Kontinuierlich erfolgreich

Die Acuroc GmbH ist Top Consultant 2018 – und erhielt damit als einzige Unternehmensberatung in Deutschland zum neunten Mal die begehrte und wichtige Auszeichnung für mittelstandsorientierte Berater. Den Preis übergab Top-Consultant-Mentor und Bundespräsident a.D. Christian Wulff im Rahmen der feierlichen Preisverleihung am 29. Juni 2018 auf dem 5. Deutschen Mittelstands-Summit in Ludwigsburg. „Die erneute Top-Consultant-Auszeichnung dokumentiert die Nachhaltigkeit unserer Herangehensweise und zeigt, dass wir uns mit der Methode auf die Anforderungen des digitalen Wandels einstellen“, so Dr. Consuela Utsch, Geschäftsführerin der Acuroc GmbH und AQRO GmbH. „Das spornt uns an, auch zukünftig unsere Beratungsqualität weiter zu erhöhen.“ Die Ehrung dient vor allem Klein- und mittelständischen Unternehmen als Navigationshilfe bei der Suche nach einem passenden Berater. Grundlage für die Auszeichnung bildet eine Kundenbefragung auf wissenschaftlicher Basis.

Ehrlichkeit währt am längsten

Bereits seit 2010 kürt Top Consultant die besten Berater für den Mittelstand. „Auf einem stetig wachsenden und sich verändernden Markt ist es eine große Herausforderung für Unternehmen, sich zu etablieren und herauszustechen“, erläutert Utsch. „Hier setzt das Top-Consultant-Siegel an und zeichnet jene Berater aus, die bei ihren Kunden nachweislich hervorragende Arbeit leisten. Dass wir diese Auszeichnung nun schon zum neunten Mal in Folge erhalten, freut uns in diesem Zusammenhang umso mehr.“ Seit über 25 Jahren berät die Acuroc GmbH national und international tätige mittelständische Unternehmen und die Großindustrie. Dabei versteht sie sich als Schnittstelle zwischen der Geschäftsführung und der Abteilungsleitung des jeweiligen Betriebs. Mit der eigens entwickelten Methode AQRO legt die Acuroc GmbH besonderen Wert auf die Einbindung der Mitarbeiter und des mittleren Managements in alle Veränderungsprozesse. „In der heutigen digitalen Zeit ist es von großer Wichtigkeit, die Nachhaltigkeit von Veränderungen erfolgreich ins Unternehmen zu integrieren“, so Utsch. „Diese auch im Alltag zu leben, sollte immer das vorrangige Ziel sein. Dabei schätzen Kunden vor allem unsere Ehrlichkeit. Wir gehen die Projekte lieber Schritt für Schritt an, als die Beteiligten zu überfordern.“

Sehr gute Ergebnisse zählen

Im Auftrag der compamedia GmbH befragt die Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung, kurz WGMB, Referenzkunden der teilnehmenden Beratungsunternehmen. In Verbindung mit weiteren Informationen über die jeweiligen
Betriebe werten die wissenschaftlichen Leiter des Projekts, Prof. Dr. Dietmar Fink und Bianka Knoblach, die Ergebnisse aus. Dabei wird das Top-Consultant-Siegel nur dann verliehen, wenn das Beratungsunternehmen ein sehr gutes oder gutes Ergebnis erzielt. Die Auszeichnung erfolgt in den Kategorien Personal-, Management-, IT- und technische Beratung sowie Organisationsentwicklung. Die Acuroc GmbH erhielt den Preis in den Kategorien „TOP IT Berater“ und „TOP Managementberater“ und war an 4.-ter Stelle im Ranking. Insgesamt erhielten in diesem Jahr 72 Unternehmen die begehrte Auszeichnung.

Weitere Informationen unter:
www.acuroc.de
www.aqro.eu

Logitech: Partnerschaft für Start-ups

Gerade in der Anfangsphase kämpfen Startups und Jung-Entrepreneurs mit zahlreichen Herausforderungen. Dabei geht es nicht nur darum, das nötige Kapital zu beschaffen, oftmals scheitert es schon daran, dass die technische Ausstattung fehlt, um den Betrieb maximaleffizient umzusetzen. Logitech und Deutschlands wohl bekanntester Startup-Investor Frank Thelen arbeiten deshalb seit April 2018 zusammen, um dafür zu sorgen, dass die unternehmerische Zukunft der Bundesrepublik schon heute stattfinden kann.

Von 2010 bis 2016 gab es in Deutschland insgesamt 2.515 Venture-Capital-Investitionen, im Schnitt wurde also fast jeden Tag ein Jungunternehmen finanziell unterstützt(1). Die Startup-Kultur ist längst von der Allgemeinheit anerkannt. Dennoch tun sich immer noch viele Unternehmen schwer, aus dem Startup-Stadium herauszufinden. Damit hier der sogenannte „Brain Drain“ abnimmt und die Zahl der vielversprechenden Unternehmen, die nie über die „Seeding Stage“ hinauskommen, sinkt, hat sich der Peripherie-Experte Logitech mit dem aus Funk und Fernsehen bekannten Investor und erfahrenen Unternehmensgründer Frank Thelen zusammengetan. Gemeinsam wollen die Partner im Rahmen ihrer Kooperation Gründer und junge Unternehmer unterstützen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Mit einem Wettbewerb zu einem gesunden Wettbewerb

Erste Maßnahme der Zusammenarbeit war der Wettbewerb um den „Logitech Startup Partner 2018“. Dieser lief von Ende April bis Ende Juni 2018 und war mit insgesamt fast 50 Bewerbungen, davon 23 per Video, ein voller Erfolg. Motivation für die Teilnahme war sicher auch die Chance auf einen echten Money-can’t-Buy-Moment: Denn neben einem Produktpaket von Logitech, das die drei Gewinner bekommen, hat der Sieger des Wettbewerbs die Gelegenheit, im Rahmen eines persönlichen Meet’n‘Greets Frank Thelen persönlich kennenzulernen, mit ihm die Geschäftsidee eingehend zu besprechen und sich von ihm wertvolle Tipps für die weitere Unternehmensentwicklung abzuholen.

Über die Gewinner entscheidet dabei eine Jury, die neben Frank Thelen aus Video Collaboration Experten von Logitech besteht. Die Startups haben also mit ihrer Bewerbung tatsächlich die Möglichkeit, nicht nur einen der wichtigsten Investoren Deutschlands von sich zu überzeugen, sie können auch vom wertvollen Input des weltweiten Marktführers für Peripherie profitieren.

Partnerschaft für die Zukunft

Im Rahmen der zwölfmonatigen Zusammenarbeit sind darüber hinaus verschiedene weitere Aktionen mit Fokus auf den Logitech Videokonferenz- und Business-Produkten geplant. So werden unter anderem die Distributions- und Handelspartner von Logitech in Form von Aktionswochen eingebunden, innerhalb derer es spezielle Angebote für Startups und Jungunternehmen geben wird. Außerdem wurden mit Frank Thelen insgesamt sechs verschiedene Videos gedreht, die zeigen, wie er seine Logitech-Produkte im Alltag einsetzt und welche Vorteile das für seinen Geschäftsalltag hat. Diese kurzen Clips sind ebenfalls Teil der Kampagne und werden im Laufe der weiteren zehn Monate immer wieder für die Kommunikation mit Fokus auf Startups eingesetzt.

Weitere Informationen unter:
https://startup.logitech.de/

(1) KPMG; PitchBook

Menschenähnliche KI ohne menschliches Aussehen!

Studie: Verbraucher wollen menschenähnliche Künstliche Intelligenz ohne menschliches Aussehen.

Künstliche Intelligenz (KI) in Form von Chatbots und Stimmenerkennung ist bei Verbrauchern beliebt und wird häufig als Service-Leistung genutzt. Während Verbraucher sogar eine noch menschenähnlichere KI wünschen, ohne auf menschliche Beratung verzichten zu wollen, fokussieren Unternehmen auf Kosten und Rentabilität. Sie verpassen es nicht nur aus der KI-Affinität der Kunden Kapital zu schlagen, sondern unterschätzen auch den Wunsch nach Transparenz.

Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die Studie von Capgemini: „The Secret to a Winning Experience with Artificial Intelligence: Add Human Intelligence“, für die 10.000 Konsumenten und 500 Unternehmen in zehn Ländern befragt wurden.

Verbraucher akzeptieren Künstliche Intelligenz (KI) im Service-Bereich, der Mensch bleibt im Kundenkontakt dennoch weiterhin gefragt.

Keyfacts: Künstliche Intelligenz (KI) ist kein Neuland mehr
Drei von vier Verbrauchern haben sie bereits genutzt und meist positive Erfahrungen gemacht
Unternehmen unterschätzen die Bedeutung von KI für ihre Kunden und fokussieren zu sehr auf Kosten und Rentabilität
Kunden fordern Transparenz und ständige Verfügbarkeit, wollen aber nicht auf menschlichen Service verzichten

73 Prozent haben bereits Chatbots, Stimmerkennung oder personalisierte Empfehlungen genutzt und 69 Prozent davon waren mit dem Ergebnis zufrieden. Unternehmen berücksichtigen jedoch die Auswirkungen auf das Kaufverhalten und den Wunsch nach Transparenz nur unzureichend.

Für Konsumenten in Deutschland und der Welt ist KI bei Beratung und Kauf eine willkommene Unterstützung. 63 Prozent von ihnen schätzen die ständige Verfügbarkeit. Stets die Kontrolle zu haben, ist für 73 Prozent der Deutschen und 63 Prozent der Befragten weltweit wichtig. 38 Prozent der deutschen beziehungsweise 45 Prozent der globalen Kunden haben bereits von schnelleren Lösungen durch KI profitiert, jeweils 29 Prozent Vorteile durch personalisierte Leistungen erlebt.

Insgesamt bewertet es die Mehrheit positiv, wenn KI über eine menschliche Stimme und intelligentes Verhalten verfügt (jeweils 62 Prozent) sowie Emotionen erkennt (52 Prozent). 64 Prozent befürworten eine noch menschenähnlichere KI, doch allzu menschliches Aussehen bereitet Unbehagen: 52 Prozent empfinden eine KI mit physischen menschlichen Merkmalen als „gruselig“. Die Hälfte der globalen Konsumenten und ein Drittel der Deutschen sind zudem der Ansicht, dass eine menschenähnliche KI Loyalität und Vertrauen gegenüber dem Unternehmen erhöht.

Ingo Finck, Vice President Augmented Intelligence und Experte für KI bei Capgemini Consulting: „Es ist fast ironisch, dass digitale Sprachverarbeitung und maschinelles Lernen es Unternehmen in bestimmten Situationen ermöglicht, tiefere und effektivere Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen. KI im Kontaktpunkt zum Kunden hilft, seine Ausgaben und Loyalität zu steigern. Wie unsere Studie zeigt, profitieren davon am meisten die Unternehmen, die Künstliche Intelligenz in ihrer Kundenkontaktstrategie priorisieren – neben Kostengesichtspunkten und interner Prozessoptimierung.“

KI ist beliebt, ersetzt aber nicht die persönliche Beratung

Dennoch läuft KI der menschlichen Interaktion nicht den Rang ab. So bevorzugen es 47 Prozent der Verbraucher, Künstliche wie menschliche Intelligenz beim Kauf kostspieliger Produkte hinzuziehen zu können. Nur acht Prozent wäre in der Hinsicht ein ausschließlich KI-basierter Service, 45 Prozent ein rein persönlicher Service am liebsten.

Mit 46 Prozent erwartet knapp die Hälfte eine insgesamt verbesserte Lebensqualität durch KI, während 48 Prozent gerne ihre Aufgaben einem persönlichen digitalen Assistenten überlassen würden.

 

Unternehmen verstehen das Kundeninteresse an KI nur bedingt

Unternehmen schätzen ihre Kunden in Bezug auf KI oftmals falsch ein: So möchten 66 Prozent der Kunden wissen, ob sie es mit einer KI zu tun haben, doch nur ein Drittel der Unternehmen hält diese Information für relevant. In der deutschen Finanz- und Automobilbranche sind es jeweils sogar nur 23 Prozent.

Auch zeigt die Studie, dass 38 Prozent der Konsumenten mehr kaufen und jeder Vierte sogar zehn Prozent mehr ausgibt, wenn sie auf überzeugende KI-Dienste zugreifen können. Dennoch berücksichtigen nur zehn Prozent der Unternehmen die Vorstellungen der Kunden, wenn sie den KI-Einsatz planen.

