Die Digitalisierung ist kein Jobkiller. Sie schafft neue Berufsbilder. In Summe rechnen die Befragten des diesjährigen HR-Reports mit mehr Chancen als Risiken.

Mit einem Mittelwert von rund 60 Punkten fiel die Einschätzung der Teilnehmer, auf einer Skala von 0 = Vernichtung von Arbeitsplätzen bis 100 = Chance für neue Jobs positiv aus. Die Ergebnisse der Studie mit dem Schwerpunkt „Beschäftigungseffekte der Digitalisierung“  decken sich mit den positiven Stimmen, die in letzter Zeit immer stärker geworden sind. Die Unternehmen verbinden mit der Digitalisierung mehr Chancen als Risiken für die Beschäftigung.

Für den HR Report 2019 des Personaldienstleisters Hays und des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE), wurden 868 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Von den Studienteilnehmern waren 17 Prozent Geschäftsführer, 22 Prozent HR-Führungskräfte, 40 Prozent Fachbereichsleiter und 21 Prozent Mitarbeiter ohne Personalverantwortung.

Positive Beschäftigungseffekte

Im Rahmen neuer Geschäftsmodelle, der immer stärkeren Bedeutung von Daten und der zunehmenden Interaktion zwischen Maschine und Maschine sowie Mensch und Maschine entstehen neue Tätigkeits- und Jobprofile, die positive Beschäftigungseffekte nach sich ziehen.

Vor allem in der IT wird die Zahl der Arbeitsplätze wachsen: 54 Prozent erwarten hier positive Beschäftigungseffekte, 39 Prozent rechnen mit keinen Änderungen und lediglich 8 Prozent gehen von negativen Änderungen aus. Im Vertrieb rechnen 50 Prozent und im Marketing sowie in Forschung und Entwicklung mit jeweils 43 Prozent der Befragten mit deutlichen Jobzuwächsen.

Neue Berufsbilder

Neue Berufsbilder entstehen der Ansicht der Entscheider nach insbesondere in der Forschung und Entwicklung, in der IT und im Marketing. Den Bereichen Vertrieb/Kundenservice, Forschung und Entwicklung sowie Produktion wird ein Personalzuwachs in bestehenden Berufsbildern prognostiziert.

Qualitative Bschäftigungsfähigkeit:  lebenslanges Lernen – lebenslange Fort- und Weiterbildung

Bei den qualitativen Beschäftigungseffekten geht es vor allem um die Frage, welche Kompetenzen erforderlich sind bzw. sein werden, um mit den Entwicklungen in der Arbeitswelt Schritt zu halten. Welche Instrumente und Maßnahmen gebraucht werden, um Mitarbeiter adäquat auf Änderungen vorzubereiten.
Die Maßnahmen und Instrumente, die Unternehmen zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit als bedeutsam erachten, konzentrieren sich keineswegs nur auf die Vermittlung fach- und branchenbezogener Kenntnisse oder technischer Fertigkeiten, sondern darauf, den Mitarbeitern eine breite Basis an Soft Skills nahezubringen.
Um die Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeitern zu sichern, gilt eine lebenslange Fort- und Weiterbildung als das wichtigste Instrument (50 Prozent). Zudem stehen der Ausbau der Work-Life-Balance (44 Prozent) und die Zusammenarbeit in gemischten Teams (39 Prozent) ganz oben auf der Liste der geeigneten Maßnahmen.
Ein Wechselspiel zwischen Eigen- und Unternehmensverantwortung ist zu beachten: Es gilt gleichermaßen für jeden Mitarbeiter, auf seine individuelle
Beschäftigungsfähigkeit zu achten.