Digitale Transformation bewältigen: Showcase mit unserem Kunden

Philipp Krebs, gesamtverantwortlich für den digitalen Bereich und Initiator des MDM-Projekts bei der RIEGLER & Co. KG schildert im Interview seine Erfahrungen mit der Stammdatenmanagementsoftware DataRocket. Er berichtet zudem über Anforderungen wie auch Ziele des MDM-Projekts, die Implementierung der Software und den größten Benefits.

Herr Krebs, wie entstand der Bedarf an Stammdatenmanagement in Ihrem Unternehmen?

Wir konnten beobachten, dass die digitale Transformation der vergangenen 10-15 Jahre auch unser Unternehmen stark verändert hat. Die Auswirkungen konnten wir insbesondere in unserer Datenlandschaft ablesen.

Traditionell war unser Unternehmen ein klassisches Versandhaus, das durch das Aussenden von Katalogen und den daraus resultierenden Telefon- und Fax-Bestellungen groß geworden ist. Was seinerzeit auf Papier visuell leicht darstellbar war, stellte sich im E-Commerce nun als wenig anwenderfreundlich dar. Wir merkten deshalb schnell, dass sich die Welt verändert hat und wir vor allem im Bereich der Stammdaten nachjustieren müssen, um die künftigen Anforderungen stemmen zu können.

Hinzu kam, dass wir keine einheitliche Klassifizierung der Artikel hatten und eine generelle Richtlinie bzgl. der Materialstammdaten und deren Anlage gänzlich fehlte. Da es in meiner vorherigen Tätigkeit als Abteilungsleiter eSolutions auch darum ging, Daten an unsere Kunden auszuleiten, war mir das natürlich von Anfang an ein Dorn im Auge.

Datenqualität war für uns schon immer ein wichtiges Asset, weshalb wir ständig an der Verbesserung dieser interessiert waren und sind.

Wie haben Sie einen Dienstleister und eine Softwarelösung ausgewählt?

Ende 2015 wechselten wir das ERP-System. Im Zuge dessen wurde mir noch einmal sehr bewusst, wie wichtig Datenqualität für das Unternehmen tatsächlich ist. Ich habe mich dann mit der Thematik beschäftigt, entsprechende Literatur gelesen und bin anschließend der Einladung auf eine Veranstaltung der T.A. Cook in Berlin gefolgt. Auf diesem zweitägigen Kongress lauschte ich einem Vortrag von Herrn Dr. Brockmann und stellte erstmalig den Kontakt zur innoscale AG her.

Neben anderen Anbietern trat das Angebot des DataCanvas-Workshops hervor. Dieses Beratungsangebot war in meinen Augen der perfekte Einstieg in das Thema Stammdatenmanagement. Gemeinsam konnten wir dem gesamten Management der in unserem Hause erläutern, was Stammdatenmanagement denn tatsächlich beinhaltet und wie wichtig das Ganze für das Unternehmen ist. Darauf aufbauend begannen wir mit der Erstellung einer Data-Guideline, welche die Basis für unsere künftigen Aktivitäten im MDM-Bereich darstellte. Als hier bereits deutliche Fortschritte erkennbaren waren, entschieden wir uns für den Erwerb einer Lizenz für DataRocket, der Software für Master Data Management (MDM).

Uns überzeugte die Vielschichtigkeit des Tools, weil wir an einer nachhaltigen Steigerung der Datenqualität interessiert waren. Die Analysemöglichkeiten, Reports, selbst zusammenstellbare Pipelines und die hohe Schnittstellenkompatibilität mit all unseren Systemen ist ein riesiger Mehrwert für uns.

Zur Person Philipp Krebs:

Herr Krebs ist gesamtverantwortlich für den digitalen Bereich und Initiator des MDM-Projekts bei der RIEGLER & Co. KG. Er ist zuständig für IT, Marketing und E-Solutions.

Wie lief die Einführung der MDM-Software ab?

Nach dem Strategieworkshop haben wir bereits begonnen, eine Guideline für die Datenqualität in unserer Firma zu erstellen. Nach dem Erwerb der Softwarelizenz, wurde die Guideline dann sukzessive ins System übertragen. Dies war mit Abstand der mächtigste aber auch wichtigste Schritt, um die Basis für eine nachhaltige Datenqualität zu schaffen.

Zu Beginn der Zusammenarbeit führte Herr Brockmann Schulungen in unserem Unternehmen durch, um alle zukünftigen Nutzer der Software gut vorzubereiten. Im Laufe des Projekts wurde das Operative dann sukzessive an einen MDM-Berater übergeben.

Für welche Aufgaben nutzen Sie die Software?

Wir nutzen das Tool zum einen zur Digitalisierung der Pipelines. Dabei handelt es sich um eine prozessbasierte Möglichkeit, Qualitätsregeln zu definieren, zu messen und die Datenqualität zu beobachten.

Zum anderen ermöglicht es uns, einen generellen Blick auf unsere Daten zu erhalten. Schnell merkten wir, dass wir die Software sehr vielseitig einsetzen können – an vieles hatten wir zuvor noch nicht einmal gedacht.

Vor der Einführung erstellten wir eine Liste mit Problemen, die wir auf fehlerhafte Stammdaten zurückführen konnten. Diese vermeintlich schadhaften Prozesse konnten wir dann analysieren, den Ursprung der Probleme klar identifizieren und entsprechend nachhaltige Maßnahmen zur Vermeidung von künftigen Stammdatenfehlern ableiten.


„Meine persönliche Lesson Learned aus dem MDM-Projekt ist, dass vor einer anstehenden ERP-Umstellung unbedingt eine Datenqualitätsrichtlinie bzw. MDM-Guideline erstellt werden sollte.“

Philipp Krebs

Welche Ziele wollten Sie mit Ihrem Stammdatenmanagement-Projekt erreichen?

Einerseits sehen wir Stammdaten als Basis für sämtliche Unternehmensprozesse, weshalb die Korrektheit dieser für uns unerlässlich ist. Es darf hierbei keine unterschiedlichen Meinungen bzgl. der Aussagekraft der Daten geben. Deshalb arbeiten wir weiterhin stark daran, die Thematik Stammdatenqualität jedem Mitarbeiter transparent zu machen.

Andererseits wollen wir dem hohen Anspruch unserer Kunden genügen, da wir unser Sortiment verschiedenen Händlern zur Verfügung stellen. Von der Marktseite gab es in der Vergangenheit immer wieder Rückfragen: „Warum habt ihr das nicht?“ oder „Warum hat sich das geändert?“. So wurde der Bedarf an MDM auch kundenseitig getrieben und diese Entwicklung schreitet kontinuierlich voran, weshalb ein Stillstand der Aktivitäten hier nicht in Frage kommt.

Wir betreiben einen eigenen Online-Shop und bieten Partner-Shopsysteme an. Darüber hinaus speisen wir über BMEcats und sonstige Dateiformate die Zielsysteme unserer Kunden. Das Projektziel lautete deshalb, die Datenqualität im Artikelstamm zu verbessern und dies auch entsprechend der Wertschöpfungskette weitergeben zu können. MDM hört nicht nach unserer Haustüre auf, sondern steigt in seiner Wichtigkeit in den entsprechenden Absatzkanälen. Obwohl es mittlerweile viele Initiativen am Markt gibt, sehen wir es aktuell noch immer als absolutes Alleinstellungsmerkmal, wenn ein Lieferant perfekte Daten liefern kann. Das ist auch weiterhin unser Ziel.

Ein weiteres Ziel bestand, wie bereits erwähnt, darin, dass alle Mitarbeiter sowie das Management verstehen, was Stammdaten sind. Wir wollten Transparenz darüber schaffen, was bei uns mit Stammdaten überhaupt gemeint ist und wofür wir sie verwenden. Langfristig wollen wir eine 360-Grad-Betrachtungsweise für alle unsere Daten erreichen, egal ob es sich um Artikelstammdaten oder Partnerstammdaten handelt.

Welche Mehrwerte für die RIEGLER & Co. KG konnten durch das MDM-Projekt respektive der Stammdatenmanagement-Software DataRocket erzielt werden?

Einer der größten Benefits ist die Visualisierung von Problemen. Man spricht häufig über Stammdatenprobleme, aber es ist schwierig, diese greifbar zu machen. Durch den Einsatz der Software konnten wir das Ganze visualisieren, was zu einem besseren Verständnis aller Beteiligten geführt hat.

Unsere Fachbereiche profitieren ebenfalls davon, dass sie künftig regelmäßig eine Ausleitung bekommen können, die jedem Mitarbeiter, dem sog. Data Steward, den aktuellen Stand der Datenqualität für den Bereich in seiner/ihrer Verantwortung zeigt, z.B. eine Vertriebssicht oder Einkaufssicht.

Meine persönliche Lesson Learned aus dem MDM-Projekt ist, dass vor einer anstehenden ERP-Umstellung unbedingt eine Datenqualitätsrichtlinie bzw. MDM-Guideline erstellt werden sollte. Hätten wir das Ganze vor Einführung des ERP-Systems gemacht, hätten wir uns mindestens 30 Prozent der Arbeiten gespart, die wir nun nachträglich durchgeführt haben.

Denn wenn erstmal eine Datenqualitätsrichtlinie vorliegt, wurde automatisch viel Wissen rund um die entsprechenden Datenquellen und Inhalte aufgebaut. Daraus lassen sich dann Prozesse wie bspw. der Artikelanlageprozess, wunderbar digitalisieren. Das war davor nicht oder nur bedingt möglich. Hier hilft uns vor allem der Fokus, den die Software Data Rocket auf Datenqualität setzt, enorm. Andere Softwaretools können durchaus ähnliche Prüfungen durchführen, aber aus unserer Sicht weniger umfangreich und mit weniger wertvollen Reports und Insights.

Haben Sie weitere Projekte im Kontext Stammdatenmanagement und Datenqualität geplant?

Der nächste Schritt im Projekt ist, dass wir die Partnerstammdaten überarbeiten. Das sind Unternehmensdaten sowie Ansprechpartnerdaten. Zusätzlich stehen wir in einer Entwicklungspartnerschaft für das Lieferantenportal SupplierShuttle, ein weiteres Produkt der innoscale.

Die MDM-Software hat uns schon jetzt in unserem Vorhaben sehr geholfen und wir sind uns sicher, dass wir auch in Zukunft noch etliche Maßnahmen zur Verbesserung unserer Stammdatenqualität ableiten können.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Nadja Schröder, Marketing Managerin bei der innoscale AG.
www.innoscale.de

Von „People Sustainability“ und „Lousy Jobs“: Die neue Realität der Arbeitswelt?

Die COVID-19-Pandemie und die daraus resultierende Unsicherheit führen dazu, dass Unternehmen sich noch schneller mit der Zukunft der Arbeit befassen und ihre Arbeit umstellen. In diesen herausfordernden Zeiten fokussieren sich Führungskräfte zudem auf ihre Mitarbeiter, insbesondere deren Gesundheit, finanzielle Sicherheit und Unterstützung bei der Weiterentwicklung. So glauben 42 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie, dass künstliche Intelligenz ihren Job übernehmen wird und technische Entwicklungen verändern demnach auch die beruflichen Laufbahnen. Schon vor der Coronakrise und ihren Auswirkungen steckten 99 Prozent der Unternehmen in Deutschland in einer Transformation.

Wir haben mit Michael Eger, Partner & Experte Talent Acquisition bei Mercer | Promerit und Dieter Kern, Partner & Leiter Leadership & Organizational Excellence Practice bei Mercer über die wichtigsten Ergebnisse ihrer Studie Global Talent Trends 2020 gesprochen.

Was waren die bemerkenswertesten Ergebnisse aus Ihrer Studie Global Talent Trends 2020?
Michael Eger: Transformation ist in aller Munde, aber dass 99 Prozent der Unternehmen in Deutschland angeben, sich aktuell in einer zu befinden, hat uns doch überrascht …
Dieter Kern: Stimmt. Wir hatten mit nur 95 Prozent gerechnet … (beide lachen)
Michael Eger:
Viele der weiteren Ergebnisse hängen unmittelbar damit zusammen: Reskilling ist einer der Top Trends. Employee Experience ist ebenfalls ein Aspekt, der zunehmend praktisch relevant wird. Wenn Unternehmen sich so stark verändern, dürfen sich ihre Mitarbeiter nicht abgehängt fühlen. Im Gegenteil, sie sollten sich als Teil des Ganzen begreifen und das Gefühl haben, diesen Wandel auch aktiv mitgestalten zu können.
Dieter Kern: Dazu kommen Themen wie Nachhaltigkeit und das Arbeiten mit Sinn („Purpose“). Hier kommen aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen wieder Ansprüche in den Blick von Mitarbeitern, die längere Zeit unter „ferner liefen“ geführt wurden. Durch die Krise sind diese freilich etwas in den Hintergrund geraten. Wobei durch Corona sowohl der Digitalisierungsgrad der Arbeit als auch der CO2-Footprint von Unternehmen sich zumindest vorübergehend deutlich verändert hat. 
Michael Eger: Was aber deutlich wird: Die VUCA-Welt mit viel Veränderung und Unsicherheit wirkt sich auch auf die Erwartungen der Mitarbeiter an den Arbeitgeber aus. So sind Themen wie die Unterstützung bei langfristiger finanzieller Sicherheit, Altersvorsorge, Gesundheit zunehmend wichtiger. Der ideale Arbeitgeber wird durchaus als Stütze und Orientierungspunkt in einer unsicheren Welt gesehen. Das wurde im Kontext von Corona noch deutlicher.

Wie wirkt sich aktuell die Pandemie auf die Arbeitswelt und z. B. das Sourcing aus?
Dieter Kern: Die Arbeitswelt insgesamt hat sich insofern verändert, dass die Digitalisierung bei nahezu allen Unternehmen massiv beschleunigt wurde. Das betrifft zunächst natürlich den viel diskutierten Aspekt Thema Home-Office, aber die Thematik liegt tiefer. Unternehmen sehen, dass es durchaus möglich ist, Mitarbeitern auch außerhalb des eigentlichen Arbeitsplatzes zu vertrauen – dass es aber auch entsprechende Regeln und Infrastruktur braucht. Auch des Thema „Führen aus der Distanz“ hat an Wichtigkeit zugenommen. Die Abstimmungs- und Meetingkultur hat sich verändert. Dabei geht es nicht nur darum, dass nun Zoom, Skype und Teams genutzt werden. Online-Meetings sind oft kürzer, internationale Meetings leichter möglich, Reisen für einen einstündigen Termin gibt es aktuell auch nicht. Die Frage wird sein: Die Frage wird sein: Wie viel davon, was jetzt gelernt und als positiv erlebt wird, bleibt übrig?
Michael Eger: Beim Recruiting kommt es darauf an, in welcher Situation die Unternehmen sind. In vielen Bereichen hat die Krise ja auch zu einem Einstellungsstopp geführt. Da ist dann oft eher die Frage, was man mit einer großen Recruiting-Organisation macht, die plötzlich angehalten wird. Anders als bei der letzten Krise 2008 sind vollständige Einstellungsstopps aber seltener geworden. Die meisten Unternehmen haben verstanden, dass die kritischen Funktionen, also z. B. die dringend benötigten Digitals, auch weiterhin wichtig sind. Das Recruiting verschiebt sich daher aktuell in Richtung eines gezielteren Sourcings. Da ist dann natürlich wichtig, wie der Recruiting-Prozess aussieht – aber dass Interviews auch per Videokonferenz möglich sind, dass Online-Tests hilfreich sein können usw. – das ist keine wirklich neue Entwicklung. Spannend sind Fragestellungen, ob man auch Menschen einstellen kann, die man wirklich nie persönlich gesehen hat und auch, wie der Onboarding-Prozess im Home-Office aussieht. Da sind wir aber wieder nahe an den oben genannten Themen zu den generellen Entwicklungen in der Arbeitswelt.
Dieter Kern: Zumindest in Deutschland haben wir noch nicht die großen Verwerfungen wie etwa in den USA. Und es gibt natürlich Branchen , die aktuell boomen, z. B. der Lebensmitteleinzelhandel, E-Commerce und Logistik. Auch im öffentlichen Bereich besteht ja weiterhin Bedarf an guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Da gibt es durchaus die Möglichkeit, den aktuellen Arbeitsmarkt zu nutzen. Wie man sowas gut macht, zeigt beispielsweise meine Heimatstadt München. – Die aktuelle Situation verdeutlicht eben auch, dass Arbeitsplatzsicherheit und Verlässlichkeit wieder mehr geschätzt werden.

Welche Handlungsempfehlungen würden Sie basierend auf diesen Ergebnissen und Entwicklungen deutschen Unternehmen geben?
Michael Eger: Wichtig ist, die eigene Situation realistisch zu bewerten und den Blick nicht nur auf die Krise zu werfen, sondern auch auf die Zeit „danach“. Wenn die eigene wirtschaftliche Situation nicht hoch dramatisch ist oder die Krise ein schon schwankendes oder gar obsoletes Geschäftsmodell stark getroffen hat, dann kann die derzeitige Situation durchaus auch eine gute Chance sein, die Zeit zu nutzen und sich für die Zukunft aufzustellen.
Dieter Kern: Die meisten Institute gehen von einer Rückkehr zum Wachstum aus, die Frage ist nur, wann. Wenn die Krise eines noch einmal deutlich gezeigt hat, dann, dass Veränderung und Schwankungen unterschiedlicher Art das „Normal“ sein werden. Wenn Unternehmen jetzt lernen, die aktuell gut oder sogar besser als sonst funktionierenden Arbeitsweisen in ihre Abläufe zu integrieren, dann bestehen Chancen, dass das Unternehmen besser – oder wenn Sie so wollen – resilienter  ̶  wird. Dabei bleibt eine der großen Aufgaben für das Top Management weiterhin, Organisationen strukturell und personell auf Reaktionsschnelligkeit und Veränderungsfähigkeit hin zu organisieren

Michael Eger

Wie können sich insbesondere KMU in diesem Kontext aufstellen?
Michael Eger: KMUs haben aus unserer Erfahrung den Vorteil, dass sie sich oft schneller als andere verändern können.  Gerade die kleineren oder die inhabergeführten Unternehmen sind sehr schnell mit der neuen Situation klagekommen. Wenn sich kleine Unternehmen dessen bewusst sind und die Firmengründer und Inhaber auch in der Lage sind, Themen wie neue Formen der Führung, mehr Kollaboration beim Arbeiten und Digitalisierung auch strukturell und ohne Krise weiterzuentwickeln, dann haben sie gute Chancen, mit Schwung in das „Danach“ zu kommen.