Stattdessen dominieren global Kosten (62 Prozent) und Rendite (58 Prozent) als wichtigste Faktoren, während deutsche Unternehmen sich an der Effizienz im Betrieb (31 Prozent) und der Nachfrage am Markt (21 Prozent) orientieren.

 

Methodik

Für die Studie wurden 10.000 Konsumenten und über 500 Führungskräfte aus Unternehmen in zehn globalen Märkten, darunter Deutschland, befragt. Alle erzielten im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von mindestens einer Milliarde US-Dollar.

Die Umfrage wurde im Mai 2018 durchgeführt und um drei virtuelle Fokusgruppengespräche mit jeweils acht bis zehn Konsumenten aus den USA, Frankreich und Deutschland ergänzt. Die Untersuchung beinhaltet zudem Interviews mit mehreren wichtigen Akteuren aus Industrie und Wissenschaft.

 

Die ausführliche Studie finden Sie hier:
„The Secret to a Winning Experience with Artificial Intelligence: Add Human Intelligence“

 

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie von und durch Menschen entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit 200.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern, das 2017 einen Umsatz von 12,8 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

 

Mehr unter www.capgemini.com/de. People matter, results count.

 

Über das Digital Transformation Institute

Das Digital Transformation Institute ist Capgeminis hauseigener Think-Tank in digitalen Angelegenheiten. Das Institut veröffentlicht Forschungsarbeiten über den Einfluss digitaler Technologien auf große Unternehmen. Das Team greift dabei auf das weltweite Netzwerk von Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mit akademischen und technologischen Partnern zusammen. Das Institut hat Forschungszentren in Großbritannien, Indien und den USA.

 

 

Rückfragen:

Daniel Hardt

PR & Communications Expert

Capgemini Germany | Munich

Tel.: +49 89 38338 2873 – Mobile: +49 151 1137 4998

daniel.hardt@capgemini.com

Olof-Palme-Straße 14, 81829 Munich, Germany

 

 

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Das datenzentrierte Unternehmen

„Daten sind das neue Öl“, so tönt es momentan vielerorts. Aber genauso wie für endliche Ressourcen ein achtsamer und verantwortungsvoller Umgang forciert wird, sollte dies auch für Daten gelten. Was daraus entsteht, ist eine neue Verantwortung. Eine Verantwortung, die Unternehmen zunehmend beschäftigt, da sie zur Generierung neuer Geschäftsmodelle und Wettbewerbsvorteile auf die Daten der Kunden angewiesen sind. Damit steht die Frage im Raum: Wie können Unternehmen dieser Aufgabe gerecht werden?

Mit der voranschreitenden Industrialisierung begannen Unternehmen vermehrt damit, Verantwortung gegenüber ihren Angestellten, aber auch gegenüber der Zivilgesellschaft zu übernehmen und ökologische Nachhaltigkeitsaspekte beim Wirtschaften zu berücksichtigen. Diese Corporate Social Responsibility (CSR) ist heute im besten Fall gerade unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten wesentlicher Bestandteil eines Unternehmens. Die Faktoren „Arbeit“, „Boden“ und „Kapital“ stellen seit Jahrzeiten die Sicherung der Unternehmensaktivitäten sicher. Aber mit fortschreitender Digitalisierung rück nun ein weiterer Faktor in den Vordergrund: Daten. Dass Daten erhoben werden, ist nicht neu. Allerdings werden sie heute zielgerichtet genutzt und gelten so als entscheidender Wettbewerbsfaktor für Unternehmen.

Aus „Social“ wird „Digital“

Der neuen Verantwortung sind sich Unternehmen bewusst und so hält vermehrt ein neues Modell Einzug in Unternehmensphilosophien: Die Corporate Digital Responsibilty (CDR). Heute werden nicht nur Daten von Maschinen oder Produktionsanlagen erfasst, sondern auch sensible Personendaten Tag für Tag gesammelt und verarbeitet. Und genau hier gilt besondere Vorsicht, denn es betrifft das informelle Mitbestimmungsrecht der jeweiligen Person. Sie dürfen also mitbestimmen, welche Daten verarbeitet werden dürfen. Verweigern diese Person die Zustimmung zur Nutzung ihrer Daten, werden diese Daten nutzlos für das Unternehmen und potenzielle Wettbewerbsvorteile können nicht realisiert werden.
Wie sollen Unternehmen, für die Daten immer wichtiger werden, diesen Konflikt lösen? Hier kann Corporate Digital Responsibilty eine Lösung anbieten. Unternehmen, die dieses Modell sichtbar integrieren und anwenden, signalisieren den Kunden, dass sie verantwortungsbewusst mit ihren Daten umgehen. Aber wie könnte das in der Praxis aussehen?

CDR in der Praxis

Viel deutet darauf hin, dass die Erfassung von personenbezogenen Daten in Zukunft weiter ansteigen wird. Nicht zuletzt durch die kürzlich in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) haben Personen immer mehr Einfluss auf die Verwendung ihrer eigenen Daten. Wie also einen Anreiz schaffen, um Personen dazu zu bewegen, ihre Daten freiwillig an ein Unternehmen zu übergeben? Ein Ansatz der CDR ist nun, eine Art Handel zu initiieren: Die Unternehmen erhalten etwas und der Nutzer bekommt im Gegenzug etwas zurück. Im Falle der Unternehmen könnte dies bedeuten: Sie dürfen die Daten der Kunden für bestimmte Zwecke nutzen. Aber was bekommt der Kunde dafür? Dieser könnte entlohnt werden. So kann beispielweise ein Onlineshop-Betreiber, der gern mehr Daten erheben würde, als für die eigentliche Geschäftsabwicklung notwendig wäre, eine Art Angebot an seinen Kunden machen: Anreize, die den Kunden zu dieser Datenüberlassung bewegen, können etwa monetärer Natur sein. „Wenn du mir erlaubst, deine Daten zu nutzen, dann erhältst du von mir 10 Prozent Rabatt auf deine Einkäufe.“ Der Kunde hat nach wie vor selbst die Möglichkeit zu entscheiden, ob er der Verwendung der Daten einwilligt. Gleichzeitig wird aber ein Anreiz geschaffen, dies zu tun. Unter dem Dach der CDR verspricht sich das Unternehmen zugleich, die Daten vertrauensvoll zu behandeln. So entsteht eine Win-Win-Situation.

Corporate Digital Responsibility kann dabei unterstützen, dass Unternehmen ihre Interessen durchsetzen und gleichzeitig den Interessen der Kunden nachkommen. Welche Möglichkeiten sich mit der CDR noch bieten und wo Unternehmen anknüpfen können, zeigt die Publikation „Corporate Digital Responsibility“ der Begleitforschung des Technologieprogramms „Smart Data – Innovationen aus Daten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Sie gibt Aufschluss über zahlreiche Verfahren und Vorgehensweisen, die den verantwortungsvollen und transparenten Umgang mit Daten ermöglichen. Darüber hinaus soll die Publikation dazu beitragen, dass das Thema Corporate Digital Responsibility näher an Unternehmen herangebracht wird und der öffentliche Diskurs rund um das Thema des verantwortungsvollen Umgangs mit Daten an Fahrt gewinnt.

Über den Autor:

Sven Willrich ist Leiter der Fachgruppe Wirtschaftliche Potenziale & gesellschaftliche Akzeptanz der Smart Data-Begleitforschung und wissenschaftlicher Mitarbeiter am FZI Forschungszentrum Informatik.

Die Publikation “Corporate Digital Responsibility” finden Sie unter https://www.digitale-technologien.de/DT/Redaktion/DE/Downloads/Publikation/2018_02_smartdata_corporate_digital_responsibility.html

Revolution der Geschäftsmodelle

Die Digitalisierung der Wirtschaft verändert nicht nur Produktionsprozesse und Kommunikationskanäle, sondern revolutioniert auch Geschäftsmodelle. Alte Unternehmenskonzepte verschwinden, neue Geschäftsideen kommen auf und verändern ganze Branchen. Grundlage vieler neuer Geschäftsmodelle sind Plattformen, über die Smart Services – intelligente Dienstleistungen – angeboten werden. Nun ist es auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) an der Zeit, sich mit plattformbasierten Smart Services zu beschäftigen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Smart Services werden über Apps oder Internetseiten angeboten. Dabei handelt es sich meist um offene Plattformen. Das bedeutet, dass über die Apps und Websites die Angebote mehrerer Unternehmen miteinander kombiniert und ergänzt werden – teilweise sogar branchenübergreifend. Die Auswahl- und Kombinationsmöglichkeiten von Angeboten bieten dem Nutzer dann einen größeren Mehrwert, als es das Angebot eines einzelnen Unternehmens leisten kann. Demzufolge müssen Unternehmen zukünftig plattformbasierte Kooperationen eingehen und enger zusammenarbeiten, um umfassende Smart Services mit einem großen Nutzen für die Kunden kreieren zu können. Dieses Zusammenspiel von unterschiedlichen Unternehmen und Abnehmern über Plattformen wird dabei Plattformökonomie genannt. So können neue Märkte und Zielgruppen erschlossen werden, die ein Unternehmen allein nicht erreicht hätte.

Viele Unternehmen, die eine Plattform zur Verfügung stellen, bieten jedoch keine eigenen Produkte an, sondern arbeiten als Vermittler zwischen verschiedenen Anbietern und den Kunden. Ein Beispiel dafür ist Spotify – der weltweit größte Musikstreaming-Dienst. Spotify bietet eine Plattform, auf der diverse Musik-Labels die Songs ihrer Künstler vorstellen können. Den Spotify-Nutzern stehen dadurch rund 35 Millionen Songs zur Verfügung. Für jedes abgespielte Lied erhält der Künstler eine Vergütung. Damit hat Spotify ein neues Geschäftsmodell entwickelt, das den lokalen Verkauf von analogen Musikdatenträgern wie CDs abgelöst hat.

Offene Plattform mit diversen Möglichkeiten

Ein weiteres Beispiel ist Google Maps – eine Plattform, die mehr als eine digitale Landkarte ist und bereits bei vielen Autofahrern die klassischen Navigationsgeräte ersetzt hat. Google Maps ist eine offene Plattform, die diverse Möglichkeiten für verschiedenste Unternehmen eröffnen: Mittlerweile nutzen Entwickler die Landkarten als Grundlage für Computerspiele. Unternehmen mit einem Fuhrpark können ihre Routenplanung über Google Maps vornehmen. Und selbst lokale Geschäfte greifen auf die offene Plattform zurück, damit sich potenzielle Kunden bei einer virtuellen 360-Grad-Tour von zu Hause aus in den Verkaufsräumen umsehen können.

Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass erfolgreiche Plattformen keine geschlossenen Systeme sind, sondern offene Räume, die Kooperationen ermöglichen. Über Plattformen können Unternehmen, die vorher als Konkurrenten galten, zusammenarbeiten, Synergieeffekte nutzen und so neue Märkte für Smart Services erschließen. Doch wie können auch mittelständische Unternehmen innovative digitale Dienste entwickelt und anbieten, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben? Das Technologieprogramm „Smart Service Welt“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) beschäftigt sich mit genau dieser Frage. In 20 Projekten werden plattformbasierte Smart Services für verschiedene Branchen – darunter industrielle Produktion und Mobilität – entwickelt. Die Projekte sollen zu Best-Practice-Beispielen werden, die mittelständische Unternehmen mit den im Zuge des Technologieprogramms gesammelten Erfahrungen zu eigenen Smart Services inspirieren und motivieren.

Qualität geht über Schnelligkeit

In den Projekten und der Begleitforschung werden die Herausforderungen von Datenschutz und Datensicherheit im Rahmen von intelligenten Dienstleistungen genauso analysiert wie die Erfolgsfaktoren digitaler Plattformen. Zwar gibt es kein universelles Erfolgsrezept für die Umsetzung von plattformbasierten Smart Services, doch können sich KMU an einigen Kriterien orientieren, die für eine dauerhaft erfolgreiche Plattform von Bedeutung sind. Für den B2B-Bereich – den Geschäften zwischen Unternehmen – gilt beispielsweise, dass die angebotenen intelligenten Dienste eine besonders hohe Qualität und Zuverlässigkeit aufweisen müssen.

