„Hört auf, wahllos zu digitalisieren! Fangt an, zu transformieren!“
Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Sebastian Wohlrapp, Managing Director von diconium, über den entscheidenden Unterschied zwischen Digitalisierung und digitaler Transformation.
Herr Wohlrapp, mit diconium begleiten Sie Unternehmen bei der digitalen Transformation. Mit welcher Herausforderung treten die Organisationen an Sie heran?
Unternehmen digitalisieren ihre Prozesse bereits seit vielen Jahren. Digitalisierung passiert jeden Tag, überall. Die unerfüllte Erwartung, dass Mitmachen Wunder wirkt, hat die meisten digitalisierungsmüde gemacht. Analoge Prozesse zu digitalisieren, einen digitalen Kanal zu etablieren oder eine App zu launchen, hat erstmal noch nichts mit digitaler Transformation zu tun. Das generiert eventuell lokal Mehrwert, aber in den wenigsten Fällen eine bessere oder neue Wertschöpfung. Und genau hier liegt die Chance: Wenn der Marktzugang, die Angebote und die dauerhafte Leistungserstellung synchronisiert auf das Nutzen von digitalen Technologien ausgerichtet sind, beginnt die in der Bilanz sichtbare Wertschöpfung aus Software, Daten und KI. Digitalisierung ist ein Teil davon, aber nicht hinreichend! Und genau da setzen wir an: Als Partner für digitales Wachstum entlang der gesamten Wertschöpfungskette begleiten wir Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation.
Was sind die wichtigsten Rahmenbedingungen, die den Erfolg der digitalen Transformation eines Unternehmens bestimmen?
Die meisten Organisationen scheitern bei der digitalen Transformation bereits an grundlegenden Dingen. Es ist entscheidend, gleich zu Beginn eine Vision und erste klare Ziele zu definieren, wo die Reise hingehen soll. Der nächste Schritt ist eine gute und realistische strategische Planung. Die darin abgebildete Wirkung auf die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen erzeugt das Buy-In in der Führungsebene – eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg einer Transformation. Dabei geht es nicht nur um die Bereitstellung von notwendigen Ressourcen, sondern auch darum, auf allen Ebenen des Unternehmens eine Bereitschaft für Veränderung zu generieren. Während in stabilen, eher linearen Wertschöpfungsmodellen vor allem eine gute Aufbauorganisation langfristig den Erfolg sichert, erfordert Wertschöpfung aus Software, Daten und KI in erster Linie eine anpassungsfähige Ablauforganisation. Zu guter Letzt braucht es geeignete Technologien und einen agilen Ansatz, um auf sich ändernde Gegebenheiten reagieren zu können.
Welche Handlungsempfehlung würden Sie Unternehmen mit auf den Weg geben, um erfolgreich in die digitale Transformation zu starten?
Hört auf, wahllos zu digitalisieren! Blinder Aktionismus ist aus meiner Sicht die falsche Herangehensweise. Wer glaubt, sein Unternehmen mit dem Kauf einer digitalen Lösung oder der Digitalisierung einer einzelnen Abteilung transformieren zu können, liegt komplett falsch.
Analysiert Eure Ausgangslage! Unternehmen müssen sich und ihre Fähigkeiten vor dem Start in die Transformationsphase hinterfragen. Welche Rolle soll das Unternehmen in Zukunft in welchen Ökosystemen spielen? So wird aufgedeckt, was schon da ist und was noch fehlt. Das schafft die Grundlage für alles, was danach kommt.
Wagt Neues und denkt groß! Eine Transformation kann sehr viel Gutes hervorbringen, aber sie ist kein Change, den man einfach managen oder sogar delegieren kann. Unternehmen scheitern meiner Erfahrung nach nicht, weil sie die falschen Dinge tun. Sie scheitern, weil sie zu lange Dinge tun, die früher richtig waren.
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