Umdenken! Nicht Systeme, Menschen sind der Schlüssel

Wer jetzt nicht auf digitale Kompetenz setzt, verliert

Es lässt sich nicht schönreden. Die gesamte Weltwirtschaft muss sich aufgrund der COVID-19-Pandemie in einem noch nie dagewesenen Stresstest unterziehen, dessen Ausgang für viele Unternehmen und Beschäftigte in Deutschland noch ungewiss ist. Bereits im April waren bundesweit 10 Millionen Menschen in Kurzarbeit gemeldet.

Wie schnell sich der „Normalzustand“ einstellt, hängt sicher nicht nur von Rettungsschirmen, zusätzlichen Krediten und dem Ende der Kontaktbeschränkungen ab, sondern zudem von der seit langem verlangten digitalen Lieferfähigkeit und neuen, innovativen Geschäftsmodellen. Unumstritten ist, dass hierzulande die digitale Transformation viel zu lange nur zögerlich angegangen oder klein geredet wurde – gerade in der Industrie, vor allem im Mittelstand.

Wer bislang noch dachte, man bräuchte sich nicht mit der digitalen Transformation beschäftigen, durchläuft gerade eine steile Lernkurve. Die Krise beschleunigt die Nutzung digitaler Tools und verschiebt Prozesse Richtung online. Gelernt haben den Umgang damit aber wenige. ‚Learning by doing‘ mag für Videokonferenzen und Chats funktionieren, ganze Geschäftsmodelle jedoch auf digitale Plattformen zu verschieben, erfolgt nicht intuitiv, sondern durch Wissenskenntnisse und Kompetenzen. Mehr digitale Kompetenz, mehr agiles Denken und Handeln sind gefragt.

An dieser Stelle wird der Denkfehler vieler CEOs, CDOs und CIOs deutlich: digitale Transformation = volle Konzentration auf Prozesse und Systeme. Dass aber genau diese Entwicklungen von und mit Menschen realisiert werden müssen, wird auf der Digital-Agenda häufig vergessen. Nicht alle Beschäftigten gehören zur Generation Z oder zu den Millennials, denen Smartphone und Co. quasi in die Wiege gelegt wurden. Hier werden die größten Versäumnisse der Vergangenheit sichtbar, da schlichtweg zu wenig Beschäftigte auf die neuen, digitalen Jobprofile vorbereitet und weitergebildet wurden.

Ohne digitale Kompetenz keine digitale Zukunftsfähigkeit

Zugegeben, es fällt nicht ganz leicht sich einzugestehen, dass wir uns auf eine neue Normalität, vor allem auch im Arbeitsumfeld, einstellen müssen. Wir wissen noch nicht, wie genau sie aussieht, was wir aber wissen ist, dass der Einfluss der Digitalisierung auf ganze Wirtschaftsbranchen und Jobprofile weiter zunehmen wird.

Ich bin überzeugt, dass nur durch eine Investition in Mitarbeitende zum Aufbau neuer und erweiterter Kompetenzen eine erfolgreiche digitale Transformation unserer Wirtschaft möglich ist. Dort wo die Beschäftigten nicht Schritt halten können, drohen Unternehmen den Anschluss zu verlieren. Ohne digitale Kompetenz keine digitale Zukunftsfähigkeit. Deshalb liegt für mich der Schlüssel aus der Krise im Faktor Mensch und dessen Potenzial. Jetzt muss die digitale Bildungslücke geschlossen werden um besser als zuvor zu werden.

Arbeit-von-morgen-Gesetz für digitale Superkräfte von heute

Es ist kein Hindernis mehr, in Fortbildung zu investieren, wenn Mitarbeitende zu großen Teilen in Kurzarbeit sind. Unternehmen sind heute branchenübergreifend gefordert, ihre Beschäftigten mit den digitalen „Superkräften“ auszustatten, wenn sie wettbewerbsfähige Innovationen, Produkte und Services entwickeln und anbieten wollen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Dieser Meinung ist im Übrigen auch die Bundesregierung, die mit dem Qualifizierungschancengesetz (QCG) staatliche Unterstützung bietet. Mit dem zusätzlich auf den Weg gebrachten „Arbeit-von-morgen-Gesetz“ hat der Staat zudem auf den digitalen Strukturwandel reagiert und dieses im Zuge der COVID-19-Pandemie erweitert. Davon profitieren sowohl Unternehmen wie auch die Mitarbeitenden selbst. Wer sich jetzt für eine Fortbildung interessiert, Kurzarbeit als Chance nutzen will, um den aktuellen Arbeitsplatz zu sichern oder aber auf einen zukünftigen Job bestens vorbereitet sein möchte, wird gefördert. So trägt die Bundesagentur für Arbeit (BA) bis zu 100 Prozent der Fortbildungskosten. Gleiches gilt auch für Beschäftigte, die aufgrund des Strukturwandels von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Die verbesserte Weiterbildungsförderung gilt jetzt zudem für Online-Qualifizierungen. Deren Vorteil liegt nicht nur aufgrund der Kontaktbegrenzung auf der Hand. Teilnehmende sind zeitlich flexibel und können individuell ihre Lernzeiten in den Alltag planen – auch nach der Kurzarbeit.

Wenn wir alle eines aus der aktuellen Situation lernen, dann dass die Fähigkeiten der Mitarbeitenden und deren Anpassungsfähigkeit an sich schnell verändernde Gegebenheiten der Schlüssel zum Erfolg sind. Wer das erkennt und jetzt handelt, wird zu den Gewinnern der Krise zählen. Also – wenn nicht jetzt, wann dann?

Unsere Autorin

Nicole Gaiziunas

Weiterführende Informationen:
Mehr unter: https://xu-group.de und https://xu-group.de/online-campus/

Über die XU Group GmbH:

Die 2016 gegründete XU Group versteht sich als Bildungsinkubator und liefert mit ihren innovativen Lernformaten die Bildungsantworten für unsere digitale Zeit. Sie ist seit 2020 durch den TÜV Nord AZAV-zertifiziert. Der Fokus des Unternehmens liegt auf tragfähigen Bildungslösungen für die Digitale Transformation der Wirtschaft. Das Team der XU Group greift dafür zusätzlich auf ein Netzwerk von mehr als 200 Expert*innen aus Industrie, Digitalwirtschaft, Start-ups, Forschung, Entwicklung, Technologie und Bildung zurück. Zu den Kunden der XU Group gehören u. a. Allianz, Airbus, Bosch, Deutsche Bahn, Deutsche Post DHL, Gerresheimer, Grohe, HDI, Otto Group, Postbank, Volkswagen und Vorwerk.

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