Inwiefern lohnt es sich für Unternehmen, gerade jetzt in die Weiterbildung zu investieren, Stichwort Talent Management? 
Dieter Kern: Wichtig ist, dass ein Unternehmen versteht, welche Anforderungen sich aus Digitalisierung und Automatisierung ergeben und wie die Fähigkeiten der Mitarbeiter aktuell aussehen. Unsere Studie zeigt, dass zwei von fünf HR-Führungskräften nicht wissen, welche Fähigkeiten aktuell in ihrer Belegschaft vorhanden sind. Insofern ist eine klare Sicht darauf die Voraussetzung für sinnvolle Personalentwicklung.
Personalentwicklung sollte eben weniger auf Individualentwicklung, sondern mehr auf Kollektiventwicklung ausgerichtet sein, d. h. auf die konkrete Organisations- und Unternehmensentwicklung.  Das ist etwas anderes als der klassische Weiterbildungskatalog, bei dem jeder mal das Training besuchen kann, für das sie oder er sich aufgrund des Tagungshotels schon immer interessiert hat.

Mitarbeiter sind das größte Kapital eines Unternehmens. Wie können Unternehmen Ihre Studie in diesem Zusammenhang verstehen?
Michael Eger: Die Studie ist insgesamt ein Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit. Damit ist nicht nur das Verhalten der Unternehmen bezogen auf Umwelt und Gesellschaft gemeint, sondern auch auf den Umgang mit Mitarbeitern und die langfristigen Perspektiven. Die Amerikaner sprechen von „People Sustainability“ – und das trifft es gut: Es geht schon lange nicht mehr darum, Menschen auf „Stellen“ zu setzen, in denen sie „Tätigkeiten“ „verrichten“. Vielmehr ist wichtig, dass Unternehmen dann erfolgreich sind, wenn es ihnen gelingt, Geschäftsmodell und Mitarbeiter synchron weiterzuentwickeln. Menschen möchten zunehmend für Unternehmen arbeiten, die in der Lage sind, sinnvolle Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu vermitteln. Mitarbeiter möchten ihre Rolle in einem Geschäftsmodell verstehen und für sich Sinn erleben.
Dieter Kern: In allen Jobs wird das nicht möglich sein. Bei aller Digitalisierung und Automatisierung – und teilweise gerade wegen der Digitalisierung  ̶   wird es weiterhin, in manchen Bereichen sogar zunehmend, „lousy jobs“ geben, die ziemlich sinnentleert sind. Neben den klassisch prekären Bereichen ist an Digital Sweatshops oder Click Worker zu denken. Eine Arbeitswelt der Zukunft wird nicht zwingend und schon gar nicht für alle Beschäftigten eine bessere  ̶  eine Vorstellung, die Teile der „New Work“-Bewegung mit selbsternannten Evangelisten suggerieren. Da gibt es einige blinde Flecke, meist durch ökonomischen Eigennutz verursacht. Wer sich vom unnötigen Marktgetöse um „New Work“ nicht ablenken lässt, kann substanzielle Überlegungen und Ansätze, wie Arbeit organisiert werden kann, beobachten. Diese Ansätze sind nun ungeplant um einige Erfahrungen angereichert worden. Die grundlegenden Fragen zur Zukunft der Arbeit müssen jedoch nicht gänzlich neu gestellt werden. Die Unternehmen und Personalabteilungen, die diese Fragen erst jetzt stellen, sind allerdings etwas spät dran.

Weitere Informationen unter:
https://www.mercer.de/our-thinking/global-talent-hr-trends.html

Das Büro der Zukunft: Mehr Begegnungsstätte als Arbeitsstätte

Covid-19 beeinflusst – wie wir leben, wie wir uns bewegen und vor allem auch wie wir arbeiten. Seit dem Shutdown im März agieren viele Deutsche ausschließlich remote. Plötzlich scheint möglich, was in den Jahren zuvor nicht ging. Mitarbeiter finden durchaus Gefallen am mobilen Arbeiten – sei es auf der Parkbank, im Café oder im heimischen Büro. Aber auch zahlreiche Unternehmen haben ihre Einstellung  zum Thema Remote Work grundlegend geändert. Es ist zu einer ernstzunehmenden Alternative geworden, die nach Covid-19 nicht wieder einfach so verschwinden wird. Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft besteht aus meiner Sicht im Wandel des Konzepts „Büro“: von der Arbeitsstätte hin zur Begegnungsstätte.

Es gibt kein Back to Normal, sondern ein Back to New

Bisher war in der Hauptsache alles, was ich mit „Arbeitsplatz“ verbunden habe, von der Idee getrieben, eine optimale Umgebung für Mitarbeiter zu schaffen. Das Büro bildete als „Arbeitsstätte“ den Nukleus. Neben der Konzentrationsarbeit fand hier auch die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander sowie die fachliche Abstimmung statt. Remote Work war eher eine Ergänzung – oder die Ausnahme.

Was ich in den letzten Wochen beobachten und lernen konnte, veranlasst mich allerdings dazu, einiges auf den Prüfstand zu stellen. Mobiles Arbeiten hat sich in der Krise als effizient herausgestellt, Teams funktionieren erstaunlich gut. Bei agil arbeitenden Unternehmen wie AOE hat mich das nicht überrascht, bei anderen schon. Hinzu kommt, dass Mitarbeiter heute das virtuelle Arbeiten und die dabei eingesetzten Tools wunderbar beherrschen, für nachfolgende Generationen wird das noch sehr viel selbstverständlicher sein.

Fest steht auch, dass Mitarbeiter künftig viel mehr Flexibilität von ihren Arbeitgebern erwarten. New Work wird nicht länger nur ein Arbeitsmodell oder Organisationsansatz sein, sondern gelebte Realität. Unternehmen müssen dem Rechnung tragen, da es nicht einfacher werden wird, Talente zu finden und auch zu binden. Flexible Arbeitsmodelle werden demzufolge nach der Covid-19-Pandemie gefragter denn je sein.

Aber…

Remote Work hat für mich auch ganz klare Grenzen. Ich bin der festen Meinung, dass sich eine Bindung zum Unternehmen und zu den Kollegen nur über Begegnung herstellen lässt. Soziale Verbundenheit kommt nur dann zustande, wenn sich Leute treffen und austauschen – auch über die eigentliche Arbeit hinaus. Die daraus erwachsende Art der Kollaboration und das gegenseitige Unterstützen sind für mich nach wie vor die wesentlichen Eckpfeiler für erfolgreiche Teamarbeit – und somit für den Unternehmenserfolg.

Und genau diese Erfolgsfaktoren scheinen mir in einer 100 % Remote Organisation zu kurz zu kommen. Die persönlichen Begegnungen und die dabei stattfindende informelle Kommunikation würden gänzlich entfallen. Diese Lücke schließen auch keine noch so ausgefeilten Tools für Video-Conferencing, Office-Virtualisierung oder was auch immer in Zukunft noch so auf uns zukommen wird. Denn diese sind im Kern immer auf die Erhöhung der Effizienz der Zusammenarbeit ausgerichtete Werkzeuge. Sie können helfen und unterstützen, aber sie können die Face-to-Face Kommunikation nicht ersetzen.

Workspace Duality

Ich glaube, dass wir zukünftig eine Unterscheidung von Begegnungs- und Arbeitsstätte sehen werden. Mitarbeiter werden sich, je nach Lebensphase, für die zu ihnen passende Arbeitsstätte entscheiden. Das könnte das eigene Heim sein, gänzlich mobil, ein Co-Working-Space oder eben doch das klassische Büro.

Das klassische Büro wird also nach wie vor eine Alternative für diejenigen bleiben, die sich bewußt dafür als Arbeitsstätte entscheiden. Darüber hinaus wird es die wichtige Funktion einer Begegnungsstätte für die gesamte Mitarbeiterschaft übernehmen. Der Anteil an Begegungsflächen wird erweitert. Konzepte für mehr Kreativarbeitsflächen und Meetingräume müssen entwickelt werden. Dafür kann das Kontingent an individuellen Konzentrationsarbeitsplätzen erheblich reduziert sein.

Büro als Begegnungsstätte

Mitarbeiter werden künftig das Büro regelmäßig als Begegnungststätte nutzen. Hier findet sozialer Austausch, die gemeinsame Kreativarbeit und umfangreiche Abstimmung statt. Darüber hinaus dient das Büro als Ort der Weiterbildung und des Lernens.

So könnten sich Teams dazu entscheiden, in einem Rhythmus von zwei Wochen mehrere Tage im Büro zu verbringen, um den anstehenden Zyklus vorzubereiten, der dann wieder überwiegend remote erfolgt. In der Softwareindustrie haben sich dafür regelmäßige Zeremonien wie Review, Planning und Retrospektiven durchgesetzt. Des Weiteren finden periodisch firmenweite Präsenztage mit dem Ziel des Austauschs über Teamgrenzen hinaus statt.

Der Fantasie für die Ausgestaltung eines solchen Büros als Basis oder Mutterschiff sind keine Grenzen gesetzt. Unternehmen werden individuelle Lösungen finden. Wobei, eines werden alle gemeinsam haben: 1:1-Beziehungen zwischen Mitarbeiter und Arbeitsplatz sind passé.

Gesellschaftlicher Wandel in Sicht

Aktuell hat fast jeder erwerbstätige Erwachsene zwei voneinander getrennte Lebensräume: Seine Privatwohnung und seinen Arbeitsplatz. Einer davon ist immer ungenutzt. Dies könnte sich nun bald ändern. Büroflächen werden sich eher verkleinern, unser Stadtbild wird wahrscheinlich in zehn Jahren ein anderes sein. Keine Rush-Hour mehr am Morgen oder am Abend, keine Büroimmobilien, die Platz für Tausende von Arbeitsplätzen bieten.

Bevor es aber soweit kommt, muss sich in Deutschland erst einmal die digitale Infrastruktur mit Nachdruck verbessern. Ohne adäquate Vernetzung sämtlicher Haushalte kann das Duality-Modell realistisch nicht optimal funktionieren.

Doch wenn diese Hausaufgabe erst einmal gemacht wäre, würden sich aktuell noch undenkbare Möglichkeiten eröffnen. Die Distanz zwischen Mitarbeitern und Unternehmenssitz könnte gar immer größer werden. Denn was für eine Rolle würde es denn noch spielen, wo sich der Mitarbeiter physisch bei seiner Konzentrationsarbeit aufhält? Keine.

Mein Fazit: Getrieben durch die Covid-19 -Krise hat die Zukunft bei uns allen geklingelt und die Tür zu einem Paradigmenwechsel aufgestoßen. Ich bin gespannt und freue mich, als Teil des Ganzen diesen Wandel aktiv mitzugestalten.

Über den Autor

Joern Bock ist für den Ausbau und die Gestaltung der globalen Standorte von AOE und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Gesamtorganisation verantwortlich. Im New Economy-Zeitalter gründete er einige erfolgreiche Start-ups und setzt die dabei gewonnenen Erfahrungen heute als COO bei AOE ein. Als einer der Pioniere im Bereich Agilität, New Work und Selbstorganisation beschäftigt er sich intensiv mit den Chancen der Wissensarbeit in modernen Arbeitswelten und ist als Speaker gefragt.

Weitere Informationen unter:
www.aoe.com

Der Sprung in die digitale Zeitrechnung – von Null auf Hundert!

von Kai Grunwitz

Die weltweite Corona-Pandemie wird Wirtschaft und Gesellschaft noch länger im Bann halten. Das Verfolgen von Nachrichten rund um die grausamen Folgen für die Menschen auf der ganzen Welt sorgte sicher nicht nur bei mir für zahlreiche schlaflose Nächte. Doch nicht der Umgang mit der Krise in Deutschland – und wir haben hier viel richtig gemacht und konsequent umgesetzt – soll Thema des Blogs sein. Es geht um etwas ebenso Wichtiges: Die Zukunft – was machen wir aus der schwierigen Situation?

Neben all den notwendigen Einschränkungen in unserem Leben und den massiven wirtschaftlichen Einbrüchen wird die Krise einen Prozess in Gang setzen, der vor wenigen Monaten noch undenkbar war und nun nicht mehr umkehrbar ist. Längst spricht man vom größten Auftrieb, den der digitale Wandel in Deutschland je erlebt hat. Nicht nur, dass der Internet-Verkehr rasant zugenommen hat – zur Eindämmung des Infektionsrisikos wurden ganze Bereiche und Arbeitsfelder in die virtuelle Welt verlagert. Und das mit den positiven Nebeneffekten, von denen im Kontext der Digitalisierung schon jahrelang die Rede ist. So haben im Zuge der Corona-Ausbreitung viele Unternehmen notgedrungen das Home-Office für sich entdeckt.

Selbst die härtesten Gegner in den Management-Etagen mussten ihre Mitarbeiter „von der Leine lassen“. Auch wenn das häusliche Umfeld sicherlich nicht nur ein inspirierender, sondern vielleicht manchmal auch ein limitierender Faktor ist, überwiegen die positiven Rückmeldungen: Wenn die Voraussetzungen stimmen, erleben viele gerade eine gesteigerte Effizienz und eine höhere Geschwindigkeit bei Entscheidungsfindungen.

Und auch wenn der kreative und informelle Austausch an der Kaffeemaschine komplett wegfällt, ergibt sich die Chance, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Denn virtuelle, bestenfalls cross-funktionale Teams weisen eine höhere Problemlösungskompetenz auf, als dies mit einer oftmals homogenen und aufeinander eingespielten Mannschaft vor Ort möglich ist. Es ist schade, dass es immer eines externen Anreizes bedarf, um sich offen Neuerungen zu stellen. Vergleichbar mit dem Thema Cyber-Sicherheit: Auch dort bedarf es zu oft einer konkreten Bedrohungssituation oder Angriffes, bevor gehandelt und investiert wird. Doch mit der Krise fand ein Umdenken statt: Digitalisierung funktioniert und schafft Vorteile!

Unternehmen und Behörden müssen sich nun von ihrem reaktiven Vorgehen verabschieden und auf nachhaltige Ansätze konzentrieren.

Kai Grunwitz

Es gibt zahlreiche weitere Beispiele von digitalen Lösungen, die während der Corona-Krise plötzlich aus dem Boden sprießen: E-Learning hat nach der bundesweiten Schulschließung zwar nur mancherorts, aber immerhin den Frontalunterricht ersetzt. E-Learning zeigt aber auch, welche Chancen wir zuvor verschlafen haben. Über den Digitalpakt wurde zwar eine Vielzahl an Mitteln bereitgestellt, jedoch nur sehr selektiv abgerufen.

Besonders der Digitalisierung im Gesundheitswesen verleiht die gegenwärtige Pandemie mächtig Aufwind. Apps und Video-Sprechstunden haben in den letzten Wochen einen enormen Zulauf verzeichnet, Patienten fordern inzwischen aktiv digitale Angebote ein. Künstliche Intelligenz wiederum hilft, standardisierte Prozesse zu optimieren und zu vereinfachen, und ermöglicht damit den Fachkräften, sich auf wichtigere Aufgaben zu konzentrieren.

Die Krise treibt den Prozess der Digitalisierung entscheidend voran, Digitalisierung ist die Norm und die Adaption wird eine ungeahnte Beschleunigung erleben. Eines zeigt die Krise aber auch – Unternehmen und Behörden müssen sich nun von ihrem reaktiven Vorgehen verabschieden und auf nachhaltige Ansätze konzentrieren. Was heißt das? Nehmen wir das Beispiel „Work from Home“. Kurzfristig improvisierte Lösungen für das Arbeiten zu Hause haben in der Krise geholfen, können sich für Unternehmen jedoch zu einem großen IT-Sicherheitsrisiko entwickeln, wenn wichtige Sicherheitsrichtlinien nicht umgesetzt werden konnten. War es in der ersten Reaktion normal, dass die Symptome sozusagen mit einem Pflaster überklebt wurden, müssen Unternehmen jetzt nachbessern.

Im Fall von Home-Office bedeutet das, eine End-to-End-Sicherheit einzurichten, damit nur Berechtige Zugriff auf Firmeninterna haben, und die notwendigen Kollaborations- und Kommunikationstools sowie Anwendungen rund um das Wissensmanagement bereitzustellen. Am besten wird die mobile IT-Landschaft in ein Framework eingebettet, die die IT-Verantwortlichen bei der Geräteauswahl, Bereitstellung, Sicherheit und Administration unterstützt.

