Von London nach Edinburgh in 50 Minuten – der Hyperloop kann die Mobilität revolutionieren, ist aber auch interessant für die Logistik-Industrie.

Von Gordon Herenz

Die mobile Zukunft in der Röhre – Hyperloop

Einen Alltag ohne Autos, Schiffe, Flugzeuge und Züge kann und mag man sich in unserer schnelllebigen Zeit gar nicht mehr vorstellen. Wir müssen stets erreichbar sein und eilen von einem Ort zum nächsten. Lange Reisewege werden immer hinderlicher. Zum Glück wird mit dem Hyperloop bereits ein neues Kapitel in der langen Historie der Mobilität aufgeschlagen.

Was ist ein Hyperloop?

Die Open-Source-Idee geht auf den medial polarisierenden Unternehmer Elon Musk zurück. In einer Röhre („Tube“) soll eine Magnetschwebebahn mittels Unterdruck Menschen in sehr kurzer Zeit von A nach B befördern. Die Planung der Details und Umsetzung sind bereits weiter fortgeschritten, als man bei dem futuristisch anmutenden Klang des Projekts denken könnte. Wie weit? Das erfahren Sie im Folgenden.

Die Entwicklung des Hyperloops – ein mobiler Fiebertraum wird Realität

Seit Elon Musk im Jahr 2013 seine Idee zum Hyperloop in einem White Paper vorstellte, hat sich auf technischer und unternehmerischer Seite viel getan. Vier unterschiedliche Enterprises (darunter Virgin Hyperloop One und Hyperloop TT) tüfteln daran, den Hyperloop als Transportmittel salonfähig zu machen. Dadurch könnte neben dem Personentransport auch die Logistik revolutioniert werden. Doch bevor es soweit ist, gilt es, einige Hürden aus dem Weg zu räumen. Bislang sind verschiedenste Sicherheitsregularien noch nicht zufriedenstellend ausgearbeitet und auch die Amortisation der enormen Kosten ist nicht hinreichend geklärt.

Doch ist das Projekt „Hyperloop“ erst einmal einsatzfähig, bringt es eine Fülle von Möglichkeiten mit sich. So können z. B. große Distanzen in Rekordzeit bewältigt werden und auch die Energiebilanz des Hyperloops soll bisherige Transportmittel alt aussehen lassen. Mit 1080 Kilometern pro Stunde wäre der Hyperloop fünf Mal schneller als die deutsche Bahn; die Strecke London–Edinburgh könnte in 50 Minuten bewältigt werden. Ein regulärer Zug benötigt dafür zwei Stunden und 37 Minuten. Die Energie für den Hyperloop soll aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Sonnenenergie stammen.

Hyperloop – Die Zukunft des Transports?

(Hyperloop – Die Zukunft des Transports? – eine Infografik von RS Components)

Stand der Dinge – Wie weit sind die Ingenieure?

Bis zur Marktreife des Hyperloop ist es noch ein weiter Weg, wenngleich schon eifrig und auch erfolgreich Testfahrten und Challenges (z.B. HYPED) durchgeführt werden. Dennoch ist der Plan von bspw. von Virgin Hyperloop One, kommerzielle Fahrten bereits ab 2020 bzw. 2021 anzubieten, gelinde gesagt ambitioniert. Denn wie bereits angedeutet, gibt es noch immer einige Fragezeichen bei der Entwicklung der innovativen Magnetschwebebahn.

Nichtsdestotrotz interessiert man sich in Nahverkehr und Logistik für das Konzept. So wird im Hamburger Hafen von Hyperloop Transportation Technologies in Zusammenarbeit mit der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) eine Teststrecke gebaut, die irgendwann Teil eines ausgeklügelten Röhrennetzwerks sein soll, um den Gütertransport in Deutschlands wichtigstem Hafen zu revolutionieren. Der Glaube an das Projekt besteht – jetzt müssen „nur“ noch die realen Umstände mitspielen.

Text- und Infografiklizenz

CC BY-ND 3.0 DE

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