„Innovation ist Teil unserer DNA“

Die intelligente Vernetzung aller technischen Komponenten in einem Gebäude ermöglicht mehr Effizienz im Betrieb, das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und hohen Nutzerkomfort.

Moderne Gebäude müssen sich den individuellen Bedürfnissen ihrer Nutzer anpassen, um in der Zukunft bestehen zu können. Ob Klimatisierung, Luft- und Energieverbrauch oder Sicherheitssystem: Damit Beschäftigte und Besucher sich wohlfühlen und ein Gebäude zugleich maximal effizient im Betrieb ist, sollten alle Komponenten intelligent vernetzt sein und zusammenwirken. Johnson Controls, der weltweit führende Anbieter intelligenter und nachhaltiger Gebäudetechnik, bietet Produkte und Lösungen aus den Bereichen Gebäudeautomation, Kälte- und Klimatechnik sowie Brandschutz und Sicherheit, die nahtlos ineinandergreifen.

Mehr über das Smart Building Versprechen des Unternehmens und die neue digitale Dachmarke OpenBlue erläutert Jörg Keßler, General Manager bei Johnson Controls Deutschland.

Herr Keßler, Johnson Controls zählt zu den weltweit führenden Unternehmen, wenn es um die digitale Gebäudetechnik geht. Was verbirgt sich hinter Ihrem Smart Building Versprechen und wie sieht Ihre Vision der Zukunft aus?

Jörg Keßler, General Manager bei Johnson Controls Deutschland

Wir bei Johnson Controls schaffen smarte Gebäude, energieeffiziente Lösungen, integrierte Infrastrukturen und sichere, zuverlässige Brandschutzsysteme. Dafür greifen wir zurück auf 135 Jahre Erfahrung, in denen wir uns schon immer sehr als Innovationstreiber hervorgetan haben. Heute schöpfen wir die digitalen Möglichkeiten noch stärker aus und nutzen die Synergien innerhalb unseren Lösungsportfolios, um Gebäude intelligenter und nachhaltiger auszustatten. Wir lassen ganze Umgebungen entstehen, in denen Menschen und Gebäude reibungslos interagieren. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt.

Das klingt visionär, aber was bedeutet das konkret?

Unsere Smart Building Technologien gestalten Gebäude effizienter – in allen Belangen. Sie reduzieren den Betriebsaufwand und vereinen dabei Klimaschutz mit Komfort und Sicherheit für die Mitarbeiter und Besucher in einem Gebäude. Bereits vor Beginn der Coronapandemie zählten Investitionen in eine energieeffizientere Gebäudeleittechnik und in Optimierungen im Segment Heizung, Lüftung und Klima laut unserem jüngsten Energy Efficiency Report schon zu den Maßnahmen, die Unternehmen vorantreiben wollten – um wirtschaftlicher zu werden und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Heute kommt hinzu, dass man Gebäudenutzern Sicherheit bieten und ihnen ein gutes Gefühl geben muss, etwa wenn sie zur Arbeit gehen.

Wie zahlt Johnson Controls auf all dies ein?

Es kommt dabei nicht allein auf technisch ausgereifte Einzelkomponenten, sondern auch auf deren intelligente Integration an. Als innovativer Vorreiter präsentieren wir Komplettlösungen, die sich aus unserem gesamten Leistungsportfolio zusammensetzen: Die Geschäftsbereiche Heating, Ventilation & Air Conditioning (HVAC), Gebäudeautomation (BMS) sowie Fire & Security (F&S) arbeiten Hand in Hand zusammen, um Gebäude optimal zu vernetzen und leistungsfähiger zu machen. Wir haben kürzlich die digitale Marke OpenBlue eingeführt, die all unsere Produktlösungen und die zugehörigen Services und Leistungen unter einem Dach vereint.

OpenBlue? Erzählen Sie uns mehr darüber.

OpenBlue bringt vernetzte Lösungen und individuelle Services zentral in einer integrierten digitalen Architektur zusammen. Das integrierte Datenmanagement ermöglicht es Kunden, aus ihrer spezifischen dynamischen Umgebung heraus auf die verschiedenen Gebäudesteuerungen zuzugreifen und umfassende Reports mit Analysen aller Bereiche einzusehen – ohne dass sie sich mit den Details aller Einzelsysteme auseinandersetzen müssen. Unkompliziert erhalten sie transparente Einblicke und das Wissen, auf dessen Grundlage sie fundierte Entscheidungen für ihr Gebäude treffen können, egal in welcher Branche sie wirken.

Dabei ist OpenBlue keine neue Software im eigentlichen Sinne, sondern bildet erstmals die Gesamtheit aller digitalen Lösungen ab. Denn die Architektur ermöglicht – wie ein Dach – die übergreifende Verwaltung Hunderttausender von Datenpunkten und gestattet auch den Austausch mit den Fremdsystemen anderer globaler Big Player. Mit dem primären Ziel, über alle Systeme hinweg die Gebäudeeffizienz zu steigern. Ein intelligentes Datenmanagement in diesem Umfang ist neu.

Wie nutzt OpenBlue Daten?