Technik ist bei nachhaltigen Lösungen aber nur ein Aspekt: Digitalisierung muss zum eigenen Geschäftsmodell passen und einer Strategie zugrunde liegen, die auch Mitarbeiter und Prozesse einer Organisation berücksichtigt. Das heißt auch, die eigenen Mitarbeiter müssen die entsprechenden Skills und damit Ausbildung haben, um mit den neuen Technologien effizient arbeiten zu können. Sie müssen die Digitalisierungsstrategie verstehen und nicht nur mit Technologie konfrontiert werden. Es geht darum, analog des Society-5.0-Ansatzes eine nutzenstiftende Digitalisierung zu betreiben. Unternehmen und Behörden müssen zudem den Kunden ins Zentrum ihrer Strategie stellen und ihm in der digitalen Welt einen echten Mehrwert bieten. Dies allein macht am Ende den Unterschied zwischen Gewinnern und Verlierern aus.

Unser Autor


Kai Grunwitz,
Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland

Fest steht: Die Krise hat viel Leid gebracht. Für Unternehmen und Organisationen beginnt mit Post-Corona aber auch eine neue Zeitrechnung. Ohne ein funktionierendes digitales Geschäftsmodell wird es künftig nicht mehr gehen. Die Digitalisierung wird auch dabei helfen, schnell wieder Tritt zu fassen und über innovative Geschäftsmodelle neue Märkte zu erschließen. Entwicklungen, die sonst vielleicht noch eine Dekade in Anspruch genommen hätten, werden sich nun binnen weniger Monaten oder Jahre vollziehen. Die Bundesregierung hat mit dem gerade verabschiedeten Konjunkturprogramm die richtigen Weichen gestellt. Es werden Anreize und Zeichen gesetzt um die Digitalisierung – nein Modernisierung – in Deutschland voranzutreiben. Jetzt gilt es für uns alle, aus der Vergangenheit zu lernen und mutig die Möglichkeiten für eine lebenswerte Gesellschaft und innovative Geschäftsstrategien zu ergreifen.

www.hello.global.ntt

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Führen virtueller Teams in Corona-Zeiten

Dies ist ein Gastbeitrag von Kirsten Faust, Teamleiterin Gesundheitsmanagement B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH

Fotoquelle: B·A·D GmbH

In Zeiten der Corona-Pandemie haben die Arbeitgeber schnell reagiert und einen großen Teil  ihrer Mitarbeitenden ins Home Office geschickt. Dies war ein wichtiger Weg, um die  Ansteckungsgefahr gering zu halten, zumal auch somit für viele Berufstätige der Weg zur Arbeit mit dem ÖPNV entfiel.

Der Arbeitsalltag hat sich dadurch stark verändert, sowohl für die  Mitarbeitenden als auch für die Führungskräfte. Wo vorher Präsenz und direktes persönliches Feedback den Schwerpunkt setzte,  steht heute die virtuelle Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Für Führungskräfte heißt dies, ihre Führungsmethoden neu zu überdenken, denn erfolgreiche Methoden in der Präsenzkultur sind nicht zwangsläufig erfolgreich in der virtuellen Zusammenarbeit.

Was macht eine Führungskraft in der virtuellen Zusammenarbeit erfolgreich?

Vertrauen zeigen

Vertrauen in die Mitarbeitenden ist eine der wichtigsten Voraussetzungen in der virtuellen Zusammenarbeit. Die Arbeit aus dem Homeoffice erfordert deutlich mehr Eigenverantwortung und Eigenmotivation als die aus dem Büro heraus. Die Führungskraft sollte das Zutrauen haben, dass dies auch gelingt. Auch positives Feedback sollte in der virtuellen Zusammenarbeit mindestens genauso viel Raum bekommen wie in der face-to-face Zusammenarbeit. Das gesprochene Wort wird viel wichtiger, da ein Lächeln oder ein zustimmendes Nicken nicht immer wahrgenommen werden.

Zudem brauchen Mitarbeitende gerade in der aktuellen Pandemie  das Vertrauen in ihre Führungskraft, damit sie sich sicher fühlen können und auch wissen, dass die besonderen Herausforderungen, die auch die private Situation mit sich bringt, wahrgenommen und verstanden werden. Den Spagat zwischen Arbeit und Familie hinzubekommen in Zeiten der temporären Öffnung von Schulen und Kitas wird extrem erschwert. Ein hohes Maß an Flexibilität ist gefordert. Starre Zeitfenster können die Arbeitsmotivation mindern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter enorm unter Druck setzen.

Leistung messen

Zunächst gilt es, in einem gemeinsamen Gespräch mit jedem Mitarbeitenden einzeln die unterschiedlichen Erwartungen zu klären: Die der Führungskraft an den Mitarbeitenden und umgekehrt. Dies ist wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden und Transparenz zu schaffen. Regelmäßige  Jour fixe bieten die Möglichkeit, konkret über einzelne Arbeitsaufgaben und Arbeitsfortschritte zu sprechen, Meilensteine festzulegen oder bei  Schwierigkeiten gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Auch über Arbeitsbelastung und eigene Grenzen kann in diesem Kontext offen gesprochen werden.

Virtuelle  Teammeetings

Im Hinblick auf den Teamzusammenhalt sind regelmäßige Teammeetings von großer Bedeutung. Zum Start ist es wichtig, sich auf die Regeln und Prinzipien bei den virtuellen Treffen zu einigen. Dazu zählen Agenda Setting, eine strikte Moderation und das Schaffen einer störungsfreien Umgebung. Dazu gehört vor allem, dass nur die Kolleginnen und Kollegen das Mikro anhaben, die etwas sagen oder laute Hintergrundgeräusche abgestellt werden. Ausreden lassen hat Vorrang und der nächste Redner kündigt sich über das virtuelle Hand heben an ohne dem anderen ins Wort zu fallen. Vielredner werden durch den Moderator auf die zeitliche Limitierung hingewiesen.  An sich sind dies keine neuen Regeln, nur im virtuellen Kontext noch bedeutender. Durch die Team-Meetings bleiben alle auf dem Laufenden und  – was genauso wichtig ist – das Team verliert sich nicht aus den Augen. Die Mitarbeitenden sollten von der Führungskraft auch aktiv zum Austausch untereinander außerhalb der Team-Meetings aufgefordert werden.

Technische Zuverlässigkeit

Um erfolgreich virtuell zusammen zu arbeiten, ist die technische Ausstattung eines jeden einzelnen von essenzieller Bedeutung. Das, was im Büro an Technik gut funktioniert, sollte mindestens auch so zu Hause funktionieren. Der Arbeitgeber ist gehalten, die Voraussetzungen zu schaffen und die Tools bereit zu stellen, die ein erfolgreiches Zusammenarbeiten ermöglichen. 

Zeiträume für Erreichbarkeit

Mit dem Homeoffice können auch die Arbeitszeiten flexibler werden. Das sollte aber nicht heißen, rund um die Uhr auf Abruf bereit zu stehen. Die Vereinbarung fester Zeiträume, in denen sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende erreichbar sind, sorgt für verlässliche Strukturen hinsichtlich Erreichbarkeit.

Und, für das soziale Miteinander, was sonst in der Kaffeeküche, beim Mittagessen oder an der Tür des Kollegen beim Weg an den eigenen Schreibtisch seinen Platz hat, können virtuelle Kaffee- oder Mittagspausen einen kleinen Ersatz schaffen.

Abschließend sollten wir alle nicht vergessen, dass Veränderung Zeit braucht. Durch die Corona Pandemie wurden wir gezwungen, Digitalisierung im Sprint zu erlernen.  Wir sollen nicht zu streng miteinander sein, Freiräume zum Probieren schaffen und auch einmal festgelegte Zusammenarbeitsprinzipien wieder hinterfragen.    

Weitere Informationen unter:
http://www.bad-gmbh.de/

Lehren aus der Corona-Krise

Bundesweit wird über Lockerungen diskutiert. Geschäfte öffnen wieder und viele kulturelle Einrichtungen sind zumindest zum Teil wieder besuchbar. Die Wirtschaft soll, wenn es nach der Bundesregierung geht, schnellstmöglich wieder durchstarten. Daher fragen sich Unternehmer: Wie wird die Corona-Krise das Management verändern? Welche zentralen Lehren sollten wir jetzt ziehen? Was kann, sollte und wird bleiben? Diese Fragen stellen sich im „Angesicht des Neustarts“ natürlich – auch für zukünftige für Sondersituationen gilt es natürlich gerüstet zu sein.


Der Wertbeitrag der IT

Mario Zillmann
Partner bei Lünendonk & Hossenfelder GmbH

Der plötzliche Lockdown hat in den meisten Unternehmen große Probleme bei ihrem Business-Continuity-Konzepten zu Tage gefördert. Die meisten CIOs waren auf eine fast vollständige Verlagerung von Arbeitsplätzen in das Home Office nicht vorbereitet. Darüber hinaus sind immer noch viele Dokumente nicht digitalisiert und somit remote nicht verfügbar. Ebenso behindert immer noch viel zu oft veraltete Software die virtuelle Zusammenarbeit, beispielweise weil sie nicht mobilfähig ist und einen digitale Datenaustausch ermöglicht.
Allerdings hat die IT in der Mehrheit der Unternehmen auch gezeigt, wie schnell sie auf die Probleme reagieren und kurzfristige Lösungen zur Business Continuity bereitstellen kann. Dieser Wertbeitrag der IT muss nun in das unternehmensübergreifende Risikomanagement einfließen, damit bei einer nächsten ähnlichen Situation die Unternehmen besser vorbereitet sind. So geht es nicht um die Möglichkeiten des Heimarbeitsplatzes. Die Krise zeigt auch, dass beispielsweise Webshops durch den plötzlichen Ansturm an Zugriffen vielfach überlastet waren und Lieferketten zusammengebrochen sind. Auch die Flexibilisierung der eingesetzten Ressourcen zur Prozesssteuerung kann durch Cloud Computing noch deutlich verbessert werden. Ebenso fördert die Krise wieder den Bedarf an validen Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung zutage. Themen wie Process Mining und BI Self Service müssen nun konsequenter angegangen werden und der Wandel zu einer Data Driven Company darf kein Buzzword bleiben.
Die Covid-19-Krise zeigt: Die IT ist eine kritische Unternehmensfunktion und für die Überlebens- und Zukunftsfähigkeit mindestens genauso wichtig wie Produktentwicklung und Vertrieb.

Risikomanagement in Corona-Zeiten

Jörg Hossenfelder
Geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk & Hossenfelder GmbH

Nach der zurückliegenden Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2009 haben die Unternehmen ihre Frühwarnsysteme justiert und das Risikomanagement optimiert. In der aktuellen Corona-Krise stellen sich viele Risk-Manager die Fragen: Hätten wir die Covid-19-Entwicklung vorhersehen können? Kaum. Hätten wir darauf vorbereitet sein können? Ja. Krisenpläne und Maßnahmenpakete werden nun künftig zum Werkzeug jedes Managements gehören, um auch auf endogene Faktoren wie Kriege, Handelsembargos oder Pandemien reagieren zu können.
Ein funktionierendes Risikomanagement, das weltweit Risiken auf den relevanten Märkten und Standorten des Unternehmens frühzeitig erkennt, gehört jetzt und künftig zu den wichtigsten Managementaufgaben. „Kalt erwischt zu werden“, kann nicht nur teuer sein, sondern auch die Existenz gefährden. Auch Großunternehmen und Konzerne sind aktuell betroffen, die Anzahl an Insolvenzen steigt.
Wenn die Corona-Krise abklingt, werden nicht nur Risk-Manager, sondern vor allem Vorstände und Geschäftsführer die Effektivität des Risikomanagements überprüfen.

Risiko Management: Veränderte Umwelt in der Corona-Krise

Jonas Lünendonk
Geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk & Hossenfelder GmbH

Volatilität, Unsicherheit und Komplexität haben für Unternehmen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Corona-Krise ist hierfür ein sehr aktuelles Beispiel. Innerhalb kürzester Zeit brachen Absatzmärkte weg, Lieferketten wurden unterbrochen und die Planbarkeit kommender Monate ist momentan oftmals nicht mehr gegeben. Was bedeutet die veränderte Umwelt im Allgemeinen für Unternehmen und die Corona-Krise im Speziellen?
Die Unternehmensstrategie muss heute deutlich flexibler und kurzfristiger angepasst werden als das früher der Fall war. Agilität und Flexibilität gelten damit nicht nur für Kundenprozesse oder die Produktion, sondern für den Strategieprozess und die Gesamtorganisation, damit sich Unternehmen schnell an neue Umweltbedingungen anpassen können.
Das Herunterfahren im Lockdown ist vielfach gut gelungen und die Umstellung auf das Homeoffice verlief ebenfalls zügig. Die größten Herausforderungen liegen jedoch noch vor den Unternehmen. Das Hochfahren der Unternehmen kostet viel Liquidität, wobei die Umsätze aber erst später erzielt werden. Speziell im Hochfahren ist ein konsequentes Liquiditätsmanagement zentral. Darüber hinaus werden durch die fehlenden Umsätze die Profite sinken. Das bedeutet: Es müssen Kosten- und Effizienzprogramme aufgelegt werden. Die Lufthansa ist aktuell ein prominentes Beispiel. Die Digitalisierung von Sekundärprozessen, also aller Backoffice-Funktionen, hat die Grundlage geschaffen für eine hohe Automatisierung. Sie wird ein Hebel sein, um Kosten zu sparen.
Hinzu kommt eine neue Bewertung von Lieferantenbeziehungen, da die Corona-Krise die teilweise weit verzweigten und globalen Lieferketten oftmals lahmgelegt hat. In der Folge wird es wieder zu einer stärkeren Regionalisierung kommen, um Ausfälle in der Kette kompensieren zu können. Für Managementberatungen ergeben sich durch diese Entwicklung zahlreiche neue Chancen, Kundenunternehmen bei diesen Herausforderungen zu unterstützen.

Weitere Informationen unter:
www.luenendonk.com

„Datensicherheit muss den gleichen Stellenwert erhalten wie Nutzerfreundlichkeit“

Durch Lockdown und Home-Office hat die Digitalisierung in vielen Unternehmen die nächste Stufe erreicht. Im Interview mit Trend Report sprach Christian Schmitz, CSIO des Filesharing-Spezialisten ownCloud, über sichere Lösungskonzepte bei der digitalen Zusammenarbeit und wie Unternehmen ihre Daten vor dem US Cloud Act schützen können.

Herr Schmitz, Corona hat einige Unternehmen „zwangsdigitalisiert“ und Home Office ist en vogue. Plötzlich funktioniert „irgendwie“, was vorher nicht möglich gewesen sein soll. Worauf sollten Unternehmen bei der digitalen Zusammenarbeit besonders achten?
Unternehmen sollten bei der digitalen Zusammenarbeit ihren Fokus auf die IT-Sicherheit legen. Damit ihre Daten vor Cyberattacken geschützt sind, müssen Firmen sichergehen, dass sie jederzeit die volle Kontrolle über die verwendeten Tools, Prozesse und Schnittstellen haben. Das gilt für den Nutzungskontext der Mitarbeitenden ebenso wie für die Schnittstellen zwischen Servern und Datenströmen. Vor allem private Endgeräte im Home Office fallen oft durchs Raster, da Sicherheitskomponenten wie Firewall, Proxy-Server oder Patch-Management, die das interne Firmennetzwerk vor Angriffen schützen, hier nicht vorhanden sind.

Wo sehen Sie Ihr Haus in diesem Kontext positioniert?
ownCloud bietet mit der gleichnamigen Open-Source-Software zum Synchronisieren und Teilen von Daten einen wichtigen Baustein in der Tool-Landschaft der digitalen Zusammenarbeit. Unsere Lösung hat weltweit über 100 Millionen Nutzer. Ich behaupte mal, dass im Ranking der wichtigsten Business-Tools gleich nach der „E-Mail“, die den ersten Platz belegt, eine Plattform kommt, auf der Daten und Dokumente sicher gespeichert, geteilt und gemeinsam bearbeitet werden können.
Im Gegensatz zu anderen Public-Cloud-Anbietern werden bei ownCloud die Daten sicher und DSGVO-konform auf den eigenen Servern oder auf einem Server in Deutschland gespeichert. Das schützt sie auch vor dem US Cloud Act, was bei US-amerikanischen Plattformen und Anbietern nicht Fall ist.
Nutzerfreundlichkeit hat bei ownCloud einen ebenso hohen Stellenwert wie Sicherheit, da gehen wir keine Kompromisse ein. Wir haben deshalb unsere Datenplattform so konzipiert, dass sie sich nahtlos in bestehende Systeme integrieren lässt. Die verschiedenen Apps für Web, Windows, Mac, Android und iOS sorgen dafür, dass Mitarbeiter nicht nur sicher, sondern auch gerne mit ownCloud arbeiten.

Christian Schmitz, Chief Strategy & Innovation Officer des Filesharing-Spezialisten ownCloud: „Bei ownCloud werden die Daten sicher und DSGVO-konform auf den eigenen Servern oder auf einem Server in Deutschland gespeichert.“

Sie machen sich besonders für das Thema „Datensicherheit und Datenhoheit“ stark. Wie unterstützen Sie Ihre Kunden?
ownCloud ist ein Open-Source-Produkt. Dadurch können Unternehmen sicher sein, dass der Code keine Hintertürchen enthält und die Software heimlich „nach Hause telefoniert“.
Um die digitale Souveränität unserer Kunden zu stärken, führen wir neben unserem Software-as-a-Service-Angebot vor allem On-Premises-Deployments durch. Das heißt, ownCloud läuft im Rechenzentrum oder auf dem jeweiligen Server des Kunden. Der Kunde kann dabei wählen, ob er die Software selbst betreiben möchte oder den Betrieb uns überlässt. Ein großer Vorteil für Unternehmen besteht darin, dass sie zu keinem Zeitpunkt die Hoheit über ihre Daten aus der Hand geben.
Darüber hinaus verfolgt ownCloud eine Philosophie der offenen Plattform: Gut dokumentierte APIs ermöglichen es der Community und unseren Kunden, ihre ownCloud an bestehende Systeme, Prozesse und Workflows anzubinden oder zu integrieren.

