Aus Komponenten werden Systeme: Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Frau Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS, über das Messekonzept und Automatisierungstechnologien.

Frau Schulz-Metzner, welchen Stellenwert nimmt die Messe „SPS – Smart Production Solutions“ als Innovationsmarktplatz im Kontext der Automatisierungsbranche und der Digitalisierung ein?
Die SPS ist die führende Fachmesse für smarte und digitale Automation und feiert in diesem Jahr vom 26. – 28. November bereits ihre 30. Ausgabe. Sie ist das Highlight der Automatisierungsbranche und fungiert als Ideengeber und Innovationsplattform für die Besucher der Messe. Mit ihrem einzigartigen Konzept bildet sie das komplette Spektrum der smarten und digitalen Automation ab – vom einfachen Sensor bis hin zu intelligenten Lösungen, vom heute Machbaren bis hin zur Vision einer umfassend digitalisierten Industriewelt. Zahlreiche Aussteller der SPS haben ihren Innovationszyklus an der Messe ausgerichtet und präsentieren vor Ort ihre neuesten Produkte und Automatisierungslösungen. Hier treffen sich hochqualifizierte Fachbesucher aus der Industrie und Aussteller auf Augenhöhe; im Fokus stehen praxisnahe und intelligente Lösungen für die Herausforderungen von heute und morgen. Dies ist das, was die Teilnehmer schätzen und die Messe in Nürnberg zum Pflichttermin im Jahreskalender eines jeden Automatisierers macht.

„Zahlreiche Aussteller präsentieren vor Ort ihre neuesten Produkte und Automatisierungslösungen“, freut sich Sylke Schulz-Metzner.

Welche Trends machen Sie aus im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung der Industriewelt?
Durch den Einzug der Digitalisierung in die Industrie ergeben sich neue Chancen für die industrielle Automatisierung. Wo vorher der Fokus vermehrt auf Hardware-Komponenten lag, spielen heute auch Schnittstellentechnologien, industrielle Kommunikation und ganzheitliche Lösungsansätze, vor allem die Software, eine wichtige Rolle. Die Infiltrierung von Technologien der IT-Welt, z.B. Machine Learning, Künstliche Intelligenz oder auch Cloud- und Big-Data-Technologien, erleben die Teilnehmer der SPS schon seit mehreren Jahren auf der Messe. Zahlreiche Aussteller zeigen daher vor Ort ihre Lösungsansätze, aber auch diverse Produkte und Applikationsbeispiele zur Digitalen Transformation. Auch IT-Anbieter sind vermehrt auf der SPS vertreten und stellen ihre Themen oft im Verbund mit den Automatisierern aus. Mit der Entwicklung hin zu einer Digitalisierung der Industrie kommen allerdings auch neue Herausforderungen wie zum Beispiel die IT-Sicherheit auf die Automatisierungsakteure zu.

Praxisnahe Lösungen sind gefragt, was erwartet die Messebesucher?

Besucher der Messe profitieren von dem umfassenden Angebot der nationalen und internationalen Automatisierungs- und Digitalisierungsanbieter und können sich dennoch innerhalb eines Tages einen kompletten Marktüberblick verschaffen. Im Rahmen von Guided Tours zum Beispiel wird auch in diesem Jahr die Gelegenheit gegeben, in geführten Touren innovative Aussteller zu einzelnen Themen zu besuchen. So können sich die Teilnehmer einen kompakten Überblick zu den Themen Machine Learning und KI, Produkt- und Maschinensimulation, Industrial Security in der Fertigung, Cloud Ecosysteme und Predictive Maintenance verschaffen. Der Fokus der Touren liegt dabei auf echten Use Cases. Die Touren finden in Englisch statt und sind somit für Besucher aus dem In- und Ausland eine gute Möglichkeit, sich über aktuelle Produkte und Lösungen zu informieren. Themenbezogene Sonderschauflächen und Vorträge zu aktuellen und zukunftsweisenden Themen auf den Messeforen erweitern das Messeangebot.

Was bedeutet für Sie der Begriff „Smart Services“ im Kontext der „SPS – Smart Production Solutions“ und der digitalen Automation?

Bei der SPS dreht sich alles um smarte und digitale Automation – und diese Smart Products und Smart Solutions die auf der Messe zu erleben sind, bilden letztlich den Grundstock der Smart Services. Sprich: Smart Services wie etwa Predictive Maintenance – also das Erkennen von Fehlern, bevor sie aufgetreten sind – sind nur realisierbar, weil die Produktion schon digitalisiert wurde. Es können nur Vorhersagen getroffen werden, wenn zuvor Daten gesammelt, ausgewertet und – eventuell per KI-Algorithmen – ein möglicher Ausfall-Zeitpunkt vorhergesagt wird. Smart Services sind also quasi die Früchte der smarten Automation. Und diese Früchte – egal ob Beispiele des Predictive Maintenance, des Remote Service oder des Condition Monitoring – sind bei den Ausstellern in Form von Applikationsbeispielen mannigfach zu sehen. Dadurch, dass die Digitalisierung in der Industrie um sich greift und auch die Internationalisierung immer noch zunimmt, nimmt auch die Bedeutung von Smart Services – auch für die SPS – sehr stark zu.

Komponenten oder Systeme?
(….eine der wenigen Messen, die integrierte Automatisierungslösungen  bietet.)

Für die Beantwortung dieser Frage möchte ich gerne Bezug auf die Namensänderung der Veranstaltung im letzten Jahr nehmen. In Zeiten, in denen Funktionen der Automatisierungstechnik – wie Steuern, Antreiben, Visualisieren – zusehends als software-basierte Funktionsblöcke auf den unterschiedlichsten Hardware-Komponenten verteilt sind, traf die doch sehr hardware-basierte Bezeichnung – SPS IPC Drives – den Kern der heutigen und zukünftigen Technologien der Automatisierungstechnik nicht mehr. Viele Akteure bewegen sich immer weiter weg von einzelnen Produkten und Applikationen, hin zu ganzheitlichen Automatisierungslösungen. Diese Entwicklung ist schon lange auf der Messe zu beobachten und findet sich nun auch im neuen Namen der Veranstaltung wider: Aus SPS IPC Drives wurde SPS – Smart Production Solutions.

Themenbezogene Sonderschauflächen und Vorträge zu aktuellen Themen wie IT-Security
runden das Messeangebot vom 26.- 28. November in Nürnberg ab.

Weitere Informationen zur Messe finden unter:

www.sps-messe.de

und
https://www.trendreport.de/30-jubilaeum-der-sps/

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