Innovation Labs
Geht der Trend so ein bisschen in Richtung , ich möchte sagen, „Product as a Service“?
Genau, das ist es. Das steht dahinter, hier zu sagen, es verändern sich gesellschaftliche Trends, dass ich eben nicht alles besitzen muss, aber jederzeit alles nutzen möchte. Das geht natürlich auch wieder einher mit der Digitalisierung , das sie verstanden haben, mit dem Smartphone kann ich dass. Umgekehrt, denken Unternehmen, dass sie damit durchaus eine Kundenbindung erreichen können, dass sie damit neue Geschäftsmodelle fahren können und neue Kundensegmente für sich erschließen können. Das muss ja auch nicht entweder oder sein, will sagen, es wird jetzt nicht passieren, dass ein großer Automobilhersteller morgen keine Autos mehr verkauft, aber es ist ein weiteres Geschäftsmodell, es ist eine weitere Kundengruppe, die man sich damit erschließen kann – vielleicht auch die, die nicht so ein großes Einkommen haben , die sich vielleicht nicht so einen Wagen leisten können. Ja und hier muss man eben beobachten, wie das Ganze sich so weiter entwickelt.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden auch stark durch gesellschaftliche Entwicklungen geprägt.
Wie würde sich in dem Zusammenhang später der öffentliche Raum, also unser Leben im öffentlichen Raum durch Nachhaltigkeit und Digitalisierung verändern?
Zunächst nochmal ein ganz großes Bild, nämlich das der Nachhaltigkeitsziele, die ja von allen Staaten verabschiedet worden sind, so etwa die UN-Nachhaltigkeitsziele, wo wir merken, dass sich Städte, Regierungen und Unternehmen damit auseinandersetzen. Ich sehe großes Potenzial das zur Umsetzung der 17 – 18 Ziele hier der Digitalisierung eine große Rolle spielen. Gerade die Art wie wir Sachen tun , wie wir Abläufe gestalten. Das ist auch ein Thema auf Stadtebene, der Begriff der Smart Cities . Die Frage ist jetzt, wie kann man durch digitale Ansätze gute Dienstleistungen und Geschäftsmodelle , das richtige tun in der Stadt. Wie kann man, z.B. solche Tausch-Hubs , Sharing-Hubs in der Stadt ermöglichen, wie kann man Co-Working-Spaces in der Stadt ermöglichen, wie kann man Arbeitsplätze zuhause ermöglichen und zwar so, dass man virtuell wirklich viel besser vernetzt ist als heute. Ich glaube das verändert dann, wenn man da reinschaut, genauso auch Connected Cars , also wenn die Autos untereinander anfangen zu kommunizieren, wenn dann Mobilitätsströme anders geleitet werden, oder sie eine App haben wo sie intermodal sehen können, da kommt der Zug, da kommt der Bus, hier ist ein Car-Sharing, da ist ein Fahrrad. Wenn sie also auch nicht mehr die ganze Systeme getrennt handhaben müssen, sondern es vielleicht ein Karte in der Stadt gibt, wo sie auf alle diese Dienstleistungen zugreifen können. Das diskutieren wir auch mit Städten, das es also diese Frakmente dieser Systeme nicht mehr gibt, weil Digitalisierung hier ja als horizontaler Aspekt all die Systeme verbinden kann. Das dann verändert öffentlichen Raum. Das merken sie schon in der gesamten Startup-Szene, da entstehen ja viele dieser Hubs , wo arbeiten und leben auch anders gedacht wird. Das sehen sie in einer neuen Kultur von Mehr-Generations-Häusern, wo Generationen zusammenkommen und vielleicht gemeinschaftlich ein Auto mieten, also Car-Sharing in einem Mehr-Generations-Haus betreiben. In diesen Häusern haben sie auch eine Art Werkstatt drin, wo sie ihre Skills tauschen können, und vielleicht oben auf dem Dach einen „urban“ Garten. Hier sind wir, glaube ich noch relativ am Anfang, das sind alles Teilaspekte einer Smart City , die wir gerade erst entdecken.
