Podcasts: so klappt´s!
Podcast- und Audio-Experte Mateusz Sojka erläutert wichtige Schritte für erfolgreiche Podcasts und Podcasting.
Herr Sojka, wie können Unternehmen mit ihrem Podcast Reichweite generieren?
Mittlerweile hören mehr als 10 Millionen Deutsche regelmäßig Podcasts und der Markt wächst weiter. Podcast-Hörer werden also eine immer bedeutendere Zielgruppe für Unternehmen und sind noch dazu demografisch (und qualitativ) äußerst attraktiv: Sie sind interessiert Neues zu lernen, jünger, besser ausgebildet, besitzen ein höheres Einkommen als der Durchschnitt und sind toleranter gegenüber werblichen Inhalten. Studien zeigen, dass selbst Personen, die Werbung meiden, durch gebrandete Podcast-Inhalte erreicht werden können – um 22% mehr als bei Markennennung im Fernsehen zeigt z.B. die BBC Global News Studie.
Corporate-Podcasts können also Unternehmen dienen, um Online-Präsenz zu schaffen, Digitalisierung voranzutreiben und das Unternehmen als Experten zu positionieren. Innerhalb eines Podcasts treten Markennennungen besonders hervor und fördern bis zu 16% mehr Engagement. Dabei kann die Brand Awareness um 89% steigen und das Kaufverhalten beeinflussen.
„Ein gutes Ranking in Google oder YouTube ist für die Markenbekanntheit nachhaltiger als beispielsweise bezahlte Anzeigen.“
Mateusz Sojka, Geschäftsführer der Podigee GmbH
Erfahren Sie mehr über unseren Interviewpartner auf: https://www.mateuszsojka.com/
Unternehmen nutzen die Reichweite des Podcast-Markts, indem sie sich auf den großen Podcast-Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Google Podcasts, Deezer und Podimo platzieren, Cross-Promotion über Social Media nutzen und den Podcast bei der reichweitenstarken Medien-Plattform YouTube veröffentlichen. Beispielsweise besitzt der Corporate Podcast des internationalen Unternehmens Slack insgesamt ca. 2 Millionen Aufrufe.
Welche Kanäle eignen sich für die Distribution und gibt es hier Empfehlungen?
Wir empfehlen die Podcast Veröffentlichung breit aufzustellen und auf allen großen Podcast-Plattformen präsent zu sein. Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Google Podcasts, Deezer und Podimo können durch einen Hoster einfach bespielt werden.
Sie erhöhen die Reichweite und machen es potenziellen Hörern leichter, den gewünschten Podcast zu finden.
YouTube gilt als zweitgrößte Suchmaschine und besitzt eine große Community. Für viele Podcasts ist die Video-Plattform ein guter Zugang, um neue Hörer zu erreichen.
Auf eine eigene Podcast Website sollte zudem nicht verzichtet werden. Denn um aus Hörern Kunden zu generieren, muss die Marke sichtbar mit dem Podcast verknüpft werden.
Welche Rolle spielen SEO-Maßnahmen?
Bei den explodierenden Podcast Zahlen, insbesondere seit Beginn der Pandemie, spielen SEO-Maßnahmen zunehmend eine wichtige Rolle. Es ist essenziell für Podcasts, dass ihre Zielgruppe sie über die Suche nach bestimmten Keywords findet, um nicht unterzugehen. Der schriftliche Inhalt eines Podcasts, wie Beschreibungen und Titel, können deshalb Suchmaschinen optimiert werden.
Es gilt: Je besser der Podcast des Unternehmens in Google oder anderen Suchmaschinen platziert ist, desto mehr Sichtbarkeit erhält die Marke. Ein gutes Ranking in Google oder YouTube ist für die Markenbekanntheit nachhaltiger als beispielsweise bezahlte Anzeigen.
Welche Möglichkeiten gibt es für Unternehmen ohne eigenen Podcast, an diesem Medium zu partizipieren?
