Mehr als nur Wellness-Faktoren

Versorgungskonzepte und Sachwertleistungen sind für Arbeitgeber von wachsender Bedeutung.

Der Fachkräftemangel nimmt an Fulminanz weiter zu. Selbst gute Gehaltszahlungen reichen für Firmen längst nicht mehr, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Elementarer Teil einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik sind Leistungen, die zusätzliche Absicherung bringen.

Risiken wie Berufsunfähigkeit rücken dabei ebenso in den Fokus wie die finanzielle Sicherheit im Rentenalter. Doch über Versorgungskonzepte hinaus stehen beim Aufbau einer Arbeitgebermarke noch weitere Mittel wie Sachwertleistungen oder Fahrrad-Leasing-Angebote zur Verfügung.

Bis 2030 fehlen in Deutschland prognostisch rund 2 Millionen Fachkräfte. Doch schon jetzt leiden viele Unternehmen eklatant unter einem Mangel an kompetenten und motivierten Mitarbeitern. Wirtschaftliche Potenziale lassen sich häufig nicht nutzen, weil Beschäftigte fehlen – das gilt inzwischen in zahlreichen Branchen. So stellt sich immer dringlicher die Frage, wie die Herausforderung des Personalmangels zu meistern ist. Spezifische Anreize können dabei eine große Rolle spielen: Wenn sich Unternehmen etwa stärker um die soziale Absicherung ihrer Angestellten kümmern, können sie damit ein Zeichen setzen. Dies bedeutet mehr als nur einen „Wellness-Faktor“, wenn es um die Auswahl des Arbeitgebers geht. Für Firmen, die etwas für ihre Beschäftigten tun und diesen einen nachhaltigen Mehrwert verschaffen wollen, bieten sich verschiedene Formen der Unterstützung an.

Betriebliche Altersvorsorge – Pflicht und Chance zugleich

Solange Arbeitnehmer im Unternehmen beschäftigt sind, haben sie ein sicheres monatliches Einkommen, mit dem sie sich einen guten Lebensstandard sichern können. Im Ruhestand sieht das häufig anders aus. Denn die gesetzliche Rente reicht längst nicht immer aus, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Arbeitgeber müssen hier aktiv werden und ihre Mitarbeiter beim Aufbau einer zusätzlichen betrieblichen Altersvorsorge unterstützen – ab dem Jahr 2022 auch verpflichtend mit Zuschüssen. Das Problem für viele Firmen: Sie scheuen den vermeintlich hohen Verwaltungsaufwand im Zusammenhang mit der bAV, sodass sie diese selten aktiv anbieten.

Doch es stehen flexible und zugleich risikoarme Lösungen zur Verfügung, um die Herausforderung der Verwaltung zu meistern. Da die bAV ohnehin obligatorisch ist, können Arbeitgeber mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln punkten – und „low hanging fruits“ ernten. Ein hohes Maß an sozialer Verantwortung können Unternehmen übernehmen, wenn sie insbesondere Geringverdiener beim Aufbau einer bAV unterstützen. Zudem wird der Arbeitgeber dabei gefördert: 30 Prozent des Beitrags erhält er als staatlichen Zuschuss.


„Über Versorgungskonzepte hinaus stehen beim Aufbau einer Arbeitgebermarke noch weitere Mittel wie Sachwertleistungen oder Fahrrad-Leasing-Angebote zur Verfügung.“


Berufsunfähigkeit und Haftung abfangen

Für den Aufbau einer Altersvorsorge – ob gesetzlich, betrieblich oder privat – ist die Arbeitskraft das wertvollste Gut. Auch hier können Arbeitgeber ansetzen und einen sozialen Beitrag leisten, indem sie ihren Mitarbeitern beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) anbieten. Allerdings ist der Abschluss einer BU für viele ältere oder vorerkrankte Arbeitnehmer nicht immer möglich, außerdem sind die monatlichen Beiträge sehr hoch. Eine Lösung ist die Kombination mit einer bAV. Hier können Beiträge im Rahmen der bAV steuer- und sozialversicherungsfrei eingezahlt werden. Aus diesem Grund – und wegen der Gruppentarife – wird die BU für Mitarbeiter so deutlich günstiger. Zudem entfällt bei Kollektiven ab zehn Personen die aufwendige Gesundheitsprüfung.