Laut der Studie „Eigenschaften und Erfolgsfaktoren digitaler Plattformen“ des Instituts für Innovation und Technik in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH im Auftrag des BMWi steht die Qualität der Produkte und Dienste über einem schnellen Wachstum. Daher wird KMU geraten, zu Beginn einen zielgerichteten („schlanken“) aber zuverlässig funktionierenden und qualitativ hochwertigen Smart Service anzubieten, der mittelfristig durch flexible Ergänzungen weiter wachsen wird. Dabei müssen mittelständische Unternehmen ihre aktuellen Geschäftsmodelle nicht gänzlich aufgeben: Bestehende Kompetenzen – insbesondere das vorhandene Domänenwissen – und Netzwerke sind eine wichtige Grundlage für erfolgreiche plattformbasierte Smart Services, die das Unternehmen damit wettbewerbsfähig halten.

Die Studie finden Sie unter https://www.digitale-technologien.de/DT/Redaktion/DE/Downloads/Publikation/autonomik-studie-digitale-plattformen.pdf?__blob=publicationFile&v=10

Über die Autoren
  • Dr. Sebastian v. Engelhardt (Institut für Innovation und Technik, Berlin) ist Volkswirt und bearbeitet Themen an der Schnittstelle von Innovations-, Institutionen- und Industrieökonomik mit einem Fokus auf die Digitalisierung der Wirtschaft.
  • Dr. Leo Wangler (Institut für Innovation und Technik, Berlin) ist Volkswirt mit Arbeitsschwerpunkten im Bereich der Innovationsökonomik und der allgemeinen Wirtschaftspolitik u. a. zu den Themen Gründungsgeschehen und Digitalisierung
  • Dr. Steffen Wischmann (Institut für Innovation und Technik, Berlin) ist Robotik-Experte mit Arbeitsschwerpunkten im Bereich Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Automatisierung und Arbeitsorganisation.

Alle drei Autoren sind Teil der Begleitforschung des Technologieprogramms „Smart Service Welt“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Augmented Intelligence als Turbo für KI

Augmented Intelligence ist mehr als künstliche Intelligenz (KI). Das Ziel dieser „erweiterten Intelligenz“ sind bessere menschliche Entscheidungen mit den Mitteln der KI.

Wer heute Passanten fragt, was KI für sie bedeutet, erhält die unterschiedlichsten Antworten. Das Spektrum reicht von selbstfahrenden Autos über Chatbots, Kaffee- und Teerobotern bis hin zu menschenleeren Fabriken, in denen Roboter schwere und monotone Arbeiten übernehmen. KI ist überall beteiligt und bringt meist Vorteile. Klar ist aber auch, dass KI nicht nur auf Zustimmung stößt. Immer wieder heißt es, dass maschinelle Intelligenz die menschliche Intelligenz verdrängt, Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren und Computer letztlich die Welt erobern. Vieles davon ist Science Fiction.

Unbestritten ist, dass sich mit KI Erstaunliches erreichen lässt: Computer haben die größten Schachspieler der Welt besiegt. Chatbots verstehen menschliche Sprache immer besser. E-Commerce-Sites analysieren aufgrund vergangener Käufe und der besuchten Websites die Interessen eines Kunden und liefern Produktempfehlungen.

Dr. Dorian Selz kommentiert für TREND REPORT in monatlichen Beiträgen die aktuellen Entwicklungen rund um „künstliche Intelligenz“.

Dr. Dorian Selz, CEO und Mitgründer von Squirro, kommentiert für TREND REPORT in monatlichen Beiträgen die aktuellen Entwicklungen rund um „künstliche Intelligenz“.

Die Kombination aus immer preiswerterer Rechenleistung und Fortschritten bei KI-Technologien ermöglicht es, noch leistungsfähigere Algorithmen in die Realität umzusetzen. Computer können zweifelsohne Muster und Trends in riesigen Datenmengen erkennen. In sehr komplexen Anwendungsszenarien mit vagen Zielen und diffuser Datenlage aber kann künstliche Intelligenz an Grenzen stoßen.

Das Entstehen der erweiterten Intelligenz

In solchen Situationen ist „erweiterte Intelligenz“ gefragt, die als Synthese aus zwei Welten auf künstlicher Intelligenz aufbaut und diese um menschliche Expertise erweitert. Bei der erweiterten Intelligenz arbeiten Menschen und Maschinen zusammen. Diese Kooperation verbessert die menschliche Entscheidungsfindung. Sie adressiert komplexe Situationen im Unternehmen und liefert Einsichten sowie begründete Empfehlungen. Einige mögliche Anwendungsszenarien:

  • 360-Grad-Sicht: Leistungsstarke Augmented-Intelligence-Plattformen analysieren strukturierte und unstrukturierte interne und externe Daten und liefern eine vollständige 360-Grad-Sicht auf jeden einzelnen Kunden. Kontextbezogene Informationen stellen Mitarbeitern Daten für bessere Entscheidungen bereit. Mit einer kognitiven und kontextbezogenen Suche über alle Daten hinweg finden sie schneller die Infos, die sie suchen.
  • Lead-Generierung: Ein vielversprechendes Einsatzgebiet für erweiterte Intelligenz ist die Neukunden-Gewinnung. Durch die Analyse von Wettbewerbern und Märkten zeigen sich Möglichkeiten für eine effizientere und zielgenauere Ansprache von Interessenten. Ausgestattet mit diesen Infos sind Vertriebsmitarbeiter in der Lage, das Maximum an Potenzial bei der Lead-Generierung auszuschöpfen.
  • Die nächstbeste Aktion: Erweiterte Intelligenz identifiziert die Katalysatoren, die den Kontakt mit einem Interessenten oder Kunden auslösen könnten, und zeigt Wege für die beste Vorgehensweise. Sie kann mögliche Geschäftschancen identifizieren, deren Erfolgsaussichten einschätzen und liefert auf dieser Basis Vorschläge für die nächstbeste Aktion.

Erweiterte Intelligenz wird zum Turbo für KI und kann Unternehmen deutlich voranbringen. Durch den jeweils passenden Mix aus KI und menschlicher Intelligenz gewinnen Firmen tiefgreifende und umfassende Kunden- und Markteinblicke und verbessern ihre Reaktionsfähigkeit. Mit der Kombination aus Mensch und Maschine sind Unternehmen in der Lage, die Kommunikation und Beziehungen zu ihren Kunden auf eine völlig neue Basis zu stellen.

Multi-Cloud erfordert ein Umdenken bei der Planung von IT-Budgets

Von Markus Schäfer, Product Manager Cloud & Mobile bei Matrix42

Der Multi-Cloud-Ansatz setzt sich zunehmend durch. Der Weg in die Multi-Cloud muss jedoch begleitet werden von einem Umdenken bei der Planung von IT-Budgets. Andernfalls können die Vorteile der Multi-Cloud nicht optimal ausgeschöpft werden.

Bis 2019 wird der Anteil der Unternehmen, die einen Multi-Cloud-Ansatz verfolgen, auf 70 Prozent steigen – prognostiziert die Gartner Studie „Market Trends: Multi-Cloud Usage Will Drive Cloud Management Platform Growth“. Hauptgrund für diese Entwicklung ist die höhere Flexibilität, die die Multi-Cloud bietet. Sie eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, sich für die jeweils optimale Lösung zu entscheiden. Denn es gibt keine Cloud-Lösung, die sich für alle Anforderungen eines Unternehmens eignet. In der Multi-Cloud können mehrere Cloud-Dienste in einer gemeinsamen Cloud zusammengefasst werden. Kombinierbar sind sowohl mehrere öffentliche Cloud-Lösungen als auch eine Private Cloud mit Public-Cloud-Modellen. Dennoch erscheint dem Anwender die Kombination aus mehreren Cloud-Diensten und –Plattformen wie eine einzige große Cloud.

Die Flexibilität der IT ist unverzichtbar für Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle und -prozesse digitalisieren. Denn von der IT wird erwartet, dass sie den Wandel agil, flexibel und kosteneffizient mitgestaltet. Dazu gehört, dass sie in der Lage ist, rasch auf Änderungen zu reagieren, Services bei Bedarf flexibel skalieren zu können, Innovationen zu unterstützen, Unternehmensprozesse zu optimieren und dafür zu sorgen, dass die Anforderungen in den Bereichen Sicherheit, Compliance und Datenschutz erfüllt sind.

Herausforderung: Budget-Flexibilität

Neben den zahlreichen organisatorischen und technischen Herausforderungen, die mit der Umsetzung eines Multi-Cloud-Ansatzes einhergehen, ist das Budget-Modell ein nicht zu unterschätzender Hemmschuh in vielen Unternehmen. Traditionellerweise wird das IT-Budget für Investitionen (Capex) und operative Ausgaben (Opex) geplant. In der Vergangenheit war stets eine Erhöhung der Investitionskosten notwendig, wenn Veränderungen in der IT anstanden. Die IT-Ausstattung, z. B. Server und Software, wurde gekauft, die Kosten dafür über Jahre hinweg abgeschrieben. Dagegen wurde das Budget für die Betriebskosten zumeist gering gehalten, wenn nicht sogar jährlich gekürzt. In der Cloud-Welt ändert sich das grundlegend. Denn Cloud-Kosten sind Opex-Kosten.

Wechsel der Budget-Modelle

Während sich die IT-Abteilungen den Anforderungen der Digitalisierung anpassen, wurden die Budget-Modelle in den meisten Unternehmen bislang noch nicht überarbeitet. Strategische Modernisierung benötigt aber flexible Budgets und einen Shift hin zu mehr Opex. Für viele IT-Verantwortliche stellt dies einen Drahtseilakt dar. Denn eine Verringerung des Investitionsbudgets soll nicht mit einer Kürzung des Gesamtbudgets einhergehen. Ziel ist es vielmehr, eine kosteneffizientere IT zu schaffen, ohne dass regelmäßig umfangreiche Investitionen in Capex zur Aktualisierung von Tools und Systemen erforderlich sind. Nur mit einem ausreichenden Opex-Budget kann die IT die Erwartungen an sie auch hinreichend erfüllen.

Step-by-step und gut orchestriert

Kein Unternehmen wird sein Budget-Modell von heute auf morgen komplett umkrempeln. Gelingen kann der Wechsel des Budgetansatzes dennoch, wenn z. B. Jahr für Jahr ein bestimmter Prozentsatz des Capex-Budgets dem Opex-Budget hinzugefügt wird. Notwendig sind aber eine gute Planung und eine umfassende Orchestrierung der Multi-Cloud. Denn mit der Budget-Bereitstellung und –flexibilisierung geht logischerweise auch weiterhin die Erwartung einher, dass dieses Budget effizient von der IT eingesetzt wird. Das heißt, die Verantwortlichen müssen auch die Nachteile der Multi-Cloud im Griff haben:

  • Steigende Komplexität und höherer Verwaltungsaufwand durch die höhere Anzahl an Anbietern
  • Höhere Fehleranfälligkeit durch die steigende Anzahl an Schnittstellen
  • Kein einheitlicher Datenschutz- und Sicherheitsansatz, weil die verschiedenen Anbieter in der Regel unterschiedliche Konzepte anwenden
  • Schwierigkeiten bei der Einhaltung von Lizenzbestimmungen, da verschiedene Anbieter unterschiedliche Lizenzmodelle haben

Unterstützung durch Multi-Cloud-Experten

Um den Dschungel aus Lösungen, Lizenzmodellen und Sicherheitskonzepten erfolgreich managen zu können, ist eine 360-Grad-Sicht auf die Multi-Cloud notwendig. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich daher für Anbieter wie Matrix42, die mehrere aufeinander abgestimmte Lösungen anbieten und gleichzeitig die Möglichkeit eröffnen, andere Cloud-Lösungen sowie die Private Cloud einzubinden und die volle Kontrolle über das gesamte System zu gewährleisten.

Die Multi-Cloud eröffnet viele Möglichkeiten, bringt aber auch zahlreiche Herausforderungen mit sich. Professionelle Beratung und Begleitung hilft, die Vorteile der Multi-Cloud optimal ausschöpfen zu können.

Weitere Informationen unter:
www.matrix42.com

Bildquelle / Lizenz: Matrix 42 AG

Transparente und zentrale User-Administration: Verbesserung der Datenqualität

Schluss mit dem aufwendigen Management einer in die Jahre gekommenen Netzwerkinfrastruktur: Seit 2017 betreiben die IT-Experten der Software AG intern eine moderne DDI-Lösung (DNS-DHCP-IPAM) von EfficientIP. Schon jetzt sticht eine Verbesserung der Datenqualität als eine der wesentlichen Optimierungen im Workflow hervor. Doch damit nicht genug: Für das laufende Jahr 2018 ist eine Erweiterung geplant.