Sie unterstützen Lerneinrichtungen und Schulen mit einer besonderen Lösung. Können Sie uns etwas zu diesem Engagement sagen? Warum machen Sie sich fürs digitale Lernen stark und wie könnte das in Zukunft aussehen?
Wir unterstützen Lerneinrichtungen und Schulen gleich dreifach: Europäischen Schulen bieten wir zusammen mit openUp2U und weiteren Partnern eine digitale Lernumgebung an. Mit der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung GWDG in Göttingen stellen wir eine ownCloud-Lösung für deutsche Schulen bereit. User Online-Angebot ermöglicht Bildungseinrichtungen, Dokumente mit Schülerinnen und Schülern schnell zu teilen: DSGVO-konform gehostet in Deutschland und ohne dickes Ende bei den Kosten.
Selbstverständlich muss Lernen während der Corona-Krise soweit wie möglich aufrecht erhalten werden. Statt jedoch, wie es häufig geschieht, schulische Arbeitsblätter über WhatsApp-Gruppen und per E-Mail zu verteilen, sollte man sich besser für eine Möglichkeit entscheiden, die effizient und gleichzeitig datenschutzkonform ist. Eine Plattform wie ownCloud ist dafür die perfekte Wahl.
Langfristig muss die Lehre im Klassenzimmer genauso funktionieren wie digital. Wichtig ist, dass die digitale Souveränität für Bildungseinrichtungen und Unternehmen gewahrt bleibt. Aus diesem Grund empfehlen wir, möglichst keine öffentlichen Gelder bei US-amerikanischen Cloud-Anbietern einzusetzen. Die sind bei einer sicheren Open-Source-Software aus dem eigenen Land besser aufgehoben.

Welche Möglichkeiten bietet Ihre Lösung darüber hinaus?
Digitale Kollaboration besteht ja nicht nur im Speichern und Austauschen von Dateien. ownCloud bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit Office-Lösungen wie Collabora Online (Libre Office) oder OnlyOffice zu integrieren. Für Anwender ist das ein weiterer, wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr digitaler Souveränität bei remote-first.

Die aktuelle Situation rund um die Pandemie wird vorbeigehen. Digitale Zusammenarbeit aber bleibt. Welche Entwicklungen erwarten Sie rund um den Digital-Workplace in den nächsten Monaten?
Die Produktivität wird auf alle Fälle weiter erhöht und ausgebaut, sowohl aus Unternehmenssicht als auch aus der Perspektive eines jeden Mitarbeitenden.
In puncto Datensicherheit dürfen in Zukunft keine Kompromisse gemacht werden. Die digitale Souveränität muss mittelfristig den gleichen Stellenwert erhalten wie die Nutzerfreundlichkeit. Public-Cloud-Dienste sind oftmals die erste Wahl, da sie bequem und einfach zu handhaben sind. In Hinblick auf Datensicherheit überzeugen viele von ihnen jedoch nicht. Wir sehen aber auch, dass in Zukunft das Bewusstsein für Sicherheit, Privatsphäre und Kontrolle über die Daten weiter wachsen wird.

Weitere Informationen unter:
https://owncloud.com

Wie sich Unternehmen gut für Krisen wappnen können

Die betriebliche Kontinuität im Notfall sicherzustellen – das hat in Zeiten von Corona eine neue Stufe erreicht. Was braucht es konkret, um das eigene Business Continuity Management besser auf künftige Krisen vorzubereiten? Jörg Wöhler und Sebastian Scheube von der Unternehmensberatung Q_PERIOR haben die Antworten.

Als Corona uns alle von heute auf morgen aus unserem Berufsalltag riss, war vor allem eins wichtig: den Betrieb aufrechtzuerhalten und zwar so gut wie möglich. Dabei mussten viele Unternehmen feststellen, dass sie auf eine Krise solchen Ausmaßes nicht ausreichend vorbereitet waren. Für punktuelle Ereignisse, wie den Brand im Serverraum oder Phishing-Attacken, waren sie zwar gut gewappnet, doch plötzlich sahen sich viele Firmen mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. Wie zum Beispiel bei einer Förderbank, die Unmengen von Anträgen zu bearbeiten hatte, gleichzeitig aber selbst ihre Mitarbeiter in die Lage versetzen musste, dies unter Einhaltung aller Sicherheits- und Compliance-Anforderungen von zu Hause aus zu tun.

Vorweggenommen: In Anbetracht der Umstände haben viele Unternehmen pragmatisch und richtig reagiert und sind vergleichsweise gut durch den Lockdown gekommen. Doch Corona hat auch klar zutage gefördert, wo beim Business Continuity Management noch Lücken klaffen.

Die Verschnaufpause nutzen

Die erste Corona-Welle scheint in Deutschland weitgehend überstanden zu sein. Deshalb sollten Unternehmen jetzt die Chance ergreifen, um sich den Zustand ihres Business Continuity Managements genau anzuschauen und die richtigen Fragen zu stellen: Was hat sich bewährt, wo muss nachjustiert werden? Was hat in der Krise geholfen, muss aber nicht zwingend beibehalten werden, und welche neuen Potenziale gibt es? Damit lassen sich künftige und vor allem umfassende Krisenpläne ganz konkret ausarbeiten.

Hier setzen wir an: Q_PERIOR hat Lösungen und Vorgehensweisen entwickelt, um Krisensituationen schnell analysieren und auf sie reagieren zu können. So unterstützen wir mit unserem IT Resilience Assessment, Corona-getriebene IT-Entscheidungen zu reflektieren und zu entscheiden, welche Anpassungen sich dauerhaft in das „New Normal“ überführen lassen. Dafür erarbeiten wir in Workshops, welche Handlungsfelder auch weiterhin relevant sind, gerade in der IT – und immer gemeinsam mit Vertretern aller relevanten Unternehmensfelder, von der Betriebsorganisation und IT über die Kundenverantwortlichen bis hin zu Risk und Compliance. Um schneller als gewöhnlich agieren zu können, haben wir eigens Lösungen wie das Rapid Deployment Business Intelligence-Cockpit erarbeitet, um einen raschen Einstieg in Business Analytics zu schaffen. Das Cockpit hilft bei der Analyse und Entscheidungsfindung etwa für eine pragmatische Datenintegration.

Lösungen müssen die Bedürfnisse der Branchen erfüllen

Generell gilt: Jede Branche hat ihre eigenen Bedürfnisse. Im Bankensektor etwa ist es wichtig, dass das Arbeiten aus dem Homeoffice zwingend dieselben strengen Sicherheits- und Compliance-Anforderungen und Regularien erfüllt wie im Firmennetzwerk. Dasselbe gilt für das pragmatische Überführen von papierbasierten Vorgängen ins Digitale – Stichwort digitale Signatur, um auch remote Rechnungen oder Anträge abzeichnen zu können. Für Unternehmen mit SAP im Einsatz haben wir zahlreiche SAP-Lösungen im Portfolio, darunter den SAP Health Check, das SAP Middle Office oder das SAP Competence Center. Behörden wiederum haben Handlungsbedarf bei digitalen Kundenservices und Kommunikation.

Unabhängig davon, welche Themen die Unternehmen im Einzelnen auf der Agenda haben: Auf die Analyse der Ausgangssituation folgt der Befund über die wesentlichen Geschäftsprozesse. Daraus leiten wir Empfehlungen ab, welche Ressourcen für den Normal- wie den Notbetrieb erforderlich sind, um die Lücken zu schließen – und zwar immer für die vier Bereiche Personal, Infrastruktur, IT und Dienstleister. So kann der Geschäftsbetrieb auch in der Krise sichergestellt werden.

Gut gerüstet für die nächste Bewährungsprobe

Wir müssen damit rechnen, dass uns eine zweite Welle der Corona-Pandemie bevorsteht, auch ein zweiter Lockdown ist nicht ausgeschlossen. Selbst wenn es nicht dazu kommt, müssen sich Unternehmen weiter intensiv mit umfassender Krisenbewältigung beschäftigen. Das ist das positive Fazit aus den vergangenen Monaten: Sie haben offengelegt, wo Schwachstellen sitzen und welche Auswirkungen sie haben. Auch haben viele Unternehmen nun die Erfahrung gemacht, dass Themen wie Digitalisierung, Cloud-Strategien oder Regularien keine notwendigen Übel sind, sondern im Ernstfall zu echten Benefits werden. Und nicht nur das, die durch die Krise ausgelöste Beschleunigung kann auch als Chance gesehen werden, um die genannten Themen konsequent fortzuführen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich ein umfassendes Business Continuity Management in jedem Fall auszahlt. Denn die nächste Bewährungsprobe kommt bestimmt.

Erfahren Sie mehr über unsere schnellen Lösungen zur Krisenbewältigung.

https://www.q-perior.com/covid-19-loesungen-zur-krisenbewaeltigung/

Die Experten

Jörg Wöhler ist Principal Consultant bei Q_PERIOR und für den Beratungsbereich Informationssicherheit und Notfallmanagement verantwortlich. Dort kümmert er sich um die Weiterentwicklung der verschiedenen Dimensionen der Cyber Security.

Sebastian Scheube ist Partner bei Q_PERIOR, einer international tätigen Unternehmensberatung.  Dort ist er für den Beratungsbereich Strategisches IT-Management verantwortlich – darunter die Weiterentwicklung von IT-Organisationen und IT-Sourcing-Modellen im Kontext von Cloud Computing und Cyber Security.

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Investments trotz Rezession: Erfolgreich durch die Krise

Die aktuelle Coronakrise wird voraussichtlich eine folgenschwere Rezession nach sich ziehen. Experten sprechen von einer Finanzkrise, wie es sie seit langer Zeit nicht mehr gab. Erstmals seit der Finanzkrise sinkt das deutsche Bruttoinlandsprodukt in einem Quartal um mehr zwei Prozent. Wie lange dieser Zustand anhalten wird, ist unklar. Auch wenn vielerorts die Wirtschaft Richtung “Normal” hochgefahren wird, das öffentliche Leben wieder langsam aufblüht, da Restaurantbesuche möglich sind und der Aufenthalt im öffentlichen Raum sich wieder einpendelt, schwingt eine gewisse Unsicherheit mit.

Niemand kann voraussagen, ob eine zweite Welle wahrscheinlich ist und ob die Lockerungen der Eindämmung des Coronavirus standhalten. Ein zweiter Lockdown ist nicht ganz ausgeschlossen, vor allem wenn die Infektionszahlen steigen sollten. Die Verunsicherung ist groß,das Interesse an Investitionen ist jedoch nicht gesunken. Da “Post-Corona” auch “New Normal” heißen könnte und zudem keiner genau weiß, wie lange diese bevorstehende Rezession andauern wird, stellen sich für viele die Fragen: Wo lohnt es sich während der Krise einzusteigen? Und wovon lässt man lieber die Finger?

Es gibt immer Verlierer und Gewinner einer Krise

Am stärksten gelitten haben bisher Reisekonzerne, Fluglinien, Hotelketten, Kreuzfahrtunternehmen und Autoverleiher. Aber auch Maschinenbauer, Autokonzerne oder Pharmaunternehmen mit Zulieferern aus China sind durch die reißenden Lieferketten stark betroffen. Dies alles ist an den Aktienkursen ablesbar: Ein Coronaknick von 30 Prozent seit Mitte Februar lastet etwa auf der Aktie der Lufthansa und anderen Airlines. Ob die Talfahrt des Aktienmarkts noch weiter nach unten geht, bleibt abzuwarten. Eine Branche allerdings, die bisher noch kaum Preisschwankungen unterliegt, ist der Immobilienmarkt. Die Preise halten sich wie zuvor auch stabil und sind bisher nicht gesunken. Auch ist in absehbarer Zeit mit keinem Einbruch der Preise zu rechnen. Für den Kauf von Immobilien hat sich nur eines bisher verändert: Die Vergabe von Krediten ist seit der Krise schwieriger geworden. Wo bisher 10 Prozent Eigenkapital gefordert wurden, sind es nun oftmals um die 15 Prozent oder mehr. Für Bauträger und Projektentwickler von Immobilien wird es somit schwieriger Projekte jetzt zu finanzieren.

Immobilien könnten generell als sicheres Investment angesehen werden. Der Bau vieler Immobilien konnte auch während des Lockdowns weiter fortgesetzt werden. Baustellen kamen selten bis gar nicht zum Erliegen. Jetzt suchen Projektentwickler aufgrund der schwierigeren Lage für die Zusage von Krediten zunehmend nach alternativen Liquiditätsmöglichkeiten auf der einen Seite – und auf der anderen Seite sind auf Anlegerseite in Zeiten der Rezession krisensichere Investments gefragt. Bei diesen Investments spielt die Laufzeit eine große Rollen, denn während der Dauer der Rezession, also in der Zeit von zwei bis drei Jahren, suchen Anleger attraktive Investitionsmöglichkeiten. Die Entscheidung, sein Kapital für eine überschaubare Zeit von zwei bis maximal drei Jahre zu binden, ist für viele Anleger eine gute Möglichkeit, die Rezession zu überbrücken und eine gute Rendite aus dem Investment herauszuholen.

Das Digitalangebot so manch einer Investment-Plattform trifft auf erhöhtes Interesse bei den Anlegern die bequem von zu Hause in kurz- bis mittelfristige Geldanlagen investieren wollen. Während Banken und Finanzberater sich im Lockdown befinden, sind die digitalen Angebote 24/7 online abrufbar – dies brachte der Zielgruppe der digitalen Selbstentscheider, die sich online über Angebote informieren, vergleichen und abschließen , dem sogenannten “Self-Educated Decision Maker” einen großen Schub und der Branche der digitalen Investment-Plattformen wiederum Wachstum. Denn nicht nur überschaubare Laufzeiten sondern auch das Digitalangebot sind in unserem “New Normal” auf Wachstumskurs.

Über den Autor

Volker Wohlfarth verantwortet als Geschäftsführer Marketing, Produkt und IT bei zinsbaustein.de. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Internet- und Immobilienbranche. Zuvor hat er hat bei ImmobilienScout24, erento, eBay und Toshiba in unterschiedlichen Führungspositionen gearbeitet und liebt die Digitalisierung.

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COVID-19: Beschleuniger für disruptive Technologien?

Patrick Ruschmeyer, Senior Partner bei Cassini Consulting, erläutert im Interview mit der Trend-Report-Redaktion die disruptiven Folgen der Corona-Krise.

COVID-19 bestimmt seit Monaten das globale Geschehen. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie waren einschneidend und hatten eine nie dagewesene Dimension. Viele Unternehmen traf der Lockdown ins Mark. Weitreichende Entscheidungen waren binnen kürzester Zeit zu treffen. Und geltende Prozesse und Strukturen erwiesen sich von einem Tag auf den anderen als überholt.


Herr Ruschmeyer, welche Folgen hat die Corona-Krise für deutsche Unternehmen? Welche Konsequenzen müssen wir ziehen?

Für den Mittelstand ist die Krise genauso eine Herausforderung wie eine Chance. Das Pendel ist in beide Richtungen ausgeschlagen. Es gibt Unternehmen, deren Produkte in der Krise noch stärker nachgefragt sind. Medizintechnik etwa ist nicht nur gefragter, sondern sogar dringend notwendig. Auch etliche Bekleidungshersteller haben ihre Produktion kurzentschlossen auf Schutzkleidung umgestellt. Im gesamten Mittelstand gibt es Beispiele dafür, wie schnell die Herausforderung angenommen wurde. Wenn größere mittelständische Unternehmen, die mehrere Tausend Mitarbeiter haben, sie von einer Woche auf die andere nach Hause schicken müssen, ist das gravierend.

Aber mich hat beeindruckt, wie flexibel und agil der Mittelstand reagiert hat. Wie schnell beispielsweise bei Tausenden Mitarbeitern im Homeoffice deren anfängliche Verbindungsprobleme behoben waren, oft innerhalb einer Woche. Wie die Produktion wegen der Abstandsregeln auf Zwei- oder Dreischichtbetrieb umgestellt wurde. Manche Unternehmen hatten sogar Pandemiepläne in der Schublade. Und selbst dort, wo die Produktion wegen unterbrochener Lieferketten aus Asien völlig zum Erliegen kam, gab es keine Panik. Das war große Klasse.

Die heutigen Erfahrungen sind Motor für eine neue Art der Zusammenarbeit. Es ist davon auszugehen, dass 30 bis 50 Prozent der Arbeitnehmer in der Post-Corona-Zeit im Homeoffice werden arbeiten wollen. Das wiederum wirkt sich auf Leadership, Kommunikation, Bürogestaltung, die IT – im Grunde auf das ganze Unternehmen aus. Darauf müssen Organisationen vorbereitet sein.

Als IT- und Technologieberatung sind sie unter anderem für viele namhafte Unternehmen im Mittelstand tätig. Welche Fragen haben Sie seit Beginn der Corona-Krise am häufigsten gehört?

Für viele unsere Ansprechpartner war interessant, wie wir als Berater selbst mit der Krise umgehen. Unser Austausch betraf oft gar nicht so sehr das Kerngeschäft der Unternehmen. In Sachen Digitalisierung gibt es auch im Mittelstand noch Hausaufgaben zu machen, aber die Unternehmen sind viel weiter, als es etwa der Bund in Bereichen wie Gesundheit, Bildung oder Infrastruktur ist. Die häufigsten Fragen waren die nach der Führung auf Distanz, welche Modelle es für den Umgang mit der Krise gibt und wie die Krisenkommunikation nach innen aussehen sollte. Ein weiteres Thema war, wie die internen Krisen-Taskforces in Unternehmen jeweils agieren, unsere eigene wie die unserer anderen Kunden.

