generation“. Im Gegensatz zu früheren Generationen umfasst sie Menschen aller Altersgruppen und Demografien. Sie repräsentiert die gesamte heutige Belegschaft, die KI-gestützte Automatisierung nutzt, um kooperativer, kreativer und produktiver zu sein.

Um dieses neue dynamische Umfeld besser zu verstehen, hat UiPath in einer Studie weltweit mehr als 6 400 Angestellte befragt. Die Umfrage sollte ermitteln, was die Automation Generation antreibt, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert ist und auf welche Weise sie Technologie nutzt, um sich selbst und ihr Arbeitsumfeld zu verbessern.


Annette Maier erklärt:

„Mit KI-gestützten Technologien können Unternehmen Spitzenkräfte gewinnen und binden.“

Burnout, generationsspezifische Perspektiven und KI

Es dürfte nicht überraschen, dass Arbeitnehmer:innen mehr Druck spüren und mehr Verantwortung übernehmen müssen – weltweit geben 58 Prozent der Arbeitnehmer:innen an, bis zu 25 Prozent mehr Arbeit im Vergleich zu den sechs vorherigen Monaten zu übernehmen.

Allerdings wird dies unterschiedlich in den Altersgruppen wahrgenommen. Laut der Studie von UiPath gaben 41 Prozent der weltweit befragten Gen-Z-Teilnehmer:innen und 34 Prozent der Millennials an, dass ihnen in der letzten Zeit deutlich mehr Aufgaben übertragen wurden. Bei den Gen-X-Arbeitnehmer: innen bestätigen dies nur 25 Prozent, bei den Baby Boomern nur 16 Prozent. Da sich Millennials und Gen-Z-Mitar­beiter:innen während des Arbeitstages stärker verantwortlich fühlen, neigen jüngere Mitarbeitende weltweit eher dazu, sich ausgebrannt zu fühlen: 35 Prozent der Gen-Z und 34 Prozent der Millennials gaben an, ausgebrannt zu sein.

Obwohl jüngere Mitarbeitende möglicherweise stärker unter der Belastung leiden, ist keine Altersgruppe immun gegen Burnout. Um der Überlastung entgegenzuwirken, suchen Angestellte weltweit nach Technologien, die ihnen helfen, ihre wachsenden Arbeitsbelastungen besser zu bewältigen.

56 Prozent aller Befragten gaben an, dass KI-gestützte Automatisierung sie befähigen würde, ihre Arbeit besser zu erledigen. Interessanterweise ergab die Umfrage von UiPath, dass Millennials und Gen-Z-Arbeitnehmer:innen im Vergleich zu anderen Generationen eher dazu neigen, Automatisierungslösungen zu nutzen und mehr daran glauben, dass technische Tools und Software ihnen helfen können, ihre Arbeit besser zu erledigen.

Die Automation Generation schafft bessere Erfahrungen am Arbeitsplatz

Mitarbeitende, die KI-gestützte Automatisierung nutzen, glauben an deren Fähigkeit, zum Erreichen ihrer Karriereziele, und das sollten auch Arbeitgeber:innen tun – besonders wenn sie Spitzenkräfte gewinnen und binden wollen. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) gaben an, Arbeitgeber:innen, die Automatisierung einsetzen, positiver zu bewerten als solche, die es nicht tun.

Die Umfrage ergab auch, dass bereits 31 Prozent aller Befragten KI-gestützte Automatisierungslösungen am Arbeitsplatz nutzen – davon sind 83 Prozent der Meinung, dass diese Lösungen dazu beitragen können, Burnout zu bekämpfen und die Arbeitszufriedenheit zu steigern. Auf die Frage, wie sehr aktuelle Arbeitsplatzressourcen, einschließlich KI-gestützter Automatisierung, dazu beitragen, die Karriere voranzubringen, antworteten 41 Prozent der Befragten mit signifikant.

Mit einer automatisierungsorientierten Denk­­weise und einem klaren Ver­ständnis dafür, was die Automation Generation antreibt, können Arbeitgeber:innen einen höheren Mehrwert für Mitarbeitende schaffen, Innovationen beschleunigen und eine neue Ära der Arbeit einläuten.

Die Automation Generation besteht aus berufstätigen Fachkräften unterschiedlichen Alters, mit vielfältigem Hintergrund und in Unternehmen aller Branchen, die KI-Technologien nutzen, um ihr Arbeitsleben zu bereichern und zu verhindern, dass sie sich wie Roboter fühlen.