Die Software AG unterstützt die digitale Transformation von Unternehmen. Mit der Digital Business Platform der Software AG können Unternehmen besser mit Kunden interagieren, ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln und neue Marktpotenziale erschließen. Im Bereich Internet der Dinge (IoT) bietet die Software AG ihren Kunden führende Lösungen zur Integration, Vernetzung und zum Management von IoT-Komponenten sowie zur Analyse von Daten und zur Vorhersage von zukünftigen Ereignissen auf Basis künstlicher Intelligenz. Die Digital Business Platform basiert auf Technologieführerschaft und jahrzehntelanger Expertise bei Softwareentwicklung und IT. Die Software AG beschäftigt über 4.500 Mitarbeiter, ist in 70 Ländern aktiv und erzielte 2017 einen Umsatz von 879 Millionen Euro.

Eine moderne Lösung für nachvollziehbare Prozesse

Um die heterogene DNS- und DHCP-Lanschaft des Unternehmens zu modernisieren und IPv6 als Datenübertragunsverfahren einzuführen, wurde EfficientIP ins Boot geholt. Ein neues System sollte implementiert werden, an das im Wesentlichen drei Hauptanforderungen gestellt wurden: Zum einen wünschten sich die Entscheider Massendeployment-Templates, um die Einstellungen der heterogenen Landschaft unabhängig vom System zentral pflegen zu können. Ein weiterer Wunsch galt dem Aspekt globale Sichtbarkeit. Um im weltweiten Netzwerk den Überblick über die Aktivitäten an jeglichen Standorten zu behalten, mussten die erforderlichen Informationen zuvor immer aus dem jeweiligen System vor Ort geholt werden. Künftig sollte ein neues Management-System den Verantwortlichen die Option bieten, alles korreliert und von zentraler Stelle aus einsehen zu können.

Der dritte wichtige Punkt auf der Wunschliste betraf das Thema User-Verwaltung. Die Verantwortung für den DNS-Bereich im Unternehmen sollte von weltweit nur einem Experten-Team auf jeweils größere Gruppen mit klaren Kompetenzen für die Netzwerke in festgelegten Regionen wie Asien, USA und Europa ausgedehnt werden. Zudem sollten die IT-Administratoren in die Lage versetzt werden, auftretende Unregelmäßigkeiten im System lückenlos und unverzüglich nachvollziehen zu können. Dazu galt es, ihnen die umfassende Kontrolle über das Management-System und die User zu gewähren.

EfficientIP hat bei der Modernisierung im Rahmen von DNS und DHCP die Software AG entscheidend unterstützt.

„Wir haben uns für das DNS-Management von EfficientIP entschieden, da es sich aufgrund seiner internen Logik bestens an unsere Anforderungen anpassen lässt“, kommentiert Timo Schilling, Network Architect bei der Software AG, der die Funktion des Projektleiters übernahm. „Darüber hinaus erwies sich die Flexibilität des Lösungspakets als ideal für die Struktur in unserem Anwenderkreis.“ Bei EfficientIP ist der Host beziehungsweise der Ressource Record eine feststehende Einheit, die innerhalb des Systems bewegt werden kann, während bei der Konkurrenz die IP-Adresse den feststehenden Wert bildet. Außerdem sind die Anwender nicht an eine Plattform von EfficientIP gebunden, sondern können Betriebssysteme wie Microsoft und Linux nutzen. „Das macht die Lösung besonders interessant für kleine Standorte mit wenigen Mitarbeitern, wie wir sie vielerorts betreiben“, so Schilling.

Mit strategischem Weitblick zur optimalen DDI-Landschaft

Seit 2017 setzt die Software AG die Lösung von EfficientIP in ihrer eigenen IT ein – der DHCP-Service von EfficientIP kommt an Standorten mit dem SOLIDServerTM zum Einsatz. Die Server betreiben eine interne Domain, in die alles eingetragen wird, was intern aufgelöst werden muss. Ein wichtiger Anwendungszweck besteht darin, die Switch-Infrastruktur zu überwachen. Um DNS-Einträge auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, können die entsprechenden Informationen am Switch-Port eingesehen werden. Für das Jahr 2018 ist geplant, auch an größeren Standorten EfficientIP in einer Star Failover Architektur zu nutzen, um eine Lösung für das Redundanz-Konzept zu etablieren. „Hintergrund der Einführung war die Konsolidierung der DNS-DHCP-Landschaft als eigenständiges System auf Basis des stabilsten IP-Adressmanagements (IPAM) mit dem größeren Ziel, IPv6 einzuführen“, erklärt Timo Schilling. „Um eine einheitliche Operationsbasis zu schaffen, musste zunächst die interne DHCP-Lösung und die selbstgeschriebene Dokumentation der Netze konsequent abgelöst werden – und das ist auch gelungen.“

Bereits vor der Einführung waren die Systeme nahezu vollständig virtuell. Inzwischen basieren auch die SOLIDServerTM auf einer virtuellen Infrastruktur mit Ausnahme eines einzigen physikalischen Systems. „Virtuelle Systeme machen sich vor allem an kleinen Standorten mit wenigen Büros und Usern bezahlt, wohingegen Hardware-Systeme in den großen Rechenzentren von Relevanz sind“, erläutert Andrea Graeber, Senior Manager Network & Global Infrastructure Services bei der Software AG. Um die Lösung aus einer Hand abzurunden, hat die Software AG den Provider Maintenance Service direkt miteingekauft – mit gutem Ergebnis, sagt Graeber: „Bis heute hat sich die Einführung bewährt und im Fall kritischer Fragen haben wir einen eigenen Ansprechpartner bei EfficientIP.“

Aus heutiger Sicht ist als Hauptnutzen der Implementierung vor allem das zentrale Management von DNS, DHCP und IP-Adressen hervorzuheben. Die IT der Software AG kann von einem Standort aus viele Systeme intern verwalten und monitoren. Zusätzlich sind die Experten in der Lage, den Usern die regionalen Rechte zu gewähren, die sie benötigen. Darüber hinaus punktet das System mit hoher Visibilität. Mitarbeiter, die das System neu bedienen, müssen sich nicht eigens mit DNS auskennen. Ein Zukunftsthema ist die umfassende Reporting-Funktionalität, die bislang noch nicht verwendet wurde, aber künftig einen hohen Zusatznutzen entfalten soll. „Bereits vor einigen Jahren haben wir damit begonnen, eine IPv6-Testumgebung aufzubauen, die aber vom Rest des Unternehmensnetzes getrennt war“, erklärt Andrea Graeber. „Nachdem wir es konsolidiert haben, läuft dieses jetzt über die EfficientIP-Plattform – wie sich gezeigt hat, eine sinnvolle Investition und echter Meilenstein zur Verbesserung der Datenqualität.“

Weitere Informationen unter:
http://www.efficientip.com/de/

RPA 2.0

Wie Artificial Intelligence (AI) dabei hilft, Prozesse effektiv zu optimieren, erläutert Darius Heisig, General Manager EMEA von Kryon Systems, im Interview mit der TREND-REPORT-Redaktion.

 

Herr Heisig, was müssen Unternehmer beachten, die RPA-Lösungen erfolgreich implementieren wollen?

RPA dient vor allem der Effizienzsteigerung einzelner Prozesse. Zunächst muss allerdings analysiert werden, welche Prozesse am ehesten automatisiert werden sollten. In der Praxis heißt das in der Regel, dass durch Mitarbeiterbefragungen versucht wird zu ermitteln, welche Prozesse sich hier auf Grund verschiedener Kriterien am besten eignen.

Erst wenn das geglückt ist, kann die Auseinandersetzung mit der eigentlichen RPA Implementierung beginnen. Hier gilt es zu klären, wie RPA in die gesamte Unternehmensinfrastruktur integriert wird. Security, Audit-Features, IT-Integration, welche Mitarbeiter sind miteinzubeziehen – all dies sind nur Beispiele für viele Aspekte, die für den Aufbau und die Organisation von RPA in Unternehmen wichtig sind.

RPA ist eine agile Methode – das bedeutet im klassischen, programmiertechnischen Sinne „Sprint und Run“, um schnelle Ergebnisse zu erzielen und dann schrittweise das Ganze zu verbessern. Konkret starten RPA Kunden also direkt mit den „Low hanging Fruits“ – also bekannte, nicht sehr variantenreiche Prozesse, die strukturiert sind und einen Mehrwert für das Unternehmen stiften.

Mein Vorschlag also: „think big – start small“ ¬– mit definierten und strukturierten Prozessen starten, mit den Projekten wachsen, Erfahrung sammeln und dann agil voranschreiten.

 

Wie helfen Sie Unternehmen dabei, die richtigen Prozesse zu finden?

Durch die Integration von AI: Unsere jüngst um Kryon Process Discovery erweiterte Lösung kann Prozesse erkennen, die auf dem Rechner ausgeführt werden. Konkret bedeutet dies, dass wir unsere Software auf verschiedenen Rechnern der Mitarbeiter installieren. Dort ermittelt sie dann zum Beispiel wiederkehrende Prozesse innerhalb von acht Stunden an fünf Tagen in der Woche.

Diese Prozesse werden analysiert und Businessprozesse herausgefiltert. Noises – also alles, was sonst passiert, kurze private Tätigkeiten bzw. nicht relevante Applikationen und damit verbundene Klicks – werden dabei nicht erfasst. Im nächsten Schritt erkennen wir automatisiert, wie viele Mitarbeiter welche Prozesse wie häufig in wie vielen Varianten ausführen und wie lange so ein Prozess dauert. Kurzum: Es wird geprüft, wie geeignet Prozesse für die Automatisierung sind.

Unternehmensverantwortliche wie beispielsweise COOs erhalten zudem einen transparenten, also evidenzbasierten Blick auf die tatsächlich ablaufenden Prozesse und wir können unseren Kunden optimale Vorschläge unterbreiten. Mit der erfolgten Aufzeichnung der Prozesse liegen dann sogar schon die fertigen Workflows in unserer RPA-Lösung vor.

Das Besondere ist also, dass die Prozesse nicht nur automatisiert analysiert werden, sondern dass gleichzeitig der Mitarbeiter allein durch seine tägliche Arbeit einen Workflow und einen Robot erstellt und ihn trainiert. So wird eine richtige Factory für Process Automation aufgebaut. Und diese Verbindung von Artificial Intelligence und Robotics, das ist für mich RPA 2.0.

 

Welche Innovationen sind auf Basis der RPA-Technologien in Zukunft denkbar?

Stand jetzt sind wir mittels AI in der Lage, Prozesse zu erkennen und zu optimieren. Prozesse ändern sich jedoch stetig, beispielsweise weil neue Technologien eingeführt werden oder weil neue Produkte und Regularien Änderungen erfordern.

Es gilt also zu erkennen, wann Prozesse sich ändern und diese dementsprechend mit RPA anzupassen. In Kürze wird es sicherlich möglich sein, dass diesbezügliche Analysen kontinuierlich durchgeführt werden. Wir nennen das Continuous Process Optimisation (CPO). Idealerweise geschieht die Anpassung dann nicht erst nachdem die Änderung schon stattgefunden hat.

„Die Verbindung von Artificial Intelligence und Robotics, das ist für mich RPA 2.0“ erläutert, Darius Heisig.

Eine AI könnte, schon bevor Änderungen eingeführt werden, proaktiv einen Vorschlag machen, wie Prozesse in der neuen Umgebung besser automatisiert werden können – quasi ein RPA 2.0 im Sinne einer „automatisierten Automatisierung“.

 

Wie entwickelt sich Ihr Marktumfeld?

Der Markt wächst unglaublich schnell. Ich bin seit 29 Jahren in der IT-Branche und habe noch nie ein Thema sich so schnell verändern und wachsen sehen. Ende November erst war ich auf einer Konferenz in London. Dort hatten von einem Teilnehmerkreis von 60 Personen weniger als 20% RPA in Produktion. Im März hatten auf einer Veranstaltung in Wien schon 70% mindestens ein Bot in Produktion. Gerade neue Ideen werden unglaublich schnell adaptiert, Process Discovery ist dabei der nächste Schritt.

 

Herr Heisig, vielen Dank für das Gespräch.

