Das Zeitalter der digitalen Transformation macht auch vor der Personalsuche nicht Halt. Für Headhunter sind moderne Recruitingtools, wie Matching, SEO oder Algorithmen, jedoch keine Jobkiller. Vielmehr bieten sie Chancen, die Erfolgsquoten zu steigern und Unternehmen das zu liefern, was sie brauchen: qualifizierte Fachkräfte, die hundertprozentig richtig auf ihrer Position sitzen.

Es herrscht ein harter Kampf auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings ganz anders, als noch vor einigen Jahren. Es sind nicht mehr die Fachkräfte, die bangen müssen, einen Job zu erhalten, sondern ganz im Gegenteil: Im April 2018 ermittelte das Institut der deutschen Wirtschaft, dass zwei von drei Unternehmen heutzutage Probleme haben, ihre offenen Stellen mit entsprechend qualifizierten Mitarbeitern zu besetzen. Wer im „War for Talents“ Erfolg haben will, muss Recruitingprozesse neu definieren und strukturieren. Doch der begrenzte Kandidatenmarkt, fehlende Manpower sowie Active-Sourcing-Erfahrung erschweren es, ein erfolgreiches Recruiting inhouse zu leisten. Das gilt insbesondere für die Suche nach Fachkräften mit digitalem Know-how. Hier herrscht bei vielen Unternehmen nach wie vor Fachkräftemangel.

Hilfe beim Anwerbungsprozess finden sie bei spezialisierten Headhuntern, die die technisch auf dem gleichen Spielfeld stehen, weil sie den entsprechenden Kandidatenmarkt kennen und so schneller und gezielter suchen und besetzen.

Time-to-fill optimieren

Digitalisierungsprozesse leisten für Headhunter und Unternehmen einen großen Mehrwert in Bezug auf den Time-to-fill-Faktor. Eine Position, die unbesetzt ist, kostet Geld und Manpower. Der Informationsvorsprung ermöglicht im Durchschnitt eine schnellere Besetzungszeit von 30-40 Prozent als vor der Einführung digitaler Instrumente. So arbeitet dfind.com mit selbst entwickelten Algorithmen basierend auf Wechselwahrscheinlichkeit, unternehmensweiter

Mitarbeiterzufriedenheit, Zugehörigkeit zum Unternehmen und weiteren Faktoren. Dies ermöglicht dem Spezialisten für digitales Recruiting eine zielgerichtete Ansprache der passenden Kandidaten. Ergänzend nutzt dfind.com eine moderne Kollaborationsplattform, um eine völlig neue Art der Kommunikation sowohl auf Kunden- als auch auf Kandidatenseite sicherzustellen. Auch Matching, SEO-Recruiting und Social Media nehmen im zukünftigen Recruitingprozess einen immer höheren Stellenwert ein.

Aufgrund des merklich kleineren Kandidatenmarktes müssen die angeschriebenen Kandidaten individuell – basierend auf Know-how, Erwartungshorizont und weiteren gewonnenen Informationen – angesprochen werden. Matching- und Social-Media-Informationen der Kandidaten ermöglichen Recruitern von morgen eine bestmögliche Ansprache. Chatbots sollen an dieser Stelle dazu dienen, beiden Seiten einen schnellen ersten Eindruck zu vermitteln. Allerdings ist diese Recruitingform noch nicht ausgereift.

Mehr Werte geben

Doch nicht nur das Headhunting als Prozess verändert sich, sondern auch das Verständnis von Arbeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft auf Arbeitnehmerseite. Es ist erwiesen, dass für Mitarbeiter nicht mehr nur das Gehalt im Fokus steht. Vielmehr spielen Faktoren wie flexible Gestaltung von Zeiten und Aufgaben eine Rolle, denn die Generation Y und Z möchte nicht auf den Feierabend oder den Ruhestand warten, um das Leben zu genießen. Statt starren Nine-to-five-Arbeitszeiten steht in der modernen Arbeitswelt das Ergebnis der Arbeit im Mittelpunkt.

Unternehmen sehen sich in diesem Sinne durch die Digitalisierung auch mit den Herausforderungen von VUKA, das Akronym steht für volatil, unsicher, komplex und ambig, konfrontiert. Entwicklungen, Erfolge, Misserfolge oder Folgen des Wirkens verändern sich schneller und unberechenbarer, sind in ihrer Gesamtheit komplexer strukturiert und mehrdeutiger. Unternehmen, die diese Entwicklungen durch den New-Work-Ansatz auffangen, treffen in ihren Stellenangeboten den Nerv der jungen Fachkräftegeneration und erringen im „War for Talents“ Siege. Flexible Arbeitskonzepte regen beispielsweise dazu an, Potenziale voll auszuschöpfen.