Und was sind Ihre Antworten auf diese Fragen?

In der Krise haben sich Führung und Kommunikation natürlich extrem gewandelt. Dabei sind die Mitarbeiter ebenso verunsichert wie die Inhaber. Die Digitalisierung der Arbeit fördert größere Freizügigkeit, Dezentralisierung und Autonomie. Trotzdem wünschen sich Mitarbeiter auch bei einer Führung auf Distanz Klarheit – einen Top-down-Ansatz mit klaren Aufgaben. Das heißt, dass in der Krise starke Führungskräfte gefragt sind. Bei einer Führung auf Distanz ist es wichtig, den Mitarbeitern viel Sicherheit zu geben. Um diese Verbindlichkeit herzustellen, muss klar sein, was kommuniziert werden soll und welche Zielgruppen zu adressieren sind. Für die bevorstehenden Zeiträume braucht es jeweils einen klaren Plan: für die ersten zwei Wochen, für die nächsten vier Wochen, für die nächsten drei Monate. Wichtig ist es auch, auf die Doppelbelastung von Mitarbeitern mit Kindern einzugehen.

„Ein vorausschauendes Krisenmanagement wird in Zukunft ein Wettbewerbsfaktor sein.“

Patrick Ruschmeyer

Disruptive Technologien – was für viele nach ferner Zukunft klang, scheint in der Krise zur echten Chance geworden zu sein. Mit welchen Technologien sollte man sich näher befassen?

Die disruptiven Effekte der Krise haben verdeutlicht, wie wichtig die Digitalisierung ist, wenn es darum geht, flexibel reagieren zu können. Die konkrete Technologie ist allein gar nicht entscheidend. Es kommt auch darauf an, die Menschen mitzunehmen. Wobei die meisten Mitarbeiter ihre neue Technologie recht gut im Griff haben. Andere lernen jetzt durch die Krise den Umgang mit Technologie. Entscheidend ist: Es braucht eine Digitalisierung, die mehr Flexibilität verleiht. Veraltete Token-Technologie beispielsweise hat nicht selten die Skalierbarkeit von Homeoffice-Konzepten gebremst.

Gleichzeitig hat die Krise verdeutlicht, dass Laptops sinnvoller sind als Desktop-PCs. In ganz Deutschland waren ja für ungefähr zwei Wochen gar keine Laptops mehr zu bekommen. Die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, auch im Homeoffice, ist heute einfach Pflicht. Darauf muss auch die Infrastruktur der Unternehmen vorbereitet sein. Wenn von einem Tag auf den anderen Tausend Mitarbeiter auf demselben Knotenpunkt arbeiten sollten, führte das zu Problemen. Darum wird Business Continuity Management in Zukunft viel wichtiger.

Beschäftigen sich aktuell viele Unternehmen im Mittelstand mit den neuen Technologien? Oder müssen sie nicht eher andere Probleme lösen?

Die Antwort darauf ist Jein. Es gibt ganz allgemein einen gewissen Nachholbedarf bei der Digitalisierung – recht deutlich zum Beispiel im Bildungssystem. Aktuell reichen auch im Mittelstand die Investments noch nicht aus, aber wir sprechen da vielleicht von fehlenden 20 oder 30 Prozent. Die Produktion etwa ist schon weitgehend digitalisiert und vernetzt. Was die Krise allerdings klargemacht hat, ist, dass es für Lean-Production- und Just-in-Time-Konzepte Grenzen gibt. Manches war da mit der heißen Nadel gestrickt.

Alles auf China oder Indien konzentrieren zu wollen, hat offenbar nicht geholfen. In der Folge dürfte es mehr skalierbare Produktionsstätten vor Ort mit entsprechender Lagerhaltung geben – und dadurch mehr Wertschöpfung und Produktionstiefe in Europa. Nur so ist es möglich, Totalverluste in Krisenzeiten abzufedern. Das wird zu höheren Preisen führen, aber auch zu stabileren Löhnen. Zu einem Zurück in die 80er-Jahre, zu rein lokaler Produktion, wird es allerdings nicht kommen. Die ganze Gesellschaft hat durch die Krise einfach einen Schritt zurück getan. Die Geschwindigkeit, mit der sich Welt drehte, hat sich etwas reduziert.

Die Corona-Krise wird vorübergehen, die nächste Krise wird kommen. Wie können sich die Unternehmen besser schützen, oder: Was sind die Learnings, die Sie den Unternehmen mitgeben wollen?

Es braucht mehr Digitalisierung, mehr Flexibilität, mehr Resilienz. Wer sich jetzt über Business Continuity Management Gedanken macht, bereitet sich damit auch auf künftige Veränderungen und Disruptionen vor. Business Continuity Management wird zukünftig ein Dauerthema sein. Die nächste Krise wird kommen – ob wir das wollen oder nicht. Und darauf müssen wir vorbreitet sein. Der Blick nach Südkorea zeigt, dass ein vorausschauendes Krisenmanagement in Zukunft ein Wettbewerbsfaktor sein kann. Aber wir müssen uns wohl auch vom digitalen Turbokapitalismus verabschieden. Alles umsetzen zu wollen, nur weil es möglich ist, war offenbar falsch.

Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Purpose spielen in Zukunft eine größere Rolle. Auch das Menschenbild verändert sich durch die Krise hin zu mehr Solidarität. Bei Cassini beispielsweise hatten wir nicht das Ziel, unseren Umsatz zu steigern – wir wollten niemanden in Kurzarbeit schicken. Manche unserer Berater haben auch Überstunden gemacht, um die Umsatzeinbußen bei Beratern ohne Projekte aufzufangen. Der Lockdown hat natürlich auch gezeigt, dass wir als Berater gar nicht immer beim Kunden vor Ort sein müssen: Zwei halbtägige virtuelle Workshops können ja auch funktionieren. Generell wird es nach der Krise darum gehen, noch mehr in sinnvolle digitale Techniken zu investieren – und sie zu nutzen.

https://www.cassini.de/

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Die Ära der Data Cloud beginnt

Dies ist ein Gastbeitrag von Benoit Dageville, Co-Founder & President of Product bei Snowflake

Der Begriff „Big Data“ entstand schon in den 90er-Jahren, doch er ist heute aktueller denn je: Bereits im Jahr 2017 erzeugte jeder Mensch im Durchschnitt 600 bis 700 Megabyte täglich.[1] Inzwischen liegen wir bei über einem Gigabyte – Tendenz weiter steigend, denn die weltweit erzeugten Datenmengen verdoppeln sich etwa alle drei Jahre.[2][3] Doch wie lassen sich die Unmengen an Daten aufbewahren, verarbeiten und analysieren? Obwohl sich kluge Köpfe bereits seit Jahrzehnten mit diesen Fragestellungen befassen, herrschte lange Zeit nur wenig Bewegung in der vorherrschenden Lehrmeinung. Erst die zunehmende Digitalisierung aller Unternehmensprozesse, durch welche das Volumen gesammelter Daten innerhalb kürzester Zeit in die Höhe schoss, machte eine Weiterentwicklung der bestehenden Technologien dringend notwendig.

Big Data zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Eine beliebte Möglichkeit, um nicht nur die Kontrolle über seine enormen Datenmengen zu behalten, sondern auch einen echten Mehrwert daraus zu ziehen, sind sogenannte Data Lakes. Sie haben einen entscheidenden Vorteil, denn im Vergleich zu herkömmlichen Datenbanken lassen sie sich mit strukturierten, semistrukturierten und unstrukturierten Rohdaten aus den unterschiedlichsten Quellen speisen. Das bedeutet, es können Bilder und Videos ebenso aufgenommen werden wie Texte oder auch jedes andere Dateiformat, was für Unternehmen ein extrem hohes Maß an Flexibilität im Umgang mit ihren Daten bedeutet. Eine Strukturierung und gegebenenfalls notwendige Umformatierung erfolgt erst dann, wenn die Daten abgefragt und analysiert werden. Doch Data Lakes bringen auch einen entscheidenden Nachteil mit sich: In den meisten Fällen bestehen sie nämlich aus der Summe von Einzellösungen, die nicht ganzheitlich funktionieren. Aus diesem Grund können sie in der Realität nur selten die Flexibilität einhalten, die ihre Nutzung in der Theorie verspricht.

Das Unternehmen Hadoop war lange Zeit der absolute Vorreiter im aufkommenden Big-Data-Trend und ermöglichte die Verarbeitung von Daten, deren Volumen zu diesem Zeitpunkt kaum vorstellbar war. Das Konzept hinter Hadoop besteht darin, große Datenmengen in kleinere Päckchen aufzuteilen. Diese werden parallel auf mehreren Clusterknoten gespeichert und später wieder zusammengeführt. Große Digitalfirmen wie Google, Yahoo und Facebook gehörten zu den ersten Unternehmen, die erfolgreich von dem quelloffenen Hadoop-Ökosystem Gebrauch machten.[4] Doch obwohl die Data-Management-Plattform zur damaligen Zeit ein vergleichsweise hohes Maß an Flexibilität bot, waren die Abfragen von Daten noch immer extrem kompliziert und zeitaufwendig. Das Grundprinzip von Hadoop, Datencluster fest an einzelne Knotenpunkten zu binden, war Vor- und Nachteil zugleich. Einerseits ist es gerade dieses Konzept, das Hadoop wirtschaftlich macht. Andererseits wird es dadurch aber träge, denn das notwendige Laden ganzer Festplatten in den Arbeitsspeicher, um die Daten verwertbar zu machen, ist ein extrem aufwendiger Prozess.

Das Für und Wider von Cloud Computing

Inzwischen hat der Bedarf an schnellen, elastischen und gleichzeitig kostengünstigen Lösungen zur Datenspeicherung und -analyse jede erdenkliche Branche erreicht – vom Einzelhandel über Software-Unternehmen bis hin zum Gesundheitswesen. Erst das moderne Cloud Computing besaß das Potenzial, diese Anforderungen zu erfüllen und massive Skalierungs- und Rechenleistungen in Höhe von mehreren Tera- und Petabyte zu ermöglichen. Aber: Nur weil die Daten eines Unternehmens in der Cloud zusammenfließen, bedingt das nicht zwangsläufig eine unbegrenzte Agilität. In vielen Fällen hat die Software, die den modernen Cloud-Speichern zugrunde liegt, ihre Wurzeln in traditionellen, lokalen Rechenzentren, was in der Praxis nicht die Leistung ermöglicht, die sie versprechen. Erschwerend hinzu kommt, dass häufig zusätzliche Anwendungstools benötigt werden, die aus den abliegenden Datenmengen Erkenntnisse gewinnen und dadurch einen Mehrwert generieren können.

Diese Entkopplung von Speicherort und Datenverarbeitung ist in diesem Zusammenhang Fluch und Segen zugleich. Einerseits bleiben Unternehmen unabhängig von einem Anbieter und ermöglichen sich dadurch ein ganz neues Niveau von Elastizität, was bedeutet, dass verwendete Rechen- und Speicherressourcen dynamisch hoch und runter skaliert werden können. Falls nötig, können über Cloud-Anbieter sogar innerhalb weniger Minuten zusätzliche Ressourcen hinzu- oder wieder abgebucht werden. Gerade für junge Unternehmen, ist das eine kostengünstige Option, da sie keine eigene IT-Infrastruktur aufbauen müssen und sich jeden Spielraum für ein mögliches Wachstum offen halten. Aber auch für Unternehmen, die bereits seit Längerem in ihrer Branche bestehen, bietet Cloud Computing erhebliche Kostenvorteile. Häufig gibt es tageszeitabhängige Lastspitzen, auf deren Grundlage Firmen ihre notwendigen Ressourcen berechnen. Andere wiederum müssen nur einmal wöchentlich eine komplexe Analyse durchführen, die die Normalauslastung des Systems jedoch bei Weitem übersteigt. In beiden Szenarien bietet Cloud Computing die Möglichkeit, auf genau die Kapazität zurückzugreifen, die gerade benötigt wird, ohne Ressourcen zu verschwenden oder diese durch einzelne Peaks zu überlasten.

Andererseits hat dies das Problem der Datensilos jedoch nicht gelöst, sondern, genau genommen, lediglich verschoben und zusätzliche Sicherheitslücken geschaffen. Was es braucht, um in vollem Umfang von der cloud-basierten Datenspeicherung und -verarbeitung profitieren zu können, ist deshalb eine Schnittstelle, die beides auf sichere und lückenlose Art und Weise miteinander verbindet: eine übergreifende Data Cloud. Sie hat das Potenzial eine Brücke zwischen der Infrastructure Cloud (wie AWS, Microsoft Azure) und der Application Cloud (wie Salesforce, SAP) zu bauen. Die Vorteile der einzelnen Anbieter werden dadurch unter einem Dach vereint.

Grenzenlose Flexibilität: Die Data Cloud als Bindeglied

Doch eine Data Cloud, die als Schnittstelle zwischen den einzelnen Lösungen fungiert, bringt noch weitere Vorteile mit sich, denn auch die Datenlieferanten und Kooperationspartner können mithilfe des übergreifenden Systems auf alle relevanten Daten zugreifen, ohne dass daraus ein erhöhtes Sicherheitsrisiko resultiert. Das höchste Gut eines jeden Unternehmens besteht heute in seinen Daten. Sie sind nicht nur das Herzstück, das alle Prozesse am Laufen hält – sie sind auch bares Geld wert. Doch erst, wenn die Grenzen der cloud-basierten Silos überwunden werden, können sie ihr volles Potenzial entfalten und auch bei korrelierenden Geschäftsprozessen wie der Zusammenarbeit mit Media-Agenturen oder Logistikunternehmen zu einer erhöhten Produktivität führen.

Finanzinstitute nutzen die Data Cloud beispielsweise, um personenbezogene Ereignisse wie eine Heirat oder den Wechsel des Arbeitsplatzes mit dem Angebot von gezielt eingesetzten Finanzdienstleistungen zu verbinden. Einzelhändler machen sich dasselbe Prinzip zunutze, um das Einkaufsverhalten ihrer Kunden zu analysieren und daraus abzuleiten, welches Produkt ihnen ebenfalls gefallen könnte. Beide Beispiele können nur dann funktionieren, wenn keine Grenzen zwischen den einzelnen datengetriebenen Prozessen, zum Beispiel der Informationen über vergangene Einkäufe und der Interpretation derer, bestehen. Weil die Grenzen zwischen den einzelnen Speicher- und Verwendungsorten aufgelöst wurden, bleiben die Daten stets auf dem neuesten Stand und das Ablegen, Analysieren und Reagieren kann in Echtzeit geschehen. Nur so können Unternehmen letztlich an dem Wissen verdienen, das sie aus ihren Daten ziehen. Was das Beispiel der Finanzinstitute betrifft, so können sie keinerlei Nutzen daraus ziehen, wenn die Information, dass ihr Kunde geheiratet hat, erst einmal in irgendeinem Speicher verschwindet und vielleicht erst Monate später wieder darauf zugegriffen wird. Bis dahin könnte die Ehe annulliert oder sogar das erste Kind geboren worden sein, weswegen die individuell ausgespielten Angebote längst hinfällig geworden sind.

Weitere Informationen unter:
https://www.snowflake.com/

Quellen:

Online Marketing in Zeiten von Corona

Corona ist nach wie vor in aller Munde. Auch wenn Bund und Länder mittlerweile die Maßnahmen schrittweise wieder lockern, stehen Unternehmen immer noch vor vielen vorher so nie da gewesenen Herausforderungen. Online-Marketing signalisiert auch in Krisenzeiten Geschäftsbereitschaft und hilft so sich den Herausforderungen zu stellen.

Gewinner und Verlierer

Die aktuelle Situation trifft manche Branchen härter als andere, vor allem auf lange Sicht gesehen.

Ein Verlierer ist sicherlich die Veranstaltungsbranche, da bis auf Weiteres keine Großveranstaltungen stattfinden. Trotz der Lockerungen haben es Gastronomie sowie die Reise- und Freizeitbranche schwer.

Gewinner und Verlierer in der Corona-Zeit

Aber es gibt auch Bereiche, die gestärkt aus der Krise hervorgehen. Dazu zählen zum Beispiel Paketdienste, Verpackungshersteller, Drogerien, Lebensmittelhändler oder Streamingdienste. Vor allem für die Verlierer gilt es jetzt zu reagieren.

Maßnahmen

Große Player, wie Facebook, Google oder Amazon, helfen Unternehmen und Nutzern dabei, gut durch die Krise zu kommen. Facebook ermöglicht es beispielsweise, temporäre Updates für Unternehmen einzustellen. Änderungen in Öffnungszeiten, Angeboten und Services werden so prominent dargestellt. Ähnlich verhält es sich auch bei Google My Business. Google steht aber auch mit Rat und Tat zur Seite. Dazu nutzt der Suchmaschinenriese seine Einblicke in die Abläufe unterschiedlichster Unternehmen. Aus diesen Einblicken haben sich drei Wege ergeben, wie Unternehmen mit der Krise umgehen:

  1. Reaktion
  2. Wiederaufbau
  3. Beschleunigung

Diese Phasen setzen die Firmen mit unterschiedlicher Priorität um. Google geht aber noch weiter und wertet aus, inwiefern sich das Suchverhalten der Nutzer verändert. Diese Arten von Usern kristallisieren sich heraus:

  • Nutzer, die (virtuell) neue Verbindungen entdecken und Beziehungen pflegen.
  • Nutzer, die Selbstfürsorge praktizieren und für andere da sind.
  • Nutzer, die ihre Routinen an das Internet anpassen.
  • Nutzer, die nach kritischen Informationen und Inhalten zur Deckung des Grundbedarfs suchen.
  • Nutzer, die mit mehreren Geräten in noch nie da gewesenem Ausmaß online gehen.

