2020 werden digitale Erfahrungen im Finanzsektor entscheidend

Dies ist ein Gastbeitrag von Karsten Flott, Sales Engineering Manager CER bei AppDynamics

Schon seit über einem Jahrzehnt befindet sich der Finanzsektor in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Von Banken bis zu Versicherungen, traditionelle Geschäftsmodelle und Anbieter geraten zunehmend unter Druck und müssen sich weiterentwickeln. Dieser Trend wird auch im neuen Jahrzehnt anhalten und sich weiter verstärken. Karsten Flott, Sales Engineering Manager CER von AppDynamics zeigt, wie sich Unternehmen darauf einstellen können.

Längst ist die Digitalisierung auch im Finanzsektor angekommen und innovative Ideen krempeln ganze Märkte um. Der Zahldienst Paypal und die auf Smartphone-Nutzer ausgerichtete Direktbank N26 sind nur einzelne Beispiele. Auch Player, die traditionell nichts mit Finanzen zu tun haben, wie Apple oder Google mischen im Payment-Markt mit. Möglich wurde das durch die absolute Selbstverständlichkeit, mit der wir mittlerweile digitale Dienste nutzen. Wir informieren uns online, lassen uns unterhalten und kaufen ein, warum sollte man also nicht auch seine Bankgeschäfte im Internet erledigen?

Unbewusste Nutzung digitaler Angebote

Online-affine Zielgruppen von heute erwarten, dass sie auch alle Finanzdienstleistungen bequem online erledigen können. Doch die Erwartungen sind hoch: Wir befinden uns heute, wenn man so will, in einem Zeitalter des digitalen Reflexes. Das bedeutet, digitale Dienste werden heute nicht mehr bewusst und reflektiert eingesetzt, sondern ganz automatisch. Eine AppDynamics-Umfrage unter 1.000 deutschen Verbrauchern offenbart: Durchschnittlich sieben digitale Dienste nutzen die Befragten täglich, nach eigener Einschätzung. Tatsächlich sind es allerdings mehr als 30. Das zeigt, wie verbreitet die unbewusste Nutzung ist. Außerdem sind Smartphones ein elementarer Bestandteil des Alltags geworden, was sich auch daran zeigt, dass die Hälfte der Umfrageteilnehmer morgens zuerst zu ihrem Smartphone greifen. Für Finanzdienstleister wird ihr Erfolg in Zukunft also auch zu einem großen Teil von ihren Apps abhängen.

Autor Karsten Flott ist Sales Engineering Manager CER bei AppDynamics

Innovative Konkurrenz für Banken

Mit der Einführung der neuen Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 durch die EU im letzten Jahr ergeben sich für etablierte Geldhäuser auch neue Herausforderungen. Erklärtes Ziel war es unter anderen, für mehr Wettbewerb im Finanzsektor zu sorgen. Banken werden verpflichtet, Kontodaten über sichere Schnittstellen an Drittanbieter weiterzugeben, sofern Kunden das wünschen. Das bedeutet eine Stärkung von Fintechs. Beispielsweise können Kunden so über eine einzige App Daten von mehreren Girokonten verwalten. Stattdessen sollte es in Bezug auf Kundenbindung eher im Interesse der Banken liegen, dass Kunden deren eigene Apps nutzen. Dafür müssen diese allerdings einwandfrei funktionieren. Generell sind Verbraucher kaum mehr bereit, Fehlfunktionen und Ausfälle zu tolerieren. Wenn es um Finanztransaktionen geht, dürfte die Sensibilität nochmals entsprechend größer sein.

Apps als Differenzierungsmerkmal

In der AppDynamics-Umfrage geben 51 Prozent der deutschen Verbraucher an, dass sie ihre Bank wechseln würden, sollte deren App nicht ihren Anforderungen entsprechen. Das sollte ein Ansporn für alle Institute sein, an ihrer digitalen Präsenz zu arbeiten. Genauso, wie eine schlechte App Kunden kosten kann, kann eine besonders gut gemachte Anwendung auch dafür sorgen, dass sich Neukunden bewusst deswegen für das eigene Haus entscheiden. 59 Prozent der Befragten geben auch an, dass sie bei der Wahl einer Bank darauf achten, ob sie alle Transaktionen digital und ohne zu telefonieren oder eine Filiale aufzusuchen abwickeln können.

Der digitale Reflex beeinflusst Verbraucherentscheidungen

Im nun beginnenden Jahrzehnt ist die Digitalisierung selbstverständlich geworden. Eine Überweisung mit dem Smartphone zu tätigen ist nicht mehr neu oder aufregend, sondern völlig normal. In einer Welt, in der Internet fast schon so selbstverständlich ist wie Strom oder fließend Wasser, reagieren Verbraucher auch ähnlich empfindlich auf Ausfälle. In der zitierten Umfrage geben beispielsweise 64 Prozent der Teilnehmer an, dass sie weniger tolerant gegenüber Problemen mit digitalen Diensten sind als noch vor zwei Jahren. Um die Zukunft ihrer Produkte sicherzustellen sollten also Banken und andere Finanzdienstleister an einer einwandfreien Digitalerfahrung für ihre Kunden arbeiten. Dabei können sie auf umfangreiche Analyse- und Monitoring-Lösungen zurückgreifen, die helfen, Performance-Probleme zu erkennen und zu beheben, bevor Kunden sie bemerken.

Weitere Informationen unter:
www.appdynamics.com

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