Die Digitalisierung gibt dazu alles an die Hand, was nötig ist, um zeit- und ortsunabhängig zu arbeiten. Zum New-Work-Ansatz gehören auch Neustrukturierungen im Raum- und Teamgefüge. Bei Shared Desks wechseln Mitarbeiter beispielsweise jeden Tag den Platz. Laut Studien des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation stärkt eine flexible Bürostruktur die Mitarbeiterproduktivität, da sie den Ort der tagesaktuellen Arbeit passend wählen.

Auch unflexible Abteilungsstrukturen sind im New-Work-Ansatz aufgebrochen. Teams setzen sich interdisziplinär und je nach Projekt in unterschiedlicher Weise zusammen. So stehen die fachliche Kompetenz im Fokus und das, was jeder einzelne für das Projekt an Soft Skills einbringen kann. Nur wer als Arbeitgeber den Gedanken des New Work umsetzt, kann hochqualifizierte Fachkräfte heutzutage langfristig binden.

Employer Branding

Arbeiten Unternehmen nach dem New-Work-Ansatz, können Headhunter diese Arbeitsstrukturen vorteilhaft zum Tracking passender Bewerber nutzen. Inbound-Techniken von Unternehmensseite wie SEO-Recruiting oder Social-Media-Marketing gehören heutzutage dazu. Webauftritte bei Facebook, LinkedIn, YouTube und Twitter mit optimierten Keywords, aktiven Nutzerprofilen und zahlreichen hochwertigen Verlinkungen, die sich auf für potenzielle Bewerber interessante Recruitingaspekte beziehen, lassen diese nicht nur das eigene Unternehmen finden, sondern wirken sich positiv auf das Google-Ranking aus. Das steigert in der Folge die Auffindbarkeit weiter.

Social-Media-Netzwerke bieten große Chancen, gute Arbeitskräfte zu finden. Postings, Interessen und Profile sagen viel über den Menschen aus. So können Recruitingverantwortliche passende High Potentials auf eine effektive Weise einschätzen. Entscheidend ist hier, dass der professionelle Recruiter die potenzielle Fachkraft über das Social Network auch als solche anspricht und in der Kommunikation nicht auf einer rein privaten Ebene verbleibt.

Fazit

Die Digitalisierung darf nicht als Allheilsbringer verstanden werden, die jeder Personaler einfach nutzt um automatisch ohne Zutun gute Fachkräfte zu finden. Sie bietet professionellen und spezialisierten Headhuntern eine Informationsfülle, für deren Generierung in der Vergangenheit ein sehr hoher Zeitaufwand nötig war. Die besten Informationen über potenzielle Kandidaten nutzen jedoch nichts, wenn die Daten nicht richtig interpretiert und eingesetzt werden. Digitales Recruiting ersetzt Headhunter somit nicht, sondern hilft dabei, die Erfolgsquoten durch effektives Ausdünnen des Bewerberfeldes zu steigern und somit Stellen schneller mit entsprechend qualifizierten digitalen Fachkräften zu besetzen. Mithilfe der modernen Form des Recruitings arbeiten Headhunter der Zukunft ortsunabhängig und flexibel und erhalten durch die Diversität der Kommunikationsmöglichkeiten viel schneller Ergebnisse. Sie machen sich die neue Form der Bewerberansprache zu Eigen und schaffen eine effektive Symbiose aus Technologie und Mensch, um mithilfe von zielgerichteter Quality Control den passgenauen Mitarbeiter zu ermitteln, anzusprechen und unter Vertrag zu nehmen. Wer die besten digitalen Köpfe sucht, sollte selbst fortschrittlichste Technologien verwenden.

Autor:

Christian Rampelt, Gründer und Geschäftsführer von dfind.com

Christian Rampelt ist Gründer und Geschäftsführer des auf Headhunting spezialisierten Unternehmens dfind.com, dessen Fokus auf der Vermittlung von Führungskräften, High Potentials sowie Spezialisten im digitalen Bereich liegt. Er gründete die GmbH mit Sitz in Düsseldorf, nachdem er bereits in der Vergangenheit ein führendes Headhunting-Unternehmen im Digitalisierungsmarkt aufgebaut und erfolgreich vermarktet hatte. dfind.com übernimmt den gesamten Recruitingprozess von der Identifikation der potenziell passenden Kandidaten bis hin zu ihrer erfolgreichen Platzierung beim Kunden. Das gegenwärtig 20-köpfige Team setzt sich aus Beratern und führungserfahrenen Managern mit interdisziplinärem Hintergrund zusammen. Gebündelt verfügen sie über mehr als 160 Jahre Headhunting-Erfahrung im IT- und Digitalisierungsmarkt. Um die Thematik der Digitalisierung nicht nur marktseitig abzudecken, sondern auch die eigenen internen Prozesse entsprechend zu gestalten, setzt Christian Rampelt in seinem Unternehmen auf New Work und neueste, bislang im europäischen Recruitingmarkt einzigartige Technologien.

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