Haftungsrisiken für Führungskräfte senken

Vor allem auf Führungskräften und Entscheidungsträgern lastet im Unternehmen ein besonders hoher Druck. Um ihnen diesen und die Angst vor einer möglichen Haftung zu nehmen, können Unternehmen eine Directors & Officers (D&O)-Versicherung abschließen. Sofern diese grob fahrlässige Fehler machen – etwa einen Fehleinkauf, einen schlecht eingefädelten Merger oder eine nachlässige Angebotskalkulation, springt diese ein – und sorgt dafür, dass die Verantwortlichen nicht mit ihrem Privatvermögen haften müssen.

bKV schließt die Lücken der gesetzlichen Krankenversicherung

Mit einer bAV übernehmen Unternehmen zwar soziale Verantwortung, die Mitarbeiter profitieren davon aber erst im Ruhestand. Eine Möglichkeit, bereits jetzt das Wohl und vor allem die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern, bietet eine betriebliche Krankenversicherung (bKV). Sie schließt die Lücken der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Krankheitsfall sind Angestellte so besser versorgt. Und das bedeutet meist kürzere Ausfallzeiten. So profitieren die Mitarbeiter von den zusätzlichen Leistungen, aber auch Arbeitgeber können sich über eine gesündere und zufriedenere Belegschaft freuen. Die Gesundheitsprüfung entfällt in der Regel bei einem sogenannten Gruppenvertrag. Zudem können sogar Familienmitglieder mit abgesichert werden.

Sachwertleistungen und Leasing-(E-)Bikes on top

Eine weitere Möglichkeit für Unternehmen, die Motivation der Mitarbeiter zu steigern und sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Stellenmarkt zu präsentieren, sind Sachwertleistungen. Dazu gehören beispielsweise die Übernahme von Kindergartenbeiträgen, Betriebssportangebote, eine Firmen-Fitnessmitgliedschaft, die Verfügbarkeit von frischem Obst oder ein Essensgeldzuschuss für die firmeneigene Kantine. So werden Arbeitnehmer nicht nur finanziell entlastet, sondern häufig auch bei einer gesunden Lebensweise unterstützt. Ein weiterer Vorteil: Die Zuwendungen sind zum einen für Mitarbeiter steuerfrei – zum anderen können Arbeitgeber sie als Extras abschreiben.

Dies gilt ähnlich auch für ein Dienstradleasing, das bei Arbeitnehmern derzeit im Trend ist: Sowohl aus Klimaschutzgründen als auch im Hinblick auf die sportliche Fitness sind Räder aller Art stark nachgefragt. Folglich ergeben sich entsprechende Vorteile für Arbeitgeber aus Fahrrad- und E-Bike-Angeboten. Beim Leasing positionieren sich Firmen nicht nur als moderne Arbeitgeber, sondern profitieren auch von Steuervorteilen. Beschäftigte wiederum sparen erheblich gegenüber dem privaten Erwerb eines (E-)Bikes: Für nur geringe monatliche Raten, die private Nutzung des Rads ist ihnen erlaubt und vieles mehr.

Über den Autor:

Marco Eckert ist Geschäftsführer der DCS Deutsche Clearing-Stelle GmbH, ein Spezialist für die moderne Verwaltung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) sowie für Benefits Management. Die DCS optimiert Services und übernimmt die wachsenden Verwaltungsaufgaben. Ziel ist es, Personalverantwortliche zu entlasten und Arbeitgeber vor Haftungsrisiken zu schützen.

Mehr Informationen unter https://dcsgroup.de .

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