 

 

www.kryonsystems.com

 

 

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Wachstum durch Künstliche Intelligenz

Vernetzte Wirtschaft: gemeinsam innovativer und erfolgreicher

Wenn die vernetzte Gesellschaft thematisiert wird, darf die Wirtschaft als vitaler Teil der Betrachtungen nicht vergessen werden. Doch was bedeutet „Vernetzung der Wirtschaft“ konkret? Der hier zu beobachtende Paradigmenwechsel der vergangenen Jahre ist eine der stillen, aber bedeutsamen Umwälzungen: Nicht nur „Networking“ und miteinander sprechen ist inzwischen ein allgegenwärtiges Thema, sondern das miteinander Arbeiten im Clusterverbund ist zum Erfolgskonzept für ganze Regionen geworden – branchenübergreifend Innovation schaffen lautet die Devise.

Vernetzung ist Erfolgsfaktor

Die „vernetzte Gesellschaft“ ist in ihren Ausprägungen ebenso vielschichtig wie vielseitig. Und sie ist prägender Bestandteil von Erfolg: Erst die Kooperation ermöglicht ein Funktionieren von gesellschaftlichen Systemen, sei es das gemeinsame Organisieren eines Straßenfestes in der Nachbarschaft, die gemeinsame Planung einer Gartenanlage, das gemeinsame Erledigen von Schulaufgaben oder das Zusammenspiel im Mannschaftssport. Gemeinsam erzielt man schneller größere Erfolge als im Alleingang, so die dahinter stehende Erkenntnis.

Kooperation mit Argwohn

Für Wirtschaftseinheiten galt dieser Ansatz über lange Zeit erstaunlicherweise nicht: Die Kooperation mit anderen Unternehmen wurde oft genug gescheut – immer mit der Befürchtung, dass ein Partner außerhalb des eigenen Unternehmens ein potenzieller Konkurrent ist, wenn er erst einmal weiß, wie man selbst arbeitet.
Der Gedanke der Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg ist in der Wirtschaftsgeschichte eher zaghaft gesprossen: Mit dem Aufkommen der ersten Joint Ventures wurden zum Beispiel in den späten 1920-er und frühen 1930-er Jahren gemeinsame Aktivitäten zwischen amerikanischen und europäischen Unternehmen ermöglicht. Die Kooperation im Joint Venture ist jedoch meist Ergebnis der aktiven und eher mühsamen Suche nach Partnern: Voraussetzung ist immer ein konkreter Plan eines der Unternehmen, zu dem selbst ein passender Partner gesucht werden muss – eine bisweilen mühsame und fruchtlose Anstrengung.

Vernetzung ist Umsatzbooster

Das änderte sich erst seit Mitte der 1990-er Jahre: Seit dieser Zeit wird in und auch außerhalb Deutschland die Vernetzung von Unternehmen zum Zweck der Clusterbildung aktiv gefördert. Denn der Nutzen dieser Vernetzung liegt messbar auf der Hand: So belegte die Europäische Benchmarkingstudie aus dem EU-Projekt „IMP³rove“, dass stark vernetzte Unternehmen rund 25 Prozent ihres Umsatzes aus Produkt- und Dienstleistungsinnovationen beziehen können, die jünger als drei Jahre sind. Bei weniger stark vernetzten Unternehmen sind es gerade einmal zehn Prozent.
Noch deutlicher wird das Potenzial starker Vernetzung im Umsatzzuwachs: Stark vernetzte Unternehmen schafften laut dieser Studie in vier Jahren einen durchschnittlichen Zuwachs von 7,1 Prozent, während es weniger stark Vernetzte auf gerade einmal 3,2 Prozent und damit zu deutlich weniger Wachstum brachten.

Beispiel Schwarzwald-Baar-Heuberg

Thomas Wolf ist unter anderem Geschäftsführer des Technologieverbundes TechnologyMountains e.V.

Wachstum und Innovation sind demnach Aspekte, die durch die Vernetzung von Unternehmen markant begünstigt werden. Diese Erkenntnis hat auch die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg im Jahr 2005 dazu bewogen, etwas zu unternehmen. Denn die wirtschaftliche Lage war in jener Zeit in der Region zwischen Stuttgart und Bodensee nur teilweise gut: Die drei zur IHK gehörenden Landkreise waren in ihrer Wirtschaftsleistung höchst unterschiedlich, vor allem der Schwarzwald-Baar-Kreis (Villingen-Schwenningen) lag im Landesvergleich unter dem Durchschnitt und wies eine leicht rückläufige Wirtschaftsleistung auf – Nachholbedarf in der strukturellen Entwicklung für mehr Innovationskraft war die Ursache hierfür.

In den ebenfalls zur IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg gehörenden Landkreisen Rottweil und Tuttlingen sah die Lage besser aus: Mit überdurchschnittlichem Wachstum profitierten diese von den dort traditionell starken und zahlenmäßig stark vertretenen Branchen Zerspanungs- und Medizintechnik.

Auch auf Anfragen hin legte die IHK seinerzeit gemeinsam mit 23 Unternehmen und Institutionen das „MicroMountains Network e.V.“ auf: Ziel dieser ersten Clusterintiative war die Schaffung von Impulsen für die Wirtschaft durch die Ermöglichung von Technologietransfer, von Hightech-Gründungen und durch die Stärkung bei der Fachkräftegewinnung. Die Gründungsmitglieder rekrutierten sich aus den Branchen Medizin-, Mikrosystem-, Kunststoff-, Elektro- sowie Informations- und Messtechnik, vereinten also eine durchaus heterogene Unternehmenslandschaft unter der Geschäftsführung der IHK.

Verhaltener Einstieg

Diese erste Clusterinitiative in der Region hatte aber mit einem grundlegenden Konstruktionsfehler zu kämpfen: So gelang es nicht im gewünschten Ausmaß, Synergien oder sogar dauerhafte Kooperationen zwischen den Beteiligten zu initiieren, schlicht weil die IHK als Mittler bei der Suche nach Kooperationspartnern nicht auf dem Radar der Unternehmen erschien. Zwar wurde mit gewissem Erfolg für technische Berufe geworben und einige Hightech-Gründungen angeschoben, doch das Zusammenbringen von Unternehmen für gemeinsame Projekte blieb hinter den Erwartungen zurück.
So fand dann auch eine eher verhaltene Mitgliederentwicklung statt – bis 2012, also sieben Jahre nach der Gründung, waren erst 17 weitere Mitglieder zum MicroMountains Network dazu gestoßen. Problematisch war auch der Ansatz, Dienstleistungsangebote aus der Führung der Clusterinitiative heraus zu entwickeln, ohne einen Bedarf dafür in den Reihen der Mitglieder identifiziert zu haben. Die Folge war eine geringe Akzeptanz dieser Angebote. Schließlich mangelte es der Clusterinitiative auch an den notwendigen Mitteln, um tatsächlich Effekte erzielen zu können – es war schlicht kein Geschäftsmodell vorhanden, das für tragfähige Umsätze gesorgt hätte.

Durchstarten mit klarem Ansatz

Einen grundlegenden Wandel schaffte das noch eher kleine MicroMountains Network mit der Erkenntnis, dass es etwas mehr braucht als lediglich den Willen, Vernetzung von Unternehmen voranzutreiben: Denn erfolgreich vernetzt zu sein heißt nicht nur, mit anderen Unternehmen vernetzt zu sein – es bedeutet auch, mit anderen Technologien und Branchen vernetzt zu sein. Kernkompetenz einer Clusterinitiative ist das Zusammenführen von unterschiedlichen Branchen unter einem Dach mit dem Ziel, Kommunikation über die Branchengrenzen hinweg zu fördern – die Idee des „Cross-Clustering“ bildet auch die Erfolgsformel, aus der heraus sich das „MicroMountains Network“ zur Cross-Cluster-Initiative „TechnologyMountains“ verwandelt hat.

Die drei im Ursprungscluster enthaltenen Hauptkompetenzfelder wurden jeweils einer eigenen Organisation zugeordnet, die TechnologyMountains angehört: Für die Medizintechnik bildete sich das neue Cluster MedicalMountains, für die Mikrotechnik steht im Verbund nun die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. und bei der Kunststofftechnik ist das Kunststoff-Institut Südwest die zentrale Anlaufstelle. Durch die Vernetzung dieser drei Spartenorganisationen in der Cross-Clusterinitiative TechnologyMountains entstehen gleich mehrere Nutzen für die Wirtschaft: So ist TechnologyMountains für die genannten Gebiete immer der geeignete Ansprechpartner – Unternehmen auf der Suche nach einem Projektpartner finden bei der Clusterinitiative immer einen Ansprechpartner, der sie an die richtige Stelle innerhalb des Mitgliederkreises lotsen kann. Und dieser Kreis ist seit der Neuausrichtung der Clusterinitiative rasant gewachsen: Seit 2012 stehen mit mehr als 280 Mitgliedern gut siebenmal so viele Unternehmen und Institutionen auf der Mitgliederliste.

Dieser Erfolg hängt unter anderem mit der konsequenten „bottom-up-Strategie“ bei der Entwicklung von Dienstleistungen zusammen: Nur was tatsächlich im Alltag praktischer Bedarf ist, wird auch als Service in Form von Weiterbildungen, Informationsveranstaltungen und anderen Formaten angeboten – und das zu marktfähigen Preisen, die es den Clustern erlauben, unabhängig von einer staatlichen Förderung zu arbeiten.

Technische Antworten auf viele Herausforderungen

Der Boom der Cross-Clusterinitiative mit ihren drei Kernclustern begründet sich aber auch in der zunehmenden technologischen Konvergenz, deren Fragestellungen durch die Branchen-übergreifenden Kooperationen über die ganze vertretene technische Breite in immer mehr Entwicklungsprojekten schnell und praxisgerecht beantwortet werden können.
Gelungene Beispiele solcher Projekte finden sich etliche. So entstand zum Beispiel im Verbundprojekt Hycoplast eine hybride Kunststoffbeschichtung, die in der Medizintechnik dazu beiträgt, Displays fugenlos in Geräte integrieren zu können, um sie dadurch hygienisch einwandfrei zu machen. Mitgewirkt hatten an dieser Beschichtung aus einem kratzfesten Lack und einer anorganischen Schicht zwei Unternehmen und zwei Institute aus Kunststofftechnik und Medizintechnik. Eine Kooperation aus Medizin- und Mikrotechnik brachte die Innovation „TrAntMed“ hervor: Mit Hilfe von Transponder-Antennen auf Keramikbasis und eines Erfassungssystems mit neuartiger Signalverarbeitung soll künftig der Status chirurgischer Instrumente leicht erfasst werden können. Damit lässt sich etwa ganz einfach die Frage beantworten, ob ein Instrument bereits sterilisiert wurde, ob es sich um ein Originalinstrument handelt oder ob vom Patienten nach einem Eingriff alle Instrumente entfernt worden sind.

Ein Verbundprojekt über die Bereiche Medizin-, Mikro- und Kunststofftechnik hinweg beschäftigt sich unter dem Titel „CleanMed“ mit der markanten Niveausteigerung technischer Sauberkeit, Reinigungsfähigkeit, Sterilisierbarkeit und sauberer Handhabung. An dieser Aufgabe, die sich mit dem kompletten Lebenszyklus von Produkten beschäftigt, beteiligen sich neben den drei Kernclustern sowohl Entwicklungsdienstleister als auch Hersteller von Reinigungsanlagen und Reinigungsmitteln. Zudem werden Dienstleister für Reinigungsverfahren beteiligt.

Erst Vernetzung macht’s möglich

Ein solches Mammutprojekt zugunsten des technischen Fortschritts in der Medizin wäre für ein Unternehmen alleine nicht zu bewältigen – wegen fehlenden Know-hows aus unterschiedlichsten Sparten, wegen fehlender Expertise in Nischenbereichen und aufgrund der immensen Kosten. All diese Punkte verteilen sich bei solchen Entwicklungsprojekt jedoch auf die unterschiedlichsten Schultern – Vernetzung mit großer Innovation und vielseitigem Erkenntnisgewinn, die dazu führt, dass alle Beteiligten profitieren.

Weitere Informationen unter:
www.technologymountains.de

Über den Autor:
  • Thomas Wolf (Jahrgang 1977, Diplom-Informatiker)
  • Mitglied der Geschäftsleitung und Geschäftsbereichsleiter „Innovation | Energie | Umwelt | International | Unternehmensförderung“ der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
  • Geschäftsführer des Technologieverbundes TechnologyMountains e.V.
  • Regionaler Cluster Kontakt (RCK) des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Enterprise Filesharing – Sicherheit als oberste Priorität

Gastbeitrag
Der Trend Enterprise Filesharing-Lösungen: Sicherheit sollte oberste Priorität haben

Im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung setzen Unternehmen vermehrt auf Softwarelösungen, die es Mitarbeitern erlauben, effizient und unkompliziert Daten auszutauschen. Eine Entscheidung, die vor allem die betriebsinterne Kollaboration, aber auch die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern unterstützt.

