Deutsche Kleiderstiftung begrüßt Vorschläge der EU-Kommission zur Kreislaufwirtschaft für Textilien

Helmstedt, 12.07.2023 – Umweltschädlich und teuer in der Entsorgung: In der EU entstehen jedes Jahr 12,6 Millionen Tonnen Textilabfälle. Allein an Schuhen und Bekleidung fallen 12 Kilogramm pro Person und Jahr an. Nur ein Bruchteil davon wird recycelt. Anfang Juli hat die EU-Kommission daher Vorschläge vorgelegt, die darauf abzielen, Produzenten an den Kosten für die Entsorgung der Textilien zu beteiligen. So sollen Anreize geschaffen werden, weniger Abfälle zu produzieren und Textilien so herzustellen, dass diese einfacher recycelt werden können. Auch die Deutsche Kleiderstiftung sieht enormen Handlungsbedarf, um den Ausbau des Sektors für die getrennte Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und das Recycling von Textilien voranzutreiben.

„Bei Verpackungen, Batterien und Elektrogeräten kennen wir die Möglichkeiten einer verantwortungsvollen Abfallwirtschaft bereits“, sagt Ulrich Müller, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Kleiderstiftung. „Aus unserer Sicht ist es dringend notwendig, dass diese auch auf Textilien ausgeweitet wird.“ Aktuell werden laut EU-Kommission nur 22 Prozent der Schuhe und Bekleidung wiederverwendet, der Rest landet auf Deponien oder wird verbrannt. „Das ist eine Katastrophe für die Umwelt und extrem kostenintensiv“, sagt Müller.

Aus diesem Grund begrüßt die Deutsche Kleiderstiftung die Vorschläge der EU-Kommission zur Kreislaufwirtschaft für Textilien ausdrücklich. Als gemeinnützige Organisation sammelt sie bundesweit Textilien und Schuhe, vorrangig, um humanitäre Hilfsprojekte umzusetzen. Von den Veränderungen ist die Stiftung daher unmittelbar betroffen.

  • Anreize für umweltschonendere Nutzung von Textilien
  • Zusätzliche Gelder sollten in Sammlung und Recycling fließen
  • Kleiderstiftung bietet Unterstützung für Hersteller und Händler

Besonders die geplante positive Berücksichtigung von Sozialunternehmen, die in der Sammlung und Behandlung von Textilien tätig sind, stößt auf Zuspruch. „Gemeinnützige Sammelorganisationen wie die Kleiderstiftung müssen angemessen unterstützt werden, um ihren beiden Rollen, die der Akteurin der Kreislaufwirtschaft und die der sozialen Hilfsorganisation, weiter gerecht werden zu können“, fordert Müller. Dies gelte insbesondere für die vorgesehenen finanziellen Investitionen in Kapazitäten für die getrennte Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und das Recycling.

Die Deutsche Kleiderstiftung steht zu ihrer Verantwortung im Umgang mit gebrauchten Textilien. Sie bietet entsprechend der erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien im Bereich der Sammlung daher verschiedene Serviceleistungen für Hersteller und Händler. So steht sie als Partnerin beispielsweise für stationäre wie online abgewickelte Rücknahmesysteme, zur Übernahme von Restanten für humanitäre Zwecke und für Beratung und Austausch von Kompetenzen mit dem Ziel einer sinnstiftenden Kreislaufwirtschaft zur Verfügung.

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Foto von Anna Shvets