Automatisierungspotenziale in der Social-Media-Kommunikation lassen sich in vier Bereiche unterteilen: die Content-Erstellung, Planung, Veröffentlichung und Monitoring.
Die Content-Erstellung
Eine der größten Herausforderungen in der Social-Media-Kommunikation ist die Erstellung von ansprechendem Content. Für die Inspiration, Texterstellung und Textoptimierung bieten KI-gestützte Software-Tools wie ChatGPT eine gute Unterstützung. Sie erzeugen automatisch Texte oder optimieren bestehende Texte und Themenideen, die mit verschiedenen Variablen auch an die Tonalität und den Sprachgebrauch eines Unternehmens oder einer Marke angepasst werden können. Auch die Erstellung von Grafiken kann durch Tools wie Canva vereinfacht und mithilfe von KI mit passenden Designs für Social-Media-Beiträge angepasst werden.
Ein Social-Media-Kalender kann helfen, um wichtige Termine und Events im Blick zu halten und für die Themenfindung zu nutzen. Themen- und Aktionstage und wichtige Events bieten rund um das Jahr viele Themenaufhänger, um sich an mediale Ereignisse dranzuhängen.
Die Content-Planung
Ein zentrales Automatisierungspotenzial in der Social-Media-Kommunikation liegt in der Planung von Social-Media-Beiträgen. Social-Media-Automatisierungstools ermöglichen es, die Beiträge zu planen und zeitgesteuert zu veröffentlichen. Einige Tools können den Zeitpunkt der Veröffentlichung so planen, dass die Beiträge optimierte Interaktionsraten erreichen. Der Social-Media-Manager braucht dann optional nur einmal die gewünschten Veröffentlichungszeiten anzupassen. Den Rest übernimmt die Software. So können Beiträge automatisch zu den besten Zeiten für jedes einzelne Social-Media-Netzwerk veröffentlicht und Social-Media-Kanäle auch außerhalb der Arbeitszeiten des Social-Media-Teams mit Content bespielt werden.
Die Content-Veröffentlichung
Ein großes Automatisierungspotential bietet die Social-Media-Automatisierung vor allem beim Ausbau der Social-Media-Präsenz. Bei der Vielzahl der verschiedenen Netzwerke, müssen Unternehmen auf immer mehr Social-Media-Kanälen präsent sein. Aber das Teilen der Inhalte auf vielen verschiedenen Social-Media-Kanälen ist der größte Zeitfresser unter den Social-Media-Aufgaben. Das sogenannte Seeding der Social-Media-Beiträge ist aber sinnvoll, um eine höhere Reichweite zu erzielen. Das erfordert jedoch eine jeweilige Anpassung der Beiträge und der Beitragsfrequenz pro Kanal und Community.
Und jedes Netzwerk hat andere Format-Vorgaben und Empfehlungen für die bestmögliche Präsentation der Inhalte, insbesondere für Bilder und Videos. Auch hierbei kann Automatisierung helfen. Mit Hilfe von Auswahl-Optionen für Post-Formate und vorgefertigten Beitragsvorlagen lassen sich Social-Media-Beiträge automatisch an die optimalen Formate der verschiedenen Netzwerke anpassen.
Doch bei der Veröffentlichung schlummert noch ein weiterer Zeit- und Performancefresser. Es reicht in der Regel nicht, Beiträge nur einmal zu teilen. Die Lebenszeit eines Social-Media-Posts ist in den verschiedenen Netzwerken unterschiedlich hoch und jeder Post wird nur immer von einem Bruchteil der Follower wahrgenommen. So lohnt es sich vor allem, Evergreen-Beiträge in regelmäßigen Abständen wiederholt zu teilen. Ein automatisiertes Re-Posting von Beiträgen spart Zeit und sorgt dafür, dass die Social-Media-Kanäle regelmäßig mit den richtigen Inhalten bespielt werden.
Das Content-Monitoring
Die sozialen Medien haben sich als unverzichtbares Instrument für die Unternehmenskommunikation etabliert, um die Markenbekanntheit zu erhöhen, die Kundenbindung zu stärken und neue Kundenpotentiale zu erschließen. Doch eine erfolgreiche Social-Media-Kommunikation erfordert eine Strategie und die Social-Media-Strategien sollten kontinuierlich überprüft und optimiert werden.
Der Erfolg der Social-Media-Kommunikation zeigt sich in der Interaktion der Community mit den Beiträgen. Die Überprüfung der Interaktion erfolgt auf Basis von sogenannten KPIs (Key Performance Indicators), also den Social Signals wie Klicks, Likes, die Anzahl der geteilten Beiträge und vor allem der Kommentare. Die soziale Interaktion gibt Auskunft darüber, wie gut die Beiträge bei der Zielgruppe ankommen.
Die Überprüfung und Überwachung dieser Erfolgsfaktoren lassen sich ebenfalls automatisieren. Social-Media-Tools ermitteln anhand der KPIs die Performance der Social-Media-Posts auf den einzelnen Netzwerken und geben so Auskunft darüber, welche Beiträge gut laufen und welche weniger interessant sind. So haben Unternehmen die Möglichkeit, die Inhalte, Medienformate und die Beitragsfrequenz kontinuierlich zu optimieren.
Vor- und Nachteile der Social-Media-Automatisierung
Die Vorteile der Social-Media-Automatisierung liegen vor allem in der Optimierung von Arbeitsabläufen und der Steigerung der Effizienz. Allerdings gibt es auch Nachteile. Je automatisierter die Kommunikationsprozesse eingesetzt werden, desto größer ist die Gefahr, die persönliche Note und damit auch den Kontakt zu den Communities zu verlieren. Wenn die automatisierten Inhalte als unauthentisch oder unpassend empfunden werden, verlieren die Follower das Interesse. Daher ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Automatisierung und persönlicher Interaktion zu finden.
Die Automatisierungstools sollten vor allem dafür eingesetzt werden, die Arbeitsabläufe zu unterstützen und Routineaufgaben zu entlasten, nicht, um die komplette Social-Media-Kommunikation auf Auto-Pilot zu setzen. Social-Media-Automatisierung sollte vor allem durch die effiziente Unterstützung der Arbeitsprozesse, mehr Zeit für die persönliche Kommunikation mit den Followern schaffen. Und es ist und bleibt wichtig, dass menschliche Interaktion und Kommunikation weiterhin im Vordergrund stehen.
Fazit:
Es gibt viele Automatisierungspotenziale in der Social-Media-Kommunikation. Die Vorteile liegen auf der Hand: Automatisierung spart Zeit und Ressourcen und sorgt dafür, die Social-Media-Präsenz systematisch auszubauen und gleichzeitig effektiver zu gestalten. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass automatisierte Prozesse nicht zu anonym und unpersönlich werden. Am besten sind Tools, die es ermöglichen, so viele Routinetätigkeiten wie möglich zu automatisieren und dabei gleichzeitig die Social-Media-Posts für jede Community individuell zu gestalten.
Über die Autorin
Melanie Tamblé
Geschäftsführerin der Adenion GmbH