Besonders in Fällen, in denen Mitarbeiter auf mehrere Standorte verteilt sind und in Zeiten flexibler Arbeitszeitmodelle vereinfacht eine Dateiaustauschlösung die Zusammenarbeit erheblich. Eine durchgängige Datenbasis für alle Beteiligten sorgt nachweislich für eine effizientere Zusammenarbeit aller Projektmitarbeiter.

Darüber hinaus lässt sich durch die Anschaffung einer entsprechenden Lösung auch die unternehmensinterne IT-Infrastruktur nachhaltig modernisieren – denn sie löst als Datenaustauschsystem nicht nur private Cloudspeicher sowie USB-Sticks ab, sondern ersetzt auch veraltete Filesysteme.

War der Versand von größeren Datenmengen in früheren Zeiten oft problematisch, weil physische Begrenzungen in Mailservern für Reglementierungen sorgten, können nun Dateien sicher verschlüsselt, z. B. als Downloadlink, völlig problemlos übermittelt werden.

Datensilos erschweren Erfüllung der DSGVO

Auch nach Inkrafttreten der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung finden sich in vielen Unternehmen sogenannte Datensilos, in denen Daten an den verschiedensten Stellen mehrfach gespeichert werden. Solange diese existieren, kann man den Anforderungen der EU-DSGVO, die nicht nur ein Auskunftsrecht, sondern u. a. auch ein Recht auf Löschung von sensiblen Personendaten beinhaltet, nur schlecht gerecht werden.

Durch den Einsatz eines zentralen Datenspeichers wie z. B. einer Filesharing-Lösung können diese Datensilos aufgelöst werden, indem sich Daten einfach zentral speichern lassen. Via einer universell einsetzbaren API können relativ einfach weitere Programme angebunden werden, die ebenfalls auf diese Daten zugreifen müssen. Das verhindert eine Mehrfachspeicherung von Daten und gewährleistet eine sichere Datenkommunikation der Systeme untereinander – ohne die Ressourcen unnötig zu belasten.

Privacy by Design, Privacy by Default

Eine vorausschauende Lösung sollte außerdem nach dem Grundsatz Privacy by Design entwickelt worden sein. Das bedeutet, dass der Datenschutz bereits bei der Erarbeitung eines Datenverarbeitungsvorgangs technisch integriert wurde. Die Verschlüsselung sollte also so einfach integriert sein, dass sich der Anwender bei der Verwendung der Datenaustauschlösung keine Gedanken mehr machen muss, was er genau beim Speichern oder Bearbeiten von Daten beachten muss.

Privacy by Default hingegen besagt, dass bereits die Werkseinstellungen datenschutzfreundlich gestaltet sind. Nach diesem Grundgedanken sollen insbesondere die Nutzer geschützt werden, die weniger technikaffin sind und z.B. dadurch nicht geneigt sind, die datenschutzrechtlichen Einstellungen ihren Wünschen entsprechend anzupassen.

Sicherheit muss Priorität haben bei der Wahl einer Filesharing-Lösung

Bei der Wahl der richtigen Lösung für das eigene Unternehmen steht für viele Entscheider erfahrungsgemäß die unkomplizierte Implementierung und Bedienbarkeit im Vordergrund. Hierbei stellen Firmen zurecht hohe Ansprüche, schließlich sollte die Lösung dafür sorgen, dass sich Abläufe effizienter gestalten und sich leicht in den Arbeitsalltag eingliedern lassen – ohne großen Schulungsaufwand für Mitarbeiter und Entscheider.

Entscheidend bei allen Überlegungen ist jedoch vor allem die Datensicherheit: Räumen Verantwortliche diesem Thema nicht die nötige Wichtigkeit ein, machen sie sich potenziell angreifbar für Datenmissbrauch und Industriespionage. Nur wenn Unternehmen diesen Punkt ernst nehmen, schützen sie eine ihrer wertvollsten Ressourcen und somit nichts Geringeres als ihre Existenz.

Wie ernst die Lage ist, verdeutlicht eine bitkom-Studie aus dem Jahre 2017. In der vom Bundesverband und Bundesverfassungsschutz vorgestellten Publikation heißt es, mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen (53%) seien in den beiden Vorjahren Opfer von Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl geworden. Der dadurch entstandene Schaden ließ sich auf 55 Milliarden Euro beziffern.

Ein weiteres Beispiel verdeutlicht die enorme Brisanz: Im aktuellen Bericht des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), „Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland“ wurden alleine im Zeitraum zwischen Januar und Mai 2017 rund 280.000 neue Schadprogrammvarianten pro Tag beobachtet.

Darauf sollten Firmen achten

Angesichts dieser Zahlen sollten Unternehmen unbedingt darauf achten, dass bestimmte, essentielle Features in der geplanten Lösung enthalten sind. Um maximale Datensicherheit zu gewährleisten, ist die clientseitige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein Muss. Konkret bedeutet dies, dass die Daten bereits am Endgerät verschlüsselt werden. Im Idealfall wird die Verschlüsselung open-source bereitgestellt. Dies bedeutet, jeder kann diese nutzen und jeder kann sich davon überzeugen, dass keine Sicherheitslücken vorhanden sind.

Auch ein modernes Berechtigungskonzept mit dezentraler Administration trägt zu einem hohen Sicherheitsstandard in Bezug auf Datensicherheit und auch Datenschutz bei. Hier können Zugriffsrechte einfach und individuell an interne Mitarbeiter, aber auch externe Beteiligte vergeben werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass bestimmte Personen beispielsweise nur Leserechte erhalten, während andere wiederum auch Daten bearbeiten und löschen können.

Durch diese Funktionen wird außerdem sichergestellt, dass zum Beispiel die IT-Abteilung zwar die organisatorische Hoheit hat, aber keine Lese- und Schreibrechte auf Finanz- und Personaldaten besitzt. Demzufolge können IT-Administratoren auch von gewissen Daten wie etwa Gehältern und Bilanzen komplett für den Zugriff ausgesperrt werden. Idealerweise lassen sich alle Nutzer, beziehungsweise Daten, in ihrer Verfügbarkeit zeitlich befristen.

Software „Made in Germany“

Neben diesen Features spielt aber noch ein weiterer Aspekt eine entscheidende Rolle, nämlich das Herkunftsland und die bestehende Zertifizierung des Anbieters. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist Betrieben zu raten, auf Software „Made in Germany“ zurückzugreifen, die entsprechende Datenschutz-Zertifizierungen innehalten.

Zertifizierungen, die in diesem Zusammenhang neben der internationalen Norm ISO 27001 genannt werden sollten, sind beispielsweise das European Privacy Seal von EuroPriSe und das Datenschutzsiegel für „Hervorragenden Datenschutz nach deutschem Recht“ des ULD (Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein). Eine Lösung, die in Deutschland entwickelt wurde, garantiert im Vergleich zu ausländischen Anbietern eine strikte Einhaltung der deutschen Rechtsprechung für Datenschutz und Datensicherheit.

Weiterhin führen sie den Nachweis über eine Behörde, dass kein unerlaubter Zugriff auf die Daten erfolgen kann. Weder vom Softwarehersteller, noch von einem Provider können Daten eingesehen werden. Damit sind gespeicherte Daten – im Vergleich zu US-amerikanischen Lösungen – selbst vor Geheimdiensten sicher.

Insgesamt sind Unternehmen, die sich mit dem Thema Dateiaustauschsoftware beschäftigen, gut beraten, sich vor Augen zu führen, welche Funktionen und Aspekte ihnen besonders wichtig sind. Ohne Frage sollten Betriebe bei den Themen Nutzerfreundlichkeit und einfache Implementierung keine Kompromisse eingehen.

Allerdings ist es angesichts der wachsenden Bedrohungslage ebenso wichtig, sich mit dem Thema Datensicherheit zu beschäftigen und sicherzustellen, dass die gewünschte Software auch diesbezüglich höchsten Ansprüchen genügt. Wie bereits erwähnt, sollte dem Thema Datenschutz eine hohe Bedeutung eingeräumt werden, besonders im Hinblick auf die kürzlich in Kraft getretene europäische Datenschutzverordnung (EU-DSGVO).

Nur wenn dem Sicherheitsaspekt genügend Raum zugeteilt wird, können Betriebe ihre Identitäten und sensiblen Unternehmensdaten effektiv geschützt wissen und sich somit vor Datenmissbrauch und dem daraus resultierenden wirtschaftlichen sowie Imageschaden schützen.

 

 

Weiterführende Informationen finden Sie unter:
Dracoon

 

Unser Autor

Marc Schieder

Marc Schieder, CIO von DRACOON

In seiner Position als Chief Information (Security) Officer verantwortet Marc Schieder den vollständigen Produktlebenszyklus, von der Innovation über die Konzeption und Entwicklung, bis hin zum Betrieb und einer langfristigen Sicherstellung der Qualität. Hierbei steht er als zentrales Organ in engem Austausch mit dem Vertrieb, der Anwendungsentwicklung, der Technik und dem Marketing und sichert so den Wettbewerbsvorsprung von DRACOON. Marc Schieder absolvierte einen dualen Studiengang in den Bereichen Informatik und Kommunikationsdesign und verfügt über mehr als 15 Jahre internationale Berufserfahrung als selbstständiger Unternehmer, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender in den Bereichen individuelle Softwareentwicklung, Software-as-a-Service, Cloud-Computing und Telekommunikation.

 

 

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So wird die Customer Journey zur Chefsache

Dies ist ein Gastbeitrag von Michael Kenfenheuer, Vorsitzender des Vorstands der adesso AG.

Ohne das Anpassen zentraler Geschäftsprozesse wird es Unternehmen kaum gelingen, passende und überzeugende Customer Journeys aufzubauen. Deswegen ist es notwendig, das Steuern der Customer-Journey von einzelnen Organisationseinheiten auf die Ebene der Geschäftsführung zu verlagern. So können Unternehmen das bisherige Denken in Abteilungsgrenzen überwinden und ganzheitliche Abläufe entwickeln, die den Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden. Für diese Umgestaltung der Verantwortlichkeiten und Prozesse empfiehlt sich ein schrittweises Vorgehen. So stellen die Verantwortlichen sicher, dass sie einzelne Mitarbeiter und die Gesamtorganisation beim Aufbau der Customer Journey ins Boot holen.

Für die Marketingexperten stehen Kampagnenreaktionen im Mittelpunkt, die Internet-Verantwortlichen wollen die Besuchszeiten auf der Website erhöhen und für die Kollegen aus dem Vertrieb zählen nur die Leads, die aus einer Marketingaktion entstehen. Diese Reihe ließe sich beliebig lang fortsetzen. Jede Abteilung eines Unternehmens hat ihren eigenen Blick auf den Kunden und seine Kundenreise, für jede stehen andere Aspekte im Vordergrund. Entsprechend setzen sie bei der Gestaltung der Customer Journey – verstanden als Visualisierung und Optimierung aller Kontaktpunkte, die ein potenzieller Kunde vor dem Kauf und danach durchläuft – auch andere Schwerpunkte. Das Schaffen eines einheitlichen, durchgängigen Kundenerlebnisses wird auf dieser Basis zu einem unnötig komplexen Projekt. Denn dieses Fragmentieren von Verantwortung sorgt für aufwendige Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse. Darüber hinaus ist die Gefahr gegeben, dass das Endergebnis eher unternehmenseigene Themen und Strukturen widerspiegelt und weniger die Bedürfnisse und Wünschen der Kunden. Aus beidem – dem Verschwenden von Zeit im internen Kompetenzgerangel und dem nicht hundertprozentige Ausrichten am Kunden – können angesichts der Herausforderungen der Digitalen Transformation handfeste Nachteile erwachsen. Denn das zügige Anpassen der Customer Journey an neue Bedürfnisse, Trends oder Wettbewerbssituationen ist angesichts der Schnelllebigkeit von Märkten und Technologien einer der zentralen Erfolgsfaktoren für Unternehmen.

Das kann aber nur dann gelingen, wenn Mitarbeiter über alle Abteilungen und Hierarchiestufen hinweg gemeinsam an der Entwicklung arbeiten. Das Steuern der Customer Journey ist entsprechend eine strategische Managementaufgabe. Aus diesem Grund sollten die Verantwortlichen das Thema innerhalb der Organisation auch auf Ebene der Geschäftsführung verankern. Das Top-Management sollte hier die Führungsrolle übernehmen. Nur so kann aus Einzelaktivitäten ein konsolidierter Ansatz der Kundenansprache entstehen; nur so können Datensilos einzelner Abteilungen aufgebrochen werden.