Mit KI-gestützten Technologien können Mitarbeitende Arbeitsabläufe optimieren, was nicht nur die Zufriedenheit, das Engagement und die Produktivität der Mitarbeitenden steigern kann, sondern auch dazu führt, dass Unternehmen profitabler, flexibler und reaktionsschneller ­werden. Da die Arbeitsbelastung weiter zunimmt und Arbeitnehmer:innen Karrieren anstreben, die eine gute Work-­Life-­Balance bieten, ist KI-gestützte Automatisierung entscheidend, um befriedigendere und positive Erfahrungen am Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Mehr zum Thema lesen Sie im ausführlichen Interview mit Annette Maier,
Area Vice President Central Europe bei UiPath

Frau Maier, wie sollten sich Unternehmen dem Thema RPA nähern? 

Eine strategische Herangehensweise ist das A und O, wenn man sich als Unternehmen dem Thema RPA (Robotic Process Automation) nähert. Zunächst sollten sie ihre Geschäftsprozesse analysieren, um zu identifizieren, welche Aufgaben und Abläufe automatisiert werden können. Es ist wichtig, klare Ziele zu definieren und die zu erwartenden Vorteile der Automatisierung zu verstehen – wie beispielsweise Kostenersparnisse, Steigerung der Effizienz und Qualität. Dabei sollten Unternehmen auch die Auswirkungen auf ihre Mitarbeitenden und deren Arbeitsabläufe berücksichtigen. Change Management ist ein wesentlicher Erfolgsbestandteil. Es empfiehlt sich, mit einem Pilot-Projekt zu starten, um Erfahrungen zu sammeln und die Effektivität der Automatisierung zu bewerten, um dann in die Skalierung zu gehen.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, die auf Ihren „Marketplace“ zugreifen können? 

Unternehmen, die den UiPath „Marketplace“ nutzen, haben Zugriff auf eine Vielzahl von vorgefertigten Automatisierungskomponenten, die von UiPath, der Entwicklergemeinschaft und Partnern entwickelt wurden. Diese Automatisierungskomponenten können beispielsweise Aktivitäten, Vorlagen und Integrationen sein, die für Unternehmen die eigene Entwicklung und Implementierung von RPA-Lösungen schneller und einfacher macht. Trending ist natürlich im Moment der OpenAI Connector, der es Nutzern erlaubt mit OpenAI Modellen zu interagieren, inklusive solchen, die ChatGPT direkt in den Automatisierungen antreiben. Sie können diese Komponenten herunterladen, anpassen und in ihre Automatisierungsprojekte integrieren.

Der Marketplace bietet auch die Möglichkeit zur Zusammenarbeit und zum Austausch mit anderen Nutzern, um Best-Practises zu teilen und voneinander zu lernen.

Was bedeutet IPA im Kontext von RPA?

IPA (Intelligent Process Automation) steht für die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Automatisierungsprozess. Während RPA sich hauptsächlich auf die Automatisierung von strukturierten und regelbasierten Aufgaben konzentriert, erweitert IPA die Möglichkeiten durch den Einsatz von KI-Algorithmen, Generative AI, Machine Learning und anderen kognitiven Fähigkeiten. IPA ermöglicht es Unternehmen, fortschrittliche Automatisierungsszenarien zu realisieren, und den Nutzen so weiter zu steigern.

Wieviel Know-How brauchen Unternehmen, um die ersten Software-Roboter auf Ihrer Plattform in Schwung zu bringen? 

 Es ist hilfreich, wenn Mitarbeitende grundlegende Kenntnisse in der Prozessautomatisierung und eine gewisse IT-Affinität mitbringen – das ist aber kein Muss. Low-Code- und No-Code-Funktionalitäten machen es Angestellten auch ohne technischen Hintergrund möglich, die neue Technologie zu nutzen. Sie können zum Beispiel per Drag and Drop Prozesse optimieren und über Programmierschnittstellen Machine-Learning-Algorithmen trainieren. Viele der gängigen Business Software kann in eine Automatisierungsplattform integriert werden. Unternehmen können Schulungen und Zertifizierungen von Automatisierungsanbietern wie UiPath nutzen, um ihre Mitarbeitenden auf die Arbeit mit der Plattform vorzubereiten. Es kann außerdem auch sinnvoll sein, erfahrene RPA-Experten hinzuzuziehen, um den Einstieg zu erleichtern und sicher zu stellen, dass die Automatisierung effektiv umgesetzt wird. Automatisierungsfähigkeiten können sich dann im Laufe der Zeit mit den wachsenden Erfahrungen im Unternehmen kontinuierlich verbessern.

Entscheidend ist jedoch, Mitarbeitende von Anfang an mit auf die Automatisierungsreise zu nehmen und sie über alle Schritte auf dem Laufenden zu halten. Ziehen alle Mitarbeitenden an einem Strang, können Automatisierungsprojekte richtig Fahrt aufnehmen.

CC BY-ND 4.0 DE

 

 

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