Sofortprogramm für die Wohnwende gefordert

IVD-Präsident Wohltorf fordert Sofortprogramm für die Wohnwende: „Die neue Bundesregierung darf keinen Tag mehr verlieren“

Berlin, 19. Februar 2025 – „Die neue Bundesregierung muss in den ersten Wochen nach der Regierungsbildung handeln. Aufgrund der falschen und oft ideologischen Weichenstellungen der vergangenen Jahre rollt schon jetzt eine Wohnraumkrise auf uns zu, die kaum noch zu verhindern ist!“ Mit diesem eindringlichen Appell fordert Dirk Wohltorf, Präsident des Immobilienverbands Deutschland IVD, wenige Tage vor der Bundestagswahl am 23. Februar ein Sofortprogramm für eine konsequente Wohnwende.

„Selbst wenn jetzt sofort die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden, wird sich der Wohnungsmarkt erst in zwei bis drei Jahren stabilisieren. Bis dahin stehen uns 2025 und 2026 noch die schlimmsten Jahre mit einem massiven Rückgang der Fertigstellungen bevor – das unvermeidliche ‘Tal der Tränen’“, warnt Wohltorf. Denn im vergangenen Jahr sind mit 215.900 Wohnungen noch einmal 16,8 Prozent weniger Baugenehmigungen erteilt worden als in 2023. Die Zahl der Baugenehmigungen sank damit im dritten Jahr in Folge und befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit 2010, wie das Statistische Bundesamt jetzt mitteilte. Besonders betroffen ist der Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern. „Der neue Bundeskanzler muss die Krise im Wohnungsbau umgehend nach Amtsübernahme zur Chefsache machen und noch im Sommer 2025 zu einem Wohn-Gipfel ins Kanzleramt einladen.“

Als Sofortmaßnahmen für mehr Wohnraum und Eigentum fordert der IVD:

„Meins statt Miete“ – Wohneigentum fördern, statt immer wieder Mietrecht!

„Die Politik muss endlich umdenken: Statt das Mietrecht einseitig zulasten der Vermieter zu regulieren, sollten wir mehr Mietern den Eigentumserwerb ermöglichen“, fordert Wohltorf. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage aus dem Januar 2025 wünschen sich zwei Drittel der Mieter eine eigene Immobilie, doch vor allem die hohe Besteuerung macht den Schritt unmöglich. „Die Lösung ist klar: Grunderwerbsteuer für selbstgenutztes Wohneigentum abschaffen – finanziert durch den Bund, der hier eine Priorität in seinem Haushalt setzen muss, damit die Länder keine Einnahmeausfälle erleiden. Eigentum ist der beste Mieterschutz und die beste Altersvorsorge!“

Baustandards senken – niedrigere Baustandards gewährleisten noch immer hohen Wohnstandard

„Die Kosten für den Wohnungsbau sind in den letzten Jahren regelrecht explodiert – und das nicht wegen steigender Grundstückspreise, sondern durch immer schärfere und oft überzogene Bauvorschriften“, so Wohltorf. Der IVD fordert daher eine sofortige Rückkehr zu praxistauglichen Baustandards sowie die Wiedereinführung der EH55-Förderfähigkeit, um den Neubau wieder rentabel zu machen.

Das Bauen beschleunigen – keine verlorene Zeit mehr!

„Um den Wohnungsbau zu beschleunigen, muss die Bundesregierung dringend den geplanten ‚Bau-Turbo‘ im Rahmen der immer noch ausstehenden Novelle des Baugesetzbuchs umsetzen. Der neu eingeführte Paragraf 246e BauGB sieht vor, dass in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt Wohnbauvorhaben auch ohne gesonderten Bebauungsplan genehmigt werden können – sofern die Kommune zustimmt. Damit könnten Verfahren deutlich verkürzt und bürokratische Hürden abgebaut werden. Ohne Turbo-Tempo droht der Wohnungsbau noch weiter ins Stocken zu geraten“, sagt Wohltorf.

Wohltorf: „Jetzt oder nie – der Wohnungsmarkt steuert auf eine massive Unterversorgung zu!“

„Wenn die Bundesregierung nicht in der ersten Woche ein starkes Signal sendet, wird der Wohnungsbau endgültig einbrechen“, warnt Wohltorf. „Die Baukrise wird 2025 und 2026 mit voller Wucht zuschlagen – und was dann fehlt, kann nicht kurzfristig nachgeholt werden. Wer jetzt nicht handelt, riskiert eine jahrelange Wohnungsnot mit dramatischen Folgen für Mieter, Käufer und die gesamte Wirtschaft.“

Die vollständigen Positionen des IVD finden Sie unter: www.ivd.net/bundesverband/bundestagswahl-2025-die-10-kernforderungen-des-ivd/