Die vernetzte Gesellschaft
Die Geräte- und Funktionsvielfalt im Markt ist kaum noch überschaubar, die Trennung von privaten und Business-Anwendungen schwierig. Und doch lohnt es sich. In einer Studie wies beispielsweise Landesk nach, dass – angesichts der Tatsache, dass 81 Prozent der Unternehmen BYOD erlauben und 39 Prozent der Mitarbeiter sich ihr eigenes Gerät für Arbeitszwecke kaufen – diese Strategie einem durchschnittlichen europäischen Unternehmen Einsparungen von etwa 183.000 Euro in fünf Jahren ermöglicht. Auch steigt die Zufriedenheit der Mitarbeiter, da sie mit ihrem gewohnten oder gewünschten Mobilgerät arbeiten und damit von überall und zu jeder Zeit auf Unternehmensanwendungen, Kundendaten und Datenbanken zugreifen können. Insbesondere der Generation Y ist es wichtig, ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Geräte zu haben.
Mit der Arbeit selbst verlagert sich auch die Rekrutierung neuer Mitarbeiter in das Internet. Wer Arbeit sucht, schaut mittlerweile hier zuerst nach und bewirbt sich auch oft gleich an Ort und Stelle. E-Recruiting heißt das Stichwort, das auch das Active Courcing einschließt, also die aktive Suche und das Ansprechen potenzieller neuer Mitarbeiter über Online-Netzwerke. Immer häufiger ist hier auf den Online-Portalen die sogenannte One-Klick-Bewerbung zu finden, die es Bewerbern ermöglicht, sich mit einem Klick über die Daten aus ihrem Profil auf offene Stellen zu bewerben. Zudem erfolgen bereits 20 Prozent der Seitenaufrufe bei großen Karriereportalen von mobilen Endgeräten aus – Tendenz steigend. Arbeitgeber, die Wert auf ein positives Image legen, sollten daher insbesondere darauf achten, ihre Karriereinformationen optimal auch für Smartphone und Tablet-PC aufzubereiten. Doch durch die Koexistenz von neuen und alten Recruiting-Kanälen erhöht sich zwangsläufig die Komplexität der Personalsuche. Ein großes Phänomen derzeit stellen die sozialen Medien dar. Innerhalb kürzester Zeit eroberten Facebook, Twitter & Co. die Kommunikation und werden natürlich auch schon zur Kontaktaufnahme mit Unternehmen und zur Kommentierung von Produkten, Strategien usw. angewandt. Sich dabei ihrer Macht bewusst werdend – allseits gefürchtet ist der sogenannte Shitstorm –, agieren die Nutzer mit einem weitaus größeren Selbstverständnis und selbstbewusster im World Wide Web als früher. Sie warten nicht mehr, bis die Informationen zu ihnen kommen, sondern holen sie sich selbst ab. Dabei wird mittlerweile schlicht vorausgesetzt, jederzeit und über alle Kanäle mit dem Anbieter in Kontakt treten zu können. Hier eröffnen sich den Unternehmen neue Möglichkeiten, mit ihren Kunden in den Dialog treten und sie so besser kennenlernen zu können.
Social Media muss endlich in der Managementebene ankommen – inhaltlich und finanziell.
Diverse Studien beschäftigten sich bereits mit dem Verhältnis von Social Media und Unternehmen – mit zum Teil unterschiedlichen Ergebnissen. Die eine von TNS Infratest sieht Social Media langsam in den Unternehmen ankommen. Die Forscher von PWC wiederum kamen zu der Erkenntnis, dass Unternehmen das Potenzial von Social Media nicht ausschöpfen. Wobei die Ergebnisse sich nicht ausschließen müssen. Beide Studien fanden heraus, dass die digitalen Kanäle hauptsächlich noch wie traditionelle Medien eingesetzt werden, also zur Verbreitung von Informationen zu eigenen Produkten, Dienstleistungen und zum Unternehmen. Weitaus weniger mutig sind die Unternehmen bei der Nutzung von Social Media zur Kunden- und Mitarbeiterintegration.
„Lediglich 40 Prozent der Befragten bieten einen aktiven Dialog und nur 21 Prozent lassen ihre Produkte von den Kunden mit gestalten. Nur gut ein Viertel der Befragten (28 Prozent) setzt Social Media für interaktive Zwecke wie Marktforschung ein. Von der Möglichkeit, Social Media für personalisierte Angebote zu nutzen und zum Beispiel höhere Umsätze zu erzielen, machen nur 14 Prozent der Unternehmen Gebrauch. Immerhin gut die Hälfte der befragten Firmen (51 Prozent) rekrutiert Mitarbeiter über die sozialen Medien“, heißt es in dem PWC-Report. Und noch etwas haben die PWC-Forscher ausgemacht: Social Media muss auch endlich in der Managementebene ankommen – inhaltlich und finanziell. Ein gutes Beispiel dafür lieferte jüngst Burger-King-Deutschland-Chef Andreas Bork, der sich nach einem Shitstorm, ausgelöst durch eine RTL-Dokumentation, in der Burgersprechstunde auf der eigenen Facebook-Fanpage den Fragen der Community stellte und so den Imageschaden und – damit verbunden – finanziellen Schaden für sein Unternehmen verringerte.
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Herzlichen Dank, Frau Kasper für die interessante Reportage!