Mit diesem Wissen können Unternehmen auf das dynamische Umfeld reagieren. Dazu ist es wichtig, die eigene Zielgruppe genau zu kennen und die Online Marketing-Strategie entsprechend anzupassen. Das ist allerdings nicht immer einfach. Aber es gibt verschiedene Tools, die dabei helfen und die Entscheidungsfindung erleichtern. Dazu gehören zum Beispiel Google Trends, Shopping Inisghts oder Find My Audience.

Social Media

Social Media ist die Waffe gegen Corona. Es ist nicht nur ein guter Kanal, um nach außen zu kommunizieren, sondern eignet sich auch für ganze Marketing-Aktionen und als Vertriebsweg. Aktuell gibt es beispielsweise inspirierende Kampagnen zu den Hashtags #stayhome, #staythefuckathome oder #flattenthecurve. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Social Media-Content hat den Vorteil, dass die Produktion weitaus schneller und weniger aufwendig ist, als eine komplette Marketing-Kampagne ins Leben zu rufen. Social Media ist zusätzlich ein Kanal für den Direktvertrieb, vor allem für den stationären Handel ohne Onlineshop. In Posts und Stories können die Händler Produkte detailliert vorstellen und den Kauf per Direct Message oder WhatsApp anbieten. Außerdem kann der direkte Kontakt zum Kunden mithilfe von Telefon- oder Videoberatung gehalten werden. Um Brandawareness zu schaffen und Neukunden zu gewinnen, können Unternehmen auf Social Media Gewinnspiele, Rabattcodes oder Ähnliches posten. Allerdings darf nicht in Vergessenheit geraten, dass solche Aktionen mit weiteren Umsatzeinbußen verbunden sind, die im Vorfeld einkalkuliert werden müssen.

Google Ads

Viele Firmen machen in der aktuellen Krise den Fehler, Marketing-Aktivitäten auf null zurückzufahren. Bereits bestehende Ads sollten, wenn möglich, weiterlaufen, damit keine Listings verloren gehen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu überprüfen, ob Budgets optimiert sind, sodass unwirtschaftliche Kampagnen erkennt werden. Anzeigen sollten allerdings immer an die Verfügbarkeit eines Produktes gekoppelt sein. Denn nichts ärgert den Kunden mehr als eine Anzeige für ein ausverkauftes Produkt.

Angepasster Onlineauftritt

Ein Faktor, den Unternehmen direkt beeinflussen können, ist die eigene Website. Hier sollte der Kunden alle Informationen im Zusammenhang mit Corona bekommen. Dazu gehören Öffnungszeiten, Lieferbedingungen und -zeiten sowie Hygienemaßnahmen. Um weiterhin in den Suchmaschinen sichtbar zu sein, darf die Website nicht offline gehen. Denn sonst kann das Unternehmen nach Corona nicht wieder voll durchstarten. Stattdessen sollten einzelne Seitenfunktionen eingeschränkt werden. Dazu gehört beispielsweise, Produkte als ausverkauft zu markieren oder den Warenkorb und den Checkout-Prozess abzuschalten. So bleibt der Nutzer auch weiterhin informiert und Google listet die Seite weiter.

Langfristige Online Marketing-Strategie

Klar ist: Nach der Coronakrise gibt es mehr potenzielle Kunden im Internet als vor der Krise. Kunden, die sonst ausschließlich den stationären Handel nutzen, entdecken jetzt die Vorteile des Webs. Das heißt, Unternehmen müssen spätestens jetzt anfangen, sich um ihre Online Marketing-Strategie Gedanken zu machen.

Fragen, die sich stellen, sind zum Beispiel:

  • Wen möchte das Unternehmen online erreichen?
  • Wo kann das Unternehmen den Kunden entlang der Costumer Journey online erreichen?
  • Wie kann die Website noch besser in Suchmaschinen gefunden werden?
  • Wie kann der Traffic auf die Website erhöht werden?
  • Schalte das Unternehmen bereits Performance Ads?
    Wenn ja: Können diese noch optimiert werden? Welche Kanäle können noch genutzt werden?
    Wenn nein: Sollte ich Budget in Performance Marketing investieren? Was brauche ich dafür?
  • Wie kann das Unternehmen zusätzlich Reichweite generieren?
  • Gibt es bereits eine Social Media-Strategie?
  • Ist Content Marketing eine Option für das Unternehmen?
  • Inwiefern werden bereits bestehende Kontakte genutzt, beispielsweise für E-Mail Marketing?

Das sind nur einige wenige Fragen, die bei der Erarbeitung einer Strategie wichtig sind. Denn gerade jetzt wird deutlich: Wer online nicht präsent ist, spielt offline oft nur eine geringe Rolle. Deshalb sollten Firmen nicht nur in Krisensituationen auf digitales Marketing setzen. Kreative Ideen wie Podcasts, Webinare, Streams und Virtual-Reality-Erlebnisse helfen dabei, mit dem Kunden in Kontakt zu bleiben. Und das unabhängig von Öffnungszeiten. Dabei ist immer wichtig, den Kunden und Nutzer nicht aus den Augen zu verlieren. Nur wer die Kundenbedürfnisse kennt, kann auch entsprechend reagieren.

Weiterführende Tipps und Informationen zum Thema finden Sie im Artikel:
Online Marketing und Corona.

Über die Autorin

Ann-Kathrin Grottke hat ihr Medienmanagementstudium mit dem Bachelor abgeschlossen und ist Teil des eology-Marketing-Teams. Sie kümmert sich um die Verbreitung des gesammelten eology-Wissens, indem sie ihr Know-how in Magazinen, Blogs und Zeitschriften teilt.

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Nachhaltige Geldanlagen: Neues aus der Politik

Der Bund beabsichtigt, in der zweiten Jahreshälfte 2020 erstmals Grüne Bundeswertpapiere zu begeben. Der Marktauftritt wird in Form von sogenannten Grünen Zwillingsanleihen gestaltet. Dabei emittiert der Bund im Rahmen seines Standardmarktauftritts neben einem konventionellen Bundeswertpapier ein grünes Wertpapier mit gleicher Fälligkeit und gleichem Kupon. Grüne Zwillingsanleihen werden einen Teil des Auktionsvolumens der konventionellen Zwillingsanleihe ersetzen. (Quelle: Deutsche Finanzagentur)

Die Europäische Kommission hat eine Konsultation zu ihrer erneuerten nachhaltigen Finanzstrategie eingeleitet. Dies ist ein integraler Bestandteil des Europäischen Grünen Deals und der allgemeinen Bemühungen der Kommission, nach dem Ausbruch des Coronavirus eine nachhaltige und widerstandsfähige wirtschaftliche Erholung sicherzustellen. Ziel dieser Konsultation ist es, so viele Meinungen wie möglich zu sammeln, die in die Arbeit der Kommission einfließen sollen, um private Investitionen in nachhaltige Projekte zu mobilisieren. Diese erneuerte Strategie wird auf früheren Initiativen und Berichten wie dem Aktionsplan 2018 der Kommission zur Finanzierung des nachhaltigen Wachstums und den Berichten der Technischen Expertengruppe für nachhaltige Finanzen (TEG) aufbauen. (Quelle: Europäische Kommission)

Wie geplant wird der FNG-Marktbericht am 8. Juni 2020 erscheinen. Die Präsentation der neuen Marktzahlen und eine Einordnung der Entwicklungen im politischen Kontext wird jedoch über eine Videokonferenz erfolgen. Der FNG-Dialog wird am 14. September im Anschluss an die Mitgliederversammlung in der Kalkscheune Berlin stattfinden. (Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen)

Die Schweiz schafft eine Möglichkeit, Investitionen auf ihre Nachhaltigkeit hin zu testen. Das Schweizer Bundesamt für Umwelt begründet das so: Heutige Investitionsentscheide beispielsweise zur Energieversorgung sind mitentscheidend, wie viele Treibhausgase zukünftig emittiert werden. Die Staatengemeinschaft hat sich im Übereinkommen von Paris 2015 drei Hauptziele gesetzt, darunter auch jenes, die allgemeinen Finanzflüsse klimaverträglich auszurichten. Das heisst, künftig soll mehr Geld in umweltfreundliche und zukunftsträchtige, weniger in treibhausgasintensive Technologien und Energieträger investiert werden. Als Vertragspartei des Übereinkommens von Paris bekennt sich die Schweiz zu diesem Ziel. Das heutige Investitionsverhalten unterstützt eine globale Erwärmung von 4–6 Grad Celsius. Eine breite Teilnahme von Versicherungen und Pensionskassen an freiwilligen Klimaverträglichkeitstests deutet darauf hin, dass das Klimabewusstsein innerhalb der Schweizer Finanzbranche stetig wächst.

Finanzflüsse umfassen die verwalteten Vermögen in der Schweiz. Per Ende 2018 waren dies knapp 7000 Milliarden Schweizer Franken. Sie stammen unter anderem aus privaten Spareinlagen bei Banken, Versicherungskapital oder Vorsorgeeinlagen in Pensionskassen und die AHV. Dass Finanzinstitute und institutionelle Investoren Geld möglichst gewinnbringend anlegen, ist im Interesse der Sparer und der Altersvorsorge. Wird transparent gemacht, wie sich Investitionen und Finanzierungen auf das Klima auswirken, können alle bewusst klimarelevante Entscheide fällen. (Quelle: Schweizer Bundesamt für Umwelt)

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Studie: 95 Prozent der Unternehmen haben ihre Technologie-Prioritäten durch Corona verändert

AppDynamics, ein Cisco-Unternehmen sowie größter und wachstumsstärkster Anbieter für Application Performance Management (APM), veröffentlicht heute eine neue Version seines Agents of Transformation Reports. Die Neuauflage der weltweiten Studie enthält neue Erkenntnisse in Bezug auf die COVID-19-Pandemie. Der Bericht zeigt den Druck, dem Technologen ausgesetzt sind, die in der Krise für ihr Unternehmen die richtigen Entscheidungen treffen müssen und wie sich ihre Prioritäten ändern, wenn sich die Geschwindigkeit der digitalen Transformation beschleunigt.

Die COVID-19-Pandemie hat Unternehmen dazu gezwungen, sich über Nacht auf eine fast vollständig digitale Welt einzustellen. IT-Abteilungen auf der ganzen Welt kämpfen mit der gestiegenen Nachfrage und dem zunehmenden Druck, die digitale Transformation zu beschleunigen. Sie müssen Kunden und Remote-Mitarbeitern leistungsstarke digitale Ressourcen zur Verfügung stellen und sind dadurch maßgeblich für den Fortbestand von Unternehmen verantwortlich.

Technologen stehen unter Druck

Die AppDynamics-Studie zeigt, dass Technologie-Experten Druck von allen Seiten ausgesetzt sind. Sie müssen die Belegschaft für die Arbeit von Zuhause ausrüsten, mit einer zusätzlichen Belastung der Netzwerke zurechtkommen und die Sicherheit des Technologie-Stacks aufrechterhalten. Gleichzeitig müssen sie aber auch ganz neue Rollen und Verantwortungen übernehmen.

  • 81 Prozent der Technologen geben an, dass COVID-19 zur größten technologischen Herausforderung geführt hat, die ihr Unternehmen jemals erlebt hat.
  • 61 Prozent der Technologen empfinden mehr Druck bei der Arbeit als je zuvor.
  • Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Technologen müssen aktuell bisher unbekannte Aufgaben und Tätigkeiten ausführen.

66 Prozent der befragten Technologen bestätigen, dass die Pandemie Schwächen in ihrer Digitalstrategie aufgezeigt hat. Das führt dazu, dass Initiativen, die ursprünglich auf mehrere Jahre angelegt waren, nun enorm beschleunigt werden müssen.

  • 74 Prozent der Technologen geben an, dass Digitalisierungsprojekte, die üblicherweise ein Jahr auf Freigabe gewartet hätten, nun binnen Wochen genehmigt wurden.
  • 71 Prozent berichten von Digitalisierungsprojekten, die nun in wenigen Wochen, statt in Monaten oder Jahren implementiert wurden.

Customer Experience priorisieren

Die Studie zeigt, dass die große Mehrheit der Unternehmen (95 Prozent) ihre Prioritäten bei der Digitalisierung während der Pandemie verschoben hat. So sagen 88 Prozent der Technologen, dass digitale Customer Experience jetzt Priorität hat.

Technologie-Experten merken jedoch auch an, dass sie nicht über die Ressourcen und die Unterstützung verfügen, die sie für eben diese Verschiebung von Prioritäten eigentlich benötigen. 80 Prozent denken, dass mangelnde Transparenz und Insights bezüglich der Performance ihres Technologie-Stacks sie davon abhalten, eine optimale Customer Experience zu bieten. Folgende Bereiche nennen die befragten Technologen als größte Herausforderungen bei der Bereitstellung einer nahtlosen Customer Experience während der Pandemie:

  • Spitzen im Website Traffic managen (81 Prozent)
  • Fehlende Transparenz bei der Performance des Technologie-Stacks und deren Einfluss auf Kunden (80 Prozent)
  • Mean Time to Resolution (MTTR) Management, wenn die IT-Abteilung remote arbeitet (70 Prozent)

Wiederaufbau benötigt neue Ressourcen und Unterstützung

Der Bericht hebt hervor, dass Technologen spezifische Ressourcen und die Unterstützung ihrer Organisationen benötigen, um die vor ihnen liegenden Herausforderungen zu bewältigen. 92 Prozent geben an, dass Transparenz und Insights bezüglich der Performance des Technologie-Stacks und deren Auswirkungen auf Kunden und das Unternehmen der wichtigste Faktor in der aktuellen Zeit sind. Weiteren Schlüsselbereiche, in denen Technologen gerade jetzt Unterstützung brauchen, sind:

  • Klare Ziele und Vorgaben (90 Prozent)
  • Verfügbarkeit von Echtzeitdaten (89 Prozent)
  • Autonomie und Eigenverantwortlichkeit (88 Prozent)
  • Freiheit zu experimentieren und Risiken einzugehen (87 Prozent)

Trotz des enormen Drucks, dem Technologen aktuell ausgesetzt sind, sehen 87 Prozent diese Zeit auch als eine Chance für Technologie-Experten, ihren Wert für das Unternehmen zu beweisen. Bereits 80 Prozent der Technologen geben an, dass die Reaktion der IT-Teams auf die Pandemie die Wahrnehmung der IT-Abteilung in ihrem Unternehmen positiv beeinflusst hat.

Technologen haben also die Möglichkeit, ihre Organisationen zu stärken und durch die gegenwärtige Krise zu führen. Dazu brauchen sie aber Zugang zu Daten und Insights, um fundiertere Entscheidungen treffen zu können sowie die richtigen internen Strukturen und Kultur zu etablieren und mit enger Unterstützung von strategischen Technologiepartnern zu arbeiten.

Agents of Transformation werden dringend gebraucht

2018 zeigte der Agents of Transformation Report auf, dass es eine neuen Art von Technologie-Experten braucht, die sich der Transformation ihrer Unternehmen und deren Einfluss auf das Geschäft widmen. Diese Elite-Technologen oder Agents of Transformation besitzen die Fertigkeiten und Eigenschaften, die nötig sind, um Innovation voranzutreiben.

Damals kam die Untersuchung zu dem Schluss, dass 45 Prozent der Technologie-Experten innerhalb einer Organisation binnen zehn Jahren zu Agents of Transformation werden müssen, damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. Angesichts der COVID-19-Pandemie berichten Technologen, dass dieses Ziel nicht innerhalb von zehn Jahren sondern bereits jetzt erreicht werden muss. Da 83 Prozent der Befragten angeben, dass Agents of Transformation entscheidend dafür sind, dass sich Unternehmen schnell von der COVID-19-Pandemie erholen, ist es unbedingt notwendig, dass Technologen ihren Job bestmöglich erledigen.

„Technologen stehen bereit, um ihren Unternehmen in dieser schwierigen Zeit zu helfen und es liegt nun in der Verantwortung der Unternehmensführung, alles zu tun, damit diese Frauen und Männer die Werkzeuge, Führung und Unterstützung haben, die sie benötigen, um erstklassige digitale Customer und Employee Experiences zu liefern“, sagt Danny Winokur, General Manager von AppDynamics. „Es werden die Fertigkeiten, die Vision und die Führung dieser Agents of Transformation sein, die darüber entscheiden, wie Unternehmen diese turbulente Zeit meistern und ob sie gestärkt daraus hervorgehen können.“

Um mehr darüber zu erfahren, wie AppDynamics Technologen in dieser schweren Zeit mit kostenloser Software, Trainings und Expertenberatung dabei hilft, Agents of Transformation zu werden, besuchen Sie die AppDynamics’ COVID-19 Project Assist-Seite.

Methodologie

Um die Herausforderungen und die sich ändernden Prioritäten, denen Technologen während der COVID-19-Pandemie gegenüberstehen, besser zu verstehen, hat AppDynamics eine globale Befragung von Direktoren auf Vorstandsebene und CIOs bis hin zum IT-Management der oberen und mittleren Ebene durchgeführt.

Diese Studie beinhaltete:

  • Interviews mit 1.000 IT-Fachleuten in Organisationen mit einem Umsatz von mindestens 500 Millionen Dollar
  • Die Interviews wurden in 10 Märkten durchgeführt: USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Australien, Kanada, Vereinigte Arabische Emirate, Russland, Japan, Singapur
  • Die Befragten arbeiten in einer Reihe von Branchen, darunter IT, Finanzdienstleistungen, Einzelhandel, öffentlicher Sektor, herstellende Industrie und Automotive sowie Medien und Kommunikation.