Die Herausforderung für die Entscheider liegt darin, innerhalb der teils seit Jahren und Jahrzehnten etablierten Unternehmensstrukturen dieses neue Konzept der Verantwortung und Zusammenarbeit zu implementieren. Hierfür eignet sich ein dreistufiges Vorgehensmodell, das sich bereits in anderen Veränderungsprozessen bewährt hat. So können Unternehmen schrittweise neue Verantwortlichkeiten aufbauen, ohne die Anpassungsfähigkeit einer Organisation zu überfordern.

Stufe 1

„Gemeinsame Verantwortung für eine ausgewählte Journey entwickeln“ – das ist das Motto der ersten Phase der Umstellung. Ein abteilungsübergreifendes Kernteam entwickelt gemeinsam mit dem Manager, der in Zukunft die Gesamtverantwortung für die Customer Journeys tragen wird, die Kundenreise für eine ausgewählte Persona neu beziehungsweise erstmalig. Für den Start sollten die Experten mit Personas arbeiten, deren wirtschaftliche Bedeutung für das Unternehmen überschaubar ist und deren Kundenreise möglichst simpel aufgebaut ist. Denn in dieser Phase gilt es zunächst, gemeinsame Erfahrungen als neues Customer-Journey-Team zu sammeln und möglichst schnell erste Erfolge vorweisen zu können.

Stufe 2

Auf Basis des in Stufe 1 entwickelten und erprobten Vorgehens rollt der gesamtverantwortliche Manager mit seinen Teams Schritt für Schritt weitere Customer Journey neu aus beziehungsweise überarbeitet bestehende Ansätze. Die Zusammensetzung der Teams kann dabei je nach Persona von Kundenreise zu Kundenreise variieren. Alle zeichnen sich aber dadurch aus, dass sie die Gesamtverantwortung für den kompletten Ablauf haben. Die in der ersten Stufe entwickelten neuen Formen der Zusammenarbeit werden vertieft.

Stufe 3

Die Umstrukturierung der verbleibenden Customer Journeys ist das wichtigste Element der letzten Phase. Nun nehmen sich die Experten die bedeutendsten und komplexesten Kundenreisen vor. Die Zusammenarbeit der Teams ist bereits weitgehend etabliert. Jetzt entwickeln und implementieren die Entscheider Kriterien, mit denen der Erfolg der Customer-Journey-Teams gemessen und bewertet wird. Dafür bieten sich Kennzahlen an, die aus dem Customer Experience Management bekannt sind, beispielsweise der Net Promoter Score. Wichtig ist, dass die ausgewählte Kennzahl den Gesamterfolg der Teams widerspiegelt und nicht auf einzelne Aspekte der Kundenreise abzielt.
Wegen ihrer Auswirkungen auf alle Fachabteilungen und die zentralen kundenzentrierten Geschäftsprozesse wird diese neue organisatorische Verankerung der Customer Journey zu einem Projekt von strategischer Bedeutung für Unternehmen. Kurzum: Die Customer Journey muss zur Chefsache werden.

Weitere Informationen unter:
www.adesso.de

Zusammen klappt es besser als allein

Dies ist ein Gastbeitrag von Martin Lundborg, Leiter der Begleitforschung von Mittelstand-Digital

Der industrielle Mittelstand steht unter Druck. Große Auftragsvolumen, die schnell produziert werden sollen, Konkurrenz aus dem Ausland und immer speziellere Kundenwünsche stellen viele Betriebe vor Herausforderungen. Eine Lösung: Über digitale Plattformen mit anderen Unternehmen gemeinsam Aufträge stemmen.

Einen Auftrag ablehnen zu müssen, ist für Unternehmen nie eine einfache Entscheidung. Doch gerade kleinen Betrieben fehlen oft die Produktionskapazitäten oder schlicht das Know-how, um große Aufträge oder spezielle Kundenwünsche erfüllen zu können. Aus dieser Zwickmühle helfen digitale Plattformen, über die mittelständische Industrieunternehmen gemeinsam Aufträge abwickeln. Wie das aussehen kann, zeigen Thüringer Maschinenbauer zurzeit in einem Projekt mit Unterstützung des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Ilmenau, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Im Projekt wird an einer Plattform gearbeitet, über die sich die Betriebe gegenseitig Anlagenkapazitäten vermieten können: Wenn die Produktionskapazitäten eines beteiligten Betriebs nicht ausreichen, um beispielsweise den Liefertermin eines in Aussicht stehenden Großauftrags zu erfüllen, kommt die gemeinsame Plattform ins Spiel. Der Betrieb teilt darüber seinen Partnern die Zahl der ihm fehlenden Maschinenstunden mit. Daraufhin stellen die anderen Betriebe freie Anlagenkapazitäten zur Verfügung. So können nicht nur Großaufträge leichter bewältigt, sondern auch nicht voll ausgelastete Maschinen optimal genutzt werden.

Plattformen revolutionieren die Wertschöpfung

Das Vermieten von freien Anlagenkapazitäten ist nur ein Beispiel dafür, wie digitale Plattformen das Marktumfeld von Industriebetrieben revolutionieren. Bisher stellen viele von ihnen Produkte alleine her und verkaufen sie über eigene Vertriebskanäle – andere Unternehmen werden prinzipiell als Konkurrenten betrachtet. Wertschöpfungsnetzwerke treten vermehrt an die Stelle dieses klassischen Geschäftsmodells und ermöglichen über Plattformen die effizientere Nutzung von Ressourcen – andere Unternehmen werden damit zu Kooperationspartnern. Ein Blick auf die großen digitalen Marktplätze für Smartphone-Anwendungen illustriert, wie kooperative Wertschöpfung im industriellen Mittelstand künftig aussehen kann: Statt möglichst eigenständig Geld zu verdienen, bestehen innovative Geschäftsmodelle teilweise darin, Dritten zu ermöglichen, Geld zu verdienen. Mit diesem Wandel kann die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Betriebe gegenüber größeren Mitbewerbern gesteigert werden. Kooperationen über Plattformen können flexibel höhere Kapazitäten, kürzere Durchlaufzeiten und ein breiteres Produktportfolio ermöglichen – ohne hohe Investitionen in Maschinen oder Know-how tätigen zu müssen. Statt sich auf eine dauerhaft gute Auftragslage zu verlassen, kann ein Betrieb sich zwischenzeitlich auf seine Partner stützen und wohlüberlegt langfristige Investitionsentscheidungen treffen.

Mittelständler müssen umdenken

Damit das funktionieren kann, ist ein Umdenken erforderlich. Kooperative Fertigung in Wertschöpfungsnetzwerken setzt den Austausch sensibler Geschäfts- und Konstruktionsdaten voraus. Vor Vertragsabschluss muss daher zwischen den beteiligten Unternehmen sorgfältig geprüft werden, ob die Leistungserbringung und der Schutz von Daten sowie betrieblichem Know-how ausreichend abgesichert ist. Essentiell ist zudem, wie nutzerfreundlich die gemeinsame Plattform ist. Wurde sie an den Bedürfnissen der Nutzer vorbei entwickelt, wird sie im Zweifelsfall gemieden und verfehlt ihren Zweck. Am Beispiel eines entwickelten Demonstrators des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Ilmenau wird gezeigt, wie derartige Plattformen auch für Laien intuitiv zu bedienen sind – am besten mit dem Smartphone. Bei der Schulung von Mitarbeitern ist allerdings nicht nur der technische Umgang mit der Plattform wichtig. Für ihren Erfolg ist es unerlässlich, die Nutzer weg vom Konkurrenzdenken zu führen und ein Verständnis dafür zu schaffen, dass alle von der Zusammenarbeit zwischen Betrieben profitieren. Um diesen Wandel zu unterstützen, bietet Mittelstand-Digital Betrieben bundesweit Know-how rund um die Digitalisierung, beispielsweise zu IT-Sicherheit und -Recht, Nutzerfreundlichkeit und digitaler Bildung.

Datensicherheit wird immer wichtiger

Neben vertraglichen Fragen, technischer Umsetzung und richtiger Mitarbeiterweiterbildung ist Datensicherheit von entscheidender Bedeutung. Damit Maschinenbauer über eine gemeinsame Plattform zusammen Aufträge ausführen können, müssen beispielsweise wertvolle Konstruktionsdaten übermittelt werden. Selbst wenn diese vertraglich lückenlos geschützt sind, gilt das nicht ohne Weiteres für den Schutz bei der Datenübertragung. Deswegen hat Datensicherheit bei der Konzeption jeder Plattform höchste Priorität. Zentrale Lösungen von einem einzelnen Anbieter sind daher nicht immer der beste Weg. Aufwändiger, aber ungleich sicherer sind dezentrale Lösungen. In naher Zukunft könnten diese durch Einsatz von Blockchain-Technologie einen noch höheren Schutz bieten. Dabei handelt es sich um fälschungssichere Datenketten, in denen jede Transaktion protokolliert sowie nachvollziehbar und unveränderlich abgebildet wird. Ziel ist eine uneingeschränkte Datenhoheit für jeden beteiligten Betrieb und minimales Risiko für Datenmissbrauch. Wenn das gewährleistet ist, steht der Entwicklung und Nutzung von Plattformen innerhalb anderer Branchen nichts im Weg. Perspektivisch könnten digitale Plattformen es mittelständischen Betrieben sogar ermöglichen, verschiedene Branchen zu verbinden und über ganz unterschiedliche Wirtschaftszweige hinweg vernetzt Produkte fertigen – ein erhebliches Wachstumspotenzial.

Weitere Informationen unter:
http://mittelstand-digital.de/DE/Wissenspool/DigitaleProduktionstechnik/publikationen,did=810660.html

Pioniere einer Mobilität der Zukunft

Unsere Redaktion sprach mit Claus Grunow, Leiter Markt-, Geschäfts- und Produktentwicklung Deutsche Bahn Connect, über die Sharing Eco­nomy, neue Mobilitätskonzepte und sich radikal ändernde Kundenbedürfnisse.

Herr Grunow, in welchem Verhältnis stehen für Sie die Begriffe „vernetzte Gesellschaft“ und „Mobilitätswandel“?
Mobilitätswandel und vernetzte Gesellschaft bedingen einander. Beide Entwicklungen sind untrennbar mit der Digitalisierung verbunden, die eine umfassende Transformation all unserer Arbeits- und Lebenszusammenhänge zur Folge hat. Nicht ohne Grund wird dieser Prozess der Transformation nach Mechanisierung, Massenproduktion und Automatisierung gerne auch als vierte industrielle Revolution bezeichnet. Unser Mobilitätsverhalten im Kontext einer vernetzten Gesellschaft folgt daher neuen Regeln, bei denen die bislang getrennten Bereiche von privatem und öffentlichem Verkehr zurücktreten beziehungsweise zunehmend aufgehoben werden. Damit rückt der privat besessene Pkw immer mehr in den Hintergrund, gewünscht wird dagegen ein digital verfügbares breites Mobilitätsangebot, das sich einfach und bequem über einen Zugang auswählen, vergleichen und buchen lässt.

Seit wann haben Sie das Potenzial der Sharing Economy verstanden und eigene Angebote etabliert?
Nutzen statt besitzen: Dass dies zum Kern einer Mobilität der Zukunft wird, haben wir frühzeitig erkannt und mit Call a Bike und Flinkster auch als einer der Ersten 2001 im Markt realisiert. Heute gehören wir mit rund 1,5 Millionen Kunden zu den führenden Sharing-Anbietern und bieten mit mehr als 15 000 Rädern und rund 4 000 Fahrzeugen unseren Kunden ein dichtes und flächendeckendes Sharing-Angebot. Die Dynamik im Markt hat sich im letzten Jahr nochmals deutlich gesteigert; sichtbar zuletzt im massiven Eintritt asiatischer Anbieter ins Bike­sharing. Aber auch die Kundenbedürfnisse haben sich radikal verändert. Als Pionier wollen wir auch in Zukunft im Markt vorangehen. In einem auf Effizienz ausgelegten Alltag wollen wir den Kun­den mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben bieten, indem wir sie mit nur einem Klick an ihre Ziele bringen.

