Beste Aussichten für die „Future of Life Sciences“
Rund 250 Besucher*innen, zehn Bühnengäste und unzählige Impulse zum Thema „Unternehmertum und Wissenschaft” – Zahlen, die das erfolgreiche Vertical „Future of Life Sciences“ der Life Science Factory auf der diesjährigen Bits & Pretzels zusammenfassen. Die Veranstaltung schaffte es, dem Publikum einen schnellen und tiefen Einblick in die Marktsituation zu geben und offene Potenziale klar zu benennen. Gleichzeitig untermauerten die eingeladenen unternehmerischen Vorbilder aus dem Life-Science-Kontext mit ihren Gründungserfahrungen die Wichtigkeit von guter Vernetzung und Förderprogrammen, die sowohl die wissenschaftlichen als auch unternehmerischen Fragestellungen im Blick haben.
Zu Beginn begrüßte Ralf Leister, Moderator der Life Science Factory, den vollbesetzten Saal und stellte dem Publikum in einer virtuellen Tour das innovative Laborkonzept der Life Science Factory in Göttingen vor. Den Auftakt zur Veranstaltung verschaffte Dr. Alexander Nuyken, Head of Life Science Marktes von JLL und erfahrener Life Science Experte, ein erstes Marktverständnis in seiner Keynote „Life Sciences who?” Er machte deutlich, dass die personalisierte Medizin, als aktuelle Entwicklungsstufe innerhalb der Life Science, die Branche noch einmal verändern und stark vorantreiben wird. Die aufgezeigten Venture Capital Volumina zeichneten eine gute Prognose für den Innovationsstandort Deutschland und schafften eine perfekte Überleitung zum anschließenden Q & A mit Dr. Peter Neubeck, Partner bei Kurma Partners. Neubeck ist einer der wichtigsten Akteure in Europa, wenn es um Investments in hochinnovative Biotechnologie geht. In der lebhaften Fragerunde ermutigte er die anwesenden Gründer*innen und Wissenschaftler*innen trotz der aktuell vermeintlich abgekühlten Weltmarktsituation aktiv auf Investor*innen zuzugehen.
„Time is now”, darüber waren sich auch Prof. Dr. Matthias Tschöp, CEO des Helmholtz Zentrum München und Prof. Dr. Eicke Latz, Seriengründer und Direktor des Instituts für Angeborene Immunität an der Universität Bonn, einig. Beide stehen für herausragende Erfolgsgeschichten und verdeutlichten, wie wichtig es ist, nie die eigenen wissenschaftlichen Standards zu verlieren. Gleichzeitig betonten beide, dass es noch offene Potenziale gibt, vergleicht man den Standort Deutschland mit etwa Boston, USA. So machte Latz deutlich, dass es noch viel Aufholbedarf gibt, um so effektive Forschungscluster herauszubilden.
Welche Schlüsselstelle Forschungscluster und Hubs vor allem auch in internationalen Innovations- und Kollaborationsprojekten im BioTech-Sektor inne-haben, diskutierten Dr. Thorsten Lambertus, Direktor des DEEP-Instituts an der ESMT Berlin und Sigrid Koeth, Innovation-Managerin bei der Deutschen Bundesagentur für Sprunginnovationen (SprinD).
Im abschließenden Panel „New Leadership in Life Science” erklärten Dr. Natalie Garzorz-Stark, CEO bei Dermagnostix und Philipp Baaske, Mitgründer und CEO bei NanoTemper Technologies, Virginie Clément-Schatlo (GliTTher), Daniela Sommer (u.a. CTO Helmholtz München) nahbar und gaben Einblicke in Fragen zum effektiven Leadership und den täglichen Herausforderungen. So wurde deutlich, dass eine klare Vision der Führung und wohin man mit seinem Unternehmen und dem eigenen Impact gehen möchte, unerlässlich ist.
Zum Abschluss des Panels der Life Science Factory bekamen neun Start-ups aus dem Life-Science-Bereich die Möglichkeit, ihre Geschäftsidee vor einer Jury zu pitchen und sich für den goldenen Bits & Pretzels Award zu qualifizieren. Dr. Daniel Keppeler, Gründer und COO des Göttinger Start-ups OptoGentech gewann und nutzte am darauffolgenden Tag die Chance, vor internationalen Investor*innen zu pitchen.
Mit dem ersten Life Science Vertical auf der Bits & Pretzels gelang es, die Welten der Wissenschaft und des Unternehmertums noch erfolgreicher zusammenzubringen. Es motiviert uns als Life Science Factory Team sehr, insbesondere wenn wir auf den Austausch unter den Teilnehmer*innen blicken, der weit über das Bühnenprogramm hinausging und Vorfreude darauf macht, die weiteren notwendigen Kollaborationen innerhalb der Branche weiter mit voranzutreiben.
Über die Autorin:
Irina Reimer ist seit 2019 als erste Mitarbeiterin bei der Life Science Factory, zunächst für den Aufbau im Community- und Operations-Bereich und seit Anfang 2021 als Program Director für die ganzheitliche Ausgestaltung der Programmatik der Life Science Factory in Göttingen verantwortlich.
Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Foto von Luis Quintero: https://www.pexels.com/de-de/foto/leute-die-auf-gangstuhlen-sitzen-2774556/