Online Marketing in Zeiten von Corona

Corona ist nach wie vor in aller Munde. Auch wenn Bund und Länder mittlerweile die Maßnahmen schrittweise wieder lockern, stehen Unternehmen immer noch vor vielen vorher so nie da gewesenen Herausforderungen. Online-Marketing signalisiert auch in Krisenzeiten Geschäftsbereitschaft und hilft so sich den Herausforderungen zu stellen.

Gewinner und Verlierer

Die aktuelle Situation trifft manche Branchen härter als andere, vor allem auf lange Sicht gesehen.

Ein Verlierer ist sicherlich die Veranstaltungsbranche, da bis auf Weiteres keine Großveranstaltungen stattfinden. Trotz der Lockerungen haben es Gastronomie sowie die Reise- und Freizeitbranche schwer.

Gewinner und Verlierer in der Corona-Zeit

Aber es gibt auch Bereiche, die gestärkt aus der Krise hervorgehen. Dazu zählen zum Beispiel Paketdienste, Verpackungshersteller, Drogerien, Lebensmittelhändler oder Streamingdienste. Vor allem für die Verlierer gilt es jetzt zu reagieren.

Maßnahmen

Große Player, wie Facebook, Google oder Amazon, helfen Unternehmen und Nutzern dabei, gut durch die Krise zu kommen. Facebook ermöglicht es beispielsweise, temporäre Updates für Unternehmen einzustellen. Änderungen in Öffnungszeiten, Angeboten und Services werden so prominent dargestellt. Ähnlich verhält es sich auch bei Google My Business. Google steht aber auch mit Rat und Tat zur Seite. Dazu nutzt der Suchmaschinenriese seine Einblicke in die Abläufe unterschiedlichster Unternehmen. Aus diesen Einblicken haben sich drei Wege ergeben, wie Unternehmen mit der Krise umgehen:

  1. Reaktion
  2. Wiederaufbau
  3. Beschleunigung

Diese Phasen setzen die Firmen mit unterschiedlicher Priorität um. Google geht aber noch weiter und wertet aus, inwiefern sich das Suchverhalten der Nutzer verändert. Diese Arten von Usern kristallisieren sich heraus:

  • Nutzer, die (virtuell) neue Verbindungen entdecken und Beziehungen pflegen.
  • Nutzer, die Selbstfürsorge praktizieren und für andere da sind.
  • Nutzer, die ihre Routinen an das Internet anpassen.
  • Nutzer, die nach kritischen Informationen und Inhalten zur Deckung des Grundbedarfs suchen.
  • Nutzer, die mit mehreren Geräten in noch nie da gewesenem Ausmaß online gehen.

Mit diesem Wissen können Unternehmen auf das dynamische Umfeld reagieren. Dazu ist es wichtig, die eigene Zielgruppe genau zu kennen und die Online Marketing-Strategie entsprechend anzupassen. Das ist allerdings nicht immer einfach. Aber es gibt verschiedene Tools, die dabei helfen und die Entscheidungsfindung erleichtern. Dazu gehören zum Beispiel Google Trends, Shopping Inisghts oder Find My Audience.

Social Media

Social Media ist die Waffe gegen Corona. Es ist nicht nur ein guter Kanal, um nach außen zu kommunizieren, sondern eignet sich auch für ganze Marketing-Aktionen und als Vertriebsweg. Aktuell gibt es beispielsweise inspirierende Kampagnen zu den Hashtags #stayhome, #staythefuckathome oder #flattenthecurve. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Social Media-Content hat den Vorteil, dass die Produktion weitaus schneller und weniger aufwendig ist, als eine komplette Marketing-Kampagne ins Leben zu rufen. Social Media ist zusätzlich ein Kanal für den Direktvertrieb, vor allem für den stationären Handel ohne Onlineshop. In Posts und Stories können die Händler Produkte detailliert vorstellen und den Kauf per Direct Message oder WhatsApp anbieten. Außerdem kann der direkte Kontakt zum Kunden mithilfe von Telefon- oder Videoberatung gehalten werden. Um Brandawareness zu schaffen und Neukunden zu gewinnen, können Unternehmen auf Social Media Gewinnspiele, Rabattcodes oder Ähnliches posten. Allerdings darf nicht in Vergessenheit geraten, dass solche Aktionen mit weiteren Umsatzeinbußen verbunden sind, die im Vorfeld einkalkuliert werden müssen.

