Brand Building für die Zukunft

Noch zeigen Google, Amazon und Co. bei einer Produktsuche eine breite Produktauswahl an, doch im Zuge des Voice-Commerce wird sich das Angebot für Konsumenten massiv verkleinern. „Digitale Assistenten tref­fen eine Vorauswahl und empfehlen oft im ersten Schritt nur ein einziges Produkt zum Kauf – algorithmisch“, erklärt Patrick Benner, CEO der Digitalagentur Artus Interactive.

Für Marken bedeutet die Vorauswahl durch die KI einen drohenden Bedeu­tungsverlust. Verantwortliche sollten daher die bislang üblichen, oft auf Reichweite gerichteten Marketingmaßnahmen überdenken. Da der digitale Assistent in Zukunft maßgeblich zur Kaufentscheidung beiträgt, rückt er zwangsläufig in den Fokus des Marketings. „Für Marken ist es von Vorteil, wenn die gesprochene Anfrage des Konsumenten bereits den Markennamen beinhaltet“, erklärt Benner. „Es macht nämlich einen Unterschied, ob der Konsument bei Alexa, Siri & Co. Zahnpasta bestellt oder Zahnpasta von blend-a-med.“ Deshalb nimmt Brand Building, also die Marke insgesamt aufzuladen und für den Konsumenten relevant zu machen, an Bedeutung zu.

„Marken müssen sich verstärkt im Pull-Mindset der Konsumenten positionieren“, mahnt Patrick Benner im Zuge des Voice-Commerce.

Patrick Benner, Artus Interactive

Gleichzeitig verlieren die bekannten Push-Mechanismen der digitalen Markenführung an Wirkung. Einzelne Maßnahmen machen eben kein Brand Building aus. Tatsächlich gelingt es immer weniger Marken, die Konsumenten langfristig zu überzeugen. Und der Anteil an Produktsuchen, bei denen der Markenname ein Teil der Anfrage ist, geht zurück. „Damit Brand Building heute funktioniert, müssen sich Markenverantwortliche verstärkt mit dem Mindset der Konsumenten befassen“, mahnt Benner. „Insbesondere junge Konsumenten vertrauen Marken, die transparent sind und Haltung zeigen und auch gesellschaftliche Werte transportieren.“ Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass diese verkündeten Werte dann mehr sind als Marketing.

Weitere Informationen unter:
www.artus.com