Moderne Apps: Der Schlüssel zur digitalen Transformation?

Björn Brundert, Principal Technologist im Office of the CTO, Global Field, bei VMware, beschreibt für uns, das nur immer wieder neu angepasste Apps wirklich sinnvoll im Unternehmenskontext werden – sei es zur Kundenbindung oder für interne Arbeitsprozesse. Es gilt also immer wieder, das vorhandene Arsenal an Apps auf die jeweilige Situation hin zu beurteilen.

Apps sind für viele mittlerweile zum Synonym für die Digitalisierung geworden. Egal ob es um interne Arbeitsprozesse geht, die mithilfe digitaler Anwendungen effizient gestaltet werden, oder um die Customer Experience, die durch Apps für Kunden und Konsumenten optimiert wird. Doch so selbstverständlich die digitalen Helfer heute für Unternehmen sind, so wichtig ist es auch, sie an die modernen Bedingungen anzupassen und Prozesse zeitgemäß zu unterstützen. Technologie ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor: Und nur wer sie richtig einsetzt, wird auch in Zukunft bestehen können.

Survival of the (digital) fittest

Fragt man Führungskräfte nach den größten Herausforderungen der Zukunft, steht das Thema „digitale Transformation“ weit oben auf der Liste. Unternehmen, die Technologie zum Kern ihrer Geschäftsmodelle machen, fällt es wesentlich leichter, sich an die sich immer schneller verändernden Bedingungen in der modernen Welt anzupassen. Absatzkanäle, über die vor ein paar Jahren noch stetiger Gewinn erwirtschaftet wurde, verschwinden in der Bedeutungslosigkeit, während andere scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Organisationen, die zukunftsfähig bleiben wollen, müssen sich an diese rasanten Veränderungen anpassen – und das über Branchengrenzen hinweg. Längst haben auch die Unternehmen den Wert kontinuierlicher Innovation erkannt. Doch wie so oft im Leben geht auch das Bekenntnis zu mehr Innovation leichter über die Lippen, als es umgesetzt ist.

Apps: Die Treiber der digitalen Transformation

Björn Brundert fragt: „Was nützen die schnellsten technischen Prozesse, wenn der Mensch sie an jeder Ecke ausbremst?“

Von modernen Anwendungen im Krankenhaus-Alltag, mit denen das Personal von überall aus reibungslos auf Patientendaten & Befunde zugreifen aber auch asynchron Rücksprache mit Kollegen halten kann, über mobile Banking-Apps und die Möglichkeit die Brötchen beim Bäcker mit der Uhr zu bezahlen und Bonuspunkte zu sammeln bis hin zur umfänglichen App, über die nicht nur der Urlaub geplant sondern vor Ort auch Ausflüge gebucht, Essenspräferenzen mitgeteilt und Postkarten an Daheimgebliebene versendet werden können: Für viele Unternehmen stehen Apps im Zentrum ihrer Innovationsstrategie. Wer das eigene Unternehmen agiler machen möchte, muss auch seine Technologie flexibel aufstellen. Egal ob es darum geht, Arbeitsabläufe – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels – effizienter zu managen oder neue Geschäftsmodelle zu erschließen: Die digitale Transformation ist ohne Apps nicht denkbar.

Moderne Apps: Flexibel und sicher

Doch App ist nicht gleich App. Klassische Anwendungen, die auf etablierten Architekturen beruhen, sind weiterhin das Fundament einer Vielzahl von Geschäftsprozessen. Gleichzeitig müssen für die vielen Herausforderungen und Möglichkeiten der digitalen Transformationen neue Wege beschritten werden. Neu entwickelte Apps müssen miteinander interagieren, schnell und sicher weiterentwickelt und sich stetig ändernden Anforderungen und Situationen angepasst werden können. Insbesondere in diesem Bereich werden viele etablierte Unternehmensanwendungen den heutigen Erwartungen nicht mehr gerecht. Das Hinzufügen von wichtigen Erweiterungen dauert häufig einfach zu lang – häufig fallen auch Sicherheitsupdates hinter den Erwartungen und Standards zurück. Hier wird die Digitalisierung ausgebremst.

Moderne Apps befinden in einem kontinuierlichen Kreislauf von neuen Features, Sicherheitsupdates und verbesserter User-Experience. Phasen, in denen eine neue Funktion zur App hinzugefügt, getestet und bereitgestellt wird, sind deutlich kürzer. Und das wiederrum bedeutet: Geschäftsmodelle und Arbeitsprozesse, die auf diesen Apps basieren, sind nun deutlich anpassungsfähiger.