Es gibt viele Möglichkeiten, indirekt am Wachstum des Podcast-Markts zu partizipieren. Wichtig ist, welche Ziele sich das jeweilige Unternehmen setzt und über welche Ressourcen es verfügt:
Eine Möglichkeit ist die Teilnahme an einer Podcast-Episode als Gast, Expertenwissen zu teilen, das Branding des Unternehmens zu unterstützen und sich zu vernetzen.
Für Unternehmen, die mehr investieren können, kann es attraktiv sein einen Podcast zu sponsern und das Podcast-Projekt finanziell oder mit Equipment unterstützen. Der Podcast wird so zum „Branded Entertainment“.
Eine weitere Möglichkeit ist es einzelne Episoden eines Podcasts zu sponsern oder Product-Placement zu betreiben.
Außerdem gibt es die klassische Art, Podcasts für Unternehmen zu nutzen: für Werbung. Durch die Zusammenarbeit mit Vermarktern und Podcast-spezifischen Werbeanbietern, können Unternehmen Ihre Werbung in Podcast-Kampagnen ausstrahlen lassen. Untersuchungen zeigen, dass sich Hörer besser an Podcast-Werbung erinnern als an die vergleichsweise deutlich teurere Radiowerbung und tolerieren sie eher. 69% der Hörer geben laut der Podrating-Studie von Goldmedia an gegenüber Werbung im Podcast kaum abgeneigt zu sein.
Für diese Möglichkeiten, in den Podcast-Bereich einzusteigen, ohne selbst zu podcasten, ist es wichtig, eine Strategie zu entwerfen, um die Reichweite bestmöglich zu nutzen und möglichst präzise die Zielgruppe anzusprechen.
Stichwort Monetarisierung – welche Lösungen bietet Podigee? Welche Möglichkeiten einen Podcast zu monetarisieren gibt es?
Je nach Ihren Bedürfnissen und Anforderungen bieten sich unterschiedliche Lösungen zur Monetarisierung eines Podcasts an. Jedes Unternehmen und jeder Kunde ist verschieden und bewegt sich in anderen Märkten und Branchen. Deshalb sind flexible Lösungsmodelle wichtig:
Eine davon ist die Integration von dynamischen Werbekampagnen: Ad Insertion. Es werden dynamische Podcast-Kampagnen gestartet, die sich nach Nutzerdaten wie Zeit und Ort richten.
Ein weiterer Punkt ist die Möglichkeit, private Podcasts zu erstellen, die nur für ein exklusives Publikum zugänglich sind sowie Steady oder Patreon einzubinden. Auf diesem Wege können Kunden von ihrer Podcasts-Community direkt unterstützt werden können.
Was könnten neben der Generierung von Reichweite weitere Gründe für Unternehmen sein, ins Podcasting einzusteigen?
Podcasting ist ein großartiges Instrument, um die Kunden- und Geschäftsbeziehungen zu stärken. Sowohl für den Markenaufbau, als auch für das Employer Branding, kann es eine starke Wirkung nach außen erzielen. Es zeigt ein modernes Verständnis von Kommunikation, wirkt authentisch und ist on demand abrufbar.
Für die interne Kommunikation bieten interne Podcasts Potenzial, das gerade in Zeiten von Corona wichtig ist. Remote im Homeoffice zu arbeiten ist alltäglicher denn je. Podcasts können helfen auch auf Distanz die Mitarbeiterbindung zu stärken. Gerade für Unternehmen, die multinational aufgestellt sind, ist das entscheidend. Interne Podcasts erfüllen dadurch viele Aspekte des New Work. Sie können sowohl für Schulungszwecke als auch für die Bereitstellung von geschäftsinternen Informationen, vertraulichen Inhalten oder persönlichen Geschichten genutzt werden, um Vertrauen und Loyalität innerhalb einer Organisation aufzubauen.
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