Eine offene Unternehmenskultur bindet Mitarbeiter
Dies ist ein Gastbeitrag von Brendan McErlain, Vice President, EMEA Marketing bei Red Hat
Eine offene und respektvolle Unternehmenskultur lohnt sich. Entscheidend ist der gelebte Alltag, der Umgang mit Konflikten, Ideen und Kritik, die Art der Kommunikation und der Grad der Transparenz. Wer auf Vertrauen und Wertschätzung setzt, erhöht das Zugehörigkeitsgefühl und damit die Mitarbeiterbindung.
Rein finanzielle Anreize reichen vielen schon lange nicht mehr aus, um einem Arbeitgeber gegenüber auf Dauer treu zu bleiben. Um im Job zufrieden zu sein, spielen zahlreiche weitere Faktoren eine Rolle. Kickertische im Pausenraum, Team-Ausflüge in den Freizeitpark, Massagen in der Mittagspause, bunte Büros oder kostenlose Mahlzeiten sind dabei schön und nett – viel wichtiger ist aber die gelebte Unternehmenskultur. Wie geht man miteinander um, wie werden Konflikte gelöst, wie wird Kritik kommuniziert?
Eine zentrale Rolle spielen die Werte und Normen, von denen sich Führungsriege und Mitarbeiter bei allem leiten lassen. Stimmt die DNA einer Firma, profitiert sie von zufriedenen Mitarbeitern, die engagiert die Strategien des Unternehmens umsetzen, eigene Ideen einbringen, Innovationen vorantreiben und sich wohlfühlen.
Red Hat steht für diese DNA
Über die Vorteile offener Unternehmenskulturen hat James Whitehurst, CEO von Red Hat, ein Buch mit dem Titel „The Open Organization – Igniting Passion and Performance“ geschrieben. Als James Whitehurst, den alle nur Jim nennen, Anfang 2008 zu Red Hat kam, musste er erst einmal umdenken. Für den erfahrenen Manager, der zuvor „traditionelle“ Unternehmen wie Delta Airlines lenkte, war der Open-Source-Anbieter „eine der unstrukturiertesten Firmen überhaupt“, wie Whitehurst selber sagt. Zum Glück sei er mit seinen Ideen nicht sehr erfolgreich gewesen, die von ihm als chaotisch empfundene Unternehmenskultur von Red Hat ändern zu wollen.
Die Aufgabe der Führungskräfte ist es, die Leidenschaft der Mitarbeiter auf ein Ziel hin zu kanalisieren, sie in Entscheidungsprozesse einzubinden und im Unternehmen eine angstfreie Atmosphäre zu schaffen.
Brendan McErlain
Ein hierarchischer Führungsstil ist auch heute noch in vielen Unternehmen Alltag. Schlimmstenfalls haben Mitarbeiter nicht eigenständig zu denken, sondern sind lediglich ausführendes Organ. Im Amerikanischen spricht man auch vom „HiPPO-Syndrom“: Es zählt ausschließlich die „Highest Paid Person’s Opinion“, also die Sichtweise des am besten bezahlten Mitarbeiters im Raum. Ein erfolgreiches Unternehmen zeichnen allerdings Innovation und Kreativität aus – Eigenschaften, die in traditionellen Strukturen schwer zu entfalten sind. So wie Open-Source-Software von der Kommunikation, Zusammenarbeit und Kreativität aller Beteiligten lebt, werden in einer offenen Organisation Veränderungen als Chance gesehen, um immer wieder etwas zu versuchen und dann laufend Anpassungen vorzunehmen. Die Aufgabe der Führungskräfte ist es, die Leidenschaft der Mitarbeiter auf ein Ziel hin zu kanalisieren, sie in Entscheidungsprozesse einzubinden und im Unternehmen eine angstfreie Atmosphäre zu schaffen. Werden Ideen nicht von oben abgeschmettert, sondern gefördert – Red Hat spricht von einer Meritokratie –, haben Menschen viel eher den Mut, sie anzusprechen. Und aus einer scheinbar verrückten Idee ist nicht nur einmal ein Weltunternehmen entstanden. Airbnb etwa hat sich von der Schlafplatzbörse zum Tourismusgiganten entwickelt. Der schwäbische Konstrukteur Gottlieb Daimler wiederum montierte Ende des 19. Jahrhunderts einen Benzinmotor in eine Kutsche, fertig war das erste Auto mit vier Rädern.
Die Kultur macht den Unterschied
Eine offene Unternehmenskultur ist der zentrale Schlüssel für die Bindung qualifizierter Mitarbeiter. Wer von seinem Beruf rundum begeistert ist, macht einfach einen besseren Job. Die Kultur macht aber nicht nur für das Wohlbefinden den großen Unterschied, sondern auch in „harten“ betriebswirtschaftlichen Zahlen: Das Ansehen, das ein Unternehmen im Markt genießt, wird nicht allein von seinen Produkten bestimmt, sondern auch von der Art, wie es mit seinen Kunden umgeht – und das ist letztlich ein Ergebnis seiner Kultur. Eine offene Unternehmenskultur ist zudem Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Organisationen. Produktivität und Innovationen werden gefördert, wenn jedem Einzelnen der nötige Freiraum und die volle Entfaltung seiner Fähigkeiten ermöglicht wird.
Das Zugehörigkeitsgefühl zum eigenen Unternehmen geht bei so manchem Red Hatter sogar unter die Haut: Sie haben sich das Firmenlogo tätowieren lassen.
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