Industrie 4.0 und PLM aus der Cloud: Fünf relevante Studien-Ergebnisse

Auf dem 3DEXPERIENCE Forum in Leipzig wurden gestern die Ergebnisse einer Studie der International Data Corporation (IDC) mit dem Titel „Die nächste Stufe der digitalen Transformation in Deutschland: Mit Cloud-PLM zu mehr Produktinnovation und Effizienz” vorgestellt. Die Studie wurde von Dassault Systèmes in Auftrag gegeben und zeigt, dass 2017 das Jahr des Durchbruchs ist: Gab bei der IDC Studie von 2016 noch jedes sechste befragte Unternehmen an, Industrie 4.0-Initiativen umzusetzen, ist es jetzt jedes zweite. Hier geht es beispielsweise um eine stärkere Vernetzung des Shop Floors, ein durchgängig gestalteter digitaler Wertschöpfungsprozess oder neue Geschäftsmodelle und Industrie 4.0-Produktentwicklungen. Dieser gestiegene Industrie-4.0-Reifegrad liegt der Studie zufolge unter anderem im verbesserten Informationsaustausch begründet – sowohl firmenintern als auch mit dem Ökosystem aus Partnern, Lieferanten und Kunden. Trotzdem berichten 90 Prozent der Befragten, dass noch zu viel Zeit für die Abstimmung zwischen Abteilungen und Prozessschritten benötigt wird. Deshalb lässt sich mit der Einführung von Product-Lifecycle-Management-Plattformen weiterhin Boden gut machen – auch wenn sich digitale Vorreiter bereits von der Konkurrenz abgesetzt haben. „Dabei wirkt PLM aus der Cloud als Innovationsbeschleuniger auf die digitale Transformation ein,“ heißt es in der Studie.

Die von Dassault Systèmes in Auftrag gegebene Studie der International Data Corporation (IDC) zeigt klar, dass Cloud-PLM die nächste Stufe der digitalen Transformation in Deutschland darstellt, um Industrie 4.0 effizient umzusetzen.

Die von Dassault Systèmes in Auftrag gegebene Studie der International Data Corporation (IDC) zeigt klar, dass Cloud-PLM die nächste Stufe der digitalen Transformation in Deutschland darstellt, um Industrie 4.0 effizient umzusetzen.

  1. Die Umsetzung von Industrie 4.0-Projekten läuft auf Hochtouren: Aufbruchstimmung ist entstanden, als die großen Chancen der Digitalisierung wie Prozessoptimierungen und Effizienzverbesserungen sichtbar wurden. Heute haben sich die Unternehmen auf den Weg gemacht – 86 Prozent der Befragten setzen sich mit Industrie 4.0 auseinander. Sie haben verstanden, dass digitale Technologien und Daten nicht nur die operative Performance verbessern, sondern vielmehr die Innovationskraft im gesamten Unternehmen steigern. Mangelte es 2016 noch an der Umsetzung der Initiativen, werden 2017 drei Mal mehr Projekte in die Tat umgesetzt.
  2. Digitale Durchgängigkeit für die digitale Transformation: Die Verwendung von PLM-Plattformen wurde im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgeweitet, so dass die Anzahl an Fachbereichen mit Zugriff auf eine einheitliche Datenplattform signifikant gestiegen ist (Design 41 Prozent, Entwicklung 51 Prozent, Fertigungsvorbereitung 40 Prozent, Fertigung 35 Prozent, Wartung/Service 34 Prozent, Marketing 36 Prozent). Damit ist die digitale Durchgängigkeit des Wertschöpfungsprozesses eine wichtige Voraussetzung erfolgreicher Umsetzungen. Nur so können beispielsweise Erfahrungen aus der Fertigung zügig in die Produktentwicklung eingebracht oder Materialanforderungen automatisch an die Supply Chain weitergegeben werden. Hier kommen Product-Lifecycle-Management-Plattformen ins Spiel. Die Vorteile einer solchen Lösung sprechen für sich: Datensilos werden aufgebrochen, alle relevanten Daten laufen an einer Stelle zusammen, Teams können abteilungs- und standortübergreifend zusammenarbeiten und externe Partner, Lieferanten und Kunden einfach eingebunden werden. Dass bei den Unternehmen hier noch Ausbaubedarf besteht, zeigt ein weiteres Ergebnis: 32 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ihr Unternehmen aufgrund der schlechten Zusammenarbeit zwischen Abteilungen Umsatz verliert.
  3. Cloud-PLM wird Treiber: 56 Prozent der befragten Unternehmen beziehen einen Teil ihrer PLM-Dienste aus der Cloud. Auch bei den anderen ist eine hohe Bereitschaft dazu zu erkennen. Vor allem die Präferenzen der Befragten sprechen für eine Cloud-Bereitstellung: geringe Kosten (von 42 Prozent genannt), schnelle Bereitstellung (38 Prozent) und geringe Komplexität (34 Prozent) sind bei der Auswahl einer PLM-Software die wichtigsten Faktoren. Anfängliche Bedenken sind also gesunken – dennoch hat die Zurückhaltung dafür gesorgt, dass deutsche Unternehmen US-Unternehmen bei der Cloud-PLM-Nutzung etwa 18 bis 24 Monate hinterher sind. Hier gilt es zwar, aufzuholen, doch ist ein abruptes Ende aller bestehenden PLM-Installationen im eigenen Rechenzentrum nicht zu erwarten. Vielmehr prognostiziert IDC für die kommenden Jahre einen gemischten, hybriden Ansatz aus Cloud- und On-Premise-Diensten in vielen deutschen Unternehmen. Dabei ist es 83 Prozent der Befragten in Zukunft wichtig, dass sich die in einer Cloud gespeicherten PLM-Daten in Deutschland befinden.
  4. Schnelle Umsetzung entscheidet über die Zukunft: Unternehmen sollten die Geschwindigkeit ihrer Industrie 4.0-Aktivitäten weiter erhöhen. In den nächsten Jahren wird sich entscheiden, wer zu den Gewinnern oder Verlierern der digitalen Transformation zählt. Bestehende Datensilos entlang des Wertschöpfungsprozesses müssen endgültig aufgebrochen werden, um eine fruchtbare Zusammenarbeit und Innovationen zu ermöglichen. Dafür ebnet eine einheitliche Plattform den Weg. Außerdem sollten Unternehmen prüfen, welche PLM-Dienste sie sinnvoller Weise aus der Cloud beziehen und welche sie On-Premise bereitstellen.
  5. PLM entwickelt sich zu Plattform für Produktinnovation und Effizienz: Erfüllen die Plattformen Eigenschaften wie schnelle Zusammenarbeit, Collaborative Manufacturing – also Zusammenarbeit von Engineering, Design und Fertigung –, ganzheitlicher Blick, integrierte Qualitäts- und Service-Informationen sowie eine schnellere Reaktion auf Qualitätsprobleme, wird sich PLM zu einer Product Innovation Platform entwickeln. Das wird sich chancenreich auf Produkt-, Fertigungs- oder Geschäftsmodellinnovationen auswirken.

Weitere Informationen unter:
www.3ds.com