Facility Management der Zukunft
Dr. Alexander Granderath, Country Manager von ISS Deutschland, sprach mit der TREND-REPORT-Redaktion über Sensorik, das IoT und „Service with a Human Touch“.
Betritt man die Firmenzentrale von ISS Deutschland in Düsseldorf, ist es wie ein Schritt in die Zukunft. Auf einem großen Bildschirm im Eingangsbereich sieht man sich selbst und wird Zeuge, wie eine Gesichtserkennungssoftware Daten auswertet. Geschlecht, Alter – sogar die Stimmung wird analysiert und mittels passendem Smiley angezeigt. „Unser internationales Headquarter in Kopenhagen und die deutsche Hauptverwaltung in Düsseldorf – „The Lab“ – wurden von unserem eigenen Unternehmen für Arbeitsplatzmanagement neu gestaltet“, berichtet Dr. Alexander Granderath von ISS. „Ziel war es, ein FM-4.0-Anschauungslabor zu schaffen, das die Arbeitswelt nach den Prinzipien der ‚New Ways of Working‘ erlebbar macht, mit nutzerorientierten Dienstleistungen, gelebten Service-Werten und innovativen Technologien.“
Facility Manager werden anhand von Energiemanagement, Flächenreduzierung und der Zufriedenheit der Kunden bewertet. Durch das Internet of Things entstehen in allen drei Belangen ganz neue Möglichkeiten. 2016 schloss sich ISS hierzu mit IBM zusammen. „Big Data und Machine Learning sind die Schlüsselkompetenzen, um aus große Datenmengen von Sensoren neues Wissen zu generieren und für alle Beteiligten nutzbar zu machen“, betont Granderath. IBM hat Technologien wie Cloud, Bluemix und Watson, die es ermöglichen, diese Daten zu erheben, zu speichern und in Informationen umzuwandeln. Die Partnerschaft mit IBM Watson hilft uns, die Datenzusammenhänge von Datenquellen zu erschließen, Muster zu erkennen und optimierte Handlungsempfehlungen für den Service-Workflow vorzugeben.“
Mit innovativer Sensortechnologie können bereits heute Energieverbräuche, Licht, Gewicht, Luftfeuchtigkeit, Präsenz, Temperatur und Kohlendioxid in Gebäuden erfasst werden. Durch die intelligente Auswertung der Sensordaten werden Gebäude mit den neuen Lösungen zusätzlich in die Lage versetzt, Energie einzusparen. Dr. Granderath erklärte uns dazu: „Man kann alleine über die bessere Kenntnis eines Gebäudes bereits 10-15 % Energiekosten einsparen.“ Intelligente Beleuchtungssysteme etwa können die Helligkeit voll automatisch optimal an das Tageslicht anpassen. „Biologisch wirksames Licht ist eine wichtige Grundlage für Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Kreativität und Gesundheit am Arbeitsplatz“, ergänzt Granderath die Zweckmäßigkeit. Ein anderer Sensor übermittelt die Belegung von Arbeitsplätzen an ein zentrales System. So lässt sich schnell erkennen, ob ein Meetingroom frei ist, und Open-Space Konzepte mit Shared Desks lassen sich leichter organisieren. Der Gang durch die Zentrale in Düsseldorf offenbart, dass hier kein Mitarbeiter mehr einen eigenen Arbeitsplatz hat. Tatsächlich ist das Bürogebäude so angelegt, dass es gar nicht genug Arbeitsplätze gäbe, sollten wirklich alle Mitarbeiter zugegen sein, das ist aber sowieso nur theoretisch der Fall. Auf diese Weise lässt sich der Büroraum besser nutzen, für Kreativflächen, Rückzugsräume und anderes.
„Die Enduser, also die Mitarbeiter unserer Kunden, rücken immer mehr in den Vordergrund“, so Granderath. Neben Beleuchtungskonzepten und veränderten Bürolandschaften nutzt ISS in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten der Digitalisierung, um den kompletten Service zu optimieren. Bei der Reinigung etwa hat man sich durch Sensortechnik von festen Intervallen losgelöst und orientiert sich stattdessen am tatsächlichen Bedarf. Dadurch entstehen Freiräume für andere Serviceleistungen. Zu diesem Zweck investiert ISS viel in die Ausbildung der eigenen Mitarbeiter, und zwar nicht nur in die fachliche sondern auch in „Service with a Human Touch“. Ziel ist es, die wichtigsten Touchpoints in der Kundenbeziehung zu lokalisieren und genau dort etwas besonders gut zu machen. Durch die Digitalisierung bietet ISS nicht länger Services für Immobilien an, sondern Services für Mitarbeiter, via Immobilie. Die zugrunde liegende Frage lautet: Wie kann eine Immobilie so gebaut werden, dass sie so attraktiv ist, dass die Leute dort arbeiten wollen statt bei einem Wettbewerber? Wie gut dies in der eigenen Zentrale funktioniert, belegen die vielen Smileys auf dem Bildschirm im Eingangsbereich. Granderath lädt dazu gerne jeden Interessierten nach Düsseldorf ein, „um sich selber ein Bild davon zu machen.“
Weiterführende Informationen unter: www.de.issworld.com
Bildlizenz: ISS Deutschland