Fünf Tipps für eine umweltfreundliche Silvesterparty

Waldburg, 13.12.2023 – Das neue Jahr willkommen heißen, die (bösen) Geister des alten Jahres vertreiben – mit viel Lärm, Feuer(blitzen) und Rauch. So ist es bei uns seit Jahrhunderten Tradition. Bedauerlicherweise hat das an sich schöne Brauchtum zu Silvester mit den massiven Umweltbelastungen der exzessiven Böllerei inzwischen eine unschöne Wendung genommen. Zum Jahreswechsel 2022/23 wurde in Deutschland mit Silvesterfeuerwerk ein Umsatz von rund 180 Millionen Euro erzielt – ein historisches Allzeithoch und ein schwerwiegendes Tief für die Umwelt.

Problematisch daran sind der Eintrag von Plastik in die Umwelt, enorme Müllmengen und ökologische Schäden durch CO2-Emissionen und Feinstaubbelastung. So werden jährlich etwa 2.050 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt – der größte Teil in der Silvesternacht. Darüber hinaus erzeugt das Verbrennen einer einzigen Tonne der pyrotechnischen Materialien 156 Kilogramm klimaschädliches CO₂. Auch der Silvestermüll nimmt in deutschen Großstädten überhand: Allein in den fünf größten Städten fielen im letzten Jahr am Neujahrstag rund 200 Tonnen Abfall an. Speisen und Getränke, Deko und Partyspiele tragen noch ein Übriges dazu bei. Höchste Zeit also für eine nachhaltigere Jahreswende. Tobias Haußmann, Nachhaltigkeitsmanager bei vomFASS, gibt fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Start ins neue Jahr.

1. Silvester ohne Böller? So geht‘s!
Tatsächlich gibt es einige stimmungsvolle Alternativen für Groß und Klein. Vom heimeligen Lagerfeuer im Garten über ein DIY-Schwedenfeuer und Laternen bis hin zu selbstgebastelten Fackeln (beispielsweise aus Tannenzapfen) gehen vergleichsweise umweltfreundliche Lichtstrahlen aus. Für den obligatorischen Lärm können althergebrachte Ratschen und Klappern sorgen. Für Kinder sind auch Töpfe und Kochlöffel eine perfekte Soundquelle. Wem das doch nicht so ganz reicht: An vielen Orten gibt es auch öffentliches Feuerwerk.

2. Weniger ist mehr: Partyspiele und Deko ohne Plastik
Liebgewonnene Traditionen wie mit Wachsgießen einen deutenden Blick in die Zukunft zu werfen und kleine Überraschungen in Knallbonbons gehören einfach zu Silvester wie der Countdown um Mitternacht. Plastik- und verpackungsfreie Versionen lassen sich ganz einfach aus Wachsresten oder Geschenkpapier und Klopapierrollen selbst herstellen. Extra-Tipp: Butterbrottüten knallen besonders gut. Girlanden und Konfetti aus Altpapier sind nachhaltig – und können ungeduldige Kinder mit dem Locher eine Weile beschäftigen. Ansonsten sollten beim festlichen Menu und für Partycocktails Stoffservietten, Glastrinkhalme, Mehrweggeschirr (bei größeren Veranstaltungen zumindest Pappteller und Holzbesteck) statt Plastik- und Wegwerfvarianten zum Einsatz kommen.

3. Nachhaltig dinieren
Neben Klassikern wie Fondue oder Raclette als geselliges Silvesteressen kommt zum Jahreswechsel auch gerne Fisch auf den Tisch. Vegetarische Gerichte mit Käse und saisonalem Gemüse oder ein Karpfen aus regionaler Zucht (statt Wildlachs aus dem Atlantik) schmecken nicht nur gut, sondern sind auch noch umweltfreundlich – emissionsarm aus der Umgebung bezogen, aus biologischer Produktion ohne Schadstoffe oder Antibiotika. Übrigens: Förstereien bieten nicht nur nachhaltige Weihnachtsbäume zum Fest, sondern auch frisches Wildbret für den perfekten Silvesterbraten. Mehr „bio“ geht nicht.

4. Umweltfreundlich anstoßen
Auch die festlichen Getränke zum Anstoßen gibt es in „umweltfreundlich“ – etwa Bio-Bier, Bio-Wein oder Bio-Sekt. Ein kleines, aber feines Detail sorgt für noch mehr Nachhaltigkeit: Der Kauf von Wein- oder Sektflaschen mit Korken fördert den Bestand der europäischen Korkwälder. Und schützt damit einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche (bedrohte) Tier- und Pflanzenarten.

5. Einfach mal entspannen
Fast von allein wird der Silvesterabend nachhaltig, wenn die große Party einfach mal ausfällt. Wer an Silvester nicht in der allgemeinen Partystimmung aufgeht oder gar unter dem gesellschaftlichen Zwang zur guten Laune leidet, darf auch einfach mal die Füße hochlegen und entspannen. Zum Beispiel bei einem entspannten Filmeabend und selbstgemachtem Popcorn. Oder einem Spieleabend mit Familie und Freunden. Und: Sogar früh ins Bett gehen ist erlaubt. Vorteil: Man startet ausgeruht und wach ins neue Jahr!