Die Untersuchung wurde von Insight Avenue zwischen dem 22. April und dem 6. Mai 2020 durchgeführt.

Weitere Informationen unter:
www.appdynamics.com

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Datenmanagement: Kontrolle zurückgewinnen oder von der Digitalisierung überrollt werden

Kontrolle zurückgewinnen oder von der Digitalisierung überrollt werden

Kontaktlos interagieren

Corona-Erreger auf Distanz halten: ein gestengesteuerter Bildschirm klug kombiniert mit Desinfektionsmittel-Spender unterstützt notwendige Hygienemaßnahme, animiert zum Mitmachen und informiert. Kleiner Aufwand – große Wirkung bei der Händehygiene!

Die Corona-Krise stellt die Wirtschaft vor neue Fragen. Wenn die Geschäfte wieder öffnen und Unternehmen ihre Arbeit aufnehmen, müssen sie strenge gesetzlichen Auflagen erfüllen, um Kunden und Mitarbeiter zu schützen. Der Corona Protection Point der Heidelberger Softwarefirma AMERIA leistet dazu einen wesentlichen Beitrag. Das Gerät kann helfen, die Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen.

Berührungslose Steuerung ohne Infektionsrisiko

Version „Compact“ zur Wandmontage

Nachdem die Kanzlei von Notar Dr. Niklas Hagedorn in Heidelberg ihren normalen Betrieb wiederaufgenommen hat, scheint alles zu sein wie vorher. Doch einen Unterschied gibt es: Noch bevor die Mandanten in den Wartebereich kommen, treffen sie auf den Corona Protection Point. Eine virtuelle Ärztin begrüßt die Besucher und führt die richtige Desinfektion der Hände vor. Besucher können sich am integrierten berührungslosen Desinfektionsmittelspender bedienen und gleich mitmachen. Weitere Informationen werden interaktiv zur Verfügung gestellt. Der entscheidende Punkt dabei: Alle Interaktionen erfolgen berührungslos durch einfache Handgesten, mit denen ein Cursor auf dem Bildschirm gesteuert wird.

„Das ist im Grunde eine Corona-Prophylaxe-Station“, sagt Notar Dr. Niklas Hagedorn. „Wir schützen damit unsere Mandanten und Mitarbeiter optimal vor einer Infektion. Denn niemand muss mehr einen Dosierspender mit Desinfektionsmittel oder gar einen Touchscreen berühren. Das ist genial.“

Das Video zeigt, wie einfach das geht: https://youtu.be/xAB_fuBs18A

Mit der Alternative zu Touchscreens zurück ins öffentliche Leben

In der Vergangenheit hat das Unternehmen bereits mit ähnlichen Produkten wie dem Virtual Promoter namhafte Unternehmen und öffentliche Einrichtungen dabei unterstützt, Interaktionen mit Besuchern und Kunden zu digitalisieren. In Zeiten von Corona wird die Expertise des Softwarespezialisten nun zu einem wertvollen Instrument, um Unternehmen jeder Branche den Einstieg zurück in die Normalität zu erleichtern.

„Wir sind Spezialisten für die berührungslose Gestensteuerung. Touch ist tot! Die Technik im Corona Protection Point bietet Desinfektion und Information, ohne dass man irgendetwas anfassen muss. Es ist eine Technik, die nicht nur hygienisch und zeitgemäß ist, sie macht den Leuten auch Spaß.“

Albrecht Metter, der Vorstandsvorsitzende der AMERIA AG

Das neue Gerät wird momentan stark nachgefragt: Viele Schulen, Universitäten und Handelsunternehmen in verschiedenen Branchen sind interessiert. Das Potential jenseits des Einsatzes als Corona Protection Points ist groß. Dazu noch einmal Albrecht Metter: „Unternehmen und öffentliche Einrichtungen suchen nach neuen Wegen, Informationen an ihren Standorten interaktiv zu vermitteln. Mit Touchscreens, die bisher der Standard waren, wird das in den nächsten Jahren nicht mehr möglich sein. Hier kann AMERIA mit ihrer flexiblen Technologie für die berührungslose Interaktion entscheidend helfen.“

Aktuelle Informationen und wichtige Hinweise sind abrufbar

Der Corona Protection Point ist im praktischen Einsatz immer auf dem neuesten Stand – über eine Internet-Anbindung werden neue Inhalte über die Cloud eingespielt. So bietet das Gerät nicht nur einen sofortigen effektiven Schutz, sondern auch tagesaktuelle Informationen, zum Beispiel Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts oder Vorgaben zu den Abstandsregeln.

Unternehmen wie das Notariat von Dr. Hagedorn müssen sich dabei um nichts kümmern, der Einsatz des Gerätes ist denkbar einfach: Nach der Installation ist das Gerät sofort einsatzbereit. Zusätzlich können aber auch individualisierte Inhalte wie unternehmensspezifische Infos eingespielt werden.

Corona Protection Point

Weitere Informationen finden Sie hier:
https://virtualpromoter.com/de/protection-point/

Umdenken! Nicht Systeme, Menschen sind der Schlüssel

Wer jetzt nicht auf digitale Kompetenz setzt, verliert

Es lässt sich nicht schönreden. Die gesamte Weltwirtschaft muss sich aufgrund der COVID-19-Pandemie in einem noch nie dagewesenen Stresstest unterziehen, dessen Ausgang für viele Unternehmen und Beschäftigte in Deutschland noch ungewiss ist. Bereits im April waren bundesweit 10 Millionen Menschen in Kurzarbeit gemeldet.

Wie schnell sich der „Normalzustand“ einstellt, hängt sicher nicht nur von Rettungsschirmen, zusätzlichen Krediten und dem Ende der Kontaktbeschränkungen ab, sondern zudem von der seit langem verlangten digitalen Lieferfähigkeit und neuen, innovativen Geschäftsmodellen. Unumstritten ist, dass hierzulande die digitale Transformation viel zu lange nur zögerlich angegangen oder klein geredet wurde – gerade in der Industrie, vor allem im Mittelstand.

Wer bislang noch dachte, man bräuchte sich nicht mit der digitalen Transformation beschäftigen, durchläuft gerade eine steile Lernkurve. Die Krise beschleunigt die Nutzung digitaler Tools und verschiebt Prozesse Richtung online. Gelernt haben den Umgang damit aber wenige. ‚Learning by doing‘ mag für Videokonferenzen und Chats funktionieren, ganze Geschäftsmodelle jedoch auf digitale Plattformen zu verschieben, erfolgt nicht intuitiv, sondern durch Wissenskenntnisse und Kompetenzen. Mehr digitale Kompetenz, mehr agiles Denken und Handeln sind gefragt.

An dieser Stelle wird der Denkfehler vieler CEOs, CDOs und CIOs deutlich: digitale Transformation = volle Konzentration auf Prozesse und Systeme. Dass aber genau diese Entwicklungen von und mit Menschen realisiert werden müssen, wird auf der Digital-Agenda häufig vergessen. Nicht alle Beschäftigten gehören zur Generation Z oder zu den Millennials, denen Smartphone und Co. quasi in die Wiege gelegt wurden. Hier werden die größten Versäumnisse der Vergangenheit sichtbar, da schlichtweg zu wenig Beschäftigte auf die neuen, digitalen Jobprofile vorbereitet und weitergebildet wurden.

Ohne digitale Kompetenz keine digitale Zukunftsfähigkeit

Zugegeben, es fällt nicht ganz leicht sich einzugestehen, dass wir uns auf eine neue Normalität, vor allem auch im Arbeitsumfeld, einstellen müssen. Wir wissen noch nicht, wie genau sie aussieht, was wir aber wissen ist, dass der Einfluss der Digitalisierung auf ganze Wirtschaftsbranchen und Jobprofile weiter zunehmen wird.

Ich bin überzeugt, dass nur durch eine Investition in Mitarbeitende zum Aufbau neuer und erweiterter Kompetenzen eine erfolgreiche digitale Transformation unserer Wirtschaft möglich ist. Dort wo die Beschäftigten nicht Schritt halten können, drohen Unternehmen den Anschluss zu verlieren. Ohne digitale Kompetenz keine digitale Zukunftsfähigkeit. Deshalb liegt für mich der Schlüssel aus der Krise im Faktor Mensch und dessen Potenzial. Jetzt muss die digitale Bildungslücke geschlossen werden um besser als zuvor zu werden.

Arbeit-von-morgen-Gesetz für digitale Superkräfte von heute

Es ist kein Hindernis mehr, in Fortbildung zu investieren, wenn Mitarbeitende zu großen Teilen in Kurzarbeit sind. Unternehmen sind heute branchenübergreifend gefordert, ihre Beschäftigten mit den digitalen „Superkräften“ auszustatten, wenn sie wettbewerbsfähige Innovationen, Produkte und Services entwickeln und anbieten wollen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Dieser Meinung ist im Übrigen auch die Bundesregierung, die mit dem Qualifizierungschancengesetz (QCG) staatliche Unterstützung bietet. Mit dem zusätzlich auf den Weg gebrachten „Arbeit-von-morgen-Gesetz“ hat der Staat zudem auf den digitalen Strukturwandel reagiert und dieses im Zuge der COVID-19-Pandemie erweitert. Davon profitieren sowohl Unternehmen wie auch die Mitarbeitenden selbst. Wer sich jetzt für eine Fortbildung interessiert, Kurzarbeit als Chance nutzen will, um den aktuellen Arbeitsplatz zu sichern oder aber auf einen zukünftigen Job bestens vorbereitet sein möchte, wird gefördert. So trägt die Bundesagentur für Arbeit (BA) bis zu 100 Prozent der Fortbildungskosten. Gleiches gilt auch für Beschäftigte, die aufgrund des Strukturwandels von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Die verbesserte Weiterbildungsförderung gilt jetzt zudem für Online-Qualifizierungen. Deren Vorteil liegt nicht nur aufgrund der Kontaktbegrenzung auf der Hand. Teilnehmende sind zeitlich flexibel und können individuell ihre Lernzeiten in den Alltag planen – auch nach der Kurzarbeit.

Wenn wir alle eines aus der aktuellen Situation lernen, dann dass die Fähigkeiten der Mitarbeitenden und deren Anpassungsfähigkeit an sich schnell verändernde Gegebenheiten der Schlüssel zum Erfolg sind. Wer das erkennt und jetzt handelt, wird zu den Gewinnern der Krise zählen. Also – wenn nicht jetzt, wann dann?

Unsere Autorin

Nicole Gaiziunas

Weiterführende Informationen:
Mehr unter: https://xu-group.de und https://xu-group.de/online-campus/

Über die XU Group GmbH:

Die 2016 gegründete XU Group versteht sich als Bildungsinkubator und liefert mit ihren innovativen Lernformaten die Bildungsantworten für unsere digitale Zeit. Sie ist seit 2020 durch den TÜV Nord AZAV-zertifiziert. Der Fokus des Unternehmens liegt auf tragfähigen Bildungslösungen für die Digitale Transformation der Wirtschaft. Das Team der XU Group greift dafür zusätzlich auf ein Netzwerk von mehr als 200 Expert*innen aus Industrie, Digitalwirtschaft, Start-ups, Forschung, Entwicklung, Technologie und Bildung zurück. Zu den Kunden der XU Group gehören u. a. Allianz, Airbus, Bosch, Deutsche Bahn, Deutsche Post DHL, Gerresheimer, Grohe, HDI, Otto Group, Postbank, Volkswagen und Vorwerk.

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Schlüsselkompetenzen für die Zeit „danach“

Dies ist ein Gastbeitrag Prof. Dr. Stefanie Fiege und Prof. Dr. Volker Gruhn

Die umfassende Disruption, die die Digitale Transformation bedeutet, beschleunigt sich derzeit in beispiellosem Maße. Schon in den nächsten Monaten wird alles verändert, umgewandelt, neu definiert – Kommunikation, Kundenbeziehungen, Geschäftsprozesse, Lieferstrukturen, Wertschöpfungsketten und ganz besonders die Arbeitswelt. Auf neue Jobprofile, neue Berufe und neue Berufsbilder wie Big Data Scientist oder SEO-Manager hatte man sich ja eingestellt, für irgendwann, 2030 war in diesem Zusammenhang eine gern genannte Jahreszahl. Wenn die Wirtschaft – demnächst hoffentlich – wieder hochfährt, werden gerade die IT-Berufe umgehend gebraucht. Die Post-Corona-Economy wird eine digitale sein.

Jetzt wird schmerzlich bewusst, dass wir beim Aufbau von digitaler Expertise als Schlüsselkompetenz für die Digitale Transformation zurückhängen. Wir kennen vielleicht die neuen Jobs und wissen welche Kompetenzen voraussichtlich benötigt werden, doch die kompetenten Köpfe für die digitale Wirtschaft fehlen.

Prof. Dr. Stefanie Fiege verantwortet die akademische Leitung der XU Exponential University of Applied Sciences in Potsdam. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin. (Copyright: XU University)

Schon in der „Old-Economy“ hatten sich unter dem Schlagwort vom Fachkräftemangel hier deutliche Lücken offenbart, die branchenübergreifend die Innovationsfähigkeit ausgebremst und damit die Wettbewerbsfähigkeit bedroht hatten. Dem Branchenverband Bitkom zufolge mussten Ende 2019 im IT-Bereich über hunderttausend Stellen unbesetzt bleiben, mehr als doppelt soviel als zwei Jahre vorher. Besonders gefragt waren Programmierer, jedes dritte Unternehmen in Deutschland hatte mindestens eine offene Stelle in diesem Bereich anzubieten; Probleme, die sich unter den veränderten Rahmenbedingungen zuspitzen werden. Wie sich der Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund einer weltweiten Rezession weiter entwickeln wird, weiß niemand, doch dass es auf IT-Experten, beispielsweise in Bereichen wie Coding und Software Engineering, weiterhin ankommen wird, davon darf man ausgehen. IT-Expertise ist die Schlüsselkompetenz für die Zeit „danach“. Ohne sie gibt es keine digitalen Lösungen.

Die Erkenntnis, dass man beizeiten in entsprechende Bildung hätte investieren müssen, hilft heute niemandem weiter. Es darf vor allem kein Grund sein, jetzt zu resignieren und weiterhin die Hände in den Schoß zu legen. Für Bildung ist es nie zu spät, Unternehmen wie öffentliche Institutionen müssen die Post-Corona-Economy mit einer Bildungsoffensive begleiten. Es reicht dabei bei weitem nicht – und ist vielleicht sogar kontraproduktiv – den Schulen einfach einen Haufen Laptops oder Tablets vors Tor zu kippen und im Übrigen auf den Einfallsreichtum von Lehrern und Schülern zu hoffen. Da müssen schon konsistente Konzepte her. So muss Informatik endlich ein unverzichtbarer Bestandteil der Lehrpläne werden – nicht als Add-on für eine Handvoll Nerds, sondern als Kernfach wie Deutsch, Mathe und Englisch. Nicht nur, um Schülerinnen und Schülern Grundlagenwissen von Coding bis Blockchain zu vermitteln, sondern auch, um ihnen die Bandbreite der neuen Berufsbilder und -möglich­keiten überhaupt erst einmal vorzustellen. Und selbstverständlich sind hier nicht nur die klassischen Bildungseinrichtungen gefordert, sondern in hohem Maße auch die Unternehmen. Vereinfacht formuliert: Wer Fachkräfte braucht, muss selbst in entsprechende Bildung investieren.

Prof. Dr. Volker Gruhn gründete 1997 die adesso SE mit und ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Soft-ware Engineering an der Universität Duisburg-Essen und gehört seit März 2019 dem Hochschulrat der Universität Leipzig an. (Copyright: Julia Hermann)

Im Bereich der akademischen IT-Bildung ist das gemeinsame Hochschulprogramm, für das sich die XU Exponential University und adesso zusammengetan haben, für diese neuen Anforderungen gut aufgestellt. Die adesso School of Coding and Software Engineering ist darauf ausgerichtet, die Lücke bei IT-Expertise und IT-Fachkräften mit einem praxisnahen Ansatz zu schließen: Studierende werden in diesem Bildungsgang an durchschnittlich drei Tagen pro Woche an der Hochschule ausgebildet. Dabei steht das Überführen des Gelernten in die Praxis durch Experimentieren und die Entwicklung von Prototypen – beispielsweise durch Hackathons – im Vordergrund. Die restlichen zwei Wochentage können die Studierenden ihre Praxiserfahrung in konkreten Projekten bei Unternehmen ausbauen. Das Konzept ist selbstverständlich voll Online-tauglich und entspricht insofern den neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

In der digitalen Welt kann IT-Bildung nicht auf Schule und Hochschule beschränkt sein. IT ist schließlich kein festgeschriebener Bestand an Wissen und Fertigkeiten. Das „lebenslange Lernen“, das früher oft auf Bildungsurlaube oder auf pflichtmäßige interne Schulungsmaßnahmen reduziert wurde, muss daher zu einem integralen Bestandteil des Berufsalltags werden. Auch dafür müssen jetzt die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Herausforderung der Digitalen Transformation an Bildung und Ausbildung ist in den letzten Wochen und Monaten nicht geringer geworden. Ein Grund mehr, nicht länger zu säumen.

Global Threat Intelligence Report 2020 – in Deutschland dominieren Reconnaissance-Aktivitäten

  • Automatisierte und ständig neue Angriffsmethoden lassen die Zahl der Cyber-Attacken in die Höhe schnellen
  • Der Technologiesektor löst zum ersten Mal den Finanzbereich an der Spitze der am stärksten angegriffenen Branchen ab, gleichzeitig nutzen Cyber-Kriminelle die COVID-19-Pandemie für ihre Aktivitäten aus .