OpenBlue verwendet Daten aus dem Gebäude und dessen Umgebung so, dass Kunden sie systemorientiert verwalten, sämtliche Gebäudeteile miteinander vernetzen und so intensiver von Intelligenz, Sicherheit, Nachhaltigkeit und insgesamt mehr Effizienz profitieren können. Gebäude sind in der Lage, eigenständig dazuzulernen, Fehler selbst zu erkennen und zu beheben und automatisch auf die persönlichen Präferenzen und Anforderungen der Gebäudenutzer zu reagieren. Konkret umfasst OpenBlue KI-gestützte Service-Lösungen wie etwa die Ferndiagnose, vorausschauende Wartung, Compliance-Überwachung, erweiterte Risikobeurteilungen und vieles mehr.

Haben Sie Beispiele für Möglichkeiten, die sich daraus ergeben?

Etliche! Vielerorts werden Arbeitsplätze heute flexibel belegt. Mit smarter Gebäudetechnik ist realisierbar, dass Mitarbeiter beim Eintritt in ein Gebäude darüber informiert werden, welche Schreibtische verfügbar sind. Das Gebäude wird im gleichen Zug strukturiert: Ein Raum, der leer bleibt, wird nicht mehr unnötig klimatisiert und beleuchtet. Und nicht extra gereinigt. Das spart Energie und Wartungskosten und senkt die CO2-Emissionen.

OpenBlue gestaltet die Energieerzeugung bedarfsgeführt. Etwa indem Wettervorhersagen in die Bedarfsermittlung mit einfließen. Oder das Objekt mit anderen Liegenschaften verglichen wird. Man weiß, wie viele Personen wann in welchen Räumen sind. Muss man heizen oder ist es auch so warm genug? Wie hoch war der Bedarf in einem früheren Zeitraum? Derartige Variablen fließen in das intelligente Energiemonitoring von OpenBlue mit ein, sodass nur die wirklich benötigten Energiemengen erzeugt und verteilt werden. So werden auch weniger unnötige Investitionen in eventuell zu große Anlagen getätigt. Zudem haben Aggregate eine längere Verfügbarkeit bzw. Standzeit und benötigen weniger Wartung, was zusätzlich Kosten spart. Dennoch erleben die Gebäudenutzer mehr Komfort und höhere Behaglichkeit.

Oder schauen wir auf die Sicherheit. Eine smarte Verbindung zwischen Gebäudeautomation, Brandmeldeanlage, Türschließ- und Zutrittskontrollsystem, Beschattung und Notbeleuchtung bietet Schutz. Zum Beispiel lassen sich im Brandfall vorangelegte Entrauchungsszenarien abspielen. Die Türsteuerung kann so konfiguriert werden, dass schnellstmöglich Flucht und Evakuierung sichergestellt sind, aber keiner außer Rettungskräfte den Brandbereich betreten kann. Weiter können Notfallmaßnahmen automatisch etwa auf Handys übertragen werden. Damit funktionieren die Informationswege: Ist der Alarm echt oder eine Übung? Wo ist der Brand ausgebrochen? Welche Rettungswege sind zugänglich; wo sind Sammelpunkte? Wie viele Personen werden womöglich vermisst und wo könnten sie sich befinden? Integriertes Datenmonitoring mit OpenBlue kann echte Menschenleben retten.

Sind das alles neue Errungenschaften von OpenBlue?

Für sich genommen nicht unbedingt, wobei es unser Anspruch ist, uns in Funktionalität und Wirtschaftlichkeit von anderen Anbietern zu differenzieren. Was an OpenBlue wirklich neu und einzigartig ist, ist aber die Vernetzung und Integration all dieser Lösungen in einer Hand. Wir übernehmen zunehmend Verantwortung gegenüber unseren Kunden.

Welche Rolle kann OpenBlue im Umgang mit dem Coronavirus spielen?

Wir haben unser Lösungsportfolio speziell weiterentwickelt und angepasst, um den aktuellen Herausforderungen gemeinsam mit unseren Kunden begegnen zu können. So erfasst ein Zutrittskontrollsystem die exakte Anzahl von Personen in einem Gebäude und sichert in Verbindung mit Videokameras, dass ausreichend Abstand gewahrt wird. Luftzirkulation und Luftreinigung lassen sich mit OpenBlue ebenso steuern und überwachen wie weitere Sicherheitseinstellungen, etwa die Kontaktverfolgung. Zudem messen Wärmebildkameras die Körpertemperatur der Besucher und Umgebungen werden insgesamt kontaktloser gestaltet. Und wir arbeiten an zusätzlichen Lösungen, speziell auch im Hinblick auf eine langfristige und nachhaltige Gebäudesicherheit. OpenBlue Healthy Buildings zählt zu den ersten Modulen der neuen Plattform und widmet sich eben diesem Bereich.

Erzählen Sie uns doch noch etwas über die Geschichte von OpenBlue.

OpenBlue ist das Ergebnis jahrelanger Forschungs-, Innovations- und Entwicklungsarbeit unserer Technikexperten, Datenwissenschaftler und Fachspezialisten auf der ganzen Welt. Die digitale Plattform umfasst die Expertise aller Marken, die Johnson Controls unter einem Dach vereint – darunter Tyco®, YORK®, TOTAL und SABROE®. Sie alle gestalten OpenBlue mit. Denn die Innovation ist ein ganz fester Bestandteil unserer DNA. Johnson Controls ist Anbieter eines riesigen Produktportfolios und bietet maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand.

Herzlichen Dank, Herr Keßler.


www.johnsoncontrols.de