Abfragefelder ausfüllen? In Zukunft undenkbar
Dies ist ein Gastbeitrag von Dr. Dorian Selz, CEO und Mitgründer von Squirro.
Ohne die geeigneten Werkzeuge verbringen Mitarbeiter Stunden damit, wichtige Informationen zu suchen. Das ist wenig überraschend, denn die unternehmensweite Suche basiert weitgehend auf jahrzehntealter Technologie und ist für die Anforderungen heutiger Unternehmen ungeeignet.
Warum ist die unternehmensweite Suche mit herkömmlichen Verfahren so untauglich geworden? Noch vor zehn Jahren lagen die meisten Unternehmensinformationen in strukturierten Formaten vor, die einfach zu archivieren, zu verwalten und abzurufen waren. Heute gibt es mehr Dateiformate als je zuvor; vor allem die Menge der unstrukturierten Daten ist massiv angewachsen. Sie sind zwar einfach zugänglich, nur nicht einfach durchsuchbar.
Dazu kommt, dass sich die Art und Weise, wie wir nach Informationen suchen, rasant geändert hat. Anstatt aktiv nach etwas zu suchen, lassen wir den Computer, die Website oder ein Chatbot antizipieren, was wir wollen; die digitalen Assistenten sollen das Ergebnis dann proaktiv liefern.
Ein neuer Ansatz für Enterprise Search
Wie so oft profitieren Verbraucher als Pioniere von neuen Services, die anschließend ihren Weg in die Unternehmen finden. Angesichts der veränderten Erwartungen von Anwendern im Privatleben müssen sich Unternehmen jedenfalls auf die Ablösung der bislang gewohnten unternehmensweiten Suche mit den bekannten Schwächen einstellen.
KI-basierte Empfehlungen stellen die besseren Suchergebnisse bereit. Sie sind eine Weiterentwicklung von „intelligenten Empfehlungen“, wie sie beispielsweise Amazon oder andere Onlineshops einsetzen. Durch eine Analyse von Browsing-Aktivitäten und Kaufhistorie schließen die Betreiber auf die Interessen von Kunden sowie Interessenten und liefern ihnen Empfehlungen zu Produkten und Services. In den meisten Fällen passen die Empfehlungen, die auf bisherigem Benutzerverhalten und der wahrscheinlichen Absicht basieren.
Intelligente Einsichten
Jedes Unternehmen verfügt über eine riesige Menge unstrukturierter Daten wie Dokumente, E-Mails oder Call-Center-Aufzeichnungen, die für intelligente Einsichten und Empfehlungen genutzt werden können. Die bekannten Suchfunktionen liefern zeitpunktbezogene Daten. Eine KI-Engine dagegen hebt die Suche auf die nächste Stufe, erkennt den Kontext und analysiert dazu die Aktivitäten und Gewohnheiten von Benutzern über einen längeren Zeitraum.
Egal, in welcher Branche Unternehmen tätig sind, deren Mitarbeiter sollten nicht nach Informationen suchen müssen. Stattdessen sollten sie relevante Datenquellen miteinander verbinden können. Eine Enterprise-Search-Lösung erkennt, woran der Benutzer interessiert ist, und stellt ihm diese Informationen bereit. Intelligente Unternehmen sollten nicht nach Informationen suchen, um Entscheidungen zu treffen: Sie sollten Entscheidungen nur auf der Grundlage von internen und externen Daten treffen, die ihnen bereits vorliegen.
Kognitive Suche liefert bessere Ergebnisse
Die Zukunft von Enterprise Search ist eng mit der weiteren Verbreitung von Cognitive Computing verbunden, das den Rahmen für eine neue Ära der kognitiven Suche bereitstellt. Sie erkennt Absichten und Interessen des Benutzers und strukturiert den Inhalt der Ergebnisse.
Die vier Kernelemente der Kontexterfassung:
- • Wer: Welche Benutzer suchen Informationen? Was haben sie bisher gesucht und was wird sie wahrscheinlich in Zukunft interessieren?
- • Was: Auch die Art der Informationen spielt eine wichtige Rolle. Die unternehmensweite Suche erstreckt sich heute sowohl auf strukturierte als auch auf unstrukturierte Textpassagen in Dokumenten, auf Webseiten und Social-Media-Plattformen. Benutzer können nach Informationen in den verschiedensten Formaten suchen, angefangen von traditionellen Daten in Datenbanken über Audio- und Videodateien bis hin zu Bildern und Daten aus dem Internet of Things.
- • Wann: Auch der Zeitpunkt der Suche selbst oder das Datum und die Uhrzeit, zu der die Informationen erstellt wurden, beeinflussen sowohl die Relevanz als auch die Genauigkeit der Ergebnisse.
- • Wo: Der Standort des Nutzers und die Lokation der Informationen – On-Premises in einer Datenbank, in der Cloud, auf Social-Media-Plattformen – bilden das vierte Kontextelement der kognitiven Suche.
Viele Benutzer verbinden die unternehmensweite Suche immer noch mit der Eingabe von bestimmten Begriffen in die vorgesehenen Abfragefelder. In Zukunft wird es uns verrückt vorkommen, dass es eine Zeit gab, in der wir Computern sagen mussten, was sie für jede auszuführende Aufgabe tun sollten. Wenn die Produktivitätsvorteile intelligenter Empfehlungen für jeden sichtbar sind, wird sich niemand mehr die herkömmlichen Such-Lösungen zurückwünschen.
Weitere Informationen unter:
www.squirro.com
CC BY-SA 4.0 DE
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