Digitale Transformation beginnt im Kopf

Digitale Transformation ist DIE Aufgabe, die jedes zukunftsgewandte Unternehmen unserer Zeit zu bewältigen hat.

“Transformation ist eine Kernanforderung an das Fundament einer Company”, so Experte Stefan Wenzel. Auch wenn Digitalisierung seit Jahren in aller Munde ist, steckt die digitale Aufrüstung in vielen Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Um wirtschaftlich jedoch auch in Zukunft auf dem Laufenden zu bleiben, ist die digitale Transformation der Unternehmensstrukturen unerlässlich.

Doch wo fängt man am besten an, wenn man sein Unternehmen transformieren will? Viele Unternehmen setzen erst auf die Anschaffung neuer Technologien und stellen dann fest, dass mit diesen Tools auch die internen Strukturen transformiert werden müssen. “Es gibt noch eine weitere Dimension der digitalen Transformation, und das ist nicht die technische, sondern eine viel tiefgreifendere: Die kulturelle, soziale Dimension”, so Experte Dr. Ulrich Weinberg, Director der HPI School of Design Thinking.

Man müsse sich zuerst fragen, inwiefern man sich als Organisation, die aus Menschen besteht, auf eine immer stärker technologiedurchwachsene Zukunft vorbereiten kann. Drei Kernfragen sollte man sich nach dem Experten dabei immer wieder stellen und beantworten:

Wie wollen wir in der Zukunft arbeiten?

In der Vergangenheit war die Arbeitsweise eher kompetitiv und individuell strukturiert. Es ging auch innerhalb des Unternehmens darum, seine Karriere gegenüber anderen möglichst abzustecken und vor allem alleine weiterzukommen. Der neue Ansatz, der bei der kulturellen Transformation eine wesentliche Rolle spielt, ist die Kollaboration. Hier geht es um das Vernetzen und das abteilungsübergreifende Zusammenarbeiten. Mit dieser Methode soll zum einen das Arbeitsverhältnis untereinander angenehmer gemacht werden, zum anderen kreative Lösungen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengetragen und erarbeitet werden. Der interne Machtkampf ist passé, das gemeinsame Weiterkommen durch Kollaboration und Vernetzen steht im Mittelpunkt. “Digitale Transformation ist eine gemeinsame Aufgabe, an der möglichst viele beteiligt werden”, ist Dr. Ulrich Weinberg der Auffassung.


“Digitale Transformation ist für uns in erster Linie tiefgreifender Kulturwandel und in zweiter Linie Einführung von neuen Technologien.”

Volkmar Denner, CEO Bosch

Wo wollen wir arbeiten?

Die Pandemie hat die Frage nach dem Ort, wo wir arbeiten ganz neu aufgerollt. Die Lockdowns haben gezeigt, dass das klassische Büro, an dem alle zusammenkommen, nicht mehr notwendig ist, um zu arbeiten. Doch stellt sich auch explizit die Frage, ob die Räumlichkeiten selbst für das Arbeiten miteinander hinsichtlich der digitalen Transformation geeignet sind. Räume sollten so ausgestattet sein, dass sie zu einer offenen und kreativen Zusammenarbeit einladen. Das kann sich zum Beispiel in der Ausrichtung der Schreibtische zeigen.

Welche Denkstrukturen?

Lange waren wir es gewohnt, in linearen Strukturen zu denken. Die Digitalisierung fordert aber auch ein Umdenken der Denkstrukturen. Es benötigt iterative Denkweisen. Es gehe nicht mehr darum, von Anfang an das Ziel zu kennen. Vielmehr ist der Weg das Ziel. So wie die Apps Versionen herausbringen und sich nach und nach optimieren, so sollten auch die Denkweisen strukturiert sein, meint der Experte. Das Denken in Schleifen und Iterationen wäre eine viel effektivere und fluidere. Ebenfalls würden iterative Denkstrukturen bei der Transformation helfen, sich auf Veränderungen schneller einzulassen und diese als etwas positives willkommen zu heißen.

 Vorbild BOSCH

Dass digitale Transformation zuerst in der (Unternehmens-)Kultur beginnt, genauer – mit dem eigenen Kopf, wusste auch schon BOSCH-CEO Volkmar Denner: “Digitale Transformation ist für uns in erster Linie tiefgreifender Kulturwandel und in zweiter Linie Einführung von neuen Technologien.” Als der Konzern sich mit dem Thema Transformation beschäftigte, schaffte er zunächst Incentives ab, um kollaboriertes Arbeiten und das kollegiale Miteinander zu stärken. Auch wurden Hierarchieebenen abgebaut, umso die effektivste und kreativste Kommunikation aus den Abteilungen herauszuholen.

In der digitalen Transformation von Unternehmen geht es also nicht um das beste Tool und den Einsatz von modernsten Technologien. Denn diese bringen nichts, wenn das Team dahinter nicht funktioniert. Folglich muss man zuerst die Mitarbeiter*innen “transformieren”. Alte Unternehmensstrukturen wie das Arbeiten Miteinander, genauso wie Umgebung und Denkweisen müssen für eine bessere, kreativere Arbeitsweise überdacht werden, damit eine digitale Transformation überhaupt gelingen kann.

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Erstveröffentlichung des Beitrags auf
https://www.k5.de/learnfromthebest/k5-blog/digitale-transformation-beginnt-im-kopf/