Wie und an was muss heute im Sinne eines verbraucherorientierten Mobilitätsverständnisses gedacht werden?
Sharing hat sich heute in vielen Zusam­menhängen in unserem Alltag etabliert und wird gerade im Bereich der Mobilität von vielen Verbrauchern als gute und nachhaltige Lösung empfunden, mit deren Integration in den Mobilitätsmix sich die Lebensqualität in den Ballungszentren verbessern lässt. Dabei geht der Wunsch der Verbraucher ganz klar dahin, Mobilität als Ganzes zu erleben. Der Kunde der Zukunft ist digital unterwegs und erwartet ein clever vernetztes, integriertes Mobilitätsangebot aus verschiedenen Verkehrsträgern. Mobilität ist für ihn ein einfaches und bequemes Produkt, das sich im Handling wie jeder andere Online-Kauf anfühlen soll. Kurz gesagt: Der Kunde will Mobilität unabhängig von Zeit, Ort und Anlass erwerben können, um entsprechend seinem individuellen Bedürfnis von A nach B zu gelangen. Das haben wir zum Fokus unserer Arbeit gemacht.

Wie wird sich der Trend in Zukunft fortsetzen?
Der Mobilitätsmarkt unterliegt nach wie vor einem starken Wandel. Denken Sie nur an autonome Fahrzeuge oder On-Demand-Verkehre: Was vor ein paar Jah­ren noch Zukunftsmusik war, ist heute bereits im Testbetrieb auf der Straße. Noch bedeutsamer ist aber, dass zukünftig der Mensch und sein Mobilitätsbedürfnis im Mittelpunkt stehen wird. Als Folge dieser Entwicklung wird die Trennung zwischen privater und beruflicher Mobilität ebenso wie zwischen öffentlichem und Individualverkehr obsolet werden. Besonders sichtbar wird dies in der Unternehmensmobilität, bei der wir einen Nachfrageboom nach Corporate-Sharing-Lösungen erleben, weil diese den Mitarbeitern privat wie beruflich offenstehen. Umgekehrt wird es im privaten Umfeld immer wichtiger, Fixkosten zu vermeiden und für Mobilität nur dann zu zahlen, wenn diese genutzt wird.

Welche Vorteile ergeben sich für Ihre Partner?
Unser Ziel ist es, unseren Kunden mit einem Klick ein für sie passendes Mobilitätsangebot zu liefern. Es braucht ein dichtes Angebot – gerade auch in kleineren Städten und in ländlichen Regionen -, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Mit dem Flinkster-Netzwerk haben wir das flächengrößte Carsharing-Angebot in Deutschland aufgebaut. Von Beginn an haben wir auf die Anbindung einer Vielzahl von Partnern gesetzt, weil es für alle Beteiligten eine Win-win-Situation ist. Denn nach einmaliger Registrierung und unabhängig davon, bei welchem Partner sie sich angemeldet haben, können Kunden alle Fahrzeuge zu einem einheitlichen Preis nutzen. Auch im Bikesharing setzen wir mit Sponsoring vermehrt auf starke Partner – wie mit Lidl und Ford -, um das Angebot für die Kunden signifikant zu erweitern.

Weitere Informationen unter:
www.deutschebahnconnect.com
www.flinkster.de
www.callabike.de

PSD2: Aufbruch zum Open Banking

Gastbeitrag von Oliver Dlugosch, CEO NDGIT GmbH

Banken werden von den Innovationen der vielen neuen digitalen Anbieter sowie den Anforderungen der Gesetzgeber dazu gedrängt, sich zu verändern.

Die PSD2-Regulierung zwingt sie, Kontodaten für die sogenannten Drittanbieter, meistens neue digitale Unternehmen, zu vernetzen. Open Banking erlaubt es ihnen, die Zusammenarbeit mit digitalen Partnern als Teil einer neuen Strategie zu sehen.

So können Finanzinstitute bspw. dem Kunden einen umfassenderen und tiefer gehenden Blick auf sein finanzielles Leben ermöglichen. In seinem Auftrag aggregieren sie die Kontodaten über alle Bankbeziehungen hinweg und bieten ihm digital tief gehende Finanzanalysen und darauf basierend Empfehlungen für neue, digitale Produkte.

„NDGIT ermöglicht Banken gleichzeitig die PSD2 umzusetzen und ein zukünftiges Open Banking aufzubauen. Traditionelle Banken können sich mit digita­len Partnern vernetzen und Ökosysteme mit den inno­vativsten Marktanbietern schaffen“, so Oli­ver Dlugosch, CEO NDGIT.

Der Aufbau sogenannter Partner-Ökosysteme ermöglicht Banken, wie auf einem Marktplatz, innovative Bankproduk­te und Funktionen von Dritten anzubieten. So erhalten Kunden bessere digitale Services und die Bank kann für und mit ihren Partnern mehr Produkte anbieten und am Ende auch mitverdienen. Vorreiter für digitale Ökosysteme ist etwa die Schweizer HBL, die bereits mit zehn FinTechs zusammenarbeitet und z. B. Bargeldabhebungen via Smartphones in Restaurants anbietet. Technologische Grundlage dafür sind Plattformen wie NDGIT, die mit modernster API-Technologie die Vernetzung von Bankanwendungen und digitalen Unternehmen ermöglichen und vernetzte API-Ökonomien im Stile von Amazon oder Netflix auch im Banking etablieren.

Autobahnen des Bankings

NDGIT realisierte die erste API-Plattform speziell für Banken, Versicherungen und FinTechs. Mit Open- Source-Technologien wurde sie über Jahre für die Anforderungen der Finanzindustrie weiterentwickelt. Wir begleiten die Strategie vieler europäischer Banken von der PSD2 zum Open Banking mit dem Aufbau eigener Ökosysteme und Appstores.

Weitere Informationen unter:
https://nextdigitalbanking.com

„Definitiv kein Roboter“

Welche Vorteile durch Automatisierung bei der Vermögensverwaltung entstehen, verdeutlicht Dr. Christian Jasperneite, CIO von M.M.Warburg & CO.

An wen richtet sich der Warburg Navigator?
An alle, die erkannt haben, dass Sparen alleine wenig Sinn ergibt, aber nicht entscheiden wollen, wie investiert wird. Es gibt gefühlt unendlich viele Aktien, Anleihen und Fonds – da kann man als Privatperson leicht den Überblick verlieren. In vielen Fällen führt das dann dazu, dass man gar nichts macht. Früher wäre das kein großes Problem gewesen, da man ja selbst mit dem Sparbuch ansehnliche Zinsen erwirtschaften konnte. Doch das ist jetzt eben vorbei, und zwar vermutlich für die nächsten zehn Jahre.

Wie viel Mensch bzw. wie viel Warburg steckt noch in Ihrem Navigator?
Extrem viel, auch wenn Algorithmen ihre Berechtigung haben. Unsere Algorithmen sind nicht von marktfernen Physikern und Mathematikern programmiert worden, sondern von Kollegen, die seit vielen Jahren für die Anlage großer Summen Verantwortung tragen und selbst alle Krisen und Boomphasen als Investor durchlebt haben. Auch unsere taktischen Einschätzungen fließen direkt in die Portfoliokonstruktion ein und liefern hier einen Mehrwert gegenüber reinen Anlagerobotern. Das ist auch der Grund, warum wir uns ungern als Robo-Advisor bezeichnen lassen, denn wir sind definitiv kein Roboter.

„Im Extremfall erlaube ich mir als Chefstratege auch manuell einzugreifen“, garantiert Dr. Jasperneite die notwendige Zuverlässigkeit im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion.

Welche Vorteile bringt dann die Automatisierung?
Dazu gehört beispielsweise das Einhalten von Risikobudgets, primär eine mathematische Aufgabe, die intuitiv nur schwer zu lösen ist. Zudem können Kauf- oder Verkaufsprozesse sowie der ständige Abgleich zwischen Kundenportfolios und Musterportfolios zu einem gewissen Grad automatisiert werden. Allerdings kann bei uns niemals ein Algorithmus unkontrolliert Transaktionen in Kundenportfolios auslösen. Jeden Morgen überprüfen wir, ob die Modelle in der Nacht ohne Fehler durchgelaufen sind und plausible Ergebnisse liefern. Wenn Transaktionen vorgeschlagen werden, erfolgt eine weitere Plausibilitätsprüfung. Im Extremfall erlaube ich mir als Chefstratege auch manuell einzugreifen. Im Januar dieses Jahres z. B. waren die Schwankungen und Korrelationen an den Märkten so gering, dass unser Modell eine weitere, leichte Anhebung der Aktienquote vorschlug. Mathematisch konnte ich diesen Transaktionsvorschlag komplett nachvollziehen. Allerdings waren die Volatilitäten und Korrelationen fast schon aberwitzig gering, sodass nach menschlichem Ermessen eine Korrektur mehr als in der Luft lag. Der Vola-Crash im Februar hat mich dann mit meinem Veto bestätigt.

Weitere Informationen unter:
https://navigator.mmwarburg.de

Prozesse definieren!

In den nächsten Jahren werden neue Technologien und bisher unbekannte Arbeitsweisen in Unternehmen Einzug halten und unser gewohntes Arbeitsumfeld umkrempeln. Wie Unternehmen den Weg in die Digitalisierung mit kompetenten Partnern gehen können, erläutert Jens Weller, Geschäftsführer der toplink GmbH, im Gespräch mit der Redaktion.

Herr Weller, welche technologischen Trends bestimmen die Zusammenarbeit von morgen?
Cloudcomputing und die Möglichkeit der Datenkommunikation von überall. Bemerkenswert dabei ist allerdings, dass diese Trends nicht von der Technologie an sich vorgegeben werden, sondern vielmehr politische und demografische Faktoren als Treiber fungieren. Der Fachkräftemangel etwa sorgt dafür, dass die „Ich mach es selbst“-Mentalität ausgedient hat. Un­ternehmen müssen lernen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und hinsichtlich der Technologien mit den richtigen Partnern zusammenzuarbeiten.

Welche Partner sind die richtigen?
Denken Sie an die Konflikte innerhalb der EU, unser Verhältnis zu den Amerikanern, den Russen etc. Dies gilt es zu bedenken, denn der potenzielle Partner soll womöglich Zugriff auf die Unternehmensdaten erhalten. Wenn Sie beispielsweise Daten in die Cloud legen – und Cloud-Lösungen werden immer wichtiger – dann brauchen Sie eine politische und datensicherheitstechnische Verlässlichkeit. Schließlich soll Ihr Partner kein Risiko darstellen.

Jens Weller, CEO von toplink: „Unternehmen sollten zunächst eine eigene ‚digitale Agenda‘ entwickeln.“

Wie begleiten Sie Ihre Kunden auf dem Weg zur Digitalisierung?
Unter dem Stichwort „Digitalisierung“ werden zu oft nur die Vereinfachung von Prozessen und die Reduktion von Kosten mittels neuer Technologien verstanden. Das Schlagwort vom „pa­pierlosen Büro“ kursiert in diesem Zu­sammenhang in den Unternehmen. Damit ist man weit entfernt von einer eigenen digitalen Agenda, die für das Unternehmen strategisch maßgebend sein sollte. Entscheidend ist nicht die Optimierung von Prozessen, sondern überhaupt erst einmal Prozesse zu de­finieren, die gewollt sind. Wir gehen mit den Unternehmern, Betriebsrä­ten, Personalverantwortlichen usw. in Workshops, in denen wir gemeinsam das Zukunftsszenario erarbeiten.

Welche Rolle spielen Kommunikationslösungen dabei?
Kommunikation muss der Belegschaft entsprechen, was individuell und generationsspezifisch unterschiedlich sein kann. Während ältere Mitarbeiter eher die Arbeit mit dem Tischtelefon bevorzugen, chattet die Generation Z lieber. Dennoch müssen diese Mitarbeiter auch miteinander kommunizieren können – und das idealerweise anytime, anywhere.

Was sind die größten Chancen der digitalen Transformation des Arbeits­platzes?
Mehr Flexibilität für den einzelnen Mitarbeiter. Variable, an Leistung orientierte Arbeitszeitmodelle werden immer populärer. Der einzelne Mitarbeiter wird dadurch freier in der Entscheidung, wann er wo arbeitet, ohne dabei für das Unternehmen an Performance zu verlieren. Dadurch wandeln sich die komplette Arbeitsweise, die Mentalität und schließlich die Struk­tur des Unternehmens. Hier bieten wir cloudbasierte Lösungen an, die diesen Wandel unterstützen – und sich dabei nahtlos in das Tagesgeschäft des Unternehmens integrieren lassen.

Weitere Informationen unter:
www.toplink.de