Connected Retail: Wachstumschance für Händler
Einfacher Start in den Online-Handel: Dr. Carsten Keller, Vice President Direct-to-Consumer bei Zalando und Leiter von Connected Retail, erläutert.
Immer mehr Shops erweitern ihren stationären Einzelhandel durch ein Online-Angebot. Doch um überall und jederzeit für ihre Kundschaft verfügbar zu sein, müssen eine Reihe an Herausforderungen bewältigt werden: Die Entwicklung und das Betreiben einer eigenen Verkaufsplattform sind teuer und das Befüllen mit Inhalten zeitaufwendig. Zusätzlich werden Ressourcen benötigt, um die Bestellungen und Retouren vernünftig abzuwickeln. Mit Connected Retail hat Zalando eine Möglichkeit gefunden, den Schritt in die Online-Welt erheblich zu erleichtern.
„Dabei war es von vornherein ein Prinzip des Programms, dass es für alle Händler und Händlerinnen einfach, kostengünstig und risikofrei ist.“
Dr. Carsten Keller
„Dabei war es von vornherein ein Prinzip des Programms, dass es für alle Händlerinnen und Händler einfach, kostengünstig und risikofrei ist“, betont Dr. Keller. „Deswegen haben wir von Anfang an bei der Technologie darauf geachtet, dass eben keine IT-Abteilung benötigt wird.“ Alles funktioniert durch den Upload einer CSV-Datei aus dem Warenwirtschaftssystem. In dieser Datei stehen die Europäische Artikelnummer (EAN) des Produkts, sein Preis sowie die Angebotsmenge. Über die EAN ist die Plattform in der Lage, auf bereits bei Zalando vorhandene Artikelbilder und Produktbeschreibungen zuzugreifen und den Artikel entsprechend ansprechend online anzubieten.
„Typischerweise überlappen sich ca. 60 Prozent der Artikel mit unseren“, führt der Managing Director von Connected Retail aus. „Das heißt, angeschlossene Shops können vom ersten Tag an die Artikel, die wir schon angelegt haben, verkaufen.“ Bei Bedarf können Händlerinnen natürlich die Informationen ihres eigenen Produktinformationsmanagement-Systems nutzen. Noch nicht von Zalando geführte Artikel lassen sich über ein intuitiv zu bedienendes Tool hinzufügen.
Zusätzlich unterstützt Zalando seine Partner beim Retourenmanagement und macht einen möglichen Mehraufwand kalkulierbar. „Wir kennen die Retourenquote von Artikeln, die wir verkaufen, und machen diese in Form von Reports sichtbar“, erläutert Dr. Keller. „So können die Händlerinnen und Händler selbst entscheiden, bestimmte Artikel aus dem Online-Angebot herauszunehmen, und die Retourenquote schon rein mathematisch senken.“
Grundsätzlich gibt es bei Connected Retail weder Fix- noch Startkosten. Zalando verdient lediglich am Umsatz mit. „Hier erhalten wir eine Provision, die aber nicht anfällt, wenn die Ware retourniert wird“, versichert Dr. Keller. Außerdem arbeitet Zalando kontinuierlich daran, günstigere Konditionen mit verschiedenen Logistikpartnern für die Shops auszuhandeln, um den Kostenfaktor für Retouren zusätzlich gering zu halten.
Einen weiteren Mehrwert bieten die persönlichen Account-Manager: Alle Händlerinnen erhalten eine persönliche Betreuung, die nicht nur Fragen beantwortet, sondern sie auch durch einen analytischen Support dabei unterstützt, bessere Entscheidungen zu treffen. „Das kostet nicht extra, sondern ist mit der Provision abgedeckt“, betont der Leiter des Programms.
Eine Provision übrigens, auf die Zalando während des Lockdowns im April und Mai letzten Jahres komplett verzichtete. „Wir haben das ganze Programm immer als Partnerschaft verstanden und wollten dementsprechend handeln und helfen“, begründet Dr. Keller die Aktion. Ergänzend wurde die Liquidität der Shops während dieser Zeit dadurch gestärkt, dass sie nicht mehr monatlich, sondern wöchentlich ausbezahlt wurden.
In Zukunft möchten wir Connected Retail auch länderübergreifend anbieten.
„Von November 2020 bis Ende März dieses Jahres haben wir das Aussetzen unserer Provision wiederholt, um Händlerinnen und Händler während des zweiten Lockdowns zu unterstützen.“ Während Anfang 2020 knapp 1 000 Stores an dem 2018 ins Leben gerufenen Programm teilnahmen, wuchs die Zahl so bis heute auf über 4 700. Teilnehmen kann jeder Shop mit Angeboten in den Kategorien, die auch Zalando selbst zur Verfügung stellt. Angefangen mit Mode bietet der Online-Versandhändler ebenso Schuhe, Accessoires und Sportbekleidung.
Teilnehmer des Programms dürfen sich in Zukunft auf einige Weiterentwicklungen freuen: Connected Retail soll dann auch für eine Verbindung der Händlerinnen miteinander stehen, sodass diese untereinander Erfahrungen austauschen und sich helfen können.
Testimonials
„In Zukunft möchten wir Connected Retail auch länderübergreifend anbieten und arbeiten dafür an Logistiklösungen“, erläutert Dr. Keller. Der Preis für die Shops soll dann nahe der nationalen Verschickung liegen. „Viele Händlerinnen und Händler“, fährt er fort, „wollen für ihre Kundschaft bzw. für die Zalando-Kundschaft sichtbarer sein.“ Schon jetzt kann man sich per Filter Artikel anzeigen lassen, die aus einem Store verschickt werden. Zukünftig sollen auf der Plattform eigene Ministores für die Händlerinnen entstehen.
Zuletzt will man den Online- stärker mit dem Offline-Handel verknüpfen. So sollen einerseits Kund*innen im Internet bezogene Ware im Store zurückgeben bzw. gegen Artikel in der richtigen Größe umtauschen können; andererseits soll es möglich sein, Produkte per Mausklick zu bestellen und im Shop abzuholen. „Wenn Retail- und E-Commerce derart verknüpft sind, schaffen wir eine Win-win-win-Situation für alle Beteiligten“, so Keller.
Dr. Keller live über Connected Retail
Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Zalando
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