Google Ads

Viele Firmen machen in der aktuellen Krise den Fehler, Marketing-Aktivitäten auf null zurückzufahren. Bereits bestehende Ads sollten, wenn möglich, weiterlaufen, damit keine Listings verloren gehen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu überprüfen, ob Budgets optimiert sind, sodass unwirtschaftliche Kampagnen erkennt werden. Anzeigen sollten allerdings immer an die Verfügbarkeit eines Produktes gekoppelt sein. Denn nichts ärgert den Kunden mehr als eine Anzeige für ein ausverkauftes Produkt.

Angepasster Onlineauftritt

Ein Faktor, den Unternehmen direkt beeinflussen können, ist die eigene Website. Hier sollte der Kunden alle Informationen im Zusammenhang mit Corona bekommen. Dazu gehören Öffnungszeiten, Lieferbedingungen und -zeiten sowie Hygienemaßnahmen. Um weiterhin in den Suchmaschinen sichtbar zu sein, darf die Website nicht offline gehen. Denn sonst kann das Unternehmen nach Corona nicht wieder voll durchstarten. Stattdessen sollten einzelne Seitenfunktionen eingeschränkt werden. Dazu gehört beispielsweise, Produkte als ausverkauft zu markieren oder den Warenkorb und den Checkout-Prozess abzuschalten. So bleibt der Nutzer auch weiterhin informiert und Google listet die Seite weiter.

Langfristige Online Marketing-Strategie

Klar ist: Nach der Coronakrise gibt es mehr potenzielle Kunden im Internet als vor der Krise. Kunden, die sonst ausschließlich den stationären Handel nutzen, entdecken jetzt die Vorteile des Webs. Das heißt, Unternehmen müssen spätestens jetzt anfangen, sich um ihre Online Marketing-Strategie Gedanken zu machen.

Fragen, die sich stellen, sind zum Beispiel:

  • Wen möchte das Unternehmen online erreichen?
  • Wo kann das Unternehmen den Kunden entlang der Costumer Journey online erreichen?
  • Wie kann die Website noch besser in Suchmaschinen gefunden werden?
  • Wie kann der Traffic auf die Website erhöht werden?
  • Schalte das Unternehmen bereits Performance Ads?
    Wenn ja: Können diese noch optimiert werden? Welche Kanäle können noch genutzt werden?
    Wenn nein: Sollte ich Budget in Performance Marketing investieren? Was brauche ich dafür?
  • Wie kann das Unternehmen zusätzlich Reichweite generieren?
  • Gibt es bereits eine Social Media-Strategie?
  • Ist Content Marketing eine Option für das Unternehmen?
  • Inwiefern werden bereits bestehende Kontakte genutzt, beispielsweise für E-Mail Marketing?

Das sind nur einige wenige Fragen, die bei der Erarbeitung einer Strategie wichtig sind. Denn gerade jetzt wird deutlich: Wer online nicht präsent ist, spielt offline oft nur eine geringe Rolle. Deshalb sollten Firmen nicht nur in Krisensituationen auf digitales Marketing setzen. Kreative Ideen wie Podcasts, Webinare, Streams und Virtual-Reality-Erlebnisse helfen dabei, mit dem Kunden in Kontakt zu bleiben. Und das unabhängig von Öffnungszeiten. Dabei ist immer wichtig, den Kunden und Nutzer nicht aus den Augen zu verlieren. Nur wer die Kundenbedürfnisse kennt, kann auch entsprechend reagieren.

Weiterführende Tipps und Informationen zum Thema finden Sie im Artikel:
Online Marketing und Corona.

Über die Autorin

Ann-Kathrin Grottke hat ihr Medienmanagementstudium mit dem Bachelor abgeschlossen und ist Teil des eology-Marketing-Teams. Sie kümmert sich um die Verbreitung des gesammelten eology-Wissens, indem sie ihr Know-how in Magazinen, Blogs und Zeitschriften teilt.

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Bild von Darwin Laganzon auf Pixabay