In Werte investieren
Deutschland ist Weltmeister – auf vielen Gebieten. Nicht nur im Fußball nehmen die Alemannen eine Führungsrolle ein, sondern auch auf vielen ökonomischen Feldern. Unangefochten ist zum Beispiel gerade die Spitzenstellung der hiesigen Wirtschaft in Sachen Ökologie, Umweltschutz, Nachhaltigkeit. Doch andere Länder ziehen inzwischen nach – mit Macht. Vor allem in Europa hat man angesichts der Wetter- und Klima-Kapriolen der vergangenen Monate die Notwendigkeit für einen schonenden Umgang mit dem Planeten Erde und dessen Urstoffen erkannt, wie sich an massiven Kapitalzuflüssen zeigt.
Auch die USA, die in den vergangenen Jahren die Gutmensch-Aktivitäten der Deutschen eher belächelt haben, äußern sich inzwischen positiv zum Thema Nachhaltigkeit und SRI. In Washington hat die Regierung Obama inzwischen längst begriffen, dass ökologisches Handeln nicht nur ein gutes Gewissen macht, sondern im Interesse der Erdengemeinschaft auch eine dringende Notwendigkeit darstellt. Doch zwischen Reden und Handeln liegt ein großer Unterschied. Und so weisen die Energie-Aktivitäten der USA und Kanadas mit der stärkeren Nutzung von Schieferöl und Schiefergas sowie mit der Ausbeutung der Ölsände unter Umwelt-Aspekten in eine fragwürdige Richtung.
Szene und Hauptteil – Bühne frei für Bill Clinton. Der ehemalige US-Präsident macht bei seinem Auftritt in Naples / Florida an diesem Tag unverkennbar einen etwas müden Eindruck. Er hat jedoch eine Erklärung dafür parat. In kurzen, prägnanten Worten legt er seine Reiseroute offen, die ihn in den vergangenen Wochen und Monaten rund um die Welt geführt hatte. Zuletzt hatte man sich zufällig in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi getroffen. Auch dort war der Vorgänger Obamas in Sachen „Rettung des Planeten Erde“ unterwegs. Auch heute beschäftigt er sich intensiv mit diesem großen Thema.
Und er findet dabei expressis verbis Lob für die deutsche Position in Sachen Umweltschutz und Energiepolitik. Angela Merkel müssen in Berlin die Ohren geklungen haben, als sich Clinton positiv über ihre Umweltpolitik – vor allem über die Energiewende – äußerte. Den gebrachten Einwand, dass die Kanzlerin mit ihrem „Hin und Her“ in der Energiewende inzwischen bereits mehrere Male sehr schmerzlich gegen Energiewände gerannt ist, lässt Bill Clinton kaum gelten. Er verweist vielmehr auf die riesigen Ökologie-Investitionen Deutschlands, auf die in diesem Kontext entstandenen neuen Arbeitsplätze und nicht zuletzt auch auf den Know-how-Vorsprung, den „good old Germany“ auf diesem Gebiet gegenüber den Konkurrenten auf den Weltmärkten erreicht hat.
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