Wie würden sie das im Moment beurteilen, welche Weichen sollten Ihrer Meinung nach jetzt in Politik und Wirtschaft gestellt werden?
Ich denke das Thema Digitalisierung ist in der Politik angekommen, alle Bundesländer und die Regierung beschäftigen sich damit. Im Grunde genommen die Stadt auch, auf Stadtebene.
Also was damit einhergeht, das haben wir vorhin schon kurz angesprochen, ist eine Veränderung von Geschäftsmodellen. Also die Frage der Sharing-Economy, trifft sie auf den alten politischen Rahmen, hat sie da einen Rahmen den sie findet? Da gab es das Beispiel von Uber – oder müssen sich Rahmenbedingung an die Sharing Digital Economy anpassen. Ich denke das ist die große Herausforderung, mit der Geschwindigkeit der Veränderung, und dem Prozess, wie man ihn in der Demokratie braucht, um demokratisch dann auch zu entscheiden – das läuft auseinander. Dafür werden Sub-Systeme immer interessanter, um also tatsächlich etwas auszuprobieren auf einer Stadtebene, in einem Stadtteil, dann dafür eine Rahmen zu finden. Einen Rahmen, der seitens der Politik mitgestaltet wird, der auch von der Zivilgesellschaft und von Unternehmen mitgestaltet wird. Also ich glaube, die Herausforderung, die wir haben, ist einfach , mit der neuen Geschwindigkeit einherzugehen. Auch das was jetzt alles Industrie 4.0 bieten wird, Robotic bieten wird… Das macht es notwendig, sich effizienter mit der Zukunft auseinander zu setzen.
Politische Rahmenbedingungen brauchen manchmal eine Legislaturperiode, Innovationsprozesse entstehen manchmal viel schneller. Da muss man über neue Wege in der Politik nachdenken um da näher zusammen zukommen.
Man bräuchte Regelung für Modell-Städte oder Modell-Viertel?
Genau richtig, also das man da dezentrale Systeme findet, weil in der einen Stadt, die Smart Cities vielleicht schneller wachsen und tun, dass man aber auch mehr in Lab-Form lernt. Dass man diese Labs startet, im kleinen Systemen Regelwerke findet, also dezentralisiert, und dann auf Bundesebene skaliert.
Wenn Sie unseren Lesern, den Unternehmenslenkern, einen Rat mit auf dem Weg geben müssten, wie würde dieser lauten?
Sich immer mit dem Menschen auseinander zusetzen, in dieser digitalisierten Welt, in jeder Form der neuen Welt. Es geht immer eine große Begeisterung von der Technik aus, was alles möglich ist. Die Frage ist, wollen Menschen das auch, sehen sie das als ein bessere Leben an? Wir beschäftigen uns auch viel mit der Fragestellung der nachhaltigen Lebensstile, also damit auch der Frage was ist ein gutes Leben, und das in den Kontext einzubinden, also nicht nur die neuen Geschäftsmodelle zu sehen ohne das was Menschen bewegt, sprich sie können eine Stadt designen die nicht für Menschen gemacht ist, sondern die eher schematischen Abläufen gehört und folgt,
Da gibt es einen interessanten Film im Moment, „the human city“, im Grunde genommen, brauchen wir die „human digitalisation“ also wir müssen verstehen, was zu einem besseren Leben beiträgt und das in den Abläufe dieser Entwicklung berücksichtigen. Sonst entstehen verschieden Welten, in denen sich einige wohlfühlen, aber die Frage stellt sich, ob sich dann die Gesellschaft insgesamt inkludiert fühlt, ob sie dabei ist. Macht die mit? Sieht sie das als Lebensbereicherung? Diesen Diskurs als Unternehmer auszuführen, ist denke ich, ganz wichtig.
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