NTT Ltd. hat seinen 2020 Global Threat Intelligence Report (GTIR) veröffentlicht. Der neue GTIR zeigt, dass die Angreifer trotz aller Anstrengungen von Unternehmen und Organisationen, ihre Cyber-Abwehr zu stärken, mit immer neueren und automatisierten Angriffsmethoden vorgehen und damit Erfolg haben. Entscheidend sind deshalb die Punkte Secure-by-Design und Cyber-Resilienz. Gleichzeitig belegt der Report, dass Kriminelle die COVID-19-Pandemie nutzen, um Angriffe auf Organisationen aus dem Gesundheitsbereich zu starten. 

„Die aktuelle weltweite Krise hat uns einmal mehr gezeigt, dass Hacker aus jeder Situation einen Vorteil ziehen und Unternehmen sowie Organisationen in der Konsequenz auf alles vorbereitet sein müssen. Wir sehen global eine steigende Zahl von Lösegeld-Angriffen auf Einrichtungen des Gesundheitswesens – und wir gehen davon aus, dass sich diese Situation erst einmal weiter zuspitzen wird. Unternehmen müssen dem Thema Sicherheit die nötige Aufmerksamkeit widmen und Cyber-Resilienz- wie auch Secure-by-Design-Initiativen verfolgen.“

Matthew Gyde, Präsident und CEO der Security Division der NTT Ltd.

Laut dem aktuellen Report war fast die Hälfte (47%) aller Cyber-Anschläge auf deutsche Unternehmen und Organisation eine Reconnaissance-Aktivität zum Ausspähen und Identifizieren von Zielen. Weltweit zeichnet sich angesichts der Corona-Pandemie ein weiterer Trend ab: 20% der Attacken zielten auf Content-Management-Systeme (CMS) und über 28% auf Technologien rund um Webseiten. Gerade Unternehmen und Organisationen, die während COVID-19 auf ihre Internet-Präsenz – also Kundenportale, Retail-Seiten oder andere Webanwendungen – angewiesen sind, laufen Gefahr, zum Ziel von Cyber-Kriminellen zu werden. 

Technologie führt die Liste der Angriffsziele an

Zwar hat die Zahl der Angriffe im vergangenen Jahr in allen Industriezweigen zugenommen – der Technologiesektor wie auch die Fertigungsindustrie sind allerdings in Deutschland am stärksten von Cyber-Attacken betroffen. Der Technologiesektor liegt mit 51% aller Angriffe auf Platz 1 in der Liste der Angriffsziele. Der Großteil der Attacken waren dabei Reconnaissance-Aktivitäten (78%) und Netzwerkmanipulationen (15%). Auf den weiteren Plätzen folgen hierzulande die Fertigungsindustrie (21%), die Finanzbranche (11%), der Bereich Medien (10%) und der öffentliche Sektor (4%). 

Die wichtigsten Ergebnisse des 2020 GTIR:

  • Webseiten, die sich als „offizielle“ Quelle für COVID-19-Informationen ausgeben, aber Exploit-Kits und/oder Malware hosten, werden von den Cyber-Kriminellen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit erstellt. Teilweise entstehen pro Tag über 2.000 solcher Fake-Seiten.
     
  • Auf die fünf häufigsten Angriffstypen entfielen in Deutschland 95% aller Aktivitäten: Reconnaissance- (47%), servicespezifische (13%), anwendungsspezifische (13%), Netzwerkmanipulations- (11%) sowie Web-Application-Attacken (11%). 
     
  • Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen sowie Investitionen in die Automatisierung werden die Angriffe immer ausgefeilter. 59% der hierzulande entdeckten Malware nutzte die Form eines Schwachstellen-Scanners.
     
  • Botnets wie Mirai, IoTroop und Echobot haben bei der Automatisierung Fortschritte gemacht und so ihre Verbreitungsmöglichkeiten massiv verbessert. Mirai und IoTroop sind zudem dafür bekannt, dass sie sich durch IoT-Angriffe verbreiten – das Botnetz nutzt dabei infizierte Geräte, um das Netzwerk auf weitere Devices zu scannen und zu infizieren.
     
  • Alte, seit Jahren aufgedeckte Schwachstellen, die von Unternehmen und Organisationen noch nicht gepatcht wurden, bleiben ein attraktives Ziel. Acrobat liegt in Deutschland mit 20% an erster Stelle. Weltweit wurden in den letzten zwei Jahren 258 neue Schwachstellen in Apache-Frameworks und -Software identifiziert, in Deutschland war Apache 2019 mit 10% aller beobachteten Angriffe das vierthäufigste Ziel.
     
  • Auf CMS-Angriffe entfielen weltweit 20% aller kriminellen Aktivitäten. Hacker nutzten populäre Plattformen wie WordPress, Joomla!, Drupal und noneCMS als Einfallstor in Unternehmen, um wertvolle Daten zu stehlen und weitere Aktivitäten zu starten. Mehr als 28% der angegriffenen Technologien wie ColdFusion und Apache Struts unterstützen Webseiten.

„In den vergangenen Jahren haben sich die meisten Angriffe weltweit gegen das Finanzwesen gerichtet. Dieses Jahr gab es einen Wechsel an der Spitze – die Technologiebranche verzeichnet ein globales Plus von 70%, was das Gesamtvolumen der Angriffe betrifft. Ein Grund war auch die Zunahme von IoT-Attacken – und obwohl kein einziges Botnet dominierte, gab es massive Steigerungen sowohl bei Mirai- als auch bei IoTroop-Attacken. Die Angriffe auf Behörden und staatliche Einrichtungen haben sich weltweit nahezu verdoppelt, vor allem bei Reconnaissance-Aktivitäten wie auch anwendungsspezifischen Angriffen, die in Zusammenhang mit den steigenden Online-Angeboten für Bürger stehen“ , erläutert Mark Thomas, Leiter des Global Threat Intelligence Center von NTT Ltd.

Der 2020 GTIR nennt das vergangene Jahr auch „the year of enforcement“, da durch zahlreiche Governance-, Risiko- und Compliance-Initiativen (GRC-Initiativen) eine ausgeprägte weltweite Regulierungslandschaft entstanden ist. Zahlreiche Gesetze und Verordnungen wie die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) haben einen starken Einfluss auf die Art und Weise, wie Unternehmen und Organisationen mit Daten und Privatsphäre umgehen. Der aktuelle Report enthält deswegen Empfehlungen für den richtigen Umgang mit diesen Vorschriften, einschließlich der Identifizierung eines akzeptablen Risikoniveaus, des Aufbaus von Cyber-Resilience-Fähigkeiten und der Implementierung von Secure-by-Design-Lösungen. 

„Unternehmen müssen auf breiter Front ihre Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und entsprechend nachjustieren.“

Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland.

„In Deutschland dominieren Reconnaissance-Aktivitäten. Hacker wählen das potenzielle Ziel für einen Cyber-Angriff aus und holen relevante Informationen über ihr Opfer ein. Angreifer interessieren sich dabei nicht nur für technische Schwachstellen – auch menschliche Schwächen und schlecht umgesetzte Prozesse können zum potenziellen Einfallstor für Hacker werden. Einmal im Firmennetzwerk angekommen, können sie großen Schaden anrichten“, erklärt Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland. „Unternehmen müssen deshalb auf breiter Front ihre Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und entsprechend nachjustieren.“

2020 GTIR

Der 2020 GTIR bietet Unternehmen einen umfassenden Überblick über die heutige Cyber-Bedrohungslandschaft sowie die Trends in verschiedenen Branchen und Regionen und ist online verfügbar.

Über den 2020 GTIR

Der Bericht bietet einen umfassenden Überblick über alle Arten von Bedrohungen, mit denen sich Unternehmen und Organisationen weltweit konfrontiert sehen, sowie über sich entwickelnde Trends in den unterschiedlichen Branchen und Regionen, einschließlich Nord- und Südamerika, APAC und EMEA. Für den 2020 GTIR, den inzwischen achten Jahresbericht, hat NTT Ltd. Daten aus Billionen Logs und Milliarden Angriffen ausgewertet. Auf Basis von Unternehmens-Informationen über Logs, Events, Angriffe, Vorfälle und Schwachstellen wurden Trends abgeleitet.

Die Methodik des Global Threat Intelligence Report (GTIR)

Der 2020 GTIR enthält globale Angriffsdaten, die von NTT Ltd. und Unternehmen der NTT-Gruppe zwischen dem 1. Oktober 2018 und dem 30. September 2019 gesammelt wurden. Die Analyse basiert auf Informationen von Kunden über Logs, Events, Angriffe, Vorfälle und Schwachstellen. Die Nutzung der Indikatoren-, Kampagnen- und Gegner-Analyse aus der Global Threat Intelligence Platform von NTT Ltd. hat bei der Verknüpfung der Aktivitäten mit Akteuren und Kampagnen eine wichtige Rolle gespielt. 

NTT Ltd. sammelt Sicherheitsprotokoll-, Alarm-, Ereignis- und Angriffsdaten, reichert diese um Kontextinformationen an und analysiert die kontextangereicherten Daten. Dadurch ist eine globale Bedrohungsaufklärung und Alarmierung in Echtzeit möglich. Aufgrund der Größe und Vielfalt des Kundenstamms mit über 10.000 Kunden auf sechs Kontinenten liefert NTT Ltd. Informationen, die für die Bedrohungen der meisten Unternehmen repräsentativ sind. 

Die Daten stammen aus weltweiten Log-Events, die Angriffe basierend auf Art oder Menge identifizieren. Die Verwendung von validierten Informationen erfasst im Gegensatz zum Rohvolumen von Protokolldaten oder des Netzwerkverkehrs die tatsächliche Angriffszahl genauer. Ohne eine angemessene Kategorisierung der Angriffe würde das überproportional große Datenvolumen aus der Netzwerk-Traffic-Überwachung, Fehlalarmen, autorisiertem Security-Scanning und großen DDoS-Fluten, die von Security Operations Centers (SOCs) überwacht und erfasst werden, die tatsächliche Häufigkeit von Angriffen verfälschen. 

Die Einbeziehung von Daten aus den zehn SOCs und sieben Forschungs- und Entwicklungszentren von NTT Ltd. liefert eine präzise Darstellung der sich ständig weiterentwickelnden globalen Bedrohungslandschaft.

Weitere Informationen unter
hello.global.ntt sowie https://communication.hello.global.ntt/Pressemitteilungen

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

NTT Security Division
Romy Däweritz
Regional Security Marketing Manager – Europe
Tel.: +49 151 51587633
Romy.daeweritz@global.ntt

NTT Germany AG & Co. KG
Hakan Cakar
Vice President Marketing and Communications Germany
Tel.: +49 89 9911 20 08
hakan.cakar@global.ntt

PR-COM GmbH
Nicole Haske
Account Management
Tel.: +49 89 59997 814
nicole.haske@pr-com.de

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Dies ist eine Pressemitteilung von NTT Ltd.

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In Car Payment: Das Auto als rollende Kreditkarte?

Gehört das Ziehen von Parkscheinen bald der Vergangenheit an, gibt es eine Chance auf einheitliches Mautbezahlsystem? Hans-Hendrik Puvogel, COO von Parkopedia, macht sich Gedanken, wie wir in Zukunft für Dienstleistungen in Zusammenhang mit individueller Mobilität bezahlen könnten.

Kontaktloses Bezahlen befindet sich schon seit längerer Zeit im Aufwind und durch die aktuellen Maßnahmen zu Covid-19 wird dieser Trend noch einmal befeuert. Viele Geschäfte bitten ihre Kunden, auf Bargeld zu verzichten, was diese auch gerne annehmen. So etablieren sich die neuen NFC-basierten Bezahlmethoden in der Gesellschaft und wir können davon ausgehen, dass sie ihre Beliebtheit auch nach der überstandenen Corona-Krise behalten werden.

Gleichzeitig geht der Trend aktuell wieder zu individueller Mobilität. Verständlich, schließlich ist man in keinem Verkehrsmittel besser vor Ansteckung geschützt als im eigenen Auto. Krisenbedingt boomen auch Drive-In-Angebote. Hier liegt eine Kombination von Auto und Payment nahe, durch die man zum Bezahlen weder aussteigen noch das Fenster öffnen müsste. Doch auch in Zeiten, in denen wir uns wieder über persönliche Kontakte freuen werden, kann In Car Payment einige Vorteile bieten.

Pay Per Use im Auto?

Bisher hatte man die Wahl, sich direkt beim Autokauf für ein Navigationssystem zu entscheiden, oder es später als Hardware nachzurüsten. In Zukunft werden Autos die notwendige Elektronik für neue Geschäftsmodelle an Bord haben. Die Kosten für das Navigationssystem könnte man beispielsweise nach Nutzungszeit oder gefahrenen Kilometern abrechnen. Für Gelegenheitsnutzer wäre das unter Umständen attraktiver als der Kauf eines Systems oder eine monatliche Pauschale. Allerdings auch nur, wenn die Abrechnung ganz einfach erfolgt. Dafür bieten sich Payment-Lösungen, die im Hintergrund arbeiten, an. Dieses Konzept lässt sich natürlich auch noch auf andere Dienste erweitern, etwa Unterhaltung. Besonders, wenn es irgendwann vollständig autonome Autos geben wird, wird der Unterhaltung während der Fahrt eine große Bedeutung zukommen. Hersteller arbeiten auch an Systemen, mit denen man beispielsweise mehr Drehmoment on-Demand abrufen kann, was Nutzer dann direkt In Car bezahlen würden.

Kontaktlos Strom tanken

Um an einer konventionellen Tankstelle Benzin oder Diesel zu tanken, muss man aus dem Fahrzeug aussteigen. Aber auch hier wird das Auto zum Zahlungsmittel – der Gang in die Tankstelle oder das Hantieren mit der Kreditkarte an der Zapfsäule entfällt. Tankstellenbetreiber werden sich daher überlegen müssen, wie Kunden weiterhin ihren Weg in die Shops finden. Das Bezahlen per App ist bereits heute möglich und in einigen Ländern auch schon relativ verbreitet. Der nächste Schritt ist die Integration in das Fahrzeug. An Ladestationen für Elektroautos wird heute schon per App oder mit einer RFID-Lösung bezahlt, die Integration ins Fahrzeug liegt also nahe. Im Zuge der Energiewende und dem vermehrten Einsatz von Elektroautos wird auch kabelloses Laden durch Induktion diskutiert und bereits intensiv erforscht. Dafür gibt es verschiedene Ansätze, etwa eine spezielle Spur auf der Autobahn oder sogenanntes „Snack Charging“ an Bahnübergängen oder anderen Stellen, an denen Autos längere Zeit stehen. Sollen solche Ansätze über einen Pilotversuch hinausgehen, muss man sich überlegen, wie sich das induktive Laden monetisieren lässt. Wichtig ist dabei, den Fahrer so wenig wie möglich abzulenken. Hier kommen Systeme zum Einsatz, die in die Fahrzeug-Systeme integriert sein müssen.

Lästige Mautzahlungen

In Deutschland (zumindest noch) kein Thema, kennt sie aber vermutlich jeder Autofahrer aus dem europäischen Ausland: Zahlstellen für die Autobahnmaut. Will man sich nicht im Vorfeld für komplizierte Systeme anmelden, wie sie die Einheimischen nutzen, bleibt hier oft nichts Anderes übrig, als immer genug Münzen dabeizuhaben oder die Kreditkarte zu zücken. Das Bezahlen kostet viel Zeit und verursacht bei hohem Aufkommen sogar Staus. Mit modernen In Car Payment-Lösungen ließen sich hier Systeme umsetzen, bei denen man zum Bezahlen gar nicht mehr anhalten muss, was den Verkehrsfluss natürlich wesentlich effizienter macht.

Kein Parkschein, kein Problem

Ein sehr naheliegendes Einsatzgebiet für In Car Payment, das sich auch schon heute umsetzen lässt, ist kontaktloses Parken. Hersteller können ihre Fahrzeuge zur mobilen Zahlungsquelle machen. Für den Fahrer genügt dann ein Klick auf das Touch Display seines Autos, um einen Parkvorgang zu starten oder zu beenden. Das Praktische dabei: Man bezahlt nur die Zeit, die man auch wirklich geparkt hat. Autofahrer müssen also weder fürchten, dass ihr Parkticket zu früh abläuft noch vorsorglich überzahlen Solche Lösungen lassen sich gut im öffentlichen Raum einsetzen. Dabei werden Informationen über Beginn und Ende von Parkvorgängen an ein zentrales System übermittelt, worauf wiederum die Geräte der Kontrolleure zugreifen. Die Überprüfung erfolgt ganz einfach über einen Kennzeichenabgleich. Was für das Straßenparken gilt, lässt sich auch auf Parkhäuser anwenden, etwa mit Vorausbuchungen und sogenannten Access&Pay-Diensten, wie Evopark, P-Card+ von Contipark oder Flow von Apcoa, um einige Beispiele zu nennen. Für die Kontrolle gibt es verschiedene Möglichkeiten, so lassen sich in Parkhäusern etwa Kennzeichen-Scanner einsetzen oder man kann mit QR-Codes auf dem Smartphone des Nutzers arbeiten.

Fazit: Zeit etwas zu ändern

Die Beispiele oben zeigen, es ist schon einiges möglich. Schaut man sich die Infrastrukturen in Deutschland an, so ist vieles bereits grundsätzlich möglich, insbesondere im Bereich Parken. Es fehlte bisher aber oftmals am Willen oder am Nachfragedruck, das Mögliche auch umzusetzen. Hier gibt es also noch einigen Nachholbedarf und die Chance für die Automobilhersteller, die Marktentwicklungen voranzutreiben und kundengerechte Lösungen umzusetzen.

Weitere Informationen unter:
www.parkopedia.de