Culture meets Technology

Doch auch wenn die Technologie im Zentrum digitaler Transformation steht, reicht der bloße Fokus auf diese nicht aus. Gerade bei modernen Apps ist sie nur die eine Seite der Medaille. Mindestens genauso wichtig ist es, einen kulturellen Shift zu vollziehen. Denn die zunehmende Flexibilität der Technologie kann ihr volles Potenzial nur dann entfalten, wenn die Teamstruktur sich dieser Agilität anpasst. Silo-Strukturen werden aufgebrochen und durch einen Kreislauf aus kontinuierlicher Verbesserung und praktischem Test ersetzt. Auch der Umgang mit Fehlentscheidungen muss sich ändern. Fehler passieren überall – man muss aber bereit sein, diese anzuerkennen, schnell genug zu reagieren und diese schließlich zu beheben. Weiterhin muss die Unternehmenskultur die Flexibilität der Technologie abbilden. Was nützen die schnellsten technischen Prozesse, wenn der Mensch sie an jeder Ecke ausbremst?

In der Praxis gefragt

Immer mehr Unternehmen haben die Vorteile moderner Apps für sich erkannt. Kürzlich stellte beispielsweise das Unternehmen VW Financial Services seine Vertragssoftware auf eine moderne Architektur um. Diese kritische Anwendung läuft zuverlässig und stabil und kann gleichzeitig den immer komplexeren regulatorischen Vorschriften, z.B. der BaFin, angepasst werden. Bisherige Applikationen konnten diese – vor allem pandemiebedingten – Anforderungen an „Performance“ und „Time to Market“ nicht erfüllen. Gerade im Finanzsektor, aus dem digitale Zahlungsoptionen nicht mehr wegzudenken sind, ist der Dreiklang aus Sicherheit, Verfügbarkeit und Flexibilität unerlässlich.

Das Tor in die Zukunft

Moderne Apps sind vor allem eins: zukunftssicher. Durch neue Abstraktionslayer in Cloud Infrastrukturen (z.B. Kubernetes) funktionieren sie in vielen verschiedenen Umgebungen. Laut der VMware-Studie „State of Kubernetes Report 2022“ möchten 46% der Unternehmen in Zukunft auf eine Multi-Cloud-Strategie setzen. 2021 waren es nur 36%. Das Interesse an Multi-Cloud wächst also rasant. Die häufig strapazierte „Digitale Transformation“ kann nur gelingen, wenn die eigene IT modernisiert wird. Die IDG-Studie „IT-Modernisierung 2021“ bestätigt diese Entwicklung. Denn bei rund 60 Prozent der Unternehmen haben die Modernisierungsmaßnahmen bereits begonnen. Das C-Level hat erkannt, wie entscheidend die Modernisierung für die eigene Geschäftsfähigkeit ist. Denn besonders Führungskräfte und das Management (43 Prozent) zeigen großes Interesse daran, dass die eigene Technologien modernisiert werden. Doch dafür braucht es die richtigen Anwendungen, die sich an unterschiedliche neue Bedingungen anpassen und auch in mehreren Clouds sicher und stabil funktionieren. Moderne Apps und die Modernisierung der IT gehen Hand in Hand.


„Die digitale Transformation ist ohne Apps nicht denkbar.“

– Björn Brundert

Längst kein Nischenthema mehr

Für Unternehmen ist es also höchste Zeit, sich mit den Vorteilen moderner Apps auseinanderzusetzen. Dabei ist es nicht nur an den IT-Experten in der eigenen Firma, das Potenzial moderner Apps zu erkennen. In Zeiten, in denen Technologie maßgeblich über Erfolg und Misserfolg von Geschäftsmodellen und -prozessen entscheidet, ist es auch Aufgabe des Managements, technologisches Potenzial für die eigene Firma zu erschließen. Moderne Apps bilden dabei das Fundament, um viele Herausforderungen von heute und morgen zu bewältigen.


Bildquelle / Lizenz Aufmacher:

Photo by Luis Villasmil on Unsplash


Creative Commons Lizenz CC BY-ND 4.0

Sie dürfen:

Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.

Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.


Unter folgenden Bedingungen:

Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.

Keine Bearbeitungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder darauf anderweitig direkt aufbauen, dürfen Sie die bearbeitete Fassung des Materials nicht verbreiten.