Partnerland USA: Weltbühne der vernetzten Industrie
Industrie 4.0 und Industrial Internet – wenn US-Präsident Barack Obama und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Messemontag ausgewählte Aussteller der HANNOVER MESSE besuchen, werden sie diese zwei Begriffe besonders häufig hören. Je nachdem, ob sie gerade auf dem Stand eines deutschen oder eines amerikanischen Unternehmens stehen. Zwei Begriffe, die sehr nahe beieinander liegen, gleichzeitig aber von unterschiedlichen Ansätzen geprägt sind. „Die HANNOVER MESSE 2016 bringt das Beste aus zwei Welten zusammen“, sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. „Die deutsche Industrie steigt mit geballter Ingenieurs-Kompetenz in den Ring. Die Amerikaner mit ihrem Gespür für neue datenbasierte Geschäftsmodelle. Industrie 4.0 trifft auf das Industrial Internet. Die HANNOVER MESSE 2016 wird zeigen, ob und wie sich die verschiedenen Ansätze zu einem großen Ganzen zusammenführen lassen.“
Das zweite zentrale Thema der diesjährigen Messe ist das intelligente Energiesystem. Köckler: „Wie in der Fabrik ist die Digitalisierung auch für die Energiewirtschaft das Zukunftsthema. Technologien und Lösungen werden in Hannover gezeigt.“ Des Weiteren werden auf der HANNOVER MESSE innovative Zulieferlösungen und „smarte“ Materialien gezeigt – zum Beispiel neueste Lösungen aus dem Bereich Leichtbau.
Mit einem Anstieg der Ausstellerzahl, einem hohen Maß an Internationalität und dem Leitthema „Integrated Industry – Discover Solutions“ startet am Montag, 25. April, die HANNOVER MESSE 2016. Zur weltweit wichtigsten Industriemesse haben sich mehr als 5 200 Aussteller aus 75 Ländern angemeldet. Zur vergleichbaren Vorveranstaltung im Jahr 2014 waren es rund 4 800 Aussteller. 58 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. Die Top-Ausstellernationen sind Deutschland, China, das Partnerland USA, Italien, die Türkei und die Niederlande. Allein aus China werden rund 650 Aussteller erwartet, dicht gefolgt von den USA mit 465 Ausstellern. Dies ist die größte Zahl von US-Unternehmen, die je an einer Messe außerhalb des eigenen Kontinents teilgenommen haben.
General Electric, Honeywell, Eaton, Microsoft, IBM, AT&T, Cisco, Intel – die Liste der angemeldeten Firmen aus Amerika liest sich wie das „Who´s who“ der US-Industrie. Darunter Unternehmen, die das Geschäft mit den Daten perfektioniert haben und dies voller Selbstbewusstsein in Hannover präsentieren werden. IBM etwa zeigt, wie eine höchst individuelle Produktion von John-Deere-Traktoren realisiert wurde. Auf der Ausstellerliste finden sich außerdem die Namen aller renommierten US-Universitäten und Forschungsinstitute, beispielsweise das Massachusetts Institute of Technology, die University of California oder die Georgia Tech University. Sie zeigen im Bereich ihr breites Forschungsportfolio: von Technik zur Bewältigung des Klimawandels bis hin zu neuartigen Industrie-Robotern.
Doch auch die deutschen Aussteller fahren groß auf. Erstmals werden auf der HANNOVER MESSE mehr als 100 konkrete Anwendungsbeispiele für Industrie 4.0 gezeigt. Der Großteil davon „Made in Germany“. Darunter Roboter, die eigenständig durch die Fabrik navigieren, oder Produktionsanlagen, die mit dem Menschen sprechen und ihm so die Arbeit erleichtern. Dass sich die deutschen Unternehmen aber auch auf das Sammeln und Auswerten von Daten verstehen, wird im neuen Ausstellungsbereich „Predictive Maintenance 4.0“ mehr als deutlich. „Bei der so genannten vorausschauenden Wartung erkennen Sensoren in einer Maschine, ob ein Defekt kurzbevor steht und können Gegenmaßnahmen einleiten“, erklärt Köckler. „Auf den Menschen übertragen wäre das so, als ob eine Smart-Watch eine anbahnende Erkrankung erkennt und dem Menschen dann empfiehlt, sich zu schonen. Predictive Maintenance setzt also voraus, dass man nicht nur in der Lage ist, Daten zu sammeln, sondern diese auch sinnvoll zu interpretieren.“
Die Digitalisierung spielt auch im Energiebereich der HANNOVER MESSE eine tragende Rolle. Dort steht die neue Integrated Energy Plaza. Anhand eines interaktiven Modells wird dargestellt, wie das Energiesystem der Zukunft aus einem ehemals statischen zentralen System zu einem flexiblen dezentralen Netz mit vielen Akteuren umgebaut werden kann. Dabei wachsen im Zuge der Digitalisierung die Bereiche Strom, Wärme/Kälte, Mobilität und Produktion zu einem smarten Energiesystem zusammen. Die HANNOVER MESSE bildet diese technologischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge ab und zeigt Systeme, Komponenten und Dienstleistungen. Und auch in diesem Bereich sind die Amerikaner stark vertreten. Allein 60 der 465 US-Aussteller werden dort innovative Energietechnik zeigen.
Dass ein Kräftemessen auch zum konstruktiven Diskurs und Austausch führen kann, beweist der Blick auf die vielen Foren und Diskussionsrunden, an denen sich die VIPs aus internationaler Politik und Wirtschaft beteiligen. Bereits am Sonntag vor der Messe diskutieren Siemens-Vorstand Joe Kaeser und Microsoft-Chef Satya Nadella über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die produzierende Industrie. In Begleitung von Barack Obama kommen US-Handelsministerin Penny Pritzker, US-Transport-Minister Anthony Foxx und der für das Energieresort verantwortliche Minister Ernest Moniz nach Hannover. Auch viele große Namen aus der europäischen Politik stehen in diesem Jahr auf der Gästeliste der HANNOVER MESSE: darunter Elzbieta Bienkowska, EU-Kommissarin für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU. Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, lädt zu einer Konferenz der EU-Kommission am Messemontag. Das Thema ist die Digitalisierung der europäischen Industrie. Und Maros Sefcovic, Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für die Energieunion, wird auf der HANNOVER MESSE über eine zukunftsorientierte europäische Energie- und Klimapolitik sprechen.
Köckler: „Es kündigt sich eine großartige HANNOVER MESSE an. Die weltweite Industrie spricht von Industrie 4.0 und der Digitalisierung der Energiesysteme. In HANNOVER MESSE können die Besucher aus aller Welt diese Technologien erleben, verstehen und Gewinn bringend einsetzen. In nur fünf Messetagen zeigen wir, was die Industrie und Energiewirtschaft in den nächsten fünf Jahren prägen wird.“
Weitere Informationen unter:
www.hannovermesse.de
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